Entscheidung – Fixierungen reduzieren - ReduFix
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Reduktion von Fixierung<br />
Datum<br />
Thema<br />
Sprecher<br />
15.05.2009 Köln<br />
> Eine <strong>Entscheidung</strong> <strong>–</strong> <strong>Fixierungen</strong> <strong>reduzieren</strong><br />
Madeleine Viol<br />
Das <strong>ReduFix</strong> Projekt<br />
Laufzeit: 05/2004 <strong>–</strong> 04/2006<br />
Förderung: BMFSFJ (Kapitel 1702, Titel 684 32)<br />
Robert Bosch Stiftung (Forschungskolleg<br />
Geriatrie)<br />
Beteiligung: Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart<br />
PD Dr. C. Becker<br />
Dr. P. Koczy, U. Rißmann, D. Beische<br />
Ev. Fachhochschule Freiburg<br />
Prof. Dr. T. Klie<br />
V. Guerra, S. Branitzki, A. Klein<br />
FH Frankfurt, Forschungskolleg Geriatrie<br />
(Robert Bosch Stiftung)<br />
Prof. Dr. D. Bredthauer<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 2
Wie häufig wird in stationären<br />
Altenhilfeeinrichtungen fixiert?<br />
International 12-49% (The Joanna Briggs Institute, 2002;<br />
Harmers et al., 2004)<br />
Deutschland 26-42%<br />
5-10% „körpernahe“ Fixierung<br />
(Klie/Pfundstein, 2002; Becker et al.,<br />
2003; Meyer/Köpke, 2007)<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 3<br />
Wie häufig wird in stationären<br />
Altenhilfeeinrichtungen fixiert?<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 4
Wie lange wird fixiert<br />
restrains in nursing homes<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
1<br />
0 - 4 Uhr<br />
393<br />
4 - 8 Uhr<br />
377<br />
8 -12 Uhr<br />
157<br />
© University of Applied Science Freiburg<br />
4<br />
54<br />
Zeitliche Lage<br />
63<br />
12 - 16 Uhr<br />
166<br />
16 - 20 Uhr<br />
20 - 24 Uhr<br />
Maßnahmen im Bett<br />
Maßnahmen am Stuhl<br />
(Klie/Pfundstein, 2004, S. 107)<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 5<br />
Wer wird fixiert (Risikoindikatoren)<br />
Alte Menschen mit:<br />
� Kognitiver Beeinträchtigung<br />
� Einschränkung der Mobilität<br />
� Pflegebedürftigkeit und Inkontinenz<br />
� Fordernden Verhaltensweisen<br />
(The Joanna Briggs Institute, 2002 <strong>–</strong> Review;<br />
Bredthauer et al., 2005; DeSantis et al. 1997)<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 6<br />
32<br />
237<br />
2<br />
391
Gründe für <strong>Fixierungen</strong><br />
Patientenorientierte Gründe: Stürze, Verhalten<br />
Behandlungsorientierte Gründe: medizin./ pfleger. Maßnahmen<br />
(bspw. Sonde)<br />
Sozialorientierte Gründe: Konfliktvermeidung<br />
Personal- und organisations- Personalschlüssel, Recht<br />
orientierte Gründe:<br />
Einstellungen, Haltungen<br />
(Hantikainen, 2001; Hamers/Huizing, 2005; Haut et al., 2004 -<br />
Review; Kirkevold et al. 2004; Klie et al. 2004; Koch, 2006; Mammun<br />
et al., 2005; Moore et al. 2007; Werner, 2002)<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 7<br />
Ethisch-Rechtliches Dilemma<br />
Verfolgung der Fürsorgepflicht<br />
- Schutz der körperlichen<br />
Unversehrtheit (Art. 2 GG)<br />
versus<br />
Respektieren von Menschenrechten<br />
- Wahrung von menschlicher Würde (Art.1 GG)<br />
- Recht auf Freiheit der Person (Art. 2 GG)<br />
- Förderung von Aktivität, Autonomie und<br />
Selbstbestimmung<br />
(Grundgesetz [GG] für die Bundesrepublik Deutschland, zuletzt geändert 28.08.2006<br />
The ICN Code of Ethics for Nurses, 2000; Heimgesetz (HeimG) zuletzt geändert 31.10.2006<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 8
„Stand des Wissens“<br />
1. Fixierte Menschen: Stürze ↔ (↑)<br />
Ernsthafte sturzbedingte Verletzungen ↑<br />
Verhaltensauffälligkeiten ↑<br />
2. Fixierungsreduktion: Verletzungsrisiko ↓<br />
Psychopharmaka ↔↓<br />
Personalschlüssel ↔<br />
