Frohe Weihnachten - Kleine Zeitung
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Finanzanalyse zeigt ganz deutlich, dass<br />
sich zukünftig kleinere bis mittlere Gemeinden<br />
wirtschaftlich kaum mehr halten<br />
werden können. Dazu kommt, dass<br />
derzeit vom Land Steiermark sehr stark<br />
um freiwillige Gemeindezusammenlegungen<br />
geworben wird und dafür auch<br />
beträchtliche Mittel von Bund und Land<br />
zur Verfügung stehen. Seitens des Landes<br />
wird mit dem Termin Ende November<br />
als Zeitpunkt zur Vorlage entsprechender<br />
Gemeinderatsbeschlüsse<br />
großer Druck gemacht. Gleichzeitig wird<br />
aber auch im Brief von LH/LHStv. klar<br />
dargelegt, dass zukünftig nur die freiwillig<br />
geschlossenen „Ehen“ auch mit entsprechender<br />
Unterstützung rechnen können.<br />
„Zuckerbrot und Peitsche“ sollen den<br />
Fusionsprozess beschleunigen. Seitens<br />
der beiden Landeshauptleute wird auch<br />
für Jänner 2013 eine grundlegende Entscheidung<br />
angekündigt. Unter dem Eindruck,<br />
dass wir bei einer zwangsweisen<br />
Fusion bei den zugesagten Fördermitteln<br />
– insgesamt gesehen sicherlich bei 1 Million<br />
Euro für die neue Gemeinde –<br />
„durch den Rost“ fallen könnten, haben<br />
sich die Bürgermeister der Gemeinden<br />
entschlossen, einen Schritt weiter zu gehen<br />
und eine gemeinsame Informationsrunde<br />
mit allen Gemeindevertretern und<br />
Gemeindebediensteten durchzuführen.<br />
Bei dieser Gelegenheit hat der Landeskoordinator<br />
über die derzeitige rechtliche<br />
Lage informiert und Bgm. Lattacher<br />
nochmals die mit der Aufsichtsbehörde<br />
erarbeiteten Ziffern vorgelegt. Bei dieser<br />
Runde wurden offene Fragen der Gemeindevertreter<br />
und der Bediensteten<br />
beantwortet. Gleichzeitig sollte auch eine<br />
Tendenz der weiteren politischen Entscheidungen<br />
erkennbar werden, die dann<br />
von den Gemeinderäten bis Ende November<br />
getroffen werden müssen. Seitens<br />
der Marktgemeinde Admont haben<br />
wir uns für die Fusion im Sinne der Vorgaben<br />
des Landes ausgesprochen, vor allem,<br />
damit wir die angebotene<br />
Fusionsprämie absichern. „Mit diesem<br />
Betrag könnten wir im Rahmen der<br />
neu geschaffenen Gemeinde starke<br />
Impulse in Richtung „Arbeit und<br />
Wirtschaft“ setzen, die wir gemeinsam<br />
dringend brauchen können!“<br />
Bürgermeister Günther Posch<br />
4 Bürgermeisternachrichten Admont, Hall und Weng<br />
DIE BÜRGERMEISTER<br />
Gemeinde Hall<br />
Pest oder Cholera?<br />
Die Gemeindestrukturreform aus der<br />
Sicht des Haller Bürgermeisters!<br />
Liebe Hallerinnen und Haller, geschätzte<br />
Leser aus der gesamten Gesäuseregion!<br />
„Wir wollen die steirischen Gemeinden<br />
fit für die Zukunft machen!“,<br />
polterten einst 2011 in Leoben<br />
die politischen Zwillinge Voves und<br />
Schützenhöfer von der Bühne. Alles<br />
solle freiwillig geschehen, wären doch<br />
die Vorteile riesengroß und nicht zurückzuweisen.<br />
Mit diesen Beweihräucherungen im<br />
Gepäck fuhren die anwesenden Bürgermeister<br />
wieder zurück in ihre Heimatgemeinden<br />
und machten<br />
Vorschläge, wie sie sich eine zukünftige<br />
Zusammenarbeit vorstellen könnten.<br />
Doch bei einem gemeinsamen Gespräch<br />
am 26. März 2012 in der Bezirkshauptmannschaft<br />
Liezen ließ man<br />
