SPIEGEL - Kruse Chemie KG
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Ausgabe 02 | 12.2010 <strong>SPIEGEL</strong><br />
Interview mit Olaf Lupp,<br />
Leiter IT und Organisation<br />
Er hat Sinn für Strukturen und Vernetzungen verbunden mit einem hohen Maß an Flexibilität, dabei hat er<br />
immer den effi zienten Ablauf im Blick. Das ist wohl die Herausforderung, die Olaf Lupp zu meistern hat.<br />
Alter: 39 Jahre<br />
Familienstand: verheiratet, zwei Kinder<br />
Hobbys: meine Familie, Fahrradfahren, Skifahren, Fußball, Musik hören & machen (Gitarre), Kochen<br />
(wenn ich mal Zeit dazu habe)<br />
Lebensmotto: Akzeptiere oder verändere! Unzufriedenheit ist der Anfang für den Erfolg (Oscar Wilde)<br />
Herr Lupp, beschreiben Sie doch bitte einmal kurz Ihren berufl ichen<br />
Werdegang!<br />
Nach meiner Ausbildung zum Industriekaufmann<br />
in einem mittelständischen<br />
Betrieb der papierverarbeitenden<br />
Industrie habe ich zunächst<br />
einige Jahre berufl iche Praxis im<br />
Vertrieb, in der Absatzfi nanzierung<br />
sowie im Bereich Organisation und<br />
Datenverarbeitung gesammelt. Nach<br />
meinem Studium der Wirtschaftswis-<br />
senschaften mit dem Schwerpunkt<br />
Informatik, verschlug es mich dann in<br />
die IT-Abteilung des Henkel Konzerns.<br />
Bei der Henkel AG & Co. <strong>KG</strong>aA war ich<br />
zuletzt neun Jahre in verschiedenen<br />
Positionen als IT-Berater, Projektmanager<br />
und Manager Business Systems &<br />
Processes tätig.<br />
Und wie sind Sie dann zur KRUSE-<br />
Gruppe gekommen?<br />
In meiner Zeit bei Henkel habe ich<br />
viele Projekte erfolgreich geleitet und<br />
mich relativ früh für eine Management-Laufbahn<br />
entschieden. Hier<br />
konnte ich in den letzten Jahren nicht<br />
nur Führungserfahrung sammeln,<br />
sondern auch wertvolles Know-how<br />
aus dem Bereich IT-Management für<br />
mich mitnehmen. Die gestalterischen<br />
Möglichkeiten sind in einem großen<br />
Konzern nur bis zu einem gewissen<br />
Grad gegeben. Die von KRUSE ausgeschriebene<br />
Position „Leiter IT und<br />
Organisation“ entsprach exakt meinen<br />
Vorstellungen und Wünschen,<br />
eine IT-Strategie maßgeblich mitzugestalten<br />
und auf die Zukunft des<br />
Unternehmens auszurichten.<br />
Sie sind jetzt seit knapp drei Monaten<br />
im Unternehmen. Was sind Ihre<br />
ersten Eindrücke?<br />
Mir gefällt die gesunde Mischung<br />
aus langjährigen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern sowie den zahlreichen<br />
neuen Kollegen aus den letzten<br />
anderthalb bis zwei Jahren. Das<br />
Arbeitsklima empfi nde ich als durchweg<br />
positiv und aufgeschlossen.<br />
Bei dieser Gelegenheit möchte ich<br />
mich herzlich bei allen Kolleginnen<br />
und Kollegen für die freundliche und<br />
offene Aufnahme im Unternehmen<br />
bedanken! Was ich von der ersten<br />
Minute an spüre: KRUSE befi ndet<br />
sich in einer Phase der Veränderung<br />
– nicht nur im Hinblick auf die IT. Hier<br />
werde ich mich aktiv einbringen. Ich<br />
möchte den Prozess der Anpassung<br />
der IT an die heutigen und zukünftigen<br />
Ansprüche der Geschäftsbereiche<br />
mitgestalten.<br />
Widmen wir uns der IT: Welchen<br />
Stellenwert genießt die IT bei der<br />
KRUSE-Gruppe?<br />
Die IT hatte bereits bisher einen sehr<br />
hohen Stellenwert und leistet einen<br />
wertvollen Beitrag, die Wertschöpfungsprozesse<br />
des Unternehmens<br />
zu unterstützen. Ich betrachte IT als<br />
Unternehmen im Unternehmen und<br />
als Service-Dienstleister sämtlicher<br />
Unternehmensbereiche. Hier werden<br />
wir uns in Zukunft noch stärker<br />
