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Perfekte Gebäcke aus Hefefeinteigen - MeisterMarken

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Backforum Bingen<br />

<strong>Perfekte</strong> <strong>Gebäcke</strong><br />

<strong>aus</strong> <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

Gebäckfehler bei <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

erkennen und vermeiden<br />

Heft 08<br />

Publikation für das<br />

Backgewerbe von<br />

<strong>MeisterMarken</strong> - Ulmer Spatz<br />

in Zusammenarbeit mit


Inhaltsangabe<br />

Einleitung 4<br />

Qualitätsprüfung für Feine Backwaren<br />

des DLG-Testzentrums Lebensmittel 6<br />

Das DLG-5-Punkte-Schema ® für Feine Backwaren 8<br />

Gebäckbeurteilungen zur betrieblichen Qualitätskontrolle 10<br />

Qualitätsmängel von <strong>Gebäcke</strong>n <strong>aus</strong> <strong>Hefefeinteigen</strong> –<br />

Beschreibungen, Abhilfen und Ursachen<br />

1. Form, Aussehen 11<br />

2. Oberflächen-, Krusteneigenschaften 23<br />

3. Lockerung, Krumenbild 39<br />

4. Struktur, Elastizität 47<br />

5. Geruch 58<br />

6. Geschmack 63<br />

Zusammenfassung 75<br />

Sachwortregister 76<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG<br />

3


4<br />

Einleitung<br />

Den Verbrauchern in<br />

Deutschland steht ein vielfältiges<br />

Angebot an Feinen<br />

Backwaren <strong>aus</strong> <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

zur Verfügung.<br />

Die Qualität dieser Backwaren<br />

wird von den Kunden<br />

höchst individuell beurteilt.<br />

Beispielhaft kann ein Streuselkuchen,<br />

welcher von<br />

einem Verbraucher als sehr<br />

gut empfunden wird, vom<br />

Nächsten abgelehnt werden.<br />

Zudem stimmen die häufig<br />

diskutierten Verbraucherwünsche<br />

und das tatsächliche<br />

Einkaufsverhalten nicht<br />

immer überein.<br />

Bei solch widersprüchlichen<br />

Informationen ist es für den<br />

Fachmann schwierig, den<br />

richtigen Ansatz zur Qualitätsverbesserung<br />

seiner<br />

Feinen Backwaren zu finden.<br />

Eine gute Möglichkeit, die<br />

Qualität von Feinbackwaren<br />

neutral und objektiv beurteilen<br />

zu lassen, ist die Teilnahme<br />

an der jährlich stattfindenden<br />

„Qualitätsprüfung<br />

für Brot und Feine Backwaren“<br />

der DLG e.V. (DeutscheLandwirtschafts-Gesellschaft).<br />

Zur objektiven Beurteilung<br />

von Feinen Backwaren<br />

wurden für diese Qualitätsprüfung,<br />

in Zusammenarbeit<br />

mit dem Max-Rubner-<br />

Institut in Detmold und anderen<br />

führenden Branchenexperten,<br />

verschiedene<br />

Prüfschemata entwickelt, in<br />

denen die wichtigsten Qualitätsmängel<br />

der verschiedenen<br />

Back waren aufgelistet<br />

sind.<br />

In dieser Schriftenreihe wird<br />

zum einen die „Qualitätsprüfung<br />

für Feine Backwaren“<br />

und zum anderen das<br />

DLG-Prüfschema für Feine<br />

Backwaren am Beispiel von<br />

<strong>Gebäcke</strong>n <strong>aus</strong> <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

eingehend vorgestellt.<br />

Darüber hin<strong>aus</strong> erhält der<br />

Praktiker wichtige Informationen<br />

rund um Qualitätsmängel<br />

von <strong>Gebäcke</strong>n <strong>aus</strong><br />

<strong>Hefefeinteigen</strong>, die ihn in<br />

die Lage versetzen, gebäckuntypische<br />

Abweichungen<br />

schneller zu erkennen und<br />

zu beheben.<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG


Für alle <strong>Gebäcke</strong> <strong>aus</strong> <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

enthält dieses<br />

Heft auf Basis der Systematik<br />

des DLG-Prüfschemas<br />

für Feine Backwaren:<br />

• die eingehende Beschreibung<br />

aller Qualitätsmängel,<br />

die für <strong>Gebäcke</strong> <strong>aus</strong><br />

<strong>Hefefeinteigen</strong> relevant<br />

sind<br />

• die bildhafte Darstellung<br />

dieser Qualitätsmängel<br />

(außer Geruch und Geschmack)<br />

• die häufigsten Ursachen<br />

des jeweiligen Qualitätsmangels<br />

• die wichtigsten Ansatzpunkte<br />

zur Abhilfe des jeweiligen<br />

Qualitätsmangels<br />

Um die Objektivität bei den<br />

Beschreibungen der Qualitätsmängel,<br />

den Abbildungen,<br />

den Ursachen und den<br />

Abhilfen sicherzustellen,<br />

wurden die Angaben gemeinschaftlich<strong>aus</strong>gearbeitet<br />

in Zusammenarbeit von:<br />

Mit den folgenden fachlichen<br />

Informationen trägt diese<br />

Schriftenreihe zur Erkennung<br />

und Vermeidung von<br />

Gebäckfehlern bei <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

bei und stellt damit<br />

einen wichtigen Beitrag zur<br />

Qualitätserhaltung deutscher<br />

Feinbackwaren dar.<br />

Bingen, Detmold und<br />

Frankfurt am Main, 2012<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG<br />

5


6<br />

Qualitätsprüfung für<br />

Feine Backwaren des DLG-<br />

Testzentrums Lebensmittel<br />

Die DLG e.V. (Deutsche<br />

Landwirtschafts-Gesellschaft)<br />

gilt als das älteste<br />

Testinstitut der Welt und ist<br />

führend in der Qualitätsbewertung<br />

von Lebensmitteln.<br />

Die DLG steht für Erfahrung,<br />

Kompetenz und Neutralität.<br />

Jährlich bewertet das DLG-<br />

Testzentrum Lebensmittel,<br />

rund 30.000 Lebensmittel<br />

<strong>aus</strong> dem In- und Ausland in<br />

Qualitätsprüfungen.<br />

Für die Hersteller von Feinen<br />

Backwaren sind die jährlich<br />

stattfindenden internationalen<br />

DLG-Qualitätsprüfungen<br />

für Feine Backwaren ein<br />

wichtiger Bestandteil für die<br />

Qualitätssicherung und die<br />

Qualitätskommunikation.<br />

Während der Qualitätsprüfung<br />

werden Feine Backwaren<br />

auf ihre sensorische<br />

Qualität hin geprüft und<br />

bewertet. Die DLG-Qualitätsprüfungen<br />

mit ihren<br />

DLG-Prämierungen in Gold,<br />

Silber und Bronze sind nach<br />

internationalen Normen<br />

akkreditiert und genießen<br />

bis hin zum Verbraucher<br />

einen hohen Stellenwert in<br />

der Ernährungsbranche.<br />

Die Organisation der DLG-<br />

Qualitätsprüfung erfolgt<br />

nach festgelegten Kriterien.<br />

Wichtige Grundzüge der<br />

Organisation sind:<br />

Die Prüfung der Proben erfolgt<br />

grundsätzlich neutral.<br />

Dazu werden bei allen vorliegenden<br />

Proben Hinweise<br />

auf den Hersteller, wie z. B.<br />

Etiketten entfernt oder Verpackungen<br />

neutralisiert. Die<br />

Prüfer erfahren somit nicht,<br />

wer der Hersteller der zu<br />

prüfenden Backware ist.<br />

Durch die Neutralisierung<br />

der Proben soll eine Einflussnahme<br />

von Interessengemeinschaften<br />

vermieden<br />

werden. Die einzigen Informationen<br />

für die Prüfergruppe<br />

sind die Verkehrsbezeichnung<br />

der Feinen<br />

Backwaren, besondere Hinweise,<br />

wie der Einsatz von<br />

z. B. Gewürzen, und gegebenenfalls<br />

die Angabe der<br />

Postleitzone, um regionale<br />

Besonderheiten besser berücksichtigen<br />

zu können.<br />

Alle eingesandten Produkte<br />

werden nach typengleichen<br />

Produktgruppen zusammengefasst,<br />

um eine möglichst<br />

große Vergleichbarkeit zu<br />

erzielen. Darüber hin<strong>aus</strong><br />

werden die Prüfmuster nur<br />

von für die Produktgruppe<br />

besonders <strong>aus</strong>gewiesenen<br />

Sachverständigen geprüft.<br />

Fachlicher Leiter der Qualitätsprüfungen<br />

ist ein anerkannter,<br />

von der DLG berufener<br />

Wissenschaftler als<br />

Prüfungsbevollmächtigter,<br />

unterstützt von einem direkten<br />

Mitarbeiter.<br />

Als Prüfer werden DLG-<br />

Sachverständige <strong>aus</strong> Handwerk,<br />

Industrie, Wissenschaft,Verbraucherverbänden<br />

und Lebensmittelüberwachung<br />

eingesetzt. Die<br />

<strong>aus</strong>gewogene Besetzung<br />

und die neutrale Berufskleidung<br />

während der Gebäckprüfung<br />

unterstreichen im<br />

höchsten Maß die Neutralität<br />

der Prüfer. Die DLG-<br />

Sachverständigen sind in<br />

der produktspezifischen<br />

Sensorik und der Anwendung<br />

des DLG-5-Punkte-<br />

Schemas ® speziell geschult.<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG


Sie weisen Ihre Kenntnisse<br />

in einem Qualifikationstest<br />

nach. Damit erwerben sie<br />

das DLG-Sensorik-Zertifikat<br />

als Grundlage für den DLG-<br />

Prüferpass Plus .<br />

Während der Qualitätsprüfung<br />

wird jede zur Prüfung<br />

vorgestellte Backware<br />

durch eine Prüfergruppe,<br />

die <strong>aus</strong> mindestens drei<br />

DLG-Sachverständigen<br />

besteht, bewertet.<br />

Einer Prüfergruppe kann<br />

zusätzlich ein Gastprüfer<br />

zugeordnet werden, der jedoch<br />

kein Stimmrecht hat.<br />

Mehrere Prüfergruppen<br />

werden von einem Prüfgruppenleiter<br />

betreut, der<br />

auf eine ordnungs- und<br />

sachgemäße Prüfung innerhalb<br />

der Gruppen achtet.<br />

In Zweifelsfällen der Bewertung<br />

oder bei Uneinigkeit<br />

innerhalb der Prüfgruppe<br />

trifft der zuständige Prüfgruppenleiter<br />

die Entscheidung,<br />

eventuell auch unter<br />

Hinzuziehung des Prüfbevollmächtigten.<br />

Alle Erzeugnisse, bei denen<br />

keine Qualitätsmängel festgestellt<br />

wurden, werden vor<br />

der Vergabe des Goldenen<br />

DLG-Preises auch vom zuständigen<br />

Prüfgruppenleiter<br />

gegengezeichnet.<br />

Festgestellte Produktmängel<br />

werden von der Prüfergruppe<br />

auf dem DLG-Prüfschema<br />

eingetragen. Die<br />

Berechnungen der dar<strong>aus</strong><br />

resultierenden Qualitätszahl<br />

erfolgt durch die DLG.<br />

Weitere Einzelheiten zur<br />

Organisation und zum Ablauf<br />

der DLG-Qualitätsprüfungen<br />

können bei der DLG<br />

direkt nachgefragt werden.<br />

Die Anschrift lautet:<br />

DLG e.V.<br />

Zertifizierungsstelle<br />

Eschborner Landstraße 122<br />

60489 Frankfurt am Main<br />

Tel.: 0 69/2 47 88-0<br />

Fax: 0 69/2 47 88-115<br />

E-Mail:backwaren@dlg.org<br />

www.dlg.org<br />

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7


8<br />

Das DLG-5-Punkte-Schema®<br />

für Feine Backwaren<br />

Die Bewertung der zu prüfenden<br />

<strong>Gebäcke</strong> erfolgt<br />

nach dem „DLG-5-Punkte-<br />

Schema ® für Feine Backwaren“.<br />

Dieses Prüfschema unterstützt<br />

eine objektive Bewertung<br />

der fachlichen Fehlerfreiheit<br />

der Backwaren.<br />

Anhand des Prüfschemas<br />

werden sechs Prüfmerkmale<br />

mithilfe der zugeordneten<br />

Fehleransprachen<br />

untersucht.<br />

Bei der Beurteilung jedes<br />

Prüfmerkmales werden vorliegende<br />

Qualitätsmängel<br />

markiert und die jeweilige<br />

Ausprägungsstufe anhand<br />

der vorgegebenen Punktzahlen<br />

gekennzeichnet.<br />

Für jedes der sechs Prüfmerkmale<br />

wird durch die<br />

DLG eine abschließende<br />

Bewertung ermittelt. Dabei<br />

wird bei Nennung mehrerer<br />

unterschiedlicher Punktzahlen<br />

innerhalb des Prüfmerkmales<br />

die niedrigste<br />

als Berechnungsgrundlage<br />

herangezogen; bei mehrfacher<br />

Nennung derselben<br />

Punktzahl innerhalb des<br />

Prüfmerkmales wird die<br />

nächst niedrigere Punktzahl<br />

als Berechnungsgrundlage<br />

genommen.<br />

Die Bewertung jedes Prüfmerkmales wird anschließend<br />

mit dem jeweils vorgegebenen Gewichtungsfaktor multipliziert.<br />

Je höher der Gewichtungsfaktor eines Prüfmerkmales,<br />

desto stärker fließt seine Bewertung in die endgültige<br />

Qualitätszahl ein. Damit wird der Bedeutung jedes<br />

Prüfmerkmales Rechnung getragen.<br />

Die Gewichtungsfaktoren der einzelnen Prüfmerkmale betragen<br />

im Prüfschema für Feine Backwaren:<br />

• Form, Aussehen Gewichtungsfaktor „3“<br />

• Oberflächen,<br />

Krusteneigenschaften Gewichtungsfaktor „3“<br />

• Lockerung, Krumenbild Gewichtungsfaktor „2“<br />

• Struktur, Elastizität Gewichtungsfaktor „3“<br />

• Geruch Gewichtungsfaktor „3“<br />

• Geschmack Gewichtungsfaktor „6“<br />

Die gewichteten Bewertungen aller Prüfmerkmale werden<br />

addiert und durch die Summe der Gewichtungsfaktoren<br />

(d. h. „20“) dividiert. Das Ergebnis ist die erzielte „Qualitätszahl“<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG


