Der Carbon Footprint von Kapitalanlagen - adelphi
Der Carbon Footprint von Kapitalanlagen - adelphi
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<strong>adelphi</strong> • <strong>Der</strong> <strong>Carbon</strong> <strong>Footprint</strong> <strong>von</strong> <strong>Kapitalanlagen</strong><br />
Executive Summary<br />
Klimaschutz und Finanzdienstleistungen stehen in<br />
engem Zusammenhang. Künftig sind in Deutschland<br />
jährlich mehr als 30 Milliarden Euro zusätzliche<br />
Investitionen notwendig, um die deutschen<br />
Klimaschutzziele zu erreichen. Für die Bereitstellung<br />
dieses Kapitals sorgt zu einem großen Teil<br />
die Finanzwirtschaft.<br />
Ziel der Studie ist, den Zusammenhang zwischen<br />
Klimaschutz und Kapitalanlage zu verdeutlichen.<br />
Sie liefert einen Vergleich der Treibhausgasintensität<br />
konventioneller und klimafreundlicher <strong>Kapitalanlagen</strong>.<br />
Gleichzeitig bietet sie einen Überblick<br />
über die Situation in einzelnen Produktklassen.<br />
Mit dem <strong>Carbon</strong> <strong>Footprint</strong> für <strong>Kapitalanlagen</strong> wird<br />
ein Instrument angewendet, das es erlaubt, die<br />
finanzierten Treibhausgasemissionen <strong>von</strong> Kapitalanlageprodukten<br />
darzustellen und zu vergleichen.<br />
Zum ersten Mal wird dazu eine breite Palette <strong>von</strong><br />
Kapitalanlageprodukten untersucht. In der Studie<br />
unterscheidet Adelphi im Auftrag des Bundesumweltministeriums<br />
diverse Produktklassen und<br />
vergleicht zwischen konventionellen, nachhaltigen<br />
und klimafreundlichen Kapitalanlageprodukten.<br />
Dabei zeigt sich:<br />
• Die private Kapitalanlage ist in einem erheblichen<br />
Maß mit Treibhausgasemissionen verknüpft.<br />
Pro 10.000 investierten Euro werden<br />
derzeit Treibhausgasemissionen in Höhe <strong>von</strong><br />
5 Tonnen mitfinanziert.<br />
• Private Anleger können ihren <strong>Carbon</strong> <strong>Footprint</strong><br />
durch die Wahl klimafreundlicher und nachhaltiger<br />
Geldanlagen deutlich senken. Für das<br />
gesamte Anlageportfolio ergibt sich ein durchschnittliches<br />
Reduktionspotential <strong>von</strong> 42 %.<br />
• Möglichkeiten zur Reduktion finanzierter Emissionen<br />
bestehen in allen Anlagekategorien. In<br />
den einzelnen Produktkategorien lassen sich<br />
Einsparungen zwischen 35 % und 87 % realisieren.<br />
• Innerhalb der Produktklassen ergibt sich eine<br />
relativ starke Streuung mit Blick auf den Wert<br />
der Treibhausgasintensitäten, was auf ein<br />
großes Optimierungspotential verweist. Auch<br />
ohne die Formulierung einer bewusst klimafreundlichen<br />
Anlagestrategie liegen konventionelle<br />
Aktienfonds in ihrer Treibhausgasintensität<br />
um weit über 100 % auseinander.<br />
• Eine nicht unerhebliche Streuung zeigt sich<br />
auch bei nachhaltigen und klimafreundlichen<br />
Produkten. Einzelne Produktangebote weisen<br />
noch relativ hohe Werte auf.<br />
• Das Angebot an klimafreundlichen Anlageprodukten<br />
ist derzeit noch gering. Die Zahl der<br />
Produkte steigt aber beständig und das Kundeninteresse<br />
wächst. <strong>Der</strong> Bereich der klimafreundlichen<br />
Anlageprodukte ist ein klarer<br />
Wachstumsmarkt.<br />
• <strong>Der</strong> <strong>Carbon</strong> <strong>Footprint</strong> ist ein sehr gut geeignetes<br />
Instrument, um verstärkt Transparenz<br />
bei der Klimafreundlichkeit <strong>von</strong> <strong>Kapitalanlagen</strong><br />
zu schaffen. Zwar gilt es noch verschiedene<br />
methodische Hürden zu überwinden, bevor der<br />
<strong>Carbon</strong> <strong>Footprint</strong> präzise, allseits vergleichbare<br />
und verlässliche Zahlen liefern kann, aber<br />
das Instrument an sich kann zweifelsohne eine<br />
wertvolle Unterstützung für Privatanleger und<br />
Finanzdienstleister sein.