und serviceorientierter aufstellen.<br />
Ich gebe Ihnen ein Beispiel: Die IT<br />
ist eine wichtige Voraussetzung für<br />
Wachstum und Internationalisierung.<br />
Wenn KRUSE z.B. einen neuen Standort<br />
im In- oder Ausland plant, oder<br />
eine Übernahme vornimmt, ist die<br />
IT von Anfang an dabei. Dann können<br />
wir den Standort zügig in den<br />
IT Verbund der KRUSE-Gruppe integrieren.<br />
Der entscheidende Punkt<br />
ist: Sie brauchen die IT, um die Prozesse<br />
nachhaltig zu verbessern. Die IT<br />
ist das wesentliche Werkzeug dafür.<br />
Und diese Erkenntnis hat sich bereits<br />
vor einigen Jahren im Management<br />
mehr und mehr durchgesetzt.<br />
Welche Schwerpunkte setzen Sie in<br />
Ihrem Aufgabenbereich?<br />
Zum einen gibt es die sogenannten<br />
Commodity-Bereiche, die man<br />
anbieten und beherrschen muss,<br />
also die komplette IT Infrastruktur.<br />
IT muss funktionieren und hat die<br />
Aufgabe, die laufenden Geschäftsprozesse<br />
effektiv und effi zient zu<br />
unterstützen. Hinzu kommt aber die<br />
Beratungsfunktion der IT, die auf die<br />
Anforderungen der KRUSE-Gruppe<br />
zugeschnitten ist. Wir werden uns<br />
noch stärker auf die Prozesse des<br />
Unternehmens ausrichten und funk-<br />
tionsübergreifend denken und handeln.<br />
Dieser Wandel wird mittelfristig<br />
auch die logische Konsequenz haben,<br />
auf ein modernes ERP-System zu<br />
migrieren.<br />
Worin genau liegt der Unterschied<br />
zwischen unseren jetzigen Anwendungen<br />
und einem modernen ERP-<br />
System?<br />
Ein ERP (Enterprise Resource Planning)<br />
System ist eine komplexe<br />
Anwendungssoftware mit der Aufgabe,<br />
nahezu alle in einem Unternehmen<br />
vorhandenen Ressourcen<br />
(Kapital, Betriebsmittel und Mitarbeiter)<br />
möglichst effi zient für den<br />
betrieblichen Ablauf einzusetzen und<br />
somit die Steuerung der Geschäftsprozesse<br />
eines Unternehmens zu<br />
optimieren. Wir sprechen hier also<br />
von einem integrierten System mit<br />
den Komponenten Materialwirtschaft<br />
(Beschaffung, Lagerhaltung,<br />
Bewertung, Disposition), Produktion,<br />
Finanz- und Rechnungswesen, Controlling,<br />
Vertrieb, Personalwirtschaft<br />
und einer übergreifenden Stammdatenverwaltung.<br />
Diese Komponenten sind keine lose<br />
gekoppelten Insellösungen sondern<br />
arbeiten hochintegriert zusammen<br />
und liefern betriebliche Informationen<br />
in Echtzeit.<br />
Wenn ich Sie richtig verstehe, steigt<br />
die Bedeutung der IT bei KRUSE<br />
kontinuierlich?<br />
Die IT hat ja bereits deutlich an Bedeutung<br />
gewonnen – und sie nimmt<br />
jedes Jahr weiter zu. Aber unsere<br />
Mission ist klar: Wir müssen Businessanforderungen<br />
in EDV umsetzen<br />
und brauchbare Lösungen liefern.<br />
Die IT-Strategie darf nicht nur auf<br />
dem Papier stehen – am Ende kommt<br />
es darauf an, dass aus Konzepten<br />
praxistaugliche Lösungen werden.<br />
Daran muss man aber kontinuierlich<br />
arbeiten, denn wir haben in der<br />
Praxis oft zwei Sichtweisen, die nicht<br />
immer korrespondieren: Die der IT<br />
und die des Business. Ganz wichtig<br />
aus meiner Sicht ist die Kommunikation.<br />
Dies gilt sowohl für die Kommunikation<br />
zwischen den verschiedenen<br />
Unternehmen und Niederlassungen<br />
als auch zwischen der IT und den<br />
Fachbereichen! Daran arbeiten wir<br />
und diesen Prozess möchte ich aktiv<br />
mitbegleiten.<br />
Andreas Bardossek<br />
Leiter Qualitätsmanagement<br />
KRUSE Beteiligungs GmbH & Co. <strong>KG</strong><br />
Balve<br />
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