Aus der erzielten Qualitätszahl wird eine mögliche Prämierung<br />

abgeleitet. Neben der Grundvor<strong>aus</strong>setzung, dass für<br />

eine Prämierung jedes einzelne Prüfmerkmal mindestens<br />

mit „3“ beurteilt wurde, entsprechen bestimmte Qualitätszahlen<br />

den jeweiligen Prämierungen.<br />

• Goldener DLG-Preis Qualitätszahl 5,00<br />

• Silberner DLG-Preis Qualitätszahl 4,50 – 4,99<br />

• Bronzener DLG-Preis Qualitätszahl 4,00 – 4,49<br />

Bei einer Qualitätszahl unterhalb von 4,00 ist eine Prämierung<br />

durch die DLG nicht vorgesehen.<br />

Ein Beispiel für die Anwendung des DLG-Prüfschemas für<br />

Feine Backwaren ist in folgender Abbildung gegeben:<br />

Bei der in dem Beispiel erzielten Qualitätszahl von „3,90“<br />

kann eine Prämierung durch die DLG nicht erfolgen.<br />

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9


10<br />

Gebäckbeurteilungen zur<br />

betrieblichen Qualitätskontrolle<br />

Zusätzlich zu dem jährlich<br />

stattfindenden Qualitätsprüfungen<br />

der DLG werden<br />

Gebäckbeurteilungen von<br />

Feinen Backwaren auch bei<br />

der täglichen Qualitätskontrolle<br />

durchgeführt.<br />

Anhand des DLG-Prüfschemas<br />

ist eine objektive und<br />

gründliche Qualitätsprüfung<br />

auch im eigenen Betrieb<br />

möglich.<br />

Werden Abweichungen festgestellt,<br />

wird dann häufig<br />

externer Rat von erfahrenen<br />

Fachleuten gesucht.<br />

Zur neutralen Gebäckbeurteilung<br />

bietet es sich an, die<br />

zu prüfenden <strong>Gebäcke</strong> gemeinsam<br />

mit Fachberatern<br />

und Anwendungstechnikern<br />

von <strong>MeisterMarken</strong> - Ulmer<br />

Spatz zu beurteilen.<br />

Im produzierenden Betrieb<br />

oder auch in unserem Back-<br />

und Beratungszentrum in<br />

Bingen können gemeinsame<br />

Gebäckbeurteilungen mit<br />

erfahrenen Bäckermeistern<br />

und <strong>aus</strong>gebildeten Feinbackprüfern<br />

durchgeführt<br />

werden.<br />

Im Unterschied zu den Qualitätsprüfungen<br />

der DLG<br />

erfolgt bei diesen Gebäckbeurteilungen<br />

jedoch keine<br />

Prämierung der Brote,<br />

d. h. ein werblicher Nutzen<br />

entsprechend einer DLG-<br />

Urkunde ist nicht gegeben.<br />

Der große Wert solcher<br />

Qualitätsprüfungen liegt in<br />

der betrieblichen Fehlersuche<br />

und Fehlerbehebung.<br />

Bei diesen individuellen Gebäckbeurteilungen<br />

erfolgt<br />

eine fachkundige Beratung<br />

mit gezielten Verbesserungsvorschlägen.<br />

Führen diese nicht direkt<br />

zum gewünschten Ergebnis,<br />

so kann das Problem über<br />

kompetente Backmeister<br />

vor Ort gelöst werden.<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG


Qualitätsmängel von <strong>Gebäcke</strong>n<br />

<strong>aus</strong> <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

1. Form, Aussehen<br />

Grundsätzlich wird bei einer<br />

Prüfung von Feinen Backwaren<br />

nach dem DLG-Prüfschema<br />

das Gebäck von<br />

außen nach innen beurteilt.<br />

Die Unterteilung des DLG-<br />

Prüfschemas in sechs Prüfmerkmale<br />

gibt somit auch<br />

den Ablauf der Gebäckprüfung<br />

vor.<br />

Die Gebäckprüfung wird<br />

mit dem ersten Prüfmerkmal<br />

„Form, Aussehen“ begonnen,<br />

danach werden<br />

alle weiteren Prüfmerkmale<br />

in der entsprechenden<br />

Reihenfolge bearbeitet.<br />

Durch genaue Beurteilung<br />

des äußeren Erscheinungsbildes<br />

kann ein Qualitätsmangel<br />

in Form und Aussehen<br />

der <strong>Gebäcke</strong> erkannt<br />

werden. Sowohl Form als<br />

auch Aussehen der Feinen<br />

Backware kann dabei ohne<br />

Veränderung oder gar Zerstörung<br />

des <strong>Gebäcke</strong>s in<br />

Augenschein genommen<br />

werden. Das Gebäck steht<br />

somit für die weitere Prüfung<br />

unverändert zur Verfügung.<br />

Bei dieser ersten Teilprüfung<br />

werden, abhängig von der<br />

jeweiligen Gebäckart, Qualitätsmängel<br />

hinsichtlich der<br />

allgemeinen Form, der Bestreuung<br />

des <strong>Gebäcke</strong>s<br />

oder der Beschaffenheit des<br />

Gebäckbodens erkennbar.<br />

Die Vielfalt der vorhandenen<br />

Gebäckarten wird bei<br />

dieser äußeren Prüfung<br />

sorgfältig berücksichtigt<br />

und keinesfalls eingeengt.<br />

Das Prüfergremium verfügt<br />

über fundierte Erfahrungen<br />

zu den unterschiedlichen<br />

Gebäckarten, wie z. B.<br />

Streusel- und Obstkuchen,<br />

Berliner, Hefezöpfe, Meisterstollen<br />

usw.<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG<br />

11


12<br />

Qualitätsmängel von <strong>Gebäcke</strong>n<br />

<strong>aus</strong> <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

1. Form, Aussehen<br />

5720 zu ungleichmäßige Form<br />

Beschreibung:<br />

Die Form der Feinbackware ist nicht gebäck-<br />

typisch gleichmäßig <strong>aus</strong>geprägt. Ungleichmäßige<br />

Form kann bei allen Feinbackwaren auftreten<br />

(Zöpfe, Stuten, Berliner etc.).<br />

Ursachen:<br />

• Teiglinge nicht sorgfältig und<br />

ungleichmäßig aufgearbeitet<br />

• falsche Maschineneinstellung<br />

• Teiglinge bei der Ofenbelegung<br />

nicht sorgfältig aufgesetzt<br />

5772 ungleichmäßig große Stücke<br />

(innerh. der Verpack.)<br />

Beschreibung:<br />

Die <strong>Gebäcke</strong> innerhalb einer Verpackung sind<br />

unterschiedlich groß.<br />

Ursachen:<br />

• ungleichmäßige Teigeinwaage<br />

• Teige beim Abpressen<br />

ungleichmäßig verteilt<br />

Abhilfen:<br />

• Teiglinge sorgfältig und<br />

gleichmäßig aufarbeiten<br />

• Maschineneinstellung überprüfen<br />

• Teiglinge bei der Ofenbelegung<br />

sorgfältig aufsetzen<br />

Abhilfen:<br />

• Teiglinge gleichmäßig<br />

abwiegen<br />

• Einstellung der Teigteilund<br />

Wirkmaschine bzw. der<br />

Kopfmaschine überprüfen<br />

• Teig <strong>aus</strong> Wirkplatte gleichmäßig<br />

verteilen<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG


6157 zu flache Form<br />

Beschreibung:<br />

Gebäckform ist zu flach <strong>aus</strong>geprägt und entspricht<br />

nicht mehr dem gebäcktypischen Charakter.<br />

Ursachen:<br />

• zu weicher Teig<br />

• zu locker geflochten<br />

bzw. gewirkt<br />

• zu feuchte Gare<br />

• zu reif geschoben<br />

• Anbacktemperatur zu niedrig<br />

6158 zu breite Form<br />

Beschreibung:<br />

Das Gebäck ist breit gelaufen.<br />

Ursachen:<br />

• zu weicher Teig<br />

• zu feuchte Gare<br />

• zu reif geschoben<br />

• Anbacktemperatur zu niedrig<br />

Abhilfen:<br />

• Teig fester führen<br />

• Stränge strammer flechten<br />

bzw. Teiglinge strammer<br />

wirken<br />

• Luftfeuchte während der<br />

Gare senken<br />

• knapper schieben<br />

• Anbacktemperatur erhöhen<br />

Abhilfen:<br />

• Teig fester führen<br />

• Luftfeuchte während der<br />

Gare senken<br />

• knapper schieben<br />

• Anbacktemperatur erhöhen<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG<br />

13


14<br />

Qualitätsmängel von <strong>Gebäcke</strong>n<br />

<strong>aus</strong> <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

1. Form, Aussehen<br />

2367 nicht <strong>aus</strong>gefüllte Form<br />

Beschreibung:<br />

Kastengebäck, bei dem die verwendete<br />

Kastenbackform nicht <strong>aus</strong>gefüllt war.<br />

Ursachen:<br />

• kleberschwaches Weizenmehl<br />

verwendet<br />

• zu fester Teig<br />

• Knetzeit zu kurz<br />

• Teigeinlage nicht der Formgröße<br />

angepasst<br />

• zu knapp geschoben<br />

• Anbacktemperatur bei<br />

erforderlicher knapper Endgare<br />

zu hoch<br />

5370 Taillenbildung<br />

Abhilfen:<br />

• kleberstärkeres<br />

Weizenmehl verwenden<br />

• Teig weicher führen<br />

• Knetzeit verlängern<br />

• Teigeinlage erhöhen<br />

• reifer schieben<br />

• wenn knappe Endgare<br />

erforderlich, Anbacktemperatur<br />

reduzieren<br />

Beschreibung:<br />

Seitenflächen des <strong>Gebäcke</strong>s muldenförmig eingezogen.<br />

Gebäckfehler, der bei Kastengebäcken auftreten kann<br />

und häufig in Kombination mit der Fehleransprache<br />

„dünne Kruste“ und „dichte Porung in der Randzone“ auftritt.<br />

Ursachen:<br />

• zu hohe Hefemenge<br />

• Knetzeit zu kurz<br />

• zu reif geschoben<br />

• Backformen im Ofen zu eng<br />

gesetzt<br />

• zu niedrige Backtemperatur<br />

• zu kurze Backzeit<br />

• nach dem Backen zu lange<br />

im Kasten belassen<br />

Abhilfen:<br />

• Hefezugabe reduzieren<br />

• Knetzeit verlängern<br />

• knapper schieben<br />

• Backformen im Ofen weitläufiger<br />

setzen<br />

• Backtemperatur erhöhen<br />

• Backzeit verlängern<br />

• Nach dem Backen direkt <strong>aus</strong><br />

dem Kasten kippen<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG


4170 Pilzform<br />

Beschreibung:<br />

Das Gebäck ist deutlich höher als die Form.<br />

Es ist <strong>aus</strong> der Form her<strong>aus</strong>gebacken.<br />

Ursachen:<br />

• Teigeinlage für die Formgröße<br />

zu groß<br />

• zu reif geschoben<br />

1961 eingefallene Oberfläche<br />

Abhilfen:<br />

• Teigeinlage der<br />

Formgröße anpassen<br />

• knapper schieben<br />

Beschreibung:<br />

Die Gebäckoberfläche ist muldenförmig eingefallen.<br />

Ursachen:<br />

• zu weicher Teig<br />

• zu feuchte Gare<br />

• zu reife Endgare<br />

• zu kurze Absteifphase<br />

(bei Berlinern)<br />

• zu geringe Siede- bzw.<br />

Backtemperatur<br />

• zu kurze Siede- bzw. Backzeit<br />

Abhilfen:<br />

• Teig fester führen<br />

• Luftfeuchte während der<br />

Gare senken<br />

• Endgare verkürzen<br />

• Berliner vor dem Sieden <strong>aus</strong>reichend<br />

absteifen lassen<br />

• Siede- bzw. Backtemperatur<br />

erhöhen<br />

• Siede- bzw. Backzeit verlängern<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG<br />

15


16<br />

Qualitätsmängel von <strong>Gebäcke</strong>n<br />

<strong>aus</strong> <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

1. Form, Aussehen<br />

5987 weißer Rand zu schmal (Berliner)<br />

Beschreibung:<br />

Der weiße Rand (Kragen) des Berliners ist nicht deutlich<br />

genug <strong>aus</strong>geprägt.<br />

Ursachen:<br />

• kleberschwaches Weizenmehl<br />

verwendet<br />

• geringe Gärstabilität der<br />

Teiglinge<br />

• Zusammenfallen der <strong>Gebäcke</strong><br />

durch zu reife Endgare<br />

• zu tiefes Einsinken der <strong>Gebäcke</strong><br />

in das Siedefett durch<br />

zu knappe Endgare<br />

3856 nicht artgemäßer Ausbund<br />

Beschreibung:<br />

Der Gebäck<strong>aus</strong>bund ist nicht arttypisch.<br />

Ursachen:<br />

• zu weicher Teig<br />

• zu locker geflochten<br />

• zu feuchte Oberfläche<br />

• zu reif geschoben<br />

Abhilfen:<br />

• kleberstärkeres Weizenmehl<br />

verwenden<br />

• Gärstabilität über entsprechende<br />

Zutaten (z. B. Eiklar)<br />

verbessern<br />

• Endgare verkürzen<br />

• Endgare verlängern<br />

Abhilfen:<br />

• Teig fester führen<br />

• Stränge etwas straffer<br />

flechten<br />

• Luftfeuchte während der<br />

Endgare senken, mit weniger<br />

Eistreiche bestreichen, ggf.<br />

Teigstränge vor dem Flechten<br />

dünn mit Roggenmehl bemehlen<br />

• knapper schieben<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG


2402 <strong>aus</strong>gelaufene Füllung<br />

Beschreibung:<br />

Die Füllung ist <strong>aus</strong> dem Gebäck <strong>aus</strong>gelaufen.<br />

Ursachen:<br />

• Füllung zu weich<br />

• zu viel Füllung für die Teigmenge<br />

• Tasche beim Schließen nicht<br />

angedrückt<br />

• zu lange Backzeit bei zu<br />

niedriger Backtemperatur<br />

(Füllung fängt an zu kochen,<br />

bevor das Gebäck durchgebacken<br />

ist)<br />

6237 zu viel bestreut/bemehlt<br />

Abhilfen:<br />

• Füllung fester anrühren<br />

• Menge der Füllung der Teigmenge<br />

anpassen<br />

• Taschen nach dem Füllen<br />

andrücken<br />

• Backtemperatur erhöhen und<br />

Backzeit verkürzen<br />

Beschreibung:<br />

Bestreuung des <strong>Gebäcke</strong>s mit zu viel Hagelzucker,<br />

Mandeln etc..<br />

Ursachen:<br />

• zu feuchtes Streugut verwendet<br />

• Bestreuer falsch eingestellt<br />

Abhilfen:<br />

• nur trockenes Streugut<br />

verwenden<br />

• Streugutmenge reduzieren<br />

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18<br />

Qualitätsmängel von <strong>Gebäcke</strong>n<br />

<strong>aus</strong> <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

1. Form, Aussehen<br />

5723 zu ungleichmäßig bestreut<br />

Beschreibung:<br />

Bestreuung der Feinbackware zu<br />

ungleichmäßig auf der Gebäckoberfläche<br />

verteilt.<br />

Ursachen:<br />

• ungleichmäßig feuchte Teiglingsoberfläche/Gebäck<br />

nicht<br />

gleichmäßig abgestrichen<br />

• in zu wenig Streugut gewälzt<br />

• zu feines Streugut<br />

• zu grobe Bestreuung eingestellt<br />

• Bestreuer einseitig leer<br />

ge laufen<br />

5539 verschmutzte Seitenflächen<br />

Beschreibung:<br />

Die Seitenflächen von Kastengebäcken sind<br />

verschmutzt.<br />

Ursachen:<br />

• Backformen nicht sauber<br />

• Beschichtung löst sich<br />

Abhilfen:<br />

• Teiglingsoberfläche<br />

gleich mäßig befeuchten<br />

bzw. abstreichen<br />

• Teigling in <strong>aus</strong>reichend<br />

Streugut wälzen<br />

• gröberes Streugut verwenden<br />

• feinere Bestreuung wählen<br />

• Füllstand im Bestreuer<br />

kontrollieren<br />

Abhilfen:<br />

• Backformen reinigen<br />

• Formen, deren Beschichtung<br />

sich löst, <strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>chen<br />

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5541 verschmutzter Boden<br />

