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Reset!Ausgabe, September 2003 als pdf - Mushroom online

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Impressum<br />

Verlagsanschrift:<br />

mushroom media e.k.<br />

Arnoldstraße 47, 22763 Hamburg<br />

fon: 040 - 39 84 17 - 0 (office)<br />

Partyhotline: 01805 - 68 74 76 66<br />

fax: 040 - 39 84 17 - 50<br />

info@mushroom-media.com<br />

www.mushroom-media.com<br />

Herausgeber (V.i.S.d.P.)<br />

Matthias van den Nieuwendijk<br />

Content Management:<br />

Liese & Claus Baldauf<br />

Redaktion:<br />

Claus Baldauf, Liese, Kai Mathesdorf,<br />

Mat <strong>Mushroom</strong>, Sina Karow, Franziska<br />

Gangloff, Matthias Lorch<br />

redaktionelle Mitarbeit / Fotos:<br />

Maik Hotz, Rakete, Nicole Jesse, der mor.<br />

baq, YoYo, AstridB, Falk Peters, Christian<br />

Kreitschmann, Steffi, Slunga, Moona u.a.<br />

mushroom-Hotline:<br />

Nicole Jesse<br />

Thanx an unsere Praktikanten:<br />

Andrea, Christian, Falk & Jessica<br />

Design:<br />

Mat <strong>Mushroom</strong>, Sina Karow, Liese,<br />

AstridB, Jessica Ruge, Andrea Flick,<br />

Franziska Gangloff, Step, Claus Baldauf<br />

Titelbild:<br />

Tina Zimmermann; Fotos: Moona<br />

Anzeigenleitung:<br />

Matthias van den Nieuwendijk<br />

Anzeigenverkauf:<br />

Matthias Lorch (-34), Nicole Jesse (-32),<br />

Matthias van den Nieuwendijk (-31),<br />

Liese (-73)<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste <strong>2003</strong>.<br />

Anzeigen- und Redaktionsschluss:<br />

generell am 15. des Vormonats<br />

Buchhaltung:<br />

Steffi Hoyer (-70)<br />

Vertrieb:<br />

Postverteiler: mushroom media,<br />

Hamburg: Cartel X<br />

Berlin: Tribal Tools<br />

Druck & Lithos<br />

Druckerei Hartung, Hamburg<br />

Auflage:<br />

70.000 Stück (Outdoor-Auflage)<br />

Abo:<br />

Für ein Jahres-Einzelabo schicke uns<br />

einfach 25 EURO (Inland) oder 35 EURO<br />

(Ausland) per Kreditkarte, Scheck, bar ...<br />

Weitere Abomöglichkeiten siehe unter<br />

Freakplanet Club auf Seite 4.<br />

Abo-Service: 040-398417-79<br />

Für unverlangt eingesandtes Material übernehmen<br />

wir keine Haftung. Namentlich gekennzeichnete<br />

Artikel geben die Meinung des jeweiligen Verfassers<br />

wieder, nicht unbedingt die des Herausgebers oder der<br />

Redaktion. Ein Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur<br />

mit schriftlicher Genehmigung des Verlages möglich.<br />

Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen.<br />

Alle Angaben sind ohne Gewähr.<br />

WELCOME<br />

LOS GEHT’S!<br />

Ein heißer, ereignisreicher Sommer<br />

liegt hinter uns – Zeit für einen wirklich<br />

besonderen mushroom: die<br />

<strong>Reset</strong>!<strong>Ausgabe</strong>, mit der wir neu starten.<br />

Der Pilzguide ist bestimmt nicht<br />

tot, auch wenn sich bei manchen so<br />

ein Gerücht hält. Wir sind wohl nicht<br />

ganz unschuldig daran, im August<br />

fingen wir das Heft schließlich mit<br />

unserer eigenen Todesanzeige an –<br />

um auf der nächsten Seite mit verändertem<br />

Kozept wieder aufzuerstehen.<br />

Letzteres haben aber ein paar<br />

übersehen ... An alle, für die der<br />

Schockeffekt zu groß war: Sorry!<br />

DER EURO<br />

Doch die Lage ist so ernst, dass wir<br />

etwas ändern müssen. Das mussten<br />

wir deutlich machen. Es war noch<br />

nie so schwer, den mushroom zu<br />

finanzieren wie heute, weil es in der<br />

Szene vielen wirtschaftlich zu<br />

schlecht geht, um Anzeigen zu<br />

schalten. Deswegen haben wir ein<br />

System erfunden, wie wir die Hefte<br />

künftig für 1 Euro verkaufen können.<br />

Das Geld versickert nicht, es hilft<br />

zum Beispiel vielen kleinen Shops in<br />

unserer Community, auf sich bei<br />

den richtigen Leuten aufmerksam<br />

zu machen. Bei dir zum Beispiel.<br />

Wie gesagt: Wir wollen enger mit<br />

allen zusammenrücken, die uns<br />

unterstützen, und ihnen im<br />

Gegenzug auch helfen.<br />

HILFE?<br />

Können wir dir behilflich sein? Bei<br />

Promo, beim Design, Flyer verteilen<br />

... Meld’ dich!<br />

Im Shopguide siehst du, wo du weiter<br />

den mushroom und den drugstore<br />

bekommst. Es werden täglich<br />

mehr Verkaufsstellen, wir lassen<br />

gerade die Telefondrähte glühen. Der<br />

Guide wandelt sich inzwischen auch<br />

immer mehr zum Wegweiser durch<br />

unsere Community, in dem du nicht<br />

nur erfährst, wer in der Nähe gute<br />

Platten anbietet, Mode, die dich<br />

betrifft, oder Räucherstäbchen. Jetzt<br />

findest du dort außerdem Artists,<br />

etwa die Links zu den Fotograf/innen,<br />

die uns mit flashigen Bildern<br />

für diese <strong>Ausgabe</strong> unterstützen.<br />

SPECIAL THEMEN<br />

Womit wir beim Thema wären: Der<br />

Partysommer <strong>2003</strong> kommt nämlich<br />

in diesem Special auf 14 Seiten voller<br />

schöner Bilder noch einmal zu dir<br />

zurück. Nicht zuletzt deshalb hat<br />

sich die Heftproduktion ein wenig<br />

verzögert – schließlich sollte der<br />

mushroom diesmal besonders glänzen<br />

... Außerdem blicken wir voraus<br />

in den warmen Winter – auf der<br />

Südhalbkugel, Sam@Chaishop.com<br />

präsentiert Facts und Links zu diversen<br />

fernen Ländern. Das dritte große<br />

Thema dieser Sonderausgabe ist die<br />

Geschichte unserer Szene. Wir<br />

haben einen fetten Abschnitt über<br />

Pionierleistungen, Partys, Gedanken<br />

und Stimmungen zusammenge-<br />

KITE-SHROOM<br />

stellt, auch <strong>als</strong> Anregung zum<br />

Weiterdenken. Eigentlich gehört so<br />

etwas ja nicht in die Nummer 99,<br />

sondern in die 100. <strong>Ausgabe</strong>, die im<br />

Oktober erscheint. Wir machen das<br />

wieder gut, indem wir bis zu unserem<br />

Zehnjährigen im nächsten<br />

Frühjahr in loser Folge zurückblicken,<br />

auf Menschen und Dinge, die<br />

den Mikrokosmos bewegten ;)<br />

Anfang Oktober findest du wieder<br />

den regulären mushroom an der<br />

gewohnten Stelle, mit Partyplaner,<br />

Acid Tests und allem anderen.<br />

Viele liebe Grüße aus Hamburg und viel Spaß beim Lesen!<br />

Dein mushroom-Team :-)<br />

3


4<br />

Jetzt <strong>online</strong> beim Freakplanet Club<br />

anmelden und/oder Abos bestellen<br />

unter www.freakplanet.org oder bei<br />

unserem Abo-Service unter 040-398417-79<br />

Unser neues Abosystem<br />

bringt viele Vorteile:<br />

Unsere Leser profitieren von<br />

den fairen Gruppenpreisen<br />

(Einer bestellt z.B. ein Abo für<br />

die ganze Clique) und den<br />

Vorteilen im Freakplanet,<br />

dem neuen mushroom club.<br />

- monatlich automatisch bei<br />

den Clubverlosungen dabei<br />

- Teilnahme am Party-SMS<br />

- ermäßigter Eintritt auf<br />

bestimmten Parties<br />

- viele Free Party Tickets<br />

zu gewinnen<br />

- Online-Member-Area<br />

- Member-Mailing u.v.m.<br />

Die Shops <strong>als</strong> Reseller bekommen<br />

das eingesetzte Werbebudget in<br />

Heften ausgezahlt, die sie<br />

verkaufen können, um so die<br />

Werbung zu refinanzieren.<br />

Heftpreise beim<br />

Reseller-Abo<br />

(Werbung im<br />

Shopguide<br />

inklusive!)<br />

mushroom<br />

EK = 50 Cent + MwSt<br />

(VKP = 1 EURO)<br />

drugstore<br />

EK = 25 Cent + MwSt<br />

(VKP = 50 Cent)<br />

only<br />

Club<br />

nur Mitgliedschaft<br />

im Freakplanet<br />

Einzelabo<br />

12x mushroom<br />

12x drugstore<br />

+ Intershroom<br />

2er-Abo<br />

2x12 mushroom<br />

2x12 drugstore<br />

+ Intershroom<br />

jedes<br />

weitere<br />

Heft-Pack<br />

Reseller 3<br />

mushroom und drugstore<br />

im Wert von 20 EURO/Monat<br />

3-zeilige Shopguide-Werbung<br />

Reseller 4<br />

12x mushroom und drugstore<br />

im Wert von 28 EURO/Monat<br />

4-zeilige Shopguide-Werbung<br />

Reseller 5<br />

12x mushroom und drugstore<br />

im Wert von 37 EURO/Monat<br />

5-zeilige Shopguide-Werbung<br />

Deutschland International<br />

ohne mit ohne mit<br />

Club Club Club Club<br />

15 20<br />

25 40 35 55<br />

pro Jahr<br />

pro Jahr<br />

pro Jahr<br />

Preise<br />

in EURO<br />

40 55<br />

pro Jahr<br />

+15 +20<br />

pro Jahr<br />

für Shops in<br />

für Shops im<br />

Deutschland<br />

Ausland<br />

ohne<br />

Club<br />

mit<br />

Club<br />

ohne<br />

Club<br />

mit<br />

Club<br />

25* 32*<br />

pro Monat<br />

33* 44*<br />

pro Monat<br />

42* 56*<br />

pro Monat<br />

pro Jahr<br />

pro Jahr<br />

pro Jahr<br />

pro Jahr<br />

pro Jahr<br />

pro Monat<br />

pro Monat<br />

pro Monat<br />

* Die Preise für Shops verstehen sich monatlich bei Abschluss eines Jahresvertrages<br />

über 12 <strong>Ausgabe</strong>n bei Zahlung mit Abbuchungsauftrag jeweils für 3 Monate im voraus.


LESERSERVICE<br />

5


6<br />

Vielen, vielen Dank noch mal für<br />

den Zuspruch in den vergangenen<br />

Wochen und für den Haufen Abound<br />

Freakplanet-Anmeldungen!<br />

Viele liebe Leute haben uns ja<br />

direkt an unseren Abo-Ständen<br />

auf einigen Festiv<strong>als</strong> besucht, wir<br />

haben einen Haufen interessante<br />

Gespräche geführt und einiges<br />

an Anregungen mitgenommen.<br />

Ist ja auch prinzipiell sehr erfrischend,<br />

sich mal von Angesicht<br />

zu Angesicht zu sehen.<br />

Gleichzeitig haben wir auf diese<br />

Art vielen mushroom-<br />

Leser/innen persönlich erklären<br />

können, warum das Heft nun 1<br />

Euro kostet. Das war uns sehr<br />

wichtig. Oder wie man beim<br />

neuen Abo-System im Vergleich<br />

zu früher Geld spart. Oder was<br />

es mit diesem neuen Supporter-<br />

Club namens Freakplanet auf<br />

sich hat - dass Mitglieder jeden<br />

Monat automatisch in der<br />

attraktiven Verlosung landen<br />

Freakplanet SMS<br />

Der besondere Leckerbissen für<br />

Clubmitglieder neben der<br />

monatlichen Verlosung ist unser<br />

innovativer SMS-Service,<br />

den wir für die deutschen<br />

Mobilfunknetze Netze<br />

D1, D2 und E-Plus<br />

anbieten können.<br />

Teilnehmer von O2<br />

bekommen statt einer<br />

Message auf das<br />

Telefon eine EMail,<br />

die aber über ein<br />

Mail2SMS-<br />

FREAKPLANET CLUB<br />

und noch einige weitere Vorteile<br />

haben, über die du dich auf dieser<br />

Doppelseite informieren<br />

kannst.<br />

Ein richtiges Clubfeeling kommt<br />

da schon auf, wenn man sich <strong>als</strong><br />

Freakplanet-Bewohner begegnet.<br />

Kleine Geschenke gab’s für<br />

die Members, welche die<br />

SMS-Meldungen befolgten,<br />

die zur Waldfrieden<br />

Wonderland und Indian<br />

Spirit ausgesandt wurden.<br />

Am spannendsten war<br />

aber natürlich der erste<br />

Ausflug zur VooV, das<br />

neue Konzept in der<br />

Tasche und die<br />

Ungewissheit, wie es wohl<br />

aufgenommen werden<br />

wird. Um so schöner war<br />

es, so viel Zustimmung<br />

und Unterstützung von<br />

euch zu bekommen. Das<br />

hat uns zusätzlich enorm<br />

motiviert.<br />

Gateway, wie es zum Beispiel<br />

www.myums.de oder<br />

www.1und1.com anbieten,<br />

wiederum auch auf das Mobiltelefon<br />

umgeleitet werden kann.<br />

Freakplanet SMS bietet dir<br />

Partyinformationen mit<br />

Mehrwert, denn irgend einen<br />

Vorzug hast du <strong>als</strong> Mitglied<br />

immer, wenn eine dieser netten<br />

SMS bei dir aufschlägt - lass<br />

dich einfach überaschen ...<br />

Dieser Mehrwert wird möglich,<br />

weil wir mit den Veranstaltern<br />

Wenn du noch nicht im Club<br />

bist, kannst du dich telefonisch<br />

unter 040-398417-79 anmelden<br />

oder aber auch <strong>online</strong> unter<br />

www.freakplanet.org<br />

Auf bald!<br />

eng zusammenarbeiten, welche<br />

euch neben den Partytickets in<br />

den monatlichen Verlosungen<br />

auch gewisse Serviceleistungen<br />

für Clubmitglieder ermöglichen.<br />

In Kürze soll es sogar Partys<br />

geben, für die partyhungrige<br />

Freaks freien Eintritt haben werden.<br />

Also - das Handy solltest<br />

du <strong>als</strong> freakiger Planetenbewohner<br />

immer dabei haben,<br />

wenn du auf die Piste gehst,<br />

dann verpasst du auch nichts.