3. Weltweit zeigt keine Studie einen positiven Effekt von <strong>Fixierungen</strong>!<br />
4. Daten über negative Folgen (Verletzungen, Stress) sind alarmierend!<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 9<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 10
Negativspirale bei Fixierung<br />
Sturzbedingte Verletzungsgefahr<br />
Fordernde Verhaltensweisen<br />
Fixierung<br />
Psychischer Stress,<br />
Gegenwehr →<br />
Direkte Verletzungen<br />
Mobilität ↓<br />
Verhaltensauffälligkeiten ↑<br />
Psychopharmaka werden<br />
gegeben bzw. erhöht<br />
Angehörige, Personal:<br />
Schuldgefühle ↑<br />
Arbeitszufriedenheit ↓<br />
„Burn-Out“<br />
Allgemeinzustand ↓<br />
Lebensqualität ↓<br />
(Tod)<br />
Sturzgefährdung↑<br />
Nahrungs-,Flüssigkeitsaufnahme ↓<br />
Medizin. Komplikationen, wie<br />
Kontrakturen, Dekubitus, Pneumonie<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 11<br />
<strong>ReduFix</strong> Studiendesign<br />
Interventionsgruppe (IG; 231 Bewohner)<br />
3 Monate Intervention IG<br />
Informationsveranstaltung<br />
3 Monate Dokumentation<br />
1. Stichtag Interventionsbeginn<br />
Randomisierung (IG 23, WG 22 Heime)<br />
3 Monate Dokumentation<br />
2. Stichtag Interventionsende<br />
3 Monate Dokumentation<br />
3. Stichtagserhebung<br />
Wartegruppe (WG; 131 Bewohner)<br />
3 Monate Intervention WG<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 12
<strong>ReduFix</strong> - Multifaktorielle Intervention<br />
� „Anlaufphase“<br />
� Schulung von Mentoren<br />
� Hilfsmittelvergabe*:<br />
� Hüftprotektoren<br />
� Telefonische Beratung (juristisch,<br />
medizinisch, pflegerisch und einmaliger<br />
Vor-Ort-Besuch)<br />
� Sensormatten<br />
� Antirutsch-Hausschuhstrümpfe<br />
* Mit freundlicher Unterstützung von Fa. Roelke Pharma,<br />
Fa. WinkerTec GmbH&CoKG,<br />
Fa. Vitaness<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 13<br />
Zusammenfassung<br />
� Reduzierung kann gelingen<br />
� Ohne Nachteile für die Bewohner:<br />
> konstante Verletzungsrate trotz<br />
Anstieg der Stürze<br />
> kein Anstieg Psychopharmaka<br />
> Verhaltensauffälligkeiten nehmen<br />
bei den entfixierten Bewohnern<br />
tendenziell ab<br />
� hohe Akzeptanz bei den Mitarbeitern<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 14
Prozess der <strong>Entscheidung</strong>sfindung<br />
1. Analyse der Situation („Problemanalyse“)<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
6.<br />
Ich unterstütze das Team bei der Erhebung und<br />
Abklärung von Ursachen und wägen das<br />
momentane Risiko ab!<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 15<br />
Prozess der <strong>Entscheidung</strong>sfindung<br />
1. Analyse der Situation („Ursache, Grund für Symptom“)<br />
� Schmerzen / Unwohlsein<br />
� Ausscheidung (Harnverhalt!)<br />
� Hunger / Durst<br />
� Bewegung (Autonomie)<br />
� Geborgenheit, Zugehörigkeit<br />
(Abhängigkeit)<br />
!<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 16
Medizinische Ursachen (Beispiele)<br />
� Infekt / Fieber<br />
� Blutzucker-Entgleisung<br />
� Exsikkose<br />
� Schilddrüsenfunktionsstörung<br />
� Parkinson-Syndrom<br />
� Medikamente<br />
somatisch<br />
� Demenz<br />
� Depression<br />
� Delir<br />
� Suchterkrankung, (Benzo-,<br />
Alkoholentzugssymptomatik)<br />
� Wahnhafte Störung, Halluzinose,<br />
Psychose aus dem<br />
schizophrenen Formenkreis<br />
psychiatrisch<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 17<br />
Medizinische Ursachen (Beispiele)<br />
Makuladegeneration<br />
somatisch<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 18
Häufig zu wenig, zu viel,<br />
falsche Indikation, zu lange,<br />
altersuntaugliche Medikamente<br />
Wechselwirkungen↑<br />
Nebenwirkungen ↑<br />
