Alter ist ein herrlich' Ding Alter ist ein herrlich' Ding
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Coverthema<br />
Neben dem Ge<strong>ist</strong> auch den Körper in<br />
Bewegung halten, damit man das<br />
höhere <strong>Alter</strong> tatkräftig erleben kann.<br />
dieser über <strong>ein</strong>en Überblick über die<br />
Hilfsorganisationen besitzt.<br />
Ist tatsächlich Pflege notwendig, wird<br />
auf die Ängste der Senioren Rücksicht<br />
genommen. „Wir klären gleich bei der<br />
Aufnahme ab, ob die Person von <strong>ein</strong>em<br />
Mann oder <strong>ein</strong>er Frau gepflegt<br />
werden will”, sagt Plank. Auf diese<br />
Weise <strong>ist</strong> es zumindest <strong>ein</strong> bisschen<br />
leichter, mit der eigenen Hilflosigkeit<br />
umzugehen.<br />
Es sind aber nicht immer nur alte<br />
Menschen, die für den Alltag wieder fit<br />
gemacht werden müssen, mitunter stehen<br />
auch junge Menschen vor dieser<br />
Aufgabe. „Natürlich sind auf unserer<br />
Station vorzugsweise ältere Patienten,<br />
die zum Beispiel nach <strong>ein</strong>em Schlaganfall<br />
oder <strong>ein</strong>er Gehirnblutung zu uns<br />
gebracht werden”, sagt die Klinische<br />
Gesundheits- und Neuropsychologin<br />
Mag. Andrea Rupitz von der Gailtal-<br />
Klinik in Hermagor. Aber auch junge<br />
Seite 18 • Visite 57 • September 2005<br />
Menschen, die bei <strong>ein</strong>em Unfall Kopfverletzungen<br />
erlitten haben, gehören<br />
zu ihren Patienten.<br />
Verbesserung durch Training<br />
Mithilfe moderner Diagnosemethoden<br />
wird geschaut, welche Teile im Gehirn<br />
noch funktionieren und welche<br />
nicht. Bei der Therapie wird besonderes<br />
Augenmerk darauf gelegt, was der<br />
Mensch noch gut kann, wo er s<strong>ein</strong>e<br />
Ressourcen hat. „Bei fast allen neurologischen<br />
Erkrankungen kann durch<br />
<strong>ein</strong> spezifisches Training <strong>ein</strong>e merkbare<br />
Verbesserung erreicht werden”, sagt<br />
Mag. Rupitz.<br />
Der Patient muss allerdings wollen,<br />
denn sonst <strong>ist</strong> der Therapeut machtlos.<br />
Die me<strong>ist</strong>en Patienten nehmen die<br />
Therapie gerne an, besonders dann,<br />
wenn <strong>ein</strong>e Krankheits<strong>ein</strong>sicht besteht.<br />
„Wir freuen uns über jeden kl<strong>ein</strong>en<br />
Fortschritt”, sagt Prim. Hörmann,<br />
„wenn es aber dem unausweichlichen<br />
Ende zugeht <strong>ist</strong> es uns wichtig, die<br />
Lebensqualität bis zum Schluss so<br />
hoch wie möglich zu halten.” ■<br />
Biografie<br />
als Basis<br />
Mit der Biografie den<br />
ganzen Menschen sehen.<br />
Um die Pflegequalität in der<br />
Begleitung und Pflege alter<br />
Menschen anzuheben, wird in den<br />
LKH zunehmend auf psychobiographische<br />
Reaktivierung gesetzt.<br />
Was das bedeutet, erklärt die<br />
Pflegedirektorin vom LKH Villach,<br />
Kornelia Fiausch, MAS: „Dieses<br />
Konzept weiß um die Wichtigkeit<br />
der Biografie für den Menschen<br />
und s<strong>ein</strong>e Persönlichkeit. Um alte<br />
Menschen zu verstehen und sie<br />
entsprechend betreuen zu<br />
können, muss man deren<br />
Vergangenheit kennen. Erst<br />
dadurch wird es möglich, ihre<br />
Gegenwart und ihre Zukunft<br />
zufriedenstellend zu gestalten.”<br />
Lebensaktivitäten erfassen<br />
In Gesprächen werden die<br />
älteren Menschen nach<br />
Ereignissen ihrer Vergangenheit<br />
befragt. Aus diesen filtert dann<br />
der Interviewer mögliche<br />
Bedeutsamkeiten für den<br />
Patienten heraus. Daraus wiederum<br />
wird ihre jeweils individuelle<br />
Psychobiografie erstellt.<br />
„Psychobiografische Reaktivierung<br />
durch Pflegeimpulse”, so Kornelia<br />
Fiausch weiter, „erfasst alle<br />
Lebensaktivitäten und bietet<br />
gezielt Hilfe dort an, wo Defizite<br />
festgestellt werden. Alte und<br />
demente Menschen sollen durch<br />
fachkompetente Betreuung<br />
aufleben. Ihnen <strong>ein</strong> Daheimgefühl<br />
geben, ihren Lebenswillen<br />
anregen sowie die Ressourcen der<br />
Betreuten fördern zählen zu den<br />
Eckpfeilern der psychobiografischen<br />
Reaktivierung.<br />
Untersuchungen zeigen, dass zu<br />
Pflegende nach genanntem<br />
Konzept bei deutlich niedrigerem<br />
Medikamentenverbrauch höhere<br />
Aktivität aufweisen, kommunikativer<br />
und mobiler sind. ■<br />
FOTO: MONIKA ZET (1)