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CP-Handbuch (600 KB) - Fior & Gentz

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<strong>CP</strong>-<strong>Handbuch</strong><br />

Ein Konzept zur<br />

orthetischen Versorgung<br />

der unteren Extremität<br />

bei Cerebralparese<br />

4. Auflage


Einleitung<br />

Ärzte, Physiotherapeuten und Orthopädietechniker haben uns in den letzten Jahren<br />

immer wieder aufgefordert, ein neues Knöchelgelenk zu entwickeln. Unterschiedlichste<br />

Anforderungen aus diversen Fachgebieten, Regionen und Nationen wurden an uns<br />

herangetragen. Auch die International Society of Prosthetics and Orthotics (ISPO) fordert<br />

Einstellmöglichkeiten bei Unterschenkelorthesen (AFOs) [Mor, S.258ff]. Resultat<br />

war die Entwicklung unseres neuen Systemknöchelgelenkes NEURO SWING. Neben<br />

vielen anderen Einsatzgebieten kann das NEURO SWING bei der Versorgung von<br />

Patienten mit Cerebralparese (<strong>CP</strong>-Patienten) in AFOs eingebaut werden.<br />

Während unserer Recherche zur Cerebralparese (<strong>CP</strong>) haben wir festgestellt, dass bei<br />

der Behandlung von <strong>CP</strong>-Patienten und insbesondere beim therapiebegleitenden Einsatz<br />

von Orthesen noch sehr viel ungenutztes Potenzial vorhanden ist. So werden zum<br />

jetzigen Zeitpunkt weltweit unterschiedliche Strategien verfolgt. Begründet liegt dies<br />

zum einen an der fehlenden einheitlichen Klassifikation des pathologischen Gangbildes<br />

der <strong>CP</strong>-Patienten und zum anderen am bisher nicht vorhandenen Orthesengelenk,<br />

das allen Anforderungen gerecht wird. Können die eingeschränkten <strong>CP</strong>-Patienten<br />

nicht einheitlich klassifiziert werden, ist es sehr schwer, dem interdisziplinären Team<br />

ein Therapiekonzept und die dazugehörige orthetische Versorgung zu vermitteln. Im<br />

Moment entscheiden sich Fachleute für die orthetische Versorgung, von der sie sich die<br />

meisten Vorteile versprechen und gleichzeitig die Nachteile akzeptieren können.<br />

Aufgrund der neuen Möglichkeiten, die sich durch das NEURO SWING Systemknöchelgelenk<br />

in der orthetischen Versorgung ergeben, müssen die meisten bisher<br />

verwendeten Orthesenkonzepte für <strong>CP</strong>-Patienten überdacht werden. Um auf die unterschiedlichen<br />

Anforderungen eingehen zu können und ein Konzept für das gesamte<br />

interdisziplinäre Team zu haben, empfanden wir es als wichtig, adäquate Vorschläge<br />

für die orthetische Versorgung zu unterbreiten, die sich auf eine authentische und<br />

international anerkannte Klassifikation des Gangbildes stützen.<br />

Dabei ist das vorliegende <strong>CP</strong>-<strong>Handbuch</strong> - Ein Konzept zur orthetischen Versorgung<br />

der unteren Extremität bei Cerebralparese entstanden. Es richtet sich an Ärzte,<br />

Physiotherapeuten, Orthopädietechniker, Orthopädieschuhtechniker und nicht zuletzt<br />

an die Eltern oder die betreuenden Personen der Patienten und natürlich an die<br />

Patienten selbst.<br />

Zum Verständnis unseres Konzeptes ist ein Grundwissen zum physiologischen Gang<br />

zwingend erforderlich. Die wichtigsten Fachbegriffe und die Gangphasen sind in<br />

diesem <strong>Handbuch</strong> erklärt.<br />

Da das Interesse aller befragten Fachleute sehr groß war, konnten diverse Rechercheergebnisse<br />

und Erfahrungen zusammengeführt werden. Für die Mithilfe aller Beteiligten<br />

möchten wir uns herzlich bedanken.<br />

Unser <strong>CP</strong>-<strong>Handbuch</strong> hat nicht den Anspruch perfekt zu sein. Vielmehr soll es ein<br />

Anstoß zu einem innovativen Konzept für die orthetische Versorgung von <strong>CP</strong>-Patienten<br />

sein. Dabei sind wir auch weiterhin auf Anregungen angewiesen, um die Qualität<br />

kontinuierlich zu verbessern.<br />

2Ihr<br />

FIOR & GENTZ Team<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Einleitung ........................................................................................ 2<br />

Inhaltsverzeichnis .............................................................................. 3<br />

Das Therapieziel ................................................................................ 4<br />

Die orthetische Versorgung in der <strong>CP</strong>-Therapie .......................................... 6<br />

Dynamisch ....................................................................................... 8<br />

Statisch ........................................................................................... 9<br />

Das NEURO SWING in einer dynamischen AFO ........................................ 10<br />

Patientenklassifikation ...................................................................... 14<br />

Versorgungsvorschlag zum Gangtyp 1 ................................................... 16<br />

Versorgungsvorschlag zum Gangtyp 2 ................................................... 18<br />

Versorgungsvorschlag zum Gangtyp 3 ................................................... 20<br />

Versorgungsvorschlag zum Gangtyp 4 ................................................... 22<br />

Versorgungsvorschlag zum Gangtyp 5 ................................................... 24<br />

Glossar .......................................................................................... 26<br />

Literaturhinweise ............................................................................. 30<br />

3


Bei der Cerebralparese leitet das Gehirn falsche Impulse an Muskeln weiter, was dazu<br />

führt, dass diese zu stark, zu schwach oder zu einem falschen Zeitpunkt aktiviert<br />

werden. Dadurch kommt es häufig zu Funktionsstörungen einiger Muskelgruppen,<br />

die in der Regel zu einem pathologischen Gangbild führen [Gag, S.65]. Zusätzlich<br />

können diese Funktionsstörungen durch Spastiken begleitet werden [Pea, S.89], was<br />

den Muskeltonus wiederum so verändert, dass sich das Gangbild verschlechtern aber<br />

auch verbessern kann.<br />

Der erste Schritt des Therapiekonzeptes sollte der sofortige Beginn einer Physiotherapie<br />

sein [Kra, S.188], die von ganganalytisch geschulten Physiotherapeuten durchgeführt<br />

4<br />

Physiologische Gangphasen<br />

1 2<br />

3<br />

1 2 3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

4 5 6<br />

7 8<br />

9<br />

7 8 9<br />

Abb.<br />

Englische<br />

Bezeichnung<br />

Das Therapieziel<br />

werden sollte. Ziel dabei ist es, die defizitären Muskelgruppen so zu behandeln, dass<br />

zum einen die richtigen cerebralen Verknüpfungen durch motorische Impulse hergestellt<br />

[Hor, S.5-26] und zum anderen einzelne Muskelgruppen durch ein gezieltes<br />

Muskelaufbautraining gestärkt werden. Beide Maßnahmen sollen dazu beitragen,<br />

sich dem physiologischen Gangbild zu nähern.<br />

Das physiologische Gangbild eines gesunden Menschen wird in der Abbildung in seinen<br />

einzelnen Phasen dargestellt. Diese beziehen sich auf das rechte Bein (Referenzbein).<br />

Sich diesem physiologischen Gangbild zu nähern, ist das Ziel des interdisziplinären<br />

Teams bei der Behandlung von <strong>CP</strong>-Patienten [Goe, S.14ff, 44ff].<br />

Deutsche<br />

Bezeichnung* Hüftwinkel Kniewinkel<br />

1 Initial contact Anfangskontakt 20° Flexion 5° Flexion<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Loading<br />

response<br />

Early<br />

mid stance<br />

Late<br />

mid stance<br />

Terminal<br />

stance<br />

6 Pre swing<br />

7 Initial swing<br />

8 Mid swing<br />

9<br />

Terminal<br />

swing<br />

Belastungsübernahme<br />

Mittlere<br />

Standphase<br />

(frühe Phase)<br />

Mittlere<br />

Standphase<br />

(späte Phase)<br />

Standphasenende<br />

Schwungphasenvorbereitung<br />

Schwungphasenbeginn<br />

Mittlere<br />

Schwungphase<br />

Schwungphasenende<br />

20° Flexion 15° Flexion<br />

10° Flexion 10° Flexion<br />

5° Extension 5° Flexion<br />

20° Extension 5° Flexion<br />

10° Hyperextension<br />

40° Flexion<br />

15° Flexion 60° Flexion<br />

25° Flexion 25° Flexion<br />

20° Flexion 0° Flexion<br />

* laut Bundesfachschule für Orthopädietechnik, Dortmund<br />

Knöchelwinkel<br />

Neutral-<br />

Null-<br />

Stellung<br />

5° Plantarflexion<br />

Neutral-<br />

Null-<br />

Stellung<br />

5° Dorsalextension<br />

10° Dorsalextension<br />

15° Plantarflexion<br />

5° Plantarflexion<br />

Neutral-<br />

Null-<br />

Stellung<br />

Neutral-<br />

Null-<br />

Stellung<br />

5


<strong>CP</strong>-Therapie im interdisziplinären Team<br />

Es ist wichtig, dass das interdisziplinäre Team ein gemeinsames Therapiekonzept<br />

verfolgt, bei dem Arzt, Physiotherapeut, Ergotherapeut und Orthopädietechniker<br />

eng miteinander arbeiten [Doe, S.113ff].<br />

Für einige <strong>CP</strong>-Patienten sind neben der physiotherapeutischen Behandlung auch<br />

medikamentöse Behandlungen z.B. mit Spasmolytika wie Botulinumtoxin [Mol, S.363]<br />

und operative Korrekturen von orthopädischen Fehlstellungen erforderlich [Gag2].<br />

