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Das Verhältnis von GKV und PKV im Fokus von ... - Uniklinik Köln

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FORSCHUNGSBERICHTE DES<br />

INSTITUTS FÜR GESUNDHEITSÖKONOMIE UND KLINI-<br />

SCHE EPIDEMIOLOGIE DER UNIVERSITÄT ZU KÖLN<br />

STUDIEN ZU GESUNDHEIT, MEDIZIN UND GESELLSCHAFT<br />

NR. 01/ 2010 VOM 14.05.2010 *** ISSN 1862-7412 *** WWW.IGKE.DE/SGMG<br />

_____________________________________________________________________<br />

Beiträge zur<br />

7. <strong>Köln</strong>er Ringvorlesung Ges<strong>und</strong>heitsökonomie:<br />

<strong>Das</strong> <strong>Verhältnis</strong> <strong>von</strong> <strong>GKV</strong> <strong>und</strong> <strong>PKV</strong> <strong>im</strong><br />

<strong>Fokus</strong> <strong>von</strong> Reformen<br />

________________________________________________________________<br />

Autoren: Referenten der 7. <strong>Köln</strong>er Ringvorlesung Ges<strong>und</strong>heitsökonomie<br />

Korrespondierender Autor: markus.luengen@uk-koeln.de


Die Reihe „Studien zu Ges<strong>und</strong>heit, Medizin <strong>und</strong> Gesellschaft“ umfasst Arbeits- <strong>und</strong> Forschungsberichte<br />

des Instituts für Ges<strong>und</strong>heitsökonomie <strong>und</strong> Klinische Epidemiologie der<br />

Universität zu <strong>Köln</strong> sowie kooperierender Wissenschaftler <strong>und</strong> Institutionen.<br />

Die Berichte <strong>und</strong> weitere Informationen zu den Forschungsberichten können <strong>im</strong> Volltext<br />

abgerufen werden unter<br />

http://www.igke.de/SGMG<br />

Bitte zitieren Sie vorliegenden Bericht als<br />

Beiträge zur 7. <strong>Köln</strong>er Ringvorlesung Ges<strong>und</strong>heitsökonomie Studien zu Ges<strong>und</strong>heit, Medizin<br />

<strong>und</strong> Gesellschaft 2010; <strong>Köln</strong>: Ausgabe 01/2010 vom 14.05.10<br />

mit dem Titel des Vortrages <strong>und</strong> dem Namen des jeweiligen Referenten.<br />

2


1 Einladung<br />

7. <strong>Köln</strong>er Ringvorlesung „Ges<strong>und</strong>heitsökonomie“<br />

Am Mittwoch, den 5. Mai 2010, findet <strong>im</strong> Forum der <strong>Uniklinik</strong> <strong>Köln</strong>, Gebäude 42, Joseph-<br />

Stelzmann-Str. 20, 50931 <strong>Köln</strong>, die 7. <strong>Köln</strong>er Ringvorlesung „Ges<strong>und</strong>heitsökonomie“ statt.<br />

<strong>Das</strong> Thema lautet:<br />

„DAS VERHÄLTNIS VON <strong>GKV</strong> UND <strong>PKV</strong> IM FOKUS VON REFORMEN“<br />

Ziel des Symposiums ist es, die verschiedensten Aspekte der angestrebten Finanzierungsreform<br />

<strong>im</strong> Hinblick auf ihre Auswirkungen auf <strong>GKV</strong> <strong>und</strong> <strong>PKV</strong> aufzuzeigen. So würde eine einkommensunabhängige<br />

Pauschale nach Auffassung des <strong>PKV</strong>-Verbandes die Wettbewerbsposition der<br />

privaten Krankenkassen erheblich erschweren. Diese Auswirkungen gilt es zu analysieren. Dafür<br />

ist es auch wichtig die derzeitige Bedeutung des jeweiligen Versicherungszweiges für die Finanzierung<br />

einzelner Leistungssektoren (z.B. <strong>Uniklinik</strong>a) zu kennen. Nach unserer Einschätzung wird<br />

am 5. Mai die Regierungskommission an der Arbeit sein, Ergebnisse dürften aber noch nicht<br />

vorliegen. Insoweit können <strong>von</strong> unserem Symposium, an dem erfahrungsgemäß viele Experten<br />

aus dem Ges<strong>und</strong>heitswesen teilnehmen, wertvolle Impulse für die Reformarbeit ausgehen.<br />

Es konnten wieder hochkarätige ReferentInnen gewonnen werden, welche die Diskussion in<br />

Deutschland maßgeblich prägen:<br />

Prof. Dr. med. Jörg Hoppe, Präsident der B<strong>und</strong>esärztekammer<br />

Dr. Ulrich Orlowski, Abteilungsleiter Ges<strong>und</strong>heit <strong>im</strong> B<strong>und</strong>esministerium für Ges<strong>und</strong>heit<br />

Dr. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des Spitzenverbandes B<strong>und</strong><br />

Dr. Volker Leienbach, Verbandsdirektor <strong>PKV</strong><br />

Dipl.-Volksw. Georg Baum, Hauptgeschäftsführer Dt. Krankenhausgesellschaft.<br />

Diskussionen mit den ReferentInnen sind ausdrücklich vorgesehen.<br />

Priv.-Doz. Dr. Markus Lüngen Prof. Dr. Eckart Fiedler


2 Liste der Referenten in alphabetischer<br />

Reihenfolge:<br />

• Dipl. Volkw. Georg Baum, Hauptgeschäftsführer der<br />

Deutschen Krankenhausgesellschaft<br />

• DR. MED. Peer Eyel, stellv. Ärtzlicher Direktor der UNIKLINIK KÖLN<br />

• PROF. DR. MED. ECKART FIEDLER, IGKE <strong>Köln</strong><br />

• DR. MED. JÖRG HOPPE, Präsident der B<strong>und</strong>esärztekammer<br />

• DR. Volker Leienbach, Verbandsdirektor des <strong>PKV</strong>-Verbandes<br />

• PD DR. RER. POL. MARKUS LÜNGEN, IGKE <strong>Köln</strong><br />

• DR. RER. POL. DORIS PFEIFFER, Vorstandsvorsitzende des Spitzenverbandes<br />

B<strong>und</strong>


3 Vorträge


3.1 DR. MED. JÖRG HOPPE, Präsident der B<strong>und</strong>esärztekammer


© B<strong>und</strong>esärztekammer 2009<br />

© B<strong>und</strong>esärztekammer 2009<br />

Gliederung<br />

B<strong>und</strong>esärztekammer<br />

Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern<br />

1. Demographischen Herausforderungen<br />

2. Umgang mit Mittelknappheit<br />

3. Vorschläge g der Ärzteschaft zu Priorisierung g<br />

B<strong>und</strong>esärztekammer<br />

Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern<br />

Entwicklung der Altersstruktur der<br />

Bevölkerung g in Deutschland<br />

Anteil in<br />

Prozent 64,9 Mio.<br />

100<br />

7,9<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Folie 0481, 082009<br />

48,4<br />

43,7<br />

79,8 Mio. 82,3 Mio. 82,0 Mio. 81,3 Mio. 79,7 Mio. 77,3 Mio. 74,0 Mio.<br />

20,4<br />

57,9 ,<br />

21,7<br />

1910 1990<br />

23,6<br />

55 55,3 3<br />

21,1<br />

2000<br />

26,2<br />

55,4<br />

18,3<br />

30,2<br />

52,9<br />

16,9<br />

35,8 37,1 38,9<br />

47,6<br />

16,6<br />

47,0<br />

16,0<br />

45,7<br />

15,4<br />

2010 2020 2030 2040 2050<br />

60 Jahre<br />

<strong>und</strong> älter<br />

20 bis<br />

unter<br />

60 Jahre<br />

unter<br />

20 Jahre<br />

Jahr<br />

Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt, 2010 bis 2050: 11. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung (Variante 1-W2)<br />

1


© B<strong>und</strong>esärztekammer 2009<br />

© B<strong>und</strong>esärztekammer 2009<br />

B<strong>und</strong>esärztekammer<br />

Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern<br />

Beitragseinnahmen <strong>und</strong> Leistungsausgaben in<br />

der Krankenversicherung der Rentner<br />

Mrd.<br />

Euro<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Folie 0482, 082009<br />

36,7<br />

–21,5<br />

15,2<br />

GSG<br />

Leistungsausgaben<br />

Beitragseinnahmen<br />

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

Jahr<br />

Quelle: BMG (Arbeits- <strong>und</strong> Sozialstatistik, B<strong>und</strong>esarbeitsblatt, KJ 1, KV 45)<br />

B<strong>und</strong>esärztekammer<br />

Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern<br />

GMG<br />

Prozentuale Zunahme Erkrankter pro 100.000<br />

Einwohner <strong>von</strong> 2007 – 2050<br />

Zuunahme<br />

in %<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Lungenent.<br />

198<br />

Makuladeg.<br />

169<br />

Demenz<br />

144<br />

OSHF<br />

125<br />

Herzinfarkt<br />

109<br />

Schlaganfall<br />

94<br />

Glaukom<br />

74,8<br />

–39,9<br />

34,9<br />

72 67<br />

Darmkrebs<br />

Quelle:Beske et. al (2009) Morbiditätsprognose 2050. Ausgewählte Krankheite.für Deutschland, Brandenburg <strong>und</strong> Schleswig-Holstein.<br />