Beschreibung:<br />

Verschmutzung des Gebäckbodens.<br />

Ursachen:<br />

• Kastenform oder Backblech<br />

verunreinigt<br />

• Gebäckablagen (Bretter etc.)<br />

verunreinigt<br />

5535 verschmierter Boden<br />

Beschreibung:<br />

Der Gebäckboden ist mit Garnitur, Überzug oder<br />

Füllung verschmiert.<br />

Ursachen:<br />

• Abtropfgitter, Ablageblech<br />

o. ä. mit Garnitur, Überzug<br />

oder Füllung verschmiert<br />

Abhilfen:<br />

• Kastenform oder Backblech<br />

reinigen<br />

• Verschmutzte Gebäckablagen<br />

(Bretter etc.) reinigen<br />

Abhilfen:<br />

• Arbeitsgeräte sauber<br />

halten<br />

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20<br />

Qualitätsmängel von <strong>Gebäcke</strong>n<br />

<strong>aus</strong> <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

1. Form, Aussehen<br />

2386 faltiger Boden<br />

Beschreibung:<br />

Deutliche Faltenbildung am Boden des<br />

<strong>Gebäcke</strong>s.<br />

Ursachen:<br />

• Teig faltig auf das Blech<br />

gelegt<br />

2975 hohler Boden<br />

Beschreibung:<br />

Zu hohler Boden des <strong>Gebäcke</strong>s.<br />

Mit zunehmender Gebäcklagerung ist ein<br />

hohler Boden nicht <strong>aus</strong>zuschließen.<br />

Ursachen:<br />

• zu lange Knetzeit<br />

• zu reif geschoben<br />

• zu geringe Unterhitze beim<br />

Backen<br />

• zu lange bei zu niedriger<br />

Backtemperatur gebacken<br />

Abhilfen:<br />

• Teig fachgerecht auf Blechgröße<br />

<strong>aus</strong>rollen<br />

Abhilfen:<br />

• Knetzeit verkürzen<br />

• knapper schieben<br />

• Unterhitze erhöhen, Auswahl<br />

der Bleche beachten<br />

• kürzer und bei höherer Backtemperatur<br />

backen<br />

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1641 blasiger Boden<br />

Beschreibung:<br />

Am Gebäckboden haben sich Blasen gebildet.<br />

Ursachen:<br />

• zu weicher Teig<br />

• zu junge Teigführung<br />

• Teig nach dem Ausrollen nicht<br />

gestippt<br />

5755 zu ungleichmäßige Scheibengröße<br />

Abhilfen:<br />

• Teig fester führen<br />

• Teigruhezeiten verlängern<br />

• Teig gleichmäßig und überall<br />

stippen<br />

• Tipp: die Zugabe von etwas<br />

Backpulver reduziert eine<br />

Blasenbildung am Boden<br />

Beschreibung:<br />

Scheibengröße von geschnittenen Feinbackwaren<br />

deutlich unterschiedlich innerhalb einer Packung.<br />

Ursachen:<br />

• ungleichmäßige Gebäckform<br />

• Scheiben von verschiedenen<br />

<strong>Gebäcke</strong>n genommen<br />

Abhilfen:<br />

• Teiglinge sorgfältig und<br />

gleichmäßig aufarbeiten<br />

• Scheiben fortlaufend vom<br />

jeweiligen Gebäck verwenden<br />

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22<br />

Qualitätsmängel von <strong>Gebäcke</strong>n<br />

<strong>aus</strong> <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

1. Form, Aussehen<br />

5760 zu ungleichmäßige Scheibendicke<br />

Beschreibung:<br />

Scheibendicke von geschnittenen Feinbackwaren<br />

deutlich unterschiedlich innerhalb einer Packung<br />

Ursachen:<br />

• zu warme <strong>Gebäcke</strong> geschnitten,<br />

<strong>Gebäcke</strong> vor dem<br />

Schneiden nicht genügend<br />

<strong>aus</strong>gekühlt<br />

• ungleichmäßiger Vorschub in<br />

der Kreismessermaschine<br />

• Verschleiß der Messerführung<br />

beim Bandslicer oder unterschiedliche<br />

Messerspannung<br />

im Bandslicer<br />

• zu stumpfe Messer verwendet<br />

Abhilfen:<br />

• Brot vor dem Schneiden<br />

länger <strong>aus</strong>kühlen lassen<br />

• auf gleichmäßigen<br />

Vorschub in der Kreismessermaschine<br />

achten<br />

• Messerführung im Bandslicer<br />

erneuern und auf gleichmäßige<br />

Messerspannung<br />

achten<br />

• scharfe Messer verwenden<br />

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2. Oberflächen-, Krusteneigenschaften<br />

Das äußere Erscheinungsbild<br />

eines <strong>Gebäcke</strong>s <strong>aus</strong><br />

<strong>Hefefeinteigen</strong> wird wesentlich<br />

durch die Beschaffenheit<br />

der Gebäckoberfläche<br />

bzw. des Überzuges oder<br />

der Auflage beeinflusst.<br />

Wie schon bei der Beurteilung<br />

des vorherigen Prüfmerkmales<br />

können die vorhandenen<br />

Qualitätsmängel<br />

der Oberflächen- und Krusteneigenschaften<br />

durch die<br />

sensorischen Sachverständigen<br />

erkannt werden.<br />

Bei der Überprüfung der<br />

Gebäckoberfläche werden<br />

Mängel hinsichtlich der<br />

Bräunung, des Glanzes,<br />

gebäckuntypischer Krustenrisse<br />

und sonstiger erkennbarer<br />

Oberflächenfehler angesprochen.<br />

Nachdem das Feingebäck<br />

gründlich vom äußeren Erscheinungsbild<br />

in Augenschein<br />

genommen wurde,<br />

wird es nun angeschnitten.<br />

Im Anschnitt kann dann die<br />

letztendliche Beurteilung<br />

der Kruste hinsichtlich Krustendicke<br />

und -gleichmäßigkeit<br />

erfolgen.<br />

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24<br />

Qualitätsmängel von <strong>Gebäcke</strong>n<br />

<strong>aus</strong> <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

2. Oberflächen-, Krusteneigenschaften<br />

5730 zu ungleichmäßige Bräunung<br />

Beschreibung:<br />

Gebäckoberfläche zu ungleichmäßig gebräunt.<br />

Ursachen:<br />

• ungleichmäßige Verteilung<br />

der Auflagen (z. B. Streusel)<br />

• Teiglinge zu eng geschoben<br />

• ungleichmäßige Wärmeverteilung<br />

im Backofen<br />

6305 helle Bräunung<br />

Beschreibung:<br />

Gebäckoberfläche zu hell gebräunt.<br />

Ursachen:<br />

• Eistreiche bzw. Glanzstreiche<br />

zu sehr verdünnt<br />

• zu kurze Backzeit<br />

• zu niedrige Backtemperatur<br />

Abhilfen:<br />

• Auflagen (z. B. Streusel)<br />

gleichmäßig verteilen<br />

• Teiglinge weiter<br />

<strong>aus</strong>einander schieben<br />

• Wärmeverteilung im Backofen<br />

überprüfen und optimieren<br />

Abhilfen:<br />

• Eistreiche bzw. Glanzstreiche<br />

nicht bzw. weniger verdünnen<br />

• Backzeit verlängern<br />

• Backtemperatur erhöhen<br />

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6310 dunkle Bräunung<br />

Beschreibung:<br />

Gebäckoberfläche zu dunkel gebräunt. Vorstufe<br />

von „verbrannte Kruste“.<br />

Ursachen:<br />

• zu hoher Anteil an Zucker<br />

bzw. Milchbestandteilen in<br />

der Rezeptur<br />

• Eistreiche bzw. Glanzstreiche<br />

zu dick<br />

• zu lange Backzeit<br />

• zu hohe Backtemperatur<br />

4922 stumpfe Oberfläche<br />

Beschreibung:<br />

Die Gebäckoberfläche weist wenig Glanz auf.<br />

Ursachen:<br />

• zu warmer Teig<br />

• Verhauten der Teiglinge durch<br />

zu trockene Stückgare<br />

• Oberfläche der Teiglinge nicht<br />

mit Eistreiche bzw. Glanzstreiche<br />

abgestrichen<br />

Abhilfen:<br />

• Zucker bzw. Milchbestandteile<br />

in der Rezeptur reduzieren<br />

• Eistreiche bzw. Glanzstreiche<br />

verdünnen<br />

• Backzeit verkürzen<br />

• Backtemperatur verringern<br />

Abhilfen:<br />

• Teig kühler führen<br />

• Gärraumfeuchte erhöhen,<br />

um die Teiglinge vor dem<br />

Verhauten zu schützen<br />

• Teiglinge vor dem Backen mit<br />

Eistreiche bzw. Glanzstreiche<br />

abstreichen<br />

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26<br />

Qualitätsmängel von <strong>Gebäcke</strong>n<br />

<strong>aus</strong> <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

2. Oberflächen-, Krusteneigenschaften<br />

4887 Schrumpffalten<br />

Beschreibung:<br />

Faltenbildung der Gebäckkruste.<br />

Ursachen:<br />

• zu weicher Teig<br />

• zu feuchte Oberfläche des<br />

Teiglings<br />

• zu reife Endgare<br />

• zu kurze Backzeit<br />

• zu warm verpackt, <strong>Gebäcke</strong><br />

vor dem Verpacken nicht<br />

<strong>aus</strong>reichend <strong>aus</strong>gekühlt<br />

1640 Blasen<br />

Beschreibung:<br />

Hohlräume direkt unter der Gebäckkruste.<br />

Ursachen:<br />

• zu lange Knetzeit<br />

• zu weicher Teig<br />

• zu kühler Teig<br />

• zu feuchte Oberfläche des<br />

Teiglings<br />

• zu reife Endgare<br />

Abhilfen:<br />

• Teig fester führen<br />

• Teigling nach der Gare<br />

absteifen lassen<br />

• Endgare verkürzen, ein etwas<br />

schmalerer weißer Rand<br />

zieht sich nach dem Backen<br />

weniger zusammen<br />

• Backzeit verlängern<br />

• vor dem Verpacken länger<br />

<strong>aus</strong>kühlen lassen<br />

• Tipp bei Berlinern: Berliner<br />

am Ende des Backprozesses<br />

kurz in der Siedepfanne nach<br />

unten drücken<br />

Abhilfen:<br />

• Knetzeit verkürzen<br />

• Teig fester führen<br />

• Teig wärmer führen<br />

• Luftfeuchte während der Gare<br />

senken und/oder Teigling<br />

nach der Gare kurz absteifen<br />

lassen<br />

• Endgare verkürzen<br />

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4901 Sprenkel/Flecken/Stippen<br />

Beschreibung:<br />

Verunreinigungen jeder Art auf der Gebäckoberfläche.<br />

Ursachen:<br />

• verunreinigte Gärgutträger<br />

• verunreinigte Backbleche<br />

bzw. Backtrennpapier<br />

• Aufwirbelungen durch<br />

Schwadengabe im verschmutzten<br />

Backraum<br />

6316 dunkle Kanten<br />

Beschreibung:<br />

Die Gebäckkanten sind dunkler als der Rest der<br />

Gebäckoberfläche.<br />

Ursachen:<br />

• der Hefeteig ist nicht gleichmäßig<br />

<strong>aus</strong>gerollt<br />

• Die Auflage wurde nicht bis<br />

zum Rand <strong>aus</strong>geführt<br />

• zu geringe bzw. zu ungleichmäßige<br />

Ofenbelegung<br />

• ungleichmäßige Ofentemperatur<br />

Abhilfen:<br />

• Gärgutträger reinigen<br />

• Backbleche reinigen<br />

• Backraum regelmäßig<br />

reinigen<br />

Abhilfen:<br />

• den Hefeteig gleichmäßig<br />

dick <strong>aus</strong>rollen (insbesondere<br />

am Rand)<br />

• die Auflage gleichmäßig bis<br />

zum Rand auflegen<br />

• Ofen <strong>aus</strong>reichend und gleichmäßig<br />

beschicken<br />

• bei ungleichmäßiger Ofentemperatur<br />

die <strong>Gebäcke</strong><br />

während des Backvorganges<br />

drehen<br />

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28<br />

Qualitätsmängel von <strong>Gebäcke</strong>n<br />

<strong>aus</strong> <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

2. Oberflächen-, Krusteneigenschaften<br />

4410 rissige Kruste (Krustenrisse)<br />

Beschreibung:<br />

Die Gebäckoberfläche weist für das Gebäck<br />

untypische Krustenrisse auf.<br />

Ursachen:<br />

• Teig zu stramm aufgearbeitet<br />

• Verhauten der Teigoberfläche<br />

• zu knappe Endgare<br />

• keine oder zu geringe<br />

Schwadengabe<br />

4074 ölig, fettig<br />

Beschreibung:<br />

Die Gebäckoberfläche ist zu ölig bzw. zu fettig.<br />

Ursachen:<br />

• zu hoher Fettanteil im Teig<br />

• zu geringer Eianteil im Teig<br />

• aufgeplatzter bzw. schlecht<br />

gewirkter Schluss<br />

• Kipptrögel zu stark geölt<br />

• Teiglinge vor dem Backen<br />

zu feucht<br />

• zu kaltes Siedefett<br />

Abhilfen:<br />

• Teig weniger stramm<br />

aufarbeiten<br />

• Luftfeuchte während der<br />

Gare erhöhen<br />

• reifer schieben<br />

• mehr Schwaden geben<br />

Abhilfen:<br />

• Fettanteil in der Rezeptur<br />

reduzieren<br />

• Eianteil in der Rezeptur<br />

erhöhen<br />

• Wirkzeit verlängern und<br />

Wirkraumhöhe anpassen,<br />

damit der Schluss gut<br />

gewirkt wird<br />

• Kipptrögel geringer ölen<br />

• Gärraumfeuchte etwas<br />

reduzieren bzw. Teiglinge<br />

vor dem Backen <strong>aus</strong>reichend<br />

absteifen lassen<br />

• Temperatur des Siedefettes<br />

erhöhen<br />

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1060 abgerissene Kruste<br />