Zur Unterstützung der physiotherapeutischen sowie operativen Therapie sind wirkungsvolle<br />

Orthesen unerlässlich. In einigen Fällen muss die orthetische Versorgung<br />

durch orthopädisches Schuhwerk oder Schuhzurichtungen ergänzt werden [Gru,<br />

S.30]. Abhängig vom pathologischen Gangbild des Patienten, den Anforderungen des<br />

Arztes und dem Ziel der Physiotherapie muss der Orthopädietechniker die Orthese so<br />

aufbauen, dass sie eine gewünschte Hebelwirkung erzielt [Nov2, S.488ff; Owe].<br />

Zusätzlich sollte ein operatives Ergebnis durch den richtigen Aufbau und die richtige<br />

Einstellung der Bewegungsfreiheit der Orthese gesichert werden, ohne die<br />

Physiotherapie zu behindern. Genau an dieser Stelle setzt die Schwierigkeit für den<br />

Orthopädietechniker ein, denn bisher war der Bau einer wirkungsvollen Orthese in<br />

der Praxis aufgrund mangelnder Einstellmöglichkeiten nur schwer realisierbar.<br />

Bisherige Möglichkeiten der orthetischen Versorgung<br />

„One orthosis may not be optimal to address all of the goals.“ [Nov1, S.330]<br />

Zurzeit werden <strong>CP</strong>-Patienten häufig mit einfachen Hilfsmitteln wie supramalleolären<br />

Orthesen (SMOs) oder speziellen orthopädischen Einlagen bis hin zu Unterschenkelorthesen<br />

(AFOs) in Ausführungen mit und ohne Knöchelgelenk versorgt. Alle derzeitigen<br />

Versorgungen können zu einem Therapieerfolg führen, aber diesen auch negativ<br />

beeinflussen, da jede Konstruktion nicht nur Vorteile sondern auch Nachteile mit<br />

sich bringt [Rom, S.473].<br />

Überwiegend werden AFOs ohne Knöchelgelenk hergestellt. Sie werden in dynamische<br />

AFOs (s. Abb. DAFO) und starre/statische AFOs (s. Abb. SAFO) unterteilt [Nov, S.330ff].<br />

So lassen DAFOs z.B. Bewegung im anatomischen Knöchelgelenk zu, jedoch ohne<br />

definierten Drehpunkt und definierte Bewegungsfreiheit. In der Literatur werden<br />

SMOs (s. Abb. SMO) mitunter fälschlicherweise auch als DAFOs bezeichnet, fallen<br />

aber nicht in diese Kategorie. Bei SAFOs wird die Bewegung ganz verhindert.<br />

Seltener werden AFOs mit Knöchelgelenk (s. Abb. hinged AFO) eingesetzt, die Bewegung<br />

mit definiertem Drehpunkt und definierter Bewegungsfreiheit im anatomischen<br />

Knöchelgelenk zulassen. Meist sind sie aber nur mit einfachen Elastomerfedergelenken<br />

ohne rückfedernde Wirkung und ohne Dorsalanschlag oder anderen Gelenken mit<br />

zu schwacher rückfedernder Wirkung ausgestattet, was dazu führen kann, dass sich<br />

der Kauergang entwickelt [Nov, S.345]. Deshalb und weil es bisher kein geeignetes<br />

Die orthetische Versorgung in der <strong>CP</strong>-Therapie<br />

Knöchelgelenk gab, werden AFOs mit Knöchelgelenk kaum zur orthetischen Versorgung<br />

von <strong>CP</strong>-Patienten eingesetzt.<br />

Seit einiger Zeit werden AFOs mit rückfedernder Wirkung wie z.B. die Posterior-Leaf-<br />

Spring AFO (s. Abb.) eingesetzt. Allerdings haben sie keinen definierten Drehpunkt<br />

und keine definierte bzw. einstellbare Bewegungsfreiheit.<br />

Zudem erschweren alle Ausführungen eine optimale Anpassung an das pathologische<br />

Gangbild des Patienten und verringern somit die Wirkung der Orthese.<br />

Welchen Standpunkt vertritt FIOR & GENTZ?<br />

Es ist weiterhin sinnvoll, eine Differenzierung in dynamische und statische AFOs<br />

vorzunehmen.<br />

Dynamische AFOs (s. Seite 8) sind orthetische Hilfsmittel, die eine definierte Bewegung<br />

des anatomischen Knöchelgelenkes zulassen, während statische AFOs (s. Seite 9) keine<br />

Bewegung zulassen.<br />

Sowohl dynamische als auch statische AFOs sollten mit einstellbarem Knöchelgelenk<br />

gebaut werden. Damit kann sowohl auf das pathologische Gangbild des Patienten als<br />

auch auf die benötigte Bewegungsfreiheit eingewirkt werden. Eine Einstellung auf das<br />

Gangbild ist zwingend erforderlich, da die Stellung des Fußes beim Gipsen meist nicht<br />

der notwendigen Stellung bei Belastung mit der Orthese entspricht. Die einstellbare<br />

Bewegungsfreiheit ermöglicht es, ohne größeren Aufwand auf Veränderungen des<br />

Gangbildes zu reagieren, die sich während des Therapieverlaufes ergeben können.<br />

6 7<br />

SMO<br />

DAFO<br />

Hinged AFO<br />

SAFO Posterior-Leaf-<br />

Spring AFO


Dynamisch<br />

Statisch<br />

DYNAMISCHE ODER STATISCHE AFO? – WELC HES IST DAS RICHTIGE FIOR & GENTZ GELENK?<br />

Bei dynamischen AFOs wird das NEURO SWING<br />

bzw. NEURO SPRING eingesetzt.<br />

Die meisten <strong>CP</strong>-Patienten sollten mit dynamischen AFOs mit Knöchelgelenk versorgt<br />

werden. Die dadurch ermöglichte Bewegung wird benötigt, um Muskeln,<br />

die aufgrund einer Hirnschädigung zu stark, zu schwach oder zu einem falschen<br />

Zeitpunkt aktiviert werden, zu behandeln. So werden zum einen die richtigen<br />

cerebralen Verknüpfungen durch motorische Impulse hergestellt [Hor, S.5-26] und<br />

zum anderen einzelne Muskelgruppen durch ein gezieltes Muskelaufbautraining<br />

gestärkt. Dies führt zu einem physiologischeren Gangbild.<br />

Auf den folgenden Seiten des <strong>Handbuch</strong>es werden detaillierte Versorgungsvorschläge<br />

zum Bau von dynamischen AFOs aufgeführt. In dynamische AFOs werden je nach<br />

Versorgungskonzept entweder das neu entwickelte NEURO SWING oder das bereits<br />

im FIOR & GENTZ Sortiment vorhandene NEURO SPRING Systemknöchelgelenk<br />

eingesetzt.<br />

Bei statischen AFOs wird das<br />

NEURO VARIO eingesetzt.<br />

Für einige <strong>CP</strong>-Patienten ist eine orthetische Versorgung mit statischen AFOs mit<br />

Knöchelgelenk die bessere Wahl. Wird z.B. ein <strong>CP</strong>-Patient mit Spasmolytika wie<br />

Botulinumtoxin behandelt, was erforderlich und sinnvoll sein kann [Mol, S.367],<br />

so wird seine Muskulatur kurzfristig gelähmt. Diese Wirkung ist jedoch flüchtig.<br />

Ein zu häufiger Einsatz kann die physiotherapeutische Behandlung behindern.<br />

Der Muskel kann nicht optimal trainiert werden, atrophiert zunehmend und der<br />

physiotherapeutische Erfolg kann ausbleiben. In diesem Fall kann mit einer statischen<br />