2


© B<strong>und</strong>esärztekammer 2009<br />

© B<strong>und</strong>esärztekammer 2009<br />

Anteil in<br />

Prozent<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

B<strong>und</strong>esärztekammer<br />

Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern<br />

Entwicklung des Anteils der <strong>GKV</strong>-Leistungsausgaben<br />

am Bruttoinlandsprodukt<br />

5,4<br />

5,6<br />

5,6<br />

5,3<br />

1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005<br />

B<strong>und</strong>esärztekammer<br />

Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern<br />

Erhöhung der Mittel<br />

6,3<br />

6,1<br />

6,0<br />

6,0<br />

2007<br />

Quelle: BMG, Statistisches B<strong>und</strong>esamt<br />

Bis 1990 nur alte B<strong>und</strong>esländer<br />

• Für ca. 92 % der Bevölkerung stehen 6,4 % des BIP zur<br />

Finanzierung des <strong>GKV</strong>-Bereichs zur Verfügung.<br />

Problem<br />

• Ges<strong>und</strong>heitswesen konkurriert mit anderen<br />

sozialstaatlichen Aufgaben Aufgaben.<br />

• Erhöhung der <strong>GKV</strong>-Beiträge politisch schwer umsetzbar<br />

Jahr<br />

3


© B<strong>und</strong>esärztekammer 2009<br />

© B<strong>und</strong>esärztekammer 2009<br />

B<strong>und</strong>esärztekammer<br />

Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern<br />

Rationalisierung<br />

Ziel:<br />

• Ausschöpfen <strong>von</strong> Effizienz- <strong>und</strong> Produktivitätsreserven in<br />

der Ges<strong>und</strong>heitsversorgung<br />

• Analyse <strong>von</strong> diagnostischen, therapeutischen<br />

Maßnahmen als auch organisatorischen,<br />

verwaltungstechnischen Abläufen<br />

• Versorgungsniveau bei gleichen Mitteleinsatz erhöhen<br />

bbzw. gleiche l i h VVersorgungsniveau i mit i weniger i<br />

Mitteleinesatz realisieren<br />

Problem:<br />

• Wirtschaftlichkeitsreserven zu identifizieren, zu<br />

quantifizieren <strong>und</strong> zu verlagern<br />

B<strong>und</strong>esärztekammer<br />

Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern<br />

Kriterien zur Festlegung <strong>von</strong><br />

Vorrangigkeit/Dringlichkeit<br />

gg g<br />

• (Lebens-)Bedrohlichkeit<br />

• Leidensdruck einer<br />

Krankheit<br />

• Gefährdung der<br />

Mitb Mitbevölkerung ölk<br />

• Dauer der Erkrankung<br />

• Erfolgsaussichten<br />

• Evidenzbasierung<br />

• Wunschmedizin<br />

• Patientenkomfort<br />

• WWellness ll<br />

4


© B<strong>und</strong>esärztekammer 2009<br />

© B<strong>und</strong>esärztekammer 2009<br />

B<strong>und</strong>esärztekammer<br />

Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern<br />

Formen der Priorisierung<br />

Vertikal:<br />

Horizontal:<br />

Rangreihenherstellung innerhalb eines definierten<br />

Versorgungsbereichs (z. B. Herzerkrankungen, Impfungen)<br />

Vergleichende Gewichtung <strong>von</strong> Krankheitsgruppen,<br />

Versorgungszielen oder Versorgungsbereichen wie Prävention,<br />

Akut-Versorgung <strong>und</strong> Rehabilitation<br />

B<strong>und</strong>esärztekammer<br />

Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern<br />

Formen der Rationierung<br />

harte Rationierung: Ressourcen nicht vermehrbar<br />

(z. B. Anzahl <strong>von</strong> Spenderorganen); Zukauf<br />

nicht möglich<br />

weiche Rationierung: Ressourcenausweitung durch Zukauf möglich<br />

he<strong>im</strong>liche Rationierung: ohne Transparenz Leistungen vorenthalten;<br />

barmherzige Lüge<br />

offene Rationierung: transparent <strong>und</strong> nachvollziehbar<br />

5


© B<strong>und</strong>esärztekammer 2009<br />

© B<strong>und</strong>esärztekammer 2009<br />

B<strong>und</strong>esärztekammer<br />

Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern<br />

Empfehlungen der Zentralen Ethikkommission<br />

bei der B<strong>und</strong>esärztekammer <strong>von</strong> 2007<br />

• Vorlage <strong>von</strong> normativen Kriterien zur Priorisierung <strong>im</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

• Vorschlag <strong>von</strong> Maßnahmen zur Etablierung eines<br />

dauerhaften Prozess in Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

• Gr<strong>und</strong>sätze:<br />

– ethisch ethisch-rechtlich rechtlich vor wirtschaftlichen Maßstäben<br />

– Zugang zur Basisversorgung für die Gesamtbevölkerung<br />

• Unterscheidung zwischen formalen <strong>und</strong> inhaltlichen<br />

Kriterien bei Prioritätensetzung<br />

• Nachlesbar unter: www.zentrale-ethikkommission.de/<br />

B<strong>und</strong>esärztekammer<br />

Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern<br />

Formale Kriterien<br />

• Transparenz<br />

• Begründung<br />

• Konsistenz<br />

• Legit<strong>im</strong>ität<br />

• Offenlegung <strong>und</strong> Ausgleich<br />

<strong>von</strong> Interessenkonflikten<br />

• Wirksamer Rechtsschutz<br />

• Regulierung<br />

• Partizipationsmöglichkeiten<br />

(ZEKO, 2007)<br />

6


© B<strong>und</strong>esärztekammer 2009<br />

© B<strong>und</strong>esärztekammer 2009<br />

B<strong>und</strong>esärztekammer<br />

Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern<br />

Inhaltliche Kriterien<br />

• Medizinische Bedürftigkeit<br />

– 1. Stufe: Lebensschutz <strong>und</strong> Schutz vor schwerem Leid <strong>und</strong><br />

Schmerzen.<br />

– 2. Stufe: Schutz vor dem Ausfall oder der Beeinträchtigung<br />

wesentlicher Organe <strong>und</strong> Körperfunktionen.<br />

– 3. Stufe: Schutz vor weniger schwerwiegenden oder nur<br />

vorübergehenden Beeinträchtigungen des Wohlbefindens.<br />

– 44. St Stufe: f VVerbesserung b <strong>und</strong> d Stä Stärkung k <strong>von</strong> Kö Körperfunktionen f kti<br />

� Auf der ersten wie zweiten Stufen ist eine Differenzierung<br />

nach Art <strong>und</strong> Umfang des Versicherungsschutzes oder<br />

der Zahlungsfähigkeit ausgeschlossen.<br />

B<strong>und</strong>esärztekammer<br />

Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern<br />

Leitfaden zur Priorisierung bei klinischen<br />

Maßnahmen in Schweden<br />

Priorisierungsgruppen<br />

I A<br />

I B<br />

II<br />

III<br />

Versorgungsbereich (Quelle: SOU 1995:5; SS. 103)<br />

(ZEKO, 2007)<br />

Versorgung <strong>von</strong> lebensbedrohlichen Erkrankungen <strong>und</strong><br />

Erkrankungen, die unbehandelt zu permanenter Behinderung oder<br />

vorzeitigem Tod führen.<br />

Versorgung <strong>von</strong> schwer chronischen Erkrankungen. Palliative<br />

Versorgung. Versorgung <strong>von</strong> Menschen mit eingeschränkter<br />

Autonomie<br />

IV Grenzfälle<br />

V<br />

Individualisierte Prävention in Kontakten mit medizinischen Diensten.<br />

Rehabilitation<br />

Versorgung <strong>von</strong> weniger schweren akuten <strong>und</strong> chronischen<br />

Erkrankungen<br />

Versorgung aus anderen Gründen als Erkrankungen oder<br />

Verletzungen<br />

7


© B<strong>und</strong>esärztekammer 2009<br />

© B<strong>und</strong>esärztekammer 2009<br />

B<strong>und</strong>esärztekammer<br />

Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern<br />

Vorbereitung <strong>von</strong><br />

Priorisierungsentscheidungen<br />

g g<br />

Vorschlag der Ärzteschaft:<br />

unabhängiger, interdisziplinärer<br />

Ges<strong>und</strong>heitsrat<br />

B<strong>und</strong>esärztekammer<br />

Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern<br />

Mögliche Ziele eines Ges<strong>und</strong>heitsrates<br />

11. Unterversorgung vermeiden<br />

2. Regionale Unterschiede vermeiden<br />

3. Wartelisten vermeiden<br />

4. Ungleichheiten be<strong>im</strong> Zugang zu Ges<strong>und</strong>heitsleistungen<br />

vermeiden<br />

8


© B<strong>und</strong>esärztekammer 2009<br />

© B<strong>und</strong>esärztekammer 2009<br />

B<strong>und</strong>esärztekammer<br />

Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern<br />

Aufgaben eines Ges<strong>und</strong>heitsrates<br />

1. Vorbereitung g <strong>von</strong> Priorisierungsentscheidungen g g <strong>im</strong> vorpolitischen p<br />

Raum zu aktuellen bzw. drohenden defizitären<br />

Versorgungsbereichen (ganzheitliche Betrachtung)<br />

2. Folgenabschätzung <strong>von</strong> Priorisierungsentscheidungen<br />

3. Beratung des Gesetzgebers<br />

4. Benennung g <strong>von</strong> Themen für Versorgungsforschung<br />

g g g<br />

Zielgruppe des Ges<strong>und</strong>heitsrat ist daher<br />

• Makroebene (Gesetzgeber)<br />

• Mesoebene (Selbstverwaltung)<br />

B<strong>und</strong>esärztekammer<br />

Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern<br />

Zusammensetzung des Ges<strong>und</strong>heitsrates<br />

• Epidemiologie<br />

• Ges<strong>und</strong>heitsökonomie<br />

• Sozialwissenschaft<br />

• Medizin<br />

• Pflegeberufe<br />

• Rechtswissenschaften<br />

• Ethik<br />

• unter Hinzuziehung <strong>von</strong> Patientenvertretern<br />

9


© B<strong>und</strong>esärztekammer 2009<br />

Fazit<br />

B<strong>und</strong>esärztekammer<br />

Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern<br />

Priorisierungsdebatte<br />

– erzwingt den öffentlichen Diskurs zum Umgang mit<br />

Mittelknappheit <strong>im</strong> Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