Beschreibung:<br />

Seitlicher Krustenriss bei Kastengebäcken zwischen<br />

Seitenfläche und Oberkruste.<br />

Ursachen:<br />

• Knetzeit zu kurz<br />

• zu fester Teig<br />

• zu knappe Endgare<br />

• zu geringe Schwadengabe<br />

• zu hohe Anbacktemperatur<br />

• Zug beim Anbacken geöffnet<br />

1055 abgeblätterte Kruste<br />

Beschreibung:<br />

Dünnblättriges Ablösen der Gebäckkruste.<br />

Ursachen:<br />

• zu lange Backzeit bei zu niedriger<br />

Backtemperatur<br />

Abhilfen:<br />

• Knetzeit verlängern<br />

• Teig weicher führen<br />

• reifer schieben<br />

• Schwadengabe verstärken<br />

• Anbacktemperatur verringern<br />

• Anbacken bei geschlossenem<br />

Zug<br />

Abhilfen:<br />

• Backzeit bei erhöhter<br />

Backtemperatur verkürzen<br />

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30<br />

Qualitätsmängel von <strong>Gebäcke</strong>n<br />

<strong>aus</strong> <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

2. Oberflächen-, Krusteneigenschaften<br />

5775 zu ungleichmäßige Kruste<br />

Beschreibung:<br />

Unterschiedliche Dicke der Gebäckkruste.<br />

Ursachen:<br />

• Backformen mit schlechter<br />

bzw. ungleichmäßiger Wärmeleitfähigkeit<br />

verwendet<br />

• Teiglinge zu eng geschoben<br />

• zu großer Temperaturunterschied<br />

zwischen Ober- und<br />

Unterhitze<br />

6326 zu dünne Kruste<br />

Beschreibung:<br />

Zu dünne Gebäckkruste.<br />

Ursachen:<br />

• zu kurze Backzeit bei zu<br />

hoher Backtemperatur<br />

Abhilfen:<br />

• nur geeignete Backformen<br />

verwenden<br />

• Teiglinge mit mehr<br />

Abstand schieben<br />

• Ober- und Unterhitze<br />

besser aufeinander<br />

ab stimmen<br />

Abhilfen:<br />

• Backzeit bei geringerer<br />

Backtemperatur ver-<br />

längern<br />

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6327 zu dicke Kruste<br />

Beschreibung:<br />

Zu dicke Gebäckkruste.<br />

Ursachen:<br />

• zu starke Verhautungen der<br />

Teiglingsoberfläche<br />

• zu lange Backzeit bei zu<br />

niedriger Backtemperatur<br />

• langes Ausbacken bei<br />

offenem Zug<br />

5530 verbrannte Kruste<br />

Beschreibung:<br />

Die Kruste ist verbrannt, wenn sie gebäckuntypisch<br />

deutlich zu stark gebräunt ist.<br />

Aus gesundheitlichen Gründen sollte die Kruste<br />

nicht verzehrt werden!<br />

Ursachen:<br />

• zu hoher Anteil an stark<br />

bräunenden Zutaten in der<br />

Rezeptur<br />

• zu hohe Backtemperatur<br />

• zu lange Backzeit<br />

Abhilfen:<br />

• zu starke Verhautungen<br />

der<br />

Teiglingsoberfläche<br />

durch Abdecken<br />

o.ä. vermeiden<br />

• Backzeit bei höherer Backtemperatur<br />

verkürzen<br />

• Zug nicht zu früh ziehen<br />

Abhilfen:<br />

• Anteil an stark bräunenden<br />

Zutaten in der Rezeptur<br />

verringern<br />

• Backtemperatur verringern<br />

• Backzeit verkürzen<br />

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32<br />

Qualitätsmängel von <strong>Gebäcke</strong>n<br />

<strong>aus</strong> <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

2. Oberflächen-, Krusteneigenschaften<br />

5531 verbrannter Boden<br />

Beschreibung:<br />

Der Gebäckboden ist verbrannt, wenn er<br />

gebäckuntypisch deutlich zu stark gebräunt ist.<br />

Aus gesundheitlichen Gründen sollten die<br />

verbrannten Krustenteile nicht verzehrt werden!<br />

Ursachen:<br />

• zu hoher Anteil an Zucker<br />

bzw. Milchbestandteilen in<br />

der Rezeptur<br />

• Auflage (insbesondere<br />

Streusel) zu dick aufgetragen<br />

• zu starke Unterhitze<br />

Abhilfen:<br />

• Zucker bzw. Milch -<br />

bestandteile in der Rezeptur<br />

reduzieren<br />

• Auflage (insbesondere<br />

Streusel) dünner auftragen<br />

• Unterhitze reduzieren bzw.<br />

Etagenofen nicht zu lange<br />

leer stehen lassen<br />

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2. Oberflächen-, Krusteneigenschaften<br />

→ Überzug/Auflage/Garnierung<br />

5790 ungleichmäßig dick<br />

Beschreibung:<br />

Der Überzug bzw. die Auflage ist unterschiedlich dick.<br />

Ursachen:<br />

• Das Gebäck (insbesondere<br />

bei Stollen) wurde ungleichmäßig<br />

gefettet<br />

• der Überzug bzw. die Auflage<br />

wurde unterschiedlich dick<br />

aufgetragen<br />

6321 zu dick<br />

Beschreibung:<br />

Der Überzug bzw. die Auflage ist zu dick.<br />

Ursachen:<br />

• Das Gebäck (insbesondere<br />

bei Stollen) wurde zu dick<br />

gefettet<br />

• Das Gebäck wurde nach dem<br />

Fetten zu früh gezuckert<br />

• der Überzug bzw. die Auflage<br />

wurde zu dick aufgetragen<br />

Abhilfen:<br />

• Das Gebäck (den Stollen)<br />

vor dem Zuckern gleichmäßig<br />

fetten<br />

• den Überzug bzw. die Auflage<br />

in gleichmäßiger Dicke auftragen<br />

Abhilfen:<br />

• Das Gebäck (den Stollen)<br />

vor dem Zuckern dünner<br />

fetten<br />

• Fett etwas einziehen lassen,<br />

dann erst zuckern<br />

• den Überzug bzw. die Auflage<br />

dünner auftragen<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG<br />

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34<br />

Qualitätsmängel von <strong>Gebäcke</strong>n<br />

<strong>aus</strong> <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

2. Oberflächen-, Krusteneigenschaften<br />

→ Überzug/Auflage/Garnierung<br />

1851 durchgeweicht<br />

Beschreibung:<br />

Der Überzug bzw. die Auflage ist durchgeweicht.<br />

Folgestufe von „feucht“<br />

Ursachen:<br />

• Früchte zu stark eingeweicht<br />

bzw. Mandeln zu lang gebrüht<br />

• <strong>Gebäcke</strong> zu warm verpackt<br />

oder zu warm gelagert oder zu<br />

starke Temperaturschwankungen<br />

während der Lagerung<br />

• Aprikotur geliert nicht ab<br />

• zu kalt gefettet, Fett zieht<br />

nicht <strong>aus</strong>reichend in das<br />

Gebäck ein<br />

• Puderzucker zum Bestreuen<br />

verwendet<br />

• Verpackungsfolie ist zu<br />

wasserdampfdicht<br />

• <strong>Gebäcke</strong> zu eng oder gestapelt<br />

gelagert<br />

2230 feucht<br />

Beschreibung:<br />

Der Überzug bzw. die Auflage ist zu feucht.<br />

Vorstufe von „durchgeweicht“<br />

Ursachen:<br />

• Früchte zu stark eingeweicht<br />

bzw. Mandeln zu lang gebrüht<br />

• <strong>Gebäcke</strong> zu warm verpackt<br />

oder zu warm gelagert oder zu<br />

starke Temperaturschwankungen<br />

während der Lagerung<br />

• Aprikotur geliert nicht ab<br />

• zu kalt gefettet, Fett zieht<br />

nicht <strong>aus</strong>reichend in das<br />

Gebäck ein<br />

• Puderzucker zum Bestreuen<br />

verwendet<br />

• Verpackungsfolie ist zu<br />

wasserdampfdicht<br />

• <strong>Gebäcke</strong> zu eng oder gestapelt<br />

gelagert<br />

Abhilfen:<br />

• Früchte mit weniger Flüssigkeit<br />

einweichen bzw. Mandeln<br />

kürzer brühen<br />

• <strong>Gebäcke</strong> vor dem Verpacken<br />

<strong>aus</strong>reichend <strong>aus</strong>kühlen lassen<br />

und anschließend kühl lagern<br />

• Aprikotur <strong>aus</strong>reichend aufkochen<br />

bzw. weniger verdünnen<br />

• höhere Fetttemperaturen anwenden<br />

• Dekorpuder zum Bestreuen<br />

verwenden<br />

• geeignete, atmungsaktive<br />

Verpackungsfolie verwenden<br />

• <strong>Gebäcke</strong> nicht zu eng lagern<br />

bzw. nicht gestapelt lagern<br />

Abhilfen:<br />

• Früchte mit weniger Flüssigkeit<br />

einweichen bzw. Mandeln<br />

kürzer brühen<br />

• <strong>Gebäcke</strong> vor dem Verpacken<br />

<strong>aus</strong>reichend <strong>aus</strong>kühlen lassen<br />

und anschließend kühl lagern<br />

• Aprikotur <strong>aus</strong>reichend aufkochen<br />

bzw. weniger verdünnen<br />

• höhere Fetttemperaturen anwenden<br />

• Dekorpuder zum Bestreuen<br />

verwenden<br />

• geeignete, atmungsaktive<br />

Verpackungsfolie verwenden<br />

• <strong>Gebäcke</strong> nicht zu eng lagern<br />

bzw. nicht gestapelt lagern


2790 grau<br />

Beschreibung:<br />

Die Kuvertüre ist grau bzw. hat graue Schlieren.<br />

Bei Kuvertüre: Folgestufe von „Überzug stumpf/matt“<br />

Ursachen:<br />

• Kuvertüre nicht richtig<br />

temperiert<br />

• zu hoher Temperaturunterschied<br />

zwischen Gebäck und<br />

Überzug beim Überziehen<br />

• überzogene <strong>Gebäcke</strong> zu<br />

warm gelagert<br />

• Fettmigration von sehr fettreichen<br />

<strong>Gebäcke</strong>n in den<br />

Überzug<br />

2990 hart<br />

Beschreibung:<br />

Der Überzug bzw. die Auflage ist zu hart.<br />

Ursachen:<br />

• Zuckeranteil in der Auflage<br />

zu hoch<br />

• zuviel Überzug bzw. Auflage<br />

(z. B. Röstmasse von Bienenstich)<br />

aufgetragen<br />

• zu lange Backzeit<br />

Abhilfen:<br />

• auf sachgemäßes Temperieren<br />

der Kuvertüre achten<br />

• zu großen Temperaturunterschied<br />

zwischen Gebäck und<br />

Überzug beim Überziehen<br />

vermeiden<br />

• überzogene <strong>Gebäcke</strong> kühler<br />

lagern<br />

• Barriere zwischen fettreichem<br />

Gebäck und Überzug<br />

Abhilfen:<br />

• Zuckeranteil in der Auflage<br />

reduzieren<br />

• weniger Überzug bzw. Auflage<br />

(z. B. Röstmasse von<br />

Bienenstich) auftragen<br />

• Backzeit verkürzen<br />

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36<br />

Qualitätsmängel von <strong>Gebäcke</strong>n<br />

<strong>aus</strong> <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

2. Oberflächen-, Krusteneigenschaften<br />

→ Überzug/Auflage/Garnierung<br />

1170 abblätternd<br />

Beschreibung:<br />

Der Überzug bzw. die Auflage blättert<br />

vom Gebäck ab.<br />

Ursachen:<br />

• Gebäck zu warm mit Fondant<br />

überzogen<br />

• Gebäck zu kalt mit Kuvertüre<br />

oder Fettglasur überzogen<br />

• der Glasur wurde zu schnell<br />

Feuchte entzogen<br />

• zu hohe Temperaturunterschiede<br />

zwischen Gebäck<br />

und Überzug<br />

4920 stumpf/matt<br />

Beschreibung:<br />

Die Kuvertüre, die Fettglasur oder der Fondant<br />

ist matt bzw. stumpf und hat keinen Glanz<br />

Bei Kuvertüre: Vorstufe von „Überzug grau“<br />

Ursachen:<br />

• zu viel Fett im Fondant<br />

• Fondant zu heiß<br />

• vor dem Überzug mit Fondant<br />

nicht aprikotiert<br />

• Kuvertüre nicht richtig temperiert<br />

• zu hoher Temperaturunterschied<br />

zwischen Gebäck und<br />

Überzug beim Überziehen<br />

• zu warme und oder zu feuchte<br />

Lagerung bei Kuvertüre bzw.<br />

Fettglasur<br />

Abhilfen:<br />

• Gebäck vor dem<br />

Überziehen mit Fondant<br />

<strong>aus</strong>reichend <strong>aus</strong>kühlen<br />

lassen<br />

• Gebäck nicht zu kalt (oder<br />

gar gefroren) mit Kuvertüre<br />

oder Fettglasur überziehen<br />

• Vor dem Glasieren die Gebäckoberfläche<br />

aprikotieren<br />

• <strong>Gebäcke</strong> nur bei Raumtemperatur<br />

glasieren und lagern<br />

Abhilfen:<br />

• weniger Fett in den<br />

Fondant geben<br />

• Fondant nicht zu heiß<br />

temperieren<br />

• <strong>Gebäcke</strong> vor dem Überzug<br />

mit Fondant aprikotieren<br />

• auf sachgemäßes Temperieren<br />

der Kuvertüre achten<br />

• zu großen Temperaturunterschied<br />

zwischen Gebäck und<br />

Überzug beim Überziehen<br />

vermeiden<br />

• <strong>Gebäcke</strong> trocken und kühl<br />

lagern<br />

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4274 rissig<br />

Beschreibung:<br />

Der Überzug bzw. die Auflage weist gebäckuntypische<br />

Risse auf.<br />

Ursachen:<br />

• zu unterschiedliche Feuchtegehalte<br />

von Überzug und<br />

Gebäck<br />

• Gebäck zu warm mit Fondant<br />

überzogen<br />

• Gebäck zu kalt mit Kuvertüre<br />

oder Fettglasur überzogen<br />

• Überzug zu dick aufgetragen<br />

• der Glasur wurde zu schnell<br />

Feuchte entzogen<br />

• zu hohe Temperaturunterschiede<br />

zwischen Gebäck<br />

und Überzug<br />

2390 Fehlstellen<br />

Abhilfen:<br />

• Rezepturanpassung oder<br />

Verwendung geeigneter<br />

Überzüge<br />

• Gebäck vor dem Überziehen<br />

mit Fondant <strong>aus</strong>reichend <strong>aus</strong>kühlen<br />

lassen<br />

• Gebäck nicht zu kalt (oder<br />

gar gefroren) mit Kuvertüre<br />

oder Fettglasur überziehen<br />

• Überzug dünner auftragen<br />

• Vor dem Glasieren die Gebäckoberfläche<br />

aprikotieren<br />

• <strong>Gebäcke</strong> nur bei Raumtemperatur<br />

glasieren und lagern<br />

Beschreibung:<br />

Der Überzug bzw. die Auflage weist Fehlstellen auf.<br />

Ursachen:<br />

• Überzug bzw. Auflage<br />

unvollständig aufgetragen<br />

• Überzugsanlage falsch<br />

eingestellt<br />

• zu enge Verpackung der<br />

überzogenen <strong>Gebäcke</strong><br />

Abhilfen:<br />

• Überzug bzw. Auflage<br />

gleichmäßig und vollständig<br />

auftragen<br />

• Lufteinschlüsse in der<br />

Überzugsanlage vermeiden<br />

und auf Gleichmäßigkeit<br />

des Schleiers achten<br />

• <strong>Gebäcke</strong> nicht zu eng<br />

verpacken<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG<br />

37


38<br />

Qualitätsmängel von <strong>Gebäcke</strong>n<br />

<strong>aus</strong> <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

2. Oberflächen-, Krusteneigenschaften<br />

→ Überzug/Auflage/Garnierung<br />

2375 Fußbildung<br />

Beschreibung:<br />

Der Überzug ist am Gebäck heruntergelaufen und hat<br />

einen Fuß gebildet.<br />

Ursachen:<br />

• Überzug (z. B. Fondant) zu<br />

weich<br />

• Gebäck oder Überzug zu<br />

warm<br />

• Überzug wurde zu viel oder<br />

zu ungleichmäßig aufgetragen<br />

• <strong>Gebäcke</strong> direkt nach dem<br />

Überziehen schräg abgelegt<br />

2083 fettreif<br />

Beschreibung:<br />

Auf der Kuvertüre oder der Fettglasur hat sich Reif<br />

gebildet.<br />

Fettreif besteht <strong>aus</strong> <strong>aus</strong>kristallisiertem Fett auf der<br />

