Alter ist ein herrlich' Ding Alter ist ein herrlich' Ding
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Foto: Bildagentur Buenos Dias • P.b.b. • Verlagspostamt 9020 Klagenfurt, 02Z030799M<br />
Visite<br />
Nr. 57 • September – November 2005<br />
ZEITUNG DER KÄRNTNER LANDESKRANKENHÄUSER<br />
LKH LKH aktuell aktuell<br />
Optimale Optimale Therapie Therapie bei<br />
Gefäßerkrankungen Gefäßerkrankungen im<br />
LKH LKH Klagenfurt.<br />
Klagenfurt.<br />
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Dolomitengolf.<br />
<strong>Alter</strong> <strong>ist</strong> <strong>ein</strong><br />
herrlich’ <strong>Ding</strong><br />
Welchen Lebensstil braucht<br />
es, um möglichst gesund zu<br />
altern? Unser Coverthema<br />
verrät es.
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Einsendeschluss: 11. November 2005<br />
Frage: Wie viele mobile Palliativteams sind derzeit<br />
in Kärnten im Einsatz?<br />
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Seite 2 • Visite 57 • September 2005<br />
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19<br />
Gesundheitsmesse<br />
in<br />
Klagenfurt:<br />
KABEG & LKH<br />
laden <strong>ein</strong>.<br />
Spektrum<br />
Plattform für Schaffende. Profilierte<br />
Experten. Lebensqualität, was <strong>ist</strong> das?<br />
Pumpentreffen. Mit<strong>ein</strong>ander.<br />
LKH aktuell<br />
Wege aus der Isolation<br />
LKH Klagenfurt: Mit Soziotherapie lernen<br />
psychisch kranke Menschen selbstbewusst mit<br />
ihrer Krankheit umzugehen.<br />
Restrisiko mit Folgen<br />
Breit gestreutes Programm beim Anästhesie-<br />
Kongress in Wolfsberg am 18. und 19.<br />
November.<br />
Optimale Therapie bei Gefäßerkrankungen<br />
Rasche Hilfe für Patienten mit<br />
Gefäßerkrankungen in der Angiologischen<br />
Ambulanz im LKH Klagefurt.<br />
Neuro-Rehabilitation in klassischer<br />
Atmosphäre<br />
Gailtal-Klinik baut weiter ihre führende<br />
Stellung auf dem Gebiet der Neuro-<br />
Rehabilitation aus.<br />
Lebensenergie<br />
Pranic Healing soll Patienten zu besserer<br />
Lebensqualität verhelfen.<br />
Impressum<br />
12<br />
Palliativteam<br />
Kärnten betreut<br />
unheilbar<br />
Kranke.<br />
4<br />
6<br />
7<br />
8<br />
10<br />
11<br />
14<br />
Aktive Lebenshilfe<br />
Mobile Palliativ-Medizin für unheilbar kranke<br />
Menschen.<br />
Unmögliches wird möglich<br />
Verbesserte Lebensqualität am Beispiel <strong>ein</strong>es<br />
schwerkranken Patienten.<br />
Coverthema<br />
<strong>Alter</strong> <strong>ist</strong> <strong>ein</strong> herrlich’ <strong>Ding</strong> ...<br />
… wenn man nicht verlernt hat, was Anfangen<br />
heißt. Was <strong>ist</strong> altern und wie können oder<br />
sollen wir mit dem Älterwerden umgehen?<br />
KABEG<br />
Achtung, Gesundheitsmesse!<br />
KABEG und LKH laden zur Gesundheitsmesse<br />
nach Klagenfurt <strong>ein</strong>.<br />
Gesundheitswesen<br />
Gegen Essstörungen – Lust auf Leben<br />
Projekt gegen Essstörungen in Kärntens<br />
Schulen wird fortgesetzt.<br />
Besuch bei <strong>ein</strong>er alten jungen „Dame“<br />
100 Jahre Krankenpflegeschule Klagenfurt.<br />
Standards<br />
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Gewinnen Sie <strong>ein</strong> Wochenende für zwei<br />
Personen im Hotel & Resort Dolomitengolf.<br />
Visite 57 • September 2005 • Seite 3<br />
Inhalt<br />
Welchen Lebensstil braucht es, um möglichst<br />
gesund zu altern? Unser Coverthema verrät es.<br />
Medieninhaber: KABEG - Landeskrankenanstalten-Betriebsgesellschaft, St. Veiter Straße 34 • Herausgeber: Landeskrankenanstalten-Betriebsgesellschaft<br />
(KABEG) & Amt der Kärntner Landesregierung, Landesgesundheitsreferat, Arnulfplatz 2, beide 9020 Klagenfurt • Redaktionsteam: Mag.<br />
Nathalie Wurzer / LKH Klagenfurt; Pflegedirektorin Kornelia Fiausch, MAS / LKH Villach; Gertrude Thelian / LKH Wolfsberg; Karin Schmid / LKH Laas;<br />
Prim. Dr. Manfred Freimüller / Gailtal-Klinik; Mag. Bernhard Goldbrunner / Kabeg Management; Dr. Hugo Tschernutter / Vorstand Abt. 14 / Amt der<br />
Kärntner Landesregierung • Redaktionsmanagement: Mag. Ina Herzog, Kommunikation & Medien, Tel. (0463) 51 11 50, E-Mail: ina.herzog@utanet.at<br />
• Anzeigenleitung: Public Affairs Mag. Andrea Krassnig, Tel. (0463) 50 71 60, E-Mail: office@public-affairs.at • Grafische Konzeption: Sigrid<br />
Raditschnig / VIP Vision Publishers, 1100 Wien • Repro und Druck: Carinthian GmbH & Co KG • Ersch<strong>ein</strong>ungsweise: vierteljährlich und nach Bedarf.<br />
Die Zeitung dient der Information der MitarbeiterInnen und PatientInnen in den Kärntner Landeskrankenanstalten sowie der Öffentlichkeit über die<br />
Belange des Spitalwesens. Darüber hinaus bringt das Medium Beiträge aus den Themenbereichen Gesundheit und Medizin.<br />
12<br />
13<br />
19<br />
20<br />
21<br />
2
Spektrum<br />
Plattform für<br />
Schaffende<br />
LKH Klagenfurt als Plattform für<br />
interne und externe Kunstschaffende sowie<br />
Hobbykünstler.<br />
Begonnen hat alles vor drei Jahren, heute <strong>ist</strong> die<br />
„Kunst im LKH“ fixer Bestandteil der gesamten<br />
Spitalskultur. Das Landeskrankenhaus Klagenfurt –<br />
in naher Zukunft <strong>ein</strong>es der modernsten<br />
Gesundheitszentren Europas – bietet sich seither auch<br />
als Plattform für interne und externe Kunstschaffende<br />
sowie Hobbykünstler an. Was vor <strong>ein</strong> paar Jahren mit<br />
<strong>ein</strong>er Vernissage begonnen hat, findet seit damals<br />
Fortsetzung in Form von unterschiedlichsten Werk-<br />
Vernissage: VD Dipl.-Ing. H. Wetzlinger, Künstler Claus<br />
Appenzeller, LHStv. Dr. P. Ambrozy, Univ.-Doz. Dr. R. Likar.<br />
Präsentationen. „Wir motivieren unsere Mitarbeiter,<br />
professionelle Schaffende ebenso wie Hobbykünstler,<br />
ihre Exponate in ihrer Arbeitsumgebung zu<br />
präsentieren und somit ihren Arbeitsbereich auch aktiv<br />
persönlich zu gestalten. Das hat positive Auswirkungen<br />
auf unsere Patienten und unsere Arbeitnehmer, die<br />
vielfach berufsbedingt hohen Belastungen ausgesetzt<br />
sind. Sich mit dem Thema Kunst und Arbeitswelt<br />
aus<strong>ein</strong>anderzusetzen, in welcher Form auch immer,<br />
dient der Entspannung und dem Aufarbeiten von<br />
Erlebtem“, <strong>ist</strong> Dipl.-Ing. Herwig Wetzlinger,<br />
Kaufmännischer Direktor des LKH Klagenfurt,<br />
überzeugt. Aber nicht nur LKH-Bedienstete nutzen die<br />
Chance auf Ausstellung bzw. Vernissage, sondern auch<br />
Künstler von außen können im Rahmen dieser Plattform<br />
ihre Werke präsentieren. Zuletzt gab es <strong>ein</strong>e Vernissage<br />
mit dem Maler Claus Appenzeller. ■<br />
www.lkh-klu.at<br />
Seite 4 • Visite 57 • September 2005<br />
Endometriose-Kongress ab 28. September in Villach.<br />
Profilierte Experten<br />
LKH Villach veranstaltet 6. deutschen<br />
Endometriose-Kongress im<br />
Congress Center.<br />
Der Endometriose-Kongress <strong>ist</strong> <strong>ein</strong> viertägiges<br />
internationales Großereignis, welches vom<br />
28. September bis 1. Oktober im Congress Center<br />
Villach stattfindet. Eine Vielzahl profilierter Experten<br />
<strong>ist</strong> zu diesem Thema geladen, um Frauenärzte sowie<br />
Betroffene und weitere Interessierte über den<br />
aktuellen Stand der <strong>Ding</strong>e zu informieren.<br />
„Endometriose <strong>ist</strong> nach wie vor <strong>ein</strong>e rätselhafte<br />
Erkrankung mit unbekannter Ursache. Zudem werden<br />
ihre Bedeutung und die psychosozialen Folgen immer<br />
noch deutlich unterschätzt und verkannt. Dies führt<br />
heute noch zu erstaunlich geringem Wissen bei<br />
Behandlern und Betroffenen. Ziel unseres Kongresses<br />
<strong>ist</strong> daher, Informationen aus erster Hand von<br />
ausgewiesenen Experten zu vermitteln“, so Kongress-<br />
Initiator Univ.-Prof. Prim. Dr. Jörg Keckst<strong>ein</strong>, Vorstand<br />
der Gynäkologisch-geburtshilflichen Abteilung im<br />
LKH Villach. Wichtig werde ebenfalls s<strong>ein</strong>, sichere<br />
Abgrenzungen zu Erkrankungen mit ähnlichen<br />
Beschwerden anzubieten. Durch kompetente<br />
Darstellung komplementärer Behandlungsmethoden<br />
soll Medizinern wie Betroffenen das Spektrum der<br />
Behandlungsmöglichkeiten näher gebracht und damit<br />
wesentlich erweitert werden. ■<br />
www.endometriose-villach.at<br />
FOTOS: LKH KLAGENFURT (1), S. ZEMROSSER (1), LKH LAAS (2), DIGI DIAS/KABEG (1)/KK
Jährlich gibt es viele neue Medikamente auf dem Markt,<br />
die kontrolliert und beobachtet werden.<br />
Lebensqualität,<br />
was <strong>ist</strong> das?<br />
2. Kärntner Ethiktag „Im Spannungsfeld<br />
zwischen Ethik und Ökonomie“.<br />
Aufgabe der Ethikkommission des Landes Kärnten<br />
(Vorsitzender EOA Dr. Gerhard Kober) <strong>ist</strong>, den<br />
Einsatz neuer Medikamente nach dem Arzneimittelgesetz<br />
sowie neuer medizinischer Geräte nach dem<br />
Medizinproduktegesetz und neuer medizinischer<br />
Methoden nach der Krankenanstaltenordnung vor ihrer<br />
Erprobung am Menschen kontrollierend zu<br />
beobachten. Neben der fachlichen Überprüfung von<br />
Studienunterlagen und ihrer rechtlichen Bewertung <strong>ist</strong><br />
die Überprüfung der Patientenaufklärung <strong>ein</strong><br />
Schwerpunkt der Ethikkommission. Sie wurde 1996<br />
vom damaligen Gesundheitsreferenten Dr. Michael<br />
Ausserwinkler etabliert und <strong>ist</strong> interdisziplinär<br />
zusammengesetzt.<br />
Recht des Menschen auf Ethik<br />
Im Rahmen des am 25. November im Casineum Velden<br />
(9 bis 16.30 Uhr) stattfindenden 2. Kärntner Ethiktages<br />
wird das brisante Thema „Im Spannungsfeld zwischen<br />
Ethik und Ökonomie“ behandelt. In den vier Sitzungen<br />
sind folgende Inhalte geplant: Recht des Menschen auf<br />
Ethik; Recht des Patienten auf bestmögliche<br />
Behandlung; Fehlerkultur – wie gehen wir damit um;<br />
Lebensqualität – was bedeutet das; Lebensqualität in<br />
der Palliativmedizin und Lebensqualität im <strong>Alter</strong>.<br />
Übrigens: Die ethischen Richtlinien zur Erprobung<br />
neuer medizinische Produkte und Methoden am<br />
Menschen sind in der Deklaration des Weltärztebundes<br />
(Helsinki-Deklaration) festgehalten. ■<br />
Pumpentreffen<br />
Insulinpumpen-Treffen im LKH-Laas als<br />
kl<strong>ein</strong>es Jubiläum gefeiert.<br />
Vater des Pumpentreffens <strong>ist</strong> OA Dr. Chr<strong>ist</strong>ian<br />
Potocnik, der sich immer schon intensiv für Diabetes<br />
mellitus und davon betroffene Patienten interessierte.<br />
Beim jährlichen Meeting dieser Art kann er Typ-I-Diabetiker,<br />
die er vor fünf Jahren auf Insulinpumpentherapie<br />
<strong>ein</strong>gestellt hat, begrüßen. Mittlerweile sind es 17, und sie<br />
Erfahrungsaustausch zwischen Typ-I-Diabetikern.<br />
ersparen sich aufgrund der Pumpe die sonst mehrmals<br />
täglich notwendigen manuellen Isulininjektionen. Zudem<br />
eignet sie sich zur Stabilisierung des Blutzuckerspiegels,<br />
was sich sehr positiv auf den allgem<strong>ein</strong>en Gesundheitszustand<br />
der Diabetiker auswirkt. Mögliche Folgeschäden<br />
und daher auch unnötige Kosten im Gesundheitswesen<br />
können verringert werden. Mit den neuen Insulinpumpen<br />
<strong>ist</strong> sogar <strong>ein</strong>e Vorprogrammierung der Dosis individuell<br />
auf jeden Patienten möglich. Das familiäre Insulinpumpen-Treffen<br />
fand s<strong>ein</strong>en Ausklang in <strong>ein</strong>em Gasthof des<br />
oberen Gailtales. ■ www.lkh-laas.at<br />