AFO eine größtmögliche Hebelwirkung erreicht werden [Nov2, S.488ff].<br />

Auch wenn generell kein physiotherapeutischer Erfolg zu erwarten ist oder<br />

der <strong>CP</strong>-Patient sehr starke Fußdeformitäten hat, ist die Versorgung mit einer<br />

statischen AFO sinnvoll. Während der Erstellung des Gipsnegatives lässt sich<br />

nur schwer einschätzen, wie der Winkel zwischen Unterschenkel und Fuß bei<br />

Belastung mit angelegter Orthese sein wird. In statischen AFOs empfiehlt sich<br />

der Einbau des bereits im FIOR & GENTZ Sortiment vorhandenen NEURO VARIO<br />

Systemknöchelgelenkes, da Abweichungen vom notwendigen Aufbau der Orthese<br />

durch die Einstellmöglichkeiten ausgeglichen werden können.<br />

Da Versorgungen mit statischen AFOs nicht so komplex sind, werden sie auf den<br />

folgenden Seiten des <strong>Handbuch</strong>es nicht weiter berücksichtigt.<br />

Dynamische AFO mit NEURO SWING Systemknöchelgelenk Statische AFO mit NEURO VARIO Systemknöchelgelenk<br />

8 9


Vor der Entwicklung des NEURO SWING Systemknöchelgelenkes entschieden sich<br />

Fachleute für die orthetische Versorgung, von der sie sich die meisten Vorteile<br />

versprachen. Gleichzeitig mussten sie deren Nachteile akzeptieren.<br />

Eigenschaften<br />

NEURO SWING<br />

Nachteile<br />

existierender AFOs<br />

Einstellbarer Aufbau Nicht einstellbarer Aufbau<br />

Definierter Drehpunkt Kein definierter Drehpunkt<br />

Plantarflexion möglich Plantarflexion blockiert<br />

Das NEURO SWING in einer dynamischen AFO<br />

Eine AFO mit integriertem NEURO SWING Systemknöchelgelenk verbindet alle notwendigen<br />

Eigenschaften, die von einer modernen orthetischen Versorgung erwartet<br />

werden.<br />

Beschreibung<br />

Da die Orthese immer so aufgebaut sein muss, dass sie eine gewünschte<br />

Hebelwirkung erzielt [Nov2, S.488ff; Owe], ist der Einbau eines einstellbaren<br />

Knöchelgelenkes erforderlich. Nur so kann zum einen der Aufbau der Orthese genau<br />

an das pathologische Gangbild des <strong>CP</strong>-Patienten angepasst und zum anderen flexibel<br />

auf Veränderungen des pathologischen Gangbildes reagiert werden.<br />

Ein definierter Drehpunkt bringt folgende Vorteile mit sich:<br />

- Unterstützung einer qualifizierten Physiotherapie<br />

- gezieltes Muskelaufbautraining<br />

- Verhinderung von Muskelatrophien [Goe, S.98ff]<br />

- keine ungewollte Verschiebung der Orthesenschalen am Bein.<br />

Durch einstellbare Federkraft und Bewegungsfreiheit in Plantarflexion wird eine<br />

physiologische Plantarflexion ermöglicht. Dies bringt folgende Vorteile mit sich:<br />

- Unterstützung einer qualifizierten Physiotherapie<br />

- gezieltes Muskelaufbautraining<br />

- Entgegenwirken einer fortschreitenden Muskelatrophie [Goe, S.98ff]<br />

- Verhinderung einer übertriebenen Fersenkipphebelfunktion und keine zu starke<br />

Beanspruchung des M. quadriceps [Goe, S.134ff; Per, S.195].<br />

10 11


Eigenschaften<br />

NEURO SWING<br />

Nachteil<br />

existierender AFOs<br />

Einstellbare Bewegungsfreiheit Nicht einstellbare Bewegungsfreiheit<br />

Beschreibung<br />

Nach einer Operation kann es erforderlich sein, dass die Bewegungsfreiheit einer<br />

Orthese eingeschränkt oder ganz aufgehoben werden muss und erst im Laufe der<br />

weiteren Therapie wieder frei gegeben wird. Demnach muss ein Knöchelgelenk<br />

in die AFO eingebaut werden, bei dem die Bewegungsfreiheit individuell einstellbar<br />

ist.<br />

Tellerfeder Elastomerfeder- und Schraubenfedergelenk Das pathologische Gangbild einiger <strong>CP</strong>-Patienten erfordert sehr hohe Federkräfte.<br />

Dafür wurden bisher Posterior-Leaf-Spring AFOs eingesetzt. Mit dem NEURO SWING<br />

Systemknöchelgelenk werden diese Federkräfte durch Tellerfedern erreicht, die zu<br />

kompakten Federeinheiten geschichtet werden. Die Federeinheiten werden vorgespannt<br />

und speichern die durch das Körpergewicht eingebrachte Energie. Wird die<br />

Energie wieder frei gegeben, unterstützt dies die Beschleunigung des Beines in die<br />

Vorwärtsbewegung [Nov, S.333]. Eine AFO mit NEURO SWING Systemknöchelgelenk<br />

erreicht diese Wirkung mindestens genauso gut wie eine Posterior-Leaf-Spring<br />

AFO. Gängige Konstruktionen wie z.B. Elastomer- oder Schraubenfedergelenke<br />

können diese Wirkung nicht annähernd erzielen.<br />

Gleichzeitig wird der Gleichgewichtssinn positiv beeinflusst, was zur Stabilisierung<br />

der Gang- und Standsicherheit führt.<br />

Hohe Federkraft Geringe Federkraft<br />

Austauschbare Federeinheiten<br />

Veränderbare Federkraft Keine veränderbare Federkraft<br />

Weiche Anschläge Harte Anschläge<br />

Das NEURO SWING in einer dynamischen AFO<br />

Die Federkraft in Plantarflexion und Dorsalextension kann ohne großen Aufwand<br />

durch unterschiedlich starke Federeinheiten individuell an das pathologische<br />

Gangbild des Patienten angepasst werden. Bei AFOs ohne Knöchelgelenk ist die<br />

Federkraft nur schwer veränderbar.<br />

Durch die integrierten Tellerfedern werden weiche Anschläge gewährleistet, die<br />

der Entstehung oder Verschlechterung von Spastiken entgegenwirken.<br />

12 13


Um das gewünschte Therapieziel zu erreichen, benötigt das interdisziplinäre Team<br />

eine gemeinsame Grundlage zur Beurteilung der unterschiedlichen Ausprägungen<br />

der <strong>CP</strong>. Die Grundlage kann durch das Einstufen von <strong>CP</strong>-Patienten nach bestimmten<br />

Kriterien, einer sogenannten Klassifikation, geschaffen werden.<br />

Mit den bereits existierenden Klassifikationen Gross Motor Functional Classification<br />

System (GMFCS) und Functional Mobility Scale (FMS) können die grobmotorischen<br />

Fähigkeiten und die Mobilität von <strong>CP</strong>-Patienten beurteilt und deren Entwicklung<br />

vorhergesagt werden. Die <strong>CP</strong>-Patienten werden je nach Klassifikation in fünf bzw.<br />

sechs Stufen eingeteilt [Õun, S.151ff]. Jedoch gehen diese Klassifikationen nicht<br />

ausreichend auf das pathologische Gangbild des <strong>CP</strong>-Patienten ein. Für eine effektive<br />

orthetische Versorgung ist dies allerdings notwendig.<br />

Im Jahr 2001 haben Rodda und Graham bereits Patienten mit spastischer Hemiplegie<br />

und Diplegie unter Berücksichtigung des Gangbildes und der Körperhaltung mithilfe von<br />

Videoaufzeichnungen analysiert und in vier Gangtypen klassifiziert [Rod, S.98ff].<br />

GANGTYPEN<br />

Patientenklassifikation<br />

Neben dieser Klassifikation existiert die Amsterdam Gait Classification, die am VU<br />

University Medical Center in Amsterdam speziell für <strong>CP</strong>-Patienten entwickelt wurde.<br />

Sie unterscheidet fünf Gangtypen voneinander und beurteilt die Stellung des Knies und<br />

den Kontakt des Fußes zum Boden in mid stance (s. Abb. unten). Die in der Abbildung<br />

dargestellte mid stance befindet sich in Bezug auf die physiologischen Gangphasen<br />

(s. Seite 4-5) zwischen der early mid stance und der late mid stance. Dieser Zeitpunkt<br />

wurde gewählt, da sich das pathologische Gangbild dann leichter beurteilen lässt. Die<br />

Amsterdam Gait Classification ist sowohl bei unilateral als auch bei bilateral betroffenen<br />

Patienten gleichermaßen anwendbar [Gru, S.30]. Daher kann sie optimal als<br />

Klassifikation für eine einheitliche orthetische Versorgung genutzt werden.<br />