– erleichtert Entscheidungen auf Mikroebene<br />

10


3.2 DR. RER. POL. DORIS PFEIFFER,<br />

Vorstandsvorsitzende des Spitzenverbandes B<strong>und</strong>


<strong>Uniklinik</strong> <strong>Köln</strong>/IGKE: 7. 7 <strong>Köln</strong>er Ringvorlesung „Ges<strong>und</strong>heitsökonomie<br />

Ges<strong>und</strong>heitsökonomie“<br />

<strong>Das</strong> <strong>Verhältnis</strong> <strong>von</strong> <strong>GKV</strong> <strong>und</strong> <strong>PKV</strong> <strong>im</strong> <strong>Fokus</strong> <strong>von</strong> Reformen<br />

Zukunftsfähige Finanzierung der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung – Wohin geht die Reise?<br />

Dr. Doris Pfeiffer<br />

Vorsitzende des Vorstandes<br />

<strong>GKV</strong>-Spitzenverband<br />

5. Mai 2010, <strong>Köln</strong><br />

Dr. Doris Pfeiffer, Zukunftsfähige Finanzierung der <strong>GKV</strong><br />

<strong>Uniklinik</strong> <strong>Köln</strong> / IGKE, 7. <strong>Köln</strong>er Ringvorlesung, 5. Mai 2010<br />

Zukunftsfähige Finanzierung<br />

der <strong>GKV</strong> – Wohin geht die Reise?<br />

Agenda<br />

� Ausgangslage: Finanzlage verlangt Entscheidungen!<br />

� Handlungsoptionen I: Was kann kurzfristig geschehen?<br />

� Handlungsoptionen II: Was ist mittelfristig zu tun?<br />

� Ausblick: usb c Reform e o au auf Basis as s des Koalitionsvertrags?<br />

oa t o s e t ags<br />

Dr. Doris Pfeiffer, Zukunftsfähige Finanzierung der <strong>GKV</strong><br />

<strong>Uniklinik</strong> <strong>Köln</strong> / IGKE, 7. <strong>Köln</strong>er Ringvorlesung, 5. Mai 2010 2<br />

1


Finanzprognosen<br />

<strong>GKV</strong>-Schätzerkreis: Prognose für 2010<br />

�� Fondsvolumen: 171,1 Mrd. Euro<br />

� Zuweisungen: 170,3 Mrd. Euro<br />

� Ausgaben der <strong>GKV</strong>: 173,4 Mrd. Euro<br />

� Deckungslücke: - 3,1 Mrd. Euro<br />

� Fondsdeckung: 98,2%<br />

� Ø Zusatzbeitrag: 4,90 € mtl.<br />

(Quelle: <strong>GKV</strong>-Schätzerkreis, 28.4.2010)<br />

Prognose für 2011?<br />

� Dr. Gaßner, B<strong>und</strong>esversicherungsamt:<br />

Defizit zwischen 6,4 Mrd. <strong>und</strong> 15 Mrd. Euro möglich!<br />

Dr. Doris Pfeiffer, Zukunftsfähige Finanzierung der <strong>GKV</strong><br />

<strong>Uniklinik</strong> <strong>Köln</strong> / IGKE, 7. <strong>Köln</strong>er Ringvorlesung, 5. Mai 2010 3<br />

Ausgaben steigen ungebremst<br />

Zum Vergleich:<br />

Veränderungsraten<br />

der Einnahmenseite (in %)<br />

� Gr<strong>und</strong>lohnsumme:<br />

+ 0,6<br />

� Rentensumme:<br />

+ 1,4<br />

� Beiträge für<br />

geringfügig ge g üg g Beschäftigte:<br />

esc ä t gte<br />

-4,9<br />

(Quelle: <strong>GKV</strong>-Schätzerkreis,<br />

9.12.2009)<br />

Dr. Doris Pfeiffer, Zukunftsfähige Finanzierung der <strong>GKV</strong><br />

<strong>Uniklinik</strong> <strong>Köln</strong> / IGKE, 7. <strong>Köln</strong>er Ringvorlesung, 5. Mai 2010 4<br />

2


Weitere Finanzrisiken für die<br />

Krankenkassen?<br />

� Freiwillige finanzielle Hilfen der Kassenarten<br />

zur Haftungsprävention nach § 265b SGB V<br />

� Finanzielle Hilfen via <strong>GKV</strong>-Spitzenverband zur<br />

Haftungsprävention nach § 265a SGB V<br />

� „Rettungsfusionen“<br />

� Haftungsfälle bei Schließungen oder<br />

Insolvenzen <strong>von</strong> Krankenkassen<br />

Dr. Doris Pfeiffer, Zukunftsfähige Finanzierung der <strong>GKV</strong><br />

<strong>Uniklinik</strong> <strong>Köln</strong> / IGKE, 7. <strong>Köln</strong>er Ringvorlesung, 5. Mai 2010 5<br />

Haftung bei Schließung<br />

oder Insolvenz<br />

Haftungskaskaden<br />

� Sicherstellung der Erfüllung sämtlicher Verpflichtungen durch den<br />

<strong>GKV</strong>-Spitzenverband als jederzeit leistungsfähiger Haftungsträger<br />

Insolvenz Schließung<br />

Versorgungsverpflichtungen<br />

(insb. „Altlasten“)<br />

Neue Versorgungsverpflichtungen<br />

ab 2010<br />

Versicherte <strong>und</strong><br />

Leistungserbringer<br />

Übrige<br />

Verpflichtungen<br />

- Übrige Kassen der Kassenart (bis 1,5% der<br />

Zuweisungen aus Ges<strong>und</strong>heitsfonds)<br />

- darüber hinaus Krankenkassen der<br />

anderen Kassenarten<br />

- Pensionssicherungsverein (PSV)<br />

- Übrige Kassen der Kassenart (bis 1%<br />

der Zuweisungen aus Ges<strong>und</strong>heitsfonds)<br />

- darüber hinaus Krankenkassen der<br />

anderen Kassenarten<br />

- Verteilungsregelung der Insolvenzordnung<br />

- Soweit ausreichend Vermögen der insolventen<br />

Krankenkasse vorhanden<br />

- Übrige Kassen der Kassenart (bis 2,5% der<br />

Zuweisungen aus dem Ges<strong>und</strong>heitsfonds)<br />

- darüber hinaus Krankenkassen der<br />

anderen Kassenarten<br />

Dr. Doris Pfeiffer, Zukunftsfähige Finanzierung der <strong>GKV</strong><br />

<strong>Uniklinik</strong> <strong>Köln</strong> / IGKE, 7. <strong>Köln</strong>er Ringvorlesung, 5. Mai 2010 6<br />

3


Zukunftsfähige Finanzierung<br />

der <strong>GKV</strong> – Wohin geht die Reise?<br />

Agenda<br />

� Ausgangslage: Finanzlage verlangt Entscheidungen!<br />

� Handlungsoptionen I: Was kann kurzfristig geschehen?<br />

� Handlungsoptionen II: Was ist mittelfristig zu tun?<br />

� Ausblick: usb c Reform e o au auf Basis as s des Koalitionsvertrags?<br />

oa t o s e t ags<br />

Dr. Doris Pfeiffer, Zukunftsfähige Finanzierung der <strong>GKV</strong><br />

<strong>Uniklinik</strong> <strong>Köln</strong> / IGKE, 7. <strong>Köln</strong>er Ringvorlesung, 5. Mai 2010 7<br />

Kurzfristige Handlungsoptionen<br />

Einnahmeseite<br />

� Anhebung des allgemeinen Beitragssatzes?<br />

� Erhöhung des Sonderbeitragssatzes <strong>von</strong> 0,9 Prozent?<br />

� Änderung des regelmäßigen B<strong>und</strong>eszuschusses?<br />

� Gewährung einer außerordentlichen B<strong>und</strong>esbeteiligung<br />

für 2011?<br />

� Aufhebung/Anpassung der Härtefallklausel be<strong>im</strong><br />

ZZusatzbeitrag? b i ?<br />

Ausgabenseite<br />

� Umsetzung kurzfristiger Kostendämpfungsmaßnahmen?<br />

Dr. Doris Pfeiffer, Zukunftsfähige Finanzierung der <strong>GKV</strong><br />

<strong>Uniklinik</strong> <strong>Köln</strong> / IGKE, 7. <strong>Köln</strong>er Ringvorlesung, 5. Mai 2010 8<br />