Mit<strong>ein</strong>ander<br />
Nicht nur mit<strong>ein</strong>ander arbeiten, sondern<br />
auch gem<strong>ein</strong>sam feiern war angesagt.<br />
Als Leiter der Regierungsabteilung 14 – Sozial- und<br />
Gesundheitsrecht sowie Krankenanstalten pflegt<br />
Dr. Hugo Tschernutter (auf Foto rechts) engen Kontakt<br />
zu den LKH. Das letzte Meeting diente allerdings nicht<br />
der Arbeit, sondern der Feier s<strong>ein</strong>es 60. Geburtstages.<br />
Auf der Bodenalm<br />
gratulierten ihm u. a.<br />
Beate Wanke, Erna<br />
Kaufmann, Walter Türk,<br />
Annemarie Müller,<br />
Liebgard Clima und<br />
Ingeborg Röttig (von<br />
links). ■<br />
Visite 57 • September 2005 • Seite 5
LKH aktuell<br />
Wege aus der<br />
Isolation<br />
Mit Soziotherapie der Reha-Station im LKH Klagenfurt<br />
lernen psychisch kranke Menschen mit ihrer<br />
Krankheit selbstbewusst umzugehen.<br />
Rund <strong>ein</strong> Drittel der österreichischen<br />
Bevölkerung erkrankt <strong>ein</strong>mal<br />
im Leben an <strong>ein</strong>er psychischen<br />
Erkrankung. Depressionen, Angst,<br />
Suchterkrankungen und Schizophrenie<br />
sind die häufigsten Krankheitsbilder an<br />
der Rehabilitationsstation.<br />
Mit der Erkrankung gehen vielfach<br />
soziale Ängste, Neigung zu Isolation<br />
und Selbstbezogenheit <strong>ein</strong>her”, sagt<br />
OA Mag. Dr. Herwig Oberlerchner,<br />
Psychiater an der Reha-Station des<br />
Zentrums für Seelische Gesundheit am<br />
LKH Klagenfurt. Schwierigkeiten im<br />
sozialen Umfeld sowie der Verlust des<br />
eigenen Selbstwertgefühles sind häu–<br />
fige Folgen. Oftmals kommen zur<br />
Krankheit noch der Verlust des Arbeitsplatzes<br />
und die Abwendung von Angehörigen<br />
und Freunden dazu. In besonders<br />
schlimmen Fällen sogar der<br />
Seite 6 • Visite 57 • September 2005<br />
Verlust der Wohnung. „Ziel unserer<br />
Arbeit <strong>ist</strong>, dem Patienten nach der<br />
Akutphase der Erkrankung über s<strong>ein</strong>e<br />
Krankheit und die me<strong>ist</strong> notwendige<br />
Medikamenten<strong>ein</strong>nahme aufzuklären”,<br />
sagt DGKP Josef Lexa, stationsführender<br />
Pfleger in der Reha-Station des<br />
Zentrums für Seelische Gesundheit.<br />
Soziale Fertigkeiten<br />
Im darauf folgenden freiwilligen stationären<br />
Aufenthalt werden vor allem<br />
soziale Fertigkeiten trainiert, da die<br />
Krankheit viele Betroffene zu <strong>ein</strong>samen<br />
Wölfen macht, die im sozialen Mit<strong>ein</strong>ander<br />
verunsichert sind. „Dies geschieht<br />
in Einzelgesprächen, Gruppenvisiten<br />
und spezifischen Gruppenangeboten<br />
wie beispielsweise der<br />
Morgenrunde, dem Selbstsicherheitstraining,<br />
der Sing- oder Kochgruppe”,<br />
Wanderung in der Natur –<br />
Soziotherapie außerhalb des<br />
Krankenhauses.<br />
erzählt Dr. Oberlerchner. Für die Patienten<br />
<strong>ist</strong> es nicht immer <strong>ein</strong>fach, in der<br />
Gruppe „ihren Platz“ zu finden. Dazu<br />
bedarf es professioneller Unterstützung.<br />
Einmal pro Woche findet das<br />
„Stationsparlament“ statt. Hier wird<br />
beschlossen, wer welche Arbeit für die<br />
Gruppe erledigt. Um die Bedürfnisse<br />
<strong>ein</strong>es Gegenübers spüren zu lernen, finden<br />
soziotherapeutische Angebote<br />
auch außerhalb des Krankenhauses<br />
statt: Eine ausgedehnte Wanderung ermöglicht<br />
es z. B. erkennen zu lernen,<br />
dass sich Frau H. schwer tut, ihren Rucksack<br />
zu tragen. Wer will ihn ihr abnehmen?<br />
Beim gem<strong>ein</strong>samen Grillen stellt<br />
man vielleicht fest, dass Hubert P. die<br />
vegetarischen Spießchen besonders<br />
nett gestaltet. Wer erklärt sich im<br />
Gegenzug bereit, Brennholz für die<br />
Feuerstelle zu suchen?<br />
Rücksicht nehmen<br />
Gem<strong>ein</strong>same Aktivitäten spielen <strong>ein</strong>e<br />
außerordentlich wichtige Rolle in der<br />
Rehabilitation psychisch kranker Menschen.<br />
Es gilt, auf andere Rücksicht zu<br />
nehmen, gleichzeitig aber auch s<strong>ein</strong>e<br />
eigenen Fähigkeiten zu erkennen. „Uns<br />
<strong>ist</strong> es wichtig, die soziale Kompetenz<br />
und das Selbstbewussts<strong>ein</strong> zu stärken”,<br />
sagt Dr. Oberlerchner. Das multiprofessionelle<br />
Team der Reha-Station im<br />
LKH Klagenfurt hilft ihren Patienten<br />
auch bei der R<strong>ein</strong>tegration in den Arbeitsmarkt.<br />
So können Patienten gegen<br />
<strong>ein</strong> geringes Entgelt in der LKHhauseigenen<br />
Gärtnerei, Wäscherei, der<br />
Küche oder dem Zentralmagazin mitarbeiten,<br />
um den Arbeitsalltag zu erleben.<br />
Es ex<strong>ist</strong>ieren auch Kontakte zu<br />
Reha-Beratern des Arbeitsmarktservice,<br />
die über spezielle Arbeitsprojekte<br />
Bescheid wissen. Psychische Erkrankungen<br />
sind mit Medikamenten, Psychotherapie<br />
und Soziotherapie so gut<br />
behandelbar, dass die Betroffenen sehr<br />
häufig wieder <strong>ein</strong> normales Leben mit<br />
hoher Lebensqualität führen können.<br />
Das Zentrum für Seelische Gesundheit<br />
betreut psychisch kranke Menschen<br />
aus ganz Kärnten. Auf zehn Stationen<br />
werden über 5.000 Menschen<br />
jährlich stationär behandelt. ■<br />
www.lkh-klu.at<br />
FOTOS: LKH KLAGENFURT (2). LKH WOLFSBERG (1) / KK
Schmerzfreie Operation<br />
Was vor knapp 160 Jahren selbst die Fachwelt staunen ließ, <strong>ist</strong> längst Normalität<br />
geworden: das Narkosemittel, das schmerzfreie Operationen ermöglicht.<br />
Doch gerade dieses Gebiet der<br />
modernen Medizin hat immer<br />
noch <strong>ein</strong>en Graubereich. Die<br />
Schlaftiefe <strong>ein</strong>es narkotisierten Patienten<br />
<strong>ist</strong> nämlich nur indirekt messbar.<br />
Was äußerst selten dazu führen kann,<br />
dass Betroffene den medizinischen Eingriff<br />
bewusst miterleben müssen. Ein<br />
fürchterliches Erlebnis, das <strong>ein</strong>en<br />
Schock oder auch <strong>ein</strong> posttraumatisches<br />
Stress-Syndrom auslösen kann.<br />
„Immer neue Entwicklungen in der<br />
Narkosetechnik sowie zunehmend bessere<br />
Möglichkeiten des Neuromonitorings,<br />
also der Überwachung der Patienten,<br />
führen aber dazu, dass derartige<br />
Zwischenfälle weitestgehend ausgeschaltet<br />
werden können”, versichert<br />
Oberarzt Dr. Wolfgang Trebuch von<br />
der Anästhesieabteilung des LKH<br />
Wolfsberg.<br />
Vorträge, Diskussionen<br />
Dieser sensible Bereich wird auch<br />
beim 3. Kongress des Berufsverbandes<br />
der Kärntner Anästhes<strong>ist</strong>en behandelt,<br />
der sich mit den zentralen Themen<br />
„Medizin & Recht” sowie der „Ernährung<br />
in der Intensivmedizin” beschäftigen<br />
wird. An die 150 Teilnehmer aus<br />
Österreich werden am 18. und 19. November<br />
in den Kulturstadtsälen (kuss)<br />
in Wolfsberg erwartet. „Anästhes<strong>ist</strong>en,<br />
Ärzte aus allen Fachbereichen, speziell<br />
aus der Intensivmedizin, Verantwortliche<br />
aus dem Pflegebereich und<br />
führende Rechtsexperten werden sich<br />
in Vorträgen, Diskussionen und Arbeitsgruppen<br />
gem<strong>ein</strong>sam bemühen,<br />
Lösungsansätze zu verschiedenen Problembereichen<br />
zu finden,” informiert<br />
der Wolfsberger Anästhes<strong>ist</strong> Oberarzt<br />
Dr. Johannes Hipfl. Er leitet gem<strong>ein</strong>sam<br />
mit Dr. Trebuch und Oberschwester<br />
Monika Schranzer die Organisation<br />
des Kongresses, der von allen<br />
Anästhesieabteilungen der Kärntner<br />
Landesspitäler mitgetragen wird.<br />
Bei dem Treffen wird in <strong>ein</strong>em spezi-<br />
ellen Workshop die Überwachung der<br />
Narkosetiefe thematisiert. Dazu stellt<br />
Dr. Trebuch grundsätzlich fest, dass bei<br />
der Narkosedurchführung die Patientensicherheit<br />
inzwischen soweit optimiert<br />
werden konnte, dass Narkosen<br />
heute sicher und zuverlässig durchgeführt<br />
werden können. Was trotzdem<br />
bleibt sei eben <strong>ein</strong> minimales Restrisiko,<br />
das für den Patienten zu gesundheitlichen<br />
und für die Ärzte zu rechtlichen<br />
Problemen führen kann. Daher<br />
werden in <strong>ein</strong>er Podiumsdiskussion un-<br />
Beim Anästhes<strong>ist</strong>en-Kongress wird<br />
auch die Narkosetiefe thematisiert.<br />
ter dem Titel „Situation in Kärnten”<br />
auch Beschwerden, Haftungsklagen,<br />
Aufklärungsversäumnisse, Schadenersatzforderungen<br />
von Patienten usw.<br />
im Beis<strong>ein</strong> von Verantwortlichen des<br />
öffentlichen Lebens besprochen. ■<br />
www.lkh-wo.at<br />
Info<br />
❑ Die Narkose (griechisch nárkossi –<br />
die Einschläferung, Betäubung; von<br />
vapkav – erstarren, schlafen) <strong>ist</strong> <strong>ein</strong><br />
medikamentös herbeigeführter,<br />
kontrollierter Schlafzustand, dem<br />
nach Bedarf Schmerzausschaltung<br />
und Muskelerschlaffung beigefügt<br />
werden. Die Narkose ermöglicht die<br />
Durchführung besonders<br />
schmerzhafter, vom Patienten nicht<br />
tolerierter Prozeduren in der Humanund<br />
Veterinärmedizin.<br />
Die Narkosemedizin <strong>ist</strong> <strong>ein</strong><br />
Teilgebiet der Anästhesie. Sie wird<br />
von speziell weitergebildeten<br />
Fachärzten, den Anästhes<strong>ist</strong>en,<br />
durchgeführt.<br />
Visite 57 • September 2005 • Seite 7
LKH aktuell<br />
Optimale Therapie bei<br />
Gefäßerkrankungen<br />
Schnellstmöglich optimale Therapie für Patienten mit Gefäßerkrankungen in der ersten<br />
Angiologischen Ambulanz Kärntens im LKH Klagenfurt. Basisdiagnose in nur <strong>ein</strong>em Tag.<br />
Krampfadern, Schlaganfall, Durchblutungsstörungen,Nierenschwäche,<br />
Aneurysmen: Erkrankungen<br />
der Gefäße zählen zu den häufigsten<br />
Leiden der Österreicher.<br />
„Die Angiologische Ambulanz, sie<br />
wird in den ersten Monaten des kommenden<br />
Jahres ihre Pforten öffnen, soll<br />
sicherstellen, dass Patienten, die an <strong>ein</strong>er<br />
Gefäßerkrankung leiden, schnellstmöglich<br />
die optimale Therapie erhalten”,<br />
sagt Prim. Dr. Wolfgang Wandschneider,<br />
Vorstand der Abteilung für<br />
Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie. Dabei<br />
werden allen notwendigen Untersuchungen,<br />
die für <strong>ein</strong>e Basisdiagnose<br />
notwendig sind, an nur <strong>ein</strong>em Tag<br />
vorgenommen.<br />
Da Gefäßerkrankungen die unterschiedlichsten<br />
Körperregionen betreffen<br />
können, <strong>ist</strong> die Zusammenarbeit<br />
verschiedener Fachärzte notwendig. So<br />
<strong>ist</strong> z. B. für <strong>ein</strong>e Neurointervention <strong>ein</strong>e<br />
enge Kooperation der Neurochirurgie<br />
(Vorstand Prim. Univ.-Prof. Dr. Günther<br />
Lanner) und Radiologie unabdingbar.<br />
Bei Schlaganfallpatienten erfolgt das<br />
Vorbeugemaßnahmen<br />
❑ Ernähren Sie sich gesund:<br />
Vermeiden sie tierische Fette.<br />
Steigen Sie auf fettarme, gemischte<br />
Kost mit wenig Fleisch um.<br />
Ideal: „Mittelmeerernährung”:<br />
Viel Gemüse, Obst, Fisch, Olivenöl.<br />
❑ Weg mit dem Speck: Befreien Sie<br />
sich von überflüssigen Pfunden:<br />
Übergewicht belastet die Gefäße.<br />
❑ Bleiben Sie auf Trab:<br />
Gönnen Sie Ihrem Körper<br />
regelmäßig Bewegung.<br />
❑ Finger weg vom Glimmstängel:<br />
Hören Sie besser heute als morgen<br />
mit dem Rauchen auf.<br />
Seite 8 • Visite 57 • September 2005<br />
Mit<strong>ein</strong>ander mit der Neurologie (Vorstand<br />
Prim. Univ.-Prof. Dr. Erik Rumpl).<br />
Daher wird die Angiologische Ambulanz<br />