die Katze aus dem Sack!<br />
„Das Land schlägt vor, dass sich<br />
die Gemeinden Admont, Hall,<br />
Weng im Gesäuse und Johnsbach<br />
zu einer neuen Gemeinde vereinigen“.<br />
Bis diese „freiwillige“ Aufforderung<br />
verarbeitet war, verging wieder etwas<br />
Zeit. Vom Haller Bürgermeister wurden<br />
keine Gespräche beantragt und<br />
nur mit der Gemeinde Weng im Gesäuse<br />
ein diesbezügliches Gespräch geführt.<br />
Auf Wunsch des Admonter<br />
Bürgermeisters und nach Zustimmung<br />
der betroffenen Gemeinden wurde ein<br />
Landeskoordinator bestellt. Beim ersten<br />
Gesprächstermin wurde (freiwillig)<br />
beschlossen, eine Finanzanalyse der<br />
betroffenen Gemeinden für das Jahr<br />
2013 zu erstellen. Dies wurde vom<br />
Wenger Bürgermeister Gerald Lattacher<br />
in professioneller Weise erledigt.<br />
Da ich persönlich von den zu erwartenden<br />
Einsparungen nicht überzeugt<br />
war, deponierte ich bei dieser Gesprächsrunde,<br />
dass ich keinesfalls freiwillig<br />
in Fusionsverhandlungen<br />
eintreten werde und beharrte auf die<br />
Möglichkeit, jederzeit aus den laufenden<br />
Verhandlungen aussteigen zu können.<br />
Inzwischen erreichte uns wieder ein<br />
Brief aus Graz, gezeichnet von den<br />
Reformpartnern Voves und Schützenhöfer,<br />
mit folgendem Inhalt:<br />
„…., werden wir die Frist für die<br />
Meldung von freiwilligen Gemeindevereinigungen<br />
und damit die<br />
Möglichkeit der vollen Abberufung<br />
der Mittel aus dem Reformfonds<br />
bis ende November 2012 verlängern.<br />
Diesbezüglich ist jedoch die<br />
Vorlage eines Grundsatzbeschlusses<br />
der betreffenden Gemeinde erforderlich“.<br />
Das heißt, fassen die betreffenden Gemeinden<br />
(auch Admont?) bis zur Fristsetzung<br />
Ende November 2012 keine<br />
diesbezüglichen Gemeinderatsbeschlüsse,<br />
verlieren wir die Möglichkeit,<br />
Reformgelder in Höhe von € ??????? in<br />
Anspruch zu nehmen. Der zuständige<br />
Landeskoordinator konnte uns bei der<br />
letzten Sitzung im Gemeindeamt in<br />
Hall die konkrete Höhe der zu erwartenden<br />
Geldmittel nicht nennen.<br />
Wird seitens der Gemeinden die „Freiwilligkeit“<br />
nicht in Anspruch genommen,<br />
die Vereinigung aber trotzdem verordnet,<br />
(was ich den „Zwillingen“ in Graz zutraue<br />
und nach den Ausführungen des<br />
Landeskoordinators auch erwarte), verlieren<br />
die Gemeinden Finanzmittel in beträchtlicher<br />
Höhe. Kann man das als<br />
Bürgermeister verantworten??? – doch<br />
was ist die Alternative???<br />
Bereits ab der Rechnungslegung 2013<br />
dürfen lt. Aussage unseres Landeskoordinators<br />
(Herr Riegelnegg, ein Top- Beamter<br />
und vor einigen Jahren Regierungskommissär<br />
in Öblarn) die Gemeinden<br />
lt. Erlass der Stmk. Landesregierung<br />
keine Voranschläge an die<br />
Aufsichtsbehörde vorlegen, die einen<br />
Abgang vorweisen. Bedarfszuweisungsmittel<br />
(uns zustehende Gelder) dürfen<br />
nur mehr als Co-Finanzierung in Anspruch<br />
genommen werden. Aber woher<br />
die notwendige Eigenfinanzierung herzaubern,<br />
wenn keine freien Finanzmittel<br />
mehr vorhanden sind und die Aufsichtsbehörde<br />
die Aufnahme von Darlehen<br />
nicht mehr genehmigen will oder darf?<br />
Somit schließt sich der Kreis und ich<br />
bin wieder am Anfang meiner Zeilen –<br />
„Pest oder Cholera?“