Die Amsterdam Gait Classification ermöglicht es, Gangbilder leicht zu erkennen<br />

und <strong>CP</strong>-Patienten entsprechend zu klassifizieren. Dadurch werden die fachübergreifende<br />

Kommunikation und die Therapiefindung erleichtert. Außerdem trägt sie zur<br />

Standardisierung und Qualitätssicherung der orthetischen Versorgung bei.<br />

Die Bücher von Perry und Götz-Neumann geben Ihnen einen verständlichen Überblick<br />

über die klinische Gangbildanalyse [Per; Goe].<br />

GANGTYPEN NACH DER AMSTERDAM GAIT CLASSIFICATION<br />

Typ 1 Typ 2 Typ 3 Typ 4 Typ 5<br />

KNIE Normal<br />

Überstreckt Überstreckt Gebeugt Gebeugt<br />

FUSSKONTAKT Vollständig<br />

Vollständig Unvollständig Unvollständig Vollständig<br />

Darstellung der Gangtypen in mid stance (zwischen early mid stance<br />

und late mid stance des physiologischen Gangbildes)<br />

14 15


Pathologisches Gangbild<br />

Charakteristisch für Gangtyp 1 ist neben einem zu<br />

schwachen M. tibialis anterior ein meist verkürzter<br />

M. gastrocnemius. Diese defizitären Muskeln führen<br />

zu einer Fußheberschwäche, die wiederum eine<br />

gestörte Dorsalextension in der Schwungphase verursacht.<br />

Dadurch berührt bei initial contact zuerst der<br />

Vorfuß den Boden und nicht die Ferse. In mid stance<br />

liegt der Fuß vollständig auf und die Kniestellung<br />

ist physiologisch unauffällig [Gru, S.31; Bec, S.5].<br />

Empfohlene Orthese<br />

Dynamische AFO mit dorsaler Schale, langem<br />

und teilflexiblem Fußteil (rigide Sohle mit flexiblem<br />

Zehenbereich) sowie NEURO SPRING<br />

Systemknöchelgelenk.<br />

16<br />

Versorgungsvorschlag zum Gangtyp 1<br />

GANGTYP 1 GANGTYP 2 GANGTYP 3 GANGTYP 4 GA<br />

mid stance mid Wirkungsweise stance der Orthese mid stance mid stance<br />

m<br />

Knie: Normal<br />

<strong>CP</strong>-Patienten dieses Gangtyps wurden bisher fast ausschließlich mit einfachen<br />

Hilfsmitteln wie knöchelhohen Schuhen, supramalleolären Orthesen (SMOs) oder<br />

speziellen orthopädischen Einlagen versorgt [Gru, S.33; Nov, S.331]. Dies liegt zum<br />

einen an der geringen Abweichung vom physiologischen Gangbild und zum anderen<br />

an der höheren Akzeptanz dieser Hilfsmittel. Jedoch müssen die fußhebende Wirkung<br />

und weitere physiologische Einschränkungen kritisch betrachtet werden.<br />

Die integrierte Feder des NEURO SPRING Systemknöchelgelenkes ist stark genug,<br />

um den Fuß in Neutral-Null-Stellung zu halten und dadurch bei initial contact den<br />

Boden mit der Ferse zu berühren. Diese Funktion ermöglicht eine physiologische<br />

Plantarflexion, indem sie die exzentrische Arbeit der prätibialen Muskulatur ersetzt<br />

und somit die Fersenkipphebelfunktion erhält. Der Vorfuß wird vom initial contact<br />

zur loading response kontrolliert gegen die Federkraft abgesenkt.<br />

Beim NEURO SPRING Systemknöchelgelenk kann der Dorsalanschlag bis zur gewünschten<br />

Bewegungsfreiheit entfernt werden, so dass die physiologische Dorsalextension<br />

Knie: Überstreckt Knie: Überstreckt Knie: Gebeugt<br />

in der mid stance und terminal stance ermöglicht wird. Die integrierte Feder bringt<br />

Kn<br />

Fußkontakt: Vollständig Fußkontakt: den Vollständig Fuß von der pre Fußkontakt: swing bis zur Unvollständig mid swing in Fußkontakt: die Neutral-Null-Stellung. UnvollständigDies Fußkont<br />

verhilft dem <strong>CP</strong>-Patienten zu stolperfreiem Gehen und somit zur Entlastung von<br />

Rumpf und Hüfte. Therapieunterstützende Elemente der oben genannten einfachen<br />

Hilfsmittel, wie z.B. ein sensomotorisches Fußbett, können weiterhin in die vorgeschlagene<br />

Orthese integriert werden.<br />

Orthopädische Hilfsmittel und knöchelhohe Schuhe, die die physiologische<br />

Plantarflexion einschränken, führen nur sehr schwer zum bestmöglichen Kompromiss<br />

von Fußheberwirkung und Fersenkipphebelfunktion. Eine qualifizierte Physiotherapie<br />

nutzt den physiologischen Fersenkipphebel. So werden zum einen die richtigen<br />

cerebralen Verknüpfungen durch motorische Impulse hergestellt [Hor, S.5-26] und<br />

zum anderen einzelne Muskelgruppen durch ein gezieltes Muskelaufbautraining<br />

gestärkt. Dies führt zu einem physiologischeren Gangbild.<br />

Bewegungsfreiheit<br />

Federkraft<br />

17


Pathologisches Gangbild<br />

Charakteristisch für Gangtyp 2 ist neben einem<br />

zu schwachen M. tibialis anterior eine falsche<br />

Aktivierung des M. triceps surae. Hierdurch entsteht<br />

eine Plantarflexion im Knöchel und eine leichte<br />

Flexion im Knie in terminal swing. Dies bewirkt, dass<br />

bei initial contact zuerst der Vorfuß und nicht die<br />

Ferse den Boden berührt. Durch die dabei entstehende<br />

Hebelwirkung kommt es zu einem kniestreckenden<br />

Moment. Zusätzlich wird das Knie ab initial<br />

contact durch den zum falschen Zeitpunkt aktivierten<br />

M. soleus zu stark nach hinten gezogen. Beides führt<br />

dazu, dass der <strong>CP</strong>-Patient das Knie überstreckt und<br />

so Sicherheit im Stand erlangt. In mid stance liegt<br />

der Fuß vollständig auf und das Kniegelenk bleibt<br />

Knie: Normal<br />

überstreckt [Gru, S.31; Bec, S.5].<br />

Fußkontakt: Vollständig<br />

Empfohlene Orthese<br />

Dynamische AFO mit hoher dorsaler Schale, langem<br />

und teilflexiblem Fußteil (rigide Sohle mit<br />

flexiblem Zehenbereich) sowie NEURO SWING<br />

Systemknöchelgelenk.<br />

Zu verwendende Federeinheiten:<br />

Dorsal: gelbe Markierung (sehr starke<br />

Federkraft, max. 10° Bewegungsfreiheit)<br />

Ventral: grüne Markierung (mittlere<br />

Federkraft, max. 15° Bewegungsfreiheit).<br />

Einstellmöglichkeiten des NEURO SWING<br />

Systemknöchelgelenkes<br />

Individuelle Anpassung an das pathologische<br />

Gangbild durch:<br />

Austauschbare Federeinheiten<br />

Einstellbaren Aufbau<br />

Einstellbare Bewegungsfreiheit.<br />

Alle drei Einstellungen sind unabhängig voneinander<br />

veränderbar und beeinflussen sich nicht gegenseitig.<br />

18<br />

mid stance mid stance mid Wirkungsweise stance der Orthese mid stance<br />

mid stance<br />

Knie: Überstreckt<br />

<strong>CP</strong>-Patienten dieses Gangtyps wurden bisher meist mit Polypropylenorthesen mit<br />

Elastomerfedergelenken (hinged AFO) versorgt, die die Dorsalextension frei geben<br />

und die Plantarflexion blockieren. Durch diese Bauweise steht der Fuß in Neutral-<br />

Null-Stellung oder leichter Dorsalextension und die physiologische Plantarflexion<br />

wird verhindert [Gru, S.33]. Der Fersenkipphebel verursacht dadurch zwischen initial<br />

contact und loading response ein übertriebenes Drehmoment in Flexionsrichtung im<br />

Unterschenkel, das an das Knie übertragen wird. Dies führt dazu, dass der M. quadriceps<br />

sehr stark beansprucht wird (z.B. bergab laufen mit einem Skistiefel) [Goe,<br />

S.134ff; Per, S.195].<br />

Die integrierte dorsale Federeinheit des NEURO SWING Systemknöchelgelenkes ist<br />

stark genug, um den Fuß in Neutral-Null-Stellung zu halten und dadurch bei initial<br />

contact den Boden mit der Ferse zu berühren. Sie ermöglicht eine physiologische<br />