via Intranet mit den Fachabteilungen<br />
des LKH Klagenfurt verbunden s<strong>ein</strong>.<br />
Zivilisationskrankheit<br />
Dieses virtuelle Zentrum ermöglicht<br />
die Zusammenarbeit jener Fachärzte,<br />
die notwendig sind, um beim jeweiligen<br />
Patienten <strong>ein</strong>e genaue Diagnose<br />
zu erstellen und <strong>ein</strong>e adäquate Therapie<br />
auszuarbeiten. Wenn arterielle<br />
Gefäße erkranken – dies geschieht unter<br />
anderem durch Ablagerungen von<br />
Kalk und Fett – wird der Blutfluss im<br />
Gefäß <strong>ein</strong>geschränkt. Dadurch werden<br />
die betroffenen Gewebebereiche nicht<br />
mehr ausreichend ernährt und mit Sauerstoff<br />
versorgt. Bei den B<strong>ein</strong>en führt<br />
dies zu schmerzenden Durchblutungs-<br />
Neue Angio-Einheit eröffnet mit Dr. F.<br />
Sonnberger, Prim. K. Hausegger, Ing.<br />
W. Eberhard von Siemens, MD Univ.-<br />
Doz. Dr. Thomas Koperna (von links).<br />
störungen, bei den Nieren zu Funktions<strong>ein</strong>bußen<br />
der Nierentätigkeit. Im<br />
schlimmsten Fall verschließen sich die<br />
Gefäße ganz, dann können ganze<br />
Körperregionen absterben. Bekanntes<br />
Beispiel: Schlaganfall.<br />
Gefahr Thrombose<br />
Erkrankungen der Venen sind me<strong>ist</strong><br />
weniger gefährlich als die der Arterien.<br />
So kommt es durch so genannte Rücktransportstörungen<br />
zwar zu erheblichen<br />
Beschwerden wie Schmerzen und Stauungsproblemen,<br />
<strong>ein</strong>e endgültige Gewebeschädigung<br />
<strong>ist</strong> jedoch nicht zu erwarten.<br />
Eine Gefahr stellt allerdings die<br />
Bildung <strong>ein</strong>er Thrombose (Blutgerinn-<br />
FOTO: LKH KLAGENFURT (1) / KK
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LKH aktuell<br />
sel) in tief gelegenen B<strong>ein</strong>- und Beckenvenen<br />
dar. Neben <strong>ein</strong>er genetischen<br />
Disposition sind es vor allem ungesunde<br />
Ernährung, Bewegungsmangel und<br />
Rauchen, die unsere Arterien und<br />
Venen krank machen. Blutfette, Bluthochdruck,<br />
Diabetes und Übergewicht<br />
sind zusätzliche Risikofaktoren.<br />
Passende Therapie<br />
Hightech <strong>ist</strong> sowohl bei der Diagnose<br />
als auch der Behandlung von Gefäßerkrankungen<br />
unerlässlich. „Mittels<br />
Ultraschall, Röntgen, Computertomographie<br />
und Magnetresonanztomographie<br />
können krankhafte Veränderungen<br />
sichtbar gemacht werden”, erklärt<br />
Prim. Dr. Klaus Hausegger, Vorstand<br />
des Röntgendiagnostischen Zentralinstitutes<br />
im LKH Klagenfurt. Erst<br />
wenn die exakte Diagnose gestellt<br />
wurde, kann die passende Therapie<br />
<strong>ein</strong>geleitet werden. Während <strong>ein</strong>ige<br />
Gefäßerkrankungen gut mit Medikamenten<br />
behandelt werden können,<br />
bleibt so manchem Patienten <strong>ein</strong>e<br />
Bypassoperationen oder <strong>ein</strong>e Gefäßerweitung<br />
mittels Ballonkatheter nicht<br />
erspart. Bestimmte operative Eingriffe,<br />
vor allem jene im Gehirn, bedürfen<br />
jedoch hoch moderner Geräte. Deshalb<br />
hat sich das LKH Klagenfurt im März<br />
dieses Jahres <strong>ein</strong>e neue, 1,7 Millionen<br />
Euro teure Zwei-Ebenen-Angiografie<strong>ein</strong>heit<br />
angeschafft.<br />
Permanente Bildkontrolle<br />
Sie <strong>ist</strong> mit zahlreichen Bildschirmen<br />
ausgestattet und ermöglicht, jede<br />
Operation von zwei Seiten zu verfolgen.<br />
Mit der Angiografie<strong>ein</strong>heit können<br />
komplizierte Eingriffe unter permanenter<br />
Bildkontrolle durchgeführt werden.<br />
„So können wir unter anderem Aneurysmen<br />
(Gefäßausstülpungen, die zu<br />
Gehirnblutungen führen können) über<br />
<strong>ein</strong>en Mikrokatheter, der über die<br />
Le<strong>ist</strong>enarterien <strong>ein</strong>gebracht und bis in<br />
die Hirnarterie hoch geführt wird, mit<br />
Platinspiralen verschließen”, sagt Prim.<br />
Hausegger. Es <strong>ist</strong> aber auch möglich,<br />
Gefäßverschlüsse, wie dies beim<br />
Schlaganfall der Fall <strong>ist</strong>, wieder zu öffnen.<br />
Diese interventionelle Radiologie<br />
<strong>ist</strong> <strong>ein</strong> wichtiger Meilenst<strong>ein</strong> in der<br />
Patientenversorgung. ■<br />
www.lkh-klu.at<br />
Seite 10 • Visite 57 • September 2005<br />
Neuro-Rehabilitat<br />
klassischer Atmo<br />
Mit erstklassigen Le<strong>ist</strong>ungen und <strong>ein</strong>em anspruchsvollen<br />
Erweiterungskonzept baut die Gailtal-Klinik ihre führende<br />
Stellung auf dem Gebiet der Neuro-Rehabilitation weiter aus.<br />
Als Kärntner Kompetenzzentrum<br />
für neurologische Rehabilitation<br />
widmet sich die Gailtal-<br />
Klinik in Hermagor der Betreuung und<br />
Wieder<strong>ein</strong>gliederung erkrankter oder<br />
verunfallter Menschen. Ein engagiertes<br />
Team von Spezial<strong>ist</strong>en verhilft den<br />
Patienten mit modernsten Therapien<br />
und <strong>ein</strong>fühlsamer Betreuung wieder zu<br />
größtmöglicher Selbstständigkeit.<br />
Nach Zeiten des Überlegens und<br />
Diskutierens wird nun mit Anfang 2007<br />
endgültig auch die bauliche Infrastruktur<br />
entsprechend der inhaltlichen<br />
Ausrichtung geschaffen s<strong>ein</strong>. Mit dem<br />
anspruchsvollen, etwa 16 Millionen<br />
schweren Zubau wurde bereits im<br />
Juni dieses Sommers begonnen.<br />
„Nach <strong>ein</strong>em international ausgeschriebenen<br />
Wettbewerb und <strong>ein</strong>stimmiger<br />
Jury-Entscheidung war klar,<br />
dass der Plan <strong>ein</strong>es Münchner Archi-<br />
Zubau der Gailtal-Klinik in Hermagor<br />
wächst hurtig in die Höhe.<br />
tektenteams aufgrund s<strong>ein</strong>er Funktionalität,<br />
Wirtschaftlichkeit sowie überzeugenden<br />
architektonischen und<br />
städtebaulichen Lösungen umgesetzt<br />
werden soll. Das Projekt wird nach Fertigstellung<br />
neben s<strong>ein</strong>er wichtigsten<br />
und unverzichtbaren Aufgabe, der<br />
Neuro-Rehabilitation, Patienten, Besuchern<br />
wie Mitarbeitern auch Kultur,<br />
Noblesse und Atmosphäre vermitteln”,<br />
erzählt der Kaufmännische Direktor<br />
Dipl. KH-Bw. Gerhart Maurer.<br />
Outdoor-Therapie<br />
Der vierstöckige, architektonisch interessante<br />
Zubau, ausgebildet als eigenständiger<br />
Körper, wird schlussendlich<br />
durch <strong>ein</strong>en Verbindungsgang mit<br />
FOTOS: M. ZET (1), GAILTAL-KLINIK (2), LKH KLAGENFURT (1)/KK
ion in<br />
sphäre<br />
BEZAHLTE ANZEIGE<br />
Klinikmodell mit Ansicht von West<br />
(oben) und Süd (unten).<br />
dem bestehenden Klinik-Teil verbunden.<br />
„Das”, so Maurer weiter, „hat den<br />
großen Vorteil, dass wir während des<br />
Zu- und Umbaues unseren Klinikbetrieb<br />
voll aufrechterhalten können.<br />
Denn die Fertigstellung des neuen<br />
Komplexes soll in <strong>ein</strong>em dreiviertel<br />
Jahr erfolgt s<strong>ein</strong>. Erst danach beginnen<br />
wir die halbjährige Sanierung des<br />
Altbestandes. Unsere Patienten werden<br />
dann in Folge also für sechs Monate<br />
in den Neubau übersiedeln.”<br />
Nach endgültiger Fertigstellung wer-<br />
Viele Bauprojekte. Ein Ansprechpartner.<br />
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den in der Gailtal-Klinik 150 Betten für<br />
die Betreuung von Reha-Patienten zur<br />
Verfügung stehen. Eine beruhigende<br />
Perspektive, mussten in den vergangenen<br />
Jahren doch unzumutbar lange<br />
Wartezeiten auf <strong>ein</strong>en Reha-Platz hingenommen<br />
werden.<br />
Als weiterer, äußerst attraktiver Teil<br />
des anspruchsvollen Baukonzeptes gilt<br />
die besondere Gestaltung der Außenanlagen.<br />
Die bestehende Grünfläche<br />
soll Richtung Süden ausgeweitet und<br />
in <strong>ein</strong> Outdoor-Therapiegelände umgewandelt<br />
werden. Ostseitig <strong>ist</strong> ebenfalls<br />
<strong>ein</strong> neues Freiraumgelände angedacht,<br />
und ab kommenden Winter soll<br />
es direkt von der Klinik weg zu Therapiezwecken<br />
auf die Loipe gehen.<br />
Abschließend <strong>ein</strong> Tipp: Wer den<br />
Fortgang der Klinik-Baustelle aktuell<br />
mitverfolgen möchte ohne vor Ort zu<br />
s<strong>ein</strong>, kann dies über die Webcam auf<br />
der Gailtal-Klinik-Homepage tun. ■<br />
www.gailtal-klinik.at<br />
Unfallambulanz geöffnet<br />
Ärzte des LKH Villach betreuen<br />
Patienten in der Unfallambulanz der<br />
Gailtal-Klinik.<br />
❑ Die Unfallambulanz der Gailtal-<br />
Klinik <strong>ist</strong> täglich von 8 und 20 Uhr für<br />
Unfallopfer geöffnet. In dieser Zeit<br />
versorgt <strong>ein</strong> versierter Facharzt für<br />
Unfallchirurgie aus dem LKH Villach<br />
professionell diese Patienten. „Die<br />
Unfallambulanz, welche <strong>ein</strong>e<br />
Expositur der Unfallchirurgie des<br />
LKH Villach darstellt, <strong>ist</strong> voll in<br />
Betrieb. Unsere Unfallchirurgen<br />
sorgen für die Aufnahme und die<br />
Erstbehandlung, aber auch für die<br />
Nachbehandlung von Patienten, die<br />
im LKH Villach stationär gewesen<br />
sind”, informiert Prim. Dr. Ernst<br />
Fabsits, Vorstand der<br />
Unfallchirurgischen Abteilung des<br />
LKH Villach.<br />
❑ Die Unfallchirurgie im LKH Villach<br />
behandelt jährlich ca. 28.500 Frischverletzte,<br />
davon weit mehr als 5.000<br />
stationäre Patienten. Jährlich werden<br />
ca. 10.000 operative Eingriffe<br />
werden rund um die Uhr<br />
durchgeführt. Die Abteilung <strong>ist</strong>, wie<br />
das gesamte Krankenhaus modernst<br />
ausgestattet und nach den Standards<br />
der Joint Commission International<br />
zertifiziert. www.lkh-vill.or.at<br />
Lebensenergie<br />
Pranic Healing soll<br />
Patienten zu besserer<br />
Lebensqualität verhelfen.<br />
Pranic Healing <strong>ist</strong> <strong>ein</strong>e Technik<br />
basierend auf der alten Indischen<br />
und traditionellen Chinesischen<br />
Medizin. Das Sanskrit-Wort Prana<br />
bedeutet Lebensenergie. Nach den<br />
Grundprinzipien dieses Verfahrens hat<br />
der Mensch sowohl <strong>ein</strong>en sichtbaren<br />
(physischen) wie unsichtbaren<br />
(Energie) Körper, der die Fähigkeit<br />
besitzt, sich selbst zu heilen. Diese<br />
Fähigkeit kann durch Pranic Healing<br />
mittels Zuführen von Energie und<br />
ohne Körperkontakt mit dem Patienten<br />
unterstützt werden. Da genannte<br />
Technik anerkannte Heilmethoden<br />
nicht ersetzen, aber vielleicht sinnvoll<br />
ergänzen kann, hat das LKH Klagenfurt<br />
in Kooperation mit der Stadt <strong>ein</strong>e<br />
Studie zu diesem Thema durchgeführt.<br />
Ziel der Studie, welche der<br />
Ethikkommission zur Kenntnisnahme<br />
vorgelegt wurde, war die Erforschung<br />
der Effekte von Pranic Healing in<br />
Kombination mit herkömmlichen<br />
wissenschaftlich gesicherten Behandlungsmethoden<br />
von Schmerzpatienten<br />
mit Diagnosen wie Rücken- und Kopfschmerzen,<br />
rheumatischen Problemen<br />
und Fibromyalgie. „Zum Verlauf der<br />
Pranic-Healing-Pilotstudie“, so<br />
Siegfried Ruppnig, Pflegedirektor des<br />
LKH Klagenfurt und Vorsitzender des<br />
Projekt-Lenkungsausschusses, „stellt<br />
das Protokoll der Ausschusssitzung<br />
zusammenfassend fest: Es kann<br />
gesagt werden, dass Pranic Healing<br />
als <strong>ein</strong>e weitere ergänzende Methode<br />
anzusehen <strong>ist</strong>, die zur besseren<br />
Lebensqualität von Schmerzpatienten<br />
beiträgt.“<br />
www.lkh-klu.at<br />
Visite 57 • September 2005 • Seite 11
LKH aktuell<br />
Mobiles Palliativteam: MMag. Barbara Traar, Dr. Eva Vadlau und DGKS Ingrid Eberl.<br />
