Alter ist ein herrlich' Ding Alter ist ein herrlich' Ding

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Coverthema Verlustes, sondern ein dynamischer Prozess mit vielen Veränderungen, die dauernd eine neue Anpassung erfordern. So gesehen beginnt der Alterungsprozess schon mit der Geburt und begleitet uns ein Leben lang. Der körperliche Abbau beginnt bereits um das 30. Lebensjahr, es kommt zu einer Reduktion der Muskelmasse und zu einem Abbau von Bindegewebe. Die Sehkraft lässt nach, die Knochen werden porös. Auch die Anzahl der Nervenzellen im Gehirn nimmt ab, ebenso die Durchblutung des Gehirns. Richtige Kommunikation Tipps für Angehörige von alternden Menschen: ❑ Sorgen Sie für Kurzweil Überlegen Sie sich vor jedem Besuch ein Programm. So können Sie sicher sein, dass nicht immer über dieselben Dinge gesprochen wird. ❑ Wie geht’s dir heute? Vermeiden Sie diesen Satz zu Beginn des Besuches! Es besteht die Gefahr, die meiste Zeit des Besuches über unerfreuliche und unveränderliche Tatsachen zu grübeln. Erzählen Sie gleich beim Kommen, was Sie heute gemeinsam machen werden. ❑ Wecken Sie die Sinne Überlegen Sie, welches Buch, welche Musik, welcher Geruch, welche Berührung, welche kulinarische Köstlichkeit könnte eine besondere Freude bereiten. ❑ Lassen Sie an Ihrem Leben teilhaben. Nehmen Sie Fotos vom letzten Ausflug mit oder zeigen die Urlaubsbilder auf dem Laptop. ❑ Diskussionen beleben Lesen Sie einen Artikel aus einer Zeitung vor und diskutieren Sie gemeinsam darüber. ❑ Raus aus dem Alltag Motivieren Sie zu einem spontanen Besuch im Kaffeehaus. ❑ Lassen Sie sich helfen. Wenn Sie Angehörige pflegen, lassen Sie sich helfen. Gönnen Sie sich ausreichend Erholung zwischendurch. Organisierte Hilfsdienste helfen Ihnen bei der Betreuung. Seite 16 • Visite 57 • September 2005 Aufmerksamkeit, Konzentrationsfähigkeit und Flexibilität lassen nach. Anders verhält es sich mit erworbenem Wissen: Das Altgedächtnis, trainierte Fähigkeiten und viele alltägliche Automatismen bleiben im höheren und auch im höchsten Lebensalter erhalten. Diese „Power-Funktionen” gelten als weitgehend altersstabil. „Sie sind bis ins hohe Lebensalter trainierbar und ermöglichen eine Kompensation von Defiziten in anderen Bereichen”, sagt Prim. Pesec. Krankheiten vorbeugen Wer Zeit seines Daseins Wert auf eine gesunde Lebensweise legt, wird im Alter rüstiger sein als jemand, der sich von Fast Food ernährt und seine Freizeit vor dem Fernseher verbringt. Neben dem Geist gilt es, den Körper in Bewegung zu halten, wenn man die höheren Jahrzehnte leistungsfähig und tatkräftig erleben möchte. Denn es lässt sich nicht bestreiten, dass Menschen im fortgeschrittenen Alter in ihrer Mobilität eingeschränkt und gebrechlicher werden. „Dagegen kann man aber etwas tun: Muskeln lassen sich durch Training sehr gut aufbauen, und die Koordinationsfähigkeit, die vor Stürzen schützt, lässt sich trainieren”, erklärt Prim. Dr. Johannes Hörmann, Leiter der Internen Abteilung sowie der Abteilung für Chronisch Kranke im LKH Laas. Ideal ist Seniorenturnen und Seniorentanz. Bei solchen Veranstaltungen lässt sich nicht nur der Körper fit erhalten, es finden sich auch wohltuende Bekanntschaften. „Es ist wichtig, dass ältere Menschen soziale Kontakte pflegen, auch außerhalb der Familie”, so Prim. Hörmann weiter. Schon während seiner aktiven Zeit soll man Kontakte schließen und pflegen. Dies ist emotional gute und vorbeugende Medizin. Psychologische Hilfe Im Zusammenhang mit alten Menschen wird oft der Begriff „multimorbid” verwendet. Das bedeutet, dass alte Menschen meist an vielen verschieden Krankheiten zugleich leiden. „Ein 70-Jähriger leidet durchschnittlich an fünf, ein 80-Jähriger bereits an Eine gesunde Lebensweise verhilft zu Rüstigkeit im Alter. acht unterschiedlichen Krankheiten”, sagt OA Dr. Georg Pinter, „das führt im Alltag natürlich zu beachtlichen Einschränkungen”. Osteoporose, Rheuma, Diabetes, Inkontinenz, Parkinson, Herzschwäche und vielleicht auch Diabetes sind bei Menschen, die in die Jahre gekommen sind, keine Seltenheit. Wechselwirkungen der vielen Medikamente erzeugen oft zusätzliche Beschwerden. Nicht selten kommen auch noch schwere Depressionen hinzu, vor allem wenn sie Ehepartner, Freunde oder – noch schlimmer – ihre eigenen Kinder auf deren letzten Weg begleiten müssen.