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Studienführer 2012 - ZSB - Bergische Universität Wuppertal

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ABlAuf DeS literAriSchen<br />

ÜBerSetzungSproJeKtS<br />

k hindi-Intensivkurs für die deutschen<br />

Teilnehmer/innen<br />

k Deutschlandaufenthalt der<br />

indischen Übersetzungsgruppe<br />

in <strong>Wuppertal</strong><br />

k deutsch-indische Tandems<br />

besprechen in regelmäßigen<br />

Treffen die sukzessive angefertigte<br />

Rohübersetzung des<br />

Romans<br />

k wöchentliches Kolloquium<br />

unter der Leitung von<br />

Prof. Dr. ursula Kocher zur<br />

Besprechung von Fragen<br />

und hindernissen<br />

k „Gegenbesuch“ der deutschen<br />

Seite: Im folgenden Semester<br />

reisen die Teilnehmer/<br />

innen für drei Monate nach<br />

Delhi, um dort die Übersetzung<br />

zu überarbeiten<br />

k Kolloquien an der Delhi university<br />

unter der Leitung von<br />

Prof. Dr. Shaswati Mazumdar<br />

kMöglichkeit, Seminare der<br />

jeweils studierten Fachrichtungen<br />

an der Delhi university zu<br />

besuchen und somit eine völlig<br />

fremde universitäre umwelt<br />

kennenzulernen<br />

26<br />

A NEW PASSAGE<br />

TO INDIA<br />

von Birte Fritsch, Studentin der Germanistik und der Psychologie<br />

ÜBerSetzer AlS mittler zWiSchen SprAchen unD Kulturen<br />

Es duftet nach Curry und einer Vielfalt von Gewürzen, aus denen sich eine völlig andere<br />

Welt entfaltet. Eine Studentenwohnung mitten in <strong>Wuppertal</strong>. Fünfzehn aufgeregt in hindi,<br />

Deutsch, Englisch oder in wilden Gebärden kommunizierende Studierende drängen sich<br />

um eine lange Tafel, jeder einen Teller mit wohlriechenden Köstlichkeiten vor sich. Jeder<br />

der Sprecher hat eine andere Tonfärbung, jeder eine eigene Muttersprache und Kultur.<br />

Dieses bunte Beisammensein ist Teil eines Projektes der <strong>Bergische</strong>n universität:<br />

Das vom DAAD (Deutscher Akademischer Austausch Dienst) geförderte Projekt ‚Literarische<br />

Übersetzung als Mittel der Kulturvermittlung‘ im Rahmen der Programmlinie ‚A New<br />

Passage to India‘ findet als solches erstmalig in <strong>Wuppertal</strong> statt. Die Initiatorin, Frau Prof.<br />

Dr. ursula Kocher, hat mit ihrer Berufung dieses vom DAAD ausgezeichnete Projekt und<br />

mit ihm ein Stück indischer Kultur hierher gebracht.<br />

Die Teilnehmer studieren in einem literaturwissenschaftlichen Studiengang, haben Interesse<br />

an kulturellem Austausch und Übersetzungsarbeit sowie eine gehörige Portion Neugierde.<br />

Sie besuchen währenddessen einen hindi-Intensivkurs, der sie auf eine harte Probe<br />

stellt; schließlich ist es nicht einfach, eine völlig fremde Schrift zu lernen, die mit vielen<br />

kleinen häkchen und Strichen eine Sprache abbildet, die lautlich und strukturell eine große<br />

herausforderung bedeutet. Wie Ilija Trojanows Weltensammler erleben die Studierenden<br />

dabei die fremde Kultur hautnah und schlagen eigene Brücken nach Indien.<br />

Ausgangspunkt der geleisteten Übersetzungsarbeit ist die Annahme, dass das deutsche<br />

Indienbild vielfach auf Literatur beruht, die aus dem Englischen übersetzt wurde und damit<br />

auf halbwegs bekannten Autoren oder Texten, die eben nicht in einer der zahlreichen indischen<br />

Sprachen verfasst wurden. Dieses Vorgehen hat in erster Linie marktstrategische<br />

Gründe, bewirkt aber eine verzerrte Wahrnehmung indischer Kultur.<br />

Ziel des Projekts ist es daher, Übersetzungen wichtiger Bücher zu erstellen, die aufgrund<br />

ihrer indischen Originalsprache weniger Chancen haben, in Deutschland wahrgenommen<br />

zu werden. Wichtiger als das ist bei dem Projekt allerdings der Prozess des gemeinsamen<br />

Übersetzens. Durch gemeinsame Arbeit und damit dem ständigen interkulturellen Dialog<br />

findet eine Art der Völkerverständigung statt, die über das Endprodukt der Arbeit, die Übersetzung,<br />

greifbar wird.<br />

Buchtipp: ILIjA TrOjAnOW<br />

Der WeltenSAmmler<br />

Der Roman in drei Teilen erzählt<br />

aus dem Leben des historischen<br />

britischen Offiziers Sir Richard<br />

Burtons (1821-1890), der im 19.<br />

Jahrhundert die englischen Kolonien<br />

bereist. Doch anstatt dort<br />

seine westlichen Lebensgewohnheiten<br />

beizubehalten, taucht er<br />

wie im Rausch in die fremden<br />

Sprachen und Kulturen ein.<br />

Just in Indien spielt der erste,<br />

brillanteste Teil der Erzählung,<br />

der jedem seiner Leser nicht nur<br />

das Land selbst, sondern auch die<br />

Neugierde an den Geheimnissen<br />

der Fremde nahe bringt. Ein bunt<br />

gewebter Teppich aus Faszination<br />

und Exzentrik, aus Geschichte<br />

und Abenteuer in dem viel Wahrheit<br />

steckt.<br />

27

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