Kuvertüre oder der Fettglasur.<br />

Ursachen:<br />

• Kuvertüre nicht richtig<br />

temperiert<br />

• zu warme <strong>Gebäcke</strong> überzogen<br />

bzw. überzogene<br />

<strong>Gebäcke</strong> zu warm gelagert<br />

• <strong>Gebäcke</strong> zu feucht gelagert<br />

• bei fetthaltigen <strong>Gebäcke</strong>n<br />

zu lange Lagerdauer (Fettmigration<br />

in den Überzug)<br />

Abhilfen:<br />

• Überzug<br />

(z. B. Fondant) nicht<br />

zu stark verdünnen<br />

• Gebäck bzw. Überzug kälter<br />

halten<br />

• Überzug in angepasster<br />

Menge gleichmäßig auftragen<br />

• <strong>Gebäcke</strong> nach dem Überziehen<br />

eben ablegen<br />

Abhilfen:<br />

• auf sachgemäßes Temperieren<br />

der Kuvertüre achten<br />

• <strong>Gebäcke</strong> vor dem Überziehen<br />

<strong>aus</strong>reichend <strong>aus</strong>kühlen<br />

lassen bzw. überzogene<br />

<strong>Gebäcke</strong> kühler lagern<br />

• <strong>Gebäcke</strong> trockener lagern<br />

• Lagerdauer verkürzen und/<br />

oder Barriere zwischen fettreichem<br />

Gebäck und Überzug<br />

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3. Lockerung, Krumenbild<br />

Die Qualitätsmängel der<br />

Lockerung und des Krumenbildes<br />

sind nur im Anschnitt<br />

eines <strong>Gebäcke</strong>s erkennbar.<br />

Bei einer Prüfung von Feinen<br />

Backwaren nach dem<br />

DLG-Prüfschema liegt das<br />

Gebäck nach der vor<strong>aus</strong>gegangenen<br />

Beurteilung von<br />

Form und Aussehen, sowie<br />

Oberflächen- und Krusteneigenschaften<br />

schon im Anschnitt<br />

vor.<br />

Zur besseren Beurteilung<br />

der Lockerung werden zusätzlich<br />

mehrere Scheiben<br />

üblicher Stärke von der<br />

Gebäckmitte beginnend<br />

abgeschnitten.<br />

Die Gebäckkrume wird<br />

dann zunächst auf eine gebäcktypische<br />

Lockerung<br />

überprüft. Ferner werden<br />

mögliche Unregelmäßigkeiten<br />

im Krumenbild, wie<br />

Hohlräume oder speckige<br />

Streifen, aber auch Fehler<br />

in der Krumenfarbe angesprochen.<br />

Die Krume des zu prüfenden<br />

<strong>Gebäcke</strong>s wird bei dieser<br />

Teilprüfung noch nicht<br />

eingedrückt oder anderweitig<br />

verändert. Die Beurteilung<br />

der Krume erfolgt nur<br />

visuell.<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG<br />

39


40<br />

Qualitätsmängel von <strong>Gebäcke</strong>n<br />

<strong>aus</strong> <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

3. Lockerung, Krumenbild<br />

5860 zu ungleichmäßige Lockerung<br />

Beschreibung:<br />

Die Porung der Krume ist gebäckuntypisch<br />

ungleichmäßig.<br />

Ursachen:<br />

• zu weicher Teig<br />

• zu warmer Teig<br />

• zu lange Teigruhezeit,<br />

zu alter Teig<br />

• Teiglinge nicht stramm<br />

genug aufgearbeitet<br />

• zu lange Stückgare durch<br />

zu geringe Zugabe von<br />

Backhefe<br />

6007 zu geringe Lockerung<br />

Beschreibung:<br />

Die Porung der Krume ist gebäckuntypisch fein.<br />

Ursachen:<br />

• zu geringer Anteil an<br />

Backhefe<br />

• zu kalter Teig<br />

• zu fester Teig<br />

• zu kurze Teigruhezeiten,<br />

zu junger Teig<br />

• zu kurze Stückgare<br />

Abhilfen:<br />

• Teig fester führen<br />

• Teige kühler führen<br />

• Teigruhezeit verkürzen,<br />

kürzere Teigführung<br />

• Wirkdruck bei der Aufarbeitung<br />

erhöhen<br />

• Verkürzung der Stückgare<br />

durch erhöhte Zugabe von<br />

Backhefe<br />

Abhilfen:<br />

• Anteil an Backhefe erhöhen<br />

• Teige wärmer führen<br />

• Teig weicher führen<br />

• Teigruhezeiten verlängern,<br />

längere Teigführung<br />

• Stückgare verlängern<br />

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2995 Hohlräume<br />

Beschreibung:<br />

Gebäckuntypische Hohlräume in der Gebäckkrume.<br />

Ursachen:<br />

• zu weicher Teig<br />

• Teigling nicht stramm genug<br />

aufgearbeitet<br />

• Wirkfehler (zuviel Mehl oder<br />

Öl in den Teigling eingewirkt)<br />

2971 Hohlräume über der Füllung<br />

Beschreibung:<br />

Das Gebäck weist unerwünschte Hohlräume<br />

über der Füllung auf.<br />

Ursachen:<br />

• zu weiche Füllung<br />

• Teiglinge vor dem Backen<br />

nicht gestippt<br />

• zu kurze Backzeit bei zu<br />

hoher Backtemperatur<br />

Abhilfen:<br />

• Teig fester führen<br />

• Wirkdruck bei der Aufarbeitung<br />

erhöhen<br />

• Wirkfehler vermeiden<br />

(weniger Mehl oder Öl<br />

verwenden)<br />

Abhilfen:<br />

• Festigkeit der Füllung auf<br />

den Verwendungszweck<br />

abstimmen<br />

Tipp: 1/3 der Wasserzugabe<br />

durch Vollei ersetzen<br />

• Teiglinge vor dem Backen<br />

stippen<br />

• Backzeit verlängern, bis eine<br />

Kerntemperatur von 96 °C<br />

erreicht ist<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG<br />

41


42<br />

Qualitätsmängel von <strong>Gebäcke</strong>n<br />

<strong>aus</strong> <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

3. Lockerung, Krumenbild<br />

6362 dichte Porung in der Randzone<br />

Beschreibung:<br />

Ringförmige Verdichtung in der Randzone der<br />

Gebäckkrume. Leichte Verdichtung der Porung in<br />

der Randzone bei Kastengebäcken ist technisch<br />

unvermeidbar und daher kein Fehler.<br />

Ursachen:<br />

• zu hohe Zugabe von<br />

Backhefe<br />

• zu fester Teig<br />

• zu kurze Teigruhezeiten,<br />

zu junger Teig<br />

• zu hohe Teigeinlage für die<br />

Backform<br />

• zu hohe Anbacktemperatur<br />

4957 speckige Schicht unter der Füllung<br />

Beschreibung:<br />

Die Gebäckkrume ist unterhalb der Füllung<br />

bzw. der Auflage speckig verdichtet.<br />

Ursachen:<br />

• zu weicher Teig<br />

• zu lange Knetzeit<br />

• Hefeteig unter der Füllung<br />

ist zu stark angegart<br />

• Füllung bzw. Auflage ist zu<br />

feucht<br />

• zu hoher Anteil an Füllung<br />

bzw. Auflage<br />

• zu kurze Backzeit<br />

Abhilfen:<br />

• Backhefe reduzieren<br />

• Teig weicher führen<br />

• Teigruhezeiten verlängern,<br />

längere Teigführung<br />

• Teigeinlage der Backform<br />

anpassen<br />

• Anbacktemperatur verringern<br />

Abhilfen:<br />

• Teig fester führen<br />

• Knetzeit verkürzen<br />

• Hefeteig kürzer oder gar<br />

nicht angaren<br />

• Füllung bzw. Auflage fester<br />

anrühren<br />

• Menge an Füllung bzw.<br />

Auflage dem Teig anpassen<br />

• Backzeit verlängern<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG


4960 speckige Streifen<br />

Beschreibung:<br />

Die Gebäckkrume weist speckig verdichtete Streifen auf.<br />

Ursachen:<br />

• zu weicher Teig<br />

• zu junge Teigführung<br />

• zu starke Erschütterungen<br />

während der Anbackphase<br />

• zu geringe Unterhitze<br />

• zu kurze Backzeit<br />

4955 speckige Krume<br />

Beschreibung:<br />

Die Gebäckkrume ist speckig verdichtet.<br />

Ursachen:<br />

• schwerer Hefeteig ohne<br />

Vorstufe geführt<br />

• zu geringe Zugabe von<br />

Backhefe<br />

• zu weicher Teig<br />

• zu junge Teigführung<br />

• zu starke Erschütterungen<br />

während der Anbackphase<br />

• zu geringe Unterhitze<br />

• zu kurze Backzeit<br />

Abhilfen:<br />

• Teig fester führen<br />

• Teigruhezeiten<br />

verlängern<br />

• Erschütterungen während<br />

der Anbackphase vermeiden<br />

• Unterhitze erhöhen<br />

• Backzeit verlängern, bis eine<br />

Kerntemperatur von 96 °C<br />

erreicht ist<br />

Abhilfen:<br />

• sehr schwere<br />

Hefeteige mit Vorstufe<br />

führen (optimale Kleber<strong>aus</strong>bildung<br />

und Hefetrieb)<br />

• Zugabe von Backhefe<br />

erhöhen<br />

• Teig fester führen<br />

• Teigruhezeiten verlängern<br />

• Erschütterungen während der<br />

Anbackphase vermeiden<br />

• Unterhitze erhöhen<br />

• Backzeit verlängern, bis eine<br />

Kerntemperatur von 96 °C<br />

erreicht ist<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG<br />

43


44<br />

Qualitätsmängel von <strong>Gebäcke</strong>n<br />

<strong>aus</strong> <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

3. Lockerung, Krumenbild<br />

1146 abgebackene Kruste/Krume<br />

Beschreibung:<br />

Die Gebäckkruste ist von der Krume abgebacken<br />

bzw. abgerissen.<br />

Ursachen:<br />

• kleberstarkes Mehl verwendet<br />

• zu lange Ballengare vor der<br />

Aufarbeitung<br />

• deutlich zu reife Endgare<br />

3901 nicht artgemäße Krumenfarbe<br />

Beschreibung:<br />

Farbton und/oder Farbintensität der Gebäckkrume<br />

ist nicht gebäcktypisch.<br />

Nicht artgemäße Krumenfarbe könnte zur<br />

Verbrauchertäuschung führen (beispielsweise<br />

kann eine Gelbfärbung einen höheren Eigehalt<br />

vortäuschen).<br />

Ursachen:<br />

• Früchte zu lange eingeweicht<br />

• Früchte (z. B. Sultaninen) im<br />

Teig zu lange untergeknetet<br />

und dabei beschädigt<br />

• zu lange Backzeit bei zu<br />

kalter Backtemperatur<br />

(Rotbacken in Verbindung<br />

mit Fruktose).<br />

Abhilfen:<br />

• kleberschwächeres Mehl<br />

verwenden<br />

• Ballengare verkürzen<br />

• Endgare verkürzen<br />

Abhilfen:<br />

• Früchte kürzer oder mit weniger<br />

Flüssigkeit einweichen<br />

• Früchte (z. B. Sultaninen)<br />

nicht zu lange unterkneten<br />

• Vermeiden des Rotbackens<br />

durch kürzere Backzeit<br />

bei gleichzeitig erhöhter<br />

Backtemperatur<br />

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4976 Krume/Füllung: Menge nicht <strong>aus</strong>gewogen<br />

Beschreibung:<br />

Das Verhältnis von Krume zur Füllung bzw. Auflage<br />

ist nicht <strong>aus</strong>gewogen.<br />

Ursachen:<br />

• zu hoher Anteil an Füllung<br />

bzw. Auflage im Verhältnis<br />

zur Gebäckkrume<br />

• zu geringer Anteil an Füllung<br />

bzw. Auflage im Verhältnis<br />

zur Gebäckkrume<br />

5806 zu ungleichmäßige Krumenfarbe<br />

Beschreibung:<br />

Farbunterschiede im Krumenbild.<br />

Ursachen:<br />

• zugesetzte Fremdteige nicht<br />

<strong>aus</strong>reichend untergeknetet<br />

• zu warmer Teig<br />

• beim Aufarbeiten zu viel<br />

Mehl eingewirkt<br />

• Teigling während der<br />

Zwischengärzeit verhautet<br />

Abhilfen:<br />

• <strong>aus</strong>gewogenes Verhältnis<br />

von Füllung bzw. Auflage und<br />

Gebäckkrume einstellen<br />

Abhilfen:<br />

• zugesetzte Fremdteige<br />

länger unterkneten<br />

• Teige kühler führen<br />

• weniger Wirkmehl verwenden<br />

• Teiglinge während der<br />

Zwischengare vor dem<br />

Verhauten schützen<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG<br />

45


46<br />

Qualitätsmängel von <strong>Gebäcke</strong>n<br />

<strong>aus</strong> <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

3. Lockerung, Krumenbild<br />

2360 Früchte ungleichmäßig verteilt<br />

Beschreibung:<br />

Die Früchte sind in der Krume ungleichmäßig verteilt.<br />

Ursachen:<br />

• zu fester Teig<br />

• Früchte kleben zusammen<br />

• Früchte ungleichmäßig<br />

untergemischt<br />

5875 ungleichmäßiges Schnittbild<br />

Beschreibung:<br />

Das Schnittbild des <strong>Gebäcke</strong>s ist nicht gleichmäßig<br />

bzw. unregelmäßig.<br />

Ursachen:<br />

• Teig ungleichmäßig dick<br />

<strong>aus</strong>gerollt<br />

• Füllung bzw. Auflage<br />

ungleichmäßig verteilt<br />

Abhilfen:<br />

• Teig weicher führen<br />

• Früchte gut<br />

vereinzeln<br />

• Früchte <strong>aus</strong>reichend<br />

lange und gleichmäßig<br />

untermischen<br />

Abhilfen:<br />

• Teig gleichmäßig dick<br />

<strong>aus</strong>rollen<br />

• Füllung bzw. Auflage<br />

gleichmäßig verteilen<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG


4. Struktur, Elastizität<br />

Diese „innere Beurteilung“<br />

der Feinen Backware wird<br />

von geschulten Prüfern über<br />

die Erfassung der haptischen<br />

Eindrücke beurteilt.<br />

Die haptischen Eindrücke<br />

umfassen alle mit Fingern<br />

und Händen wahrnehmbaren<br />

Sinneseindrücke sowie<br />

die Empfindungen von<br />

Zunge, Mundhöhle und des<br />

Rachens, an denen keine<br />

Geschmacksreize beteiligt<br />

sind.<br />

Zur Erfassung dieser Sinneseindrücke<br />

drückt der<br />

Prüfer, ohne dabei das Krumengefüge<br />

zu zerstören,<br />

mit dem flachen Daumen auf<br />

die Krume und überprüft<br />

somit die Krumenelastizität.<br />

Dabei wird berücksichtigt,<br />

dass die Anforderungen an<br />

die Krumenelastizität vom<br />

jeweiligen Gebäcktyp abhängig<br />

sind. Die Elastizität<br />

nimmt beispielsweise mit<br />

steigendem Fettanteil in der<br />

Rezeptur ab, was von den<br />

Sachverständigen in der<br />

Qualitätsprüfung sachgerecht<br />

berücksichtigt wird.<br />

Im Anschluss wird erstmalig<br />

bei der Prüfung die Krume,<br />

inklusive eventuell vorhandener<br />

Füllung, verkostet und<br />

auf Fehler im Kauverhalten<br />

geachtet.<br />

In diesem ersten Teil der<br />

Verkostung werden nur die<br />

haptischen Eindrücke überprüft,<br />

eine Beurteilung des<br />

Geschmackes erfolgt noch<br />

nicht.<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG<br />

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48<br />

Qualitätsmängel von <strong>Gebäcke</strong>n<br />

<strong>aus</strong> <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

4. Struktur, Elastizität<br />

3355 kleistrig, teigig<br />

Beschreibung:<br />

Der Kaueindruck des <strong>Gebäcke</strong>s wird in der Mundhöhle<br />

als kleistrig und klebrig empfunden. Vor dem Abschlucken<br />

ist ein längeres Kauen und Einspeicheln nötig.<br />

Ursachen:<br />

• zu weicher Teig<br />

• zu kurze Backzeit<br />

4945 beeinträchtigte Trennbarkeit der Scheiben<br />

Beschreibung:<br />

Zusammenkleben von Gebäckscheiben bei geschnittenen<br />

Feinbackwaren, wobei die Scheiben bei der Trennung<br />

zu leicht <strong>aus</strong>einander brechen.<br />

Ursachen:<br />

• zu klebrige Krumenbeschaffenheit<br />

• Gebäck zu warm geschnitten,<br />

vor dem Schneiden nicht<br />

genügend <strong>aus</strong>gekühlt<br />

• zu wenig Schneideöl<br />

verwendet<br />

Abhilfen:<br />

• Teig fester führen<br />

• Backzeit verlängern, bis<br />

eine Kerntemperatur von<br />

96 °C erreicht ist<br />

Abhilfen:<br />

• Teig fester führen, längere<br />

Backzeit<br />

• <strong>Gebäcke</strong> vor dem Schneiden<br />

länger <strong>aus</strong>kühlen lassen<br />

• mehr Schneideöl verwenden<br />

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1495 beeinträchtigter Zusammenhalt<br />