4


Beispiele kurzfristiger Maßnahmen<br />

zur Ausgabenbegrenzung<br />

Stationäre Versorgung<br />

� Anpassungen der<br />

Landesbasisfallwerte<br />

�Absenkung jedes<br />

Landesbasisfallwerts um<br />

60 Euro: 1 Mrd. Euro<br />

�Kompensatorische<br />

Absenkung der<br />

Landesbasisfallwerte<br />

bei Casemix-Steigerungen:<br />

800 Mio. Mio Euro<br />

� Symmetrische Ausgestaltung<br />

Regelung für Aufwandspauschale<br />

bei Rechnungsprüfung<br />

(§ 275 Abs. 1c SGB V):<br />

100 Mio. Euro<br />

Arzne<strong>im</strong>ittelversorgung Ambulante Versorgung<br />

� Erhöhung Abschlag für rx-<br />

Arzne<strong>im</strong>ittel ohne Festbetrag<br />

(§ 130a Abs. 1 SGB V) auf 10<br />

Prozent: 1,3 Mrd. Euro<br />

� Erhöhung Abschlag für<br />

rx-Arzne<strong>im</strong>ittel (§ 130 Abs. 1<br />

SGB V): 60 Mio. Euro je 0,1 Euro<br />

Erhöhung<br />

� Verringerung Apotheken-<br />

Fixzuschlag (§ 3AMPreisV)auf<br />

3 AMPreisV) auf<br />

6,40 €: 1 Mrd. Euro<br />

� Reduzierung Großhandelsmarge<br />

(§ 2 AMPreisV) um 40 Prozent:<br />

500 Mio. Euro<br />

� Anwendung reduzierter Mehrwertsteuersatz<br />

auf Arzne<strong>im</strong>ittel<br />

(mit Preismoratorium):<br />

2,7 Mrd. Euro<br />

� Nullr<strong>und</strong>e bei Zunahme der<br />

morbiditätsbedingten Gesamtvergütung<br />

in 2010 <strong>und</strong> 2011<br />

(§ 87 Abs. 2g SGB V; § 87a Abs.<br />

4 SGB V): 1,3 Mrd. Euro<br />

� Beschränkung Pflicht der<br />

Landesebene zur Vereinbarung<br />

<strong>von</strong> Punktwertzuschlägen bei<br />

best<strong>im</strong>mten Leistungen (§ 87<br />

Abs. 2f SGB V): 100 Mio. Euro<br />

� Beibehaltung Mengenbegrenzung<br />

<strong>und</strong> –steuerung<br />

in der vertragsärztlichen<br />

Versorgung<br />

� Bedarfsplanung: Steuerung der<br />

Unter- <strong>und</strong> Überversorgung<br />

(§ 87 Abs. 2e SGB V; § 105 Abs.<br />

3 SGB V)<br />

Dr. Doris Pfeiffer, Zukunftsfähige Finanzierung der <strong>GKV</strong><br />

<strong>Uniklinik</strong> <strong>Köln</strong> / IGKE, 7. <strong>Köln</strong>er Ringvorlesung, 5. Mai 2010 9<br />

Zukunftsfähige Finanzierung<br />

der <strong>GKV</strong> – Wohin geht die Reise?<br />

Agenda<br />

� Ausgangslage: Finanzlage verlangt Entscheidungen!<br />

� Handlungsoptionen I: Was kann kurzfristig geschehen?<br />

� Handlungsoptionen II: Was ist mittelfristig zu tun?<br />

� Ausblick: usb c Reform e o au auf Basis as s des Koalitionsvertrags?<br />

oa t o s e t ags<br />

Dr. Doris Pfeiffer, Zukunftsfähige Finanzierung der <strong>GKV</strong><br />

<strong>Uniklinik</strong> <strong>Köln</strong> / IGKE, 7. <strong>Köln</strong>er Ringvorlesung, 5. Mai 2010 10<br />

5


Ambulante Versorgung:<br />

Mehr Qualität <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit<br />

� Ordnungspolitischer Rahmen <strong>im</strong> ambulant ärztlichen Bereich<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich bewährt, Ausnahme: Hausärztliche Versorgung nach<br />

§ 73b SGB VV.<br />

� Regionale Unterversorgung bleibt Herausforderung.<br />

� Honorarreform der Ärzte anpassen:<br />

– Weitere Honorarsteigerungen sind nicht akzeptabel.<br />

– Bereits bestehende Honorarsteigerungen müssen sich in<br />

qualitativ besserer Versorgung niederschlagen.<br />

� Doppel- / Mehrfach-Dynamisierungen (z. B: Upcoding-Effekt) sind<br />

abzulehnen.<br />

� Mehr einzelvertragliche Möglichkeiten in der zahnmedizinischen<br />

Versorgung.<br />

Dr. Doris Pfeiffer, Zukunftsfähige Finanzierung der <strong>GKV</strong><br />

<strong>Uniklinik</strong> <strong>Köln</strong> / IGKE, 7. <strong>Köln</strong>er Ringvorlesung, 5. Mai 2010 11<br />

Krankenhaus: Stärkere<br />

Wettbewerbsorientierung<br />

� Selektive Verträge für ein definiertes Spektrum ausgewählter<br />

Krankenhausleistungen<br />

Krankenhausleistungen.<br />

� Qualitätsindikatoren müssen hierbei verpflichtend<br />

Vertragsgegenstand sein.<br />

� Konzentration der Versorgung auf ausgewählte, qualitativ<br />

hochwertige Vertragspartner in Ballungszentren.<br />

� Nutzenbewertung vor flächendeckender Einführung<br />

– zeitlich <strong>und</strong> örtlich begrenzte Einführung <strong>von</strong> Innovationen mit<br />

begleitender Evaluierung („Innovationszentren“)<br />

– Flächendeckende Erbringung nur bei Nutzennachweis<br />

Dr. Doris Pfeiffer, Zukunftsfähige Finanzierung der <strong>GKV</strong><br />

<strong>Uniklinik</strong> <strong>Köln</strong> / IGKE, 7. <strong>Köln</strong>er Ringvorlesung, 5. Mai 2010 12<br />

6


Arzne<strong>im</strong>ittel: Arzne<strong>im</strong>ittelpaket<br />

angekündigt<br />

Angekündigte Maßnahmen <strong>im</strong> Arzne<strong>im</strong>ittelbereich<br />

� Preisverhandlungen bei patentgeschützten Arzne<strong>im</strong>itteln mit dem<br />

<strong>GKV</strong>-Spitzenverband<br />

– Nachweis des Zusatznutzen schon bei Markteinführung<br />

– Freie Preisfestsetzung durch Industrie <strong>im</strong> ersten Jahr<br />

– Preisfestsetzung durch Schiedskommission bei Nichteinigung<br />

� Eingruppierung g pp g <strong>von</strong> Analogarzne<strong>im</strong>itteln g in Festbetragssystem g y<br />

� Weiterentwicklung der Rabattverträge<br />

� Erhöhung Herstellerrabatt auf 16 % <strong>und</strong> Preismoratorium bis 2013<br />

Dr. Doris Pfeiffer, Zukunftsfähige Finanzierung der <strong>GKV</strong><br />

<strong>Uniklinik</strong> <strong>Köln</strong> / IGKE, 7. <strong>Köln</strong>er Ringvorlesung, 5. Mai 2010 13<br />

Herausforderungen<br />

auf einen Blick<br />

Trennung der<br />

Versorgungsbereiche<br />

überwinden<br />

Ambulante Versorgung: Krankenhäuser: Arzne<strong>im</strong>ittel:<br />

• Mehr Qualität <strong>und</strong><br />

Wirtschaftlichkeit!<br />

• Keine weiteren<br />

Honorarsteigerungen!<br />

• Einzelverträge für<br />

elektive Leistungen<br />

• Innovationszentren<br />

einführen!<br />

• Fehlregulierung<br />

abbauen!<br />

• Neues Preissystem<br />

für Solisten!<br />

Dr. Doris Pfeiffer, Zukunftsfähige Finanzierung der <strong>GKV</strong><br />

<strong>Uniklinik</strong> <strong>Köln</strong> / IGKE, 7. <strong>Köln</strong>er Ringvorlesung, 5. Mai 2010 14<br />

7


Zukunftsfähige Finanzierung<br />

der <strong>GKV</strong> – Wohin geht die Reise?<br />

Agenda<br />

� Ausgangslage: Finanzlage verlangt Entscheidungen!<br />

� Handlungsoptionen I: Was kann kurzfristig geschehen?<br />

� Handlungsoptionen II: Was ist mittelfristig zu tun?<br />

� Ausblick: usb c Reform e o au auf Basis as s des Koalitionsvertrags?<br />

oa t o s e t ags<br />

Dr. Doris Pfeiffer, Zukunftsfähige Finanzierung der <strong>GKV</strong><br />

<strong>Uniklinik</strong> <strong>Köln</strong> / IGKE, 7. <strong>Köln</strong>er Ringvorlesung, 5. Mai 2010 15<br />

Getrennte Systeme –<br />

die ökonomische Sicht<br />

Die derzeitige Segmentierung des Krankenversicherungssystems wirft Probleme in<br />

Bezug auf soziale Gerechtigkeit <strong>und</strong> Effizienz auf. „Privatversicherte sind <strong>im</strong><br />

Durchschnitt sowohl gesünder als auch wohlhabender als Mitglieder der<br />

gesetzlichen Krankenversicherung, <strong>und</strong> die Segmentierung führt zu einer weniger<br />

effizienten Verteilung der Risiken, was in höheren Sozialabgaben <strong>und</strong> letztlich auch<br />

einem geringeren Beschäftigungs- <strong>und</strong> Wirtschaftswachstum resultiert, mit<br />

negativen Auswirkungen für die Gesellschaft als Ganzes. […] Die privaten<br />

Krankenkassen sollten in das neue Finanzierungssystem einbezogen werden.“<br />

OECD: Policy Brief, April 2008, Wirtschaftsbericht Deutschland, Seite 11<br />

Die Abschaffung der „historisch gewachsenen, jedoch angesichts der damit<br />

einhergehenden allokativen <strong>und</strong> distributiven Verwerfungen wenig sinnvollen <strong>und</strong><br />

versicherungsökonomisch nicht begründbaren Trennung der Versichertenkreise“<br />

ist geboten.<br />

Sachverständigenrat für die Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung:<br />

