View - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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26 Kapitel 3: Grundlagen<br />
annähert, da die Phase α hier gleich null ist. Im mittleren Frequenzbereich verläuft lg |Z|<br />
als Gerade mit konstanter Steigung. Wird diese Gerade bis zur y-Achse extrapoliert, so<br />
kann man aus dem Schnittpunkt lg( 1<br />
CD ) die Doppelschichtkapazität CD bestimmen. In<br />
diesem Bereich erreicht α sein Maximum. Aus dem zu αmax gehörenden Frequenzwert<br />
lassen sich dann über Relation 3.21 die Größen CD, RD und RE ermitteln. Für niedrige<br />
Frequenzen erreicht der Impedanzgang den Wert lg(RD +RE), und die Phase sinkt wieder<br />
auf den Wert null.<br />
ω(αmax) = 1 �<br />
1+RDRE<br />
(3.21)<br />
3.4.2 Zyklovoltametrie<br />
RDCD<br />
Zyklovoltametrische Untersuchungen dienen häufig als erste Studie, um in einem elektrochemischen<br />
System die Potenzialregion mit der interessierenden Elektrodenaktivität zu<br />
ermitteln. Hervorgegangen ist die Zyklovoltametrie aus der Polarographie, die 1922 von<br />
Heyrovsky entwickelt wurde [59] .<br />
Mit zyklovoltametrischen Messungen können zwei Arten von Elektrodenprozessen untersucht<br />
werden. Die erste Art stellen Faradayprozesse dar, bei denen der Ladungstransfer<br />
dem Faradaygesetz unterliegt. In diesem Fall ist die Masse m eines Stoffes, die an einer<br />
Elektrode umgesetzt wird, proportional zur Ladungsmenge Q. Hierbei kommt es durch<br />
die Potenzialvariation zu einem Ladungsaustausch an der Phasengrenze zwischen Metall<br />
und Elektrolyt. Während dieses Transfers wird die Elektrodenoberfläche oxidiert bzw.<br />
reduziert [57] . Bei Prozessen, die nicht dem Faradaygesetz unterliegen, findet kein Ladungsaustausch<br />
zwischen Elektrode und Elektrolyt statt, sondern es kommt lediglich zu<br />
einer lokalen Änderung der Elektrolytzusammensetzung.<br />
Für zyklovoltametrische Messungen wird eine Dreielektrodenanordnung, bestehend aus<br />
Arbeits-, Gegen- und einer nicht polarisierten Referenzelektrode, verwendet. In dieser<br />
Anordnung wird ein zyklisch veränderliches Dreieckspotenzial E(t) angelegt, weshalb diese<br />
Methode auch als Dreiecksspannungsmethode bezeichnet wird [57] (s. Abb. 3.16). Zunächst<br />
erfolgt ein linearer Potenzialvorschub bis zu einem positiven Umkehrpotenzial E + t .<br />
Zur Vervollständigung des Potenzialzyklus’ wird der Vorschub dann umgekehrt, und das<br />
Potenzial wird bis zum negativen Umkehrpotenzial E − t linear abgesenkt. Während der<br />
Potenzialvariation wird die Stromänderung I(E(t)) zwischen Arbeits- und Gegenelektrode<br />
über einen Potentiostaten gemessen. Die Spannungsmessung erfolgt zwischen Arbeits-