Plantarflexion, indem sie die exzentrische Arbeit der prätibialen Muskulatur zulässt.<br />

Somit wird die Fersenkipphebelfunktion aktiv unterstützt und kein übertriebenes<br />

Knie: Überstreckt Knie: Gebeugt Knie: Gebeugt<br />

Drehmoment in den Unterschenkel eingeleitet. Der Vorfuß wird vom initial contact<br />

Fußkontakt: Vollständig Fußkontakt: zur Unvollständig loading response Fußkontakt: kontrolliert gegen Unvollständig die Federkraft Fußkontakt: abgesenkt. Die Vollständig physiologische<br />

Plantarflexion soll verhindern, dass der M. gastrocnemius zu früh aktiviert wird. Wird<br />

die Fersenkipphebelfunktion durch die empfohlene, sehr starke dorsale Federeinheit<br />

(gelbe Markierung) zu stark eingeschränkt, muss sie gegen eine mittlere Federeinheit<br />

(grüne Markierung) getauscht werden.<br />

In Kombination mit der dorsalen Federeinheit verhindert die dorsale Schale in mid<br />

stance die Überstreckung des Kniegelenkes.<br />

Hinged AFOs, die die physiologische Plantarflexion verhindern, führen nur sehr<br />

schwer zum bestmöglichen Kompromiss von Fersenkipphebelfunktion und physiologischer<br />

Knieflexion. Eine qualifizierte Physiotherapie nutzt den physiologischen<br />

Fersenkipphebel. So werden zum einen die richtigen cerebralen Verknüpfungen durch<br />

motorische Impulse hergestellt [Hor, S.5-26] und zum anderen einzelne Muskelgruppen<br />

durch ein gezieltes Muskelaufbautraining gestärkt. Dies führt zu einem physiologischeren<br />

Gangbild.<br />

Bewegungsfreiheit<br />

Federkraft<br />

Versorgungsvorschlag zum Gangtyp 2<br />

GANGTYP 1 GANGTYP 2 GANGTYP 3 GANGTYP 4 GANGTYP 5<br />

19


GANGTYP 1 GANGTYP 2 GANGTYP 3 GANGTYP 4 GANGTYP 5<br />

Pathologisches Gangbild<br />

Charakteristisch für Gangtyp 3 ist neben einem zu<br />

schwachen M. tibialis anterior eine zu frühe bzw. zu<br />

frühe und zu starke Aktivierung des M. triceps surae.<br />

Hierdurch entsteht eine Plantarflexion im Knöchel<br />

und eine leichte Flexion im Knie in terminal swing.<br />

Dies bewirkt, dass bei initial contact zuerst der Vorfuß<br />

und nicht die Ferse den Boden berührt. Durch die<br />

dabei entstehende Hebelwirkung kommt es zu einem<br />

kniestreckenden Moment. Zusätzlich wird das Knie<br />

ab initial contact durch den zum falschen Zeitpunkt<br />

aktivierten M. soleus zu stark nach hinten gezogen.<br />

Beides führt dazu, dass der <strong>CP</strong>-Patient das Knie<br />

überstreckt und so Sicherheit im Stand erlangt. In mid<br />

stance bleibt die Belastung auf dem Vorfuß und der<br />

Knie: Normal<br />

Fuß liegt nicht vollständig auf.<br />

Fußkontakt: Ein zu schwach Vollständig arbeitender M. gastrocnemius kann in<br />

terminal stance zu einer lang anhaltenden Aktivierung<br />

des M. vastus lateralis führen [Bec, S.6]. Dies führt zu einer fortschreitenden Überstreckung<br />

des Kniegelenkes [Gru, S.31; Bec, S.6]. Außerdem kann eine rigide Plantarflexionskontraktur<br />

entstehen, da der <strong>CP</strong>-Patient nie in die Dorsalextension geht. Beides kann das pathologische<br />

Gangbild so sehr verändern, dass sich die Überstreckung zu einer Knieflexion<br />

entwickelt. Dann muss der <strong>CP</strong>-Patient dem Gangtyp 4 zugeordnet werden.<br />

Empfohlene Orthese<br />

Dynamische AFO mit hoher ventraler Schale, langem<br />

und teilflexiblem Fußteil (rigide Sohle mit<br />

flexiblem Zehenbereich) sowie NEURO SWING<br />

Systemknöchelgelenk.<br />

Warum eine ventrale Schale? Lesen Sie dafür Absatz 4<br />

in die Wirkungsweise der Orthese auf der nächsten<br />

Seite.<br />

Zu verwendende Federeinheiten:<br />

Dorsal: grüne Markierung (mittlere<br />

Federkraft, max. 15° Bewegungsfreiheit)<br />

Ventral: gelbe Markierung (sehr starke<br />

Federkraft, max. 10° Bewegungsfreiheit).<br />

Einstellmöglichkeiten des NEURO SWING<br />

Systemknöchelgelenkes<br />

Individuelle Anpassung an das pathologische<br />

Gangbild durch:<br />

Austauschbare Federeinheiten<br />

Einstellbaren Aufbau<br />

Einstellbare Bewegungsfreiheit.<br />

Alle drei Einstellungen sind unabhängig voneinander<br />

veränderbar und beeinflussen sich nicht gegenseitig.<br />

20<br />

mid stance mid stance mid stance mid stance<br />

Bewegungsfreiheit<br />

Federkraft<br />

Versorgungsvorschlag zum Gangtyp 3<br />

mid Wirkungsweise stance<br />

der Orthese<br />

<strong>CP</strong>-Patienten dieses Gangtyps wurden bisher mit rigiden Polypropylenorthesen ohne<br />

Knöchelgelenk (SAFO) mit dorsaler Schale versorgt. Dabei steht der Fuß in Neutral-Null-<br />

Stellung oder leichter Dorsalextension [Gru, S.33]. Durch die rigide Bauweise wird jedoch<br />

die physiologische Plantarflexion verhindert. Der Fersenkipphebel verursacht dadurch<br />

zwischen initial contact und loading response ein übertriebenes Drehmoment im<br />

Unterschenkel, das an das Knie übertragen wird. Dies führt dazu, dass der M. quadriceps<br />

sehr stark beansprucht wird (z.B. bergab laufen mit einem Skistiefel) [Goe, S.134ff; Per,<br />

S.195]. Durch die dorsale Schale wird zusätzlich der Reflex des <strong>CP</strong>-Patienten verstärkt,<br />

sich mit der Wade an der Schale abzustützen, um Sicherheit im Stand zu erlangen.<br />

Die integrierte dorsale Federeinheit des NEURO SWING Systemknöchelgelenkes ist<br />

stark genug, um den Fuß in Neutral-Null-Stellung zu halten und dadurch bei initial<br />

contact den Boden mit der Ferse zu berühren. Sie ermöglicht eine physiologische<br />

Plantarflexion, indem sie die exzentrische Arbeit der prätibialen Muskulatur zulässt.<br />

Somit wird die Fersenkipphebelfunktion aktiv unterstützt und kein übertriebenes<br />

Drehmoment in den Unterschenkel eingeleitet. Der Vorfuß wird vom initial contact<br />

zur loading response kontrolliert gegen die Federkraft abgesenkt. Die physiologische<br />

Plantarflexion soll verhindern, dass der M. gastrocnemius zu früh aktiviert wird.<br />

Die ventrale Federeinheit wird von der mid stance bis zur terminal stance bis zur eingestellten<br />

Bewegungsfreiheit vorgespannt und speichert die durch das Körpergewicht<br />

eingebrachte Energie. Von der terminal stance bis zur pre swing gibt die ventrale<br />

Federeinheit die Energie wieder frei, wodurch sie die Beschleunigung des Beines in<br />

die Vorwärtsbewegung unterstützt.<br />

Eine Orthese mit hoher ventraler Schale kann erst durch die sehr hohen Federkräfte der<br />

integrierten Federeinheiten gebaut werden. Durch die ventrale Schale wird der Reflex<br />

des Patienten, sich abzustützen, dahingehend verändert, dass er sein Körpergewicht<br />

über das Schienbein in die Schale drückt und auch so Sicherheit im Stand erlangt. So<br />

wird der stetigen Überstreckung des Kniegelenkes und dem Entstehen von Kontrakturen<br />

im Knöchelgelenk vorgebeugt.<br />

SAFOs, die die physiologische Plantarflexion verhindern, führen nur sehr schwer<br />

zum bestmöglichen Kompromiss von Fersenkipphebelfunktion und physiologischer<br />