durch veränderte<br />
Pharmakodynamik im Alter<br />
Fehlmedikation im Alter: Bsp Psychopharmaka<br />
Schlüsselposition: Pflegefachkräfte,<br />
aber auch: Betreuer, Angehörige !<br />
Zu fordern:<br />
Ärztliche Überprüfung der Medikation<br />
durch gerontopsychiatrisch erfahrenen<br />
Arzt !<br />
Bildquelle: www.apotheken.de/graphics/arzneimittel-hand-abda.jpg<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 19<br />
Flurazepam Dalmadorm®<br />
Amitryptilin Saroten®<br />
Doxepin Aponal®<br />
„Beers“-Kriterien („Negativ-Liste“)<br />
Generell ungeeignete Psychopharmaka für ältere Menschen (65 + ):<br />
Fluoxetin tgl. Fluctin®<br />
Chlordiazepoxid Librium®<br />
Promethazin Atosil®<br />
Thioridazin Melleril®<br />
Diazepam Valium®<br />
u.a. langwirksame Benzodiazepin<br />
Dosisabhängig :<br />
Lorazepam Tavor® >3mg,<br />
Oxazepam Adumbran® >60 mg,<br />
Alprazolam Tafil® >2mg,<br />
Temazepam Planum® >15mg,<br />
Triazolam Halcion® >0,25mg<br />
Diphenhydramin, Betadorm®, Amphetamine<br />
Modif. N. Update von Fick et al (2003) Arch Intern Med 163<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 20
Anwendung von Antipsychotika zur Behandlung<br />
von herausfordernden Verhalten bei Demenz<br />
Empfehlungen der DGGPP - Deutsche Gesellschaft für<br />
Gerontopsychiatrie und -psychotherapie e.V.<br />
1. Suche nach (körperlichen oder medikamentösen) Ursachen<br />
2. nichtmedikamentöse Interventionen <strong>–</strong> adäquater Umgang mit<br />
Demenzkranken!<br />
3. erst dann Einsatz von Psychopharmaka ! je nach Symptomatik auch<br />
andere Substanzgruppen!<br />
Falls Antipsychotika (Neuroleptika) verwendet werden gilt:<br />
4. Alle Antipsychotika sind mit Risiken verbunden!<br />
> hierüber Aufklärung der Angehörigen bzw. gesetzlichen Vertreter und<br />
ggf. die Patienten<br />
5. Indikation nur bei gravierenden Symptomen wie psychotische Symptome<br />
oder schwere Verhaltensstörungen, nicht Schlafstörungen oder Angst!<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 21<br />
Anwendung von Antipsychotika zur Behandlung<br />
von herausfordernden Verhalten bei Demenz<br />
6. geringstmögliche effektive Dosis verwenden! Altersabhängige<br />
Pharmakokinetik beachten! „Start low, go slow!“<br />
7. Sorgfältige Therapieüberwachung und Dokumentation im Hinblick auf<br />
unerwünschte Arzneimittelwirkungen!<br />
8. Immer wieder Absetzversuche unternehmen! Diese sollten jeweils<br />
spätestens nach Ablauf einiger Monate erfolgen.<br />
9. Substanzen mit anticholinergen Wirkungen möglichst vermeiden!<br />
10. Polypharmazie vermeiden, so wenig verschiedene Medikamente wie<br />
möglich gleichzeitig verordnen, um das Interaktionsrisiko zu verringern!<br />
(nach American Psychiatric Association 2007 modifiziert und ergänzt)<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 22
Prozess der <strong>Entscheidung</strong>sfindung<br />
1. Analyse<br />
2. Einschätzung der Alternativen<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
6.<br />
Ich habe das Recht und die Pflicht Alternativen<br />
zu <strong>Fixierungen</strong> einzufordern,<br />
auf den Stand des Wissens zu sein, auf die<br />
Gefahr der Fixierung und Modellprojekte zu<br />
kennen und darauf aufmerksam zu machen!<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 23<br />
Alternative Interventionen<br />
Größtenteils keine ausreichende<br />
bzw. nur „schwache Evidenz“!<br />
Hilfsmittel<br />
Umgebung<br />
Person mit Demenz und<br />
Sturzgefährdung/<br />
fordernden<br />
Verhaltensweisen<br />
Pflegende<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 24
Bürgerschaftliches Engagement<br />
Bürgerschaftlich Engagierte gewinnen<br />
�Struktur<br />
�Kultur<br />
�Ansprache<br />
�fachliche Begleitung<br />