Jahresgutachten 2008/09, Textziffer 678<br />

Dr. Doris Pfeiffer, Zukunftsfähige Finanzierung der <strong>GKV</strong><br />

<strong>Uniklinik</strong> <strong>Köln</strong> / IGKE, 7. <strong>Köln</strong>er Ringvorlesung, 5. Mai 2010 16<br />

8


Getrennte Systeme –<br />

auf dem Weg zur Konvergenz?<br />

� Wahltarife<br />

� Kostenerstattung<br />

� Selbstbehalt<br />

� Nichtinanspruchnahme<br />

� Einkommensunabhängiger<br />

ZZusatzbeitrag t b it<br />

� Insolvenzfähigkeit<br />

� Basistarif<br />

� Kontrahierungszwang<br />

� einheitlicher Leistungskatalog<br />

� Verzicht auf Risikozuschläge<br />

� Risikoausgleich zw. Unternehmen<br />

� Partielle Portabilität der Rückstellungen<br />

�� partieller ti ll WWettbewerb ttb b<br />

� Ruf nach Sachleistungsprinzip<br />

Seit 2004: Kooperationen zum Vertrieb <strong>von</strong> Zusatzkrankenversicherungen<br />

Dr. Doris Pfeiffer, Zukunftsfähige Finanzierung der <strong>GKV</strong><br />

<strong>Uniklinik</strong> <strong>Köln</strong> / IGKE, 7. <strong>Köln</strong>er Ringvorlesung, 5. Mai 2010 17<br />

Getrennte Systeme –<br />

die Sicht der Koalition<br />

Koalitionsvertrag:<br />

�� <strong>PKV</strong> ist konstitutives Element in einem<br />

freiheitlichen Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

� Wahltarife der <strong>GKV</strong> werden „klarer<br />

ausgestaltet“<br />

� Möglichkeiten der Zusammenarbeit<br />

bei Wahl- <strong>und</strong> Zusatzleistungen<br />

werden erweitert<br />

� Jahresarbeitsentgeltgrenze: Wegfall<br />

der 3+1-Regel<br />

� Erhalt des dualen Systems bei<br />

Stärkung der <strong>PKV</strong> als Vollversicherer<br />

Dr. Doris Pfeiffer, Zukunftsfähige Finanzierung der <strong>GKV</strong><br />

<strong>Uniklinik</strong> <strong>Köln</strong> / IGKE, 7. <strong>Köln</strong>er Ringvorlesung, 5. Mai 2010 18<br />

9


Regierungskommission zur<br />

Finanzierungsreform<br />

BM Dr. Philipp<br />

Rösler, Vorsitz<br />

BM Dr. Thomas<br />

de Maizière<br />

BM‘in Sabine<br />

Leutheusser-<br />

Schnarrenberger<br />

BM Dr. Wolfgang<br />

Schäuble<br />

BM Rainer Brüderle BM‘in Dr. Ursula BM‘in Ilse Aigner BM‘in Dr. Kristina<br />

<strong>von</strong> der Leyen Schröder<br />

Mitglieder<br />

� Regierungskommission<br />

zur<br />

nachhaltigen <strong>und</strong><br />

sozial<br />

ausgewogenen<br />

Finanzierung des<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesens<br />

� Auftrag: Umsetzung<br />

der Festlegungen<br />

des<br />

Koalitionsvertrags<br />

� 17. März 2010:<br />

Konstituierung<br />

� Mai 2010: zwei<br />

Ulrike Flach MdB Heinz Lanfermann MdB Johannes<br />

Singhammer MdB<br />

weitere Sitzungen<br />

Dr. Doris Pfeiffer, Zukunftsfähige Finanzierung der <strong>GKV</strong><br />

<strong>Uniklinik</strong> <strong>Köln</strong> / IGKE, 7. <strong>Köln</strong>er Ringvorlesung, 5. Mai 2010 19<br />

Regierungskommission zur<br />

Finanzierungsreform<br />

BM Dr. Philipp<br />

Rösler<br />

Jens Spahn MdB Ständige Gäste<br />

„Am 24. Februar haben wir die<br />

Regierungskommission eingesetzt. Ihr<br />

AAuftrag ft ist i t klar: kl Si Sie soll ll das d umsetzen, t was<br />

<strong>im</strong> Koalitionsvertrag steht.“<br />

(Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung)<br />

� 21. April 2010:<br />

Festlegung Zeitplan,<br />

ggf. Bildung <strong>von</strong><br />

Arbeitsgruppen<br />

� Mehr Beitragsautonomie<br />

� Regionale Differenzierungsmöglichkeiten<br />

� Einkommensunabhängige Arbeitnehmerbeiträge mit<br />

Sozialausgleich<br />

� Arbeitgeberanteil wird festgeschrieben<br />

� Reform tangiert unmittelbar <strong>Verhältnis</strong> <strong>GKV</strong> zu <strong>PKV</strong>, kann das<br />

Ziel „Erhalt duales System/Stärkung <strong>PKV</strong>“ konterkarieren<br />

Dr. Doris Pfeiffer, Zukunftsfähige Finanzierung der <strong>GKV</strong><br />

<strong>Uniklinik</strong> <strong>Köln</strong> / IGKE, 7. <strong>Köln</strong>er Ringvorlesung, 5. Mai 2010 20<br />

10


Regierungskommission:<br />

Die Sicht der <strong>GKV</strong><br />

Kriterien für eine Finanzierungsreform<br />

�� Finanzielle Ergiebigkeit <strong>und</strong> Nachhaltigkeit<br />

� Verteilungsgerechtigkeit<br />

� Arbeitsmarktwirkungen<br />

� Wettbewerbswirkungen <strong>im</strong> Krankenversicherungssystem<br />

� Praktikabilität - politische Durchsetzbarkeit - juristische<br />

Machbarkeit<br />

NNotwendigkeiten t di k it fü für alle ll zukünftigen kü fti RReformschritte f h itt<br />

� Berücksichtigung der Ausgaben- <strong>und</strong> Kostendynamik<br />

� Sicherung der Versorgungsqualität<br />

� Beibehaltung Sachleistungsprinzip<br />

Dr. Doris Pfeiffer, Zukunftsfähige Finanzierung der <strong>GKV</strong><br />

<strong>Uniklinik</strong> <strong>Köln</strong> / IGKE, 7. <strong>Köln</strong>er Ringvorlesung, 5. Mai 2010 21<br />

Allgemeine Anforderungen an<br />

ges<strong>und</strong>heitspolitische Reformen<br />

� Stärkung der wesentlichen Säulen der <strong>GKV</strong>:<br />

Solidarität Solidarität, Sachleistung <strong>und</strong> Selbstverwaltung<br />

� Versorgungsniveau sichern:<br />

– Qualitativ hochwertige am medizinischen Bedarf orientierte<br />

Ges<strong>und</strong>heitsversorgung zu angemessenen Beiträgen<br />

– Keine Begrenzung auf Gr<strong>und</strong>versorgung <strong>und</strong> keine<br />

Rationierung <strong>von</strong> medizinisch notwendigen Leistungen!<br />

� Entscheidungen über Leistungsangebot weiterhin durch<br />

Selbstverwaltung in transparenten Verfahren treffen<br />

Dr. Doris Pfeiffer, Zukunftsfähige Finanzierung der <strong>GKV</strong><br />

<strong>Uniklinik</strong> <strong>Köln</strong> / IGKE, 7. <strong>Köln</strong>er Ringvorlesung, 5. Mai 2010 22<br />

11


Quo Vadis, Frau Merkel?<br />

„In In dieser Legislaturperiode geht es um<br />

einen Einstieg in die stärkere<br />

Entkoppelung <strong>von</strong> den Lohnzusatzkosten.<br />

Wir werden in diesen vier Jahren<br />

evolutionäre <strong>und</strong> keine revolutionären<br />

Veränderungen vornehmen, unter einer<br />

Voraussetzung: der eines automatischen<br />

Sozialausgleichs, damit es gerecht<br />

zugeht.“<br />

( („Sonntag Sonntag aktuell aktuell“ , 14 14. März 2010)<br />

Dr. Doris Pfeiffer, Zukunftsfähige Finanzierung der <strong>GKV</strong><br />

<strong>Uniklinik</strong> <strong>Köln</strong> / IGKE, 7. <strong>Köln</strong>er Ringvorlesung, 5. Mai 2010 23<br />

12


3.3 DR. MED. VOLKER LEIENBACH,<br />

Verbandsdirektor des <strong>PKV</strong>-Verbandes


Rentner<br />

12 %<br />

Dr. Volker Leienbach<br />

Verband der Privaten Krankenversicherung e.V.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Verhältnis</strong> <strong>von</strong> <strong>GKV</strong> <strong>und</strong> <strong>PKV</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Fokus</strong> <strong>von</strong> Reformen<br />

- Kapitaldeckung zur Zukunftssicherung!<br />

7. <strong>Köln</strong>er Ringvorlesung Ges<strong>und</strong>heitsökonomie<br />

<strong>Köln</strong>, 05.05.2010<br />

Die private Krankenversicherung<br />

Versicherten- <strong>und</strong> Beitragsstruktur in der <strong>PKV</strong><br />