Aktive<br />
Lebenshilfe<br />
Das mobile Palliativteam Kärnten versteht sich als<br />
Lebenshilfe für unheilbar Kranke bis zum Schluss.<br />
Neben der Etablierung von Palliativstationen<br />
erfolgte mit Beginn<br />
des Jahres der Einsatz des<br />
mobilen Palliativteams Kärnten. Es sind<br />
derzeit drei Einheiten in unserem Bundesland<br />
unterwegs, die Lebenshilfe für<br />
unheilbar Kranke anbieten. „Das mobile<br />
Palliativteam”, so Univ.-Doz. Dr. Rudolf<br />
Likar, Leiter der Palliativstation im<br />
LKH Klagenfurt, „<strong>ist</strong> <strong>ein</strong> multiprofessionelles<br />
Team, das sich in erster Linie<br />
an die Betreuenden zu Hause und im<br />
Heim wendet. Es <strong>ist</strong> beratend wie anleitend<br />
tätig und bietet s<strong>ein</strong>e Erfahrung<br />
in Schmerztherapie, Symptomkontrolle,<br />
Palliativpflege und psychosozialer<br />
Begleitung an. Diese Form der Beratung<br />
kann auch von den Patienten in<br />
Anspruch genommen werden. Ebenfalls<br />
kann in Absprache mit den Betreuenden<br />
<strong>ein</strong>e gezielte Einbindung in<br />
die Pflege und Betreuung erfolgen. Zudem<br />
unterstützt das mobile Palliativteam<br />
die Übergänge zwischen Kran-<br />
Seite 12 • Visite 57 • September 2005<br />
kenhaus und häuslicher Versorgung.”<br />
Das lat<strong>ein</strong>ische „palliare” bedeutet<br />
„mit <strong>ein</strong>em Mantel umhüllen” – im Sinne<br />
von lindern, wärmen, umsorgen.<br />
Und auf diese Weise verstehen DGKS<br />
Ingrid Eberl, Psychologin MMag. Barbara<br />
Traar und Anästhes<strong>ist</strong>in Dr. Eva<br />
Vadlau – alle drei dem mobilen Palliativteam<br />
Klagenfurt angehörend – auch<br />
ihre nicht immer <strong>ein</strong>fache, aber dennoch<br />
sehr schöne Arbeit: „Für unsere<br />
Aufgabe <strong>ist</strong> nicht nur Erfahrung von<br />
elementarer Wichtigkeit, sondern auch<br />
<strong>ein</strong> hohes Maß an Einfühlungsvermögen<br />
unerlässlich. Menschlich s<strong>ein</strong>, stützend<br />
wirken, sensibel hinhorchen, daraus<br />
medizinische und pflegerische Bedürfnisse<br />
erkennen. Denn jeder Patient<br />
<strong>ist</strong> anders, daher gestaltet sich<br />
natürlich jede Visite unterschiedlich.<br />
Unser Anliegen <strong>ist</strong> in jedem Fall, immer<br />
das Beste für den jeweilig Kranken herauszuholen.<br />
Für ihn und mit ihm also<br />
<strong>ein</strong>e möglichst hohe Lebensqualität zu<br />
erreichen.” Im Vordergrund steht dabei<br />
immer der absolute Patientenwille. Für<br />
und Wider werden gem<strong>ein</strong>sam abgewogen,<br />
die letztliche Entscheidung<br />
liegt aber immer beim Patienten. Für<br />
Betreuer und Angehörige bedeutet<br />
das Vorhandens<strong>ein</strong> des Palliativteams<br />
Last und Verantwortung nicht immer<br />
all<strong>ein</strong>e tragen zu müssen.<br />
Auftrag und Ziel der Lebenshilfe-<br />
Gruppe formuliert Dozent Likar so:<br />
„Uns geht es um die bestmögliche Linderung<br />
der vielfältigen Symptome der<br />
Palliativpatienten vor Ort durch unsere<br />
Unterstützung, sodass <strong>ein</strong> Verbleiben<br />
des Kranken zu Hause oder im<br />
Pflegeheim möglich <strong>ist</strong>; dass <strong>ein</strong>e nicht<br />
notwendige Aufnahme in <strong>ein</strong> Akutkrankenhaus<br />
vermieden werden kann; dass<br />
<strong>ein</strong> Übergang zwischen stationärer und<br />
ambulanter Betreuung erleichtert wird<br />
und vor allem <strong>ein</strong>e Entlassung des<br />
Patienten aus der Akutabteilung im<br />
Spital überhaupt möglich wird.”<br />
Leben in Würde<br />
Das mobile Palliativteam <strong>ist</strong> k<strong>ein</strong>e<br />
Konkurrenz zu Hausarzt und Pflegedienst,<br />
sondern ausschließlich <strong>ein</strong>e<br />
fachlich orientierte beratende Ergänzung.<br />
Die Zusammenarbeit soll <strong>ein</strong>e<br />
möglichst lange und gute Versorgung<br />
der Schwerkranken in häuslicher<br />
Umgebung gewährle<strong>ist</strong>en. Palliativpatienten<br />
sind me<strong>ist</strong> Tumorpatienten mit<br />
<strong>ein</strong>er fortschreitenden, unheilbaren<br />
Erkrankung, denen <strong>ein</strong> Leben in Würde<br />
bis zum Tod ermöglicht werden soll.<br />
Sinnvoll wäre daher, die Unterstützung<br />
des Palliativteams nicht erst in der allerletzten<br />
Lebensphase anzufordern,<br />
sondern vorher, damit sich der gem<strong>ein</strong>same<br />
Weg entspannter gestaltet. ■<br />
Kontakt & Erreichbarkeit<br />
Die drei für Kärnten zuständigen<br />
mobilen Palliativteams sind folgend<br />
kontaktier- und erreichbar:<br />
❑ mobiles palliativteam klagenfurt<br />
Tel. 0463-538-23717<br />
Mobil 0664-8193112<br />
barbara.traar@kabeg.at<br />
❑ mobiles palliativteam villach<br />
Tel. 04242-208-2270<br />
mobiles-palliativteam@lkh-vil.or.at<br />
❑ mobiles palliativteam st. veit<br />
Tel. 04212-499-219<br />
Mobil 0664-4624611<br />
mobiles.palliativteam@bbstveit.at
Unmögliches<br />
wird möglich<br />
Verbesserung der Lebensqualität durch interprofessionelle<br />
Zusammenarbeit am be<strong>ein</strong>druckenden<br />
Beispiel <strong>ein</strong>es schwerkranken Menschen.<br />
Gustav B. erkrankte vor acht Jahren<br />
an Hautkrebs (retromolarem<br />
Plattenepithelcarcinom).<br />
Trotz strahlentherapeutischer und operativer<br />
Behandlung kam es 2004 zu <strong>ein</strong>em<br />
Fortschreiten der Erkrankung.<br />
Dem Patienten musste <strong>ein</strong> Luftröhrenschnitt<br />
gemacht und <strong>ein</strong>e Ernährungssonde<br />
gelegt werden.<br />
Komplikationen und Schwellungen<br />
im Gesichtsbereich verschlechterten<br />
den Zustand von Gustav B. zunehmend,<br />
und er wurde auf der Palliativstation<br />
stationär aufgenommen. Im<br />
Zuge interprofessioneller Teambesprechungen<br />
auch mit der Abteilung<br />
für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie<br />
wurde <strong>ein</strong> gem<strong>ein</strong>samer Therapieplan<br />
erstellt. Ziel war es, dem Wunsch<br />
des Patienten, in größtmöglicher<br />
Selbstständigkeit nach Hause entlassen<br />
zu werden, zu entsprechen.<br />
Im Laufe des stationären Aufenthaltes<br />
kam es erneut zu Komplikationen.<br />
Die Erstickungsanfälle waren nur durch<br />
den täglichen Wechsel der Trachealkanüle<br />
(die durch den Luftröhrenschnitt<br />
entstandene Öffnung wird durch das<br />
Einlegen dieser Kanüle gesichert)<br />
beherrschbar. Gem<strong>ein</strong>sam mit <strong>ein</strong>er<br />
diplomierten Gesundheits- und Krankenschwester<br />
der Hals-Nasen-Ohren-<br />
Natürlich leben mit Holz<br />
abteilung wurde Gustav B. geschult,<br />
die Trachealkanüle täglich selbst zu<br />
wechseln, um dadurch möglichst<br />
selbstständig zu werden.<br />
Darüber hinaus wurde er von <strong>ein</strong>er<br />
Palliativstation-Sozialarbeiterin beraten<br />
und unterstützt. Ein Seniorennotruf<br />
konnte trotz fehlender verbaler<br />
Kommunikation bei Gustav B. <strong>ein</strong>gerichtet<br />
werden. Mit dem Roten Kreuz<br />
wurde ver<strong>ein</strong>bart, dass bei Alarmierung<br />
durch Herrn B. anstelle <strong>ein</strong>es<br />
telefonischen Rückrufes sofort <strong>ein</strong> Einsatz<br />
des Notarztes in die Wege geleitet<br />
wird. Zur Unterstützung des Hausarztes<br />
wurden gem<strong>ein</strong>same Visiten mit<br />
dem mobilen Palliativteam ver<strong>ein</strong>bart.<br />
Auch die gesamte Familie wurde in<br />
die Planung für die Betreuung mit<strong>ein</strong>bezogen.<br />
Patient und Hausarzt wurden<br />
im Umgang mit der Schmerzpumpe<br />
angeleitet und unterstützt. Somit ging<br />
der Wunsch nach größtmöglicher Eigenständigkeit<br />
von Gustav B. in Erfüllung,<br />
und er wurde nach <strong>ein</strong>em Monat<br />
stationären Aufenthaltes nach Hause<br />
entlassen.<br />
Mit dieser Unterstützung war es<br />
möglich, dass der Patienten s<strong>ein</strong>e<br />
Lebenszeit zu Hause verbrachte. ■<br />
Mit Holz holt man sich die Natur ins Haus.<br />
Holzbauten haben <strong>ein</strong> hervorragendes Raumklima. Holz <strong>ist</strong> <strong>ein</strong><br />
Stück Natur und bleibt es auch nach der Verarbeitung. Holz<br />
lebt und reguliert die Raumluft. Es filtert Schadstoffe wie<br />
beispielsweise Zigarettenrauch aus der Raumluft und reguliert<br />
die Luftfeuchtigkeit. Durch s<strong>ein</strong>e Offenporigkeit nimmt Holz<br />
Feuchtigkeit auf und gibt sie bei trockener Luft wieder an die<br />
Umgebung ab. Dadurch entsteht das ganze Jahr über <strong>ein</strong><br />
gleichmäßiges Raumklima, das in Holzbauten so geschätzt<br />
wird. Untersuchungen haben auch gezeigt, dass sich Holz<br />
positiv auf das Unterbewussts<strong>ein</strong> auswirkt.<br />
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Visite 57 • September 2005 • Seite 13<br />
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Coverthema<br />
Seite 14 • Visite 57 • September 2005<br />
<strong>Alter</strong><br />
herrlich<br />
FOTO: BUENOSDIAS
<strong>ist</strong> <strong>ein</strong><br />
’ <strong>Ding</strong><br />
In absehbarer Zukunft wird <strong>ein</strong> Drittel der Bevölkerung in<br />
Europa über 60 Jahre alt s<strong>ein</strong>. Experten raten, sich aktiv auf<br />
den späteren Lebensabschnitt vorzubereiten.<br />
<strong>Alter</strong> <strong>ist</strong> <strong>ein</strong> herrlich’ <strong>Ding</strong>, wenn<br />
man nicht verlernt hat, was Anfangen<br />
heißt” wusste bereits<br />
der Religionsphilosoph Martin Buber.<br />
In <strong>ein</strong>er Zeit, in der in absehbarer Zukunft<br />
<strong>ein</strong> Drittel der Bevölkerung über<br />
60 Jahre alt s<strong>ein</strong> wird, heißt es, sich<br />
aktiv auf diesen Lebensabschnitt vorzubereiten.<br />
„Ich werde 100 Jahre alt” sang 2003<br />
der damals noch 99-jährige Johannes<br />
Heesters bei Thomas Gottschalk in<br />
„Wetten dass ...”. Munter präsentierte<br />
der agile Altstar dem Publikum s<strong>ein</strong>en<br />
gerade erschienen Bildband. Die<br />
<strong>ein</strong>drucksvollen Selbstporträts zeigten,<br />
dass auch <strong>Alter</strong> <strong>ein</strong>em Menschen <strong>ein</strong>e<br />
besondere Attraktivität verleihen kann.<br />
Der mittlerweile 101-Jährige <strong>ist</strong> nach<br />
wie vor gut im Geschäft: Auftritte in<br />
diversen Fernsehshows und ausgewählten<br />
Galaabenden beweisen, dass<br />
man bis ins hohe <strong>Alter</strong> aktiv am Leben<br />
teilhaben kann.<br />
<strong>Alter</strong>ungsprozess individuell<br />
Wenn auch nicht jeder ältere Mensch<br />
über <strong>ein</strong>e Tatkraft und <strong>ein</strong>en Schaffensdrang<br />
<strong>ein</strong>es Johannes Heesters, <strong>ein</strong>er<br />
Leni Riefenstahl oder <strong>ein</strong>es Karl<br />
Wlaschek verfügt, so wollen immer<br />
mehr Senioren ihr <strong>Alter</strong> bewusst und<br />
aktiv leben. Sie trotzen den altersbedingten<br />
Beschwerden und der<br />
zunehmenden Gebrechlichkeit und<br />
setzen alles dran, ihre körperliche und<br />
ge<strong>ist</strong>ige Fitness so lange wie möglich<br />
zu bewahren. Denn bewiesenermaßen<br />
<strong>ist</strong> es möglich, den <strong>Alter</strong>ungsprozess<br />
zu bremsen.<br />
„Wie unser <strong>Alter</strong>ungsprozess verläuft,<br />
hängt zu <strong>ein</strong>em großen Teil von<br />
uns selber ab”, erklärt Prim. Dr. Hannes<br />
Plank, Vorstand der Medizinisch-geriatrischen<br />
Abteilung im LKH Villach.<br />
Neben Genetik und Umwelt sind wir<br />