Beschreibung:<br />

Geringer Zusammenhalt der Gebäckkrume.<br />

Ursachen:<br />

• zu fester Teig<br />

• zu warmer Teig<br />

• zu lange Knetzeit<br />

• zu hoher Fruchtanteil<br />

• ungleichmäßige Verteilung<br />

der Früchte im Gebäck<br />

• zu stumpfe Messer in der<br />

Schneidemaschine<br />

4065 ölig/fettig/anhaftend bei Cremes<br />

Beschreibung:<br />

Die Füllung wird in der Mundhöhle als ölig, fettig,<br />

anhaftend empfunden.<br />

Ursachen:<br />

• zu hohe Schmelztemperatur<br />

des eingesetzten Fettes<br />

• Fettverteilung in Füllcremes<br />

nicht optimal<br />

• fetthaltige Füllcreme nicht<br />

<strong>aus</strong>reichend aufgeschlagen<br />

Abhilfen:<br />

• Teig weicher führen<br />

• Teig kühler führen<br />

• Knetzeit verkürzen<br />

• Fruchtanteil verringern<br />

• Früchte länger unterkneten<br />

• scharfe Messer in der<br />

Schneidemaschine verwenden<br />

Abhilfen:<br />

• geeignete Fette einsetzen<br />

• auf optimale Verteilung<br />

des Fettes in der Füllcreme<br />

achten<br />

• fetthaltige Füllcreme <strong>aus</strong>reichend<br />

aufschlagen<br />

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49


50<br />

Qualitätsmängel von <strong>Gebäcke</strong>n<br />

<strong>aus</strong> <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

4. Struktur, Elastizität<br />

→ Krume<br />

6042 zu trockene Krume<br />

Beschreibung:<br />

Krumenbeschaffenheit ist entsprechend des<br />

Gebäckalters zu trocken.<br />

Ursachen:<br />

• Früchte nicht oder zu wenig<br />

eingeweicht<br />

• Ölsamen (z. B. Mandeln)<br />

nicht abgebrüht<br />

• zu geringe Fettzugabe in der<br />

Rezeptur<br />

• zu fester Teig<br />

• zu lange Backzeit bei zu<br />

niedriger Backtemperatur<br />

• zu wenig Butter/Fett beim<br />

buttern/fetten von Stollen<br />

verwendet<br />

6047 zu feste Krume<br />

Beschreibung:<br />

Krumenbeschaffenheit ist entsprechend des<br />

Gebäckalters zu fest.<br />

Ursachen:<br />

• Früchte nicht oder zu wenig<br />

eingeweicht<br />

• Ölsamen (z. B. Mandeln)<br />

nicht abgebrüht<br />

• zu fester Teig<br />

• zu knapp geschoben<br />

Abhilfen:<br />

• Früchte <strong>aus</strong>reichend<br />

einweichen<br />

• Ölsamen (Mandeln) als<br />

Brühstück zugeben<br />

• Fettzugabe in der Rezeptur<br />

erhöhen<br />

• Teig weicher führen<br />

• Backzeit bei erhöhter Backtemperatur<br />

verkürzen<br />

• <strong>aus</strong>reichend Butter/Fett beim<br />

buttern/fetten von Stollen<br />

verwenden<br />

Abhilfen:<br />

• Früchte <strong>aus</strong>reichend<br />

einweichen<br />

• Ölsamen (Mandeln) als<br />

Brühstück zugeben<br />

• Teig weicher führen<br />

• reifer schieben<br />

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4980 strohige Krume<br />

Beschreibung:<br />

Die Krume ist strohig. Sie verursacht ein<br />

unangenehmes, trockenes, strohiges Mundgefühl.<br />

Ursachen:<br />

• zu hoher Anteil an Vollei bzw.<br />

Eiklar in der Rezeptur<br />

• zu geringer Fettanteil in der<br />

Rezeptur<br />

• zu warmer Teig<br />

• <strong>Gebäcke</strong> zu stark gelockert,<br />

sehr offene Porung<br />

6410 zähe Krume<br />

Beschreibung:<br />

Der Krume fehlt der kurze und zarte Kaueindruck.<br />

Der Eindruck wird durch das Mundgefühl beim Kauen<br />

erfasst und/oder durch Auseinanderziehen der Krume<br />

mit den Händen.<br />

Ursachen:<br />

• zu starker Krumenzusammenhalt<br />

• zu knapp geschoben<br />

Abhilfen:<br />

• Anteil an Vollei bzw. Eiklar<br />

in der Rezeptur reduzieren<br />

• Anteil an Fett in der Rezeptur<br />

erhöhen<br />

• Teig kühler führen<br />

• <strong>Gebäcke</strong> weniger stark<br />

lockern, Lockerungsgrad<br />

reduzieren<br />

Abhilfen:<br />

• Fettanteil in der Rezeptur<br />

anheben, Knetzeit verlängern,<br />

Teigruhezeiten einhalten,<br />

• reifer schieben<br />

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51


52<br />

Qualitätsmängel von <strong>Gebäcke</strong>n<br />

<strong>aus</strong> <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

4. Struktur, Elastizität<br />

→ Krume<br />

3315 Krume ballt beim Kauen<br />

Beschreibung:<br />

Krume klebt beim Kauen ballenartig zusammen.<br />

Vor dem Abschlucken ist längeres Kauen und<br />

Einspeicheln nötig.<br />

Vorstufe von „geschwächter Krumenelastizität“.<br />

Ursachen:<br />

• Mehle mit zu hoher Enzymaktivität<br />

verwendet<br />

• zu weicher Teig<br />

• zu schwerer Teig<br />

• zu kurze Backzeit<br />

• zu großes Gebäckvolumen<br />

4975 schmierende Krume<br />

Abhilfen:<br />

• Mehle mit geringerer<br />

Enzymaktivität verwenden<br />

• Teig fester führen<br />

• Fettmenge reduzieren<br />

• Backzeit verlängern<br />

• Gebäckvolumen geringer<br />

halten<br />

Beschreibung:<br />

Die Gebäckkrume verhält sich beim Kauen schmierend<br />

in der Mundhöhle.<br />

Ursachen:<br />

• zu hoher Fettanteil in der<br />

Rezeptur<br />

• zu weicher Teig<br />

• zu kurze Backzeit<br />

Abhilfen:<br />

• Fettanteil in der Rezeptur<br />

reduzieren<br />

• Teig fester führen<br />

• Backzeit verlängern<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG


3335 klebende Krume<br />

Beschreibung:<br />

Krumenbeschaffenheit ist zu klebrig. Die Krume<br />

klebt in der Mundhöhle, ist feucht und schwer<br />

abzuschlucken.<br />

Ursachen:<br />

• Mehle mit zu hoher<br />

Enzym aktivität verwendet<br />

• zu weicher Teig<br />

• zu kurze Backzeit<br />

2767 geschwächte Krumenelastizität<br />

Beschreibung:<br />

Krumenbeschaffenheit deutlich zu unelastisch.<br />

Daumenabdruck geht nicht mehr in die Ausgangslage<br />

zurück.<br />

Folgestufe von „Krume ballt beim Kauen“.<br />

Ursachen:<br />

• Mehle mit zu hoher<br />

Enzym aktivität verwendet<br />

• zu weicher Teig<br />

• zu schwerer Teig<br />

• zu kurze Backzeit<br />

• zu großes Gebäckvolumen<br />

Abhilfen:<br />

• Mehle mit geringerer<br />

Enzym aktivität verwenden<br />

• Teig fester führen<br />

• Backzeit verlängern<br />

Abhilfen:<br />

• Mehle mit geringerer<br />

Enzym aktivität verwenden<br />

• Teig fester führen<br />

• Fettmenge reduzieren<br />

• Backzeit verlängern<br />

• Gebäckvolumen geringer<br />

halten<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG<br />

53


54<br />

Qualitätsmängel von <strong>Gebäcke</strong>n<br />

<strong>aus</strong> <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

4. Struktur, Elastizität<br />

→ Krume<br />

1852 durchweichter Boden<br />

Beschreibung:<br />

Der Gebäckboden ist unterhalb der Füllung bzw.<br />

der Auflage durchgeweicht.<br />

Ursachen:<br />

• Füllung bzw. Auflage ist zu<br />

feucht<br />

• Obst für Auflage zu reif<br />

• Weichkochen der Obstauflage<br />

durch zu lange Backzeit<br />

bei zu niedriger Backtemperatur<br />

Abhilfen:<br />

• Füllung fester anrühren<br />

bzw. Brösel oder andere<br />

Bindekomponenten unter<br />

die Auflage streuen<br />

• nicht zu reifes Obst für die<br />

Auflage verwenden<br />

• Weichkochen des Obstes<br />

durch kürzere Backzeit bei<br />

höherer Backtemperatur<br />

vermeiden<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG


→ Füllung<br />

5735 ungleichm. Konsistenz der Füllung<br />

Beschreibung:<br />

Die Füllung weist eine ungleichmäßige Festigkeit auf.<br />

Es können zum Beispiel festere Klumpen in einer<br />

weicheren Füllung auftreten.<br />

Ursachen:<br />

• Füllung zu kurz gerührt<br />

• Rest einer anderen Füllung<br />

verarbeitet<br />

3401 leimige Füllung<br />

Beschreibung:<br />

Die Füllung wird in der Mundhöhle gleichzeitig als<br />

schmierend und klebrig empfunden.<br />

Ursachen:<br />

• ungeeignetes Bindemittel für<br />

die Füllung verwendet<br />

• zu hoher Wasserverlust der<br />

Füllung durch zu lange Backzeit<br />

der Füllung<br />

Abhilfen:<br />

• Füllung länger rühren<br />

• Füllungen frisch in benötigter<br />

Menge anrühren.<br />

Abhilfen:<br />

• geeignetes Bindemittel für<br />

die Füllung verwenden<br />

• Backzeit verkürzen, um den<br />

Wasserverlust der Füllung zu<br />

reduzieren<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG<br />

55


56<br />

Qualitätsmängel von <strong>Gebäcke</strong>n<br />

<strong>aus</strong> <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

4. Struktur, Elastizität<br />

→ Füllung<br />

2605 grisselige Füllung<br />

Beschreibung:<br />

Die Cremefüllung ist grisselig, nicht <strong>aus</strong>reichend<br />

emulgiert.<br />

Ursachen:<br />

• zu weicher Pudding (zu hoher<br />

Wassergehalt)<br />

• Zutaten (Pudding und/oder<br />

Fett) zu kalt verarbeitet<br />

5896 wässrige Füllung<br />

Beschreibung:<br />

Die Füllung ist wässrig.<br />

Ursachen:<br />

• zu hoher Wasseranteil in<br />

der Füllung<br />

• Überrühren von Quarkfüllungen<br />

• Wasser<strong>aus</strong>tritt <strong>aus</strong> der<br />

Füllung nach Gefrier-/<br />

Tau prozess<br />

Abhilfen:<br />

• festeren Pudding verwenden<br />

(Wassergehalt verringern)<br />

• Zutaten wärmer verarbeiten<br />

Abhilfen:<br />

• Wasseranteil in der Füllung<br />

reduzieren, z. B. Milch anstatt<br />

Wasser bei Pudding verwenden<br />

• Quarkfüllungen nicht überrühren<br />

• Auf Frostung verzichten oder<br />

auf Gefrier-/T<strong>aus</strong>tabilität der<br />

Füllung achten<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG


6420 feste Füllung<br />

Beschreibung:<br />

Die Füllung ist zu fest im Vergleich zur Gebäckkrume.<br />

Ursachen:<br />

• Flüssigkeitsanteil und/oder<br />

Fettanteil in der Füllung zu<br />

gering<br />

• zu geringe Lockerung der<br />

Füllung<br />

• zu lange Backzeit bei zu<br />

niedriger Backtemperatur<br />

6425 weiche Füllung<br />

Beschreibung:<br />

Die Füllung ist zu weich im Vergleich zur<br />

Gebäckkrume.<br />

Ursachen:<br />

• Flüssigkeitsanteil in der<br />

Füllung zu hoch<br />

• Eianteil in der Füllung zu<br />

niedrig<br />

• zu starke Lockerung der<br />

Füllung<br />

• zu kurze Backzeit bei zu<br />

hoher Backtemperatur<br />

Abhilfen:<br />

• Flüssigkeitsanteil<br />

und/oder Fettanteil in<br />

der Füllung erhöhen<br />

• Lockerung der Füllung<br />

erhöhen, Füllung stärker<br />

aufschlagen<br />

• Backzeit bei erhöhter Backtemperatur<br />

verkürzen<br />

Abhilfen:<br />

• Flüssigkeitsanteil in<br />

der Füllung reduzieren<br />

• Eianteil in der Füllung<br />

erhöhen<br />

• Lockerung der Füllung<br />

reduzieren, Füllung stärker<br />

aufschlagen<br />

• Backzeit bei reduzierter Backtemperatur<br />

verlängern<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG<br />

57


58<br />

Qualitätsmängel von <strong>Gebäcke</strong>n<br />

<strong>aus</strong> <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

5. Geruch<br />

Der Genusswert einer<br />

Feinen Backware wird<br />

wesentlich durch seinen<br />

Geruch bestimmt.<br />

Ein einwandfreier, aromatischer<br />

Geruch ist daher<br />

entscheidend für eine hochwertige<br />

Gebäckqualität.<br />

Um den Geruch einer Feinbackware<br />

fachgerecht und<br />

objektiv beurteilen zu können,<br />

ist eine entsprechende<br />

Schulung und <strong>aus</strong>reichend<br />

Erfahrung des Prüfers nötig.<br />

Stoßweises Einatmen<br />

während der Geruchsbestimmung<br />

hilft dabei, den<br />

Gebäckgeruch besser<br />

wahrzunehmen.<br />

Zudem achtet der Sachverständige<br />

auf eine zügige<br />

und dennoch gründliche<br />

Durchführung der Geruchsprüfung,<br />

da die längere Einwirkzeit<br />

einer Geruchsart<br />

seine sensorische Empfindlichkeit<br />

mindern würde.<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG


5935 wenig aromatisch<br />

Beschreibung:<br />

Typischer Geruch ist etwas zu gering <strong>aus</strong>geprägt.<br />

Vorstufe zu „aromaarm“<br />

Ursachen:<br />

• zu geringe Zugabe von<br />

Zucker, Gewürzen und/oder<br />

Kochsalz<br />

• zu geringe Zugabe von<br />

Backhefe<br />

• zu kurze Teigruhezeiten<br />

• zu kurze Backzeit<br />

1210 aromaarm<br />

Beschreibung:<br />

Typischer Geruch ist zu gering <strong>aus</strong>geprägt<br />

Folgestufe von „wenig aromatisch“<br />

Ursachen:<br />

• zu geringe Zugabe von<br />

Zucker, Gewürzen und/oder<br />

Kochsalz<br />

• zu geringe Zugabe von<br />

Backhefe<br />

• zu kurze Teigruhezeiten<br />

• zu kurze Backzeit<br />

Abhilfen:<br />

• Zugabe von Zucker, Gewürzen<br />

und/oder Kochsalz<br />

erhöhen<br />

• mehr Backhefe zugeben<br />

• Teigruhezeiten verlängern<br />

• Backzeit verlängern<br />

Abhilfen:<br />

• Zugabe von Zucker, Gewürzen<br />

und/oder Kochsalz<br />

erhöhen<br />

• mehr Backhefe zugeben<br />

• Teigruhezeiten verlängern<br />

• Backzeit verlängern<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG<br />