81% der im stat. Altenhilfebereich Tätigen bestätigen:<br />
„Ehrenamtliche lohnen sich“<br />
(Bela-Studie, Klie/Pfundstein/Hoch (2004) im Auftrag der<br />
Landesstiftung Baden-Württemberg)<br />
www.stmas.bayern.de/pflege/<br />
pflegeausschuss/femleitfaden.pdf<br />
www.vincentz.net<br />
Benötigt bestimmte Voraussetzungen<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 25<br />
Aktuell noch kein juristisch bindender<br />
nationaler fachlicher Standard,<br />
aber:<br />
�BfArM<br />
�Heimgesetz<br />
�Institutionsinterne<br />
Richtlinien (z.B. LWV)<br />
�BGH-Urteile vom<br />
28.04. und 14.07.05<br />
�Handlungsempfehlungen<br />
DED<br />
www.dnqp.de<br />
www.buko-qs.de<br />
www.kda.de<br />
„Evidenzbasierte Praxisleitlinie zur<br />
Vermeidung von freiheitseinschränkenden<br />
Maßnahmen in der<br />
beruflichen Altenpflege“<br />
(laufendes BMBF-Projekt 2007-2010)<br />
www.pfv-nord.uni-bremen.de/projekt6.htm<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 26
KDA-Empfehlungen zur Umstrukturierung stationärer<br />
Einrichtungen für Menschen mit Demenz<br />
„Kleinteiligkeit und Überschaubarkeit“:<br />
- Kleingruppen<br />
- Mitarbeiter<br />
- räumliche Dimension<br />
(Bewohnerzimmer, Wohnküche, Flur!)<br />
Bundesministerium f. Gesundheit und Soziale Sicherung (Hrsg.) (2004)<br />
www.kda.de/files/bmg/2005-02-14-band19.pdf, [Stand: 15.05.2008]<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 27<br />
Kleingruppen<br />
Quelle: Rissmann, Ulrich/ Lindemann, Uli<br />
� geben Sicherheit<br />
� befriedigen das Bedürfnis nach<br />
Zugehörigkeit<br />
� stärken das Selbstwertgefühl<br />
� üben noch erhaltener Fähigkeiten<br />
� Ermöglichung spielerischen<br />
Kraft- und Balancetrainings<br />
� üben niederschwellig kognitiver<br />
Fähigkeiten<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 28
Sturz- und Verletzungsprävention<br />
� Kraft- und Balancetraining<br />
� Sichere Umgebung<br />
� Angepasste Hilfsmittel/ technische<br />
Hilfen<br />
� Einsatz von Hüftprotektoren<br />
� Inkontinenzmanagement<br />
� Sehhilfen<br />
� WICHTIG: Mobilität fördern!<br />
� Aber: <strong>Fixierungen</strong> „unbedingt<br />
vermeiden“!<br />
www.dnqp.de<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 29<br />
Rahmenempfehlungen im Umgang mit<br />
herausfordernden Verhaltensweisen<br />
�Validation<br />
� Erinnerungsarbeit<br />
� Snoezelen<br />
� Berührung<br />
� Körperliche Bewegung<br />
Bundesministerium für Gesundheit (Hrsg.)(2007), http://www.bmg.bund.de/cln_041/nn_603380/<br />
SharedDocs/Publikationen/Forschungsberichte/f007,templateld=raw,property=publicationFile.pdf/f007.pd<br />
f<br />
[Stand: 24.09.2007]<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 30
Alternative Interventionen<br />
Größtenteils keine ausreichende<br />
bzw. nur „schwache Evidenz“!<br />
Hilfsmittel<br />
Umgebung<br />
Person mit Demenz und<br />
Sturzgefährdung/<br />
fordernden<br />
Verhaltensweisen<br />
Pflegende<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 31<br />
Dementengerechte Milieugestaltung<br />
Grundhaltung<br />
Kommunikation<br />
Architektur Optimales Organisation<br />
Milieu<br />
Modifiziert nach Cofone M (2000)<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 32
Bewohnerzimmer: Identität und Vertrautheit<br />
ermöglichen<br />
Foto: Gareth Hoskins, Architects Summerschool<br />
Dementia & Design 2005<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 33<br />
Wohnküche als Zentrum der Gemeinschaft:<br />
Transparenz und einladende Offenheit<br />
Otto-Koti & Fanny-Koti, Tampere, Finnland<br />
Foto: Damian Utton, Associate/Senior Architect<br />
Pozzoni Design Group Summerschool Dementia & Design 2005<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 34