DAS IDEALE DAY PACK - DER ”AIRBORNE” VON JANSPORT<br />

BILDER LINKS/UNTEN: FREAKPLANET @ WALDFRIEDEN & LOVEFIELD<br />

Die Gewinner aus dem August<br />

Pünktlich am 1.<strong>September</strong> wurden die Gewinner<br />

unserer ersten Freakplanet-Verlosung ermittelt.<br />

Der Hauptpreis - die preisgekrönte neue Version<br />

2.5 der Musiksoftware Reason von Propellerheads<br />

- ging an Isabel Caso aus Hamburg. Wir hoffen für<br />

dich, dass dieser Preis auch eine Initialzündung<br />

für die Begeisterung am Produzieren ist, wie es<br />

zum Beispiel für einen mushroom-Leser die Lust<br />

am DJen war, die geweckt wurde, <strong>als</strong> er bei unserer<br />

letzten X-Mas-Verlosung einen DJ-CD-Player<br />

gewann.<br />

Die restlichen Gewinner werden in diesen Tagen<br />

per Brief benachrichtigt oder gleich mit den<br />

Gewinnen beschenkt.<br />

FREAKPLANET CLUB<br />

Sportlich szenig kommt der ”Air Borne”-Rucksack von<br />

Jansport daher - er ist ein richtiger Hingucker und dazu<br />

mit seinem Volumen von 36 Litern ein wahres<br />

Raumwunder. In Kombination mit der durchdachten<br />

Fächeraufteilung lässt sich alles vom Aktenordner bis<br />

zum Schlüsselbund übersichtlich verstauen. Damit ist der<br />

”Air Borne” das ideale universelle Day Pack für Schule,<br />

Uni, Büro, Freizeit und Party. Im Hauptfach steckt der<br />

besondere Clou: Eine CD- oder Mp3-Player-Tasche mit<br />

einem Kopfhörerausgang direkt hinter dem Kopf. Kein<br />

Kabelwirrwarr stört mehr und alles ist perfekt geschützt.<br />

Da kommt keine Langeweile auf.<br />

Wir verlosen in Zusammenarbeit mit Jansport unter allen<br />

Freakplanet-Members acht dieser genialen Rücksäcke im<br />

Wert von jeweils 99 EURO. www.jansport.com<br />

Aber es gibt noch mehr zu gewinnen:<br />

CDs<br />

π 4 x Surprise CD-Packs (trance-shop)<br />

trance-shop.com<br />

π 7 x 1 Vinyl nach Wahl von Midijum Records<br />

π und 3 x 1 CD nach Wahl von Midijum Records<br />

www.midijum.de<br />

π 2 x 1 CD ”Decade The Mix” von Superstition Records<br />

www.superstition.de<br />

Partytickets<br />

π 5 x 1 Partyticket für die Tshitraka Release Party am<br />

1. November im Funkraum (Plau am See, MeckPomm)<br />

und 5 x 1 Partyticket für die Amarasia Party am<br />

15. November in Schwerin<br />

www.tshitraka.com<br />

und noch mehr Gewinne<br />

π 3 x Einkaufsgutschein im Online-Shirt-Shop<br />

www.chenaski.de im Wert von je 40 EURO<br />

π 1 x Smoking King Size Blättchen 50er-Packung (Smoking)<br />

π 3 x Drogenschnelltests ”Drugwipe THC” (Germadot)<br />

Die Gewinnziehung findet am 15.Oktober unter allen bis<br />

zu diesem Datum eingetragenen Clubmitgliedern statt.<br />

Interne Shroom-Freaks nehmen an dieser Verlosung<br />

natürlich nicht teil.<br />

7


8 NEWS<br />

Vibez und mushroom<br />

treffen sich<br />

Am 10. Oktober kommen zumindest<br />

Leute in Hamburg in den<br />

Genuss einer außergewöhnlichen<br />

Radiosendung. Von 0 bis 6 Uhr<br />

treffen sich das Vibez Magazine<br />

und der mushroom in der<br />

DreamsessioN des selbst organisierten<br />

Radiosenders FSK (Freies<br />

Sender Kombinat) zum Trance<br />

Media Special. Mat <strong>Mushroom</strong>,<br />

Liese und Kai Mathesdorf vom<br />

mushroom werden mit André<br />

und Tulla vom Vibez diskutieren<br />

und gemeinsam Platten auflegen.<br />

Frequenzen: 93 MHz Antenne,<br />

101,4 MHz Kabel.<br />

www.fsk-hh.org<br />

Mexiko-Sound <strong>als</strong><br />

Compilation<br />

Psycomex heißt eine Compilation,<br />

die einen Einblick in den<br />

mexikanischen Sound der wachsenden<br />

dortigen Szene gibt. AP<br />

Records, DJ Moonflower (UK)<br />

und Double-Agents Records<br />

(Kanada) wollen mit der gemeinsamen<br />

Sammlung etwas von der<br />

Mexiko-Begeisterung einfangen,<br />

die in der internationalen Szene<br />

in den letzten drei Jahren zunimmt.<br />

Die Platte bewegt sich<br />

zwischen Morningschwung und<br />

Full On, sie kommt vorab auf<br />

Vinyl. www.ap-records.com<br />

Bionics Records<br />

Seinen Erstlingsflug unternimmt<br />

Intergalactic jetzt auf dem israelischen<br />

Label Bionics Records, und<br />

zwar gleich in die “Outer Galaxy”.<br />

Das Debütalbum des neuen talentierten<br />

Bionics-Künstlers Vick<br />

Shefi entstand in Zusammenarbeit<br />

mit DJ Yanniv Gold. Ein<br />

Jahr lang wurde am Sound gefeilt,<br />

um die richtige Mischung aus<br />

Power, verrückten Grooves,<br />

Soundeffekten, Melodien und<br />

atmosphärischen Strecken zu finden.<br />

Wir wünschen guten Flug.<br />

www.bionics-records.com<br />

Earthdance in Köln<br />

Eine Million Menschen sollen am<br />

Samstag, 20. <strong>September</strong>, gleichzeitig<br />

zum selben Track tanzen,<br />

EARTHDANCE 2000 (TOMMY ALLES)<br />

beim Earthdance, der Global<br />

Dance Party for Peace. In mehr<br />

<strong>als</strong> 80 Ländern und 300 Städten<br />

sind rund 150 eigene Earthdance-<br />

Events geplant, dazu werden eini-<br />

ge hundert Clubabende unter das<br />

Motto gestellt. Schirmherr ist<br />

auch bei der siebten <strong>Ausgabe</strong> der<br />

Dalai Lama, anders <strong>als</strong> früher<br />

sind aber nicht nur Dance-Events<br />

geplant, sondern auch Konzerte<br />

in ganz anderen Stilrichtungen.<br />

Die Veranstaltung wurde vom<br />

Australier Chris Dekker ins Leben<br />

gerufen, um die positiven Kräfte<br />

der Dancekultur für humanitäre<br />

Zwecke und zur Förderung eines<br />

globalen Bewusstseins für<br />

Frieden und Freiheit zu vereinen.<br />

Der Earthdance ist diesmal vier<br />

Themen gewidmet: der Umwelt,<br />

den Urvölkern, Kindern der Erde<br />

und Tibet. Der Höhepunkt der<br />

simultanen Events ist die<br />

Synchronisation der Veranstaltungen<br />

via Internetstreaming um<br />

1 Uhr deutscher Zeit. Alle DJs<br />

werden den speziell erstellten<br />

Track »A prayer for peace« spielen.<br />

Auf den Veranstaltungen entsteht<br />

so ein unvergleichlicher<br />

Moment weltweiter Vernetzung.<br />

Deutsche Erlöse des Abends<br />

gehen hauptsächlich an das<br />

Tandra-Projekt, das Waisenhäuser<br />

und Schulen in Ost-Tibet aufbaut.<br />

In Köln organisiert der Electric<br />

Circus Pool einen Earthdance in<br />

der Villa am Rhein, Konrad-<br />

Adenauer-Ufer 7, 21 Uhr, mit<br />

Special Live Act von den Saafi<br />

Brothers & Rules of Hypotalamus,<br />

Magnetrixx, Sensifeel, DJ<br />

Gavin, Chrisma, Michael<br />

Kohlbecker, Gabriel Le Mar,<br />

Annejoy & La Niña – Deko: MAE<br />

& MOA (Paris).<br />

www.earthdance.org<br />

www.tadra.de<br />

www.electric-circus.de


Schwarzlichtkunst<br />

unter dem<br />

Potsdamer Platz<br />

Vom 1. bis zum 31. Oktober präsentieren<br />

Künstlerinnen und<br />

Künstler unter dem Titel<br />

”Fluidum” Schwarzlichtkunst an<br />

einem einzigartigen Ort in der<br />

Mitte Berlins: Im U3-Tunnel direkt<br />

unter dem Potsdamer Platz sind<br />

dann Bilder, Objekte und<br />

Installationen zu sehen, die der<br />

Öffentlichkeit noch unbekannt<br />

sind.<br />

Es ist übrigens noch etwas Platz<br />

für neue<br />

Arbeiten, die sich<br />

direkt oder indirekt<br />

mit dem<br />

Medium<br />

Schwarzlicht<br />

beschäftigen.<br />

Wer kurzfristig<br />

Werke oder gesamtgestalterische<br />

Konzepte<br />

beisteuern<br />

möchte und<br />

kann, wende sich an<br />

edgar.wischmeyer@t-<strong>online</strong>.de.<br />

Vom Schwarzlicht kannst du dich<br />

im Oktober täglich von 14 bis 22<br />

Uhr verzaubern lassen. Audio-<br />

Performances, Sitzgelegenheiten<br />

samt Getränkeangebot laden<br />

zum Verweilen ein. Während der<br />

Ausstellungszeit gibt es Live-/<br />

Audio-Performances, Klanginstallationen<br />

bis hin zu PsyTrance.<br />

Fluidum im U3-Tunnel, Potsdamer<br />

Platz, Eingang Passarelle<br />

1. Oktober – Vernissage, 19 Uhr, 2.<br />

Oktober – Fünf Jahre Potsdamer<br />

Platz-Party, 19 Uhr,<br />

31. Oktober – Finissage, 19 Uhr<br />

NEWS<br />

Tina Zimmermann<br />

stellt aus<br />

Für alle Freunde der Video- und<br />

Medienkunst gibt es am Bodensee<br />

gerade ein viel versprechendes<br />

Event mit dem Namen<br />

„Natur_Struktur“. Bis zum 19.<br />

Oktober verwandelt sich das<br />

Atelier der bekannten<br />

Dekokünstlerin Tina Zimmermann<br />

in ein „organic media environment“,<br />

das nur darauf wartet,<br />

deine Sinne mit Video- und<br />

Projektionsinstallationen,<br />

Medienskulpturen und auf<br />

Leinwand gedruckten digitalen<br />

Collagen zu liebkosen. Die digitalen<br />

und skulpturalen Interpretationen<br />

setzen sich in unerschöpflicher<br />

Vielfalt mit natürlicher<br />

und organischer Materie,<br />

Form, Textur und Dynamik auseinander.<br />

Städtische Galerie "Fauler Pelz",<br />

Seepromenade, Überlingen am<br />

Bodensee. Tel. (0 75 51) 99 10 74;<br />

dienstags, mittwochs, freitags 14 bis<br />

18 Uhr, donnerstags 14 bis 20 Uhr,<br />

samstags, sonn- und feiertags 11 bis<br />

18 Uhr. Montags geschlossen.<br />

Stop RAVE Act!<br />

Neues vom US-RAVE Act: Er soll<br />

noch verschärft werden. Seit einigen<br />

Monaten sind Veranstalter<br />

mit hohen Strafen bedroht, wenn<br />

Gäste ihrer Partys oder Konzerte<br />

verbotene Substanzen bei sich<br />

haben oder verkaufen. Welche<br />

Vorkehrungen getroffen wurden,<br />

um illegale Drogen von der<br />

Veranstaltung fern zu halten,<br />

zählt dabei nicht.<br />

Kritische Geister, wie sie bei drug-<br />

policy.org am Werk sind, werben<br />

dafür, dass sich möglichst viele<br />

US-Bürger/innen gegen den so<br />

genannten Ecstasy Awareness Act<br />

einsetzen, der noch im Kongress<br />

beraten wird: ”Your Right to Dance<br />

Is Under Attack – Again!”<br />

Rave-Veranstalter könnten sich<br />

auf dieser Grundlage ohne eigene<br />

Schuld schnell im Gefängnis<br />

wiederfinden, die Höchststrafe<br />

beträgt gleich mal 20 Jahre. Bestraft<br />

würde jemand, der von<br />

einem Rave oder von ähnlichen<br />

Tanzveranstaltungen im elektronischen<br />

Bereich finanziell profitiert,<br />

wenn er ”weiß oder hätte wissen<br />

müssen”, dass dort verbotene<br />

Substanzen in Gebrauch sind.<br />

Wer würde das Risiko dann noch<br />

auf sich nehmen, in den USA<br />

etwas zu veranstalten?<br />

http://actioncenter.drugpolicy.org<br />

9


10 NEWS<br />

74 Tracks aus zehn<br />

Jahren in 74 Minuten<br />

Eine CD-<br />

Neuerscheinung<br />

der nächsten Zeit<br />

passt haargenau<br />

in diese History<br />

lastige Sonderausgabe:<br />

Zehn<br />

Jahre Superstition<br />

feiert das<br />

Hamburger Label<br />

mit dem Release<br />

einer außergewöhnlichen<br />

Reise<br />

durch die<br />

Musikgeschichte:<br />

“Decade – the<br />

Mix (Excerpts of<br />

10 years of Superstition<br />

Records/29. <strong>September</strong>)“. Mijk van<br />

Dijk mixt uns mit Ableton Live<br />

durch 74 feine Superstition-Tracks<br />

der vergangenen zehn Jahre, ein<br />

DJ-technisch perfekter Ausflug in<br />

eine Welt voll runder Techtrance-<br />

Beats – oder nenn’ es<br />

Morningsound, Progressive ... Es<br />

hat Monate gedauert, bis die<br />

Auswahl der Tracks getroffen war –<br />

aus mehr <strong>als</strong> 820 Titeln. Zu hören<br />

sind Werke von L.S.G./Oliver Lieb,<br />

Jens Mahlstedt, Quazar, Thomas<br />

Schumacher, Mijk van Dijk,<br />

Humate, Fred Gianelli, Steve Bug,<br />

Stereo Jack & Doorkeeper,<br />

Marmion, Sven Dohse und von<br />

einer Reihe anderer Artists. Da gibt<br />

es ein Wiederhören mit Tracks, die<br />

wie gute alte Freunde sind, und<br />

trotzdem werden wohl selbst die<br />

Älteren unter euch einiges neu entdecken<br />

– vor allem in diesem ausgefeilten<br />

Mix. Superstition ist auch<br />

nicht ganz unschuldig daran, dass<br />

TRIBALTOOLS<br />

Lychener Str.10, 10437 Berlin<br />

fon: 030-35 10 21 03<br />

fax: 030-35 10 21 04<br />

www.tribaltools.de<br />

info@tribaltools.de<br />

der mushroom Mitte der<br />

Neunziger mehr Lust auf Trance<br />

bekam. Schließlich bilden Mijk und<br />

der Herausgeber des Pilzmags,<br />

Mat <strong>Mushroom</strong>, doch eine recht<br />

untrennbare Einheit - sie sind nämlich<br />

Brüder... Feiern will<br />

Superstition das Zehnjährige, das<br />

ja im Frühjahr auch Spirit Zone und<br />

dem mushroom ins Haus steht,<br />

am 25. Oktober gleichzeitig im<br />

Phonodrome und darüber im Click<br />

in Hamburg.<br />

www.superstition.de<br />

rotationsverbot.de<br />

sucht den nervigsten<br />

Sender<br />

Es rührt sich organisierter<br />

Widerstand gegen Flach- und<br />

Dudelfunk: Die Abschaffung der<br />

Dauerrotation auf Radio und TV-<br />

Sendern ist das Ziel der<br />

Kampagne Rotationsverbot.<br />

„Zahlreiche Sender, leider auch<br />

öffentlich-rechtliche mit<br />

Kulturauftrag, wiederholen in<br />

der Prime-Time immer die<br />

gleichen 20 Charthits im<br />

Stundenrhythmus“, heißt es<br />

in einer Mitteilung der beiden<br />

Organisatoren. Einige Folgen<br />

seien die zunehmende<br />

Abwendung kulturinteressierter<br />

Menschen von diesen<br />

Medien, außerdem werde<br />

Musik tendenziell wie ein<br />

Werbespot empfunden - kurzlebig,<br />

gratis und wertlos. „Die meist sehr<br />

junge Zielgruppe dieser Sender<br />

wird gleichgeschaltet. Die<br />

Entwicklung eines persönlichen<br />

Geschmacks ist nicht erwünscht.“<br />

Auf ihrer Website sammelt die Style<br />

CDs<br />

12”<br />

V.A.- Nu Clear Vision 2 ( Tip World)<br />

V.A.- Sirius ( Sirius)<br />

V.A.- Clarity ( Nano)<br />

Stess Assassin- Carrier Track ( Spiral Trax)<br />

Protoculture- Refractions ( Nano)<br />

übergreifende Initiative nach ihrem<br />

erfolgreichen Start auf der<br />

Popkomm jetzt Unterschriften.<br />

Unterzeichner/innen unterstützen<br />

das Ziel, dass jeder Musiktitel nur<br />

noch einmal pro Tag gespielt wird<br />

und wählen dabei den nervigsten<br />

Sender Deutschlands.<br />

www.rotationsverbot.de<br />

Neuer Player von alten<br />

Helden<br />

Nachdem Technics in den<br />

Achzigern einen der ersten mixtauglichen<br />

CD-Player auf den Markt<br />

gebracht hatte, war es dort über ein<br />

Jahrzehnt ruhig in dem. Nun wurde<br />

relativ unerwartet ein neues<br />

Produkt der Weltöffentlichkeit präsentiert<br />

und dieses Gerät hat es in<br />

sich. Getauft wurde der Player SL-<br />

DZ1200 und man versucht hier wie<br />

bei Denon, dem CD-Jockey das<br />

Vinylfeeling zu vermitteln und das<br />

in Vollendung. Vom Technics<br />

Turntable wurde die komplette<br />

Teller- und Motortechnik übernommen,<br />

auf den ersten Blick meint<br />

man, einen Plattenspieler vor sich<br />

V.A. - Psycomex EP Pt. 1 ( AP Rec.)<br />

Etnoscope- Drums From The Dawn ( Digital Structures)<br />

Sven Snug- Wellness ( Interzone)<br />

V.A.- Nu Clear Visions of Israel 2 EP ( Tip World)<br />

TREND<br />

CHART


zu haben - und man fragt sich, wo<br />

wohl der Tonarm geblieben ist.<br />

Weitere Feautures sind ein SD Card<br />

Slot, von dem man abspielen kann,<br />

eine ausgefeilte Loopsection, ein<br />

rundes Display in der Mitte des<br />

Players. Und man munkelt, dass es<br />

möglich sei MP3s abzuspielen.<br />

Leider waren von Technics noch<br />

nicht mehr Infos zu bekommen,<br />

ein ausführlicher Test folgt. Der<br />

Preis soll bei weit über 1000 Euro<br />

pro Gerät liegen. baq<br />

Nudistentreffen mit<br />

Demo und Bässen<br />

erregt Aufsehen<br />

Von einer Nudistendemo gegen<br />

das Bombodrom in der Kyritz-<br />

Ruppiner Heide nahe Wittstock<br />

(Brandenburg) ist am letzten<br />

August-Wochenende, an dem viele<br />

die sagenumwobene Sea-U-Site<br />

suchten, auf dem Nachrichtensender<br />

n-tv berichtet worden. An<br />

anderer Stelle heißt es, etwa 30 bis<br />

50 Nackte seien an dem Samstag<br />

in der Gegend des Darnser Sees<br />

mit Protesttransparenten in das<br />

Sperrgebiet des ehemaligen sowjetischen<br />

Truppenübungsgeländes<br />

”eingedrungen”.<br />

Dort will die Bundesregierung<br />

einen Übungsplatz für bombende<br />

Flieger aus aller Herren Nato-<br />

Länder haben – der Natur und den<br />

Menschen in der Region zum Trotz.<br />

In der Ecke gibt es nicht zuletzt<br />

deshalb viel Widerstand gegen die<br />

Pläne, weil der Tourismus dort eine<br />

wesentliche Einnahmequelle der<br />

Leute darstellt. Mit der zu erwartende<br />

Menge an Tiefflügen passt das<br />

nicht zusammen.<br />

Altonaer Strasse 65<br />

20357 Hamburg<br />

fon: 040-398417-60<br />

NEWS<br />

In einer örtlichen Zeitung war nach<br />

dem letzten August-Wochenende<br />

die Rede davon, es sei in der Nähe<br />

des größten europäischen Truppenübungsplatzes<br />

außer der Demo<br />

eine “Goa-Party” geplant gewesen.<br />

“Bässe gegen Bomben” und “Nackt<br />

und frei statt im nächsten Krieg<br />

dabei” – wem vor allem die zweite<br />

Parole auf der Mobilmachungsseite<br />

der Nudisten irgendwie bekannt<br />

vorkommt (manche denken dabei<br />

an Rügen), der hat Recht.<br />

Nach unseren Recherchen<br />

beschreiben die beiden Parolen das<br />

Wochenende recht erschöpfend:<br />

Die zweite kommt eher dem<br />

Samstag nahe – mit Demo,<br />

Beisammensein, audiovisueller<br />

Weiterbildung und Unterhaltung.<br />

Die erste fasst wohl eher den<br />

Programmablauf vom Sonntag<br />

zusammen, wobei die zitierte<br />

Vokabel “Goa” da wohl eher aus<br />

historischen <strong>als</strong> aus geschmacklichfaktischen<br />

Gründen gefallen ist.<br />

Entgegen vieler Befürchtungen kam<br />

es nicht zu größeren polizeilichen<br />

Übergriffen und nur zu einem einzigen<br />

kräftigen Regenguss am<br />

Sonntagnachmittag.<br />

Zeugen sprechen von einer richtig<br />

schönen Party und einer wie versprochen<br />

feinen Seeufer-Location.<br />

Wieder eine gelungene Aktion des<br />

verdeckt operierenden Nudistennetzwerks,<br />

das den Weg dem Vernehmen<br />

nach auf folgende Weise<br />

ausgeschildert hatte: “Sea u”.<br />

Links zu Bombodrom-<br />

Protestgruppen:<br />

www.freieheide.de<br />

www.bombodrom-nein.de<br />

www.resistthewar.de<br />

Digital<br />

Analog<br />

1. V.A. "The Maya Factor" (Maya Rec).<br />

2. V.A. "Awakening Soul" (Crystal Matrix Rec.)<br />

3. V.A. "Nu-clear Visions of Israel Part II" (TIP World)<br />

4. V.A. "Clarity" (Nano Rec.)<br />

5. V.A. "Fusion - progressive Trance" (Iboga Japan)<br />

TREND<br />

CHART<br />

1. Dj Turn "Rule the Universe" (Spontaneous Aerobics)<br />

2. Arcane Rhythm "Shadows" (Vapour Recordings)<br />

3. Krüger & Coyle "Junglemuff" (Automatic White)<br />

4. Brancaccio & Aisher "Everybody" (Bedrock Rec.)<br />

5. Oliver Klein & Peter Jürgens "Once you get started" (Mutekki)<br />

11


12 ETERNITY CHARTS<br />

BOBSTER<br />

GOA GIL<br />

L’ELF<br />

MASSIMO SANTUCCI<br />

Bobster – mushroom student / Germany<br />

Hallucinogen - LSD (live) (Twisted) Alice in chains - Nutshell (Columbia) Bob<br />

Marley and the Wailers - Jamming (BMG) Issac hayes - Theme from Shaft (?)<br />

Purple & Lunar - Subtle thrust (Transient) Radiohead - Street spirit (fade out) (EMI<br />

?) Deftones - 7. words (Maverick) dEUS - Little arithmetics (live 2. meter sessions)<br />

(unrel.) X.dream - Relaxed vortex (Tunnel) Pearl Jam - Jeremy (Epic)<br />

D-Nox – Tatsu / Germany<br />

Laurent Garnier - wake up (FNAC Rec) Vapour Space - themes from Vapour Space<br />

(Plus 8) Underworld - Rez (JBO) Model 500 - the flow (R&S Rec) Speedy J - Live<br />

(Harthouse/Plus 8) Slam - positive education (Soma Rec) Secret Cinema - timeless<br />

Altitude (Music Man) Degeneration - una musica senza ritmo (ETC) Jaydee -<br />

plastic dreams (R&S) Sven Väth - ritual of life (Eye Q)<br />

Double G – Teleport / Germany<br />

1. der dritte raum - hale bopp (virgin) 2. hardfloor - respect (hardfloor) 3. resistance<br />

d-inexhaustibility (hardhouse) 4. innate - changes (platipus) 5. brainchild<br />

singularity (eye q) 6. man with no name -osmosis (hysteria) 7. sven väth - l´esperanza<br />

(eye q) 8 LSG -LSG (superstition) 9. casseopaya - carma in an ocean of joy<br />

(x-trax) 10. teleport - druck (porn)<br />

Goa Gil's USA / India<br />

(Divine Dozen for Eternity) 1. Bob Dylan - Like a Rolling Stone (1965) 2. Jimi<br />

Hendrix - Are You Experienced ? (1967) 3. John Lennon & Yoko Ono - Give Peace a<br />

Chance (1968) 4. Laisons Dangereuses - Los Ninos de la Parque (1984) 5. Front<br />

242. - Commando Remix (1985) 6. Nitzer Ebb - Warsaw Ghetto (white label instrumental<br />

remix) (1986) 7. Cabaret Voltaire - Thank You America (1987) 8. The Infinity<br />

Project - Hyperactive / Freedom from the Flesh (1991. / 1992) 9. Alienated - Not for<br />

Children (1996) 10. Xenomorph - Torrent of Insanity (1997) 11. Droidsect -<br />

Invasion from Outer Space (2000) 12. Parasense - Ritual of Drugs (2001)<br />

L’Elf - Turbo Trance Rec. / France<br />

1. Hallucinogen - LSD (Dragonfly records) 2. Union Jack - Two full Moon and a trout<br />

(Rising High) 3. Cosmosis - cannabanoïd (Transient records) 4. Total Eclipse -<br />

Waiting for a new life (TIP records) 5. Sheyba - Ancient lands (Flying Rhino records)<br />

6. Moonweed - Om Life (Aquatec records) 7. Kuro - Zorba (Spirit Zone) 8.<br />

Marmion - Schonenberg (Superstition records) 9. Black Sun - Fat Buddha<br />

(Dragonfly records) 10. Mandra Gora - Wicked Warp (Dragonfly records)<br />

Massimo Santucci - Prototype / Germany<br />

1. Genesis - The Cinema Show (Virgyn 1973) 2. Pink Floyd - Shine on your crazy diamond<br />

(EMI) 3. Frank Zappa - Roxy and elswhere LP (Zappa Music) 4. Frank Zappa<br />

- Zappa in New York LP (Zappa Music) 5. U2. - War LP (Island) 6. Joy Division -<br />

Heart and Soul (Base Rec.) 7. The Delta - Delta Skelter (D.Drum) 8 Paco de Lucia<br />

and Al di Meola - Mediterranean Sundance (Phonogram) 9. Mory Kante - Yeke Yeke<br />

(Hard Floor Remix) 10. Mauro Piccotto - Arabian Pleasure (???)<br />

CDs<br />

12”<br />

Vinyl<br />

1. Psysex - Come in Peace<br />

2. Nu-Clear Vision 2 - by Alien Project<br />

3. Bamboo Forest - Random Future<br />

4. Nano Records Compilation - Clarity<br />

5. Digital Psyonics - Scatterbrain<br />

6. Parvati Records - Psychotic Micro<br />

7. Xenomorph - QLIPPOTH (long awaited!)<br />

Oliver Klein + Peter Jürgens - Once you get started<br />

Sven Snug - Wellnes<br />

Etnoscope - Drums from the Dawn<br />

TREND<br />

CHART


ETERNITY CHARTS<br />

Mendark - Athens / Greece<br />

1. Asura -Code eternity (Infinium Records) 2. Pleiadians - Sonic system (Symbiosis<br />

records) 3. Shakta - Lepton head (Deedrah rmx) (Phantasm records) 4. Masa -<br />

Super G (Tokyo Techno Tribe records) 5. UX - Masters of the universe (Dragonfly<br />

records) 6. Mwnn - Vavoom (Perfecto records) 7. Transwave - A journey in the<br />

outerspace rmx (Matsuri productions) 8. Chi-A.D. - Eye am the I (Out of orion) 9.<br />

Dimension 5. - Deep space 5D (Intastella Records) 10. Mendark - Haze to Order<br />

(Unicorn music)<br />

Avichay - Avatar Rec. / Israel<br />

(all time Top 10. Albums ) 1. The Infinity Project - Mystical Experiences (Blue Room /<br />

Avatar) 2. Opus III - Guru Mother (EPM Records) 3. Ozric Tentacles - Jurassic Shift<br />

(Dovetail) 4. Echo System - Headland (Deviant Records) 5. Juno Reactor - Beyond<br />

The Infinite (Blue Room) 6. MOS - Bug (Nova Tekk) 7. Indoor - Progressive Trance<br />

(NMC / Avatar) 8 Electric Universe - Stardiver (Spirit Zone) 9. Toi Doi -<br />

Technologic (Avatar) 10. Sandman - Witchcraft (Matsuri)<br />

Momo - Vinyl-Soeldner / Schweiz<br />

1. Emanuel Top - Radio (Attac Rec) 2. Vernon - Wonderland (Eye Q) 3. Eternal<br />

Basement - Kraft (Hardhouse) 4. X-Dream - Live fast Die Young (Trigger) 5. Speedy<br />

J - Ginger (R+S) 6. M.W.N.N. - Teleport (Perfecto) 7. DOOF - Mars Needs Woman<br />

(T.I.P) 8. Psychaos - Psychaos (Concept in Dance) 9. Der Dritte Raum - Mental<br />

Modulator (Hardhouse) 10. Juno Reactor - Rotorblade (Blue Room)<br />

Tobias - NTT / Germany<br />

1. Underworld - Dark & Long (Dark Train rmx) - JBO 2. Nalin & kane - Uncle Acca<br />

(Superfly) 3. Slacker - Psychout (Jukebox In The Sky) 4. Aira Force - Arrakis (Fluid)<br />

5. Trancesetters - Roaches (Touche) 6. Der Dritte Raum - Hale Bob (Virgin) 7.<br />

Green Velvet - Flash (Music Man) 8 Steve Bug - Loverboy (Pokerflat) 9. Renato<br />

Cohen - Pontape (Intec) 10. Timo Maas - Help Me (Superstar)<br />

t.c.k. KischKusch / Germany<br />

1. Sven Dohse´s Emojonal "Silence of Water EP" (R&B Sound) 2. Evolution "The<br />

Experience of taking a step into someone´s Dream" (Gaia Rec) 3. Vernon "<br />

Wonderer" (Schallbau) 4. DJ Hell " House Music" (R&S) 5. The MacKenzie<br />

"Higher in the Sky" (MacKenzie Rec. USA) 6. Humate "Love Stimulation" (MFS)<br />

7. 2. Bald Men "Acid Phonk" (Experience 2000) 8. Killer Moses EP "Insomniac"<br />

(Cloak & Dagger Rec.) 9. Samuel L "Velvet" (SLS) 10. Planet Heaven " Where are<br />

we going" (3Beat)<br />

Rakete – trance-shop.com / Germany<br />

1. Pink Floyd - Shine on your crazy daimond 2. Herwig Mitteregger - Rudi 3.<br />

Infinity Project - Blue Aura (Twisted) 4. Alan Parsons Project - The Raven 5. Midi -<br />

Terranien - Gondolieri in space (Jum Jam) 6. The Sushi Club - Sushidelic<br />

(Electrolux) 7. Sven Väth - Accident in Paradise 8. Fünf D - Das Signal (Spirit<br />

Zone) 9. Sunfish - Doolally (SAS) 10. Cosma - Sleep of peace (BNE)<br />

Prog- & Psy Trance / Techno & House<br />

12”/LP/CD & DJ-Equipment<br />

Brückstrasse 42-44 (Brückcenter)<br />

44135 Dortmund<br />

Tel & Fax: 0231-1857160<br />

Mail: Freakie-Sound@T-Online.de<br />

12”<br />

CD<br />

MENDARK<br />

MOMO<br />

TOBIAS & DANIEL SUN<br />

RAKETE<br />

1. Brancaccio & Aisher - Nighta longa (Bedrock)<br />

2. Genesis vs ? - I can dance (White)<br />

3. James Benitez - Star Chaser (Release)<br />

4. Future Acoustics - Give it all up (Plastic Fantastic)<br />

5. Sasha vs Underworld - Cowxpander (White)<br />

6. Dave Gahan - Dirty Sticky Floors Rmx (Mute)<br />

7. Pat Fosheen - Faith in the elders (Acute)<br />

1. Native Radio - Chiba City Blues (Midijum)<br />

2. V.A. - Fusion Progressive Trance (Iboga Japan)<br />

3. V.A. - Nu-clear Visions of Israel Part II (TIP World)<br />

TREND<br />

CHART<br />

13


14 PARTYSOMMER <strong>2003</strong><br />

FULL MOON<br />

VOOV<br />

VOOV<br />

FULL MOON – ANDRÉ WAGNER (4)<br />

Zweitausenddrei –<br />

wir waren dabei!<br />

oder: die Auswirkungen<br />

der Sonne des Sommers<br />

Zufrieden und bezaubert von diesem<br />

Sommer können wir uns<br />

relaxt zurücklehnen und sagen:<br />

"Ja, so wollten wir das haben."<br />

Der dickste Partysommer in<br />

Deutschland dreht noch einmal<br />

seine letzte Runde und bringt eine<br />

super erfolgreiche Saison zum<br />

Ausklingen. Nicht ein Mal mussten<br />

wir im Regen tanzen, außer<br />

bei erfrischenden<br />

Feuerwehreinsätzen, die hilfreich<br />

zu unseren so geliebten Partys mit<br />

einer Menge Abkühlung ihr Bestes<br />

dazu beigetragen haben. Durch<br />

die Trockenheit war das auch dringendst<br />

notwendig. Untersagt<br />

waren deswegen die schnuckligen<br />

vielen kleinen Feuer, an denen<br />

man früher zusammenkam.<br />

Die akustische Gestaltung ließ bei<br />

einer Riesenauswahl an bunten<br />

Veranstaltungen diesen Sommer<br />

so gut wie keine Wünsche offen<br />

und bewirkte des Öfteren kollektives<br />

Klamotten-vom-Leibe-reißen<br />

und energieversprühendes<br />

Durchdrehen. Viele konnten ihren<br />

außergewöhnlichen Spacetrip<br />

genießen. Die Technik war seit<br />

letztem Jahr noch ausgereifter und<br />

der Sound vielseitiger denn je. Wir<br />

durften eine frische FullOnwelle<br />

durchleben und viele Künstler der<br />

elektronischen Musik begeisterten<br />

durch ihre Live-Auftritte.<br />

Projektionen aller Art sorgten<br />

nachts für angenehmes Ambiente<br />

und bestaunenswerte künstlich<br />

erschaffene Halluzinationen und<br />

angeregte Synapsen. Auch die<br />

Dekoartisten und Performancer<br />

konnten sich wild ausleben. Gut<br />

vorbereitet und auch fett ausgetobt<br />

sehen wir einem kuschligen<br />

Herbst entgegen.<br />

DANKE, IHR WART TOLL!<br />

Wir haben unseren Spaß gehabt!<br />

rakete<br />

… mit offenem<br />

Mund dastehen …<br />

Die Sonne brannte diesen<br />

Partysommer so auf unsere<br />

Körper, dass so mancher automatisch<br />

bei einem "Überlebenstraining"<br />

mitmachte. Der im Winter<br />

Verblasste wurde von der Sonne<br />

ordentlich durchgebraten. Wer mit<br />

einem großflächigem<br />

Sonnenbrand zu Hause ankam,<br />

vergaß den Schmerz wieder auf<br />

der nächsten OA.<br />

Diesen Partysommer machte ich<br />

viele neue Erfahrungen in Sachen<br />

Deko, Menschen und Locations.<br />

Besonders vom Antaris Project<br />

wurde ich völlig überwältigt. Die<br />

Fadendeko von Dekomaster


Ananto ließ mich nachts, wie so<br />

manchen anderen auch, mit offenem<br />

Mund dastehen. Ich war so<br />

fasziniert und beeindruckt, dass<br />

ich erst einmal Zeit brauchte, um<br />

diese Eindrücke zu verarbeiten.<br />

Die positive Ausstrahlung der<br />

Menschen und die am Sonntag<br />

gespielte Musik aus den Türmen<br />

waren auf der Antaris zu einem<br />

Ganzen geschmolzen. Man spürte,<br />

dass man wieder zu Hause<br />

war! Für mich war die Antaris<br />

auch das aufregendste und emotion<strong>als</strong>te<br />

OA. Denn mein lang<br />

ersehnter Wunsch, einmal auf der<br />

Antarisbühne zu stehen und eine<br />

vollkommen andere super<br />

Perspektive zu haben, ist in<br />

Erfüllung gegangen.<br />

Von der Excalibur und der<br />

Waldfrieden Wonderland wurde<br />

ich völlig überrascht, denn ich<br />

kannte diese Partys nur vom<br />

Hören und bin völlig unwissend<br />

dorthin gereist. Und ich wurde<br />

positiv von lustigen Locations und<br />

interessanter Deko überrascht. Für<br />

mich war der vergangene<br />

Partysommer sehr lehrreich!<br />

steffi ;0)<br />

PERSÖNLICHE GEDANKEN<br />

Feuerwerk der<br />

Sinne<br />

Von familiär bis überwältigende<br />

Großveranstaltung hielt dieser<br />

Partysommer für uns alles bereit.<br />

Die Sonne speiste uns mit gewaltiger<br />

positiver Energie und verstärkte<br />

unsere Eigenkraft um ein<br />

Vielfaches. Von Berg und Tal über<br />

weites Feld, umgeben von ruhespendender<br />

wäldlicher Natur - wie<br />

die Antaris. Der erste Eindruck der<br />

Antaris war ein nächtliches Feuerwerk<br />

der Sinne. Ich stand mit offenem<br />

Mund am Rande des Mainfloors,<br />

überwältigt von den visuellen<br />

Eindrücken. In der Nacht zog<br />

es mich vorbei an den Feuerkünstlern<br />

bis hin zum kleinem Floor.<br />

Hier wurde ich fasziniert von den<br />

altbekannten Gefühlen, die mich<br />

"zuhause" sein ließen. Ich fühlte<br />

mich aufgehoben und mit allen<br />

Sinnen und Gefühlen angesprochen.<br />

Ich fühlte mich voll mit<br />

Liebe und Zuneigung. Jegliche<br />

Energie sog ich aus der Umgebung<br />

in mich auf. Dieses Festival<br />

ist und bleibt für mich die wichtigste<br />

Party des Sommers. Aber auch<br />

tief im grünen Walde, wie auf der<br />

Waldfrieden Wonderland, ließ man<br />

mich in verschiedene Welten eintauchen.<br />

Ebenso wie die wandelbare<br />

Umgebung war ich umgeben<br />

von den verschiedensten<br />

Charakteren. Diese fügten sich zu<br />

einer harmonischen Verbindung<br />

zusammen, die dann zu einer einheitlichen<br />

Schwingung wuchs.<br />

Slunga<br />

LIQUID TIME – MOONA<br />

ANTARIS – MOONA (3)<br />

ANTARIS – STEFFI<br />

15


16 PARTYSOMMER <strong>2003</strong><br />

Von Falk Peters<br />

Gedanken zu diesem<br />

Partysommer ... Da geht mir<br />

wirklich eine ganze Menge<br />

durch den Kopf. Es war halt<br />

mein erster Partysommer. Die<br />

Schnauze voll von Black Metal,<br />

Grufties und sonstiger<br />

Schwarzmalerei, bin ich letzten<br />

Winter auf einer Indoorparty<br />

gelandet. Die erste war zwar<br />

nicht so toll, die zweite dafür<br />

um so besser, weitere folgten,<br />

doch das Beste kam ja erst<br />

noch. Der Sommer eben und<br />

mit ihm die Open Airs.<br />

Wenn man das erste Mal auf<br />

eine Party fährt, kann man sich<br />

gar nicht vorstellen, dass da<br />

überhaupt was ist, zwischen diesen<br />

ganzen Dörfern, Wiesen<br />

und Wäldern. Und plötzlich<br />

eröffnet sich einem der Ausblick<br />

auf ein Meer aus Zelten, Autos<br />

und sogar kleinen Camps. Es<br />

wirkt wie eine kleine Stadt. Die<br />

Menschen, die einem da über<br />

den Weg laufen, haben ein<br />

Lächeln auf dem Gesicht und<br />

strahlen eine Gelassenheit aus,<br />

die einen sofort anzieht. Jetzt<br />

heißt es erst mal ankommen<br />

und umschauen. Man will ja<br />

schließlich feiern und da muss<br />

es ja so etwas wie eine Party-<br />

Area geben. Tagsüber ist noch<br />

nicht allzu viel los, man setzt<br />

sich irgendwo gemütlich hin,<br />

tanzt zwischendurch eine Runde<br />

und sorgt vor für den Abend vor.<br />

Da einige Leute barfuß durch<br />

die Gegend laufen, probiert man<br />

das selber mal aus und fühlt<br />

sich gleich viel wohler ohne die<br />

lästigen Schuhe.<br />

Alles ist irgendwie ziemlich neu<br />

und doch vertraut. Ich hatte da<br />

schon so eine Vorahnung, was<br />

noch kommen wird, doch genau<br />

wusste ich es nicht. Und irgendwann<br />

ist es dann soweit: Die<br />

Sonne geht langsam unter und<br />

eine andere, erwartungsvolle<br />

Stimmung setzt ein. Sie durchzieht<br />

das ganze Gelände und<br />

scheint alles einzunehmen. Die<br />

Leute bewegen sich nun alle in<br />

eine Richtung und man selbst<br />

schließt sich dem Zug an, zum<br />

Mainfloor, der schon in den verschiedensten<br />

Farben leuchtet.<br />

Und dann durchlebte ich das<br />

erste Mal diesen Sprung in eine<br />

komplett andere Welt. Die leuchtenden<br />

Figuren, Säulen und<br />

Symbole überall um mich<br />

herum auf diesem riesigen Platz<br />

mischten sich mit farbigem<br />

Licht, das abstrakte Formen mitten<br />

durch den Raum zeichnete<br />

und dem ganzen Bild, das sich<br />

mir bot, eine lebendige Dynamik<br />

verlieh. Die Boxen tauchten die-<br />

sen zuvor von erwartungsvoller<br />

Stille geprägten Ort in ein Meer<br />

aus Klängen, Stimmen und<br />

Geräuschen.<br />

Unterhalten konnte ich mich<br />

eine ganze Weile nicht mehr. Ich<br />

war sprachlos, fasziniert von<br />

diesem großen Ganzen, das da<br />

um mich herum war. Die mir<br />

bisher bekannte Welt löste sich<br />

jetzt komplett auf und zum<br />

Vorschein kam eine neue, viel<br />

schönere, „wahre“ Realität. Ich<br />

bekam eine Gänsehaut und die<br />

Freudenschreie um mich herum<br />

ließen darauf schließen, dass es<br />

den anderen ähnlich ging. Dann<br />

kam der erste Kick, wie der erste<br />

Herzschlag von etwas<br />

Lebendigem. Nach einer Weile<br />

folgte der zweite und mir wurde<br />

klar, dass hier ein neues Wesen<br />

geschaffen wird, welches all<br />

diese Menschen um mich<br />

herum zusammen mit der Natur<br />

und dem unendlichen Raum,<br />

bestehend aus all den Farben,<br />

Formen und abstrakten<br />

Daseinsformen, die je existierten,<br />

in sich vereinte. Der beginnende<br />

monotone, hypnotisierende<br />

Sound, durchzogen von überirdischen<br />

Geräuschen, erweckte<br />

es vollends zum Leben und<br />

brachte diese Allgegenwärtigkeit<br />

an diesem einen Ort zum<br />

Vorschein. Ich wurde sofort mit-<br />

VON LINKS NACH RECHTS: LOVEFIELD, FULLMOON, FULLMOON, VOOV, LOVEFIELD – MOONA (WWW.MOONLIVES.DE)