Knieflexion. Eine qualifizierte Physiotherapie nutzt<br />

den physiologischen Fersenkipphebel. So werden<br />

zum einen die richtigen cerebralen Verknüpfungen<br />

durch motorische Impulse hergestellt [Hor, S.5-26]<br />

und zum anderen einzelne Muskelgruppen durch<br />

ein gezieltes Muskelaufbautraining gestärkt. Dies<br />

führt zu einem physiologischeren Gangbild.<br />

Im Gegensatz zu einer AFO mit dorsaler Schale, beugt<br />

eine ventrale Schale der stetigen Überstreckung des<br />

Kniegelenkes und dem Entstehen von Kontrakturen<br />

im Knöchelgelenk vor.<br />

Knie: Überstreckt Knie: Überstreckt Knie: Gebeugt Knie: Gebeugt<br />

Fußkontakt: Vollständig Fußkontakt: Unvollständig Fußkontakt: Unvollständig Fußkontakt: Vollständig<br />

Schuhzurichtung<br />

Sollte trotz Orthese bei initial contact nicht zuerst die<br />

Ferse den Boden berühren, ist eine Absatzerhöhung<br />

am Schuh erforderlich. Die dadurch wiedererlangte<br />

Fersenkipphebelfunktion trägt dazu bei, dass sich<br />

der <strong>CP</strong>-Patient dem physiologischen Gangbild annähert<br />

[Goe, S.31].<br />

21


GANGTYP 2 GANGTYP 3 GANGTYP 4 GANGTYP 5<br />

Pathologisches mid stance Gangbild mid stance<br />

Charakteristisch für Gangtyp 4 ist eine zu starke<br />

Aktivierung der ischiocruralen Muskeln, die mit einer<br />

falschen Aktivierung des M. gastrocnemius oder<br />

des M. psoas major einhergeht. Dadurch kommt es<br />

zu einer Knie- und Hüftflexion, die bewirkt, dass<br />

bei initial contact zuerst der Vorfuß und nicht<br />

die Ferse den Boden berührt. In mid stance bleibt<br />

die Belastung auf dem Vorfuß und der Fuß liegt<br />

nicht vollständig auf. Außerdem bleiben Knie und<br />

Hüfte gebeugt. Da der <strong>CP</strong>-Patient beim Gehen<br />

sehr viel Energie verbraucht [Bre, S.102], ist zu<br />

erwarten, dass sich das pathologische Gangbild<br />

verschlechtert. Die betroffenen Muskeln können<br />

mid stance<br />

mid stance<br />

sich verkürzen und Flexionskontrakturen in Knie<br />

Knie: Überstreckt Knie: Überstreckt<br />

und Hüfte entstehen [Gru, S.31; Bec, S.6]. Bei<br />

Knie: Gebeugt Knie: Gebeugt<br />

Fußkontakt: einer Verkürzung Vollständig des M. Fußkontakt: gastrocnemius Unvollständig kann sich Fußkontakt: Unvollständig<br />

außerdem eine Plantarflexionskontraktur entwickeln.<br />

Um Kontrakturen zu korrigieren, können die verkürzten Muskeln durch Operationen<br />

verlängert [Nov3, S.445ff] oder mit Spasmolytika wie Botulinumtoxin behandelt<br />

werden [Mol, S.367]. Dies kann das pathologische Gangbild so sehr verändern, dass<br />

sich die Ferse bis auf den Boden absenkt. Dann muss der <strong>CP</strong>-Patient dem Gangtyp 5<br />

zugeordnet werden.<br />

Fußkontakt: Vollständig<br />

Empfohlene Orthese<br />

Dynamische AFO mit hoher ventraler Schale, langem<br />

und rigidem Fußteil sowie NEURO SWING<br />

Systemknöchelgelenk.<br />

Zu verwendende Federeinheiten:<br />

Dorsal: blaue Markierung (normale<br />

Federkraft, max. 15° Bewegungsfreiheit)<br />

Ventral: gelbe Markierung (sehr starke<br />

Federkraft, max. 10° Bewegungsfreiheit).<br />

Einstellmöglichkeiten des NEURO SWING<br />

Systemknöchelgelenkes<br />

Individuelle Anpassung an das pathologische<br />

Gangbild durch:<br />

Austauschbare Federeinheiten<br />

Einstellbaren Aufbau<br />

Einstellbare Bewegungsfreiheit.<br />

Alle drei Einstellungen sind unabhängig voneinander<br />

veränderbar und beeinflussen sich nicht gegenseitig.<br />

22<br />

Bewegungsfreiheit<br />

Federkraft<br />

Versorgungsvorschlag zum Gangtyp 4<br />

Wirkungsweise der Orthese<br />

Hat der <strong>CP</strong>-Patient keine Plantarflexionskontraktur, ist die integrierte dorsale<br />

Federeinheit des NEURO SWING Systemknöchelgelenkes stark genug, um den Fuß<br />

in Neutral-Null-Stellung zu halten und dadurch bei initial contact den Boden mit<br />

der Ferse zu berühren. Sie ermöglicht eine physiologische Plantarflexion, indem<br />

sie die exzentrische Arbeit der prätibialen Muskulatur zulässt. Somit wird die<br />

Fersenkipphebelfunktion aktiv unterstützt und kein übertriebenes Drehmoment in<br />

den Unterschenkel eingeleitet. Der Vorfuß wird vom initial contact zur loading response<br />

kontrolliert gegen die Federkraft abgesenkt. Eine qualifizierte Physiotherapie nutzt<br />

den physiologischen Fersenkipphebel. So werden zum einen die richtigen cerebralen<br />

Verknüpfungen durch motorische Impulse hergestellt [Hor, S.5-26] und zum anderen<br />

einzelne Muskelgruppen durch ein gezieltes Muskelaufbautraining gestärkt. Dies führt<br />

zu einem physiologischeren Gangbild. Ist die empfohlene, normale dorsale Federeinheit<br />

(blaue Markierung) aufgrund einer vorhandenen Plantarflexionskontraktur zu schwach,<br />

um den Fuß in der terminal swing in Neutral-Null-Stellung zu halten, muss sie gegen<br />

eine sehr starke Federeinheit (gelbe Markierung) getauscht werden.<br />

Durch das lange und rigide Fußteil und die ventrale Schale entsteht in mid stance<br />

ein kniestreckendes Moment, das den <strong>CP</strong>-Patienten aufrichtet und somit das pathologische<br />

Gangbild verbessert. Außerdem erlangt er Sicherheit im Stand.<br />

Die ventrale Federeinheit wird von der mid stance bis zur terminal stance bis zur eingestellten<br />

Bewegungsfreiheit vorgespannt und speichert die durch das Körpergewicht<br />

eingebrachte Energie. Von der terminal stance bis zur pre swing gibt die ventrale<br />

Federeinheit die Energie wieder frei, wodurch sie die Beschleunigung des Beines<br />

in die Vorwärtsbewegung unterstützt. Sowohl durch die Bauweise der Orthese als<br />

auch durch die Unterstützung der ventralen Federeinheit verbraucht der <strong>CP</strong>-Patient<br />

weniger Energie beim Gehen.<br />

Während der Erstellung des Gipsnegatives lässt sich nur schwer einschätzen,<br />

wie der Winkel zwischen Unterschenkel und Fuß bei Belastung mit angelegter<br />

Orthese sein wird. Abweichungen vom notwendigen Aufbau der Orthese können<br />

durch die Einstellmöglichkeiten des NEURO<br />

SWING Systemknöchelgelenkes aus-geglichen<br />

werden. Außerdem kann nachträglich auf mögliche<br />

Kontrakturen in Knie und Knöchel als auch<br />

auf Veränderungen, die sich durch die Therapie<br />

ergeben, reagiert werden. Ein optimaler Aufbau<br />

ist für den Therapieerfolg und energiesparendes<br />

Gehen erforderlich.<br />

Schuhzurichtung<br />

Sollte trotz Orthese bei initial contact nicht<br />

zuerst die Ferse den Boden berühren, ist eine<br />

Absatzerhöhung am Schuh erforderlich. Die<br />

dadurch wiedererlangte Fersenkipphebelfunktion<br />

trägt dazu bei, dass sich der <strong>CP</strong>-Patient dem physiologischen<br />