es selber, die maßgeblich zum persönlichen<br />
<strong>Alter</strong>ungsprozess beitragen.<br />
So kann sich das kalendarische <strong>Alter</strong><br />
(die tatsächliche Anzahl der Jahre) vom<br />
biologischen <strong>Alter</strong> (wie alt <strong>ist</strong> der<br />
Körper?) um bis zu zehn Jahre unterscheiden.<br />
So alt wie man sich fühlt<br />
„Das biologische <strong>Alter</strong> spiegelt sich<br />
im Zustand unserer Gefäße wider”, erklärt<br />
Prim. Ernst Pesec, Vorstand der<br />
Medizinisch-Geriatrischen Abteilung<br />
der Krankenanstalt für Chronisch Kranke<br />
im LKH Wolfsberg, „so kann jemand<br />
vom Kalender her durchaus 80 Jahre<br />
alt s<strong>ein</strong>, vom Körper her aber erst 70.”<br />
Bei chronisch kranken Menschen wie<br />
beispielsweise Alkoholikern kann<br />
diese Spanne noch weit größer s<strong>ein</strong>.<br />
Neben kalendarischem und biologischem<br />
spielt auch das psychologische<br />
<strong>Alter</strong> <strong>ein</strong>e große Rolle. „Man <strong>ist</strong> so alt<br />
wie man sich fühlt” <strong>ist</strong> nicht nur <strong>ein</strong><br />
Spruch, es <strong>ist</strong> die Realität. Um jenseits<br />
der 60 noch möglichst lange rüstig<br />
zu bleiben, sollte man sich schon in<br />
jüngeren Jahren auf diesen Lebensabschnitt<br />
vorbereiten.<br />
„Gesunde Ernährung sowie ge<strong>ist</strong>ige<br />
und körperliche Betätigung sind die<br />
wichtigsten Voraussetzungen, um auch<br />
im <strong>Alter</strong> le<strong>ist</strong>ungsfähig zu bleiben”,<br />
sagt Prim. Pesec. Die Ernährung sollte<br />
vitaminreich und fettarm s<strong>ein</strong>, Fisch soll<br />
wegen der gesundheitsfördernden<br />
Fischöle mehrmals pro Woche auf dem<br />
Speiseplan stehen. Auch <strong>ein</strong> Gläschen<br />
Rotw<strong>ein</strong> sollte immer wieder <strong>ein</strong>mal<br />
genossen werden, da sich dies positiv<br />
auf die Gefäße auswirkt.<br />
Eine besonders gute Medizin gegen<br />
das <strong>Alter</strong>n <strong>ist</strong> Sex, denn Sexualhormone<br />
wirken dem <strong>Alter</strong>ungsprozess aktiv<br />
entgegen. „Menschen, die <strong>ein</strong>e aktive<br />
Sexualität leben, altern gesünder”,<br />
sagt Dr. Gerald Gatterer, Vorstand der<br />
Abteilung für Psychosoziale Rehabilitation<br />
des Geriatriezentrums im Wienerwald,<br />
„wobei Sexualität nicht unbedingt<br />
Geschlechtsverkehr bedeuten<br />
muss, sondern auch den Austausch von<br />
Zärtlichkeiten m<strong>ein</strong>t.”<br />
Was <strong>ist</strong> „altern”?<br />
Natürlich bauen die Organe im Laufe<br />
der Jahre ab: man wird langsamer,<br />
beginnt schlechter zu hören, die zweiten<br />
Zähne fallen aus, es fällt schwerer,<br />
sich zu konzentrieren. Dennoch <strong>ist</strong> altern<br />
k<strong>ein</strong> genereller Prozess des<br />
So bleiben Sie fit<br />
❑ Ernähren Sie sich ausgewogen und<br />
gesund, so beugen Sie Krankheiten<br />
vor.<br />
❑ Bewegen sie sich regelmäßig und<br />
achten Sie auf körperliche Fitness.<br />
Seniorenturnen und Seniorentanz<br />
helfen, die Koordinationsfähigkeit<br />
zu erhalten und somit die<br />
Sturzgefahr zu verringern.<br />
❑ Leben Sie Ihre Sexualität<br />
❑ Pflegen Sie soziale Kontakte auch<br />
außerhalb der Familie, damit<br />
beugen Sie Isolation vor.<br />
❑ Suchen Sie sich <strong>ein</strong> Hobby, das<br />
Ihnen Freude macht.<br />
❑ Trainieren Sie Gedächtnis und<br />
Konzentrationsfähigkeit, lernen Sie<br />
etwas Neues.<br />
Visite 56 • September 2005 • Seite 15
Coverthema<br />
Verlustes, sondern <strong>ein</strong> dynamischer<br />
Prozess mit vielen Veränderungen, die<br />
dauernd <strong>ein</strong>e neue Anpassung erfordern.<br />
So gesehen beginnt der <strong>Alter</strong>ungsprozess<br />
schon mit der Geburt<br />
und begleitet uns <strong>ein</strong> Leben lang.<br />
Der körperliche Abbau beginnt bereits<br />
um das 30. Lebensjahr, es kommt<br />
zu <strong>ein</strong>er Reduktion der Muskelmasse<br />
und zu <strong>ein</strong>em Abbau von Bindegewebe.<br />
Die Sehkraft lässt nach, die Knochen<br />
werden porös. Auch die Anzahl<br />
der Nervenzellen im Gehirn nimmt ab,<br />
ebenso die Durchblutung des Gehirns.<br />
Richtige Kommunikation<br />
Tipps für Angehörige von alternden<br />
Menschen:<br />
❑ Sorgen Sie für Kurzweil<br />
Überlegen Sie sich vor jedem<br />
Besuch <strong>ein</strong> Programm. So können<br />
Sie sicher s<strong>ein</strong>, dass nicht immer<br />
über dieselben <strong>Ding</strong>e gesprochen<br />
wird.<br />
❑ Wie geht’s dir heute?<br />
Vermeiden Sie diesen Satz zu<br />
Beginn des Besuches! Es besteht<br />
die Gefahr, die me<strong>ist</strong>e Zeit des<br />
Besuches über unerfreuliche und<br />
unveränderliche Tatsachen zu<br />
grübeln. Erzählen Sie gleich beim<br />
Kommen, was Sie heute<br />
gem<strong>ein</strong>sam machen werden.<br />
❑ Wecken Sie die Sinne<br />
Überlegen Sie, welches Buch,<br />
welche Musik, welcher Geruch,<br />
welche Berührung, welche<br />
kulinarische Köstlichkeit könnte<br />
<strong>ein</strong>e besondere Freude bereiten.<br />
❑ Lassen Sie an Ihrem Leben<br />
teilhaben.<br />
Nehmen Sie Fotos vom letzten<br />
Ausflug mit oder zeigen die<br />
Urlaubsbilder auf dem Laptop.<br />
❑ Diskussionen beleben<br />
Lesen Sie <strong>ein</strong>en Artikel aus <strong>ein</strong>er<br />
Zeitung vor und diskutieren Sie<br />
gem<strong>ein</strong>sam darüber.<br />
❑ Raus aus dem Alltag<br />
Motivieren Sie zu <strong>ein</strong>em spontanen<br />
Besuch im Kaffeehaus.<br />
❑ Lassen Sie sich helfen.<br />
Wenn Sie Angehörige pflegen,<br />
lassen Sie sich helfen. Gönnen Sie<br />
sich ausreichend Erholung<br />
zwischendurch. Organisierte<br />
Hilfsdienste helfen Ihnen bei der<br />
Betreuung.<br />
Seite 16 • Visite 57 • September 2005<br />
Aufmerksamkeit, Konzentrationsfähigkeit<br />
und Flexibilität lassen nach.<br />
Anders verhält es sich mit erworbenem<br />
Wissen: Das Altgedächtnis, trainierte<br />
Fähigkeiten und viele alltägliche<br />
Automatismen bleiben im höheren und<br />
auch im höchsten Lebensalter erhalten.<br />
Diese „Power-Funktionen” gelten als<br />
weitgehend altersstabil. „Sie sind bis<br />
ins hohe Lebensalter trainierbar und<br />
ermöglichen <strong>ein</strong>e Kompensation von<br />
Defiziten in anderen Bereichen”, sagt<br />
Prim. Pesec.<br />
Krankheiten vorbeugen<br />
Wer Zeit s<strong>ein</strong>es Das<strong>ein</strong>s Wert auf<br />
<strong>ein</strong>e gesunde Lebensweise legt, wird<br />
im <strong>Alter</strong> rüstiger s<strong>ein</strong> als jemand, der<br />
sich von Fast Food ernährt und s<strong>ein</strong>e<br />
Freizeit vor dem Fernseher verbringt.<br />
Neben dem Ge<strong>ist</strong> gilt es, den Körper<br />
in Bewegung zu halten, wenn man die<br />
höheren Jahrzehnte le<strong>ist</strong>ungsfähig und<br />
tatkräftig erleben möchte. Denn es<br />
lässt sich nicht bestreiten, dass Menschen<br />
im fortgeschrittenen <strong>Alter</strong> in<br />
ihrer Mobilität <strong>ein</strong>geschränkt und<br />
gebrechlicher werden.<br />
„Dagegen kann man aber etwas tun:<br />
Muskeln lassen sich durch Training sehr<br />
gut aufbauen, und die Koordinationsfähigkeit,<br />
die vor Stürzen schützt,<br />
lässt sich trainieren”, erklärt Prim. Dr.<br />
Johannes Hörmann, Leiter der Internen<br />
Abteilung sowie der Abteilung für<br />
Chronisch Kranke im LKH Laas. Ideal<br />
<strong>ist</strong> Seniorenturnen und Seniorentanz.<br />
Bei solchen Veranstaltungen lässt sich<br />
nicht nur der Körper fit erhalten, es finden<br />
sich auch wohltuende Bekanntschaften.<br />
„Es <strong>ist</strong> wichtig, dass ältere Menschen<br />
soziale Kontakte pflegen, auch außerhalb<br />
der Familie”, so Prim. Hörmann<br />
weiter. Schon während s<strong>ein</strong>er aktiven<br />
Zeit soll man Kontakte schließen und<br />
pflegen. Dies <strong>ist</strong> emotional gute und<br />
vorbeugende Medizin.<br />
Psychologische Hilfe<br />
Im Zusammenhang mit alten Menschen<br />
wird oft der Begriff „multimorbid”<br />
verwendet. Das bedeutet, dass<br />
alte Menschen me<strong>ist</strong> an vielen verschieden<br />
Krankheiten zugleich leiden.<br />
„Ein 70-Jähriger leidet durchschnittlich<br />
an fünf, <strong>ein</strong> 80-Jähriger bereits an<br />
Eine gesunde Lebensweise verhilft zu<br />
Rüstigkeit im <strong>Alter</strong>.<br />
acht unterschiedlichen Krankheiten”,<br />
sagt OA Dr. Georg Pinter, „das führt<br />
im Alltag natürlich zu beachtlichen Einschränkungen”.<br />
Osteoporose, Rheuma,<br />
Diabetes, Inkontinenz, Parkinson,<br />
Herzschwäche und vielleicht auch Diabetes<br />
sind bei Menschen, die in die<br />
Jahre gekommen sind, k<strong>ein</strong>e Seltenheit.<br />
Wechselwirkungen der vielen<br />
Medikamente erzeugen oft zusätzliche<br />
Beschwerden.<br />
Nicht selten kommen auch noch<br />
schwere Depressionen hinzu, vor allem<br />
wenn sie Ehepartner, Freunde oder –<br />
noch schlimmer – ihre eigenen Kinder<br />
auf deren letzten Weg begleiten müssen.„Ich<br />
sah k<strong>ein</strong>en Sinn mehr in m<strong>ein</strong>em<br />
Leben, ich war völlig verloren”,<br />
erzählt Hannelore Perner. Der Tod ihres<br />
Gatten hat die 80-jährige Dame<br />
völlig aus der Bahn geworfen. Auf Anraten<br />
ihres Hausarztes begab sich die<br />
betagte Dame in Psychotherapie.<br />
Intensive Gespräche mit dem Therapeuten<br />
halfen ihr über diese schwere<br />
FOTO: MONIKA ZET (1)
Lebenskrise hinweg und ermöglichten<br />
es, ihr Leben neu zu planen. Sie hat in<br />
<strong>ein</strong>er Seniorengruppe nette Bekanntschaften<br />
geschlossen und wagte es –<br />
erstmals in ihrem Leben – mit dem<br />
Flugzeug in den Urlaub zu fliegen.<br />
„Gerade bei älteren Menschen <strong>ist</strong><br />
Verhaltenstherapie sehr hilfreich”, sagt<br />
Dr. Gerald Gatterer. Denn älteren Menschen<br />
fällt es besonders schwer, mit<br />
neuen Lebenssituationen umzugehen<br />
und vertraut gewordene Verhaltensmuster<br />
abzulegen. „Daher rate ich<br />
Buchtipps<br />
❑ „Ge<strong>ist</strong>ig fit ins <strong>Alter</strong>”<br />
Gedächtnisübungen mit<br />
CD-ROM (Band 1 und 2)<br />
von Gerald Gatterer/<br />
Antonia Croy,<br />
Springer-Verlag<br />
❑ „Multiprofessionelle<br />
Altenbetreuung”<br />
Ein praxisbezogenes<br />
Handbuch von Gerald<br />
Gatterer (Hrsg),<br />
Springer-Verlag<br />
älteren Menschen, die vielleicht im 4.<br />
Stock ohne Lift wohnen, bereits in jüngerem<br />
<strong>Alter</strong> in <strong>ein</strong>e Erdgeschosswohnung<br />
umzuziehen”, sagt Dr. Gatterer.<br />
K<strong>ein</strong>e Angst vor dem <strong>Alter</strong>!<br />
Der Gedanke an den Winter des Lebens<br />
<strong>ist</strong> vielfach von Ängsten begleitet.<br />
„Viele alte Menschen fürchten sich<br />
vor Schmerzen, Einsamkeit und Hilfsbedürftigkeit”,<br />
sagt Prim. Plank.<br />
Während Schmerzen heute gut in<br />
den Griff zu bekommen sind, <strong>ist</strong> die<br />
eigene Hilflosigkeit für viele schwer zu<br />
ertragen. Deshalb <strong>ist</strong> es auch <strong>ein</strong><br />
wesentlicher Pfeiler der modernen<br />
Geriatrie, die Selbstständigkeit und die<br />
Entscheidungsfähigkeit alter Menschen<br />
so lange wie möglich zu erhalten.<br />
Ist <strong>ein</strong> stationärer Aufenthalt auf<br />
<strong>ein</strong>er geriatrischen Station notwendig,<br />
wird mithilfe verschiedener Therapien<br />
versucht, den alten Menschen so<br />
zu stärken, dass er zu Hause wieder<br />
