LaboReport 34 - Labor Dr. Gärtner

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Tabelle 2: Maßnahmen zum Umgang mit MRSA-positiven Patienten im Hospital Isolierung • Einzelzimmer, wenn möglich. Sonst Kohortenisolierung (zur Beachtung: bei der Kohortenisolierung Patienten mit multiresistenten MRSA-Stämmen nicht mit Trägern von sensibleren MRSA-Stämmen zusammenlegen!). • Alle Maßnahmen am Patienten sollten im Zimmer durchgeführt werden (z. B. Krankengymnastik). • Transport im Krankenhaus auf ein Minimum beschränken. • Krankenblätter kennzeichnen. • Bei Visite: Kurve etc. vor dem Zimmer belassen. • Schild an die Tür (z. B.: „Besucher bitte beim Stationspersonal melden“). Hände- Sorgfältige Händedesinfektion vor und nach Manipulation am Patienten. desinfektion Immer nach dem Ausziehen der Handschuhe und vor dem Verlassen des Zimmers. Evtl. erneute Desinfektion, wenn von einer besiedelten (infizierten) Körperstelle auf eine intakte Körperregion gewechselt wird. Einmal- • Immer bei Arbeiten am Patienten oder Kontakt mit dessen Sekreten. handschuhe • Handschuhe wechseln, wenn anschließend eine Tätigkeit an nicht besiedelten (infizierten) Stellen vorgenommen wird. • Vor dem Anziehen und nach dem Ausziehen Hände desinfizieren. Schutzkittel Immer im Zimmer belassen. oder Schürze Wechsel auf Allgemeinstation täglich, auf Intensivstation 3 x täglich. Einmalkittel noch im Zimmer entsorgen. Plastikschürze Bei pflegerischen Maßnahmen wie Waschen, Duschen, Wund- und Stomaversorgung, Wunddrainage. Mund- und Bei direktem Kontakt. Nasenschutz • Bei hustenden / niesenden Patienten. • Nasale Besiedlung erfolgt am häufigsten über die Hände (Händedesinfektion!). Allerdings verhindert der Mund-Nasenschutz das unbewusste Hinfassen an die Nase bzw. in das Gesicht. • Bei engem Kontakt sowie beim Duschen und Absaugen zusätzlich Haube aufsetzen. Untersuchungs- Patientenbezogen einsetzen (auch Stethoskope, Blutdruckmessgeräte etc.) und Pflege- Nach Gebrauch desinfizieren. utensilien Nur geringe Mengen an Pflegeutensilien im Zimmer belassen. Transport • Indikation überprüfen. im Krankenhaus • Vorher Verbandswechsel (Verband muss trocken sein). • Transportliege benutzen. Diese muss anschließend wischdesinfiziert und frisch bezogen werden. • Begleitdokumente nicht auf die Trage legen. • Vor dem Verlassen des Zimmers muss der Patient die Hände desinfizieren, Mundschutz, Haube und Schutzkittel tragen. • Begleitpersonal: Frischen Schutzkittel anziehen und Hände desinfizieren. Müllentsorgung Abfälle im Zimmer sammeln. Sämtlichen Müll zum Hausmüll, täglich entsorgen. Bettwäsche Täglich nach dem Waschen / Duschen wechseln, möglichst vorsichtig und ohne starkes Aufschütteln. Nachthemd nach der Körperwäsche wechseln. Übliche Waschverfahren sind ausreichend. Reinigungsdienst Räume von MRSA-Patienten werden zum Schluss gereinigt. Tägliche Desinfektion des Zimmers, wenn möglich nach der täglichen Wundversorgung und Wechsel der Bettwäsche. Tragen von Schutzkleidung. Separate Mobs und Lappen; nach Gebrauch desinfizierende Aufarbeitung. Verlegung Institution benachrichtigen. in andere Krankenwagenpersonal informieren. Institutionen, Deutliche Kennzeichnung der Krankenakte. Entlassung Ansonsten siehe „Transport im Krankenhaus“.
Nachweis einer Kolonisation mit MRSA Abstriche aus folgenden Körperregionen: • Nase (rechts / links) • Rachen • Achselhöhle • Leiste • Perianalregion • Auffällige Hautbereiche und Ekzeme • Wunden, Tracheostoma • Urin bei Dauerkatheter Behandlung der Dauer: 5 Tage Patienten bei Kolonisation Wichtig! Vermeidung einer Rekontamination: • Frische Becher, Handtücher, Waschlappen, Zahnbürsten, Kämme, Bürsten. • Haarspangen etc. desinfizieren. • Verzicht auf Deoroller, Lippenstift etc. • Nach Möglichkeit Einwegartikel einsetzen. • Regelmäßige Händedesinfektion. Nase 3 x täglich Mupirocin, bei Resistenz gegen Mupirocin Polyhexanid-Gel oder Octenidin-Salbe Mund-Rachen 3 x täglich Polyhexanid (Mund-Rachen) bzw. Hexoral (Zahnprothese) Haare Am ersten Tag 1 x, danach in 2-tägigem Abstand (z. B. Triclosan oder Polyhexanid) Körper Waschung, Duschdekontamination 1 x täglich mit Triclosan oder Polyhexanid Wunden Bei jedem Verbandswechsel (z. B. Polyhexanid oder Octenidin) Behandlung bei Nur klinisch manifeste Infektionen – nicht die bloße Besiedlung mit MRSA – müssen Infektionen antibiotisch therapiert werden! • Glykopeptid-Antibiotika (Vancomycin oder Teicoplanin). Aufgrund der schlechten Gewebegängigkeit und langsamen Bakterizidie ist in der Regel eine Kombination mit z. B. Rifampicin oder Fosfomycin zu empfehlen. • Linezolid: Bei Pneumonien einer Therapie mit Glykopeptiden überlegen. Weitere Alternativen (nach Antibiogramm): • Fosfomycin*: Hervorragende Gewebegängigkeit. Bakterizide Wirkung. • Clindamycin* • Aminoglykoside* • Fusidinsäure* • Quinupristin / Dalfopristin * nur als Bestandteil einer Kombinationstherapie verwenden Aufhebung der ... sobald 3 negative Abstriche der entsprechenden Körperregionen von 3 verschiedenen Isolation Tagen vorliegen. Entnahme der Abstriche nicht bei laufender Dekontamination, sondern frühestens 3 Tage nach Ende der Sanierungsmaßnahmen. Präparate zur Turixin ® • Antibiotikum (Mupirocin) ➞ Resistenzbildung möglich, Dekontamination wenn auch selten (Auswahl) Octenisept • Dekontamination Nasenvorhof ® Skinsan • Wundantiseptik • Dekontamination Mund / Rachen • Dekontamination Nasenvorhof (Gel) • Antiseptikum (Octenidin) ➞ keine Resistenzen beschrieben ® Scrub Sanalind • Körperwaschung, Duschdekontamination • Antiseptikum (Triclosan) ® • Körperwaschung, Duschdekontamination • Einsatz z. B. zusammen mit Frekamed ® Frekamed • Antiseptikum (Polyhexanid) ® • Einsatz z. B. mit Sanalind ® Lavasept zur Duschdekontamination • Antiseptikum (Polyhexanid) ® • Wundantiseptik • Dekontamination Nasenvorhof • Antiseptikum (Polyhexanid)
Seite 1: LaboReport Labor Dr. Gärtner · Ra
Seite 5 und 6: Information • Bewohner / Patient

LaboReport 34 - Labor Dr. Gärtner

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?