Gangbild annähert [Goe, S.31]. Dies<br />

kann vor allem eintreten, wenn der <strong>CP</strong>-Patient eine<br />

Plantarflexionskontraktur hat.<br />

23


GANGTYP 3 GANGTYP 4 GANGTYP 5<br />

Pathologisches mid stance Gangbild mid stance<br />

mid stance<br />

Charakteristisch für Gangtyp 5 ist eine zu starke<br />

Aktivierung der ischiocruralen Muskeln, die mit einer<br />

zu schwachen Aktivierung des M. gastrocnemius oder<br />

einer falschen Aktivierung des M. psoas major einhergeht.<br />

In mid stance kommt es zu einer zu starken Knieund<br />

Hüftflexion, durch die der <strong>CP</strong>-Patient beim Gehen<br />

sehr viel Energie verbraucht [Bre, S.102]. Die Knie- und<br />

Hüftflexion kann sich kontinuierlich verstärken und<br />

zum Kauergang mit Kontrakturen führen. Außerdem<br />

liegt der Fuß in mid stance vollständig auf. Es kommt<br />

zu einer exzessiven Dorsalextension, so dass sich die<br />

Ferse verspätet oder gar nicht vom Boden ablöst.<br />

Der zu schwache M. gastrocnemius kann durch zu wenig<br />

Bewegung im Knöchelgelenk, durch eine übertriebene<br />

Knie: Überstreckt Knie: Gebeugt Knie: Gebeugt<br />

operative Verlängerung der Achillessehne sowie durch<br />

ußkontakt: krankheitsbedingte Unvollständig oder Fußkontakt: künstliche Lähmungen Unvollständig ent- Fußkontakt: Vollständig<br />

stehen. Die künstliche Lähmung kann durch zu häufige<br />

Anwendung von Botulinumtoxin hervorgerufen werden [Goe, S.136]. Bei einer übertriebenen<br />

operativen Verlängerung kann der <strong>CP</strong>-Patient die neu gewonnene Bewegung<br />

im Knöchelgelenk nicht immer neurologisch kontrollieren [Per, S.194ff].<br />

Im Vergleich zu den anderen Gangtypen hat ein <strong>CP</strong>-Patient dieses Gangtyps nur eine geringe<br />

Aussicht auf Besserung und muss konsequent therapiert werden. Sollte das interdisziplinäre<br />

Therapiekonzept nicht zu einer deutlichen Verbesserung führen, kann der <strong>CP</strong>-Patient<br />

seine Gehfähigkeit in der Pubertät vollständig verlieren [Gru, S.31; Bec, S.6].<br />

Empfohlene Orthese<br />

Dynamische AFO mit hoher ventraler Schale, langem<br />

und rigidem Fußteil sowie NEURO SWING<br />

Systemknöchelgelenk.<br />

Zu verwendende Federeinheiten:<br />

Dorsal: blaue Markierung (normale<br />

Federkraft, max. 15° Bewegungsfreiheit)<br />

Ventral: rote Markierung (extra starke<br />

Federkraft, max. 5° Bewegungsfreiheit).<br />

Einstellmöglichkeiten des NEURO SWING<br />

Systemknöchelgelenkes<br />

Individuelle Anpassung an das pathologische<br />

Gangbild durch:<br />

Austauschbare Federeinheiten<br />

Einstellbaren Aufbau<br />

Einstellbare Bewegungsfreiheit.<br />

Alle drei Einstellungen sind unabhängig voneinander<br />

veränderbar und beeinflussen sich nicht gegenseitig.<br />

24<br />

Bewegungsfreiheit<br />

Federkraft<br />

Versorgungsvorschlag zum Gangtyp 5<br />

Wirkungsweise der Orthese<br />

Hat der <strong>CP</strong>-Patient keine Plantarflexionskontraktur, ist die integrierte dorsale<br />

Federeinheit des NEURO SWING Systemknöchelgelenkes stark genug, um den Fuß<br />

in Neutral-Null-Stellung zu halten und dadurch bei initial contact den Boden mit<br />

der Ferse zu berühren. Sie ermöglicht eine physiologische Plantarflexion, indem<br />

sie die exzentrische Arbeit der prätibialen Muskulatur zulässt. Somit wird die<br />

Fersenkipphebelfunktion aktiv unterstützt und kein übertriebenes Drehmoment in<br />

den Unterschenkel eingeleitet. Der Vorfuß wird vom initial contact zur loading response<br />

kontrolliert gegen die Federkraft abgesenkt. Eine qualifizierte Physiotherapie nutzt<br />

den physiologischen Fersenkipphebel. So werden zum einen die richtigen cerebralen<br />

Verknüpfungen durch motorische Impulse hergestellt [Hor, S.5-26] und zum anderen<br />

einzelne Muskelgruppen durch ein gezieltes Muskelaufbautraining gestärkt. Dies<br />

führt zu einem physiologischeren Gangbild.<br />

Durch das lange und rigide Fußteil sowie die ventrale Schale entsteht in mid stance<br />

ein kniestreckendes Moment, das den <strong>CP</strong>-Patienten aufrichtet und somit das pathologische<br />

Gangbild verbessert, wenn die Knieflexion noch nicht so groß ist, dass die<br />

Schwerelinie hinter dem anatomischen Drehpunkt verläuft. Außerdem erlangt er<br />

Sicherheit im Stand.<br />

Die extra starke ventrale Federeinheit wird von der mid stance bis zur terminal stance<br />

bis zur eingestellten Bewegungsfreiheit vorgespannt und speichert die durch das<br />

Körpergewicht eingebrachte Energie. Die Hebelwirkung des Fußteiles und der optimal<br />

eingestellte Dorsalanschlag bewirken die Fersenabhebung zum richtigen Zeitpunkt<br />

in der terminal stance. Von der terminal stance bis zur pre swing gibt die ventrale<br />

Federeinheit die Energie wieder frei, wodurch sie die Beschleunigung des Beines<br />

in die Vorwärtsbewegung unterstützt. Sowohl durch die Bauweise der Orthese als<br />

auch durch die Unterstützung der Federeinheit verbraucht der <strong>CP</strong>-Patient weniger<br />

Energie beim Gehen.<br />

Während der Erstellung des Gipsnegatives lässt sich nur schwer einschätzen, wie<br />

der Winkel zwischen Unterschenkel und Fuß bei Belastung mit angelegter Orthese<br />

sein wird. Abweichungen vom notwendigen Aufbau der Orthese können durch die<br />

Einstellmöglichkeiten des NEURO SWING Systemknöchelgelenkes ausgeglichen<br />

werden. Außerdem kann nachträglich auf mögliche Kontrakturen im Knie als auch auf<br />

Veränderungen, die sich durch die Therapie ergeben, reagiert werden. Ein optimaler<br />

Aufbau ist für den therapeutischen Erfolg und energiesparendes Gehen erforderlich.<br />

25


AFO<br />

(engl. Ankle Foot Orthosis): Unterschenkelorthese.<br />

Amsterdam Gait Classification<br />

Einteilung  pathologischer Gangbilder der <strong>CP</strong>-Patienten in 5 Gangtypen. Sie beurteilt<br />

die Stellung des Knies und den Kontakt des Fußes zum Boden in mid stance.<br />

Die Amsterdam Gait Classification wurde am VU University Medical Center (VUMC)<br />

in Amsterdam unter Mitwirkung von Prof. Dr. Jules Becher entwickelt.<br />

atrophieren<br />

 Muskelatrophie<br />

Botulinumtoxin<br />

Handelsname u.a. Botox®. Das Botulinumtoxin stellt eines der stärksten bekannten Gifte dar. Die<br />

giftigen Eiweißstoffe hemmen die Signalübertragung von den Nervenzellen zum Muskel.<br />

cerebrale Verknüpfung<br />

(lat. cerebrum = i.w.S. Gehirn): Das Gehirn speichert Steuerungsprogramme für komplexe<br />

Bewegungsmuster. Wiederholte Übungen von physiologischen Bewegungsmustern<br />

führen zur Korrektur dieser Steuerungsprogramme im Gehirn. Wiederum kann jede<br />

Störung aus der Umwelt zur wiederholten Störung der Steuerungsprogramme und<br />

damit zu pathologischen Bewegungsmustern führen.<br />

DAFO<br />

(engl. Dynamic Ankle Foot Orthosis): dynamische Unterschenkelorthese.<br />

Der Begriff DAFO wird international sowohl für  supramalleoläre Orthesen als auch für<br />

teilflexible  AFOs aus  Polypropylen verwendet. Er ist in seiner bisherigen Verwendung nicht<br />

eindeutig, da auch  AFOs mit Gelenk als dynamische  AFOs bezeichnet werden sollten.<br />

dorsal<br />

(lat. dorsum = Rückseite, Rücken): zum Rücken bzw. zur Rückseite gehörend, an der<br />

Rückseite gelegen; z.B. bei einer  AFO liegt die Schale an der Wade an.<br />

Dorsalextension<br />

Anheben der Fußspitze. Gegenbewegung: Absenken der Fußspitze (  Plantarflexion).<br />

Im Englischen dorsiflexion genannt, da eigentlich eine  Flexion des Körperteils vorliegt.<br />

Funktionell ist dies aber besser als  Extension zu bezeichnen.<br />

dynamisch<br />

(griech. dynamikós = wirkend, stark): eine Bewegung aufweisend, durch Schwung und<br />

Energie gekennzeichnet; d.h. eine dynamische  AFO lässt eine definierte Bewegung<br />

im anatomischen Knöchelgelenk zu.<br />

Extension<br />

(lat. extendere = strecken): ist die aktive oder passive Streckbewegung eines Gelenkes.<br />