all<strong>ein</strong>e zurechtkommt.<br />
Ist für das Leben zu Hause dennoch<br />
Hilfe notwendig, so wird die gem<strong>ein</strong>sam<br />
mit den Angehörigen und <strong>ein</strong>em<br />
Sozialarbeiter besprochen, da<br />
Physiotherapie bewegt<br />
Verletzung des Sprunggelenkes:<br />
Ruhigstellung<br />
durch Gips oder frühfunktionelle<br />
Behandlung?<br />
Die am häufigsten vorkommende (Sport-)<br />
Verletzung des Sprunggelenkes <strong>ist</strong> das<br />
Supinationstrauma. Dabei handelt es sich<br />
um <strong>ein</strong>e Verletzung der Außenbänder am oberen<br />
Sprunggelenk. Ursachen für die Entstehung sind<br />
<strong>ein</strong>e Verdrehung, Verstauchung oder Überdehnung<br />
der äußeren Bandstrukturen. Das<br />
Anfangsbild <strong>ein</strong>es Supinationstraumas:<br />
Druckschmerzhaftigkeit, Schwellung, Hämatom,<br />
Kippung des Rückfußes, vermehrte und<br />
schmerzhafte Aufklappbarkeit des Gelenkes.<br />
War früher die Operation bzw. Gipsruhigstellung<br />
die Therapie der Wahl, so <strong>ist</strong> heute <strong>ein</strong>e<br />
zunehmend frühfunktionelle konservative<br />
Spezielles Training am Fußbrettchen<br />
Behandlung durch Physiotherapie in den<br />
Vordergrund getreten. Physiotherapeutische<br />
Maßnahmen sind zum Beispiel Lymphdrainage,<br />
Elektrotherapie oder Manuelle Therapie. Um<br />
Spätkomplikationen wie chronische Instabilität<br />
und eventuell daraus folgenden vorzeitigen<br />
Gelenksverschleiß zu verhindern, werden<br />
Gleichgewichts-, Koordinations- und gezieltes<br />
Muskelaufbautraining durchgeführt. Die<br />
Hauptziele der Physiotherapie sind<br />
Schmerzreduktion, Schwellungsabbau und das<br />
Wiedererlangen der Stabilität am Sprunggelenk.<br />
Ein rascher Wieder<strong>ein</strong>stieg in den Alltag und die<br />
Wiederaufnahme sportlicher Aktivitäten wird<br />
durch diese gezielte Physiotherapie gefördert.<br />
Manuela Siebert,<br />
Dipl. Physiotherapeutin, Althofen<br />
Infos unter:<br />
0664/44 44 829
Coverthema<br />
Neben dem Ge<strong>ist</strong> auch den Körper in<br />
Bewegung halten, damit man das<br />
höhere <strong>Alter</strong> tatkräftig erleben kann.<br />
dieser über <strong>ein</strong>en Überblick über die<br />
Hilfsorganisationen besitzt.<br />
Ist tatsächlich Pflege notwendig, wird<br />
auf die Ängste der Senioren Rücksicht<br />
genommen. „Wir klären gleich bei der<br />
Aufnahme ab, ob die Person von <strong>ein</strong>em<br />
Mann oder <strong>ein</strong>er Frau gepflegt<br />
werden will”, sagt Plank. Auf diese<br />
Weise <strong>ist</strong> es zumindest <strong>ein</strong> bisschen<br />
leichter, mit der eigenen Hilflosigkeit<br />
umzugehen.<br />
Es sind aber nicht immer nur alte<br />
Menschen, die für den Alltag wieder fit<br />
gemacht werden müssen, mitunter stehen<br />
auch junge Menschen vor dieser<br />
Aufgabe. „Natürlich sind auf unserer<br />
Station vorzugsweise ältere Patienten,<br />
die zum Beispiel nach <strong>ein</strong>em Schlaganfall<br />
oder <strong>ein</strong>er Gehirnblutung zu uns<br />
gebracht werden”, sagt die Klinische<br />
Gesundheits- und Neuropsychologin<br />
Mag. Andrea Rupitz von der Gailtal-<br />
Klinik in Hermagor. Aber auch junge<br />
Seite 18 • Visite 57 • September 2005<br />
Menschen, die bei <strong>ein</strong>em Unfall Kopfverletzungen<br />
erlitten haben, gehören<br />
zu ihren Patienten.<br />
Verbesserung durch Training<br />
Mithilfe moderner Diagnosemethoden<br />
wird geschaut, welche Teile im Gehirn<br />
noch funktionieren und welche<br />
nicht. Bei der Therapie wird besonderes<br />
Augenmerk darauf gelegt, was der<br />
Mensch noch gut kann, wo er s<strong>ein</strong>e<br />
Ressourcen hat. „Bei fast allen neurologischen<br />
Erkrankungen kann durch<br />
<strong>ein</strong> spezifisches Training <strong>ein</strong>e merkbare<br />
Verbesserung erreicht werden”, sagt<br />
Mag. Rupitz.<br />
Der Patient muss allerdings wollen,<br />
denn sonst <strong>ist</strong> der Therapeut machtlos.<br />
Die me<strong>ist</strong>en Patienten nehmen die<br />
Therapie gerne an, besonders dann,<br />
wenn <strong>ein</strong>e Krankheits<strong>ein</strong>sicht besteht.<br />
„Wir freuen uns über jeden kl<strong>ein</strong>en<br />
Fortschritt”, sagt Prim. Hörmann,<br />
„wenn es aber dem unausweichlichen<br />
Ende zugeht <strong>ist</strong> es uns wichtig, die<br />
Lebensqualität bis zum Schluss so<br />
hoch wie möglich zu halten.” ■<br />
Biografie<br />
als Basis<br />
Mit der Biografie den<br />
ganzen Menschen sehen.<br />
Um die Pflegequalität in der<br />
Begleitung und Pflege alter<br />
Menschen anzuheben, wird in den<br />
LKH zunehmend auf psychobiographische<br />
Reaktivierung gesetzt.<br />
Was das bedeutet, erklärt die<br />
Pflegedirektorin vom LKH Villach,<br />
Kornelia Fiausch, MAS: „Dieses<br />
Konzept weiß um die Wichtigkeit<br />
der Biografie für den Menschen<br />
und s<strong>ein</strong>e Persönlichkeit. Um alte<br />
Menschen zu verstehen und sie<br />
entsprechend betreuen zu<br />
können, muss man deren<br />
Vergangenheit kennen. Erst<br />
dadurch wird es möglich, ihre<br />
Gegenwart und ihre Zukunft<br />
zufriedenstellend zu gestalten.”<br />
Lebensaktivitäten erfassen<br />
In Gesprächen werden die<br />
älteren Menschen nach<br />
Ereignissen ihrer Vergangenheit<br />
befragt. Aus diesen filtert dann<br />
der Interviewer mögliche<br />
Bedeutsamkeiten für den<br />
Patienten heraus. Daraus wiederum<br />
wird ihre jeweils individuelle<br />
Psychobiografie erstellt.<br />
„Psychobiografische Reaktivierung<br />
durch Pflegeimpulse”, so Kornelia<br />
Fiausch weiter, „erfasst alle<br />
Lebensaktivitäten und bietet<br />
gezielt Hilfe dort an, wo Defizite<br />
festgestellt werden. Alte und<br />
demente Menschen sollen durch<br />
fachkompetente Betreuung<br />
aufleben. Ihnen <strong>ein</strong> Daheimgefühl<br />
geben, ihren Lebenswillen<br />
anregen sowie die Ressourcen der<br />
Betreuten fördern zählen zu den<br />
Eckpfeilern der psychobiografischen<br />
Reaktivierung.<br />
Untersuchungen zeigen, dass zu<br />
Pflegende nach genanntem<br />
Konzept bei deutlich niedrigerem<br />
Medikamentenverbrauch höhere<br />
Aktivität aufweisen, kommunikativer<br />
und mobiler sind. ■<br />
FOTO: MONIKA ZET (1)
Achtung, Messe!<br />
Seit Jahren <strong>ein</strong> Fixtermin für die<br />
Kärntner Bevölkerung <strong>ist</strong> der<br />
Besuch auf der Klagenfurter Gesundheitsmesse,<br />
um die KABEG (Krankenanstalten-Betriebsgesellschaft)<br />
und<br />
ihre fünf LKH in Aktion zu erleben.<br />
Auch heuer wird das landesweit<br />
größte Unternehmen im Gesundheitsbereich<br />
s<strong>ein</strong>e Besucher mit viel Information<br />
und Präsentation wieder verwöhnen.<br />
In diesem Rahmen werden<br />
die LKH Klagenfurt, Villach, Wolfsberg,<br />
Laas sowie die Gailtal-Klinik als <strong>ein</strong>heitliches<br />
Unternehmen mit individuellen<br />
Ausrichtungen auftreten.<br />
„Diesmal“, so MMag. Claudia Kerschbaumer,<br />
zuständig für KABEG-Unternehmenskommunikation,<br />
„können wir<br />
Vortragsreihe<br />
mit zwei Kernbereichen aufwarten.<br />
Einerseits gehen wir am Stand selbst,<br />
er befindet sich in Messehalle 3, mit<br />
<strong>ein</strong>er Le<strong>ist</strong>ungsschau, überblicksmäßigen<br />
Gesundheits-Checks und Beratungen<br />
auf unser Publikum zu.<br />
Ärzte referieren<br />
Andererseits freuen wir uns ganz besonders,<br />
unserem Publikum vom 18.<br />
bis 20. November <strong>ein</strong>e äußerst informative<br />
Vortragsreihe anbieten zu können.<br />
Um die Ausführungen unserer<br />
profilierten Mediziner zu hören bedarf<br />
es nur, vom Messestand in den gleich<br />
gegenüber liegenden Vortragsraum zu<br />
wechseln. Dort werden dann zum Beispiel<br />
Themen aus den Bereichen Gynä-<br />
kologie, Neurologie, Ernährung etc.<br />
besprochen.“ Unbedingt wissen sollte<br />
man auch, dass am Freitag, also dem<br />
ersten Messetag, Radio Kärnten live<br />
vom KABEG-Stand überträgt.<br />
Neuerlich mit dabei s<strong>ein</strong> werden die<br />
„Roten Nasen Clowndoctors“ sowie<br />
Tidi, das entzückende KABEG-LKH-<br />
Maskottchen. „Ob unsere Vortragenden<br />
oder Mitarbeiter vor Ort am Messestand:<br />
Sie alle werden in bewährt engagierter<br />
und motivierter Weise gerne<br />
Antwort auf gestellt Fragen geben<br />
oder diverse Checks durchführen. Unser<br />
Messestand <strong>ist</strong> für alle Interessierten<br />
an den drei Tagen von 9 bis 18 Uhr<br />
geöffnet“, so Claudia Kerschbaumer<br />
von der KABEG. ■ www.kabeg.at<br />
Visite 57 • September 2005 • Seite 19<br />
Kabeg<br />
Zu <strong>ein</strong>em spannenden Mix aus Publikumsvorträgen und Aktivitäten am Stand lädt die<br />
KABEG mit ihren LKH alle Interessierten auf die Gesundheitsmesse nach Klagenfurt.<br />
Gerne laden wir Sie zu unseren Vorträgen auf der Gesundheitsmesse in<br />
Klagenfurt <strong>ein</strong>. Sie finden im Vortragsraum gegenüber unserem Messestand in<br />
Halle 3 statt.<br />
❑ Freitag, 18. November 2005<br />
10.30 Uhr Dr. Gernot Hudel<strong>ist</strong>: Endometriose – die verkannte Frauenkrankheit<br />
11.15 Uhr OA Dr. Lisa Melbinger: Brusterkrankungen – Brustkrebs<br />
12.00 Uhr Prim. Dr. Maurus Demmel, Dr. Vouk-Zdouk: Blasenschwäche –<br />
Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten<br />
12.45 Uhr Prim. Univ.-Prof. DDr. Georg Grimm:<br />
Modernes Management in der Herzinfarktbehandlung<br />
13.30 Uhr Prim. Dr. Wolfgang Wandschneider, MAS: Moderne Gefäßtherapie<br />
15.45 Uhr DGKS Barbara Jost: Gem<strong>ein</strong>sam an <strong>ein</strong>em Strang ziehen –<br />
Neurologische Rehabilitation in der Gailtal-Klinik<br />
❑ Samstag, 19. November 2005<br />
10.30 Uhr Prim. Prof. DDr. Pranav Sinha:<br />
Fettstoffwechselstörungen ade, fit durch gesunde Ernährung<br />
11.15 Uhr OA Dr. Gerda Luschin: Der Schlaganfall und s<strong>ein</strong>e primäre Prävention<br />
12.00 Uhr Mag. Andreas Wachter: Generika – was unterscheidet so genannte<br />
„Nachahmerpräparate” von Originalmedikamenten<br />
12.45 Uhr Prim. Univ.-Doz. Dr. Peter Lind: Neues in der Diagnose und<br />
Therapie von Schilddrüsenerkrankungen<br />
❑ Sonntag, 20. November 2005<br />
10.30 Uhr Prim. Dr. Walter Döller: Das Lymphödem –<br />
Differenzialdiagnose zu anderen Ödemformen<br />
11.15. Uhr Univ.-Doz. Dr. Rudolf Likar, EOA Dr. Martin Spendel, EOA Dr. Walter<br />
Amberger: Schmerz lass nach – Schmerzlinderung bei<br />
akutem und chronischem Kopfschmerz<br />
12.00 Uhr OA Dr. H<strong>ein</strong>rich Seiser: Schmerzen im Bereich des Schultergelenkes<br />
12.45 Uhr OA Dr. Roman Kl<strong>ein</strong>dienst: Den Blutdruck fest im Griff<br />
15.00 Uhr Prim. Dr. Thomas Platz: Depression – was tun, wenn nichts mehr geht?<br />
Standaktivitäten<br />
Immer beliebt und gut besucht: unser<br />
Messestand in Halle 3, 18. bis 20.<br />
November, 9 bis 18 Uhr.<br />
Gesundheits-Checks, Präsentation<br />
unserer Le<strong>ist</strong>ungen, Beratung und<br />
Information erwarten Sie.<br />
Unsere diesjährigen Themen:<br />
❑ Unfallversorgung von geriatrischen<br />
Patienten<br />
❑ Ultraschall / Halsschlagader<br />
❑ Herz-Thorax<br />
❑ Nervenleitgeschwindigkeit<br />
❑ Herzschall<br />
❑ Glucosemessung<br />
❑ Ernährungsmedizinische Beratung<br />
❑ Schlaganfall (Messung)<br />
❑ Perometermessung<br />
❑ Messung Blutzucker, Blutdruck,<br />
Cholesterin<br />
❑ LKH Klagenfurt NEU<br />
Freitag, 18. November sendet Radio<br />
Kärnten live vom Messestand.