„Ich sah keinen Sinn mehr in meinem Leben, ich war völlig verloren”, erzählt Hannelore Perner. Der Tod ihres Gatten hat die 80-jährige Dame völlig aus der Bahn geworfen. Auf Anraten ihres Hausarztes begab sich die betagte Dame in Psychotherapie. Intensive Gespräche mit dem Therapeuten halfen ihr über diese schwere FOTO: MONIKA ZET (1)
Lebenskrise hinweg und ermöglichten es, ihr Leben neu zu planen. Sie hat in einer Seniorengruppe nette Bekanntschaften geschlossen und wagte es – erstmals in ihrem Leben – mit dem Flugzeug in den Urlaub zu fliegen. „Gerade bei älteren Menschen ist Verhaltenstherapie sehr hilfreich”, sagt Dr. Gerald Gatterer. Denn älteren Menschen fällt es besonders schwer, mit neuen Lebenssituationen umzugehen und vertraut gewordene Verhaltensmuster abzulegen. „Daher rate ich Buchtipps ❑ „Geistig fit ins Alter” Gedächtnisübungen mit CD-ROM (Band 1 und 2) von Gerald Gatterer/ Antonia Croy, Springer-Verlag ❑ „Multiprofessionelle Altenbetreuung” Ein praxisbezogenes Handbuch von Gerald Gatterer (Hrsg), Springer-Verlag älteren Menschen, die vielleicht im 4. Stock ohne Lift wohnen, bereits in jüngerem Alter in eine Erdgeschosswohnung umzuziehen”, sagt Dr. Gatterer. Keine Angst vor dem Alter! Der Gedanke an den Winter des Lebens ist vielfach von Ängsten begleitet. „Viele alte Menschen fürchten sich vor Schmerzen, Einsamkeit und Hilfsbedürftigkeit”, sagt Prim. Plank. Während Schmerzen heute gut in den Griff zu bekommen sind, ist die eigene Hilflosigkeit für viele schwer zu ertragen. Deshalb ist es auch ein wesentlicher Pfeiler der modernen Geriatrie, die Selbstständigkeit und die Entscheidungsfähigkeit alter Menschen so lange wie möglich zu erhalten. Ist ein stationärer Aufenthalt auf einer geriatrischen Station notwendig, wird mithilfe verschiedener Therapien versucht, den alten Menschen so zu stärken, dass er zu Hause wieder alleine zurechtkommt. Ist für das Leben zu Hause dennoch Hilfe notwendig, so wird die gemeinsam mit den Angehörigen und einem Sozialarbeiter besprochen, da Physiotherapie bewegt Verletzung des Sprunggelenkes: Ruhigstellung durch Gips oder frühfunktionelle Behandlung? Die am häufigsten vorkommende (Sport-) Verletzung des Sprunggelenkes ist das Supinationstrauma. Dabei handelt es sich um eine Verletzung der Außenbänder am oberen Sprunggelenk. Ursachen für die Entstehung sind eine Verdrehung, Verstauchung oder Überdehnung der äußeren Bandstrukturen. Das Anfangsbild eines Supinationstraumas: Druckschmerzhaftigkeit, Schwellung, Hämatom, Kippung des Rückfußes, vermehrte und schmerzhafte Aufklappbarkeit des Gelenkes. War früher die Operation bzw. Gipsruhigstellung die Therapie der Wahl, so ist heute eine zunehmend frühfunktionelle konservative Spezielles Training am Fußbrettchen Behandlung durch Physiotherapie in den Vordergrund getreten. Physiotherapeutische Maßnahmen sind zum Beispiel Lymphdrainage, Elektrotherapie oder Manuelle Therapie. Um Spätkomplikationen wie chronische Instabilität und eventuell daraus folgenden vorzeitigen Gelenksverschleiß zu verhindern, werden Gleichgewichts-, Koordinations- und gezieltes Muskelaufbautraining durchgeführt. Die Hauptziele der Physiotherapie sind Schmerzreduktion, Schwellungsabbau und das Wiedererlangen der Stabilität am Sprunggelenk. Ein rascher Wiedereinstieg in den Alltag und die Wiederaufnahme sportlicher Aktivitäten wird durch diese gezielte Physiotherapie gefördert. Manuela Siebert, Dipl. Physiotherapeutin, Althofen Infos unter: 0664/44 44 829
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