59


60<br />

Qualitätsmängel von <strong>Gebäcke</strong>n<br />

<strong>aus</strong> <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

5. Geruch<br />

5865 überwürzt<br />

Beschreibung:<br />

Untypischer, zu starker Gewürzgeruch des <strong>Gebäcke</strong>s.<br />

Der Gewürzgeruch ist zu stark, wenn die Würzung den<br />

eigent lichen Gebäckgeruch überdeckt.<br />

Ursachen:<br />

• zu hohe Zugabe von würzenden<br />

Zutaten<br />

1966 einseitig gewürzt<br />

Beschreibung:<br />

Untypischer, zu einseitiger Gewürzgeruch des <strong>Gebäcke</strong>s.<br />

Durch die einseitige Würzung kommt der Geruchscharakter eines<br />

Hefegebäckes nicht mehr zur Geltung.<br />

Ursachen:<br />

• zu hohe Zugabemenge einer<br />

einzelnen würzenden Zutat<br />

(z. B. Nelke)<br />

Abhilfen:<br />

• Zugabe von Gewürzen oder<br />

anderen aromatisierenden<br />

Zutaten reduzieren<br />

Abhilfen:<br />

• Gewürze oder aromatisierende<br />

Zutaten in <strong>aus</strong>gewogenen<br />

Mengen zugeben<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG


3955 Nebengeruch<br />

Beschreibung:<br />

Ungeklärte Ursache eines untypischen Geruchseindruckes<br />

des <strong>Gebäcke</strong>s.<br />

Vorstufe von „Fremdgeruch“<br />

Ursachen:<br />

• geruchlich abweichende<br />

Rohstoffe wie z. B. Getreidemahlerzeugnisse<br />

verwendet<br />

• zu hohe Zugabe von Konservierungsstoffen<br />

• Verwendung von ungeeig netem<br />

Verpackungsmaterial<br />

2190 Fremdgeruch<br />

Beschreibung:<br />

Untypischer Geruchseindruck des <strong>Gebäcke</strong>s.<br />

Der Gesamtgeruch des <strong>Gebäcke</strong>s wird durch einen Fremdgeruch<br />

deutlich gestört.<br />

Ursachen:<br />

• geruchlich abweichende<br />

Rohstoffe wie z. B. Getreidemahlerzeugnisse<br />

verwendet<br />

• zu hohe Zugabe von Konservierungsstoffen<br />

• Verwendung von ungeeig netem<br />

Verpackungsmaterial<br />

Abhilfen:<br />

• sensorische Eigenschaften<br />

der Rohstoffe, wie z. B.<br />

Getreidemahlerzeugnisse<br />

überprüfen<br />

• geringere Zugabe von<br />

Konservierungsstoffen<br />

• Verpackungsmaterial der<br />

<strong>Gebäcke</strong> überprüfen<br />

Abhilfen:<br />

• sensorische Eigenschaften<br />

der Rohstoffe, wie z. B.<br />

Getreidemahlerzeugnisse<br />

überprüfen<br />

• geringere Zugabe von<br />

Konservierungsstoffen<br />

• Verpackungsmaterial der<br />

<strong>Gebäcke</strong> überprüfen<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG<br />

61


62<br />

Qualitätsmängel von <strong>Gebäcke</strong>n<br />

<strong>aus</strong> <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

5. Geruch<br />

2920 hefig<br />

Beschreibung:<br />

Untypischer, deutlich zu intensiver Hefegeruch der <strong>Gebäcke</strong>.<br />

Ursachen:<br />

• zu hohe Zugabe von Backhefe<br />

• zu hohe Zugabe von Restteig<br />

• zu lange Teigführung<br />

2585 gärig<br />

Beschreibung:<br />

Fruchtig, gäriger Geruch des <strong>Gebäcke</strong>s.<br />

Ursachen:<br />

• verdorbene Früchte verarbeitet<br />

• spontane Gärung in der<br />

Vorstufe bzw. im Restteig<br />

1824 dumpf/muffig<br />

Abhilfen:<br />

• weniger Backhefe zugeben<br />

• Zugabe von Restteig<br />

reduzieren<br />

• Teigführung verkürzen<br />

Abhilfen:<br />

• Früchte auf sensorische<br />

Eignung überprüfen<br />

• Lebensmittelhygiene einhalten,<br />

unerwünschte Gärungen<br />

vermeiden<br />

Beschreibung:<br />

Erdig dumpfer oder muffiger Geruch des <strong>Gebäcke</strong>s.<br />

Ursachen:<br />

• falsch gelagerte Getreidemahlerzeugnisse<br />

bzw.<br />

Ölsaaten verwendet<br />

• überlagerte Getreidemahlerzeugnisse<br />

bzw. Ölsaaten<br />

verwendet<br />

Abhilfen:<br />

• trockene und kühle Lagerung<br />

der Getreidemahlerzeugnisse<br />

bzw. Ölsaaten sicherstellen<br />

• Lagerzeiten der Getreidemahlerzeugnisse<br />

bzw.<br />

Ölsaaten einhalten bzw.<br />

verkürzen<br />

• Getreidemahlerzeugnisse<br />

bzw. Ölsaaten auf sensorische<br />

Eignung prüfen<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG


Qualitätsmängel von <strong>Gebäcke</strong>n<br />

<strong>aus</strong> <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

6. Geschmack<br />

Für den Verbraucher ist der<br />

Geschmack das wichtigste<br />

Kriterium für den Genuss<br />

und den Wiederkauf einer<br />

Feinen Backware.<br />

Aus diesem Grund wird<br />

der Beurteilung des Geschmackes<br />

im DLG-Prüfschema<br />

größte Bedeutung<br />

durch einen besonders<br />

hohen Gewichtungsfaktor<br />

beigemessen.<br />

Der geschulte Sachverständige<br />

ist in der Lage,<br />

unabhängig von seinen<br />

individuellen Vorlieben,<br />

durch Verkostung der<br />

Krume, Qualitätsmängel<br />

wie z. B. wenig aromatischer<br />

oder zu süßer Geschmack<br />

zu erkennen.<br />

Nach der Beurteilung des<br />

Geschmacks ist die eigentliche<br />

Prüfung der Feinen<br />

Backware beendet, und es<br />

erfolgt die Berechnung der<br />

Qualitätszahl durch die DLG.<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG<br />

63


64<br />

Qualitätsmängel von <strong>Gebäcke</strong>n<br />

<strong>aus</strong> <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

6. Geschmack<br />

5930 wenig aromatisch<br />

Beschreibung:<br />

Typischer Geschmack ist etwas zu gering <strong>aus</strong>geprägt.<br />

Vorstufe zu „aromaarm“<br />

Ursachen:<br />

• zu geringe Zugabe von<br />

Zucker, Gewürzen und/oder<br />

Kochsalz<br />

• zu geringe Zugabe von<br />

Backhefe<br />

• zu kurze Teigruhezeiten<br />

• zu kurze Backzeit<br />

1210 aromarm<br />

Beschreibung:<br />

Typischer Geschmack ist zu gering <strong>aus</strong>geprägt.<br />

Folgestufe von „wenig aromatisch“, Vorstufe von „fade“<br />

Ursachen:<br />

• zu geringe Zugabe von<br />

Zucker, Gewürzen und/oder<br />

Kochsalz<br />

• zu geringe Zugabe von<br />

Backhefe<br />

• zu kurze Teigruhezeiten<br />

• zu kurze Backzeit<br />

Abhilfen:<br />

• Zugabe von Zucker, Gewürzen<br />

und/oder Kochsalz<br />

erhöhen<br />

• mehr Backhefe zugeben<br />

• Teigruhezeiten verlängern<br />

• Backzeit verlängern<br />

Abhilfen:<br />

• Zugabe von Zucker, Gewürzen<br />

und/oder Kochsalz<br />

erhöhen<br />

• mehr Backhefe zugeben<br />

• Teigruhezeiten verlängern<br />

• Backzeit verlängern<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG


2170 fade<br />

Beschreibung:<br />

Typischer Geschmack ist nicht vorhanden.<br />

Folgestufe von „aromaarm“.<br />

Ursachen:<br />

• zu geringe Zugabe von<br />

Zucker, Gewürzen und/oder<br />

Kochsalz<br />

• zu kurze Teigruhezeiten<br />

• zu kurze Backzeit<br />

5980 zu sauer<br />

Beschreibung:<br />

Gebäckuntypischer, saurer Gebäckgeschmack.<br />

Ursachen:<br />

• zu hohe Zugabe an Säure<br />

(z. B. Fruchtsäure in Füllung)<br />

• verdorbene Früchte oder<br />

Milchprodukte<br />

• unerwünschte Säuerung in<br />

der Vorstufe bzw. im Restteig<br />

Abhilfen:<br />

• Zugabe von Zucker, Gewürzen<br />

und/oder Kochsalz<br />

erhöhen<br />

• Teigruhezeiten verlängern<br />

• Backzeit verlängern<br />

Abhilfen:<br />

• weniger Säure zugeben<br />

(z. B. Fruchtsäure in Füllung)<br />

• Früchte/Milchprodukte auf<br />

sensorische Eignung überprüfen<br />

• Lebensmittelhygiene einhalten,<br />

unerwünschte Säuerung<br />

vermeiden<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG<br />

65


66<br />

Qualitätsmängel von <strong>Gebäcke</strong>n<br />

<strong>aus</strong> <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

6. Geschmack<br />

6455 zu salzig<br />

Beschreibung:<br />

Zu salziger Geschmack des <strong>Gebäcke</strong>s.<br />

Ursachen:<br />

• zu hohe Zugabe von Kochsalz<br />

im Teig<br />

5985 zu süß<br />

Beschreibung:<br />

Untypischer, zu süßer Geschmack des <strong>Gebäcke</strong>s.<br />

Ursachen:<br />

• zu hohe Zugabe von süßenden<br />

Rezepturkomponenten<br />

(Zucker, Honig, Süßungsmittel<br />

etc.)<br />

Abhilfen:<br />

• Zugabe von Kochsalz im Teig<br />

reduzieren<br />

Abhilfen:<br />

• Zugabe von süßenden<br />

Rezepturkomponenten<br />

(Zucker, Honig, Süßungsmittel<br />

o.ä.) reduzieren<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG


3105 kratzend<br />

Beschreibung:<br />

Der Verzehr des <strong>Gebäcke</strong>s löst ein Räuspern und ein trockenes<br />

Mundgefühl <strong>aus</strong>.<br />

Ursachen:<br />

• übersteigerte Süßung durch<br />

z. B. Fruktose, Zucker<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>chstoffe<br />

oder andere<br />

Süßungsmittel<br />

1365 bitter<br />

Abhilfen:<br />

• geeignete Süßungsmittel<br />

in <strong>aus</strong>gewogener Menge<br />

verwenden<br />

Beschreibung:<br />

Gebäckuntypischer, bitterer Geschmack des <strong>Gebäcke</strong>s.<br />

Ursachen:<br />

• zu stark angeröstete Zutaten<br />

(z. B. Nüsse, Mandeln)<br />

• verbrannte Gebäckkruste<br />

und/oder verbrannte Füllung<br />

Abhilfen:<br />

• Zutaten (z. B. Nüsse, Mandeln)<br />

weniger intensiv rösten<br />

• <strong>Gebäcke</strong> nicht zu dunkel<br />

backen<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG<br />

67


68<br />

Qualitätsmängel von <strong>Gebäcke</strong>n<br />

<strong>aus</strong> <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

6. Geschmack<br />

2225 fettig<br />

Beschreibung:<br />

Gebäckuntypischer, zu fettiger Geschmack des <strong>Gebäcke</strong>s.<br />

Ursachen:<br />

• zu hohe Fettzugabe in der<br />

Rezeptur oder dem Überzug<br />

• bei Siedegebäcken:<br />

zu hohe Siedefettaufnahme<br />

durch z. B.<br />

→ zu niedrige Siedefetttemperatur<br />

→ zu geringem Eianteil bzw.<br />

zu hohem Fettanteil in der<br />

Rezeptur<br />

1966 einseitig gewürzt<br />

Beschreibung:<br />

Untypischer, zu einseitiger Gewürzgeschmack des <strong>Gebäcke</strong>s.<br />

Durch die einseitige Würzung kommt der Geschmackscharakter<br />

eines Hefegebäckes nicht mehr zur Geltung.<br />

Ursachen:<br />

• zu hohe Zugabemenge einer<br />

einzelnen würzenden Zutat<br />

(z. B. Nelke)<br />

Abhilfen:<br />

• weniger Fett in der Rezeptur<br />

oder dem Überzug zugeben<br />

• bei Siedegebäcken:<br />

Siedefettaufnahme reduzieren<br />

durch z. B.<br />

→ Siedefetttemperatur<br />

erhöhen (170 – 180 °C)<br />

→ Eianteil in der Rezeptur<br />

erhöhen oder Fettanteil<br />

senken<br />

Abhilfen:<br />

• Gewürze oder aromatisierende<br />

Zutaten in <strong>aus</strong>gewogenen<br />

Mengen zugeben<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG


5865 überwürzt<br />

Beschreibung:<br />

Untypischer, zu starker Gewürzgeschmack des <strong>Gebäcke</strong>s.<br />

Der Gewürzgeschmack ist zu stark, wenn die Würzung den<br />

eigentlichen Gebäckgeschmack überdeckt.<br />

Ursachen:<br />

• zu hohe Zugabe von würzenden<br />

Zutaten<br />

1005 alt<br />

Beschreibung:<br />

Überlagerter, deutlich alter Gebäckgeschmack.<br />

Ursachen:<br />

• Mehle mit zu niedriger<br />

Enzym aktivität verwendet<br />

• schnelle Gebäckalterung<br />

durch zu festen Teig<br />

• Gebäck bis zum Verzehr<br />

zu lange gelagert<br />

Abhilfen:<br />

• Zugabe von Gewürzen oder<br />

anderen aromatisierenden<br />

Zutaten reduzieren<br />

Abhilfen:<br />

• Mehle mit höherer Enzymaktivität<br />

verwenden<br />

• Teig weicher führen<br />

• Abverkaufszeitraum bzw.<br />

Mindesthaltbarkeitsdatum<br />

verkürzen<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG<br />

69


70<br />

Qualitätsmängel von <strong>Gebäcke</strong>n<br />

<strong>aus</strong> <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

6. Geschmack<br />

2920 hefig<br />

Beschreibung:<br />

Untypischer, deutlich zu intensiver Hefegeschmack der <strong>Gebäcke</strong>.<br />