gerissen von unglaublichen<br />

Energien, ließ meinen Körper<br />

treiben und tauchte ein in diesen<br />

undefinierbaren Raum.<br />

Dort laufen einem fremdartige<br />

Wesenheiten über den Weg:<br />

Leuchtende Insekten, komische<br />

Wesen mit riesigen Beinen.<br />

Dann sind da Menschen, die<br />

aus dem Feuer Kunstwerke<br />

schaffen. Man kann einfach<br />

Ewigkeiten in diese sich windenden<br />

Kreise und Figuren schauen,<br />

die sie mit den Flammen in die<br />

Luft zeichnen. Genauso diejenigen,<br />

die mit Kugeln jonglieren<br />

und sie auf ihren Händen und<br />

Armen schweben lassen. Es<br />

scheint alles nicht wirklich und<br />

doch ist es da. Pause machen<br />

sollte man auch zwischendurch<br />

und da bieten sich einem die<br />

vielen bunten Stände an, mit all<br />

den leckeren Sachen die es da<br />

gibt. Alles ist schön dekoriert<br />

und auf einem Teppich statt auf<br />

Stühlen zu sitzen ist einfach viel<br />

angenehmer. Selbst shoppen<br />

macht Spaß, draußen unter dem<br />

Sternenhimmel ohne diesen<br />

gewohnten Stress. Man<br />

bekommt die schönsten Sachen,<br />

welche, wie alles dort, diese<br />

magische Aura haben und das<br />

Ganze in einen märchenhaften<br />

Markt verwandeln, inmitten dieser<br />

Feenwälder.<br />

Irgendwann kommt dann auch<br />

die Sonne wieder und man sieht<br />

die neue Welt in einem ganz<br />

anderen Licht. Nun weichen die<br />

vielen abstrakten Gebilde vertrauteren<br />

Formen. Nun rücken<br />

auch die Menschen wieder in<br />

den Vordergrund, mit denen ich<br />

die ganze Zeit schon gefeiert<br />

hatte. Nun beginnt die meinem<br />

Empfinden nach schönste Zeit<br />

DAS ERSTE MAL<br />

einer Party. Der Sound wird flauschiger<br />

und lädt dazu ein, die<br />

vielen Eindrücke der Nacht zu<br />

verarbeiten. Ausgelassene<br />

Stimmung macht sich breit und<br />

nimmt mich ein. Überall entspannte<br />

Menschen, die tanzen,<br />

chillen oder miteinander quatschen.<br />

Nach einigen Partys<br />

kommt man auch <strong>als</strong> etwas<br />

zurückhaltender Mensch mit<br />

Leuten in Kontakt und spürt diesen<br />

regen Energieaustausch.<br />

Doch allein die vielen lieben<br />

Blicke sprechen für sich. Man<br />

geht tanzen oder entspannt in<br />

der Sonne. Hier konnte ich endlich<br />

wieder Freiheit genießen,<br />

fernab von all diesen sinnlosen,<br />

menschenverachtenden<br />

Strukturen dieser Zeit.<br />

Sicherlich hatte ich nicht nur<br />

positive Erfahrungen. Doch ich<br />

glaube, jede Party kann solch ein<br />

schönes Erlebnis sein. Es hängt<br />

von mir selbst ab, wie eine Party<br />

wird. Feiern muss man auch<br />

irgendwie lernen. Wenn ich nur<br />

darauf achte, was denn nun<br />

scheiße ist auf der Party, schaffe<br />

ich mir diese Realität und die<br />

Party ist auch scheiße. Zu viel<br />

Nachdenken hat mir auch schon<br />

öfter einen Abend versaut. Wenn<br />

ich mich einfach fallen lasse,<br />

sind das die schönsten<br />

Momente. Es funktioniert auch<br />

immer besser. Und so wachse<br />

ich an den Partys.<br />

Letzten Endes war dieser erste<br />

Partysommer der schönste<br />

Sommer meines Lebens. Die<br />

wunderbaren Menschen, die<br />

schönen Ausblicke, der treibende<br />

Sound. So viel Gutes hab ich<br />

vorher noch nicht erleben dürfen.<br />

Vielen Dank euch allen!<br />

BACKGROUND: EXCALLIBUR – MOONA VOOV – MÄC


18 DEKOSOMMER <strong>2003</strong><br />

Augen blicken, forschen, entdecken<br />

und verarbeiten das Gesehene.<br />

„Guck mal da, was ist das denn?“<br />

oder „Hast du das schon gesehen?“<br />

– mit suchendem Blick sah<br />

man sie über den Acker bummeln,<br />

im Takt der Musik, lachend ohne<br />

Eile. Ein Augenschmaus.<br />

Tage vorher, der Acker ist grad’<br />

gemäht, reisen die Dekorationskünstler<br />

an. Bauen ihre Lager auf,<br />

graben Löcher, setzen Pfähle und<br />

erfreuen sich der ungeteilten Aufmerksamkeit<br />

der Mücken, während<br />

sie ihr Werk beginnen.<br />

Deko für den Tag, die Nacht und<br />

die Phase, wenn sich die Sonne<br />

hinterm Horizont versteckt und<br />

die Blaue Stunde ihre Wirkung<br />

zeigt und alle fluoreszierenden<br />

Farben von Natur aus strahlen. Die<br />

Basics sind immer noch die gleichen:<br />

Schwarzlichtkunst, die<br />

Natur, Objekte, Fahnen,<br />

Licht, Projektionen und<br />

die Performance<br />

Künstler. Jede Party<br />

hat ihren eigenenSchwerpunkt,<br />

so wie<br />

die Antaris für<br />

ihre aufwendige<br />

String Art<br />

berühmt ist. In<br />

verschiedenen<br />

Formen stellt sich die<br />

Schwarzlichtkunst<br />

dar -<br />

Bilder,<br />

String Art, Pappmasché- oder Bauschaumfiguren<br />

und Objekte verwandeln<br />

die Party tags und nachts<br />

in eine Wunderwelt.<br />

Schade fand ich, dass auf der OV-<br />

Silence der Riesenstern von Flash<br />

Tobi auf dem Chillfloor nachts<br />

nicht ausreichend beleuchtet war.<br />

Die Natur hat sehr viel Dekoratives<br />

zu bieten, so hat Dan auf verschiedenen<br />

Partys (mushroom OA, Lovefield)<br />

mit Ästen und Pfählen für<br />

ein wunderschönes Ambiente auf<br />

den Tanzflächen gesorgt. Farbig<br />

angestrahlte Bäume und andere<br />

Naturhighlights haben ihren eigenen<br />

Spitit.<br />

Aufgefallen und vielleicht <strong>als</strong> Open<br />

Air Deko Trend <strong>2003</strong> zu bezeichnen<br />

ist, dass eine imposante<br />

Lasershow die nächste übertreffen<br />

will. Außerdem fiel noch ins Auge,<br />

dass sehr viel mit Tüchern gearbeitet<br />

worden ist. Von der Liquid<br />

Time bis hin zur VooV, wo der<br />

Jamin von morvisual.com (USA)<br />

den progressiven Floor mit seinen<br />

Tüchern dekorierte. Vermisst habe<br />

ich die Diaprojetktionen – sind sie<br />

vielleicht heimlich entsorgt worden<br />

von den kreativen VJs?<br />

Die Gäste wünschen sich immer<br />

neue visuelle Erlebnisse, so ist es<br />

an den Künstlern und<br />

Veranstaltern, sich weiterzuentwickeln,<br />

neue Ideen umzusetzen.<br />

Kaum eine Party hat nur noch<br />

Schwarzlichtkunst und Lichteffekte,<br />

jede Party ist eine Fusion<br />

der Künste ... Glücklicher Mensch,<br />

wer nach der VooV noch einen der<br />

Pilze aus Paradise No. 9s Zaubergarten<br />

abstauben konnte, denn<br />

dieser war zum letzten Mal zu<br />

sehen. Nicht zu vergessen die<br />

Stände mit ihrer eigenen Deko, die<br />

das Gelände in ein Märchendorf<br />

verwandeln. Viele Menschen aus<br />

Nah und Fern haben diesen<br />

Sommer dafür gesorgt, dass die<br />

Partys zu wunderschönen Welten<br />

sich verwandeln konnten.<br />

Schade nur, dass manche Veranstalter<br />

vergessen, diese fleißigen<br />

Künstler entsprechend zu entlohnen.<br />

Tage später – keine Mücken mehr<br />

in Sicht, die Tanzfläche ist einige<br />

Zentimeter tiefer gestampft, der<br />

Staub sitzt überall. Ruhe tritt ein,<br />

die Musik ist aus und die Künstler<br />

räumen ihre Deko wieder ein. Sie<br />

sind die Ersten und Letzten, die<br />

den Acker betreten und verlassen<br />

haben. Kurz nach Hause, alles<br />

waschen und trocknen und los<br />

geht’s auf einen neuen Acker, eine<br />

neue Party.<br />

Vielen Dank an alle KünstlerInnen<br />

für den visuellen Schmaus dieses<br />

Jahr. Und den HelferInnen (Dani –<br />

die fleißige).<br />

Eure AstridB


LICHTBLICK<br />

SHIVA MOON<br />

BILD: MOONA<br />

DEKO BY NATURE<br />

SHIVA MOON<br />

BILD: GERHARD HÜBNER<br />

WWW.WARPDRIVENOW.ORG<br />

DEKOSOMMER <strong>2003</strong><br />

TÜCHERDEKO UND SHOP<br />

ANTARIS<br />

BILD: GERHARD HÜBNER<br />

KÜNSTLER BEI DER ARBEIT<br />

TIME TO UNEARTH<br />

BILD: HÖRNCHEN<br />

19


20<br />

OBERE BILDER: MÄC (VOOV)<br />

UNTERE BILDER: KAI MATHESDORF (SHIVA MOON)<br />

HINTERGRUNDBILD: STEFFI HOYER (VOOV)


EL ZISCO (DEUTSCHLAND)<br />

PARTYSOMMER <strong>2003</strong><br />

JEEVAN (DEUTSCHLAND)<br />

NIN (THAILAND)<br />

BIDER: KAI MATHESDORF (VOOV UND LOVEFIELD)<br />

BAKKE (SCHWEDEN)<br />

MOONBOOTICA (DEUTSCHLAND)<br />

KAI MATHESDORF (DEUTSCHLAND)<br />

21


22 PARTYSOMMER <strong>2003</strong><br />

Von Wolfgang Sterneck<br />

Fast eine ganze Nacht lang durchtanzen,<br />

sich in diesen inneren<br />

Fluss fallen lassen, nach dem wir<br />

uns alle so sehnen ...<br />

Zwischendurch eine Zeit lang im<br />

Chill entspannen, einige lockere<br />

und manchmal auch etwas tiefere<br />

Gespräche, Nähe genießen, neue<br />

Leute kennen lernen ... um dann<br />

wieder in den endlosen<br />

Rhythmus der Beats<br />

einzutauchen ...<br />

In einer Gesellschaft, die auf Kontrolle<br />

und Rationalität basiert, in<br />

der Gefühl und Körper unter den<br />

Verstand gestellt sind, ist eine solche<br />

Nacht ein Ausbruch, Trance<br />

ist ein Ausbruch, Ekstase ist ein<br />

Ausbruch. Und dies hat sehr viel<br />

mit Politik zu tun.<br />

Selbstverständlich nicht mit der<br />

gängigen Vorstellung von Politik,<br />

sondern Politik auf einer unterschwelligen,<br />

aber dennoch für den<br />

Einzelnen so bedeutsamen Ebene.<br />

Politisch ist es aber auch, sich<br />

selbst und die Szene zu hinterfragen<br />

und mal etwas über<br />

den Tellerrand hinauszublicken –<br />

und daran hängt es leider viel zu<br />

oft, gerade auch in der scheinbar<br />

so tiefsinnigen Psy-Trance-Scene.<br />

Hinterfragen – zum Beispiel ganz<br />

banal, wer an einer Party verdient.<br />

Ist es einer allein, der seinen Gewinn<br />

aus überhöhten Preisen<br />

zieht, oder ist es eine Gruppe von<br />

Leuten, denen es hauptsächlich<br />

um eine gute Party geht?<br />

Hinterfragen – wie die Leute auf<br />

der Party miteinander umgehen.<br />

Eher gemeinschaftlich, oder sind<br />

alle auf einem Ego-Trip?<br />

Hinterfragen – warum tanzen inzwischen<br />

die meisten im gleichen<br />

Stil und immer in Richtung<br />

DJ?<br />

Hinterfragen – wie sieht denn<br />

der Party-Platz nach dem<br />

Wochenende aus und wer<br />

kümmert sich eigentlich um<br />

meinen Müll?<br />

Wenn sich eine Gruppe<br />

von Leuten trifft, um


gemeinschaftlich feiernd aus der<br />

Fesseln des Alltags mit seinem<br />

Konkurrenz- und Profitwahn auszusteigen,<br />

dann kann für einige<br />

Stunden ein Freiraum entstehen.<br />

Ein Freiraum, in dem zumindest<br />

der Ansatz eines anderen Lebens<br />

möglich ist. Doch dieser Freiraum<br />

entsteht nicht im luftleeren<br />

Raum, er ist weiterhin ein Teil der<br />

Welt, die ihn umgibt – und dies<br />

wird viel zu oft ignoriert …<br />

Wer bei seinen Erzählungen vom<br />

Urlaubstrip nach Goa nur von<br />

Partys und der vermeintlich überall<br />

spürbaren Spiritualität erzählt,<br />

der hat irgendwie übersehen,<br />

dass in Indien zigtausende Menschen<br />

hungern – aber egal,<br />

Hauptsache der DJ war geil …<br />

Und wer heute noch immer<br />

irgendwelche hinduistische Gottheiten<br />

auf seine Party-Flyer drukkt,<br />

der sollte sich auch mal mit<br />

dem Kastensystem und der religiösen<br />

Unterdrückung von Frauen<br />

beschäftigen – aber egal, Hauptsache<br />

schön bunt und das Image<br />

stimmt …<br />

Und wer davon spricht, dass die<br />

Trance-Szene so anders ist, der<br />

sollte sich vielleicht mal nüchtern<br />

die Ego-Trips von diversen DJs,<br />

Veranstaltern oder den ganz<br />

besonders erleuchteten Party-<br />

Freaks reinziehen – aber egal,<br />

Hauptsache das Dope ist gut …<br />

Und wenn dann irgendwann morgens<br />

über dem Dancefloor die<br />

Sonne aufgeht und alle trancehaft<br />

UMWELTSCH(M)UTZ<br />

in der Musik versunken sind,<br />

dann liegen längst die zerknüllten<br />

Flyer mit dem psychedelisch<br />

leuchtenden Om zwischen<br />

unzähligen Bierdosen – doch wer<br />

schaut schon nach unten …<br />

w.sterneck@sterneck.net<br />

Fotos: Claus Baldauf (links)<br />

André Wagner (rechts unten)<br />

DER AUTOR UND DIE MATERIE …<br />

FOTO: SAN<br />

23


24 PARTYSOMMER <strong>2003</strong><br />

Die ansteckende<br />

Wirkung<br />

Obwohl jede Party einzigartig ist,<br />

zwei Partys bleiben außergewöhnlich:<br />

Fusion und Wonderland.<br />

Erstere, weil der dort gepflegte<br />

symphatische Freizeitkommunismus<br />

quasi die Grundkonstante<br />

des OA-Sommers darstellt. Die<br />

Wonderland, weil sie so völlig abseits<br />

der Rennstrecke A24 liegend<br />

eine außergewöhnliche, lauschige<br />

Location und die heimeligste<br />

Atmosphäre bietet.<br />

Hoch waren die Erwartungen, riesig<br />

die Vorfreude nach letztem<br />

Jahr - die Wonderland 7 hat sie<br />

alle erfüllt. Die Musik überdurchschnittlich,<br />

die Licht- und Videoinstallationen<br />

traumhaft. Das<br />

generell unebene Gelände ging<br />

wieder früh in die Oberschenkel.<br />

Auch wenn angesichts der Augen<br />

der den Hang hochtapsenden<br />

Leute klar wurde, wie exzessiv die<br />

Party ist, Waldfrieden aller Orten.<br />

Die Nächte waren noch lau, der<br />

Samstag tagsüber sogar noch stellenweise<br />

sehr warm. Einige dutzend<br />

Menschen mit Waldfrieden-T-<br />

Shirts ein Beleg für die ansteckende<br />

Wirkung des Wonderlands:<br />

gerne wäre ich ein Bewohner des<br />

Planets Waldfrieden.<br />

Uwe<br />

WALDFRIEDEN WONDERLAND – STEFFI HOYER (3)<br />

Persönliches<br />

Logbuch<br />

Meine Erfahrung dieses Sommers<br />

ist es, sich besser immer stets<br />

kompatible Begleiter auszusuchen,<br />

um entspannt und voller Freude in<br />

andere Welten abzuheben. Ansonsten<br />

kann es leider vorkommen, dass,<br />

sobald der Flug begonnen hat, die<br />

Begleiter einen nicht begleiten<br />

und stattdessen mit voller Wucht<br />

mitten auf der Reise entscheiden,<br />

wieder nach Hause zu fahren.<br />

Und wenn man dann mit Warp-<br />

Geschwindigkeit sich auf der Reise<br />

befindet, kann das zu einer üblen<br />

Bruchlandung führen, nach Hause<br />

gezerrt zu werden. Wenn das die<br />

Begleiter dann nicht verstehen,<br />

sind es keine guten Begleiter, die<br />

nie wieder begleiten sollten.<br />

der mor.