Die Streckung ist die Gegenbewegung zur Beugung (  Flexion) und führt charakteristischerweise<br />

zu einer Begradigung des betreffenden Körperteils.<br />

exzentrische Muskelarbeit:<br />

Die Arbeit, die der Muskel erledigt, wenn er ein Gewicht in seiner Bewegung bremst;<br />

z.B. ein Gewichtheber hat eine Hantel über seinen Kopf gestemmt und lässt sie langsam<br />

wieder herab. Die Kraft, die seine Muskeln aufbringen, ist exzentrische Muskelarbeit.<br />

exzessiv<br />

(lat. excedere = herausgehen, überschreiten) i.w.S. übertrieben.<br />

Fersenkipphebel<br />

(engl. heel rocker): ist ein Hebelarm, der vom Drehpunkt (Punkt, wo Ferse den Boden<br />

berührt) bis ins Knöchelgelenk reicht. Dieser Hebelarm verursacht zusammen mit<br />

dem Körpergewicht ein Drehmoment um diesen Drehpunkt.<br />

Fersenkipphebelfunktion<br />

(auch  Heel-Rocker-Funktion): umfasst die komplette Drehbewegung des Fußes um<br />

einen Drehpunkt an der Ferse (heel rocker) beim Auftreten. Dabei arbeitet die  prätibiale<br />

Muskulatur gegen diese Funktion und verhindert somit das unkontrollierte<br />

Absenken der Fußspitze.<br />

Flexion<br />

(lat. flectere = beugen): ist die aktive oder passive<br />

Beugebewegung eines Gelenkes. Die Beugung ist die<br />

Gegenbewegung zur Streckung (  Extension) und führt charakteristischerweise<br />

zu einer Krümmung des betreffenden Körperteils.<br />

hamstrings (1)<br />

 ischiocrurale Muskeln<br />

Heel-Rocker-Funktion<br />

 Fersenkipphebelfunktion<br />

ischiocrurale Muskeln (1)<br />

(engl.  hamstrings): liegen auf der Dorsalseite<br />

(Rückseite) des Oberschenkels; im Hüftgelenk bewirken<br />

sie eine  Extension und im Kniegelenk eine  Flexion.<br />

Kauergang<br />

(engl. crouch gait): Gangbild mit dauernd gebeugten Hüften und Knien.<br />

Glossar<br />

Kontraktur<br />

(lat. contrahere = zusammenziehen): unwillkürliche Dauerverkürzung bzw. -schrumpfung<br />

eines Gewebes z.B. bestimmter Muskeln oder Sehnen. Sie führt zu einer rückbildungs-<br />

oder nichtrückbildungsfähigen Bewegungseinschränkung bzw. Zwangsfehlstellung in<br />

anliegenden Gelenken. Es gibt elastische und rigide Kontrakturen.<br />

M. gastrocnemius (2)<br />

Musculus gastrocnemius: Wadenmuskel, zweiköpfiger Muskel, der die  Plantarflexion<br />

des Fußes bewirkt. Ein Teil des  M. triceps surae.<br />

26 27<br />

1<br />

2<br />

5<br />

3<br />

4<br />

4a<br />

6


M. psoas major (3)<br />

Musculus psoas major: „großer Lendenmuskel“, von den Lendenwirbeln ausgehender,<br />

innerer Hüftmuskel, der den Oberschenkel im Hüftgelenk beugt und nach außen dreht.<br />

M. quadriceps (4)<br />

Musculus quadriceps femoris: vierköpfiger Schenkelstrecker. Bewirkt hauptsächlich<br />

die  Extension des Unterschenkels im Kniegelenk.<br />

M. soleus (5)<br />

Musculus soleus: „Schollenmuskel“, Unterschenkelmuskel, dessen Sehne sich mit der<br />

des  M. gastrocnemius zur Achillessehne vereinigt und der an der  Plantarflexion des<br />

Fußes beteiligt ist. Ein Teil des  M. triceps surae.<br />

M. tibialis anterior (6)<br />

Musculus tibialis anterior: vorderer Schienbeinmuskel, vom Schienbein zum medialen<br />

Fußrand ziehender Muskel, der die  Dorsalextension des Fußes bewirkt.<br />

M. triceps surae (2 und 5)<br />

Musculus triceps surae: dreiköpfiger Wadenmuskel, zusammenfassende Bezeichnung<br />

für den zweiköpfigen  M. gastrocnemius und den  M. soleus.<br />

M. vastus lateralis (4a)<br />

Musculus vastus lateralis: äußerer Schenkelmuskel, von der Hinterfläche des<br />

Oberschenkels zur Kniescheibe ziehender Teil des  M. quadriceps, ist an der  Extension<br />

des Unterschenkels im Kniegelenk beteiligt.<br />

Muskelatrophie<br />

(griech. atrophia = Auszehrung, Abmagerung): sichtbare Umfangsabnahme eines<br />

Skelettmuskels durch verminderte Beanspruchung.<br />

Neutral-Null-Stellung<br />

Bezeichnet die Körperposition, die ein Mensch im normalen aufrechten, etwa hüftbreiten<br />

Stand einnimmt. Aus der Neutral-Null-Stellung wird der Bewegungsumfang<br />

eines Gelenkes ermittelt.<br />

pathologisches Gangbild<br />

(griech. path = Schmerz; Krankheit): krankhaft (verändertes) Gangbild.<br />

physiologisch<br />

(griech. physis = Natur; logos = Lehre): die natürlichen Lebensvorgänge betreffend.<br />

plantar<br />

(lat. planta = Fußsohle): die Fußsohle betreffend, sohlenwärts.<br />

Plantarflexion<br />

Absenken der Fußspitze. Gegenbewegung: Anheben der Fußspitze (  Dorsal-extension).<br />

Glossar<br />

Polypropylen<br />

(PP): Gruppe thermoplastisch verformbarer und schweißbarer Kunststoffe. Wird häufig<br />

zur Herstellung von einfachen Orthesen verwendet. Ökonomische Herstellungstechnik.<br />

Nachteil gegenüber hochwertigeren Werkstoffen, wie Kohlefaser, ist das deutlich<br />

höhere Gewicht, wenn die gleiche Steifigkeit erreicht werden soll.<br />

Posterior-Leaf-Spring AFO<br />

(lat. posterior = hinten; engl. leaf spring = Blattfeder): Unterschenkelorthese mit<br />

hinter der Achillessehne angebrachter Blattfeder, häufig aus Kohlefaser.<br />

prätibial<br />

(lat. prä… = vor, vorher; tibia = Schienbein): vor dem Schienbein gelegen.<br />

SAFO<br />

(engl. Solid Ankle Foot Orthosis): starre Unterschenkelorthese.<br />

Der Begriff SAFO wird international für starre  AFOs aus  Polypropylen verwendet. Er ist in<br />

seiner bisherigen Verwendung nicht eindeutig, da auch statische  AFOs starre  AFOs sind.<br />

Spasmolytikum<br />

(griech. spasmos = Krampf): Krampflösendes Arzneimittel. Es senkt den Spannungszustand<br />

der glatten Muskulatur oder löst deren Verkrampfung.<br />

Spastik<br />

(griech. spasmos = Krampf): Tonuserhöhung der Skelettmuskulatur, die die Extremitäten<br />

in typische, nicht funktionelle Haltungsmuster zwingt. Sie wird immer durch<br />

eine Schädigung des Gehirns oder Rückenmarks hervorgerufen.<br />

statisch<br />

(griech. statikós = stellend, stehen machend): das Gleichgewicht der Kräfte, die Statik<br />

betreffend, im Gleichgewicht, in Ruhelage befindlich, stillstehend; d.h. eine statische<br />

 AFO lässt keine Bewegung im anatomischen Knöchelgelenk zu.<br />

supramalleolär<br />

(lat. supra = über, oberhalb; Malleolus = Knöchel des Fußes): oberhalb eines (Fuß-)<br />

Knöchels gelegen; z.B. supramalleoläre Orthesen reichen medial (innen) und lateral<br />

(außen) bis über den Knöchel.<br />

Tellerfeder<br />

Kegelige Ringschale, die in Achsrichtung belastbar ist und sowohl ruhend als auch<br />

schwingend beansprucht werden kann. Kann als Einzelfeder oder Federsäule verwendet<br />

werden. In einer Säule können entweder einzelne Tellerfedern oder aus mehreren<br />

Federn bestehende Federpakete geschichtet werden.<br />

ventral<br />

(lat. venter = Bauch, Leib): bauchwärts, nach vorne gelegen; z.B. bei einer  AFO liegt<br />

die Schale an der Vorderseite des Unterschenkels an.<br />

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