Die Private Krankenversicherung (2009)<br />

Krankenvollversicherung (8,81 Mio. Versicherte)<br />

21,71 Mio. private Zusatzversicherungen<br />

144 Mrd. € Alterungsrückstellungen<br />

Angehörige<br />

6,8 %<br />

10,1 4,4<br />

48,3 %<br />

Studenten<br />

13 %<br />

17,4 %<br />

Angestellte<br />

Selbständige<br />

Beihilfeberechtigte<br />

Versichertenstruktur<br />

in der <strong>PKV</strong><br />

<strong>Köln</strong>, 05.05.2010 1 <strong>von</strong> 19<br />

Sonstige Versicherungsformen<br />

Zusatzversicherungen [u.a. Beihilfeablöseversicherung]<br />

[u.a. Kranken(haus)tagegeld]<br />

2 %<br />

6,4 %<br />

13,1 %<br />

6,5 %<br />

Pflegepflichtversicherung<br />

12 %<br />

72,0 %<br />

Zusatzversicherungen<br />

zum <strong>GKV</strong>-Schutz<br />

Krankenvollversicherung<br />

Anteil der Zusatzversicherungen<br />

an den Beitragseinnahmen<br />

Quelle: <strong>PKV</strong>; Statistisches B<strong>und</strong>esamt;<br />

<strong>Köln</strong>, 05.05.2010 2 <strong>von</strong> 19<br />

eigene Berechnungen<br />

1


Die private Krankenversicherung<br />

Solidarisch, generationengerecht <strong>und</strong> gut für alle<br />

Die private Krankenversicherung<br />

� solidarisch: „Ges<strong>und</strong>“ für „Krank“<br />

� zukunftssicher: schulden- <strong>und</strong> steuerfrei<br />

� generationengerecht: Eigenvorsorge fürs Alter<br />

� gut für alle: Mehrumsatz (10,5 Mrd. €)<br />

� gut für alle: <strong>PKV</strong> als „Innovationsmotor“<br />

� Wahrnehmung als Korrektiv<br />

� Schutz vor dem demographischen Wandel:<br />

<strong>Das</strong> Prinzip der Kapitaldeckung<br />

Heute<br />

27 %<br />

Altenquotient:<br />

(> 65 Jahre je 100 Personen<br />

<strong>im</strong> erwerbsfähigen Alter)<br />

64 %<br />

2050<br />

<strong>Köln</strong>, 05.05.2010 3 <strong>von</strong> 19<br />

Kapitaldeckung zur Zukunftssicherung<br />

<strong>Das</strong> Prinzip der Kapitaldeckung: Schutz vor dem demographischen Wandel<br />

Prämie<br />

Alterungsrückstellung<br />

„junges“ Kollektiv<br />

Eintrittsalter<br />

„altes“ Kollektiv<br />

Verlauf der<br />

Krankheitskosten<br />

zu zahlende<br />

konstante Prämie<br />

Alter<br />

<strong>Köln</strong>, 05.05.2010 4 <strong>von</strong> 19<br />

2


Herausforderungen <strong>im</strong> Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

Der medizinische Fortschritt<br />

Medizinischer Fortschritt <strong>und</strong><br />

Kostenentwicklung <strong>im</strong> Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

Ausgaben<br />

1954 – Impfstoff<br />

gegen Kinderlähmung<br />

1968 – erste Knochenmarktransplantation<br />

bei<br />

Leukämieerkrankung<br />

1962 –<br />

Anti-Baby-Pille<br />

wird in Deutschland<br />

zugelassen<br />

1958 - erster<br />

1954 - erste Herzschrittmacher<br />

erfolgreiche<br />

Nierentransplantation<br />

ab 1969<br />

– breite<br />

Anwendung<br />

der Dialyse<br />

1978 –<br />

das erste<br />

Retorten-<br />

Baby<br />

1967 - erste Herztransplantation<br />

2003 – vollständige<br />

Entschlüsselung des<br />

menschlichen Erbguts<br />

1984 –die<br />

Kernspintomographie<br />

wird klinisch<br />

eingeführt<br />

1976 – erste<br />

Computertomographie<br />

1950 55 60 65 70 75 80 85 90 95 2000 2008<br />

Umgang mit dem medizinischem Fortschritt<br />

Beitragsanpassung bei medizinischem Fortschritt<br />

Prämie<br />

Medizinischer<br />

Fortschritt <strong>im</strong><br />

jungen Alter<br />

2007 – Empfehlung<br />

für Impfung zum<br />

Schutz gegen<br />

Gebärmutterhalskrebs<br />

Jahr<br />

<strong>Köln</strong>, 05.05.2010 5 <strong>von</strong> 19<br />

Altersabhängige Beitragsanpassung:<br />

Ein altes Kollektiv hat weniger Zeit als ein junges Kollektiv<br />

über Zinseszins Alterungsrückstellungen <strong>im</strong> Umfang der<br />

neuen Leistung (=medizinischer Fortschritt) aufzubauen<br />

Medizinischer<br />

Fortschritt <strong>im</strong><br />

höheren Alter<br />

Medizinischer Fortschritt<br />

„altes“ Beitragsanpassung Kollektiv <strong>im</strong> alten Kollektiv<br />

Medizinischer Fortschritt<br />

Beitragsanpassung <strong>im</strong> jungen Kollektiv<br />

zu zahlende konstante Prämie<br />

(M (Medizinischer di i i h St Status t Quo) Q )<br />

Alter<br />

<strong>Köln</strong>, 05.05.2010 6 <strong>von</strong> 19<br />

3


Schuldschein-<br />

Schuldscheinforderungen<br />

<strong>und</strong> Darlehen<br />

Kapitaldeckung zur Zukunftssicherung<br />

Die drei Säulen der Altersvorsorge in der <strong>PKV</strong><br />

Alterungsrückstellungen<br />

<strong>Das</strong> Prinzip der Kapitaldeckung<br />

Zinserträge<br />

- Rechnungszins<br />

<strong>und</strong> Überzins -<br />

(§ 3 KalV <strong>und</strong><br />

§ 12a VAG)<br />

10 %-<br />

Zuschlag<br />

(§ 12 VAG)<br />

Die drei Säulen der Altersvorsorge in der <strong>PKV</strong><br />

Kapitaldeckung zur Zukunftssicherung<br />

Wirtschaftskrise kein Argument gegen Kapitaldeckung<br />

Aufteilung der<br />

Kapitalanlagen 2008<br />

Sonstige<br />

Aktien<br />

ca. 7 %<br />

ca. 13 %<br />

<strong>Köln</strong>, 05.05.2010 7 <strong>von</strong> 19<br />

Andere<br />

nicht festverzinsliche<br />

Wertpapiere p p<br />

Festverzinsliche<br />

Wertpapiere<br />

<strong>Das</strong> Prinzip der Kapitaldeckung<br />

�� langfristiger Anlagehorizont<br />

� Breite Streuung der Anlagekategorien<br />

� Sicherheit u.a. durch Festverzinsung<br />

� Moderater Rechnungszins <strong>von</strong> 3,5 %<br />

= Sicherheit auch in der Wirtschaftskrise<br />

Namensschuldverschreibungen<br />

Hypotheken,-<br />

Gr<strong>und</strong>schuld- <strong>und</strong> Rentenschuldforderungen<br />

<strong>Köln</strong>, 05.05.2010 8 <strong>von</strong> 19<br />

4


Im <strong>Fokus</strong> neuer Reformen<br />

<strong>Das</strong> <strong>Verhältnis</strong> <strong>von</strong> (umlagefinanzierter) <strong>GKV</strong> <strong>und</strong> (kapitalgedeckter) <strong>PKV</strong><br />

Hinweise<br />

auf Reformen in der<br />

17. Legislaturperiode<br />

Anstieg der<br />

Versicherungspflichtgrenze<br />

seit 2000<br />

(<strong>von</strong> 2000-2009)<br />

1. Koalitionsvertrag<br />

- Umkehr vom Trend zum Einheitssystem<br />

- Stärkung der Dualität<br />

2. Sozialversicherungs-Stabilisierungsgesetz<br />

- B<strong>und</strong>eszuschüsse in der <strong>GKV</strong><br />

3. Regierungskommission<br />

- Vorschläge zur zukünftigen Finanzierung der <strong>GKV</strong><br />

4. Eckpunkte zur Arzne<strong>im</strong>ittelversorgung<br />

- Arzne<strong>im</strong>ittelregulierung exklusiv in der <strong>GKV</strong><br />

<strong>Köln</strong>, 05.05.2010 9 <strong>von</strong> 19<br />

1. Koalitionsvertrag: Rücknahme der dreijährigen Wartezeit<br />

Mehr Menschen in die Kapitaldeckung bringen<br />

39.574 €<br />

40.500 €<br />

45.900 €<br />

Außerordentliche<br />

Erhöhung<br />

47.700 €<br />

+ 3jährige<br />

Wartezeit<br />

48.600 €<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Quelle: BMG<br />

geplant:<br />

Rücknahme der<br />

dreijährigen<br />

Wartezeit !<br />

<strong>Köln</strong>, 05.05.2010 10 <strong>von</strong> 19<br />

5


1. Koalitionsvertrag: Novellierung der GOÄ/GOZ<br />

Die kapitalgedeckte <strong>PKV</strong> durch Vertragskompetenzen stärken<br />

150<br />

Novellierung<br />

der GOÄ/GOZ<br />

wichtig dabei:<br />

� Vertragskompetenzen<br />

für die <strong>PKV</strong> (mit<br />

verbindlichem Rahmenwerk)<br />

� Öffnungsklausel in den<br />

Gebührenordnungen<br />

Versicherungsleistungen für<br />

ambulante Arztbehandlung<br />

jje Versicherten V i h t (Index (I d 1997 = 100)<br />

<strong>Köln</strong>, 05.05.2010 11 <strong>von</strong> 19<br />

Exkurs: Versicherungsleistungen für ambulante Arztbehandlungen<br />

Koalitionsvertrag: „Kostenentwicklungen sind zu berücksichtigen“<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

<strong>PKV</strong><br />

<strong>GKV</strong><br />

+ 45,2 %<br />

+14,6 %<br />

1997 98 1999 00 2001 02 2003 05 2006 2008<br />

Quelle: BMG; <strong>PKV</strong>; Arbeits- <strong>und</strong> Sozialstatistik<br />