Flure: Transparenz und Helligkeit, Tageslicht,<br />
Bewegung fördern<br />
Denvill Hall, Northwood<br />
Foto: Acanthus LW Architects , Summerschool<br />
Dementia & Design 2005<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 35<br />
„Barrierefreiheit und Akzentsetzung“<br />
Foto: D. Bredthauer, Gradmann-Haus Stuttgart<br />
Kontraste und Symbole sinnvoll<br />
einsetzen -<br />
SELBSTSTÄNDIGKEIT fördern,<br />
SICHERHEIT geben<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 36
Visuelle Barrieren vermeiden …<br />
oder bewusst einsetzen<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung<br />
Alternative Interventionen<br />
Größtenteils keine ausreichende<br />
bzw. nur „schwache Evidenz“!<br />
Hilfsmittel<br />
Umgebung<br />
Person mit Demenz und<br />
Sturzgefährdung/<br />
fordernden<br />
Verhaltensweisen<br />
Pflegende<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 38
Pflegebody<br />
Bildquelle: sevó<br />
z.B. Pflegebody von suprima® mit Bein,<br />
geknöpft <strong>–</strong> kurzer Arm (Art. 4 695)<br />
oder von sevó®<br />
Bildquelle: www.suprima-herzlieb.de<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 39<br />
Hüftprotektoren<br />
z. Bsp. Suprima® Protektor<br />
Slips, von Suprima GmbH<br />
auch mit Aussparung im Schritt,<br />
knöpfbar (Art. 1 424)<br />
z. Bsp. Safehip® Soft Kompakt, Top, Open<br />
von Roelke-Pharma Bildquelle: www.roelke.de<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 40
Adäquates Schuhwerk<br />
Bildquelle: www.promed.de<br />
Verbands- und Rehaschuhe<br />
z.B. Verbands- und Rehaschuhe von<br />
promed sanicabrio DXL<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 41<br />
„Antirutsch“ - Socken<br />
� können Ausrutschen verhindern<br />
� warme Füsse <strong>–</strong> Wohlbefinden<br />
� „Angehörigenmaßnahme“<br />
Bildquelle: Vitaness, GehSicher Strumpf<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 42
Rückenprotektor<br />
> normierte Protektoren, in versch.<br />
Größen XS-XXL<br />
> fangen Fallenergie gut auf ohne<br />
Rückrat zu verletzen oder innere<br />
organische Verletzungen<br />
hervorzurufen<br />
Bildquelle: freeride - Rückenprotektor<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 43<br />
Anti-Rutsch-Auflagen<br />
Anti-Rutsch-Auflagen<br />
z.B. von Segufix®<br />
Bildquelle: www.meditec.ch/shop/images/antiRutsch.jpeg<br />
… eine kreative und<br />
kostengünstige Lösung<br />
Bildquelle: www.orientbazar24.com/ebay/images/stop/2.jpg<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 44
Pflegenest und Niedrigstbett<br />
z. Bsp. Völker Niedrigbett 5380 / 5380 K Bildquelle:Völkerworld<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 45<br />
„Gehfrei“- Hilfen<br />
z. Bsp. RCN-Walker (Fa. RCN) z. Bsp. Dynamico für Innen- und<br />
Außenbereich (Fa.Ormesa®)<br />
Bildquelle:www.rcn-medizin.de<br />
Bildquelle:www.ormesa.com/de<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 46
Sensormatte<br />
z. Bsp. Safefloor Fa. Roelke pharma<br />
meldet<br />
� das Aufstehen (Sturzgefahr)<br />
und<br />
� die aus-bleibende Rückkehr<br />
(Weglaufgefahr) des Bewohners<br />
� Koppelung mit Rufanlage<br />
� ortsunabhängig einsetzbar<br />
Bildquelle:www.roelke.de<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 47<br />
Protektoren, etc.<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 48
Lichtsensoren<br />
geben<br />
� Orientierung<br />
� Sicherheit<br />
� Selbstständigkeit<br />
Bildquelle:Fa. Altenburger<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 49<br />
Alarm- und Personensuch-Systeme<br />
z. Bsp. Ortungshandy, Fa. Secal Sicherheitstechnik<br />
Bildquelle und Information:www.alzheimerforum.de/2/13/2/safetytrack.html<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 50