Gesundheitswesen<br />
Stärker durch<br />
Lust auf Leben<br />
Mit Fortführung des Modellprojektes „Lust auf Leben“<br />
setzt Gesundheitsreferent Dr. Peter Ambrozy<br />
weiteren Akzent gegen Essstörungen.<br />
Nicht mit Abschreckung, sondern<br />
mit <strong>ein</strong>em Methodenkoffer, der<br />
auf positive Erlebnisse und<br />
Schutzfaktoren setzt, reagierte Gesundheitsreferent<br />
Dr. Peter Ambrozy<br />
vor kurzem neuerlich auf die alarmierend<br />
Zahlen von Kindern mit Essstörungen.<br />
Da Aufklärung bei diesem<br />
heiklen Thema nicht zielführend und<br />
der überwiegende Teil der Betroffenen<br />
weiblich <strong>ist</strong>, hat er sich gem<strong>ein</strong>sam mit<br />
dem Frauengesundheitszentrum (FGZ)<br />
für das Modellprojekt „Lust auf Leben“<br />
entschieden. Es <strong>ist</strong> <strong>ein</strong>e Weiterführung<br />
der Initiative gegen Essstörungen an<br />
Kärntens Hauptschulen, die bereits vor<br />
2003 gestartet wurde.<br />
„Jährlich wendet sich <strong>ein</strong>e steigende<br />
Zahl von Betroffenen, Angehörigen<br />
und besorgten Lehrkräften an das FGZ<br />
Kärnten. All<strong>ein</strong> im Vorjahr waren es<br />
rund 900 Personen. Daher hat das<br />
Frauengesundheitszentrum <strong>ein</strong> umfas-<br />
Seite 20 • Visite 57 • September 2005<br />
sendes Angebot entwickelt, welches<br />
neben kostenlosen Beratungen, Vorträgen<br />
und Fortbildungen auch <strong>ein</strong><br />
Handbuch für Angehörige sowie die<br />
kärntenweite Durchführung von<br />
Präventiv-Workshops in Schulen umfasst.<br />
Im Jahre 2003 haben beispielsweise<br />
mehr als 500 Mädchen an den<br />
Workshops teilgenommen,“ freut sich<br />
der Gesundheitsreferent über das<br />
starke Echo.<br />
Alle machen mit!<br />
Mit „Lust auf Leben“, <strong>ein</strong> österreichweit<br />
<strong>ein</strong>zigartiges Projekt, geht es um<br />
die Entwicklung und Erprobung von<br />
Strategien, wie Jugendliche schwierige<br />
Situationen bewälten können, ohne<br />
sich dabei gesundheitlich zu belasten.<br />
Dabei werden insbesondere Risikofaktoren<br />
für die Entstehung von Essstörungen<br />
berücksichtig. „Die Besonderheiten<br />
des Projektes liegen in der<br />
Hauptschule Treffen und<br />
Peter Ambrozy gem<strong>ein</strong>sam für <strong>ein</strong><br />
Jahr mehr „Lust auf Leben“.<br />
Partizipation aller am System Schule<br />
Beteiligten und damit in der Förderung<br />
von Gem<strong>ein</strong>schaftsaktionen, in der<br />
Stärkung der Eigenkompetenz bei<br />
SchülerInnen und LehrerInnen sowie in<br />
der zielgruppenspezifischen Gesundheitsförderung,“<br />
erklärt Peter Ambrozy.<br />
Die Grundlagen zur künftigen<br />
Durchführung von „Lust auf Leben“<br />
sind <strong>ein</strong>e umfassende Dokumentation,<br />
<strong>ein</strong> vielfältiger Methodenkoffer sowie<br />
<strong>ein</strong> reicher Erfahrungsschatz. Das<br />
Projekt wird jährlich <strong>ein</strong>er Hauptschule<br />
in Kärnten angeboten.<br />
Stärken fördern<br />
„Der Methodenkoffer setzt auf Förderung<br />
der Stärken unserer Kinder. Nur<br />
so ermöglichen wir ihnen, mit gesunden<br />
Strategien an Probleme heranzugehen.<br />
In Krisensituationen sollen sie<br />
schließlich nicht zu gefährlichen Verhaltensweisen<br />
wie Essstörungen oder<br />
Alkoholmissbrauch greifen,“ ergänzt<br />
Mag. Regina St<strong>ein</strong>hauser vom Frauengesundheitszentrum.<br />
Als erste Hauptschule<br />
Kärntens hat sich die HS Gegendtal<br />
/Gem<strong>ein</strong>de Treffen beworben.<br />
Alle zweiten Jahrgänge sorgen nun gem<strong>ein</strong>sam<br />
mit ihren Lehrern und dem<br />
FGZ <strong>ein</strong> Jahr lang für mehr „Lust auf<br />
Leben“ in ihrer Schule. Für das nächste<br />
Schuljahr können sich bereits jetzt<br />
interessierte Schulen bewerben.<br />
Essstörungen sind mittlerweilen <strong>ein</strong>e<br />
der häufigsten psychosomatischen<br />
Erkrankungen im Jugendalter. ■<br />
FGZ informiert<br />
Das Frauengesundheitszentrum<br />
Kärnten in Villach bietet unter<br />
anderem umfangreiche Informationen<br />
und Aktionen zum Thema<br />
Essstörungen. Auf der Homepage<br />
www.fgz-kaernten.at kann<br />
beispielsweise derzeit <strong>ein</strong><br />
umfassendes Handbuch für<br />
Angehörige und pädagogische<br />
Fachkräfte zu diesem Thema<br />
heruntergeladen werden.<br />
Adresse: 9500 Völkendorfer Straße 23<br />
Tel. 04242 - 53055<br />
fgz.sekretariat@fgz-kaernten.at<br />
FOTO: BÜRO LHSTV. AMBROZY/EGGENBERGER /KK
Besuch bei <strong>ein</strong>er alten<br />
jungen „Dame“<br />
Für ihr <strong>Alter</strong> erfreut sie sich bester Gesundheit. Energiegeladen und tatkräftig präsentiert<br />
sich die Gesundheits- und Krankenpflegeschule Klagenfurt anlässlich ihres 100. Geburtstages.<br />
Der „Dame“ sieht man das hohe<br />
<strong>Alter</strong> nicht an. K<strong>ein</strong> Wunder<br />
auch, die zahlreichen Veränderungen<br />
der letzten 100 Jahre haben sie<br />
fit gehalten. Zudem sind es die vielen<br />
Tausend jungen Menschen, die sie seither<br />
besuchen und denen sie mit viel<br />
Engagement ihr großes Wissen vermittelt.<br />
Auch heute noch, nach zehn<br />
Dezennien, <strong>ist</strong> sie k<strong>ein</strong>eswegs <strong>ein</strong> Auslaufmodell,<br />
sondern mehr als gefragt.<br />
„Das“, so Annemarie Müller, Direktorin<br />
der Schule für Gesundheits- und<br />
Krankenpflege Klagenfurt, „belegen<br />
unsere Zahlen für das laufende Schuljahr.<br />
Weit über 300 junge Frauen und<br />
Männer haben sich bei 120 verfügbaren<br />
Wir feiern 100 Jahre<br />
Folgende Programmpunkte werden<br />
geboten:<br />
■ Ausstellung<br />
Bewusste Vergangenheit –<br />
kompetente, menschliche Zukunft<br />
Mittwoch, 12. 10. bis<br />
Freitag, 14. 10. 2005<br />
SchülerInnen der Schule für<br />
Gesundheits- und Krankenpflege<br />
werden erklärend und erzählend<br />
durch die Ausstellung führen<br />
■ Forum Diskussionsrunde<br />
Gestern – Heute – Morgen –<br />
100 Jahre Pflege<br />
Mittwoch, 12. 10., 13.30 bis 18 Uhr<br />
Geboten werden 14 interessante<br />
Kurzvorträge<br />
■ Der Festakt findet am<br />
Donnerstag, 13. 10. statt<br />
■ Tag der offenen Tür<br />
Freitag, 14. 10., 9 bis 14 Uhr<br />
SchülerInnen präsentieren ihre<br />
Fähigkeiten und Kenntnisse<br />
Zur Ausstellung, Forum Diskussionsrunde<br />
und Tag der offenen Tür sind<br />
alle Interessierten herzlichst<br />
<strong>ein</strong>geladen<br />
Ausbildungsplätzen angemeldet.“ Die<br />
Ausbildung im gehobenen Dienst für<br />
Gesundheits- und Krankenpflege <strong>ist</strong><br />
also immer noch <strong>ein</strong> „Renner“. „Sich<br />
dafür zu entscheiden heißt, <strong>ein</strong>e ganzheitliche<br />
Herausforderung anzunehmen.<br />
Im Mittelpunkt unserer Arbeit<br />
steht der Mensch, und Pflege umfasst<br />
nicht nur fachliches Wissen und<br />
Können, sondern auch persönliches<br />
Engagement auf Basis ethischer<br />
Grundprinzipien. Denn jeder Tag<br />
bringt neue Herausforderungen sowie<br />
neue Erfahrungen. Pflege befindet sich<br />
überdies ständig im Wandel. Lebenslanges<br />
Lernen <strong>ist</strong> demnach genauso<br />
erforderlich wie die Gestaltung des laufenden<br />
Entwicklungsprozesses durch<br />
jeden Einzelnen,“ so die Direktorin.<br />
Der Weg zur Diplomierten Gesundheits-<br />
und Krankenschwester oder zum<br />
Diplomierten Gesundheits- und Krankenpfleger<br />
dauert drei Jahre. Während<br />
dieser Zeit steht den SchülerInnen <strong>ein</strong>e<br />
den neuesten Erfordernissen entspre-<br />
Gesundheits- und Krankenpflegeschule<br />
heute.<br />
chende Schule mit angeschlossenem<br />
Wohnheim zur Verfügung. „Unsere<br />
Unterrichtsräume sind mit aktuellen<br />
Medien ausgestattet – unter anderem<br />
mit Computerplätzen und Internetzugängen.<br />
Ebenfalls kann von den Lernenden<br />
<strong>ein</strong>e große Fachbibliothek<br />
benützt werden. Beste Bedingungen<br />
finden sie ebenfalls im Wohnheim vor:<br />
Helle, freundliche Zweibettzimmer mit<br />
eigenem Sanitärbereich, Kommunikationsraum<br />
mit Kochgelegenheit,<br />
modernem Fitnessraum und vielem<br />
mehr,“ so Annemarie Müller.<br />
Zurückkommend auf die inhaltliche<br />
Ebene erklärt die Direktorin weiter:<br />
„Mehr denn je <strong>ist</strong> heute unser komplexer<br />
Tätigkeitsbereich stark geprägt<br />
von Eigenverantwortlichkeit. Pflegediagnose,<br />
Pflegeplanung wie Durchführung<br />
entsprechender Maßnahmen<br />
Visite 57 • September 2005 • Seite 21
Gesundheitswesen<br />
Kaiser-Franz-Josef-<br />
Pflegerinnenheim von 1905.<br />
am Patienten, Anwendung gesundheitsfördernder<br />
Maßnahmen, psychosoziale<br />
Betreuung etc. stehen auf dem<br />
täglichen Programm des Berufes mit<br />
Zukunft. Apropos berufliche Perspektiven:<br />
Junge Menschen, die sich für<br />
diesen abwechslungsreichen, verantwortungsvollen<br />
Beruf entschließen,<br />
sollten ihr Wirken nicht nur im Krankenhaus<br />
sehen. Wer <strong>ein</strong> Diplom der<br />
Gesundheits- und Krankenpflegeschule<br />
in der Tasche hat <strong>ist</strong> auch befähigt,<br />
kreativen Dienst in Altenwohn- und<br />
Pflegeheimen zu versehen, sich auf<br />
Hauskrankenpflege zu verlegen oder<br />
nach zweijähriger Berufstätigkeit als<br />
Freiberufliche(r) erwerbstätig zu s<strong>ein</strong>.<br />
Also: Ein Besuch bei der jung gebliebenen<br />
alten Dame lässt viele Möglichkeiten<br />
für die Zukunft offen. ■<br />
Schülerinnen und Lehrerin Chr<strong>ist</strong>ine<br />
Radif mit Direktorin Annemarie Müller.<br />
Seite 22 • Visite 57 • September 2005<br />
100 Jahre Schule für Gesundheits- und Krankenpflege<br />
❑ Zu Beginn des 20. Jahrhunderts bildete man am heutigen LKH Klagenfurt das<br />
Pflegepersonal zwar praktisch, nicht aber theoretisch aus. Um die Qualität der<br />
Ausbildung zu steigern, wurde schließlich <strong>ein</strong> Antrag zur Errichtung <strong>ein</strong>er<br />
Pflegerinnenschule gestellt. Also schrieb der damalige Direktor Dr. Friedrich Hauser:<br />
„Um Ordnung ... zu schaffen, muss <strong>ein</strong>erseits den Anstalten <strong>ein</strong> zuverlässiges<br />
opferfreudiges, gut geschultes Personal geführt s<strong>ein</strong> und es darf andererseits die<br />
Beschaffung <strong>ein</strong>es solchen nicht auf Schwierigkeiten stoßen. Das richtige Mittel zur<br />