Nächtliches<br />

Feuerwerk<br />

Es waren drei geile OAs die mir<br />

diesen Sommer versüßt haben.<br />

Das war zum einem der F.l.u.x.-B-<br />

Day-Bash in Titz am 5. Juli. War<br />

eine kleine, aber sehr familiäre<br />

und süße Geschichte mit<br />

Hammer-Location. Dann die VooV<br />

natürlich. War meine zweitschönste,<br />

die ich bisher miterleben<br />

durfte. Und zu guter Letzt die<br />

time 2 unearth in der Villa<br />

Roccoco bei Neuss vom 15. bis 17.<br />

August - drei Tage feinster<br />

Ohrenschmaus mit bestem<br />

Partyvolk. War eine<br />

fast runde Sache. War diesmal<br />

wieder ein guter Party-Jahrgang! ;-)<br />

Peace & Kicks<br />

G tzlich<br />

PERSÖNLICHE GEDANKEN<br />

Unglaublicher<br />

Sommer<br />

Ein unglaublicher Sommer, heiß<br />

und schwer! Persönliche<br />

Tiefschläge haben mich veranlasst,<br />

einiges im Leben neu zu<br />

durchdenken. Meine Erkenntnisse<br />

daraus lassen mich heute wissen,<br />

dass alles - gerade "schlechte"<br />

Erfahrungen - einen tieferen Sinn<br />

hat. Der Dalai Lama sagt: "Ein<br />

Feind ist dein bester Guru"...<br />

Also, wenn ihr gerade auch glaubt,<br />

dass es schlimmer nicht mehr<br />

kommen kann, dann denkt<br />

darüber nach, was diese Situation<br />

auch klarmachen soll und fangt<br />

an, etwas zu ändern – es lohnt<br />

sich!!!<br />

Sandra K hne<br />

Freiheit und Liebe<br />

Das Beste am Partysommer? Das<br />

absolute Gefühl von Freiheit und<br />

Liebe um einen herum und in<br />

einem.<br />

Jana Kreft<br />

TIME TO UNEARTH – HÖRNCHEN (4)<br />

25


26 PARTYSOMMER <strong>2003</strong><br />

VOOV – KAI MATHESDORF (2)<br />

VOOV – ANDRÉ WAGNER (2)<br />

Sport, Musik und<br />

Zweithaar<br />

Dieser Sommer war schon etwas<br />

Besonderes. Sei es sportlich - in<br />

Erinnerung bleiben werden sicherlich<br />

das 6-2 der Alten Herren Putliz<br />

gegen ein angefeiertes VooV-Team<br />

und natürlich der 1. Psychedelic<br />

Soccer Cup, der mit Tatsus<br />

Profitruppe einen würdigen Sieger<br />

fand. Aber auch musikalisch blie-


en keine Wünsche offen. Ob nun<br />

auf den großen Partys der Saison<br />

oder den etwas familiäreren Events<br />

- PsyTrance ist beliebt wie schon<br />

lange nicht mehr. Daran konnten<br />

diesmal, und sei es auch nur aus<br />

finanziellen Gründen, auch die<br />

größten Gegner nicht vorbei. Viele<br />

Veranstalter haben einen Gang runtergeschaltet<br />

(das heißt weniger<br />

fette Live-Acts, mehr local Support)<br />

und sind deshalb wohl mit einem<br />

blauen Auge davon gekommen.<br />

Erfreulich war auch zu erleben,<br />

dass die Fraggles nicht mehr jeden<br />

Scheiß mitmachen.<br />

RIK, WWW.PSYGARDEN.BE<br />

PERSÖNLICHE GEDANKEN<br />

So blieb manche hohe Erwartung<br />

in den eigenen Bauzäunen<br />

hängen. Abschließend möchte<br />

ich noch einen weiteren Trend<br />

erwähnen. Nämlich den Griff<br />

zum Zweithaar! Ich hab es<br />

selbst ausprobiert und das<br />

Ergebnis war echt überraschend.<br />

Selbst langjährige<br />

Freunde und Bekannte sind<br />

mir frisch entgegengetreten<br />

und beneideten mich um<br />

meine neue Haarpracht. Den<br />

eigenen Fokus zu verändern,<br />

bringt auf jeden Fall andere<br />

Betrachtungsformen und die<br />

sind wichtig, um sich neu zu<br />

zentrieren.<br />

maik hotz<br />

MAIK AUF DER VOOV – CLAUS BALDAUF<br />

27


28 PLANET REPORT<br />

Samothraki hat nun schon im<br />

dritten Jahr nacheinander ein unglaubliches<br />

Trance Gathering erlebt<br />

– Leute aus aller Welt trafen<br />

sich, um sich auf der Insel in der<br />

Ägäis vor der griechieschen Küste<br />

zu einem Line Up zu feiern und<br />

zu tanzen, das weit mehr <strong>als</strong> fett<br />

war. Die Polizei wirbelte allerdings<br />

einiges durcheinander.<br />

Von YoYo<br />

Samothraki kann mit kristallklarem<br />

Wasser prahlen, mit spektakulären<br />

Wasserfällen in einem<br />

Naturreservat und vielen Dingen<br />

mehr. Nur 3000 Einwohner hat<br />

die Insel. Fantastisch ist der Berg<br />

Fengari (= Mond) – mit einer<br />

Größe von 1624 Metern thront er<br />

dort wie ein Gott. Einst vulkanisch<br />

und energiegeladen, ruht der<br />

Fengari jetzt<br />

und lässt<br />

das<br />

Wasser unterirdischer Seen über<br />

seine Felsen fließen – ein beeindruckenden<br />

Anblick. Ein magischer<br />

Ort für eine Tranceparty.<br />

Man erzählt sich von geheimen<br />

Ritualen, in denen Plato und Pythagoras<br />

auf Samothraki Kontakt<br />

zur spirituellen Welt aufgenommen<br />

haben sollen. Seitdem hat<br />

sich dort nicht viel verändert. Die<br />

Schönheit der Natur ist unangetastet.<br />

Mike Athanassakis und Mike<br />

Simopoulos hatten sich auf dem<br />

Boom Festival in Portugal kennen<br />

gelernt und gemeinsam die Vision<br />

entwickelt, auf Samothraki ein<br />

großes Festival zu veranstalten.<br />

Nach viel harter Arbeit, die all ihre<br />

Zeit und all ihr Geld kostete, überzeugten<br />

sie die Inselverwaltung<br />

und brachten das erste Trance<br />

Festival auf Samothraki ins<br />

Rollen. Das wurde ein großer<br />

Erfolg und es zeigte sich, dass<br />

die Organisatoren eine Menge<br />

bewegen können. Samothraki war<br />

2001 sicher die Party, über die<br />

weltweit am meisten gesprochen<br />

wurde. Im nächsten Jahr kamen<br />

die Leute wieder, das Festival<br />

rockte noch einmal richtig – <strong>als</strong>o<br />

gab es jetzt ein weiteres<br />

Samothraki Dance Festival.<br />

Wir waren diesmal früh da, campten<br />

an einem der ruhigen Strände<br />

und warteten auf die Party. Mehr<br />

und mehr Gäste trudelten<br />

gemächlich von den Fähren her<br />

ein. Mehr <strong>als</strong> 80 Prozent von<br />

ihnen reisten aus dem Ausland<br />

an, tausende sind es gewesen.<br />

Der Campingplatz füllte sich mit<br />

bunten Massen, Autos, Schlafmobilen,<br />

Vans und Dekoration.<br />

Der Marktbereich am einen Ende<br />

des Geländes war sehr gut organisiert.<br />

Chinesische Laternen tauchte<br />

ihn abends in feines Licht. Viele<br />

bunte Stände boten alle möglichen<br />

Waren an, Essensauswahl<br />

gab es diesmal in Hülle und Fülle<br />

und Erfrischungen an Bars auf<br />

dem ganzen Gelände.<br />

Das Line Up war prall gefüllt mit<br />

Namen wie GMS, Dino Psaris,<br />

Hallucinogen, Koxbox, Tristan,<br />

Bamboo Forest, Edwardo und vielen<br />

mehr. Mit Alex Bone war ein<br />

besonderer Deko-Künstler am<br />

Start. Er kreierte wundervolle<br />

Pilze für den Mainfloor, in<br />

Szene gesetzt mit Malerie und<br />

im Flow mit der umgebenden


Natur. Statt Lasern bestimmte<br />

Natürliches das Bild im Zentrum<br />

der Party. Arash Atman war für<br />

den Chill zuständig, zusammen<br />

mit Tribe of Frog. Sie bauten unter<br />

anderem 50 Schmetterlinge und<br />

setzten sie in Bäumen in Szene.<br />

Die Umgebung war an beiden<br />

Floors superschön, immer mit<br />

einem kräftigen Hauch Wunderland.<br />

Mit dem Sonnenuntergang, <strong>als</strong><br />

der erste Beat einsetzte, jubelten<br />

die Leute und stampften los. Zwei<br />

Tage vergingen so, unter der Sonne<br />

und unter den Sternen, die<br />

Musik donnerte mit 150 Kilowatt<br />

aufs Meer hinaus.<br />

Dann kam der Schock. Polizisten<br />

mit Hunden stürmten das Camp.<br />

Sie hatten einen Gerichtsbeschluss<br />

aus Alexandropolis dabei,<br />

ihre Mission: das Festival beenden.<br />

Die Organisatoren taten alles<br />

in ihrer Macht Stehende, um die<br />

Polizei aufzuhalten. Doch wurden,<br />

wie zuvor schon am Hafen, Gäste<br />

festgenommen und nach<br />

Alexandropolis verfrachtet. In den<br />

griechischen Nachrichten kursierte<br />

die Gesamtzahl von mehr <strong>als</strong><br />

100 Festnahmen, <strong>als</strong> das Festival<br />

gerade begann. Es waren Bilder<br />

zu sehen, wie die Polizei bei der<br />

Anreise Autos von Festivalgästen<br />

mit Hunden nach illegalen<br />

Drogen durchsuchte.<br />

Mike Simopoulos verlies die Party,<br />

um gemeinsam mit drei Anwälten<br />

den Inhaftierten zu helfen. Die<br />

meisten kamen mit einem blauen<br />

Auge davon. Im Internet beklagen<br />

sich aber einige von ihnen über<br />

Schikanen. Ein Festivalgast berichtet,<br />

er sei wegen Weihrauch<br />

ins Gefängnis gekommen, den er<br />

SAMOTHRAKI <strong>2003</strong><br />

aus Indien mitgebracht hatte.<br />

(www.samothrakiaction.org/<br />

collect.html)<br />

Die Leute auf dem Festival waren<br />

geschockt, ihre Freiheit war verletzt<br />

worden. Paranoia und<br />

Gerüchte breiteten sich aus, andererseits<br />

kümmerten sich auch<br />

viele Leute gar nicht weiter um<br />

den Zwischenfall. Niemand wusste<br />

genau, was los war, die Party<br />

jedenfalls ging erstaunlicherweise<br />

nach Plan weiter. Die Stimmung<br />

kippte allerdings für einen Tag.<br />

Aber die Dancefloors waren voll<br />

und es rockte ordentlich. Die beiden<br />

Mikes taten derweil alles, um<br />

die Razzien zu stoppen. Sie probierten<br />

es über alle Beziehungen,<br />

die sie haben – und die gehen<br />

zum Teil höher hinauf <strong>als</strong> zu den<br />

Behörden, die das Festival stoppen<br />

wollten.<br />

Zwei Tage darauf, die Party war<br />

fast zu Ende, kam die Polizei wieder.<br />

Sie wollte das Festival beenden,<br />

nahmen wieder fest und nahmen<br />

sie mit, mitunter für beinahe<br />

gar nichts. Aber sie stoppten die<br />

Party nicht, das wussten die<br />

Mikes zu verhindern. Am Mainfloor<br />

ging es immer weiter, die<br />

Musik war brilliant, die Menge<br />

voller Energie. Dann kam ein<br />

Sturm auf, <strong>als</strong> ob ein Gott<br />

weinte, um allen Schmutz<br />

weg zu waschen. Die Leute<br />

flüchteten in die Zelte,<br />

versteckten sich nachts –<br />

und die meisten fuhren<br />

am nächsten Tag. Würde<br />

es die After-Party geben?<br />

Würde die Polizei noch einmal<br />

kommen? Eine Weile<br />

war es still im Camp.<br />

Die Organisatoren aber<br />

gaben noch einmal<br />

29<br />

alles – und die After-Party begann.<br />

Vorher hatte es einen Umbau<br />

an der Chill Out Area gegeben,<br />

der Sound drückte ins Camp.<br />

Die Gesichter hellten sich wieder<br />

auf an diesem Abend, weil die<br />

Musik weiter ging. Zwei Tage<br />

wunderbarster Partyatmosphäre<br />

folgten, mit vielleicht noch 2000<br />

Leuten, tollem Sound und der<br />

starken Verbindung zwischen den<br />

Leuten, die alle jetzt brauchten.<br />

Die Musik wird weitergehen. Das<br />

Samothraki Festival wird es 2005<br />

geben, die Probleme sollen ausgemerzt<br />

werden. Die Organisatoren<br />

planen, wegen der Angelegenheit<br />

vor den Europäischen Gerichtshof<br />

zu ziehen.<br />

Die Polizei kam nicht wieder.<br />

Freiheit hing über dem Camp wie<br />

eine Flagge, die Menschen lächelten<br />

und genossen diesen besonderen<br />

Ort und die Musik, die sie<br />

lieben.<br />

Wenn du auf dem Festival warst<br />

und etwas gegen die Polizeiaktionen<br />

unternehmen willst, wende<br />

dich bitte an action@<br />

samothrakidancefestival.com<br />

Bilder:<br />

Sam@Chaishop.com<br />

Übersetzung und<br />

Ergänzungen:<br />

Claus Baldauf


30 PLANET REPORT<br />

Während in den traditionellen Trance-Ländern der<br />

nördlichen Hemisphäre unseres Planeten das Winterund<br />

Clubleben beginnt, fängt der Sommer in den<br />

neuen Brutstätten der Trance Szene wie etwa Brasilien,<br />

Südafrika und Australien an. Was könnte besser sein,<br />

<strong>als</strong> den Sommer im sonnigen Europa und den Winter<br />

im heißen Brasilien zu verbringen – um zusammen mit<br />

Gleichgesinnten ein paar der besten Festiv<strong>als</strong> unserer<br />

Kultur zu erleben!<br />

Dieser Artikel dient <strong>als</strong> Guide zur südlichen Hemisphäre.<br />

Ein Schnappschuss der gegenwärtigen Trance-<br />

Szene dort. Ein Ausblick auf die kommende Saison!<br />

Wir haben lokale Aktivisten animiert,<br />

aus der Szene zu berichten<br />

und repräsentative Insideviews zu<br />

liefern. Die Teilnahme war nicht<br />

wie erhofft. Wenn du zu diesem<br />

dynamischen Artikel im Chaishop<br />

und auf mushroom <strong>online</strong> Infos<br />

und Szenereports liefern könntest<br />

– schreib’ bitte an<br />

sam@chaishop.com<br />

Den kompletten Artikel in der<br />

jeweils aktuellen Version findest du<br />

unter www.chaishop.com und<br />

www.mushroom-<strong>online</strong>.com<br />

Argentinien<br />

Text: Sam@Chaishop.com<br />

Eine Elektronikmusik-Szene gibt es<br />

schon lange in Argentinien, nun<br />

scheint sich aber auch der Trance<br />

dort niederzulassen. Es gibt gelegentliche<br />

Partys und die Leute fangen<br />

an, Musik zu produzieren. Ein<br />

größeres Festival ist geplant für<br />

Silvester.<br />

Partys:<br />

Sep 21: Wake Up Festival (OA),<br />

Calera, Cordoba<br />

Dec 31 - Jan 4: Todos Somos Uno<br />

(Part II) (OA), Tras las Cierras,<br />

Cordoba<br />

Links / Contacts:<br />

www.mindprobe. com.ar<br />

www.Psytrance. com.ar<br />

www.chaishop.com/ar<br />

DJ Josered<br />

(noegono@hotmail.com)<br />

Australien<br />

Text: Pied Piper Paul, Baz of<br />

Psyburbia (www.psyburbia.co.uk),<br />

Australien (oder einfach Oz) ist ein<br />

unglaublich facettenreiches Land,<br />

in dem fast alle Arten von<br />

Geografie und Nationalität irgendwo<br />

vertreten sind. Es ist eine gewaltige<br />

Landmasse, die hauptsächlich<br />

aus Wüste besteht, mit großen<br />

Städten, die – abgesehen von der<br />

Hauptstadt Canberra – an den<br />

Küsten und alle eher in den fruchtbaren,<br />

gemäßigten Ecken liegen.<br />

Reisende sollten kein Problem<br />

damit haben, eine schöne Zeit in<br />

Oz zu verbringen. Die Lebenshaltungskosten<br />

sind niedrig und die<br />

meisten Leute sind sehr freundlich<br />

und hilfsbereit. Stell<br />

dich jedoch auf weite<br />

Entfernungen ein –<br />

um viele Outdoor-<br />

Partys mitmachen zu<br />

können, wirst du ein<br />

Auto benötigen.<br />

Wenn du länger<br />

bleibst, kauf’ dir eins,<br />

das du bei der<br />

Ausreise wieder verkaufst.<br />

Das ist das<br />

Günstigste!!<br />

Was Trance anbelangt,<br />

hat der Süden des Staates Victoria<br />

über den Sommer (November bis<br />

März) eine ausgeprägte Outdoor<br />

Kultur. Du kannst so viele Partys<br />

finden, wie du willst. Melbourne –<br />

RAINBOW SERPENT FESTIVAL / AUSTRALIEN (BILD: MARK LUCKEY)<br />

die Haupstadt Victorias – ist ein<br />

guter Startplatz: Die meisten Outdoor-Events<br />

sind zwei bis drei<br />

Stunden Autofahrt entfernt. Ich<br />

lege euch die Organisation<br />

Tranceplant aus Melbourne ans<br />

Herz, sie sind mit ihren Konzepten<br />

wirklich weit vorne.<br />

Die größten Psy-Partymacher in<br />

Melbourne sind wohl Earthcore.<br />

Die machen zehn Partys oder so im<br />

Jahr, mit mindestens zwei großen<br />

Outdoor-Geschichten. Diesen November<br />

wird ihr 10-jähriges Jubiläum<br />

gefeiert, mit gewohnt riesigem<br />

Line Up (samt Hallucinogen).<br />

Obwohl sie betonen, sich vom<br />

PsyTrance lösen zu wollen, um<br />

viele andere Stile unterzubringen,<br />

haben sie immer noch Acts, die<br />

AUSTRALIEN (SALLY GREEN)<br />

auch die Liebhaber der psychedelischen<br />

Kultur anziehen.<br />

Die größte Party ist Green Ant’s<br />

Rainbow Serpent Festival im Januar<br />

während des langen „Australia


Day“-Wochenendes. Das Festival<br />

hat zwei Bühnen, mit langweiligem<br />

Trance auf der einen und einer vielseitigeren<br />

Palette von Sounds auf<br />

der anderen. Tribeadelic machen eine<br />

Neujahrsparty, die sich einen<br />

exzellenten Ruf verdient hat und<br />

sich an diejenigen richtet, die sich<br />

ein umfassendes, psychedelisches<br />

Partyerlebnis wünschen.<br />

Die Byron Bay/Lismore-Region hat<br />

schon viele große Partys hervorgebracht<br />

und beherbergt eine exzellente,<br />

familiäre Underground-Szene.<br />

Die Partys können sich zwar<br />

nicht mit der Größe der Melbourne<br />

Events messen, aber du<br />

kannst ja mal www.demontea.com<br />

checken. Um Neujahr gab es in<br />

der Vergangenheit die fettesten<br />

Partys, etwa die Exodus. Der Vorteil<br />

von Byron ist, dass das Wetter gut<br />

und der Vibe sehr relaxed ist.<br />

Byron ist momentan ein Hauptanlaufpunkt<br />

für Touristen; wenn<br />

das nicht dein Ding ist, magst du<br />

dich vielleicht lieber in die Berge<br />

aufmachen.<br />

Sydney ist ohne Zweifel die größte<br />

Fun City. Sie ist voll mit interessanten<br />

Features und scheint 24<br />

Stunden am Tag Party zu machen;<br />

wie auch immer, der Musiktrend<br />

ist eher am Mainstream orientiert,<br />

obwohl es auch Trance-Events<br />

gibt. Es ist <strong>als</strong>o trotzdem einen<br />

Besuch wert …<br />

Weitere Partys werden geschmissen<br />

in Brisbane, an der North<br />

Coast (ein bis zwei Stunden von<br />

Sydney) und in Perth. Neuerdings<br />

gibt RAINBOW es auch SERPENT Outdoor-Partys FESTIVAL / AUSTRALIEN in den<br />

Tropen in (FOTO: und MARK um Cairns LUCKEY) herum<br />

(Startpunkt, um das Great Barrier<br />

Reef oder den Daintree Forest im<br />

Norden zu besichtigen). Wenn du<br />

ein paar Monate dort bleiben<br />

kannst, besteht kein Zweifel, dass<br />

du ein paar große Partyerlebnisse<br />

und eine Menge zu tun haben<br />

wirst. Das Sommerwetter macht<br />

viele Dinge zum Kinderspiel und<br />

unsere Tauschrate ist für die<br />

meisten Nationalitäten günstig.<br />

Partys:<br />

Oct 25: Tribal Shift (OA), Sydney<br />

Nov 28-30: 10 year anniversary festival<br />

(OA), Victoria<br />

Silvester30: Alpine Unity (OA),<br />

near Queenstown<br />

SOUTHERN HEMISPHERE<br />

Links/Contacs:<br />

www.tranceplant.org<br />

www.greenant.com<br />

www.tribeadelic.com<br />

www.oztrance.com<br />

www.ozdoof.com<br />

www.demontea.com<br />

www.tempestrecordings.com.au<br />

www.spraci.com.au<br />

www.psyburbia.co.uk<br />

www.australiens.net<br />

www.earthcore.com.au<br />

www.ozdoof.com<br />

DJ Pied Piper Paul<br />

(piedpiperpaul@yahoo.com)<br />

Bolivien<br />

Text: Sam@Chaishop.com<br />

Das Land mit hohem historischen<br />

Reichtum, hoher Energie und hoher<br />

Lage ist zugleich eines der<br />

ärmsten Länder der Welt. Dennoch<br />

hat sich eine kleine Trance-Szene<br />

herausgebildet und es finden gelegentliche<br />

Trancepartys um La Paz<br />

statt – einer Stadt in über 4000<br />

Metern Höhe! Psyworks macht ab<br />

und zu Partys mit internationalen<br />

Künstlern.<br />

Party:<br />

Sep 20-22: Earthdance Bolivia (OA)<br />

Link: www.psyworks.org<br />

BOLIVIANISCHE IMPRESSIONEN …<br />

(SAM@CHAISHOP.COM)<br />

31


32 PLANET REPORT<br />

Brasilien<br />

Text: Sam@Chaishop.com<br />

Brasilien – das Paradies, das fast<br />

die Hälfte Südamerikas umfasst,<br />

das größer ist <strong>als</strong> die USA, in dem<br />

allein durch die Amazonasregion<br />

ein Zehntel des Sauerstoffs und<br />

ein Fünftel des Frischwassers der<br />

Erde produziert werden. Brasilien<br />

– durchzogen von Wasserfällen,<br />

Wäldern und Stränden, die ebenso<br />

schön wie die Brasilianer sind.<br />

Brasilien – ein perfekter Platz für<br />

einen Trance-Urlaub …<br />

Trance erlebt in Brasilien seinen<br />

Höhepunkt! In der Megastadt Sao<br />

Paulo (das mit Mexico City um<br />

den zweiten Platz der größten<br />

Städte der Welt kämpft) gibt es<br />

Partys sieben Tage die Woche.<br />

Jedes Wochenende finden OAs<br />

statt an Plätzen, die man sich<br />

schöner nicht vorstellen kann.<br />

Internationale Künstler sind permanent<br />

vor Ort – denn Brasilien<br />

und Brasilianer sind unwiderstehlich.<br />

Überall bilden sich lokale<br />

Künstler heraus, die wegen der<br />

Qualität ihres Schaffens hoch respektiert<br />

werden. DJs wie Rica,<br />

Gabe (Wrecked Machines),<br />

M.A.C.K., Tati und Swarup haben<br />

schon rund um die Welt gespielt.<br />

Trance hat seine Hauptstadt in Sao<br />

Paulo gefunden. Clubs wie Klatu,<br />

Freak-a-delic, A-Club, Shakti helfen<br />

dir, dich zu connecten. In der<br />

Galleria D’Ouro Fino kannst du<br />

Trancebedarf kaufen und die Szene<br />

bei Tageslicht kennen lernen.<br />

BRASILIEN (SAM@CHAISHOP.COM)<br />

Während der Woche zu<br />

clubben ist kein Problem,<br />

und hast du erst mal damit<br />

begonnen, ist es schwer<br />

aufzuhören. In vielen anderen<br />

brasilianischen Städten<br />

wie Belo Horizonte, Rio,<br />

Curitiba oder Goiania ist die<br />

Trance Szene eher klein,<br />

entwickelt sich aber. Alto<br />

Paraiso (im Staat Goias)<br />

und Trancoso (Bahia) hat<br />

Tranceresorts aufgebaut, die<br />

eine große Attraktion für naturliebende<br />

Trancer aller Nationen ist.<br />

Die OAs finden überall zwischen<br />

diesen Plätzen statt – <strong>als</strong>o, achte<br />

auf Flyer und Ankündigungen auf<br />

den Webseiten.<br />

Touri-geeignete Locations sind der<br />

Staat Bahia wegen seiner Strände,<br />

der Amazonas für das ultimative<br />

Regenwalderlebnis, Foz de Iguacu<br />

wegen der breitesten Wasserfälle der<br />

Welt, Salvador wegen seiner Black<br />

Music Culture, der Staat Minas<br />

Gerais wegen seiner Gold- und<br />

Silberminen, Städte und der schö-<br />

nen Landschaft, der Staat Pantanal<br />

wegen seiner Tierwelt, Sao Paulo<br />

und Rio wegen des brasilianischen<br />

Citylifes und viele, viele Plätze<br />

mehr … Denk’ daran, dass die<br />

Entfernungen groß sind und dass<br />

du deine Reisegegend aussuchst,<br />

bevor du deine Ferien startest.<br />

Partys:<br />

Silvester: Brazilian Trance Festival,<br />

close to Sao Paulo<br />

Silvester: Universo Paralelo, Bahia<br />

COSTA RICA (SAM@CHAISHOP.COM)<br />

Links / Contacts:<br />

www.chaishop.com/br<br />

www.zuvuya.net<br />

www.baladaplanet.com.br<br />

DJ Rogerio Martinelli<br />

(rogerio@chaishop.com)<br />

DJ Carbon 23<br />

(bruno@chaishop.com)<br />

Nazca<br />

(soononmoon@hotmail.com)<br />

Costa Rica<br />

Text: DJ Prophet, DJ Brealey,<br />

Sam@Chaishop.com<br />

Seit den späten Neunzigern kommen<br />

Gruppen alter Tranceheads und<br />

DJs von entfernten Plätzen wie<br />

Indien zu diesem paradiesischem<br />

Ort in Zentralamerika. Die Ausländer<br />

ließen sich an magischen und<br />

Naturplätzen wie Montezuma und<br />

Tamarindo nieder, wo unsere Szene<br />

aufwuchs. Sie teilten ihre Kultur und<br />

guten Vibes und zeigten uns eine<br />

völlig neue Art zu tanzen und Musik<br />

zu fühlen.<br />

Leute haben sich an versteckten<br />

Plätzen in der Natur versammelt,<br />

um die Freuden von Trance, Natur,<br />

Unity und Respekt allem gegenüber<br />

zu erleben. Es gab auch DJs, die ihre<br />

Musik mit den ortsansässigen Kids<br />

teilten; manche von ihnen sind<br />

inzwischen bekannte nationale DJs<br />

und Producer, die einen großen<br />

Einfluss auf die Entwicklung unserer<br />

Szene hatten.<br />

Auf diese Weise wächst und gedeiht<br />

unsere Trance-Community, mit<br />

immer besseren Organisationen,<br />

Outdoor-Partys und inzwischen<br />

abgedrehten Live Acts. Partys mit<br />

internationalen Künstlern finden<br />

gelegentlich in der Nähe der<br />

Hauptstadt San Jose statt.<br />

Costa Rica erscheint <strong>als</strong> paradiesischer<br />

Fleck für internationale Trance-


Festiv<strong>als</strong>. Die ökologische Vielfalt, die<br />

uns dieses Land beschert, ist<br />

unglaublich faszinierend … Du kannst<br />

wählen zwischen Vulkanen, feuchten<br />

Wäldern, in denen man die beste Luft<br />

der Welt atmet, oder Stränden am<br />

Pazifik oder der Karibik – und vielen<br />

anderen versteckten Schönheiten. Die<br />

Szene ist immer noch recht klein und<br />

der Tourismus wird überall im Land<br />

von US-amerikanischen Touristen dominiert.<br />

Es wird wahrscheinlich noch<br />

dauern, bis diese Art von Festiv<strong>als</strong><br />

sich entwickeln kann.<br />

Um in Kontakt mit unserer Elektronik-<br />

Szene und -Kultur zu kommen,<br />

musst du unbedingt mal ab<br />

21 Uhr zur Disco-Bar El Yos in San<br />

Jose gucken, wo wir dir extreme<br />

psychedelische Erfahrungen garantieren<br />

– in unseren hoch gefeierten<br />

Global Trance Sessions. Das ist der<br />

Weg, zu den wirklich speziellen<br />

Underground Partys zu gelangen,<br />

die dann passieren, wenn man sie<br />

am wenigsten erwartet ;·)<br />

See ya’ all here ... PURA VIDA!<br />

Partys:<br />

Global Trance Sessions mittwochs, El<br />

Yos, San Pedro, San Jose<br />

Links/Contacts:<br />

www.chaishop.com/cr<br />

www.crdance.com<br />

www.transelastica.com<br />

www.sentidourbano.com<br />

www.psychedelicnomads.com<br />

DJ Ali<br />

(stalloalessandro@hotmail.com)<br />

DJ Prophet<br />

(prophet@chaishop.com)<br />

DJ Brealey (brealey@chaishop.com)<br />

Indien (Goa)<br />

Text: Sam@Chaishop.com<br />

Die Uhren scheinen in Goa rückwärts<br />

zu laufen. Die letzte Season war brilliant.<br />

Anders <strong>als</strong> in den Jahren zuvor<br />

kam der Vibe zurück, die politische<br />

Situation entspannte sich. Die Partys<br />

pulsierten wie in den frühen Tagen<br />

und viele Leute fuhren nach der<br />

Saison glücklich wieder nach Hause.<br />

Goa ist kein Ort für Zeitpläne. Partys<br />

werden normalerweise ein paar<br />

Stunden vor Beginn angekündigt. Es<br />

gibt <strong>als</strong>o keine Festivaldaten, die wir<br />

dir nennen können, außer der<br />

Richtung Vagator, Chapora oder<br />

Ajuna, in die du dich aufmachen solltest<br />

– der Rest kommt von alleine!<br />

SOUTHERN HEMISPHERE<br />

Israel<br />

Text: Sam@Chaishop.com<br />

Israel – das Land, in dem Psytrance<br />

Mainstream ist – ist voll mit Partys,<br />

Labels, Musik und Trance Freaks. Es<br />

gibt zu viel zu erzählen, belassen wir<br />

es <strong>als</strong>o dabei: Ja, Mega-Events mit<br />

mehr <strong>als</strong> 10.000 Leuten gibt es<br />

immer noch, ebenso wie viele kleine<br />

Underground-Events. Ja, es gibt<br />

Probleme mit der Polizei bei vielen<br />

Partys, aber die Trance-Gemeinde<br />

gibt niem<strong>als</strong> auf. Und ja, der israelische<br />

Music Output ist populärer<br />

denn je und überflutet die Welt mit<br />

frischem psychedelischem Sound.<br />

Come and enjoy!<br />

Links : www.isratrance.com<br />

www.chaishop.com/il<br />

MEXIKO (SAM@CHAISHOP.COM)<br />

Mexiko<br />

Text: Sam@Chaishop.com<br />

In Mexiko gab es in den letzten<br />

paar Jahren eine beeindruckende<br />

Trance-Explosion. Trance entwickelte<br />

sich in Highspeed, was un-<br />

33


34 PLANET REPORT<br />

glücklicherweise auch ein paar<br />

schlechte Dinge mit sich brachte:<br />

Seltsame Partypeople, die Trance<br />

mehr <strong>als</strong> Mode denn <strong>als</strong> ein Lebensgefühl<br />

verstanden. Hohe Eintrittspreise.<br />

Zu viele Events. Polizeiprobleme.<br />

Korruption. Kämpfe …<br />

Immer noch sind Party-Promoter,<br />

die mehr an der Musik und der<br />

Kultur <strong>als</strong> am Geld interessiert<br />

sind, hart am Arbeiten, besondere<br />

Partys zu ermöglichen. Spät haben<br />

sich die Zeiten gebessert und die<br />

Leute sehen optimistisch in eine<br />

bessere Zukunft. Sicherlich hat<br />

Mexiko eine beeindruckende Energie,<br />

mit seiner reichen Geschichte,<br />

seinem kulturellen Mix und großartigen<br />

Locations. Ich schätze, was<br />

passieren muss, ist eine Trennung<br />

zwischen „fashion trance“ und<br />

„underground trance“.<br />

Die meisten Partys spielen sich um<br />

Mexiko City herum ab, aber auch<br />

die karibische Gegend um Cancun<br />

hat eine kleine Szene hervorgebracht,<br />

ebenso wie viele kleine<br />

Städte überall um Mexiko herum.<br />

Partys mit internationaler Besetzung<br />

gibt es fast jedes Wochenende.<br />

Ebenso gibt es große Techno-<br />

Trance-House Festiv<strong>als</strong> und diese<br />

ziehen ein paar 10.000 Leute an.<br />

Vergiss’ nicht, dass die Hälfte<br />

Mexikos über 2000 Meter hoch<br />

gelegen ist und bring’ dir warme<br />

Kleidung für die Nacht mit. Neben<br />

Mexiko City (einer der größten<br />

Städte der Welt mit über 20 Millionen<br />

Einwohnern) solltest du Yucatan<br />

nicht versäumen zu sehen,<br />

die historienreiche, karibische<br />

Tiefland- und Regenwaldregion.<br />

Partys: Sep 26-27: Fantazia<br />

Links / Contacts:<br />

www.kinetik.tv<br />

www.chaishop.com/mx<br />

DJ Vazik (vazik@chaishop.com)<br />

DJ Geza (geza@chaishop.com)<br />

DJ Shove (shove@chaishop.com)<br />

FREAKY PARTY PEOPLE :·) OBEN MEXIKO UNTEN BRASILIEN (SAM@CHAISHOP.COM)<br />

Neuseeland<br />

Text: Pied Piper Paul, Fergus<br />

(fullom@paradise.net.nz),<br />

Das Land der Langen Weißen<br />

Wolke oder Aotearoa (auf Maori)<br />

hat eine lange Küste, länger <strong>als</strong> die<br />

der USA. Mit warmen, milden<br />

Sommern und Wintern, die im<br />

Norden kühl und im Süden kalt<br />

sind.<br />

Es hat eine Einwohnerzahl von nur<br />

vier Millionen und eine Fläche, die<br />

größer ist <strong>als</strong> die des UK, aber kleiner<br />

<strong>als</strong> Italien und Japan. Seine<br />

einzigartige Flora und Fauna<br />

beschert dem Land einen großartigen<br />

Artenreichtum – Neuseeland<br />

ist grün und sauber mit einer wundervollen<br />

Natur, sauber fließenden<br />

Flüssen und Seen. Gemäßigten<br />

Regenwäldern, fruchtbaren<br />

Steppen, hohen Bergen und<br />

Vulkane mit heißen Quellen zum<br />

Relaxen. Du kannst Tage an Stränden<br />

verbringen, ohne jemanden zu<br />

sehen; all das summiert sich zu<br />

einigen Killerpartyspots! Oh, und<br />

außerdem zu einem tollen Platz<br />

für einen Besuch und zum<br />

Erkunden.<br />

Die Psytrance-Szene ist klein, aber<br />

am Wachsen und breitet sich auf<br />

beiden Inseln aus. In Auckland veranstaltet<br />

seit sechs bis sieben<br />

Jahren die Cyberculture Crew alle<br />

sechs Wochen Indoorpartys im<br />

Galatos Club (Karangahape Road)<br />

und engagiert sich für Outdoor-<br />

Partys von Dezember bis März. Bei<br />

der letzen Outdoor-Party lockten<br />

Dreamweavers eine nette internationale<br />

Crew an (Bitmonx, Pied Pier<br />

Paul, Sally Doolally, Lunaspice und<br />

andere). Ihr Style geht von<br />

Progressive bis FullOn.<br />

Weiter unten auf der Insel findest<br />

du in Wellington die Full-OM-Crew,<br />

die regelmäßig Indoorpartys veranstaltet.<br />

Sie zielt mehr auf den<br />

FullOn- und Fluoro-Teil des Psy-<br />

Trance ab. Sie wollen auch ein paar<br />

kleine Outdoorpartys im Dezember<br />

veranstalten. Check’ die<br />

Webseite für Details.<br />

Im nächsten Jahr erwarten wir<br />

Neuseelands größte PsyTrance-<br />

Party (auch mit anderen Floors)<br />

mit dem Namen Visionz. Mit einer<br />

atemberaubenden Location an der<br />

Spitze der Südinsel zog sie letztes<br />

Jahr über 5000 Leute an. Sie findet<br />

mit Unterstützung der Cyberculture<br />

Crew und ihrer knallenden 40k<br />

Dynacord & E.V Soundanlage<br />

statt! Die Party ist echt nett, mit<br />

einem entspannten Vibe und Full<br />

On bis Progressive auf dem Mainfloor.<br />

Ein bisschen was für jeden!<br />

Weiter im Süden ist in Christchurch<br />

die Otherworld Crew dabei,<br />

Fuß zu fassen und gute, ausschließlich<br />

PsyTrance-orientierte<br />

Partys zu machen. Indoors finden<br />

gerade statt und hoffentlich auch<br />

ein paar Outdoors im Sommer.


Die Aliennation Party wird<br />

im Februar draußen gefeiert,<br />

irgendwo in der Nähe von<br />

Christchurch. Das wird eine<br />

PsyTrance-Zusammenarbeit<br />

der Full-Om- und der Otherworld-Crew<br />

sein. Zu ihrer<br />

letzten Party kamen 500<br />

Besucher und wahrscheinlich<br />

werden es nächstes Jahr<br />

mehr sein. Außerdem finden<br />

Partys in und um<br />

Napier im Norden der Insel<br />

statt, und zum Neujahr gibt es in<br />

den südlichen Alpen die Alpine<br />

Unity, wo alle Arten elektronischer<br />

Musik (<strong>als</strong>o nicht nur Trance) auf<br />

fünf Bühnen gespielt werden.<br />

Partys:<br />

Oct 25: Tribal Shift (OA), Sydney<br />

Nov 28-30: 10 year anniversary festival<br />

(OA), Victoria<br />

Silvester: Visionz, top of south<br />

island<br />

February: Aliennation party, near<br />

Christchurch<br />

Links / Contacts:<br />

www.goldenbayrecords.com<br />

www.cyberculture.co.nz<br />

www.kog.co.nz<br />

www.pitchblack.co.nz<br />

homepages.paradise.net.nz/<br />

fullom<br />

www.visionz.org.nz<br />

www.illusiondj.co.uk<br />

www.aliennation.co.nz<br />

DJ Pied Piper Paul<br />

(piedpiperpaul@yahoo.com)<br />

Südafrika<br />

Text: Delphi Carstens, ergänzt von<br />

Pied Piper Paul<br />

Wenn die Trance-Hotspots in der<br />

SOUTHERN HEMISPHERE<br />

NANO-PARTY IN SÜDAFRIKA (RAINY/www.boomtribe.de)<br />

Welt nach den Punkten Musik,<br />

Umgebung und Dynamik bewertet<br />

würden, erhielte Kapstadt Höchstnoten.<br />

Lange und prächtige Sommer,<br />

spektakuläre Gebirgszüge,<br />

beeindruckende Ausblicke und<br />

eine lokale Gruppe inspirierter<br />

Talente machen Kapstadt zu einem<br />

der bestgehüteten Trancegeheimnissen<br />

der Welt .<br />

Ein flüchtiger Blick auf Kapstadts<br />

großartigen Table Mountain ist<br />

genug, um selbst den größten<br />

Skeptiker zu überzeugen, dass dies<br />

einer der kraftvollsten Plätze der<br />

Erde ist. Diejenigen, die nach der<br />

perfekten Outdoor-Trance-Party<br />

suchen, werden sie hier finden.<br />

Kapstadt ist der absolut siebte<br />

Himmel für Trancer auf dem spirituellen<br />

Trip. Und sonst? Unter der<br />

Anleitung von lokalen, fabelhaft<br />

talentierten und tuned-in Producern,<br />

Record-Labels, Künstlern und<br />

Veranstaltern hat die örtliche<br />

Szene ein paar der besten und<br />

ursprünglichsten Musiksachen<br />

hervorgebracht. Und noch? Die<br />

Kapstadt Szene bietet die Chance,<br />

Outdoor-Partys zu erleben, die in<br />

PRISM-DANCEFLOOR (RAINY)<br />

Sachen Energie, Vielfalt und Setting<br />

unvergleichlich sind.<br />

Zwischen spätem <strong>September</strong> und<br />

Anfang Mai (so lange dauert der<br />

wohltuende lokale Sommer) sind<br />

die Wochenenden actiongeladen<br />

mit unglaublichen Trancetreffen.<br />

Professionelle Veranstalter wie<br />

Vortex und Alien Safari, Record<br />

Labels wie Nano, Timecode und<br />

Afro Galatic und auch familiärere<br />

Partymacher wie die Groovy Troopers,<br />

Free Range, MAL events,<br />

Crystal Vision und Zulu Warriors<br />

sind während dieser Periode aktiv.<br />

Jeder dieser unermüdlichen Veran-<br />

35


36 PLANET REPORT<br />

stalter steuert<br />

einen einzigartigen<br />

Spirit bei, und<br />

zusammen haben<br />

sie die lokale Szene<br />

zu einem Hafen für Trancer und<br />

Psychedelik-Reisende gemacht.<br />

Kapstadts Recording-Künstler wie<br />

Rinkadink, Shift, Damage,<br />

Protoculture (und viele mehr)<br />

haben ebenso ihren Teil zur Szene<br />

beigetragen, der sie mit innovativen<br />

Beats und Rhythmen huldigen,<br />

und die mit dem Besten, was die<br />

internationale Szene zu bieten hat,<br />

mithält. Kapstadt ist der<br />

Lieblingsplatz von Global-Trance-<br />

Anhängern wie Etnica, Tristan,<br />

Talamasca, Alien Project, GMS,<br />

Skazi und einer Gruppe anderer,<br />

die Jahr für Jahr kommen, um die<br />

Vorzüge von Afrikas südlichster<br />

Spitze zu erleben.<br />

Reisende sollten sich nicht einschüchtern<br />

lassen von Kapstadts<br />

weit verstreuten Partyplätzen – sie<br />

sind immer erreichbar. Ortsansässige<br />

und Gepäckträger-Lodges sind<br />

immer bereit, jedem Reisenden zu<br />

helfen, der zu einer Party kommen<br />

möchte; Wege zurück zur Mutterstadt<br />

sind leicht zu ermitteln, wenn<br />

die Musik erst mal vorbei ist.<br />

Die Trancegemeinde, die sich unter<br />

dem Schatten des Table Mountain<br />

schnell entwickelt, ist all-inclusive<br />

und heißt alle Traveller und<br />

alle psychedelischen Reisenden<br />

wahrhaft willkommen.<br />

Selbst während der kalten Saison<br />

(die recht kurz<br />

und mild ist)<br />

sind die<br />

Wochenenden<br />

voll mit wunderbaren,<br />

spicy<br />

Warehouse und<br />

Club Events, die<br />

den Partygästen<br />

eine große<br />

Vielfalt verschiedener<br />

Stile bieten.<br />

Abenteuerlustige können das<br />

ganze Jahr über an Aktivitäten wie<br />

Wanderungen, Tauchen,<br />

Bergsteigen teilnehmen und haben<br />

die Chance, auf einer Safari zu<br />

anderen Teilen Afrikas zu reisen.<br />

Diejenigen, die weiter hinaus zu<br />

anderen afrikanischen Trance-<br />

Bewegungen wollen, sollten im<br />

Kopf behalten, dass selbst in Johannesburg,<br />

wo Mikey Dredd und<br />

seine <strong>Mushroom</strong> Mafia momentan<br />

monatliche Clubnights veranstalten<br />

(außerdem Ausschau halten<br />

nach Lunatech Partys), und ebenso<br />

in der Wilderness/Knysna-Region<br />

regelmäßig Trancehappenings<br />

stattfinden. Außerdem entwickelt<br />

sich eine kleine Trance-Szene im<br />

Text compiled by<br />

Sam@Chaishop.com –<br />

hier zu sehen auf der<br />

nördlichen Halbkugel<br />

(Kai Mathesdorf<br />

@VooV)<br />

Übersetzung:<br />

Christian Kreitschmann/<br />

Claus Baldauf<br />

OBERE REIHE VON LINKS: RAINY@NANO/SÜDAFRIKA; SAM@BRASIIEN<br />

UNTERE REIHE VON LINKS: SAM@BRASILIEN; RAINY@CRISTAL<br />

VISION/SÜDAFRIKA<br />

Küstengebiet Durban mit Partys,<br />

auf die über 300 – 400 Gäste kommen.<br />

Wenn du immer noch nicht überzeugt<br />

bist, denk’ dran, dass Kapstadt<br />

eines der weltweit günstigsten<br />

(und schönsten) Reiseziele<br />

ist. Wenn du ankommst, brauchst<br />

du dir nur das lokale Electronica<br />

Magazin Movers and Groovers zu<br />

schnappen und dann dein Wochenende<br />

zu planen. Mach’ dich bereit,<br />

für die beste Zeit deines Lebens –<br />

Kapstadt ist ohne Zweifel die definitivePsychedelik-Safari-Hauptstadt<br />

der Welt.<br />

Partys:<br />

Nov 1: Vortex, close to Cape Town<br />

Dec 6: Infected <strong>Mushroom</strong>, close to<br />

Cape Town<br />

Silvester: Prism (Vortex & Alien<br />

Safari), close to Cape Town<br />

Jan 31: Vortex + Nano Rec. + Twisted<br />

Rec.<br />

Apr 10-12: GMS Easter Party, close<br />

to Cape Town<br />

Links:<br />

www.aliensafari.co.za<br />

www.kwik-kut.co.za<br />

www.rustlers.co.za<br />

www.3am.co.za<br />

www.mushroom-mafia.co.za


… scheint ein wenig mit dem<br />

sonst so typischen deutschen<br />

Sommer vertauscht zu sein. Europa<br />

darf sich in tropischen Temperaturen<br />

wähnen, während hier in<br />

Japan viele Festiv<strong>als</strong> diesen Sommer<br />

sprichwörtlich ins Wasser gefallen<br />

sind. Mit dem Unterschied,<br />

dass der Regen hier um einiges<br />

dramatischer sein kann <strong>als</strong> in<br />

Europa.<br />

Immer wieder wird man gnadenlos<br />

daran erinnert, dass Japan eine<br />

Insel ist und sich das Wetter innerhalb<br />

von Minuten ändern kann<br />

… und dann gibt es da noch den<br />

Taifun. In Tokio unterscheidet er<br />

sich nicht allzu sehr von einem<br />

stärkeren Sturm mit viel Regen. In<br />

den nicht von Wolkenkratzern umgebenen<br />

Festival-Locations ist man<br />

ihm jedoch voll ausgeliefert …<br />

Zum ersten Mal diesen Sommer<br />

durfte ich das auf der „Summer<br />

Arcade“ erleben, Arcadias größtem<br />

Festival, einer der drei größten<br />

Trance-Organisationen Japans.<br />

Wir befanden uns in Zelten, <strong>als</strong> es<br />

begann, und durften dem Spektakel<br />

sozusagen „in der ersten<br />

Reihe“ beiwohnen. Bevor es losgeht<br />

ist es erst einmal gaaaanz<br />

still … Dann, innerhalb von Minuten,<br />

fängt es an waagerecht zu<br />

schütten, und die Bäume biegen<br />

sich zum Boden. Schon nach einigen<br />

Minuten waren so ziemlich<br />

alle Zelte flach und wir mussten in<br />

das Holzhaus flüchten. Nach ca.<br />

einer halben Stunde ist es vorbei<br />

… meint man. Bald darauf beginnt<br />

es jedoch von neuem, mindestens<br />

ebenso stark, und uns wird klar,<br />

IM AUGE DES TAIFUNS<br />

MADE IN JAPAN: S.U.N. PROJECT-LIVEACT<br />

dass wir uns im „Auge des Taifuns“<br />

befanden. Ein atemberaubender<br />

Moment absoluter Stille, in dem<br />

die Luft sprichwörtlich mit Energie<br />

gefüllt ist. Ebenso schnell wie der<br />

Taifun erscheint, verschwindet er<br />

auch wieder und am nächsten Morgen<br />

durften wir einen heißen Sommertag<br />

erleben!<br />

Jetzt, Mitte August, beginnt sich<br />

der Sommer endlich zu seiner gewohnten<br />

Art zu entwickeln. Rechtzeitig<br />

zu Anoyos Sommer-Kunst-<br />

Festival nächstes Wochenende auf<br />

Sado Island, einer der schönsten<br />

Inseln Japans. Anoyo ist eine einzigartige<br />

Organisation mit höchstem<br />

Anspruch an die Kunst. Ich<br />

fühle mich mehr <strong>als</strong> geehrt, dort<br />

dieses Jahr <strong>als</strong> DJ auflegen und<br />

mit „Lightmotiv“ Projektionen<br />

machen zu dürfen.<br />

Weiter geht es dann Mitte <strong>September</strong><br />

mit dem Vision Quest Gathering,<br />

dieses Jahr definitiv Japans<br />

größtem Festival, nachdem Solstice,<br />

die dritte der drei größten<br />

Organisationen, sich zur Überra-<br />

37<br />

schung aller dazu entschied, diesen<br />

Sommer auf ihr Festival zu<br />

verzichten. Die Vorbereitungen<br />

sind im vollen Gange, das Line-Up<br />

lässt keine Wünsche offen und neben<br />

der gewohnten Vision-Quest-<br />

Crew aus Skazi, GMS, Infected<br />

<strong>Mushroom</strong>, Astrix and Dino feiert<br />

Man With No Name sein lange<br />

ersehntes Comeback dieses Jahr.<br />

Die jetzt in der ganzen Welt erhältliche<br />

Vision-Quest-DVD gibt ein<br />

gutes Bild von den hier in Japan<br />

gewöhnlichen Dimensionen, und<br />

auch dieses Jahr wird es wieder<br />

eine DVD geben. Diesmal mit Unterstützung<br />

von Geko, der seit 15<br />

Jahren Animationen macht und<br />

von vielen <strong>als</strong> der Beste angesehen<br />

wird. Voraussichtlich im Dezember<br />

wird die DVD veröffentlicht<br />

…<br />

Bis dann,<br />

viel Spaß im<br />

europäischen<br />

Herbst!<br />

Basti/BuzzT<br />

(zurzeit <strong>als</strong><br />

DJ, VJ und<br />

Filmemacher<br />

in Tokio)<br />

Japan-Info<br />

Links<br />

Videos, Fotos und Texte über<br />

Japan: www.vision34.de<br />

www.arcadia-music.net<br />

www.elgeko.org<br />

www.lightmotiv.de<br />

www.solstice23.com<br />

www.visionquest-tokyo.com<br />

Partys<br />

Oct 3/4 Solstice, Body & Soul<br />

Oct 11 Arcadia, “Time Stretch”<br />

Oct 17/18 Vision Quest<br />

Nov 1/2 Solstice, “Artificial<br />

Frequency”<br />

Nov 14/15 Vision Quest<br />

Nov 22/23 Solstice, TIP Tour<br />

Nov 29 Arcadia<br />

Dec 5/6 Vision Quest


38 PLANET REPORT<br />

Zuvuya, ein Ausdruck der Mayas, wird beschrieben <strong>als</strong> "der große Kreis der Erinnerungen", aber es ist mehr<br />