<strong>Köln</strong>, 05.05.2010 12 <strong>von</strong> 19<br />

6


1. Koalitionsvertrag: Mehr Kapitaldeckung in der Pflegeversicherung<br />

Einstieg in die kapitalgedeckte Pflegeversicherung<br />

Einstieg in die<br />

kapitalgedeckte<br />

Pflegeversicherung<br />

wichtig dabei:<br />

� Risikoversicherung<br />

� Staatsferne<br />

�� <strong>PKV</strong> mit 14 Jahren<br />

Erfahrung in der<br />

Kalkulation des Pflegerisikos<br />

B<strong>und</strong>eszuschüsse<br />

in der <strong>GKV</strong> (in ( Mrd. €) )<br />

Negativbeispiele<br />

für Staatsnähe<br />

� Abschmelzung der<br />

Schwankungsreserve in<br />

der Rentenversicherung<br />

� Zinsloses Darlehen aus<br />

der SPV für Straßenbau<br />

(1995-2002)<br />

<strong>Köln</strong>, 05.05.2010 13 <strong>von</strong> 19<br />

2. Sozialversicherungs-Stabilisierungsgesetz: B<strong>und</strong>eszuschüsse zur <strong>GKV</strong><br />

(Schuldenfinanzierte) B<strong>und</strong>eszuschüsse in der <strong>GKV</strong><br />

1,0<br />

25 2,5<br />

4,2<br />

7,2<br />

15,7<br />

Extrazuschuss 3,9 Mrd. €<br />

(Sozialversicherungs-<br />

Stabilisierungsgesetz) 11,8<br />

1,5<br />

2,5<br />

13,3<br />

14,0 14,0 14,0 14,0<br />

14,0<br />

Planungen gemäß <strong>GKV</strong>-WSG<br />

Konjunkturpaket II (ab 2009)<br />

2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016<br />

<strong>Köln</strong>, 05.05.2010 14 <strong>von</strong> 19<br />

7


2. Sozialversicherungs-Stabilisierungsgesetz: B<strong>und</strong>eszuschüsse zur <strong>GKV</strong><br />

(Schuldenfinanzierte) B<strong>und</strong>eszuschüsse in der <strong>GKV</strong><br />

Quelle: D. Meissner<br />

<strong>Köln</strong>, 05.05.2010 15 <strong>von</strong> 19<br />

3. Regierungskommission<br />

Finanzierungsreform der <strong>GKV</strong> berührt die Wettbewerbsfähigkeit der <strong>PKV</strong><br />

Vorstellungen<br />

zur z<br />

Finanzierung<br />

der <strong>GKV</strong><br />

CDU CSU FDP<br />

Einsetzung einer Regierungskommission<br />

- <strong>GKV</strong>: Einstieg in die Pauschale<br />

(einkommensunabhängige)<br />

Arbeitnehmerbeiträge<br />

- <strong>GKV</strong>: Steuerfinanzierter<br />

Sozialausgleich<br />

= Berührung der<br />

Wettbewerbsfähigkeit der <strong>PKV</strong><br />

<strong>Köln</strong>, 05.05.2010 16 <strong>von</strong> 19<br />

8


Leist stungsumfang<br />

4. Eckpunkte zur Arzne<strong>im</strong>ittelversorgung<br />

Eckpunkte gefährden die Wettbewerbsfähigkeit der <strong>PKV</strong><br />

EEckpunkte k kt zur<br />

PPosition iti der d privaten i t<br />

Arzne<strong>im</strong>ittelversorgung Krankenversicherung<br />

Preisregulierungen<br />

exklusiv <strong>im</strong> <strong>GKV</strong>-Bereich<br />

Verhandlungsmandat<br />

für <strong>GKV</strong>-Spitzenverband<br />

<strong>GKV</strong> <strong>GKV</strong>-Rahmenwerk:<br />

R h k<br />

u.a. Kosten-<br />

Nutzen-Bewertung<br />

Einbezug der<br />

Privatversicherten<br />

Analoges Mandat für<br />

<strong>PKV</strong>-Verband<br />

<strong>PKV</strong>-Rahmenwerk:<br />

h k<br />

u.a. Kriterium der<br />

Angemessenheit<br />

<strong>Köln</strong>, 05.05.2010 17 <strong>von</strong> 19<br />

Perspektiven für ein leistungsfähiges Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

Neue Balance aus Umlagefinanzierung <strong>und</strong> Kapitaldeckung<br />

Leistungsarten<br />

Versiche herte<br />

Umlagefinanzierung<br />

Kapitaldeckung<br />

Beispiele:<br />

Krankengeld<br />

Zahnersatz<br />

private Unfälle<br />

<strong>Köln</strong>, 05.05.2010 18 <strong>von</strong> 19<br />

9


FFazit it<br />

- Koalitionsvertrag beschreibt<br />

Richtungswechsel!<br />

- Für die (kapitalgedeckte)<br />

<strong>PKV</strong> ergeben<br />

sich neue Wettbewerbschancen !<br />

für nähere<br />

Informationen<br />

www.pkv.de<br />

<strong>Köln</strong>, 05.05.2010 19 <strong>von</strong> 19<br />

10


3.4 DIPL. VOLKSW. GEORG BAUM,<br />

Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft


7. <strong>Köln</strong>er Ringvorlesung „Ges<strong>und</strong>heitsökonomie“<br />

am 05 05. Mai 2010<br />

<strong>Das</strong> <strong>Verhältnis</strong> <strong>von</strong> <strong>GKV</strong> <strong>und</strong> <strong>PKV</strong> <strong>im</strong> <strong>Fokus</strong> <strong>von</strong> Reformen<br />

„Rolle <strong>von</strong> Privatversicherten bei Finanzierung <strong>von</strong><br />

Krankenhäusern“<br />

Georg Baum<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

DEUTSCHE KRANKENHAUSGESELLSCHAFT e. V.<br />

Wegelystraße 3, 10623 Berlin<br />

Leistungsausgaben der <strong>PKV</strong><br />

20 000<br />

15 000<br />

10 000<br />

5 000<br />

0<br />

Leistungsausgaben in der Krankenversicherung (in Mio. Euro)<br />

stationär Arztbehandlung Zahnleistungen Arzneien sonstige<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

Jahr insgesamt stationär Arztbehandlung Zahnleistungen Arzneien sonstige<br />

Leistungsausgaben in der Krankenversicherung (in Mio. Euro)<br />

2008 19 551 5 839 4 944 2 902 2 223 3 643<br />

2007 18 320 5 556 4 591 2 717 2 047 3 408<br />

2006 17 275 5 389 4 292 2 501 1 881 3 212<br />

2005 16 750 5 204 4 164 2 437 1 798 3 148<br />

2004 16 025 5 043 3 947 2 317 1 701 3 018<br />

2003 15 292 4 868 3 693 2 161 1 652 2 918<br />

2002 14 723 4 822 3 673 2 086 1 581 2 560<br />

Quelle: <strong>PKV</strong> Zahlenbericht 2008/2009<br />

Georg Baum 2<br />

14.05.2010<br />

1


Versicherte Mitglieder in <strong>GKV</strong> <strong>und</strong> <strong>PKV</strong><br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Versicherte Mitglieder (in Mio.)<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

<strong>GKV</strong>-Mitglieder <strong>PKV</strong>-Versicherte <strong>PKV</strong>-Zusatzversicherung WL Unterkunft<br />

Jahr <strong>GKV</strong>-Mitglieder <strong>PKV</strong>-Versicherte <strong>PKV</strong>-Zusatzversicherung WL Unterkunft<br />

2008 008 50 968 282 8 8 639 300 5 538 382 700 00<br />

2007 50 743 104 8 549 000 5 167 600<br />

2006 50 470 669 8 489 100 5 096 500<br />

2005 50 408 105 8 373 000 5 040 000<br />

2004 50 625 088 8 259 400 4 804 400<br />

2003 50 754 449 8 110 400 4 715 100<br />

2002 50 970 148 7 923 800 4 472 900<br />

Quelle: BMG KM1, <strong>PKV</strong> Zahlenbericht 2008/2009<br />

Georg Baum 3<br />

Stationäre Leistungsausgaben der <strong>PKV</strong><br />

insgesamt Allg. KH- Wahlleistungen<br />

Jahr stationär Leistungen Chefarzt Unterkunft<br />

Leistungsausgaben in Mio. Mio Euro<br />

2008 5 839 2 989 2 194 506<br />

2007 5 556 2 810 2 093 520<br />

2006 5 389 2 714 2 032 514<br />

2005 5 204 2 629 1 942 507<br />

2004 5 043 2 454 1 937 524<br />

2003 4 868 2 283 1 910 547<br />

2002 4 822 2 399 1 973 605<br />

2001 4 762 2 139 1 871 753<br />

2000 4 662 2 074 1 829 760<br />

1999 4 538 2 004 1 797 737<br />

1998 4 371 1 947 1 725 700<br />

3 000<br />

2 500<br />

2 000<br />

1 500<br />

1 000<br />

500<br />

0<br />

stationäre Leistungsausgaben (Mio. Euro)<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