Erreichung dieses Zweckes besteht in Heranbildung von Berufspflegerinnen.“<br />
In Folge wurde erstmals <strong>ein</strong>e fundiertere Ausbildung zur Pflegerin im Rahmen<br />
<strong>ein</strong>er 1905 eröffneten Pflegerinnenschule möglich. Ab diesem Zeitpunkt war auch<br />
die theoretische Ausbildung wichtig. Praktischer wie theoretischer Unterricht<br />
dauerten zehn Monate.<br />
Viele Veränderungen<br />
Im weiteren Verlauf war die Schule vielen Veränderungen unterworfen. Bereits<br />
1908 wurde sie vom Landes- und Frauenhilfsver<strong>ein</strong> des Roten Kreuzes übernommen<br />
und bis ins Jahr 1938 betrieben. In diese Zeit fällt auch die erste gesetzliche<br />
Regelung der Krankenpflegeausbildung in der 139. Verordnung zum 68.<br />
Reichsgesetz im Jahr 1914, welche Aufnahmebedingungen und Inhalte der nun<br />
zweijährigen Ausbildung konkret festlegte.<br />
Nach Anschluss Österreichs an Deutschland 1938 eröffnete man aufgrund des<br />
auftretenden Personalmangels auch in Kärnten zusätzliche Schulen in Villach und<br />
Wolfsberg. Die Ausbildung wurde auf <strong>ein</strong><strong>ein</strong>halb Jahre verkürzt. Nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg wurde die „Schule für allgem<strong>ein</strong>e Krankenpflege“ 1948 wieder eröffnet.<br />
1969 erfolgte nach mehrjähriger Bautätigkeit die feierliche Eröffnung des „Ausbildungszentrums<br />
für medizinisch-technische und Krankenpflegeberufe“,<br />
der ersten Baustufe des heutigen Ausbildungszentrums.<br />
1979 und 1999 wurden in der zweiten und dritten<br />
Baustufe zwei weitere Lehrtrakte ihrer Bestimmung<br />
übergeben. Die Ausbildung in diesen Jahren basierte auf<br />
den Krankenpflegegesetzen von 1949 und 1961 bzw. deren<br />
Novellierungen sowie auf der Krankenpflegeverordnung<br />
von 1973.<br />
Aktuelle Situation<br />
Heute werden die SchülerInnen zu kompetentem diplomierten<br />
Gesundheits- und Krankenpflegepersonal herangebildet und in<br />
ihrer Selbstkompetenz, sozial-kommunikativen Kompetenz und<br />
methodischen sowie instrumentell-technischen Fachkompetenz<br />
gestärkt. Der Unterricht <strong>ist</strong> durch das Gesundheits- und<br />
Krankenpflegegesetz von 1997 und die Ausbildungsverordnung<br />
geregelt, die auch Ausbildungsziele und<br />
didaktische Grundsätze vorgeben. Derzeit besuchen etwa<br />
430 SchülerInnen die Schule für Gesundheits- und Krankenpflege, welche auch die<br />
Sonderausbildung in der Kinder- und Jugendlichenpflege anbietet. ❑<br />
FOTOS: MONIKA ZET (2), LANDESARCHIV (1)/KK
Kärnten schafft neue Plattform zum<br />
Wasserwissen im europäischen Raum<br />
Internationaler Kongress am<br />
3. und 4. Oktober in Klagenfurt<br />
Wasser und Gesundheit als Wirtschaftsmotor<br />
Wenn es nach dem deutschen Zukunftsforscher Leo Nefiodow<br />
geht, wird Gesundheit - und damit auch Wasser -<br />
in absehbarer Zeit <strong>ein</strong>er der wichtigsten Umsatzbringer<br />
im 21. Jahrhundert werden.<br />
Vorausschauend veranstaltet aus diesem Grund<br />
Kärnten - als das Wasserland Nr. 1 in Österreich -<br />
am 3. und 4. Oktober zum ersten Mal <strong>ein</strong>en Wasser-Kongress<br />
speziell für Vertreter aus den Bereichen<br />
Gesundheit, Tourismus und Marketing. Der plakative<br />
Titel lautet „Wasser macht schön!” und bedient<br />
unterschiedlichste Bereiche von Psychologie über Werbung,<br />
Mystik und Heiltherapie bis hin zu Feng Shui, <strong>Alter</strong>nativmedizin<br />
und Erfolgsbeispielen von Wasser-Projekten.<br />
Dabei steht bei vielen Vorträgen aber auch der zukunftsweisende<br />
gesundheitliche und wirtschaftliche<br />
Aspekt im Mittelpunkt.<br />
Namhafte Wasser-Experten präsentieren im Messezentrum<br />
Klagenfurt ihre Erkenntnisse. Zukunftsforscher<br />
Leo Nefiodow (D) wird ebenso referieren<br />
wie die deutschen Bestseller-Autorinnen Dr. med.<br />
Barbara Hendel („Wasser und Salz”) und Mechthild<br />
Scheffer (Bachblüten-Therapie) oder Marketing-Guru<br />
Matthias Karmasin (A), Unterwasserhotel-Architekt Joachim<br />
Hauser (D) und Wohlfühl-Tour<strong>ist</strong>iker Rober Rogner jun. (A).<br />
100-Euro-Bonus für Kärntner<br />
Kärntner erhalten auf den Tages- (295 Euro)<br />
bzw. Zweitagespreis (395 Euro) <strong>ein</strong>en<br />
100-Euro-Förderungsgutsch<strong>ein</strong> des Landes<br />
Kärnten. Inbegriffen sind damit sämtliche<br />
Kongressunterlagen, die Verpflegung an beiden<br />
Kongresstagen und der Empfang des Landes Kärnten<br />
am 3. Oktober abends im Casineum Velden.<br />
Highlights Wasser & Gesundheit<br />
■ Univ.-Prof. Dr. Veronika Fialka Moser von der Universitätsklinik<br />
für Physikalische Medizin und Rehabilitation referiert über<br />
Wasser in der Prävention von Erkrankungen; Wasser in der<br />
Rehabilitation; Training im Wasser<br />
■ Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Marktl von der Uni-Klinik Wien,<br />
Institut für medizin. Physiologie erläutert die Wirkung von Wasser<br />
auf Körper und Ge<strong>ist</strong>, Wassertherapien in der modernen Medizin<br />
■ Univ.-Prof. Dr. Maximilian Moser vom Institut für Nichtinvasive<br />
Diagnostik berichtet über die Beziehung Wasser und<br />
Entschleunigung<br />
Praxisbeispiele Gesundheit und Tourismus mit Martin Kl<strong>ein</strong><br />
(Hotel Hochschober), Robert Rogner jun. (Rogner<br />
International), Markus Achleitner (Therme Bad Schallerbach)<br />
■ Detailprogramm sowie elektronische Anmeldung unter<br />
www.wasserreich.at<br />
■ Kongressfolder anfordern unter info@kaernten.at oder<br />
Tel.: 0463/3000.
Mag. Dr. Alfred Wurzer, GKK-Direktor<br />
Helmut Pansi, GKK-Obmann<br />
Mit der e-card wird <strong>ein</strong>es der<br />
größten Projekte von Bundesregierung<br />
und Sozialversicherung<br />
umgesetzt.<br />
Die e-card bringt wirtschaftliche<br />
und finanzielle Vorteile für<br />
alle – vor allem aber für die<br />
Versicherten!<br />
Für Ihre offenen Fragen wurde<br />
das e-card-Servicetelefon mit<br />
der Nummer 05 01 24 33 11<br />
<strong>ein</strong>gerichtet. �<br />
Bei Fragen zum allgem<strong>ein</strong>en<br />
Gebrauch der e-card, bei Verlust<br />
oder Diebstahl<br />
Service-Telefon<br />
05 01 24 33 11<br />
Österreichweit zum Ortstarif.<br />
Montag bis Freitag von 7.00 bis<br />
19.00 Uhr oder www.chipkarte.at<br />
bzw. www.sozialversicherung.at<br />
Fragen zur e-card.<br />
Die GKK antwortet.<br />
Wozu brauche ich <strong>ein</strong>e e-card?<br />
Die e-card ersetzt den Kranken- und<br />
Zahnsch<strong>ein</strong>. Wenn Sie in Zukunft <strong>ein</strong>e Ärztin<br />
oder <strong>ein</strong>en Arzt aufsuchen, legen Sie<br />
<strong>ein</strong>fach diese Karte vor. Sie gilt bei<br />
Allgem<strong>ein</strong>medizinern, Fachärzten, Zahnärzten<br />
und in Ambulatorien.<br />
Muss ich die e-card auch zum Wahlarzt<br />
mitnehmen?<br />
Ja, denn auch die Wahlärzte/-ärztinnen<br />
werden künftig mit der e-card-<br />
Technologie ausgestattet.<br />
Wie wird die e-card aussehen?<br />
Die e-card <strong>ist</strong> <strong>ein</strong>e kl<strong>ein</strong>e, handliche<br />
Plastikkarte – ähnlich der bekannten<br />
Bankomatkarte.<br />
Muss ich die e-card anfordern?<br />
N<strong>ein</strong>. Die e-card muss nicht beantragt<br />
werden. Alle Versicherten und deren mitversicherte<br />
Angehörige erhalten sie automatisch.<br />
Sie wird per Post zugestellt.<br />
Wie funktioniert die e-card in der Praxis?<br />
Die e-card <strong>ist</strong>, wie die Abkürzung schon<br />
darauf hinwe<strong>ist</strong>, <strong>ein</strong>e „elektronische<br />
Karte“ (electronic-card) und funktioniert<br />
wie <strong>ein</strong> Ausweis.<br />
Wie lange <strong>ist</strong> die e-card gültig?<br />
Die e-card <strong>ist</strong> grundsätzlich unbegrenzt<br />
gültig. Sie muss nur dann ausgetauscht<br />
werden, wenn sich Daten, die auf der<br />
Kartenoberfläche zu sehen sind (z.B.<br />
Name oder Titel ändern, oder wenn die<br />
Karte beschädigt <strong>ist</strong>. Datenänderungen<br />
melden Sie wie bisher bei Ihrer Krankenkasse.<br />
Die Ausstellung der neuen e-card<br />
folgt dann automatisch.<br />
Erfolgt die Bewilligung von Heilmitteln<br />
auch über die e-card?<br />
Um die Heilmittelbewilligung müssen sich<br />
die PatientInnen schon seit Jahresbeginn<br />
nicht mehr kümmern, denn über die ecard-Technologie<br />
wird die Bewilligung<br />
vom Arzt <strong>ein</strong>geholt.<br />
Wenn ich rezeptgebührenbefreit bin –<br />
kann ich das mit der e-card nachweisen?<br />
Ja. Das Kartenlesegerät bei Ihrem<br />
Vertragsarzt zeigt die Rezeptgebührenbefreiung.<br />
Was <strong>ist</strong> auf m<strong>ein</strong>er e-card gespeichert?<br />
Auf der Karte sind nur jene Daten gespeichert,<br />
die auch für Sie lesbar sind.<br />
Medizinische Daten oder Notfalldaten<br />
sind nicht enthalten. Ob irgendwann <strong>ein</strong>e<br />
Erweiterung in diese Richtung möglich <strong>ist</strong>,<br />
kann man derzeit noch nicht sagen.<br />
Was tun, wenn ich beim Arzt bin und die<br />
e-card vergessen oder verloren habe?<br />
Sie nennen dem Arzt ihre Versicherungsnummer,<br />
damit er Ihren Versicherungsstatus<br />
abfragen kann. Die e-card <strong>ist</strong> dann<br />
nachzubringen (!). Geschieht das nicht,<br />
wird der Arzt <strong>ein</strong>e Privatrechnung ausstellen<br />
müssen, für die die Kasse k<strong>ein</strong>en<br />
Kostenersatz le<strong>ist</strong>en kann.<br />
Brauche ich noch <strong>ein</strong>en Überweisungssch<strong>ein</strong>?<br />
Ja. Diesen benötigen Sie nach wie vor! Ihr<br />
Arzt stellt ihn aus! Gem<strong>ein</strong>sam mit der ecard<br />
legen Sie ihn dann jenem Facharzt<br />
vor, an den Sie überwiesen wurden.<br />
Gilt die e-card auch in Spitälern?<br />
Ja, aber die Ausstattung der Spitäler<br />
erfolgt erst im Jahr 2006.<br />
Muss ich für die e-card etwas bezahlen?<br />
Die e-card kostet im Jahr 2005 noch<br />
nichts. Ab Jänner 2006 <strong>ist</strong> für die e-card<br />
<strong>ein</strong> jährliches Service-Entgelt von 10,--<br />
Euro zu bezahlen.<br />
Anmerkung: Wer bisher k<strong>ein</strong>e Krankensch<strong>ein</strong>gebühr<br />
zahlte, zahlt auch k<strong>ein</strong><br />
Service-Entgelt für die e-card. �<br />
e-card<br />
Rollout-Termine in Kärnten:<br />
26. September bis<br />
Ende November 2005