Alarm- und Personensuch-Systeme<br />
z. Bsp. Ortungshandy, Fa. Secal Sicherheitstechnik<br />
Bildquelle und Information:www.alzheimerforum.de/2/13/2/safetytrack.html<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 51<br />
Prozess der <strong>Entscheidung</strong>sfindung<br />
1. Analyse der Situation („Problemanalyse“)<br />
2. Einschätzung der Alternativen<br />
3. Festlegen der Ziele und Maßnahmeplan (Fallkonferenz)<br />
4.<br />
5.<br />
6.<br />
Ich werde über weitere Vorgehensweise<br />
unterrichtet, darf und muss mitbestimmen,<br />
kämpfe für die Einbeziehung des Betroffenen/<br />
mutmasslichen Willen ermitteln,<br />
entwickle eine an den individuellen Bedürfnissen<br />
orientierte Lösung mit dem Team.<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 52
Der <strong>Entscheidung</strong>sprozess im Umgang mit FEM<br />
3. Schritt: Maßnahmeplan im Vollzug einer Fallkonferenz, Ziele, Risiko<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 53<br />
Prozess der <strong>Entscheidung</strong>sfindung<br />
1. Analyse der Situation („Problemanalyse“)<br />
2. Einschätzung der Alternativen<br />
3. Festlegen der Ziele und Maßnahmeplan<br />
4. Treffen der <strong>Entscheidung</strong><br />
5.<br />
6.<br />
Ich treffe mit dem Team eine <strong>Entscheidung</strong> i. S.<br />
des Betroffenen und trage und vertrete diese<br />
<strong>Entscheidung</strong>.<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 54
HAFTUNG<br />
AUFSICHTSPFLICHT<br />
Der <strong>Entscheidung</strong>sprozess im Umgang mit FEM<br />
4. Schritt: Treffen der <strong>Entscheidung</strong>,<br />
Legitimation,<br />
Alternativen alle ausgeschöpft,<br />
am wenigsten beschränkende Maßnahmen<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 55<br />
Rechtliche Fragestellungen zu FEM<br />
REGRESSANSPRÜCHE<br />
SORGFALTSPFLICH<br />
T<br />
FACHLICHE STANDARDS<br />
GENEHMIGUNG<br />
FREIHEITSRECHTE GG<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 56
Prozess der <strong>Entscheidung</strong>sfindung<br />
1. Analyse der Situation („Problemanalyse“)<br />
2. Einschätzung der Alternativen<br />
3. Festlegen der Ziele und Maßnahmeplan<br />
4. Treffen der <strong>Entscheidung</strong><br />
5. Durchführung der Maßnahme<br />
6.<br />
Ich gestalte mit !<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 57<br />
Der <strong>Entscheidung</strong>sprozess im Umgang mit FEM<br />
5. Schritt: Durchführung der Maßnahme<br />
Verantwortlichkeit<br />
wenn FEM, dann fachgerechte Durchführung<br />
Genehmigung zu FEM - Kann Norm!<br />
besondere Betreuung und Aufsicht<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 58
Internationale Empfehlungen<br />
? Vor dem Einsatz müssen alle Alternativen ausgeschöpft sein<br />
? Der potentielle Nutzen muss höher sein als der mögliche Schaden<br />
? Die minimalste Variante sollte eingesetzt werden<br />
? Der Einsatz sollte kurzfristig erfolgen<br />
? Die Notwendigkeit der Maßnahmen muss regelmäßig überprüft werden<br />
? Eine institutionseigene Richtlinie sollte vorhanden sein<br />
? Die Anwendung muss fachkundig erfolgen<br />
? Ein kontinuierliche Beobachtung der fixierten Bewohner ist notwendig<br />
? Alle Mitarbeiter müssen in deren korrekten Gebrauch geschult sein<br />
Modifiziert nach Joanna Briggs Institute, 2002<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 59<br />
Einführung Prozess der <strong>Entscheidung</strong>sfindung<br />
1. Analyse der Situation („Problemanalyse“)<br />
2. Einschätzung der Alternativen<br />
3. Festlegen der Ziele und Maßnahmeplan<br />
4. Treffen der <strong>Entscheidung</strong> (Optimal: Fallkonferenz)<br />
5. Durchführung der Maßnahme<br />
6. Beobachtung und Evaluation<br />
Redu Fix Praxis | Reduktion von Fixierung 60