<strong>als</strong> das, und nicht einfach mit Worten zu beschreiben. Es geht darum, wer wir sind. Es geht um Zeit und<br />

Kultur, um unser Dasein und um Beziehungen zwischen uns und dem Universum. Andre (30) und Lisa (35),<br />

zwei der besten Fotografen der Tranceszene, haben eine Webseite entwickelt voller persönlicher<br />

Reiseabenteuer und wunderschöner Fotografien von verzauberten Ländern, Kulturen und Menschen ...<br />

Wie habt ihr euch<br />

getroffen?<br />

Kennen gelernt<br />

haben wir uns an<br />

einem türkischen<br />

Strand, Oludeniz,<br />

1994. Das ist ziemlich<br />

genau die Mitte<br />

zwischen Neuseeland<br />

und Brasilien.<br />

Jetzt, Jahre später,<br />

leben wir in Brasilien,<br />

Sao Paulo, um<br />

genauer zu sein.<br />

Wir arbeiten hier <strong>als</strong> Fotografen<br />

und beschäftigen uns viel mit dem<br />

Internet. Ich glaube, man kann<br />

sagen, wir versuchen, die Trance-<br />

Kultur zu promoten ... Seit drei<br />

Jahren organisieren wir hier eine<br />

brasilianische Version des Earthdance.<br />

Wir versuchen, daraus eine<br />

bewusstseinserweiternde<br />

Veranstaltung zu machen. Im<br />

Großen und Ganzen geht es<br />

darum auch auf<br />

unserer Website und<br />

unseren Fotos. Wir<br />

wollen ein<br />

Bewusstsein vermitteln<br />

und den Leuten<br />

etwas mit auf den<br />

Weg geben.<br />

Auf eurer Website<br />

sind wunderschöne<br />

Fotos zu sehen.<br />

Wie kommt ihr zu<br />

dieser Sammlung?<br />

Während unserer Zeit in Brasilien<br />

haben wir ein Fotoarchiv angelegt,<br />

von den Bildern unserer bisher<br />

letzten Reise. Diese Reise war ein<br />

14-monatiges Abenteuer, durch<br />

Indien, Nepal, Pakistan, China<br />

(einschließlich Tibet), Laos und<br />

Thailand. Von dieser Reise haben<br />

wir eine weitreichende Sammlung<br />

von Farbdias, Schwarzweißbildern<br />

und Tagebüchern.<br />

Ist euer Focus beim<br />

Fotografieren auf bestimmte<br />

Dinge gerichtet?<br />

Bevor wir angefangen haben,<br />

Parties zu fotografieren, war unser<br />

Focus hauptsächlich auf die<br />

Wunder der Mutter Erde gerichtet.<br />

Mit unserer Partyfotografie versuchen<br />

wir, eine Kultur einzufangen,<br />

die Kunst, die Leute und die<br />

Plätze. Jede Kultur hat ihre positiven<br />

wie negativen Seiten, unser<br />

Focus ist auf der positiven. Wir<br />

hoffen, durch die Fotos zu helfen,<br />

den Leuten zu zeigen, worum es<br />

wirklich geht, was manchmal<br />

schwer ist, in Worte zu fassen.<br />

Haben du und Andre verschiedene<br />

Stile beim Fotografieren?<br />

Über die Jahre hat natürlich jeder<br />

seinen eigenen Stil entwickelt, aber<br />

so merkwürdig das auch ist, ist es<br />

manchmal schwer zu sagen, welches<br />

Foto von wem ist. Ich glaube,


gerade Partyfotografie,<br />

hängt<br />

grundsätzlich<br />

vom Auge des<br />

Einzelnen ab, was<br />

der Einzelne sieht<br />

und wonach er<br />

guckt.<br />

Was inspiriert<br />

euch?<br />

Uns inspirieren<br />

Kunst und<br />

Kulturen in all<br />

ihren Formen.<br />

Glückliche und motivierte<br />

Menschen und die<br />

Aussicht auf eine bessere<br />

Welt und eine bewusste<br />

Menschheit ...<br />

Was hat es mit eurem<br />

Projelt Zuvuya.Net auf<br />

sich?<br />

Zuerst hatten wir zwei<br />

Webseiten, erst<br />

www.babylontravel.net,<br />

dann www.raveon.com.br.<br />

Wir entschieden uns,<br />

beide zu einer zu kombinieren<br />

und die Inhalte zu erweitern.<br />

Wir fanden den Focus der<br />

alten Seiten noch etwas einge-<br />

BRASILIEN<br />

schränkt, außerdem<br />

veränderte sich unserer<br />

eigener Focus mit der<br />

Zeit. Wir wollen eine Art<br />

Website Community<br />

entwickeln, für Traveller,<br />

Partygoers, Künstler,<br />

Reisefreudige ... Es ist<br />

so schwierig, die Leute<br />

in Schubladen zu stekken,<br />

<strong>als</strong>o sagen wir für<br />

alle interessierten<br />

Leute ...<br />

Hier in<br />

Brasilien<br />

spüren wir,<br />

dass die<br />

Partyszene,<br />

vor allen<br />

Dingen<br />

Trance,<br />

ziemlich<br />

darauf beschränkt<br />

ist,<br />

was auf der<br />

Party passiert<br />

, die<br />

Kunst auf<br />

der Party<br />

und die Musik auf der Party. Es ist<br />

eine „trendige“ Sache, auf solche<br />

Partys zu gehen, so kommen<br />

39<br />

immer mehr neue Leute, die damit<br />

eigentlich gar nichts zu tun haben.<br />

Viele Vibrations verschwinden so.<br />

Wir wollen den Leuten mit unserer<br />

Arbeit einen Background geben<br />

und ihnen vermitteln, worum es<br />

wirklich geht. Es ist wichtig, einen<br />

Platz zu haben, an dem Leute ihre<br />

Arbeit zeigen können, Ideen und<br />

Erfahrungen sammeln und etwas<br />

Neues dazulernen können. Unsere<br />

neue Seite ist voller Energie,<br />

indem wir Spiritualität, Umwelt,<br />

Gesundheit, New Age, Kunst und<br />

Kultur miteinander vereinen. Die<br />

Basis ist in Brasilien, aber wir sammeln<br />

Material aus der ganzen<br />

Welt. Wir brauchen viel Hilfe von<br />

jedem, der seine Ideen, seine<br />

Kunst, Erfahrungen und sein<br />

Wissen teilen möchte.<br />

The agenda is open for all to use!<br />

Contact<br />

Lisa & Andre<br />

www.zuvuya.net<br />

info@raveon.com.br<br />

Text & Layout:<br />

Franziska Gangloff<br />

Bilder: Lisa & Andre


40 PLANET REPORT<br />

Von Rainy<br />

Das Leben ist ein Streben – für<br />

mich bedeutet dies die Aufteilung<br />

des Jahres in zwei Jahreszeiten,<br />

die Geldmachzeit und die Reisezeit.<br />

Seit fünf Jahren nutze ich die<br />

Winterzeit, um die Welt zu bereisen,<br />

um auszuspannen von den<br />

Problemen in Babylon. Inzwischen<br />

sind Reisen über einen Zeitraum<br />

von rund drei Monaten zu meinen<br />

Lebensinhalt geworden und beeinflussen<br />

mein Handeln und Tun.<br />

Einfach mal eine paar Monate<br />

abhauen!? Um dies zu schaffen,<br />

bedarf es mehr oder minder einer<br />

groben Planung, das heißt: eine<br />

Arbeit finden, die es ermöglicht,<br />

ein paar Monate frei zu nehmen<br />

und ausreichend Geld auf die<br />

Seite zu packen, um sich die Reise<br />

überhaupt leisten zu können. In<br />

meinen Fall musste ich einen Job<br />

sogar kündigen, da er mir keinen<br />

Raum für Reisen ließ. Nun schlage<br />

ich mich mit Saisonarbeit und<br />

diversen Kleinjobs durch. Reduziere<br />

meine Bedürfnisse auf ein<br />

Minimum und versuche, meine<br />

laufende Kosten stets zu reduzieren.<br />

Für alles dies werde ich doch<br />

entschädigt! Die Eindrücke jeder<br />

Reise helfen, diese Abstriche Jahr<br />

für Jahr wieder auf sich zu nehmen<br />

und auf ein Neues zu beginnen.<br />

Beim Reisen werden meine Akkus<br />

geladen, neue Ideen geboren,<br />

neue Bekanntschaften gemacht<br />

und bestehende gepflegt. Wie<br />

Reisen auf den Einzelnen wirkt<br />

und wie es sein weiteres Leben<br />

beeinflusst, kann man nicht voraussagen,<br />

zu vielfältig können<br />

sich Erlebnisse auswirken. Vor<br />

allem Reisen in unterentwickelte<br />

oder “Dritte Welt”-Länder bergen<br />

meist an jeder Ecke<br />

neue Erfahrungen<br />

oder Abenteuer;<br />

zum Beispiel korrupte<br />

Polizei, sehr<br />

arme Menschen,<br />

andere Wert- und<br />

Moralvorstellungen der Einheimischen.<br />

Oft wird man generell<br />

<strong>als</strong> reich eingestuft, wenn man<br />

sich überhaupt Reisen leisten<br />

kann, selbst wenn man daheim<br />

jeden Euro zweimal umdrehen<br />

muss. Wenn sich in solchen Ländern<br />

überhaupt jemand ‘nen<br />

Urlaub leisten kann, dann muss er<br />

“reich” sein oder wie eine südafrikanische<br />

Freundin sieben Jahre<br />

sparen und den Job kündigen, um<br />

”Seit fünf Jahren<br />

nutze ich die<br />

Winterzeit, um die<br />

Welt zu bereisen”<br />

einmal auf die VooV zu fahren zu<br />

können und drei Monate in<br />

Europa zu verbringen.<br />

Reisen bildet – das kann man von<br />

individuellen Reisen wohl behaupten!<br />

Vorurteile werden abgebaut,<br />

wenn man sich vor Ort mit eigenen<br />

Augen ein Bild der Situation<br />

machen kann und sieht, wie sich<br />

das Leben der Betroffenen gestaltet.<br />

Um es mit eigenen Augen zu sehen<br />

startete ich 1992 zu meiner ersten<br />

Reise in die zivilisierten USA, um<br />

mir ein Bild über die<br />

Indianerreservate zu<br />

machen und zu sehen,<br />

ob es auf den Straßen<br />

wirklich so aussieht wie<br />

in den Musikvideos auf<br />

MTV. Die Vorgehensweise in diesem<br />

ersten, richtigen Urlaub war<br />

wirklich nur sehr, sehr grob, denn<br />

ich hatte nur ein Ticket nach<br />

Chicago und wusste nur, wo in<br />

etwa das Indianerreservat lag.<br />

Ankunft um zehn Uhr abends,<br />

keine Busse, keine Bahn und ein<br />

riesiger Flughafen! Mein<br />

Schulenglisch erreichte schnell<br />

seine Grenzen und schon in der<br />

ersten Stunde USA war ich lost.


