Pfarrblatt Nr. 10 - Pfarrei Schmitten
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✞ ernest Kaeser-<br />
Brülhart,<br />
Bagerstrasse<br />
Ernest wurde am 14. Dezember 1933 in der<br />
Tuftera in Bösingen geboren, Sohn des Peter<br />
und der Anna, geb. Buchs, als zweitältestes<br />
von sieben Kindern. Ernest besuchte sieben<br />
Jahre die Primarschule in Bösingen, anschliessend<br />
zwei Jahre die Sekundarschule in Dü -<br />
dingen. Die Übertrittsprüfung absolvierte er mit<br />
einem Jahr Verspätung, da er auf Grund fehlender<br />
Information seitens der Schule und der<br />
Eltern den Termin nicht wahrnehmen konnte.<br />
Er holte dies ein Jahr später auf eigene Faust<br />
nach. Nach Düdingen fuhr er mit dem Velo, das<br />
z’Mittag gab es bei Tinguelys in Vogelshaus.<br />
Nach der obligatorischen Schulzeit arbeitete<br />
Ernest als Handlanger bei der Baufirma Pürro,<br />
danach begann er die Lehre als Möbelschreiner<br />
bei Josef Gobet in Bösingen. In der Familie<br />
Go bet fand er ein zweites Zuhause und in der<br />
Post nebenan seine zukünftige Frau Agathe<br />
Brülhart von Mariahilf, das damalige «Poschtmiitli»,<br />
das er 1956 heiratete. Nach der Lehre<br />
folgte die RS und anschliessend die Unter offiziersschule<br />
in Bern.<br />
Beruflich folgten nun die Wanderjahre nach<br />
Saanen, Bulle, Bümpliz, zurück zum Lehr -<br />
meister und dann nach Ostermundigen. Von<br />
dort aus besuchte er Abend- und Sams tagskurse<br />
in Bern und bereitete sich so auf die eidgenössische<br />
Schreiner-Meisterprüfung vor.<br />
Die se bestand er 1962 auf dem Bürgenstock.<br />
Ein Meilenstein, auf den er sein Leben lang<br />
stolz war und dies auch sein durfte. Denn diese<br />
Prüfung erforderte viel Können, Ausdauer und<br />
Energie, nicht zuletzt auch von seiner Frau und<br />
der Familie. Diese war mittlerweile auf drei<br />
Kinder angewachsen. Im Herbst des gleichen<br />
Jahres übernahm Ernest die Betriebsleitung<br />
der Firma Vonlanthen in Ried bei <strong>Schmitten</strong><br />
und zügelte im schneereichen Winter mit seiner<br />
Familie von Bösingen in die Nähe der<br />
Firma, nach Vetterwil. Zwei Jahre später zügelten<br />
sie erneut, diesmal in ihr eigenes Heim, an<br />
die Bagerstrasse 60 in <strong>Schmitten</strong>. Es war für<br />
Ernest eine grosse Freude, der ganzen Familie<br />
mit Daniel, Antonia, Peter, Patricia, Heidi und<br />
Pia genügend Platz bieten zu können.<br />
Ernest führte den Betrieb Vonlanthen während<br />
36 Jahren mit Leib und Seele. Er konnte während<br />
dieser Zeit viele, wenn auch nicht alle<br />
Träume verwirklichen. Ernest sagte öfters: «Ich<br />
bin jeden Tag gerne zur Arbeit gegangen.» Viel<br />
gearbeitet hat er auch privat. So unterstützten<br />
sich die Tuftera-Brüder und Schwäger gegenseitig<br />
beim Bauen der Eigenheime. Abends,<br />
am Wochenende und während der Ferien.<br />
Diese Zeit des Bauens hat Ernest nie vergessen.<br />
Sie gehörte zu seinen liebsten Erin nerungen.<br />
Ernest war ein ausgeglichener Mensch, der im -<br />
mer wieder zwischen den Fronten vermittelte.<br />
Und als geselliger Mensch genoss er das<br />
Vereinsleben: Als Oberturner, als Schütze oder<br />
als Jungwächtler. Er erzählte z.B. gerne vom<br />
Fussmarsch mit der Jungwacht Bösingen nach<br />
Sachseln, als Dank, da die Schweiz vom 2.<br />
Weltkrieg verschont blieb. Später kam das<br />
Foto grafieren als Hobby hinzu. Er war Gründungs<br />
mitglied und langjähriger Präsident des<br />
Fotoclub Sense. Acht Jahre gehörte Ernest<br />
dem Gemeinderat <strong>Schmitten</strong> an und dreissig<br />
Jahre als Schreiner Fachmann der Freiburger<br />
Lehrlingskommission. Die Liebe zum Holz lebte<br />
er auch privat aus. In seinem eigenen Waldstück<br />
im Rohrholz verbrachte er zusammen mit<br />
seiner Familie viele Stunden mit der Waldpflege.<br />
Nachdem die Kinder selbständig wurden,<br />
konnte Ernest mit Agathe seiner Reiselust frönen.<br />
Und mit seiner Pensionierung konnte er<br />
nun auch seine Enkelkinder geniessen. Mit<br />
Spielen, Basteln und Diskutieren verbrachte er<br />
viel Zeit mit ihnen.<br />
Vor zwei Jahren erlitt Ernest einen Hirnschlag.<br />
Damit hatte seine schwierigste Zeit begonnen,<br />
von der er am Sonntag, 4. September 2011<br />
erlöst wurde.<br />
Die Familie Kaeser-Brülhart trauert um ihren<br />
Gatten, Vater und Grossvater.