allg. KH-Leistungen Chefarzt Unterkunft<br />

(BGH-Urteil zur Wahlleistung Unterkunft)<br />

Quelle: <strong>PKV</strong> Zahlenbericht 2008/2009<br />

Georg Baum 4<br />

14.05.2010<br />

2


Leistungsausgaben 2008 der <strong>PKV</strong><br />

Leistungsausgaben 2008 insgesamt: 19,6 Mrd. Euro<br />

Zahnleistungen<br />

29Mrd 2,9 Mrd.<br />

(15%)<br />

ambulante Leistungen<br />

8,9 Mrd.<br />

(46%)<br />

darunter:<br />

Arztbehandlung 4,9 Mrd. Euro,<br />

Arzneien <strong>und</strong> Verbandmittel 2,2 Mrd. Euro<br />

sonstige g Leistungen g<br />

1,9 Mrd. (10%)<br />

stationäre Leistungen<br />

5,8 Mrd.<br />

(29%)<br />

allgemeine<br />

Krankenhausleistungen<br />

3,0 Mrd.<br />

(15%)<br />

sonstiges<br />

140<br />

(1%)<br />

Wahlleistung Chefarzt<br />

2,2 Mrd.<br />

(11%)<br />

Wahlleistung Unterkunft<br />

0,5 Mrd.<br />

(2%)<br />

∅ 83,39 / 42,20 Euro<br />

Quelle: <strong>PKV</strong> Zahlenbericht 2008/2009<br />

Georg Baum 5<br />

<strong>PKV</strong>-Mehrumsatz <strong>im</strong> Krankenhaus: 19%<br />

Mehrumsatz in Mio. Euro<br />

6000 6 000<br />

5 000<br />

4 000<br />

3 000<br />

2 000<br />

1000 1 000<br />

0<br />

620<br />

733<br />

1021 1 021<br />

5 043 5 308 5 464<br />

2005 2006 2007<br />

Mehrumsatz<br />

<strong>von</strong> <strong>PKV</strong>-Versicherten<br />

Hypothetischer<br />

<strong>GKV</strong>-Umsatz<br />

<strong>von</strong> <strong>PKV</strong>-Versicherten<br />

Quelle: <strong>PKV</strong> Zahlenbericht 2008/2009<br />

Georg Baum 6<br />

14.05.2010<br />

3


Wichtige Paragraphen zum Bereich Wahlleistungen / Privatkliniken<br />

• § 17 KHG Gr<strong>und</strong>satz der einheitlichen Berechnung<br />

der Entgelte gegenüber Benutzern<br />

• § 17c KHG Direktabrechnung g zwischen Krankenhäusern<br />

<strong>und</strong> privater Krankenversicherung<br />

• § 1 KHEntgG/§ 1 BPflV Wahlleistungen sind<br />

Krankenhausleistungen<br />

• § 8 KHEntgG Empfehlungen zu Krankenhausrechnung<br />

für Selbstzahler durch die DKG<br />

• § 17 KHEntgG/§ 22 BPflV Gr<strong>und</strong>norm zu Wahlleistungen<br />

• § 4 GOÄ Persönliche Leistungserbringung g g g des<br />

Wahlarztes<br />

• § 6a GOÄ Minderungspflicht bei wahlärztlichen<br />

Leistungen<br />

• § 30 GewO Konzessionierung für Privatkliniken<br />

Georg Baum 7<br />

Diskussionspunkte / Entwicklungen<br />

• Wahlleistungen<br />

– Preise Unterkunft<br />

– Wollen die Krankenhäuser IGeL‘n?<br />

(individuelle Ges<strong>und</strong>heitsleistungen)<br />

• (Aus-)Gliederung <strong>von</strong> Privatkliniken<br />

• GOÄ<br />

– Keine Einzelverträge<br />

– Ärztliche Wahlleistungen für Einzelleistungsvergütungen<br />

Georg Baum 8<br />

14.05.2010<br />

4


Systematik der medizinischen Wahlleistungen<br />

Krankenhausleistungen, § 2 KHEntgG<br />

allg. Krankenhausleistungen Wahlleistungen<br />

Leistungen, die für die medizinisch<br />

zweckmäßige <strong>und</strong> ausreichende<br />

Behandlung des Patienten<br />

notwendig sind.<br />

Leistungen, die für die medizinisch<br />

zweckmäßige <strong>und</strong> ausreichende<br />

Behandlung des Patienten<br />

nicht notwendig sind.<br />

⇒ Leist Leistungsanspruch ngsanspr ch <strong>GKV</strong> <strong>GKV</strong>: ⊕ ⇒ Leistungsanspruch <strong>GKV</strong>: ∅<br />

Wahlleistung<br />

Unterkunft, § 17 Abs. 3<br />

KHEntgG<br />

wahlärztliche<br />

Leistungen, § 17 Abs. 4<br />

KHEntgG<br />

medizinische<br />

Wahlleistungen<br />

Georg Baum 9<br />

Vergütung <strong>von</strong> Materialwahlleistungen<br />

Geltung des KHEntgG wegen medizinischer Indikation<br />

Abrechnung der DRG / ZE<br />

gegenüber Krankenkasse<br />

Abrechnung der Mehrkosten<br />

gegenüber Patienten<br />

Mehrkosten des<br />

ggf ggf. ärztlicher<br />

Gewinnanteil<br />

Implantats<br />

Mehraufwand ⇒ Angemessenheit!<br />

Rechnung gegenüber dem Patienten<br />

Georg Baum 10<br />

14.05.2010<br />

5


Medizinische Wahlleistungsarten<br />

• Alternativleistungen – Abweichung <strong>von</strong> der<br />

Standardbehandlung ; aber Patient hat Anspruch auf<br />

Behandlung nach dem jeweiligen Stand der med. Erkenntnisse,<br />

eindeutig bei Ausschlüssen gem. § 137 c SGB V<br />

• Zusatzleistungen bei med. Indikationen z.B. weitere Laborwerte<br />

• Fehlende med. Indikationen (Schönheits-Op)<br />

• Ambulante Leistungen jenseits der zugelassenen<br />

Ermächtigungen <strong>und</strong> amb. OP<br />

Allgemeiner Rat an die KH : Augenmaß be<strong>im</strong> Angebot solcher<br />

Leistungen – aber Bedeutung wird zunehmen<br />

Georg Baum 11<br />

Ausgründung Privatkliniken<br />

• Gründung <strong>von</strong> Privatkliniken an Plankrankenhäusern ist eine rechtlich<br />

zulässige unternehmerische Entscheidung des Krankenhausträgers<br />

• ZZulassung l durch d h Konzession K i nach h § 30 Abs. Ab 1 GGewO O<br />

• Die Privatklinik ist nicht an die Vorgaben für die Abrechnung <strong>von</strong><br />

Entgelten gem. §§ 16 ff.KHG, 7ff. KHEntgG <strong>und</strong> 10 ff.BPflV<br />

eingeb<strong>und</strong>en – freie Vereinbarungen möglich/ keine<br />

Budgetanrechnung<br />

• Jeder Selbstzahler kann auf Behandlung <strong>im</strong> <strong>GKV</strong>-zugelassenem<br />

Krankenhaus zu den allgemeinen Vergütungsbedingungen bestehen<br />

• Vertragliche Vereinbarungen mit den Patienten zur Aufnahme <strong>und</strong><br />

Behandlung in einem nicht zugelassenem Krankenhaus ist zusätzliche<br />

Optionsmöglichkeit <strong>im</strong> S. eines zusätzlichen Angebotes<br />

Georg Baum 12<br />

14.05.2010<br />

6


Postition <strong>PKV</strong><br />

• Bezweifeln Zulässigkeit einer Ausgründung<br />

• Solche Privatkliniken seien nicht <strong>von</strong> den Musterbedingungen<br />

der Privaten KV (MB/KK) erfasst <strong>und</strong><br />

• Umgehung gesetzlicher Vorschriften zur Erzielung höherer<br />

Entgelte<br />

Aber MB/KK erlaubt freie Wahl zw. öffentlichen <strong>und</strong> privaten KH,<br />

die unter ständiger ärztlicher Leitung stehen, über<br />

ausreichende diagnostische <strong>und</strong> therapeutische Möglichkeiten<br />

verfügen fü <strong>und</strong> d KKrankengeschichten k hi ht füh führen<br />

BGH erlaubt <strong>PKV</strong> Kappungsgrenze für die Erstattung <strong>von</strong><br />

Behandlungskosten in privaten Krankenhäusern in den<br />

Tarifbedingungen (Beschränkung des Versicherungsschutzes)<br />

Georg Baum 13<br />

Position der Krankenhäuser<br />

• <strong>Das</strong> Kriterium der ständigen ärztlichen Leitung ist auch bei<br />

Doppelfunktion des Chefarztes erfüllt<br />

• GGesetz t schreibt h ibt nicht i ht eigene i Sachmittel S h itt l <strong>und</strong> d eigenes i Personal P l vor<br />

• § 107 SGB V sieht vor, dass diagnostische <strong>und</strong> therapeutische<br />

Möglichkeiten <strong>im</strong> ausreichendem Maße vom KH vorzuhalten sind,<br />

nicht aber in welcher organisatorischen Form<br />

• Kooperationen bei Nutzung <strong>von</strong> Geräten <strong>und</strong> Personal sind erwünscht<br />

• Auch Belegkrankenhäuser arbeiten ohne eigene Ärzte<br />

• LKHG BW erlaubt ausdrücklich Ausgründung <strong>von</strong> Privatkliniken an<br />

Plankrankenhäusern – mit sichtbarer Trennung<br />

Georg Baum 14<br />

14.05.2010<br />

7


GOÄ<br />

• GOÄ-Reform in Vorbereitung<br />

Einzelleistungsvergütungen für stationären Wahlleistungen<br />

erhalten / keine <strong>von</strong> der DRG abgeleiteten Pauschalen<br />

Keine Öffnung für Einzelverträge – Beibehaltung<br />

verpflichtender GebOrd.<br />

. Basistarif - Ausschluß ambulanter Krankenhausleistungen<br />

rückgängig machen<br />

Georg Baum 15<br />

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!<br />

Georg Baum 16<br />

14.05.2010<br />

8

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