Der Greyhound<br />

wurde mein<br />

Verkehrsmittel<br />

Nummer eins und<br />

speziell bei langen<br />

Fahrten lernt man<br />

in den Pausen<br />

jeden anderen aus<br />

dem Bus kennen.<br />

Einen besseren<br />

Überblick über die<br />

durchschnittliche Bevölkerung und<br />

sozialen Schichten bekommt man<br />

wohl nirgends. Gerne erinnere ich<br />

mich an Reisebekanntschaften<br />

dieser Fahrten. Vier Jahre in Folge<br />

bereiste ich die USA und jedes<br />

Mal auf andere Weise, mal mit<br />

Bus, Leihauto, per Anhalter und<br />

mit einem Motorrad. Bei jeder<br />

Reise sah ich andere Seiten des<br />

Landes, die man auf einer durchgeplanten<br />

Reise nicht zu Gesicht<br />

bekommen kann. Egal, ob man in<br />

das ärmste Reservat reist, ins<br />

mexikanisch Grenzgebiet oder,<br />

nicht gewollt, in South-Central-LA<br />

landet.<br />

Der Kontakt zu der normalen<br />

Bevölkerung stellt für mich den<br />

größten Reiz dar, denn nur so<br />

lernt man die Menschen verstehen.<br />

Fragen kostet nix! Natürlich<br />

sollte man seine Fragen vorher<br />

durchgehen! So kam ich an die<br />

verschiedensten Orte fernab der<br />

Touristenwege und erlebte meine<br />

kleinen Abenteuer; zum Beispiel<br />

das größte Pow-Wow der Indianer<br />

in den USA oder eine Schießerei<br />

im mexikanischen Grenzgebiet<br />

(Prädikat: nicht lustig), Ausbildungscenter<br />

der Highway-Patrol in<br />

Sacramento, Wüste, Berge und<br />

vier Zeitzonen in einem Land ...<br />

Geprägt von diesen Erlebnissen<br />

beschloss ich, Reisen über etwa<br />

drei Monate zu unternehmen. Seit<br />

einem Zeitraum von nun fünf<br />

Jahren bereise ich das südliche<br />

Afrika von Kapstadt aus. Die<br />

Vorausplanung zur Reise ist denkbar<br />

einfach: Ticket kaufen und<br />

dann erst vor Ort eine genauere<br />

Planung starten – das heißt:<br />

komme, was da wolle. Die<br />

meisten meiner Trips entstehen<br />

WINTERTRIPS<br />

JOE UND SEINE MUSIKERKOLLEGEN<br />

BEI DER ARBEIT IN KAPSTADT (OBEN);<br />

TOTAL SOLAR ECLIPSE IM DEZEMBER 2002<br />

IN SÜDAFRIKA (RECHTS OBEN);<br />

RAINY AM CAPE POINT, DEM<br />

SÜDLICHSTEN PUNKT AFRIKAS<br />

durch Gespräche mit anderen<br />

Travellern oder Einheimischen,<br />

mal bekommt man einen Tip, wo<br />

ein cooler Platz zum Abhängen ist<br />

oder wo ne Party stattfindet ... das<br />

Angebot kann so vielfältig sein,<br />

dass man einfach schon einige<br />

Zeit brauch, um zu entscheiden,<br />

was man macht.<br />

Bei meinen ersten Trip nach<br />

Capetown war ich gefangen im<br />

Strudel des Nachtlebens (täglich!)<br />

und konnte mich erst nach zweieinhalb<br />

Monaten davon befreien.<br />

Bei der zweiten Reise traf ich<br />

einen Profisurfer und bereiste mit<br />

ihm fast jeden Surfspot in<br />

Südafrika. Beim dritten Mal kam<br />

von Haitauchen bis zum Kloofing<br />

(von Felsen in Bergseen oder<br />

Flüsse springen) oder Bungee-<br />

Jumping alles dran und dies nur,<br />

weil es sich so ergab.<br />

Schon bei meiner ersten Reise,<br />

nach Capetown lernte ich einen<br />

Straßenmusiker aus den Townships<br />

kennen, Joe. Joe ist nun<br />

nach fünf Jahren eine Art Freund,<br />

ich besuchte ihn mehrm<strong>als</strong> im<br />

Township und traf ihn eigentlich<br />

täglich in den Straßen von Capetown.<br />

Vor zwei Jahren wurde ich<br />

sein Tourfotograf, <strong>als</strong> er mit einer<br />

Reggae-Band spielte, und lernte<br />

die Rastabewegung von Capetown<br />

kennen und schätzen. Inzwischen<br />

erstelle ich Joe ein Konzept, um<br />

seine erste offizielle CD zu veröffentlichen.<br />

Joe wurde zu einem<br />

festen Bestandteil meiner Afrika-<br />

reisen und ich freue mich jedes<br />

Mal auf ein Wiedersehen mit ihm.<br />

Weiterhin wurde ich Zeuge einer<br />

stetig anwachsenden Trance-Scene<br />

in Kapstadt, in der es vor fünf<br />

Jahren Partys mit 50 bis 250<br />

Feiernden gab – auf denen sich<br />

nun beachtliche bis 5000 (!)<br />

Partyfreaks versammeln.<br />

In der Saison 2002/<strong>2003</strong> begleitete<br />

ich mit meiner Kamera den<br />

Partytross vom Krüger-Nationalpark<br />

bis hinunter nach Capetown<br />

(siehe mushroom-<strong>online</strong>.com)<br />

und wurde Zeuge, wie einige hervorragende<br />

Partys veranstaltet<br />

wurden, was sich hoffentlich in<br />

dieser Saison wiederholt! Mir<br />

macht das Reisen einfach<br />

Spaß!!!!!! Ich hoffe, schon bald<br />

wieder so viel Geld zu haben, um<br />

mir das nächste Ticket kaufen zu<br />

können und ... up and away.<br />

Love and peace!<br />

Wenn du noch mehr Bilder von<br />

Rainys Reisen sehen willst, speziell<br />

von Partys in Südafrika, dann<br />

check doch mal seine Webpage<br />

www.boomtribe.de<br />

Fotos: Rainy – Layout: Franzi<br />

41


WWW.CHAISHOP.COM<br />

42 TRANCE GESCHICHTE<br />

Living in<br />

Wie hat das alles mal angefangen?<br />

W0 noch mal? Hatte das einen Grund?<br />

Wir blicken ein bisschen zurück auf die<br />

frühen Jahre der Tranceszene – nicht zuletzt,<br />

weil viele Leute dazugestoßen sind, die den<br />

Anfang nicht miterlebt haben.<br />

Wir haben im mushroom-Archiv gewühlt und<br />

in unseren Köpfen, um dir einige<br />

Geschichten, Erinnerungen und Gedanken<br />

zu zeigen. Endgültige Wahrheiten<br />

findest du wie immer woanders<br />

Als ich Anfang der<br />

Neunziger in<br />

Berlin mit dem<br />

Technovirus infiziert<br />

wurde, stieß<br />

ich in eine Szene,<br />

die sich nach den<br />

damaligen Vordenkern<br />

der freien<br />

Technopresse zu<br />

einer neuartigen<br />

Kultur entwickeln<br />

sollte, in der es keine Stars mehr<br />

geben sollte – eine neue musikalische<br />

Bewegung – eine Revolution.<br />

Der DJ <strong>als</strong> Arbeiter auf gleicher<br />

Höhe wie die Tänzer – die Partys<br />

in den dunkelsten<br />

Kellern, die<br />

Musik nur<br />

in ausgewählten<br />

Shops zu<br />

haben. Ein<br />

elitärer<br />

Zirkel<br />

machte<br />

sich auf<br />

den Weg in<br />

Von Mat <strong>Mushroom</strong><br />

eine elektronische Zukunft. Und<br />

von der schönen Zukunft war<br />

dam<strong>als</strong> besonders viel die Rede.<br />

Aber so schön wurde das alles<br />

gar nicht. Schon bald waren aus<br />

den TechnoNoNames begehrte<br />

DJs geworden, aus begehrten<br />

DJs Stars, aus einem kleinen<br />

Zirkel von Insidern wuchs eine<br />

große und immer größere<br />

Szene heran. Die Medien und<br />

die Werbeindustrie entdeckten<br />

die Vermarktungsmöglichkeiten<br />

eines kaufkräftigen, konsumierenden<br />

Publikums. Die noch<br />

junge Technobewegung verkaufte<br />

sich selber. Das Ergebnis ist<br />

bekannt: Partys wandelten sich<br />

schnell zu organisierter Gewinnmaximierung,<br />

aus gemeinsamen<br />

Feiern wurden Werbeveranstaltungen<br />

für die Konsumgüterindustrie.<br />

Wie eine Offenbarung war dagegen<br />

1994 meine erste bewusst<br />

erlebte Goaparty. Alles wirkte zwar<br />

vom Technoblickwinkel aus<br />

betrachtet eher unprofessionell,<br />

der DJ konnte zum Beispiel gar<br />

nicht mal richtig mixen, doch<br />

merkte man den Partymachern<br />

gleich an, dass es ihnen nicht um<br />

Coolness und Schickimicki ging,<br />

sondern um phantasievolle Feste.<br />

Die Leute auf dem Dancefloor<br />

waren nicht ferngesteuert, sondern<br />

in Trance und in der Deko erkannte<br />

man die Vorfreude der<br />

Künstler/innen auf diese Party wieder.<br />

Auch waren die Menschen


VOOV EXPERIENCE <strong>2003</strong> VON ANDRÉ WAGNER (2)<br />

WOHER? WOHIN?<br />

Trance<br />

hier bewusster und persönlicher<br />

im Umgang miteinander.<br />

Aus kleinen Goapartys wurden<br />

große Trance-Festiv<strong>als</strong>, die<br />

DJs entdeckten die Vorzüge<br />

eines mit gekonnten<br />

Spannungsbögen durchgemixten<br />

Sets und wurden<br />

dabei immer besser, aus<br />

kinderhaft gemalten<br />

Dekotüchern wurden teilweise<br />

gewaltige<br />

Konzeptdekorationen aus<br />

Licht, Skulpturen und der<br />

natürlichen Umgebung auf<br />

der Location.<br />

Verkauft haben wir uns<br />

nicht. Unsere Szene ist<br />

zwar längst nicht mehr so<br />

familiär wie in ihren Anfangstagen,<br />

aber durch die<br />

weitgehend alternativen<br />

Lebenseinstellungen der<br />

Aktivist/innen, ob sie sich einfach<br />

nur auf dem Dancefloor in die<br />

Party einbringen oder auch hinter<br />

den Kulissen, konnten wir uns<br />

noch einen gewissen Spirit<br />

bewahren.<br />

Damit dies mindestens so bleibt,<br />

unter anderem deshalb machen<br />

wir diesen dicken Rückblick in<br />

unserer Sonderausgabe ...<br />

Wir haben bei Interviews und bei<br />

der Materi<strong>als</strong>uche selbst so viele<br />

Anstöße bekommen für ein<br />

bewussteres Miteinander und ein<br />

MAT – LINKE SEITE <strong>2003</strong> AUF DER SHIVA MOON,<br />

OBEN 1996 IM GASWERK HAMBURG<br />

(BEIDE BILDER KAI MATHESDORF)<br />

schöneres, in mehrfacher Hinsicht<br />

gesünderes Feiern, dass wir<br />

das alles gar nicht für uns behalten<br />

können.<br />

Den einen oder die andere wird<br />

es vielleicht auch auf Ideen bringen,<br />

sich mit diesem alten<br />

Geschehen zu befassen – ob nun<br />

eigene Erinnerungen an die familiäre<br />

Zeit da sind oder nicht. Und<br />

gerade diejenigen, die davon nur<br />

wenig wissen, wird es vielleicht<br />

interessieren was eigentlich an<br />

dam<strong>als</strong> so toll gewesen sein soll.<br />

43<br />

Antaro goes<br />

Heide<br />

VOOV-Experience in Soltau<br />

Was für Marusha-Fans die<br />

Mayday, ist für die Garde der<br />

„Öko-Elektroniker“ die jährliche<br />

Voov-Experience. Als<br />

Schauplatz für das mehrtägige<br />

Open Air-Festival wählt Chef<br />

Organisator und Delirium-HH-<br />

Boss Antaro alljährlich abgelegene<br />

Locations in der „freien<br />

Natur“ aus und zelebriert so<br />

schon mehrere Jahre für Goa-<br />

Veteranen vom gesamten<br />

Microglobe gelungene Trance-<br />

Events: „Wir wollen kein Rave<br />

veranstalten und versuchen, so<br />

viel wie möglich Leute dort hinzubekommen,<br />

sondern wir wollen<br />

die richtigen Leute ...“ (...)<br />

Alle Techno Standards sind<br />

hier fehl am Platze. Antaro: „Es<br />

geht nicht um Stars, es geht<br />

nicht um Club-Wear. Die Leute<br />

sollen einfach eine geile Party<br />

haben.“ Und so werden die DJs<br />

und Acts auch noch nicht<br />

genannt ... Surprise Surprise!<br />

Nur soviel sei hier gesagt, das<br />

es sich um ein weltumspannendes,<br />

sehr exklusives Line<br />

Up handeln wird.<br />

Die eigentliche Party geht von<br />

samstags 0 Uhr bis sonntags<br />

12 Uhr, „da aber viele Leute mit<br />

Wohnmobilen kommen oder<br />

zelten werden, kann man<br />

eigentlich von einem ganzen<br />

Partywochenende sprechen.<br />

Viele Leute werden ihre<br />

Drums mitbringen. Außerdem<br />

werden Feuerschlucker und<br />

Tänzer auftreten. In unserer<br />

Szene haben wir wenig Raver.<br />

Mit dieser ganzen Clubgeschichte<br />

sind wir nicht so connected.“<br />

Aus: your personal mushroom<br />

#1, 30. Mai 1994


44 TRANCE GESCHICHTE<br />

Ab Sommer 98 gab es<br />

im mushroom eine ausgiebige<br />

Leserbriefdiskussion im damaligen<br />

(chat-)forum über Kommerz<br />

und das gemeinsame Selbstverständis<br />

der Trancereisenden.<br />

Zwei Auszüge:<br />

Kommerz?<br />

Die Kommerzialisierung im<br />

Bereich „Psy-Trance“ hat in den<br />

letzten Jahren erschreckend<br />

zugenommen. Jeder Hans &<br />

Franz meint, eine Party organisieren<br />

zu müssen und die alten<br />

Klassiker (VooV/Shiva Moon)<br />

mutieren zu jahrmarktähnlichen<br />

Großveranstaltungen.<br />

(...) Die massive Werbung einiger<br />

Veranstalter läßt uns vermuten,<br />

daß es nur noch um die<br />

Kohle geht. Was wundern wir<br />

uns dann noch, wenn wir uns<br />

auf der Tanzfläche zwischen<br />

Uschi (im „psychedelischen<br />

Wickelrock“) und Horst (im<br />

frisch erworbenen Batikshirt –<br />

Angebot - nur 45,--) wiederfinden?<br />

Handlungsbedarf erfordert<br />

auch das vermehrte Auftreten<br />

von Nazideppen auf Partys,<br />

oder sind wir alle zu verpeilt,<br />

um diese überhaupt wahrzunehmen?<br />

Was Kommerz und<br />

Überangebot mit sich bringen,<br />

haben wir im Bereich<br />

„Techno“ gesehen. (8-9/98)<br />

Anke & Uwe aus Bremen<br />

Re: Kommerz?<br />

Kommerz ja oder nein?<br />

Preise zu teuer? Wer „gehört<br />

zur Szene“, wer nicht?<br />

Ich habe mir seit der VOOV<br />

wichtigere Fragen zu stellen:<br />

Als ich so in freier Natur über<br />

die Wiesen versuchte zu laufen,<br />

stellte ich mir die Fragen: Ist es<br />

eher so, daß der Müll seit<br />

neuestem vom Himmel fällt<br />

oder wächst er plötzlich und<br />

unerwartet aus dem Boden?<br />

Ich bin der festen Überzeugung,<br />

daß bewußte Menschen<br />

dieses Horrorszenario nicht<br />

VERANSTALTET haben können!!!<br />

(11/98)<br />

Euer herzallerliebstes Gewissen<br />

Vom Spirit ist viel die Rede, wenn<br />

du Leute, die es erlebt haben, so<br />

etwas fragst. Von riesiger positiver<br />

Energie, die gemeinsam auf dem<br />

Dancefloor erzeugt wurde. Als<br />

Ernst, Antaro und all die anderen,<br />

die sich heute um die 50 bewegen,<br />

den Anfang machten, war die<br />

Szene überschaubar, familär und<br />

etwas sehr Besonderes. Heute liegen<br />

viele Dinge anders, auch was<br />

Dimensionen und Entfernungen<br />

angeht.<br />

Das Rad lässt sich nie zurückdrehen<br />

– aber muss man das denn,<br />

um beispielsweise das Szeneleben<br />

wieder gemeinschaftlicher und<br />

persönlicher zu gestalten?<br />

Vielleicht stellen sich dir auch<br />

ganz andere Fragen, wenn du jetzt<br />

unsere Reise in die Anfangstage<br />

einer bunten Szene mitmachst.<br />

Wir sehen es <strong>als</strong> eine Reise zurück<br />

in die Zukunft an – wenn du<br />

magst, schreib du uns doch, wie<br />

du es siehst ...<br />

Für manche Dauerfraggles stellt<br />

sich vielleicht auch nach diesem<br />

Supersommer öfters mal die<br />

Frage, was es denn überhaupt<br />

noch Neues in dieser Szene gibt.<br />

Vielleicht kann man da ja auch von<br />

Falk lernen – er hat den ersten<br />

Sommer auf PsyTrance gefeiert<br />

und dabei die "Gestalten der<br />

Nacht" (Seite 16) und die des<br />

Tages sicherlich genauer angeschaut<br />

<strong>als</strong> so manche, die schon<br />

lange dabei sind.<br />

Es gibt so viel zu entdecken.<br />

HAFENGEBURTSTAG HAMBURG 1998<br />

Es heißt manchmal, der Zenit<br />

unserer Szene sei überschritten?<br />

Lasst uns wieder entdecken, formen,<br />

gestalten, alle zusammen.<br />

Jetzt !<br />

1996<br />

Es ist die Zeit der Spirit-Zone-<br />

Partys in Hamburg im Gaswerk,<br />

überliefert sind Deko-<br />

Exzesse, musikalische Highlights<br />

und rappelvolle Floors<br />

– im Extremfall fiel die 4000-<br />

Grenze >>> Zur Shiva Moon<br />

wird um farbflashmäßige<br />

Bekleidung gebeten – um<br />

äußerlich zu demonstrieren,<br />

dass man den alten Partyspirit<br />

erhalten will >>> Die<br />

VooV-Ankündigung im mushroom<br />

gibt es lieber nur ohne<br />

genaue Daten – those who<br />

know sollen sich eben den<br />

Flyer besorgen, die wissen<br />

schon wo >>> Hunde auf<br />

Partys mitnehmen oder nicht?<br />

Viele sehen die vielen Vierbeiner<br />

angesichts wachsender<br />

Festival-Dimensionen inzwischen<br />

<strong>als</strong> Belastung >>> Das<br />

Hamburger Projekt Ecstasy<br />

startet eine Umfrage über<br />

Konsumgewohnheiten in der<br />

gesamten Technoszene, nach<br />

Ergebnissen der Drobs<br />

Hannover enthält jede 20.<br />

Pille giftige Stoffe und jede<br />

zwölfte bewirkt gar nichts


Für die 50. mushroom-<strong>Ausgabe</strong> schrieb Mat<br />

<strong>Mushroom</strong> die Geschichte des Heftes auf:<br />

”Nachdem ich etwa 1991 mit dem Technovirus infiziert<br />

wurde, stieg so eine Art Missionarsgedanke in<br />

mir auf, auch viele andere Leute zu dieser neuen<br />

elektronischen musik zu bekehren. Und das tat ich<br />

dann auch mit meinen Kumpels. Obwohl mein<br />

Heimatort Soltau in der Lüneburger Heide nicht gerade<br />

der Mittelpunkt des kulturellen Geschehens war<br />

und ist, organisierten wir einige Underground-Partys.<br />

Im Sommer 94 hatte ich dann die Möglichkeit, in<br />

einer Discothek in der Nähe von Soltau – dem<br />

Welcome – einen kleinen Technoclub zu etablieren.<br />

Diese Idee fand Anklang und aus dem Club wurde<br />

eine mehrmonatige Clubtour, die jeden Monat durch<br />

diverse Clubs in mehreren Städten Norddeutschlands<br />

führte. Zu diesen Veranstaltungen sollten die Gäste<br />

aber nicht nur durch die üblichen Flyer informiert<br />

werden, sondern auch noch mehr über die DJs erfahren,<br />

die im ”mushroom club” die Scheiben drehten.<br />

Die Idee zu einer Zeitschrift war <strong>als</strong>o geboren.<br />

Erst in Schwarzweiß in 500er-Auflage durch den<br />

Kopierer gezogen, konnte bereits nach der dritten<br />

<strong>Ausgabe</strong> gedruckt werden, da sich einige<br />

Werbekunden fanden. Bis zum Sommer dümpelte<br />

der mushroom (dam<strong>als</strong> im A5-Format und größtenteils<br />

schwarzweiß) jedoch mit einer heutzutage mikkrigen<br />

Auflage von 4000 bis 6000 Stück im Monat<br />

herum. Im Oktober 95 wurde er deshalb raluncht, wie<br />

man heutzutage so schön sagt, bekam durchgehend<br />

Farbe und eine höhere Auflage von 20.000 Heften<br />

pro Monat. bereits im Sommer dieses Jahres 1995<br />

hatte ich persönlich der Technoszene den Rücken<br />

gekehrt, da ich auf der ersten Shiva Moon Party<br />

gemerkt hatte, dass es für den Sound, den ich<br />

dam<strong>als</strong> schon am liebsten hörte, ja sogar eigene<br />

Partys gab und außerdem die Technoszene immer<br />

kommerzieller und ätzender wurde.<br />

Und auch der mushroom änderte<br />

sich thematisch, hätte sich aber<br />

dam<strong>als</strong> noch nicht komplett von der<br />

Psytrance-Szene tragen können.<br />

Monat für Monat traten aber rein<br />

technoide Berichte immer mehr in<br />

den Hintergrund und Trance dominierte<br />

den Inhalt des Heftes. Es<br />

sollte jedoch vom ersten<br />

Psytrance-Bericht (02/96) bis zur<br />

vollständigen Umstellung auf<br />

Trance noch fast zwei Jahre dauern, bis eine vollständige<br />

Finanzierung des Heftes nur durch die<br />

Trancescene gesichert war. Das Januarheft 98 war der<br />

Start in die deutschlandweite Zukunft des mushroom.<br />

Mit neuem Logo, höherer Auflage und einer<br />

PILZKUNDE<br />

Spezialisierung auf unser aller<br />

Lieblingsmusik ist das Pilzblättle nun<br />

nicht mehr nur lokal orientiert, sondern<br />

nimmt sich auch vermehrt internationaler<br />

Themen an; schließlich ist<br />

unsere Szene ja auch global.<br />

Im August ist dann auch endlich der<br />

dringend nötige Umzug von der<br />

Soltauer Provinz nach Hamburg vollzogen<br />

worden und wir sind für euch<br />

nun auch viel besser erreichbar.”<br />

Seitdem sind 49 weitere <strong>Ausgabe</strong>n<br />

erschienen:<br />

1999 – Eine besonders feine mushroom-Tour<br />

mit fünf Partys, darunter<br />

mit die schönste mushroom-Party<br />

ever: die Free Spirit Room in<br />

Hamburg im Gaswerk. Die Auflage<br />

liegt bei 30.000 Heften im Winter<br />

und 35.000 im Sommer.<br />

2000 – Im Januar Umzug nach<br />

Hamburg-Ottensen, wo mushroom<br />

trancestore und mailorder an die<br />

Redaktion angegliedert sind. Im<br />

Sommer gibt es das erste mushroom<br />

OA zwischen Bremen und Hamburg.<br />

2001 – Im <strong>September</strong> geht die eigene<br />

Homepage mushroom-<strong>online</strong>.com<br />

ans Netz, zuvor lief <strong>online</strong> alles über<br />

www.chaishop.com.<br />

2002 – Im Januar erscheint der erste<br />

intershroom, die internationale und<br />

englischsprachige <strong>Ausgabe</strong>, zum Teil<br />

noch mit deutschen Übersetzungen.<br />

Kisch Kusch, Altonaer Straße in<br />

Hamburg, übernimmt den trancestore<br />

und kümmert sich anfangs auch<br />

um den Mailorder. Die Auflage<br />

liegt bei 55.000 im Winter und<br />

60.000 im Sommer.<br />

<strong>2003</strong> – Mit dem drugstore magazine<br />

wächst ein eigenständiges<br />

Gesundheitsmagazin für die<br />

Partyszene aus dem mushroom heraus.<br />

Der intershroom erscheint etwa<br />

vierteljährlich. Den Mailorder übernimmt<br />

im Februar trance-shop.com<br />

aus Lüneburg. Im Juli wird bei<br />

Grabow das zweite mushroom OA<br />

gefeiert, ein lauschiges Trancefest. Ab<br />

der <strong>September</strong>-<strong>Ausgabe</strong>, in der du<br />

gerade liest, kostet das Heft 1 Euro.


46 TRANCE GESCHICHTE<br />

Warum sagt man eigentlich Goa-<br />

Szene? Wie fing alles einmal an?<br />

Und was hat es mit diesem Sprötze<br />

auf sich? Fragen wie diese beantwortet<br />

ein ausführlicher Text<br />

von Kai Mathesdorf, den wir hier,<br />

weil er so aufschlussreich ist, zu<br />

einem kleinen Teil wiedergeben.<br />

Du findest ihn in voller Länge auf<br />

www.mushroom-<strong>online</strong>.com und<br />

auch im ersten intershroom<br />

(Januar 2002).<br />

Von Kai Mathesdorf<br />

Indien zu bereisen bedeutet, sich<br />

auf die Verrücktheit des Landes<br />

einzulassen, sein surreales Chaos<br />

verstehen oder zumindest sich<br />

von ihm treiben lassen zu wollen.<br />

Deswegen war Indien immer ein<br />

facettenreiches Land, das weit<br />

weniger touristisch erschlossen ist<br />

<strong>als</strong> viele andere asiatische Länder.<br />

Auf diesem Kontinent im<br />

Kontinent liegt Goa, an der<br />

Westküste etwa 600 Kilometer<br />

südlich von Bombay.<br />

Goa ist ein Bundesstaat und keine<br />

Insel, wie viele meinen, der bis<br />

1962 portugiesische Kolonie war.<br />

Dadurch ist Goa sehr christlich<br />

geprägt und unterscheidet sich<br />

von anderen indischen<br />

Landstrichen durch Liberalität,<br />

religiöse Offenheit und kulturelle<br />

Vielfalt. Durch die klimatischen<br />

Gegebenheiten - die durchschnittliche<br />

Temperatur liegt im<br />

Jahresablauf zwischen 20 und 34<br />

Grad -, durch die wunderbaren,<br />

nahezu unberührten Strände und<br />

das ungeschlagene Preis-<br />

/Leistungsverhältnis im<br />

Gegensatz zum Leben in westlichen<br />

Kulturen entwickelte sich<br />

dieser Landstrich bereits in den<br />

sechziger Jahren zu einem internationalen<br />

Treffpunkt von<br />

Esoterikern, Mystikern, nach<br />

Spiritualität und Wahrheit<br />

Suchenden, von Anarchisten, New<br />

Age Philosophen, Outlaws,<br />

Drogendealern und so<br />

berühmten Freaks wie Eight<br />

Finger Eddie.<br />

Von den freundlichen<br />

Einheimischen gern aufgenommen,<br />

entstand ein buntes psychedelisches<br />

Paradies aus JetSet-<br />

Hippies und LowCost-Travellern,<br />

die verband, dass sie ihre Position<br />

meist außerhalb der konventionellen<br />

westlichen Gesellschaft hatten,<br />

den kalten europäischen oder<br />

amerikanischen Winter aussitzen<br />

wollten und hier den schönen und<br />

intensiven Seiten des Lebens<br />

nachgingen. Das ging recht lang<br />

sehr gut und unbeobachtet,<br />

Charas beispielsweise, das indische<br />

Hasch, war Teil religiöser<br />

Praktiken und Lebensweisen von<br />

Yogis und Sadhus, gleichsam<br />

ein Teil indischer Kultur. Es<br />

wurde erst Mitte der siebziger<br />

Jahre durch Druck der amerikanischen<br />

Regierung zu einer verbotenen<br />

Substanz.<br />

Mit den feierfreudigen Freaks<br />

kamen natürlich auch Partys<br />

mit der Musik der Zeit wie<br />

Psychedelic Rock und später<br />

Reggae. Mit extra eingeflogenen<br />

Generatoren und Musikanlagen<br />

an Stränden und Palmenhainen<br />

gewannen diese Partys zunehmend<br />

an Energie und Bedeutung<br />

für die Szene, es gab sogar psychedelische<br />

Theater Performances<br />

am Strand. Dekorationen aus fluoreszierenden<br />

Farben und indischer<br />

Mythologie wurden zunehmend<br />

Bestandteil des Lebens in Goa. In<br />

der Season 87/88 kam ein französicher<br />

DJ namens Laurent darauf,<br />

die Partys mit Electrosounds zu<br />

beschallen. Das brachte ihm<br />

zunächst vehementen Widerstand<br />

ein, aber irgendwann ist der<br />

Zündfunke gefallen, und diese<br />

bizarre elektronische Musik schlug<br />

im Kontext der paradiesischen,<br />

natürlichen Umgebung mit<br />

Nachdruck ein.<br />

Auch andere Leute kamen auf die-<br />

sen Film und erkannten das<br />

immense Potenzial elektronischer<br />

Musik in diesem aus Zeit<br />

und Raum herausgelösten Platz.<br />

DJ Goa Gil war bereits 1970 aus<br />

Kalifornien mit seiner Gitarre nach<br />

Goa gekommen und wurde<br />

schließlich der erfolgreichste<br />

Protagonist des Psychedelic<br />

Electronic Dance und ist es bis<br />

heute geblieben, legendengleich<br />

schuf er mit seinem Konzept des<br />

“Redefining the Ancient Tribal<br />

Ritual for the 21st Century” die<br />

PARTY IN GOA 1997<br />

Verbindung von Beat und<br />

Spiritualität, von Yoga und Musik,<br />

um sich und der Crowd über die<br />

Trance-Dance-Erfahrung zu einem<br />

höheren Bewusstsein zu verhelfen.<br />

Da Goa spätestens ab April für<br />

Europäer und Amerikaner zu heiß<br />

wird und die folgende Regenzeit<br />

im Juli bis August das Leben auch<br />

nicht angenehmer macht, kehrten<br />

die Freaks notgedrungen immer<br />

wieder in ihre Herkunftsländer<br />

zurück und verbreiteten dort diese<br />

Art von Party-Kultur und Musik,<br />

um in der jeweils nächsten Saison<br />

wieder neue Einflüsse nach Indien<br />

zu tragen. Goa entwickelte sich zu<br />

jenem Zeitpunkt zu einem der<br />

musikhistorisch innovativsten<br />

Zentren der Erde und zu einem<br />

Pool elektronischer Musik, denn<br />

mit Hilfe von Walkmen und später<br />

durch das Aufkommen von digita-


ler Tontechnik (Digital Audio<br />

Tape = DAT) kam es zur freien<br />

Kopierbarkeit von Musik und<br />

einem ständigen Austausch<br />

musikalischer Ideen und<br />

Strömungen. Durch die internationale<br />

Zusammensetzung der<br />

Crowd war Goa nicht nur<br />

Treffpunkt einer einzelnen<br />

Szene, sondern für Menschen<br />

aus völlig unterschiedlichen<br />

Sozialisationen ein “universal<br />

frequency freeway” (DJ Ray<br />

Castle).<br />

Die in den späten achtziger<br />

Jahren entstehende enorme<br />

Palette der Möglichkeiten, mit<br />

Hilfe von Computern und<br />

Synthesizern psychedelische<br />

Musik nur aus Strom zu erzeugen,<br />

sorgte zusammen mit den<br />

hier aufeinander treffenden<br />

“Global Playern” für einen kreativen<br />

Overflow, der sich unbegrenzt<br />

über den Planeten ausweitete.<br />

Musiker wie Johann Bley, zuvor<br />

noch Drummer der Hamburger<br />

Wave/ Punk Band Ledernacken<br />

und später Teil der englischen<br />

Band Juno Reactor, brachten<br />

Computer mit nach Goa, tanzten<br />

durch die Nacht und setzten ihre<br />

musikalischen Erfahrungen gleich<br />

am nächsten Tag um, um in der<br />

nächsten Nacht schon wieder zu<br />

dieser neuen Musik tanzen zu<br />

können.<br />

Aus diesem ständigen<br />

Zusammenkommen verschiedener<br />

Menschen aus unterschiedlichen<br />

Regionen und musikalischen<br />

Backgrounds entwickelte<br />

sich mehr und mehr ein eigenständiger<br />

Musikstil, den man<br />

schließlich Goa-Trance nannte.<br />

Der Ruf von Goa <strong>als</strong> Highend-<br />

Hippie-Paradies wurde immer<br />

stärker und zog mehr und mehr<br />

Traveller und Verrückte an, bis die<br />

Energie schier grenzenlos wurde;<br />

der australische Ollie Wisdom<br />

(Space Tribe) überschwemmte die<br />

Szene mit Unmengen psychedelischen<br />

Bewusstseins, sein Bruder<br />

GOA UND DIE ANFÄNGE<br />

STRAND IN GOA(OBEN) – ANTARO UND SCOTTY (UNTERES BILD)<br />

AUF DER VOOV EXPERIENCE <strong>2003</strong> – BILDER: KAI MATHESDORF<br />

begründete das entsprechende<br />

Klamotten-Label für Full-On<br />

Psychedelic Wear und ultraviolette<br />

Orgasmen.<br />

In Deutschland trafen sich die<br />

Goa-Verrückten, die sich und<br />

diese Partys aus Indien kannten,<br />

in einem etwa 30 Kilometer südlich<br />

von Hamburg gelegenen<br />

unscheinbaren Ort namens<br />

Sprötze in einem ebenso<br />

unscheinbaren Gasthof namens<br />

Waldheim ab 89/90 regelmäßig.<br />

Das Publikum war eine bunte<br />

Mischung aus Freaks der ganzen<br />

Republik. Es war ganz normal,<br />

dass Leute zum Beispiel<br />

extra aus Bayern für eine solche<br />

Party angereist waren.<br />

”Irgendwann war es einfach zu<br />

voll, und die Leute fingen an, mitten<br />

auf der Bundesstraße zu tanzen,<br />

so dass sie gesperrt werden<br />

musste. Es lief nichts mehr, Stau<br />

in allen Richtungen, worauf ich die<br />

Woche darauf zum Ordnungsamt<br />

zitiert wurde. Seitdem mussten<br />

wir bei jeder Party, die wir veranstalteten,<br />

von vornherein 1000<br />

Mark Bußgeld zahlen.“ (Ernst im<br />

Interview mit Mat <strong>Mushroom</strong><br />

10/96)<br />

Am Dorfstammtisch wurde auch<br />

ausgekungelt, mal in der<br />

Kiesgrube ein fettes Open Air zu<br />

veranstalten. Diese Party ging<br />

ANTARIS PROJECT 1998<br />

1991, auch wenn sie noch nicht so<br />

hieß, <strong>als</strong> erste VooV Experience<br />

mit immerhin rund 1500 Besuchern<br />

in die Techno-Geschichte<br />

ein. Eine dicke Party, die viele<br />

Trance- und Goa-Jünger und manche<br />

DJs noch heute <strong>als</strong> ihre<br />

Initialzündung betrachten.<br />

47


48 TRANCE GESCHICHTE<br />

Von Pablo von Waldenfels<br />

So 1994 schlug ich <strong>als</strong> kleiner,<br />

unerfahrener sechzehnjähriger<br />

Burschi das erste Mal auf einer<br />

Trance-Party auf, eine von Papa<br />

Antaros legendären Sonntagnachmittag-Open-Air-Afterpartys<br />

in der Hamburger City. Dam<strong>als</strong><br />

war zwar nicht alles besser, sondern<br />

eben nur dam<strong>als</strong>, aber: Ich<br />

hatte das Gefühl, zu einer intakten<br />

Gemeinschaft von Leuten zu stoßen,<br />

die mich und meine Buddys<br />

dam<strong>als</strong> sehr gut aufnahm.<br />

Fast jedes Wochenende ging es<br />

fortan auf Partys im norddeutschen<br />

Raum, wo eigentlich nur in<br />

leicht wechselnder Besetzung die<br />

HÖRNCHEN<br />

gleichen vier- bis fünfhundert<br />

Leutchens ihren Spaß hatten. Man<br />

merkte richtig, dass die Szene seit<br />

Anfang der Neunziger (<strong>als</strong>o schon<br />

Jahre bevor ich je davon gehört<br />

habe) organisch gewachsen war.<br />

Den mushroom kannte ich zu der<br />

Zeit übrigens nur <strong>als</strong> Din-A4-<br />

Faltblatt, auf dem die wichtigsten<br />

Techno-Partys und Raves in Norddeutschland<br />

zusammengetragen<br />

wurden.<br />

Langsam hatte sich das aber herumgesprochen,<br />

dass es da eine<br />

bunte Gemeinschaft gibt, die sich<br />

jedes Wochenende ein Bein ausfeierte,<br />

und so wurden die Clubs<br />

immer voller.<br />

Der erste Schock kam dann im<br />

Falling in Trance<br />

die norddeutsche acid-szene<br />

party ist leben – leben ist party<br />

Sommer 95, die Voov Experience<br />

hatte plötzlich Ausmaße angenommen,<br />

mit denen von uns keiner<br />

gerechnet hatte. Gleich Tausende<br />

von Leuten aus aller Welt<br />

waren da und zum ersten Mal<br />

waren unsere Meinungen plötzlich<br />

gespalten. Die einen standen mit<br />

offenen Mündern auf dem Gelände<br />

und schüttelten ungläubig<br />

ihre Köpfe: „Das ist mir jetzt aber<br />

zu viel, Leute, was geht hier denn<br />

ab?!?“ Die anderen freuten sich<br />

einfach darüber, dass jetzt mehr<br />

und mehr Menschen in den<br />

Genuss eines solchen Events<br />

kamen. Einerseits war es klasse,<br />

die Soundsystems wurden größer,<br />

die Partys waren offiziell gemeldet<br />

und wurden nicht mehr regelmäßig<br />

von der Polizei gesprengt;<br />

andererseits stiegen zum Beispiel<br />

die Eintrittspreise drastisch und es<br />

wurde schwierig für viele, sich so<br />

ein Wochenende zu leisten.<br />

Und dann – etwas später – war es<br />

soweit, ich hielt das erste Mal<br />

einen mushroom in den Händen,<br />

in dem eine TIP Compilation die<br />

Platte des Monats war! Etwa zu<br />

Von Mat <strong>Mushroom</strong><br />

Sommernachts gegen 4 Uhr: Ein in strahlende UV-<br />

Farben gehülltes Lichtmeer, bemalte Tücher, leuchtende<br />

Figuren, hunderte oder gar tausende wild tanzende<br />

Hippies unter freiem Himmel; nur Mutter Erde unter<br />

den Füßen. Der vor wenigen Minuten noch aggressive<br />

Sound wechselt langsam zu melodiösen Hooklines.<br />

Wenig später: die ersten Sonnenstrahlen erhellen den<br />

Horizont und geben den Blick auf die energetisch agierende<br />

Menschenmenge frei, den die Nacht uns bisher<br />

geschickt verschloss …<br />

So könnte sich eine ganz normale Open Air Tranceparty<br />

des letzten Sommers abgespielt haben. Auf minimal<br />

und nur szeneintern beworbenen Partys drängelten sich<br />

im letzten Jahr plötzlich bis zu knapp 8000 Leute; alles<br />

vorher geübte Clubraverhouser-Schickimicki war plötzlich<br />

verschwunden und die alte zerrissene Jeans wurde<br />

wieder aus dem Schrank geholt. Alles ist erlaubt und<br />

doch gibt es viele Rituale, denn das Chillum sollte man<br />

beispielsweise schon richtig rauchen. Eine Szene, die es


dieser Zeit veröffentlichte der<br />

Prinz sein „Goa ABC“ und die<br />

Bravo führte ein Interview mit<br />

Antaro. Und schwupps ward die<br />

nächste Diskussion losgetreten.<br />

Wo soll das alles noch hinführen?<br />

Sollen wir demnächst 60 Mark<br />

Eintritt auf den Partys bezahlen,<br />

wie das zum Beispiel bei Mayday<br />

oder Time Tunnel der Fall war?<br />

Finde ich mich demnächst in den<br />

Klatschspalten der Tagespresse<br />

wieder, wenn ich am Wochenende<br />

feiern war? Ist der mushroom jetzt<br />

die Bravo für Goapartys? Ist der<br />

Spagat zwischen Underground<br />

und Kommerz für die Szene überhaupt<br />

zu bewältigen oder wird sie<br />

dadurch gespalten? Oder macht<br />

Vater Staat das überhaupt mit,<br />

dass solche Feste ganz offiziell und<br />

in aller Öffentlichkeit stattfinden?<br />

Einige Befürchtungen der Leute<br />

haben sich sicher bestätigt, andererseits<br />

hat sich der Hype, ganz<br />

natürlich, wie es ein paar Jahre<br />

vorher in der Techno- oder<br />

Grungeszene war, wieder gelegt.<br />

Nun existieren seit dieser Zeit<br />

außer der Voov große Festiv<strong>als</strong><br />

MUSHROOM MEETS GOA<br />

wie Antaris oder Boom, ohne sich<br />

mit kleinen, feinen Underground-<br />

Partys in die Quere zu kommen.<br />

Die Kritik an den „großen“ ist<br />

zum größten Teil (zumindest bei<br />

den hier erwähnten) nicht angebracht,<br />

da die Menschen, die sie<br />

organisieren, sich für ihre Events<br />

den A*$%h aufreißen und ein<br />

wahnwitziges Risiko auf sich nehmen.<br />

Die Musik und die Veranstaltungen<br />

haben ein sehr hohes Niveau<br />

an Professionalität erreicht,<br />

ohne den Spirit kaputt zu machen,<br />

und grade in schlechten Zeiten<br />

hält die Szene zusammen, was<br />

mit den sehr hohen Besucherzahlen<br />

der diesjährigen Partys mit bis<br />

zu 15.000 Besuchern belegt wurde!<br />

Da können auch Repressalien<br />

seitens der Behörden nichts dran<br />

ändern.<br />

Ich habe selbst nur wenige Events<br />

veranstaltet, da es echt ein wahnwitziger<br />

Aufwand ist, so was<br />

durchzuziehen, genauso verhält es<br />

sich mit dem mushroom, wo<br />

jeden Monat die Köpfe rauchen<br />

und an neuen Konzepten gearbeitet<br />

wird … Schließlich ist er aus<br />

eigentlich bereits seit Mitte der Achtziger gibt, erblickte wieder einmal<br />

das Licht der Öffentlichkeit.<br />

Die Häufigkeit und Größe dieser Trance-Partyevents gerade im vergangenen<br />

Jahr war nie höher. Was es sonst nie gab: Man konnte sich<br />

gar seine Lieblingsparty unter mehreren Events pro Tag aussuchen.<br />

Aber trotz dieses Quantitätsfaktors – fast alle dieser Partys waren bis<br />

ins kleinste Detail liebevoll bereitet: vom handgemalten Flyer bis zum<br />

Frühstücksbuffet.<br />

Die Party ist unser Leben, das eben ist eine Party. Und wie es auch im<br />

richtigen Leben ist; man will Spaß haben, sich wohlfühlen, akzeptiert<br />

werden, außergewöhnliche Leute um sich haben, auch mal einfach<br />

nur sich selbst spüren, sein Wesen ergründen oder abtanzen, was das<br />

Zeug hält.<br />

Bei vielen DJs auffällig ist die songorientierte Mixweise. Teilweise<br />

hängt es tatsächlich damit zusammen, dass jener DJ bisher keine<br />

Ambitionen verspürte, wenigstens einmal in seinem Leben einen Beat<br />

anzugleichen. Andererseits will jeder Goa-Track auch eine eigene kleine<br />

Geschichte erzählen und ist mit Intro, Hauptthema und Outro ein<br />

eigener Space in sich.<br />

Neben den mittlerweile alteingesessenen Partyveranstaltern, wie<br />

Waldheim und Spirit Zone in Hamburg, Atlantis und Partysyndicate<br />

in Hannover sowie Claudio Urban in Rendsburg und Hamburg,<br />

machen sich mittlerweile immer mehr Köpfe Gedanken über die perfekte<br />

Party, die verpeilteste Deko und den leckersten Chai-Tee.<br />

Aus: mushroom magazine #19, 02/96<br />

der Szene schon lange nicht mehr<br />

wegzudenken, und selbst die hartnäckigsten<br />

Kritiker von einst fragen<br />

mich nun: „Sach ma, haste<br />

den neuen shroom schon da, ich<br />

möchte nämlich wissen, was diesen<br />

Monat so geht!?!“<br />

1997<br />

Der Bilderklau geht um – im<br />

mushroom werden die ersten<br />

geklauten Deko-Gemälde veröffentlicht,<br />

damit der Dieb<br />

keine Freude dran haben<br />

kann >>> Überall Kameras –<br />

einst fast tabu auf PsyPartys,<br />

hat sich das Fotografieren zur<br />

normalen Sache entwickelt,<br />

was nicht alle begrüßen >>><br />

Der Open Air Sommer mit<br />

Partys bis Ende <strong>September</strong> ist<br />

fett, aber chaotisch – hier fällt<br />

die Hotline aus, da wird sie<br />

gleich mit Absicht abgestellt,<br />

um den Gästeansturm zu<br />

blocken >>> Trance-Poducer<br />

überbieten sich mit immer<br />

neuen Rekordmengen von<br />

Düdeln pro Takt >>> Die<br />

Fusion erblickt das Licht der<br />

Welt >>> Nach der VooV gibt<br />

es Ärger, weil streunende<br />

Hunde fünf Schafe gerissen<br />

haben sollen >>> Besonders<br />

in westlichen Bundesländern<br />

kontrollieren Polizei und BGS<br />

zunehmend vor oder nach<br />

Partys Autos und Insassen<br />

49<br />

STEFAN MÖLLER


50 TRANCE GESCHICHTE<br />

Von Claus Baldauf<br />

Ludwigslust <strong>als</strong>o, Mecklenburg-<br />

Vorpommern. Nie gehört, aber<br />

wenn’s schön sein soll: Hotline<br />

anrufen, Wegbeschreibung<br />

notieren, am Ende den<br />

Schildern folgen. Soweit die<br />

Theorie.<br />

In der Praxis hatte man nämlich<br />

beim Mitschreiben rechts und<br />

links abbiegen vertauscht, einen<br />

zu schnell genuschelten, aber<br />

wichtigen Ortsnamen verpeilt –<br />

und stand dann da, nachts, in<br />

der östlichen Pampa. Etwa dort,<br />

wo der Ausdruck<br />

Dunkeldeutschland entstanden<br />

sein musste, weit und breit<br />

keine Telefonzelle, <strong>als</strong>o erst<br />

recht keine Hotline zum<br />

Nachprüfen. Handys waren ja<br />

noch zwei, drei Jahre vor der<br />

Jahrtausendwende für viele ein<br />

Sleepless in Travemünde<br />

An einem sonnigen Sonntagvormittag, die fünfte<br />

Indian Naashaa war voll in Gang, erschienen zwei<br />

Polizeibeamte neben dem DJ – und der Sound<br />

ging aus. Das war am 1. August 1999.<br />

„Fernöstliche Klänge“, fanden die Lübecker<br />

Nachrichten, hatten nachts die Urlauber geweckt.<br />

Gemäß Hamburger Abendblatt feierten „8000<br />

Jugendliche am Strand von Barendorf (Landkreis<br />

Nordwest-Mecklenburg) eine Goa-Party. Die<br />

Schallwellen aus der mehrere Tausend Watt starken<br />

Musikanlage breiteten sich ungebremst über<br />

das Wasser aus und waren noch in den 20<br />

Kilometer entfernten Ostseebädern Niendorf,<br />

Sierksdorf und Grömitz deutlich zu vernehmen.“<br />

(www.kernelgoa.de) Beschwerdeanrufe ohne Ende<br />

bei der Polizei und dazu hatten wegen eines<br />

Riesenstaus am Samstagabend viele Gäste schon<br />

zu teures Manager-Tamagotchi.<br />

Strahlender Schnickschnack.<br />

Naja, und von den versprochenen<br />

Schildern keine Spur, wenn<br />

man sie halt an der f<strong>als</strong>chen<br />

Stelle sucht.<br />

Aber bekanntlich wird man aus<br />

Partys klug und den selben<br />

Fehler macht man im Leben<br />

höchstens drei- bis viermal.<br />

Wozu es seit Mitte<br />

der neunziger Jahre<br />

diverseste Chancen<br />

gab, denn gerade die<br />

große Weite und<br />

dünne Besiedlung in<br />

MecPomm und den<br />

Randbereichen<br />

Brandenburgs haben diese<br />

Gegenden zu bevorzugten<br />

Feierrevieren gemacht. Hand in<br />

Hand mit der Schönheit der<br />

Landschaften. Aber wem sag ich<br />

das.<br />

Ich kannte eine Menge<br />

Wirklichkeitstouristen, die reihenweise<br />

das für uns noch<br />

ziemlich neue Partyparadies<br />

ansteuerten, lie-<br />

ber <strong>als</strong> den<br />

Norden, und ob<br />

sie im Süden<br />

eigentlich auch<br />

feierten, haben<br />

wir leider immer<br />

nur uns gefragt.<br />

Es war ja sowieso neu und<br />

schön genug, was wir am Osten<br />

entdeckt hatten.<br />

Mit der Zeit klappte sogar die<br />

Navigation. PsyTrance ist<br />

Heimatkunde, das weiß ja jeder,<br />

Wo gibt es eine<br />

Ausfahrt vom Goa-<br />

Highway A 24, die<br />

keine Erinnerungen<br />

an Partys freisetzt?<br />

im Ort<br />

geparkt.<br />

Nicht gerade<br />

ein ruhiges<br />

Wochenende<br />

für die Leute<br />

in Barendorf.<br />

INDIAN NAASHAA Es war ein<br />

97<br />

heißer Sommer wie dieser und es hatte sich rumgesprochen,<br />

wie schön es in Barendorf war. Die<br />

Party war völlig überlaufen, vielleicht sind 8000<br />

untertrieben, aber es war immer noch schön. Die<br />

kühle Nacht war vorbei, die Wimpel flatterten überall<br />

fein im Wind – und die Musik ging aus. Nach<br />

Stunden hatte jemand eine Minianlage am Start<br />

und es wurde noch etwas getanzt. Ansonsten großes<br />

Chillen und ein Soundsystem in den Dünen.<br />

KAI MATHESDORF


MOONA<br />

und die Mauer in den Herzen,<br />

die Helmut Kohl dam<strong>als</strong> so<br />

quälte, haben wir PsyWessis<br />

Kilometer für Kilometer und<br />

Beat für Beat weggefeiert, wenn<br />

wir sie gehabt haben sollten.<br />

Inzwischen weiß ich, dass Ende<br />

der Neunziger längst nicht<br />

mehr alle Mecklenburger<br />

Trance Open Airs importiert,<br />

sondern zum Teil von Leuten<br />

dort auf die Beine gestellt<br />

waren, wie heute auch. Warum<br />

sollte sich der Virus auch ausgerechnet<br />

dort nicht verbreiten,<br />

wo es die schönsten Plätze<br />

zum Zusammensein gibt? Wer<br />

auch immer, sie haben uns an<br />

die besten und manchmal ganz<br />

gut versteckten Strände gelotst,<br />

an Waldtümpel und auf tolle<br />

Wiesen, mitten in den besten<br />

Morgennebelflaum. Die perfekte<br />

Umgebung, um möglichst<br />

viel von dem Geist zu retten,<br />

der an anderen Ecken der<br />

Technokultur längst komplett<br />

im Arsch war. Klar, das galt bei<br />

den Alteingesessenen auch<br />

schon für den Trance-<br />

Underground und seine<br />

ENTLANG DER A24<br />

Festiv<strong>als</strong> – bevor ich sie für<br />

mich entdeckte. Uns hat’s aber<br />

gefallen und ich hab’ eine<br />

Menge gelernt auf diesen<br />

Partys und mitgenommen in<br />

die andere Welt. Mitbringsel<br />

aus dem Osten.<br />

Wir haben Rehe, Füchse,<br />

Hasen gesehen (manche sogar<br />

Wildschweine), haben uns in<br />

die trashige Eisdiele kurz vor<br />

dem Barendorfer Strand verguckt<br />

und am alten DDR-<br />

Wachturm gechillt, der noch<br />

am Ufer des Dassower Sees<br />

steht. Hagenow, Parchim,<br />

Pritzwalk – wo gibt es zwischen<br />

Zarrentin und dem Dreieck<br />

Wittstock eine Ausfahrt vom<br />

Goa-Highway A 24, die keine<br />

Erinnerungen an Partys freisetzt?<br />

(Gut, manche davon<br />

sind jetzt vielleicht ein bisschen<br />

schwammig.) Wer von<br />

uns Wessis war schon mal an<br />

der Müritz, bevor er zum<br />

ersten Mal seinen Fuß auf diesen<br />

ausrangierten sowjetischen<br />

Armeeflughafen gesetzt hat?<br />

Dann wären da noch diese ostexklusiven<br />

Sonnensonntage,<br />

gar nicht so selten, nach denen<br />

man in Regenhannover mit<br />

dancefloorfarbenem Gesicht<br />

Fragen aufwarf wie: Wo hast du<br />

dich denn bei deeem Wetter so<br />

verbrannt gestern –<br />

Sonnenbank? Nee, tanzen im<br />

Osten. Das hat dann auch<br />

nicht immer alles erklärt.<br />

Das Trancepartyparadies <strong>als</strong>o,<br />

in dem dann sogar noch Partys<br />

und tanzwütige Tranceleute<br />

nachwachsen. Aber sind denn<br />

Locations eigentlich nachwachsende<br />

Rohstoffe? Eine Weile<br />

schien es so. Eigentlich könnte<br />

man das immer denken, gerade<br />

wenn man die mit Müll übersäten<br />

Goaäcker und ihre stinkenden<br />

Randstreifen sonntags<br />

nüchtern betrachtet. Wenn.<br />

Sonst würde sich doch niemand<br />

so aufführen, oder?<br />

In diesem Jahr hatten viele<br />

Veranstalter schon bei der<br />

Locationsuche große Probleme,<br />

manches wurde abgesagt. Nicht<br />

nur im Osten. Ein Veranstalter<br />

erzählt, es könnten sich dort<br />

immer weniger Kleinbauern halten<br />

und die hätten am ehesten<br />

ein Interesse daran, mal einen<br />

Partyacker zu vermieten. Vor<br />

allem aber gebe es immer mehr<br />

verbrannte Erde. Nach all den<br />

Partyjahren haben sich im<br />

Osten schlechte Erfahrungen<br />

angesammelt.<br />

Mir hat er eine ganze Menge<br />

gegeben. Und manchmal<br />

bin ich unsicher,<br />

ob er dafür von mir<br />

genug bekommen hat.<br />

Ob er überhaupt bei<br />

der Sache ein gutes<br />

Geschäft macht.<br />

Es ist eine schöne<br />

Geschichte des<br />

Sommers, wie die<br />

VooV und das Örtchen<br />

Putlitz miteinander<br />

klarkommen, was<br />

unternehmen, um sich kennen<br />

zu lernen und zu verbinden.<br />

(siehe mushroom-<strong>online</strong>.com)<br />

Natürlich wären die im Ort<br />

nicht scharf auf den tage- und<br />

nächtelangen Krach und die<br />

anderen Belastungen, wenn<br />

dabei nicht auch echtes Geld<br />

hängen bliebe. So ist die Welt,<br />

ob wir nun auf ihr rumtrancen<br />

oder nicht. Aber dass da rund<br />

um ein internationales<br />

Trancetreffen eine<br />

Freakpatenschaft mit den<br />

Leuten aus einem Örtchen in<br />

Brandenburg wächst, definitiv<br />

interkulturell, das weist auf<br />

einen feinen Unterschied hin.<br />

Wenn du willst, kommt der<br />

auch noch an anderen Stellen<br />

zum Vorschein.<br />

51


MAT (2)<br />

52 TRANCE GESCHICHTE<br />

Als Anfang der Neunziger die Technoszene<br />

richtig erwachte, war der<br />

neue Sound für einige Leute vom<br />

Land schon fast ein alter Hut. In<br />

Sprötze vor den Toren Hamburgs<br />

feierte man an der Kieskuhle und<br />

in einer Gaststätte, die <strong>als</strong> Waldheim<br />

in die Geschichte einging.<br />

Wir haben Andrea und Ernst vom<br />

Waldheim gesprochen und ein<br />

altes Interview zu Rate gezogen.<br />

Von Mat <strong>Mushroom</strong><br />

und Claus Baldauf<br />

Ende der Achtziger standen Ernst<br />

und Antaro in Indien auf einer frühen<br />

Technoparty. Antaros Erzählungen<br />

von Goa hatten seinen<br />

Freund neugierig gemacht, nun<br />

war er selbst da. Die beiden betrachteten<br />

versonnen die Freaks,<br />

genossen die monotonen Beats<br />

und waren sich einig: Sowas kann<br />

man in Deutschland unmöglich<br />

machen, da wird<br />

man ja gleich verhaftet<br />

...<br />

Drei Jahre später<br />

begannen genau<br />

diese beiden, <strong>als</strong><br />

Erste in Deutschland<br />

Goa-Partys zu orga-<br />

ERNST<br />

nisieren. Antaro<br />

hatte sich ein Haus<br />

in Sprötze in der<br />

Nordheide gekauft, wo Ernst einen<br />

dreistöckigen Gasthof mit Hotel<br />

gepachtet hatte. Sprötze, mit<br />

Partys in Antaros Garten, im<br />

Waldheim und an der Kieskuhle,<br />

wurde die Wiege der deutschen<br />

Szene.<br />

”Wir hatten von Anfang an vor,<br />

Partys zu veranstalten, haben aber<br />

<strong>als</strong> Restaurant und Kneipe in<br />

Sprötze angefangen, mit Haxen<br />

und A<strong>als</strong>uppe”, erzählt Ernst.<br />

Zwischen Hochzeitgesellschaften<br />

und Rockpartys schlichen sich mit<br />

der Zeit Technofeiern ins Waldheim-Programm.<br />

”Das Publikum<br />

dafür gab es noch nicht, eigentlich<br />

nur die Goa-Fahrer, die das kannten<br />

und davon begeistert waren.<br />

Deshalb haben wie irgendwann<br />

mit kleinen Rockpartys angefangen,<br />

weil wir der Meinung<br />

waren, dass die Zeit für Techno<br />

noch nicht reif war.”<br />

An Silvester 1989 zogen trotzdem<br />

die Beats ins Waldheim ein:<br />

”Angefangen hat die Party mit<br />

Siebziger-/Achtziger-Jahre-Rock<br />

und ab kurz nach Mitternacht<br />

haben wir zum Techno gewechselt.<br />

Das Publikum teilte sich in zwei<br />

Hälften auf und es gab sogar<br />

Schlägereien. Die Rockfans waren<br />

sauer, stürmten das DJ-Pult und<br />

wollten AC/DC hören.<br />

Ich hatte gleich gemerkt – so<br />

etwas mach ich nie wieder. Deshalb<br />

haben wir später eine Woche<br />

Rock und die nächste Woche Techno<br />

gespielt. Die Rockfans waren jedoch<br />

so sauer, dass sie nicht mehr<br />

auf unsere Partys kommen wollten.<br />

Beim Techno allerdings wurden<br />

es immer mehr, so dass wir<br />

später nur noch Technopartys veranstalteten.<br />

Es kamen etwa 250<br />

Leute – und das meist ohne irgendwelche<br />

Flyeraktionen.” Und<br />

zwar mit dem Zug aus der<br />

Schweiz, den Koffer auf Rollen dabei,<br />

aus Holland, Berlin, Süddeutschland<br />

– ”weiß der Geier,<br />

wie die das alle wussten ...” Die<br />

Partys waren so voll, dass man<br />

kaum den Tresen erreichte. Andrea<br />

lernte Ernst gegen Ende der Waldheim-Zeit<br />

auf einer Party kennen.<br />

Die beiden wurden ein Paar, auch<br />

beim Organisieren. Andreas<br />

ältester Sohn Wayan, heute 24,<br />

machte bald <strong>als</strong> jüngster DJ von<br />

sich reden und blieb dabei.<br />

Ernst: ”Das Restaurant hatte an-<br />

gegliederte Hotelzimmer. Unsere<br />

Gäste hatten deshalb die ganze<br />

Etage mit den Zimmern gemietet.<br />

Da tobte der Bär und es ließ sich<br />

super feiern. (...) Anfangs gab es<br />

auch noch keinen Eintritt, es stand<br />

einfach ein Topf da, auf dem Spende<br />

stand. Da haben die Leute halt<br />

was reingeschmissen – oder auch<br />

nicht; je nachdem ob sie was hatten.<br />

Das Witzige daran war, dass<br />

fast immer das selbe herauskam,<br />

<strong>als</strong> hätten die Leute normal<br />

bezahlt.”<br />

Pilz: Was war mit den Nachbarn?<br />

Ernst: ”Wir hatten eigentlich ein<br />

ruhiges Gebiet, da waren kaum<br />

Leute, aber jede Menge Wochenendhäuser.<br />

Das Problem<br />

war, die Leute<br />

von außerhalb kamen<br />

nur am Wochenende<br />

und da<br />

haben wir gefeiert.<br />

Sie beschwerten<br />

sich massiv, so dass<br />

man Bußgelder verhängte<br />

(siehe Seite<br />

47). (...) Wir haben<br />

dann den Eintrittspreis etwas<br />

erhöht, statt 10 Mark eben 15<br />

ANDREA<br />

Mark, und unsere Gäste fanden<br />

das auch voll okay. Alles war wieder<br />

Friede – Freude – Eierkuchen<br />

und wir haben eben alle 14 Tage<br />

1000 Mark zum Ordnungsamt<br />

gebracht. Bis sie uns dann irgendwann<br />

den Betrag auf 3000 Mark<br />

erhöhten. Das war Anfang 93. Das<br />

haben wir so zwei-, dreimal<br />

gemacht, dann aber gemerkt, das<br />

wir das nicht mehr aufs Eintrittsgeld<br />

umschlagen konnten.<br />

Hier im Dorf konnten die Leute<br />

mit der Musik halt überhaupt<br />

nichts anfangen. Unser Publikum<br />

sah ja auch ganz anders aus <strong>als</strong><br />

das aus dem Dorf. Alle waren am<br />

Tanzen und uns wurde natürlich<br />

alles möglich angehängt: Sekte,<br />

Scientology und was weiß ich nicht<br />

alles.” (...)<br />

ERNST


KAI<br />

Andrea: ”Die Partys waren denen<br />

sowieso schon nicht geheuer. Und<br />

ob nun im Waldheim gekifft wurde<br />

oder Heroin gespritzt; da wurde<br />

dam<strong>als</strong> wenig differenziert.”<br />

Partys, die eigentlich immer bis 12<br />

Uhr mittags dauerten, waren eben<br />

suspekt.<br />

Antaro, Sangeet, Scotty und Axel<br />

legten meist bei den Waldheim-<br />

Partys auf – die VooV-Ur-Crew.<br />

Ernst: ”Wir haben<br />

von Anfang an die<br />

Partys in Sprötze<br />

zusammen gemacht.<br />

Antaro hat<br />

mir dabei geholfen,<br />

anfangs bei den<br />

Rock- und später<br />

SCOTTY<br />

bei den Technopartys.”<br />

Ernst<br />

erzählt fröhlich von<br />

dieser Zeit, wie von alten Streichen.<br />

Einmal hingen zu einer Party<br />

um die 100 Staubsauger vom<br />

Spermüll an der Decke und überall<br />

– eingeschaltet, <strong>als</strong> Extra-Soundkulisse.<br />

Vom familiären Geist, der<br />

herrschte, schwärmt Ernst: ”Wenn<br />

einer schräg drauf kam, hat man<br />

nicht das Rote Kreuz geholt, sondern<br />

sich um ihn gekümmert.”<br />

Zwei Open Airs gab es an der<br />

Sprötzer Kieskuhle. 1991 reichte<br />

<strong>als</strong> Miete für den Besitzer, einen<br />

Stammtischkumpel, noch<br />

ein Präsentkorb. Zur<br />

ersten auch so genannten<br />

VooV ein Jahr später<br />

kostete der Spaß schon<br />

1500 Mark. Und vor der<br />

VooV 93 verdoppelte<br />

der Vermieter den<br />

Preis: ”Ihr seid ja blöd,<br />

wenn ihr daran nichts<br />

verdienen wollt – ich<br />

will jedenfalls ...”, soll<br />

er gesagt haben.<br />

Antaro und die anderen<br />

fanden eine Location<br />

bei Zarrentin,<br />

Ernst stieg aus.<br />

<strong>2003</strong> hat er übrigens<br />

DIE BILD-ZEITUNG<br />

MALTE 1992 DIE VOOV<br />

NACH – FOTOGRAFIEREN<br />

WAR JA VERBOTEN ...<br />

TREFFPUNKT SPRÖTZE<br />

auf der VooV in Putlitz gefeiert.<br />

”Ich bin froh, dass ich da heute<br />

keine Verantwortung trage”, sagt<br />

er angesichts der Dimensionen<br />

des Festiv<strong>als</strong>. ”Aber für mich hat<br />

das auf eine Art etwas Heiliges, da<br />

würde ich jederzeit noch für unterschreiben.<br />

Das ist nicht von der<br />

Größe abhängig.”<br />

Andrea und Ernst waren auch an<br />

den ersten beiden Shiva Moons<br />

beteiligt. Auf der ersten im Jahr<br />

1995, die Jan Engel mit Scotty und<br />

Planet B.E.N. auf die Beine stellte,<br />

kümmerten sich die Waldheimer<br />

um die Bar. Im zweiten Jahr hießen<br />

die Organisator/inenn Jan und<br />

Bhavani, die das Festival bis heute<br />

gestalten, Andrea und Ernst. Die<br />

Pyramide, in der die Shiva-Moon-<br />

DJs spielen, hatte Jan ursprünglich<br />

für die VooV gebaut. Sie wurde<br />

nun sein Markenzeichen.<br />

Die drei schönen Waldheimjahre<br />

waren vorbei, aber nach einjähriger<br />

Pause ging es im Top Ten in Harburg<br />

weiter. Der Spirit kam mit.<br />

”Man schwebte fast auf der<br />

Tanzfläche”, sagt Andrea. ”Du<br />

konntest dich schon beinah’ drauflegen<br />

auf diese Energie ...” Danach<br />

gab es einen Winter lang<br />

jeden Freitag Waldheim-Partys im<br />

Powerhouse in Hamburg. Viele<br />

Gäste hatten Gratis-Clubkarten, es<br />

gab immer ein Frühstücksbuffet.<br />

Doch auch die Pioniere des Trance<br />

sahen sich<br />

mit der Zeit, wie seitdem viele<br />

Aktivist/innen, mit Kommerz-<br />

Vorwürfen konfrontiert.<br />

Das entlockt Andrea wie Ernst<br />

noch heute ein Lachen, allerdings<br />

ein nicht ganz so fröhliches. Das<br />

Waldheim, nicht zuletzt durch den<br />

Behördenstress, und auch die späteren<br />

Partys haben einen Berg von<br />

Schulden hinterlassen. 1997 gab es<br />

ein letztes von mehreren Waldheim<br />

Open Airs, auch <strong>als</strong> Anti-<br />

Schulden-Programm<br />

gedacht –<br />

”ein totales Fiasko”,<br />

sagt Ernst. Es regnete,<br />

statt Einnahmen<br />

gab es neue Schulden.<br />

Für eine Weile<br />

zogen sich die bei-<br />

den danach zurück.<br />

Ernst, heute 50, ist<br />

Holzhändler und<br />

JAN<br />

baut unter anderem kunstvolle<br />

Sitzmöbel aus ganzen Stämmen.<br />

Andrea, heute 49, lebt glücklich<br />

auf dem Land und verbringt möglichst<br />

viel Zeit mit ihren Kindern<br />

und Enkeln. Die beiden sind enge<br />

Freunde geblieben und längst<br />

gehen sie wieder gern auf ausgesuchte<br />

Partys, vor allem um zu<br />

tanzen. Auch wenn der alte Spirit<br />

selten zu erhaschen ist: Trance<br />

gehört einfach zu ihrem Leben.<br />

Ernst plant sogar an einer neuen<br />

Waldheim-Party – vielleicht schon<br />

im Oktober in Hamburg im Traxx.<br />

Also Augen offen halten!!!<br />

53<br />

MAT


54 TRANCE PHILOSOPHIE<br />

Von Claus Baldauf<br />

Als Jugendbewegung lässt sich<br />

das PsyTrance-Treiben nicht ohne<br />

Weiteres beschreiben. Viele<br />

Partygäste und Aktivposten der<br />

Szene waren bereits deutlich aus<br />

der Pubertät heraus, <strong>als</strong> der Virus<br />

sich in Deutschland zu verbreiten<br />

begann. Etwas<br />

typisch Jugendliches<br />

lässt sich<br />

ihnen aber doch<br />

nachsagen: das<br />

Suchende, das<br />

Streben nach<br />

Entwicklung.<br />

Zu diesen Seelen<br />

zählt Alan Frostick,<br />

den viele durch<br />

sein Kernel Goa<br />

Projekt kennen.<br />

„Mein Ziel ist es,<br />

mich selbst wirklich<br />

zu entdecken<br />

in diesem Leben“,<br />

sagt der 50-<br />

Jährige. Und zwar<br />

auch und gerade<br />

auf Partys: ”Ich<br />

versuche, Tanz <strong>als</strong><br />

Meditationsinstrument<br />

zu<br />

benutzen.“<br />

Schon Ende der<br />

Achtziger hatte Alan sich in<br />

England nicht aufs Mittanzen<br />

beschränkt, sondern das Booking<br />

für Outdoor-Technopartys<br />

gemacht. Diese M25-Raves (nach<br />

dem Autobahnring um London<br />

benannt) wurden ohne Genehmigung<br />

veranstaltet und nur unter<br />

der Hand promotet, immer in<br />

Gefahr, von der Polizei weggeräumt<br />

zu werden. Dam<strong>als</strong> war<br />

Alan frisch geschieden und bereits<br />

Vater von drei Kindern. In den<br />

Siebzigern hatte er <strong>als</strong> Informatiker<br />

in London und Hannover<br />

an Unis die neue Welt der Computertechnik<br />

erforscht, später<br />

seine eigene Firma gegründet –<br />

nun eröffnete sich ihm ein weiteres<br />

Universum.<br />

Alans Vorliebe zu Deutschland<br />

und eine Frau zogen ihn 1993<br />

nach Hamburg, schnurstracks in<br />

die aufkeimende Goaszene.<br />

Szene-Engagement wie das<br />

Booking war immer<br />

ein Hobby Alans.<br />

Wie die<br />

Ahnenforschung<br />

und das Schreiben.<br />

Gerade brütet der<br />

begeisterte Sänger<br />

übrigens über<br />

einem Konzept,<br />

gemeinsam mit<br />

einem PsyTrance-<br />

Act musikalisch<br />

eine richtige Geschichte<br />

zu erzählen<br />

– in Voc<strong>als</strong>.<br />

Aber das ist noch<br />

nicht spruchreif.<br />

Alan ist ein lebendiger<br />

Geist. Kreativität,<br />

sprudelt es<br />

aus ihm heraus,<br />

setze er durch Yoga<br />

und Meditation<br />

frei, für alle<br />

Bereiche des<br />

Lebens. Beide Techniken<br />

fließen auch<br />

in Alans Art zu tanzen ein. Zackigkontrolliert<br />

und für manche wie<br />

ein Kampfsport sieht es aus, wenn<br />

der Engländer auf dem Dancefloor<br />

in sich versinkt und gleichzeitig<br />

voll da ist. Manchmal sogar auf<br />

der Box, wie dieses Jahr auf der<br />

Fusion. ”Das ist keine Show, ich<br />

mache das für mich“, betont Alan.<br />

”Tanzen ist mein Hauptding.“<br />

Eine Therapie, die jeder brauche,<br />

und eine pure Feier des Lebens,<br />

hat er auf seiner Homepage formuliert.<br />

1997 gründete Alan einen DJ-Tape-<br />

Versand und bot die Mixes vor<br />

allem unbekannter norddeutscher<br />

ANDRÉ WAGNER<br />

Nachwuchsartists auch auf Partys<br />

an. ”Viele haben dadurch mehr<br />

Bookings bekommen und einige<br />

sind inzwischen berühmt geworden.“<br />

Kernel Goa wurde Alans<br />

Markenzeichen, bald auch <strong>als</strong><br />

unkommerzielle Website, die bis<br />

heute einen Haufen Infos und<br />

Kontakte enthält, aber nicht mehr<br />

von Hand gepflegt wird – dazu ist<br />

zu wenig Zeit. ”Die Site ist ein<br />

Roboter, sie funktioniert von<br />

selbst.“ Aber ab und zu stellt Party<br />

Guru Alan noch immer Kolumnen<br />

<strong>online</strong>, inspiriert von den schönen<br />

Dancevibes auf der Fusion, von<br />

der Location und Deko der Shiva<br />

Moon oder von der lieben<br />

Partycrowd auf der Excalibur.<br />

Auch Flyer und mushroom magazines<br />

verschickte Alan dam<strong>als</strong>. Da<br />

die Flyer nie reichten, entstand in<br />

Schwarzweiß-Kopien das Kernel<br />

Goa Infoblatt mit Szenedaten ohne<br />

Ende – niemand sollte das Beste<br />

versäumen ...<br />

Alans Partysommer <strong>2003</strong> war<br />

rege. Die Lust, Freunde zu treffen<br />

und zu tanzen, treibt ihn raus. Für<br />

ihn, der intensive Indienreisen<br />

hinter sich hat, geht es dabei aber<br />

nicht nur um den reinen Spaß.<br />

Seit 30 Jahren setzt sich Alan mit<br />

hinduistischer Philosophie auseinander.<br />

Die Upanishads, eine<br />

Sammlung alter Weisheiten, sieht<br />

er seitdem <strong>als</strong> seinen Leitfaden<br />

des Lebens an, seine Partyerfahrungen<br />

<strong>als</strong> Teil des Strebens, diesen<br />

Guide individuell umzusetzen.<br />

Individuell hält Alan es auch mit<br />

der Mode. Obwohl kein Schotte,<br />

hat er den Kilt für sich entdeckt<br />

und darin einen interessanten<br />

Sommer verlebt – und viele fragende<br />

Blicke. ”Ich trage den<br />

Schottenrock, weil ich es kann“,<br />

sagt er verschmitzt. ”Ich bin eben<br />

Manns genug ...“<br />

www.kernelgoa.com


Von Konrad Lauten<br />

Und es war ... Sommer 94 – in der<br />

Pampa zwischen Oderbruch und<br />

Havelland tobten die ersten halblegalen<br />

Raves. Während acidschwangere<br />

Jugendliche in Eintracht<br />

mit lokalen Bauern wild abfeierten,<br />

experimentierte eine kleine,<br />

psychedelisierte Crew mit Kräutern,<br />

Hölzern und Säften. Sie war<br />

der Pappen und Biere der Berliner<br />

Clubs müde und mixte Cocktails<br />

aus magischen Pflanzen, sehr zur<br />

Erbauung der Tanzwütigen.<br />

Der Pioniergeist brachte psychoaktive<br />

Drinks hervor, deren Aroma<br />

oft genug gegen den guten Geschmack<br />

verstieß, deren Wirkung<br />

die von Alkohol aber bei weitem<br />

übertraf.<br />

1996 wurde über einige Monate<br />

wöchentlich eine Bar mit Themen<br />

zu „Strategien fürs neue Millennium“<br />

veranstaltet: die Elixier-<br />

TANZ-STIMULANZ<br />

Spacebar. Dabei wurden verschiedene<br />

Pflanzendrinks wie Kokmok,<br />

Bella Muira und Kawananas entwickelt<br />

und bei Musik mit Hirnaktivisten<br />

über die Zukunft und Vergangenheit<br />

der Dinge philosophiert.<br />

Nach einigen Monaten in<br />

verschiedenen Locations tingelte<br />

die Spacebar-Besatzung mit ihren<br />

Drinks durch innovative Partylande<br />

und veranstaltete selbst kleine<br />

Festiv<strong>als</strong>, bei denen sehr zum<br />

Erstaunen der Gäste mit einem<br />

Alkohol“verbot“ eine ungewöhnliche<br />

Rauschwelt installiert wurde.<br />

Mittlerweile hatten sich die Teams<br />

von Elixier und Sensatonics zusammengefunden,<br />

um die Drinks<br />

geschmacklich und im Wirkprofil<br />

zu verbessern. Mittels alchimistischer<br />

Verfahren wurde und wird<br />

nicht allein der pflanzliche Wirkstoff<br />

extrahiert, sondern die Pflanze<br />

im Ganzen repräsentiert. Die<br />

Drinks schmeckten besser und es<br />

gab schon Anhänger der einen<br />

oder anderen Mischung.<br />

Die Spacebar konnte nun durch fertige<br />

Drinkansätze auch die im<br />

Kräutermixen unerfahrenen Pflanzenfreunde<br />

durch die Tiefen der<br />

Partynächte manövrieren. Im Laufe<br />

der Jahre wurden solche Bar-<br />

Aktivisten zu erfahrenen Spacebar-<br />

Experten. Das zeigen die Spacebars<br />

von Ganesh, Dominique, Sea See,<br />

Jahu und Namaste. Die Elixier-eigene<br />

Bar ist seit einigen Jahren mit<br />

ihrem Kuppelzelt auf vielen Festen<br />

wie der Fusion und der Nation of<br />

Gondwana vertreten. Bei kleinen<br />

Events wird der Spacebar-Dome<br />

auch immer wieder gern aufgebaut.<br />

Viele Gäste haben die Möglichkeiten<br />

der Bar in ihre Partyplanung<br />

mit einbezogen und ihre Substanzenkonsumgewohnheiten<br />

darauf<br />

55<br />

eingestellt. Zum Wachbleiben oder<br />

Berauscht-Sein braucht es nun<br />

nicht mehr immer mehr synthetische<br />

Stimulanzien, sondern es<br />

wird gern zwischendurch auf<br />

Kokmok, Moonwalk oder Satyr<br />

zurückgegriffen.<br />

Die pflanzenaktiven Drinks können<br />

einem stimmungsvollen<br />

Publikum helfen, ekstatisch ein<br />

rauschendes Fest zu feiern und<br />

trotzdem am nächsten Tag einen<br />

klaren Kopf zu haben.<br />

Die aktuellen Einsatzorte der Bar,<br />

die Drinks für eine eigene Bar oder<br />

eine ganz private kleine Partyausstattung<br />

gibt’s beim Elixier,<br />

Lychener Straße 5, 10437 Berlin.<br />

www.elixier.de<br />

1998<br />

In Israel stört die Polizei die<br />

Tranceszene massiv, berichtet<br />

Astral Projection. DJs, die<br />

mit Plattenkoffern unterwegs<br />

sind, kriegen schon am Flughafen<br />

Probleme >>> Abenteuer<br />

Eclipse: Zur Sonnenfinsternis<br />

Ende Februar reist<br />

eine Partydelegation samt<br />

Veranstalter nach Venezuela.<br />

Die Absprachen etwa in<br />

Sachen Technik und Location<br />

erweisen sich vor Ort <strong>als</strong><br />

äußerst relativ, es wird chaotisch,<br />

die Wenigsten kehren<br />

glücklich heim >>> Zum<br />

zweiten Earthdance gibt es<br />

fette Partys bei Köln und in<br />

Zürich >>> Die Zoom setzt<br />

<strong>als</strong> Open Air zur Streetparade<br />

Maßstäbe in der umtriebigen<br />

Schweizer Szene


56 TRANCE GESCHICHTE<br />

Johann Bley: Jede Musik, ob im<br />

Trance oder irgendwo, hat ihre<br />

Berechtigung. Es gibt Leute, die<br />

machen seit zwanzig Jahren<br />

Musik und sind durch alles durch.<br />

Ich gehöre da auch zu. Ich bin<br />

zum Trance durch Umstände<br />

gekommen, die nicht unbedingt<br />

"freiwillig" waren. Ich bin nach<br />

Indien gefahren und wusste nicht,<br />

was da auf mich wartet. Was ich<br />

dam<strong>als</strong> gehört habe, <strong>als</strong> es den<br />

Namen "Trance" noch nicht gab,<br />

war Musik aus Electro-Versionen<br />

von Hits, Instrumentalversionen<br />

oder B-Seiten, die einfach nur<br />

Synthie-Pop waren, die in irgendeiner<br />

Form einen durchgehenden<br />

Beat und leicht psychedelische<br />

Anklänge hatten; Trommeln oder<br />

lustige Samples wurden von DJs<br />

collected und am Stück gespielt,<br />

was diesen transzendentalen<br />

Effekt hatte. Das Monotone hat<br />

schon gereicht; das Aneinandergliedern<br />

dieser Beats hat den<br />

Tranceeffekt voll und ganz<br />

erreicht. Nur – die Musik<br />

war dam<strong>als</strong> total offen.<br />

Jedes Stück kam aus<br />

einer ganz anderen kulturellen<br />

Schicht, aus<br />

einem anderen<br />

Land oder Umfeld.<br />

(...)<br />

Ich fusioniere<br />

meinen Background,<br />

den ich<br />

erlebt habe, mit<br />

Trance-Beat,<br />

Metal-Gitarren auf<br />

Electro-<br />

1999<br />

Rock'n'Roll-Ebene. Das muss so<br />

sein. Ich habe erlebt, wie meine<br />

Musik wirkt, und ich glaube<br />

daran. Ich will nicht akzeptieren,<br />

dass die Musik nun soundso<br />

gemacht wird; das ist eine Philosophie<br />

für wieder ganz andere<br />

Menschen.<br />

Ich glaube, es geht zurück zu<br />

einer globalen Aussage, weil es<br />

sich einfach überspezialisiert hat;<br />

ich bin der Meinung, dass es<br />

unwahrscheinlich viel gute Musik<br />

out there in the world gibt, die ich<br />

auch dann nicht vergesse, wenn<br />

ich in meiner eigenen Musik –<br />

durch den Verkauf von Platten<br />

und die allgemeine Resonanz –<br />

bestätigt werde. In aller Welt, von<br />

Alaska bis Neuseeland, gibt es immer<br />

was zu entdecken, und es<br />

kann nicht sein, dass man sich<br />

verschließt. Viele Leute wissen gar<br />

nicht, was "Trance" oder "Techno"<br />

bedeutet. Es hat seine Berechtigung,<br />

Fachmann für einen bestimmten<br />

Stil zu sein, aber<br />

es gibt noch viel mehr Musik,<br />

die darauf wartet,<br />

fusioniert, verarbeitet<br />

und aufgenommen zu<br />

werden. Ich möchte<br />

mich eher freimachen<br />

von stilistischen<br />

Zwängen in<br />

Kleinstkategorien.<br />

Aus: Interview von<br />

Kai Mathesdorf<br />

mit Johann Bley im<br />

mushroom magazine<br />

(März 2000)<br />

Zur aus der Szene organisierten Demo in Hamburg gegen den<br />

Kosovo-Krieg kommen nur ein paar Dutzend Leute, Eternal Drum-<br />

Wolfgang und andere begleiten den Zug auf einem Trommeltruck<br />

>>> M. Kloroom veröffentlicht im mushroom erschütternde<br />

Hygiene-Reports über die Festival-Dixis >>> Die PsyGemeinde<br />

zieht es zunehmend raus aus Nord-/Ostdeutschland: Bis zu<br />

20.000 Leute feiern im August in Ungarn eine fette, leider völlig<br />

desorganisierte Party zur Sonnenfinsternis >>> Im Herbst macht<br />

eine Flyer-Fälschung die Runde, die Jan Engel (Shiva Moon) aufs<br />

Derbste durch den Dreck zieht – der Urheber bleibt anonym >>><br />

Deutsche Earthdance-Partys bringen 50.000 Mark für Projekte in<br />

Tibet ein >>> Fette Y2K-Partys in Südafrika und Goa zu Silvester<br />

KAI MATHESDORF<br />

Pushava: Was ich festgestellt<br />

habe: Der Spirit, über den die<br />

Leute so reden, ist f<strong>als</strong>ch. Es ist<br />

nicht echt. Die Leute, die dam<strong>als</strong><br />

auf Sommerpartys so richtig<br />

abgefahren sind – oder wenn du<br />

so einen richtig geilen Sonnenaufgang<br />

siehst, dann hast du die<br />

Birne so voll wie auf 2000<br />

Einheiten. Dir platzt der Schädel,<br />

vor Freude und Zusammensein<br />

mit Menschen.<br />

Das Bild, was die Leute haben:<br />

Das gibt´s nur einmal, mit<br />

Drogen. Aber in Wirklichkeit<br />

gibt´s das ohne Drogen. Den Weg<br />

muss man selber Schritt für<br />

Schritt gehen. Ich habe einfach<br />

gemerkt, alleine durchfeiern oder<br />

die Illusion, wir sind eins, tanzen<br />

und feiern zusammen, diese ist<br />

für mich geplatzt. Das war, <strong>als</strong> ich<br />

mit den Drogen aufgehört habe.<br />

Das ist alles nicht wahr. Ein<br />

Gefühl, bei sich selbst zu sein, im<br />

nüchternen Zustand in den<br />

Trance zu kommen, ist viel<br />

wertvoller. Das bleibt auch deins,<br />

du hast es selber erarbeitet und<br />

in die Hand genommen. Das<br />

kann dir keiner wegnehmen. Was<br />

durch Drogen kommt, ist künstlich<br />

und wird dir immer wieder<br />

weggenommen. Und du musst<br />

von Montag bis Freitag wieder<br />

durchhalten, bis zum Wochenende,<br />

wo du vielleicht das große<br />

Glück findest. Das ist für mich<br />

der Kern der Sucht.<br />

Also fing ich mit Yoga an, erst<br />

mal body clean, dann fängst du<br />

mit deiner Psyche und Gedanken<br />

an, das auszucleanen, da bin ich<br />

noch immer ziemlich dabei, das<br />

ist nicht so einfach.<br />

Aus: Interview von Alpha mit<br />

Pushava im mushroom magazine<br />

(März 2000)


Antaro: Es gibt schon noch einen<br />

privaten Antaro, der nicht immer<br />

in der Öffentlichkeit steht. In der<br />

Scene natürlich schon, manchmal<br />

finde ich das auch alles<br />

superkomisch, weil ich mich selber<br />

nicht <strong>als</strong> etwas Besonderes sehe.<br />

Ich kann das manchmal auch gar<br />

nicht<br />

nachvollziehen.<br />

So<br />

auch, dass es<br />

schon<br />

Situationen<br />

gab, wo<br />

Leute ein<br />

Autogramm<br />

von mir<br />

haben wollten.<br />

Da denk ich immer: Hallo<br />

Leute, merkt ihr eigentlich noch<br />

was? Was habt ihr davon, wenn ich<br />

2000<br />

Plusquam, der progressive<br />

Ableger von Spirit Zone, kommt<br />

mit ersten Releases >>> Wegen<br />

des öffentlichen Drogenkonsums<br />

der Fraggels wird das Cult<br />

in Arnsberg (Sauerland) dicht<br />

gemacht >>> Ein 29-Jähriger aus<br />

Hamburg fällt, nachdem er auf<br />

dem Sommersonnenwendentanz<br />

zu viele Drogen genommen<br />

hatte, ins Koma und stirbt<br />

2001<br />

Goa Gil wird am 3. Juli 50 >>><br />

Spirit Zone feiert sein 100.<br />

Release >>> Ein neuer Verwandter<br />

des mushrooms ist das<br />

Shangri-La-La Magazin aus<br />

London >>> Das Vibez Magazin<br />

erblickt in NRW das Licht der<br />

Welt >>> Technics stellt die<br />

Produktion des legendären<br />

ZITATE UND FAKTEN<br />

jetzt meinen Namen darauf<br />

schreibe. Wer bin ich, das zu tun,<br />

wer seid ihr, das zu fragen? Wo<br />

kommt das her, darum geht es<br />

überhaupt nicht! Aber das ist<br />

schon eine Realität, die ich<br />

akzeptieren muss, dass es Leute<br />

gibt, die in Scotty oder mir etwas<br />

Besonderes sehen, etwas in uns<br />

projizieren.<br />

Maik: Vielleicht ja auch<br />

Dankbarkeit? Gegenüber jemandem,<br />

der die Möglichkeiten<br />

geschaffen hat, etwas<br />

wahrzunehmen?<br />

Antaro: Wenn ich das nicht getan<br />

hätte, hätte es bestimmt jemand<br />

anders getan. Zumal ich das ja<br />

auch nicht allein war. Ich habe<br />

eigentlich nur das getan, was für<br />

mich anstand, ich hab mir das ja<br />

nicht ausgedacht, es gibt keinen<br />

Das neue Jahrtausend<br />

SL1210 MKII ein und<br />

„Traktor DJ Studio“<br />

ermöglicht eine neue<br />

Form des Auflegens:<br />

digital >>> Wer noch<br />

nicht in Goa war, kann<br />

es im Video „Last Hippie<br />

Standing“ erleben<br />

>>> Zur Sonnenfinsternis<br />

gibt es eine große<br />

Party in Sambia<br />

2002<br />

Der verregnete Partysommer im<br />

Jahr der Jahrhundertflut lässt<br />

viele Veranstalter auf einem<br />

dicken Minus sitzen: Das<br />

Lovefield Festival zum Beispiel<br />

wurde vom Wettergott zum<br />

„Lovelake“ umgetauft und musste<br />

komplett verschoben werden<br />

>>> Die miese Wirtschaftslage<br />

frisst sich immer tiefer in unsere<br />

ANTARO – ENDE DER NEUNZIGER VON<br />

JENS RAUHUT (LINKS) UND AUF DER<br />

VOOV <strong>2003</strong> VON KAI MATHESDORF<br />

Plan dahinter. Es ist alles so<br />

gekommen, wie so’n Leben läuft.<br />

Aus: Interview von Liese und Maik<br />

Hotz mit Antaro und Scotty im<br />

mushroom magazine (Juli 2000)<br />

JENS RAUHUT<br />

Szene und knabbert an der<br />

Infrastruktur. Mit Flying Rhino<br />

schließt ein einst gefeiertes englisches<br />

Label die Pforten >>><br />

Auf der Shiva Moon wird in<br />

einem Dixi ein frisch geborener<br />

Säugling gefunden – tot. Die<br />

Polizei verhindert zunächst,<br />

dass die Organisatoren dies<br />

bekanntgeben und sammelt an<br />

der Ausfahrt Adressen. Die<br />

Mutter wurde nicht ermittelt.<br />

57


58 SHOPGUIDE<br />

Gesucht ? Gefunden !<br />

Die Gelben Seiten des mushroom<br />

ist der Shopguide. Hier werben<br />

die wichtigsten Trance- und Headshops<br />

der Republik und seit<br />

diesem Monat auch Artists wie<br />

DJs, Grafiker, Produzenten, Deko-<br />

Artists und andere kreative Köpfe.<br />

Solltest du auch fernab der<br />

Heimat unterwegs sein - mit dem<br />

Shopguide findest du immer<br />

einen szenekompatiblen Shop in<br />

der Nähe - hier versteht man dich<br />

und hier bekommst du selbstverständlich<br />

auch jeden Monat das<br />

neueste mushroom magazine.<br />

Du hast einen Shop ?<br />

Sei auch du dabei !<br />

Gelistet werden Shopname und<br />

wahlweise Adresse, Telefonnummer,<br />

Warengruppen, möglich<br />

sind aber zusätzlich auch<br />

EMailadresse und Website.<br />

Und das Beste...<br />

mushroom- und drugstore-Hefte<br />

gibt’s in gewissen Mengen kostenlos<br />

dazu. Da die Hefte mit einem<br />

Aufschlag verkauft werden können,<br />

lässt sich so für dich direkt mit der<br />

Anzeige beinahe der doppelte<br />

Werbeeinsatz wieder einspielen!<br />

Ruf einfach an. Wir beraten dich<br />

gerne: 040-398417-0<br />

PLZ-Bereich 00000<br />

Nirwana Headshop<br />

01099 Dresden Rothenburger Str. 36<br />

0351-8015353 Deko, Hanf, Head, Kräu<br />

www.nirwana-headshop.com<br />

THC Headshop<br />

01099 Dresden Alaunstr. 43<br />

0351-8032105 Head<br />

www.thc-mfg.de<br />

Die Kräuterhexe<br />

06114 Halle Ludwig-Wuchererstrasse 28<br />

0345-5224522 www.die-kraeuterhexe.de<br />

Moderntunes<br />

07545 Gera Heinrichstraße 78<br />

0365-8003573 Fash, Head, Pierc, Smart<br />

www.moderntunes.de<br />

tr@moderntunes.de<br />

PLZ-Bereich 10000<br />

Hemp Galaxy<br />

10245 Berlin Simon-Dach-Straße 10<br />

030-2916775<br />

Elixier<br />

Books, Grow, Hanf, Head<br />

10437 Berlin Lychener Str. 5<br />

030 - 44 26 057 Ethno, Kräuter<br />

Kaya Growshop<br />

10437 Berlin Schliemannstr. 22<br />

030-4478677 Grow, Head<br />

Namaste Incense-Connection<br />

10437 Berlin Stargarder Str.45<br />

030-41722944 Well, Räucherwerk<br />

www.nagchampa.de Grosshandel<br />

FOTOS:<br />

KISCH KUSCH / MUSHROOM<br />

TRANCE STORE HAMBURG,<br />

TRIBAL TOOLS BERLIN<br />

BUM SHANKA HAMBURG<br />

tribaltools<br />

10437 Berlin Lychener Str.10<br />

030-35102103 RecShop, DJ, Vinyl<br />

www.tribaltools.de<br />

Way & Sun<br />

Fash, SchSch<br />

10437 Berlin Stargarderstrasse 59<br />

030 - 447 33 633<br />

Al’s Headshop<br />

Cafe, Drogeninfo<br />

10439 Berlin Bornholmer Straße<br />

030-44719595 Grow, Hanf, Head, Kräu,<br />

info@<strong>als</strong>-head-shop.de Pierc, Smart<br />

www.ALS-HEAD-SHOP.de www.tatank-shop.de<br />

AKTuelle Tickets / Levitation<br />

10777 Berlin Nollendorf Platz 7<br />

030 21016960<br />

aktuelletickets@gmx.de<br />

Poster, Tickets<br />

Gras Grün<br />

10999 Berlin Oranienstr. 183<br />

030-6113190 Grow, Books, Head, WWW<br />

Musicland<br />

13581 Berlin Klosterstr. 12<br />

030-3322072 Vinyl, CD, Deko, Fash, DJ<br />

Lucky Island<br />

14943 Luckenwalde Ziegelstrasse 4<br />

03371-400855 DJ, Head, Vinyl, Ton<br />

UVActiv<br />

16818 Rägelin Neuruppiner Str. 8 A<br />

0160-91636029 Deco, Pierc,Gesch<br />

Shanti<br />

19055 Schwerin Marienplatz 12<br />

Fash, Grow, Head, Trend


PLZ-Bereich 20000<br />

Catch A Dream<br />

20253 Hamburg Gärtnerstraße 101<br />

040 - 880 988 40 Kräuter, Wellness<br />

Highway Headshop<br />

20255 Hamburg Hellkamp 60<br />

040 - 4911935 Hanf, Books, Kräu, Head<br />

www.highway-headshop.com<br />

mushroom trance store<br />

im Kisch Kusch<br />

20357 Hamburg Altonaer Strasse 62<br />

040-310 134<br />

Scratch Records<br />

Fash, Gesch, Deko<br />

20357 Hamburg Schanzenstr. 79<br />

040-4395283<br />

Sensi Soldier<br />

CD, Vinyl<br />

20357 Hamburg Schanzenstr. 10<br />

040-39901878 Head, Handmade<br />

www.sensisoldier.com<br />

info@sensisoldier.com<br />

DJ Equip., Fash<br />

Nusound Records<br />

bei Udopea<br />

20357 Hamburg Schanzenstr. 95<br />

040-43216900 Schallplatten, CDs<br />

www.nusound.de<br />

HANFburg<br />

Ankauf & Neu<br />

20359 Hamburg Neuer Pferdemarkt 22a<br />

040-4305399<br />

Brainstorm<br />

Grow, Books, Hanf<br />

21031 Hamburg-Bergedorf Sanderdamm 43<br />

040-72 45 616<br />

www.Headshop-Brainstorm.de<br />

Grow, Head<br />

Smile Records<br />

21244 Buchholz Bremer Straße 1<br />

04181-381 36 Musik, Tickets<br />

www.smile-records.de<br />

smile-records@amm.de<br />

Bong Bong<br />

22525 Hamburg Kieler Str. 563c<br />

040-5402113 Head, Glas<br />

Bum Shanka<br />

22359 Hamburg Spritzenplatz 6<br />

040-3903847/6071525 Fash,Head,Schm,Möbel<br />

SHOPGUIDE<br />

Chillum - The Headshop<br />

23552 Lübeck Hüxstr. 105<br />

0451-76027<br />

Happiness<br />

Fash, Grow, Head, WWW<br />

23552 Lübeck Große Burgstr. 44<br />

0451-707 48 48 Head, Fash, Schm<br />

subclub@gmx.de Grow, Smart<br />

Haarlem DanceLife Records<br />

24116 Kiel Eckernförder Str. 44<br />

www.haarlem-dancelife-records.de<br />

Grashoppers Freak Store<br />

CD, LP<br />

24568 Kaltenkirchen Hamburgerstrasse 56<br />

04191 95 21 21<br />

Arni´s Shop<br />

Head<br />

24939 Flensburg Norderstr. 89<br />

0461-21228<br />

Jasar Records<br />

Fash, Grow, Head, Trend<br />

25524 Itzehoe Breitenburger Straße 20a<br />

04821-65171 Recordshop<br />

www.jasar-records.de<br />

One World Store<br />

25524 Itzehoe Sandberg 98<br />

04821-5283<br />

Novum Wear<br />

Fash, Gesch, Grow, Head<br />

25746 Heide Schuhmacherort 13<br />

0481-683 66 36<br />

Ganesh Nic<br />

Fash, Gesch, Schm<br />

25813 Husum Neustadt 34<br />

07755101344<br />

Fantasia<br />

Head, Fash, SchSch<br />

26122 Oldenburg Staulinie 16/17<br />

0441-248282<br />

www.fantasia-ol.de<br />

decotrix<br />

Grow, Head, Pierc, WWW<br />

26129 Oldenburg Schramperweg 76<br />

0441-52365<br />

www.decotrix.de<br />

Deko<br />

Doc Robsons Tattoostudio<br />

27283 Verden Grüne Straße 43<br />

04231 - 50 17<br />

Hanfladen Flash<br />

Pierc.Bongs<br />

27356 Rotenburg / Wümme Neuer Markt 24<br />

01724210673 Grow, Hanf, Kräuter<br />

Deejays<br />

28195 Bremen Knochenhauer Straße 27<br />

0421 - 169 21 66 CD, LP<br />

Pentagon<br />

28203 Bremen Ostertorsteinweg 105a<br />

0421-79 49 014 Tonträger,Fashion<br />

pentagonstore@gmx.de<br />

PLZ-Bereich 30000<br />

Go Bäng !<br />

30161 Hannover Lister Meile 32<br />

0511 - 388 53 67 Fashion<br />

harzerrolla@gmx.net<br />

Magic Hanf- & Headshop<br />

32423 Minden Simeonstraße 25<br />

0571-850860 Grow, Hanf, Head, WWW<br />

service@cosmicshop.de<br />

www.cosmicshop.de<br />

Info<br />

Jeder Shopeintrag enthält Abkürzungen,<br />

in denen kodiert ist, was man dort<br />

hauptsächlich kaufen kann:<br />

DJ = DJ-Equipment<br />

Eso = Esoterik-Artikel<br />

Fash = Fashion<br />

Gesch = Geschenkartikel<br />

Grow = Growbedarf<br />

Hanf = Hanfprodukte<br />

Head = Headshop<br />

Instr = Instrumente<br />

Kräu = Kräuter<br />

Pierc = Piercing<br />

Schm = Schmuck<br />

SchSch= Schnickschnack<br />

Smart = Smartshop<br />

Well = Wellness-Artikel<br />

59


60 SHOPGUIDE<br />

Stoffwechsel<br />

33098 Paderborn Königstrasse 36<br />

05251-280148 2nd Hand, Head<br />

Treibhaus Grow & Freakshop<br />

34121 Kassel Frankfurter Str. 153<br />

0561-24305<br />

http://treibhaus.de<br />

Grow, Head, Kräu<br />

Freaks@TREIBHAUS.de<br />

Near Dark<br />

37073 Göttingen Gronerstrasse 57<br />

0551/ 8207550 Head, Grow, Pierc, Gesch<br />

Chill Out Headshop<br />

37671 Höxter Stummriegerstr. 15<br />

05271 / 37194<br />

info@Hanfwelt.de<br />

Grow, Head, Pierc, Smart<br />

PLZ-Bereich 40000<br />

White Rabbit<br />

40235 Düsseldorf Doroteenstr. 82<br />

0211-69 89 170<br />

Halloween Store<br />

Head, Grow<br />

42103 Wuppertal NEUMARKTSTR.35<br />

0202-4491395<br />

Chill Out<br />

Head, Grow, Pierc<br />

42651 Solingen Eiland 17<br />

0212 - 201409<br />

Goblin<br />

Head, Deko, Gesch<br />

44135 Dortmund Brückstr. 53<br />

0231-5898220<br />

Halloween Store<br />

Gesch, CD, Fash<br />

44135 Dortmund Brückstr. 56<br />

0231-2063001<br />

Freakie Sound<br />

Head, Grow, Pierc<br />

44135 Dortmund Brückstrasse 42-44<br />

0231-1857160 (Brückcenter)<br />

Freakie-Sound@t-<strong>online</strong>.de CD, Vinyl, Möbel<br />

Sebold / Schreiber GbR<br />

44787 Bochum Nordring 65<br />

0234-6870038 Funsport, Fashion<br />

Del Sol<br />

44787 Bochum-Zentrum Nordring 52<br />

0234-5839818 Fash, Gesch, Möbel, Trend<br />

www.70erShop.de<br />

DelSolPost@aol.com<br />

Bamboobays<br />

45130 Essen Isenbergstrasse 1<br />

0201 / 6153467 CD, Musik, Vinyl, DJ<br />

Lumen Max<br />

46117 Oberhausen Vestische Str. 89/91<br />

0208 - 89 63 05 Grow<br />

Sitting Bull<br />

48153 Münster Hafenstraße 56<br />

0251 - 522 068 Grow, Head, Gesch<br />

Ohrwurm Recordstore<br />

48431 Rheine Bahnhofstr.32<br />

05971-10844 Gesch, Fash, Head<br />

www.ohrwurm-recordstore.de<br />

Tiefenrausch<br />

49504 Lotte Gaster Str. 3<br />

05405-944444 Ethno, Grow, Buch, Smart<br />

PLZ-Bereich 50000<br />

Grashüpfer<br />

50321 Brühl Pastoratstraße 2<br />

02232-12043 Head, Smart, WWW, Grow<br />

www.grashuepfer.com<br />

Bong Planet<br />

51373 Leverkusen Küppersteger Str. 22<br />

0214/6026637 head & growshop,tattoo<br />

www.bongplanet.de<br />

Zustand<br />

piercing + schmuck<br />

51643 Gummerbach Kaiserstrasse 56<br />

02261-288002<br />

Hanfzeichen<br />

Deko, Hanf, Head<br />

55218 Ingelheim Bahnhofstr. 89<br />

06132-75870<br />

Hanf.Hanf<br />

Head, Fash, Hanf, Grow<br />

56068 Koblenz Firmungstr. 19<br />

0261-14064 Cafe, CD, Deko, Gesch, Grow<br />

Hanf, Head, Kräu, Musik, Smart, Trend<br />

Butterfly<br />

57368 Lennestadt Hundemstrasse 33<br />

02723-717221 Fash, Gesch, Möbel, Head<br />

Mewis Basar<br />

58095 Hagen Hindenburgstrasse 32<br />

02331/16099 Schm Fash Head Vin Pierc Eso<br />

Midijum Records<br />

59846 Sundern / Sauerland Asmecke 38<br />

02933-522-0 Recordshop<br />

office@midijum-records.de<br />

PLZ-Bereich 60000<br />

BUMM !<br />

61381 Friedrichsdorf Hugenottenstr. 113<br />

06172-74113 Gesch, Grow, Head, SchSch<br />

Knasterbox<br />

Fachgeschäft für "untergründige” Subkultur<br />

63450 Hanau Schnurstr. 11 & 13<br />

06181-26279 Psy, Hanf, Grow, Head<br />

Needful Things<br />

63667 Nidda Bismarkstr.1<br />

(06043) 40 19 80 Head,Streetwear,Acces.<br />

Grow Shop<br />

64283 Darmstadt Rheinstrasse 22<br />

06151 - 95 31 22 Head, Grow<br />

Cludi-Paraphernalia<br />

67346 Speyer Gutenbergstrasse 12 A<br />

06232-2890890 Grow, Head, WWW<br />

www.headshop4you.de<br />

Versand G&E-Handel, Defort-Direktvetrieb<br />

PLZ-Bereich 70000<br />

Dee Jay Town<br />

78467 Konstanz Reichenaustr. 81c<br />

07531 - 1 88 04 deejaytown@t-<strong>online</strong>.de<br />

Headshop Tiengen<br />

79761 Waldshut-Tiengen Zubergasse 1<br />

07741-1050 Head, Grow<br />

Headshop Waldshut<br />

79761 Waldshut-Tiengen Rheinstr. 17<br />

0775-1898448 Head, Grow


PLZ-Bereich 80000<br />

Bliss<br />

80802 München Münchner Freiheit<br />

089-33029070 Ecke Occamstr.15<br />

bliss-munich@freenet.de Fash,Cafe,CD,Vinyl<br />

Neutronic<br />

80802 München Feilitzschstr.15<br />

089-337992 Vinyl, DJ, Fash<br />

Nirvana Aufsburg<br />

86152 Augsburg Mittlerer Graben 6<br />

0821-5088798+2291472 CD&LP 2nd Hand+Neu<br />

PLZ-Bereich 90000<br />

Brainwash<br />

90409 Nürnberg Parkstraße 24<br />

0911-363111 Grow, Gesch, Head,Online<br />

www.brainwash.de brainwash@t-<strong>online</strong>.de<br />

Schweiz<br />

Secret Nature GmbH<br />

3600 Thun Obere Hauptgasse 11<br />

0041 / 33 223 49 00 CD, Kräu, WWW, Smart<br />

www.secret-nature.ch<br />

mail@secret-nature.ch<br />

Internet & Mailorder<br />

Chaishop.com<br />

www.chaishop.com Trance-Website<br />

flyerwire<br />

www.flyerwire.de Flyerdruck<br />

Glow Side<br />

www.glow-side.de<br />

Spade Trading<br />

www.spade-trading.com<br />

Textilien, Geschenkartikel, Schmuck<br />

Kein Bock auf<br />

SHOPGUIDE<br />

Wir helfen seit 13 Jahren durch Ausmusterung.<br />

Auch wenn Du schon dabei bist.<br />

Erfolgsquote 100%<br />

in mehreren Tausend F llen<br />

Bekannt aus<br />

Stern TV, ARD usw.<br />

Gratisinfo<br />

bei:<br />

Goatrance.de<br />

www.goatrance.de Trance-Website<br />

happybong<br />

www.happybong.de Head<strong>online</strong>shop<br />

post@happybong.de<br />

mushroom <strong>online</strong><br />

www.mushroom-<strong>online</strong>.com Online-Magazin<br />

www.psychedelic-demons.de<br />

special things 4 special people<br />

Rumpelstilzchen Versand<br />

030-48623458 Head, CD, Deko, Grow<br />

www.rumpelstilzchen.com<br />

Zoola Records<br />

www.zoola.net Fash, Schm, Vinyl, Musik<br />

Artists<br />

Andre Wagner<br />

www.photodelic.de Partyfotograph<br />

Space Brothers<br />

01099 Dresden Alaunstrasse 91<br />

www.merryspace.de DJ, Live Act, Veranstalter<br />

Hörnchen<br />

hoernchen@frnw.de Partyfotos<br />

Mäc<br />

www.macadelic.com Partyfotograph<br />

Moona<br />

www.moonlives.de Partyfotographin<br />

trigger.ch<br />

8004 Zürich St. Jakobstraße 44<br />

0041-78-7899363 VJing, Live Graphics<br />

info@trigger.ch www.trigger.ch<br />

Gerhard Hübner<br />

www.warpdrivenow.org Fotograph<br />

Zickenrott s<br />

Hot Info Service<br />

Schmitzingerstrasse 68<br />

79761 Waldshut<br />

Tel: 0 77 51 / 54 46<br />

Fax: 0 77 51 / 49 44<br />

oder im Web: www.ausmusterung.de<br />

Bundeswehr oder Zivildienst ?<br />

L sung: Ausmusterung!


62<br />

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