Ursachen:<br />

• zu hohe Zugabe von Backhefe<br />

• zu lange Teigführung<br />

4555 stumpf<br />

Beschreibung:<br />

Untypischer stumpfer Gebäckgeschmack, mit länger anhaltender<br />

Nachwirkung.<br />

Ursachen:<br />

• zu hohe Zugabe von phosphathaltigem<br />

Backpulver<br />

Abhilfen:<br />

• weniger Backhefe zugeben<br />

• Teigführung verkürzen<br />

Abhilfen:<br />

• Zugabe von phosphathaltigem<br />

Backpulver reduzieren<br />

• phosphatfreies Backpulver<br />

zugeben<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG


3635 mehlig/roh<br />

Beschreibung:<br />

Der Geschmack des <strong>Gebäcke</strong>s wird in der Mundhöhle<br />

als mehlig/roh empfunden.<br />

Vor dem Abschlucken ist ein längeres Kauen und<br />

Einspeicheln nötig.<br />

Ursachen:<br />

• zu hoher Anteil an unverkleisterter<br />

Stärke durch:<br />

→ zu geringe Flüssigkeitsmenge<br />

in der Rezeptur<br />

→ zu kurze Backzeit<br />

3960 Nebengeschmack<br />

Abhilfen:<br />

• Stärkeverkleisterung im<br />

Gebäck optimieren durch:<br />

→ Teige weicher führen<br />

→ Backzeit verlängern<br />

Beschreibung:<br />

Ungeklärte Ursache eines untypischen Geschmackseindruckes<br />

des <strong>Gebäcke</strong>s.<br />

Vorstufe von „Fremdgeschmack“<br />

Ursachen:<br />

• geschmacklich abweichende<br />

Rohstoffe wie z. B. Getreidemahlerzeugnisse<br />

verwendet<br />

• zu hohe Zugabe von Konservierungsstoffen<br />

• Verwendung von ungeeignetem<br />

Verpackungsmaterial<br />

Abhilfen:<br />

• sensorische Eigenschaften<br />

der Rohstoffe, wie z. B.<br />

Getreidemahlerzeugnisse<br />

überprüfen<br />

• geringere Zugabe von<br />

Konservierungsstoffen<br />

• Verpackungsmaterial der<br />

<strong>Gebäcke</strong> überprüfen<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG<br />

71


72<br />

Qualitätsmängel von <strong>Gebäcke</strong>n<br />

<strong>aus</strong> <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

6. Geschmack<br />

2195 Fremdgeschmack<br />

Beschreibung:<br />

Untypischer Geschmackseindruck des <strong>Gebäcke</strong>s.<br />

Der Gesamtgeschmack des <strong>Gebäcke</strong>s wird durch einen<br />

Fremdgeschmack deutlich gestört.<br />

Ursachen:<br />

• geschmacklich abweichende<br />

Rohstoffe wie z. B. Getreidemahlerzeugnisse<br />

verwendet<br />

• zu hohe Zugabe von Konservierungsstoffen<br />

• Verwendung von ungeeignetem<br />

Verpackungsmaterial<br />

2585 gärig<br />

Beschreibung:<br />

Fruchtig, gäriger Geschmack des <strong>Gebäcke</strong>s.<br />

Ursachen:<br />

• verdorbene Früchte verarbeitet<br />

• spontane Gärung in der<br />

Vorstufe bzw. im Restteig<br />

Abhilfen:<br />

• sensorische Eigenschaften<br />

der Rohstoffe, wie z. B.<br />

Getreidemahlerzeugnisse<br />

überprüfen<br />

• geringere Zugabe von<br />

Konservierungsstoffen<br />

• Verpackungsmaterial der<br />

<strong>Gebäcke</strong> überprüfen<br />

Abhilfen:<br />

• Früchte sensorische Eignung<br />

überprüfen<br />

• Lebensmittelhygiene einhalten,<br />

unerwünschte Gärungen<br />

vermeiden<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG


4235 ranzig<br />

Beschreibung:<br />

Fettig, ranziger Geschmack des <strong>Gebäcke</strong>s durch oxidativen<br />

Abbau der Fette.<br />

Ursachen:<br />

• überlagerte, geschmacklich<br />

abweichende Rohstoffe,<br />

wie z. B. Ölsaaten, Fette etc.<br />

verwendet<br />

• überlagerte, geschmacklich<br />

abweichende Trennfette verwendet<br />

• fettige, verschmutzte Backformen<br />

1824 dumpf/muffig<br />

Abhilfen:<br />

• sensorische Eignung der<br />

verwendeten Rohstoffe,<br />

wie z. B. Ölsaaten, Fette etc.<br />

überprüfen<br />

• Trennfette vor der Verarbeitung<br />

auf sensorische<br />

Eignung prüfen<br />

• Backformen säubern<br />

Beschreibung:<br />

Erdig dumpfer oder muffiger Geschmack des <strong>Gebäcke</strong>s.<br />

Ursachen:<br />

• falsch gelagerte Getreidemahlerzeugnisse<br />

bzw.<br />

Öl saaten verwendet<br />

• überlagerte Getreidemahlerzeugnisse<br />

bzw. Ölsaaten<br />

verwendet<br />

Abhilfen:<br />

• trockene und kühle Lagerung<br />

der Getreidemahlerzeugnisse<br />

bzw. Ölsaaten sicherstellen<br />

• Lagerzeiten der Getreidemahlerzeugnisse<br />

bzw.<br />

Ölsaaten einhalten bzw.<br />

verkürzen<br />

• Getreidemahlerzeugnisse<br />

bzw. Ölsaaten auf sensorische<br />

Eignung prüfen<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG<br />

73


74<br />

Qualitätsmängel von <strong>Gebäcke</strong>n<br />

<strong>aus</strong> <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

6. Geschmack<br />

4450 seifig<br />

Beschreibung:<br />

Seifiger Geschmack des <strong>Gebäcke</strong>s durch hydrolytische<br />

Abspaltung von Fettsäuren.<br />

Ursachen:<br />

• überlagerte, insbesondere<br />

bei zu hoher Feuchtigkeit<br />

gelagerte, geschmacklich<br />

abweichende Rohstoffe,<br />

wie z. B. Ölsaaten, Fette etc.<br />

verwendet<br />

• überlagerte, geschmacklich<br />

abweichende Trennfette verwendet<br />

• fettige, verschmutzte Backformen<br />

Abhilfen:<br />

• sensorische Eignung der<br />

verwendeten Rohstoffe,<br />

wie z. B. Ölsaaten, Fette etc.<br />

überprüfen<br />

• Trennfette vor der Verarbeitung<br />

auf sensorische Eignung<br />

prüfen<br />

• Backformen säubern


Zusammenfassung<br />

Ziel jedes Bäckers ist das<br />

Herstellen von qualitativ<br />

hochwertigen <strong>Gebäcke</strong>n.<br />

Daher gehört das frühzeitige<br />

Erkennen und Vermeiden<br />

von Gebäckfehlern zu den<br />

wesentlichen Aufgaben<br />

eines jeden Herstellers von<br />

Backwaren.<br />

Als überbetriebliche Qualitätskontrolle<br />

hat sich in der<br />

Backbranche die neutrale<br />

Beurteilung von Feinen<br />

Backwaren bei den internationalenDLG-Qualitätsprüfungen<br />

für Feine Backwaren<br />

des DLG-Testzentrums Lebensmittel<br />

seit Jahrzehnten<br />

etabliert.<br />

Zur Sicherstellung von<br />

Objektivität und Fachkompetenz<br />

werden bei diesen<br />

Qualitätsprüfungen geschulte<br />

und erfahrene Prüfer<br />

eingesetzt, sowie spe ziell<br />

entwickelte Prüfschemata<br />

verwendet.<br />

Mit dieser Schriftenreihe<br />

werden die Abläufe der<br />

DLG-Qualitätsprüfung für<br />

Feine Backwaren am Beispiel<br />

einer Beurteilung von<br />

<strong>Gebäcke</strong>n <strong>aus</strong> <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

und das dabei verwendete<br />

Prüfschema für Feine<br />

Backwaren eingehend vorgestellt.<br />

Darüber hin<strong>aus</strong> sind die im<br />

DLG-Prüfschema für Feine<br />

Backwaren aufgelisteten<br />

Qualitätsmängel, die für<br />

<strong>Gebäcke</strong> <strong>aus</strong> <strong>Hefefeinteigen</strong><br />

relevant sind, in Wort und<br />

Bild detailliert dargestellt.<br />

Um dem Praktiker noch<br />

weitere Unterstützung bei<br />

der Erkennung und der Vermeidung<br />

von Gebäckfehlern<br />

bei <strong>Hefefeinteigen</strong> zu geben,<br />

sind zusätzlich die häufigsten<br />

Ursachen und Abhilfen<br />

jedes aufgelisteten Gebäckfehlers<br />

<strong>aus</strong>führlich dargestellt<br />

und beschrieben.<br />

Diese Zusammenstellung<br />

stellt daher einen wichtigen<br />

Beitrag zur Qualitätserhaltung<br />

von Feinen Backwaren<br />

dar.<br />

Für die vielen fachlichen<br />

Kommentare und Anregungen,<br />

die diese Broschüre<br />

ermöglicht haben, danken<br />

wir Herrn Professor Dr.<br />

Hans-Gerhard Ludewig <strong>aus</strong><br />

Detmold.<br />

Desweiteren danken wir<br />

dem Max-Rubner-Institut in<br />

Detmold und der DLG in<br />

Frankfurt am Main für die<br />

angenehme und fachlich<br />

fundierte Zusammenarbeit.<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG<br />

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76<br />

Sachwortregister<br />

A<br />

Ausbund, nicht artgemäß 16<br />

B<br />

Bestreuung/Bemehlung, zu viel 17<br />

Bestreuung, zu ungleichmäßig 18<br />

Blasen 26<br />

Boden, blasiger 21<br />

Boden, durchweichter 54<br />

Boden, faltiger 20<br />

Boden, hohler 20<br />

Boden, verbrannter 32<br />

Boden, verschmierter 19<br />

Boden, verschmutzter 19<br />

Bräunung, zu dunkle 25<br />

Bräunung, zu helle 24<br />

Bräunung, zu ungleichmäßige 24<br />

F<br />

Form, zu breite 13<br />

Form, zu flache 13<br />

Form, nicht <strong>aus</strong>gefüllt 14<br />

Form, zu ungleichmäßig 12<br />

Früchte ungleichmäßig verteilt 46<br />

Füllung, <strong>aus</strong>gelaufene 17<br />

Füllung, feste 57<br />

Füllung, leimige 55<br />

Füllung, grisselige 56<br />

Füllung, ungleichm. Konsistenz 55<br />

Füllung, wässrige 56<br />

Füllung, weiche 57<br />

G<br />

Geschmack, alt 69<br />

Geschmack, aromaarm 64<br />

Geschmack, bitter 67<br />

Geschmack, dumpf/muffig 73<br />

Geschmack, einseitig gewürzt 68<br />

Geschmack, fade 65<br />

Geschmack, fettig 68<br />

Seite Seite<br />

Geschmack, Fremdgeschmack 72<br />

Geschmack, gärig 72<br />

Geschmack, hefig 70<br />

Geschmack, kratzend 67<br />

Geschmack, mehlig/roh 71<br />

Geschmack, Nebengeschmack 71<br />

Geschmack, ranzig 73<br />

Geschmack, seifig 74<br />

Geschmack, überwürzt 69<br />

Geschmack, wenig aromatisch 64<br />

Geschmack, stumpf 70<br />

Geschmack, zu salzig 66<br />

Geschmack, zu sauer 65<br />

Geschmack, zu süß 66<br />

Geruch, aromaarm 59<br />

Geruch, dumpf/muffig 62<br />

Geruch, einseitig gewürzt 60<br />

Geruch, Fremdgeruch 61<br />

Geruch, gärig 62<br />

Geruch, hefig 62<br />

Geruch, Nebengeruch 61<br />

Geruch, wenig aromatisch 59<br />

Geruch, überwürzt 60<br />

H<br />

Hohlräume 41<br />

Hohlräume über der Füllung 41<br />

K<br />

Kanten, dunkle 27<br />

kleistrig/teigig 48<br />

Krume, abgebackene<br />

Kruste/Krume 44<br />

Krume ballt beim Kauen 52<br />

Krume/Füllung: Menge<br />

nicht <strong>aus</strong>gewogen 45<br />

Krume, klebende 53<br />

Krumenelastizität, geschwächte 53<br />

Krumenfarbe, nicht artgemäß 44<br />

Krumenfarbe, zu ungleichmäßig 45<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG


Krume, schmierende 52<br />

Krume, speckige 43<br />

Krume, strohige 51<br />

Krume, zähe 51<br />

Krume, zu feste 50<br />

Krume, zu trockene 50<br />

Kruste, abgeblätterte 29<br />

Kruste, abgerissene 29<br />

Kruste, verbrannte 31<br />

Kruste, zu dicke 31<br />

Kruste, zu dünne 30<br />

Kruste, zu ungleichmäßige 30<br />

Krustenrisse (rissige Kruste) 28<br />

L<br />

Lockerung, zu gering 40<br />

Lockerung, zu ungleichmäßig 40<br />

O<br />

Oberfläche, eingefallene 15<br />

Oberfläche, stumpfe 25<br />

ölig, fettig 28<br />

ölig/fettig/anhaftend bei Cremes 49<br />

P<br />

Pilzform 15<br />

Porung, dichte Porung<br />

in der Randzone 42<br />

R<br />

Rand, weißer Rand zu schmal<br />

(Berliner) 16<br />

Seite Seite<br />

S<br />

Scheiben, beeinträchtigte Trennbarkeit 48<br />

Scheibendicke, zu ungleichmäßige 22<br />

Scheibengröße, zu ungleichmäßige 21<br />

Schnittbild, ungleichmäßiges 46<br />

Schrumpffalten 26<br />

Seitenflächen, verschmutzte<br />

Seitenflächen 18<br />

speckige Schicht unter der Füllung 42<br />

speckige Streifen 43<br />

Sprenkel/Flecken/Stippen 27<br />

Stücke, ungleichmäßig große Stücke<br />

(innerh. der Verpack.) 12<br />

T<br />

Taillenbildung 14<br />

U<br />

Überzug/Auflage/Garnierung:<br />

– abblätternd 36<br />

– durchweicht 34<br />

– Fehlstellen 37<br />

– fettreif 38<br />

– Fußbildung 38<br />

– feucht 34<br />

– grau 35<br />

– hart 35<br />

– rissig 37<br />

– stumpf/matt 36<br />

– ungleichmäßig dick 33<br />

– zu dick 33<br />

Z<br />

Zusammenhalt, beeinträchtigt 49<br />

Publikation für das Backgewerbe von <strong>MeisterMarken</strong>-Ulmer Spatz in Zusammenarbeit mit dem MRI-Institut und der DLG<br />

77


Schutzgebühr 10,00 €<br />

CSM Deutschland GmbH<br />

Mainzer Straße 152 –160<br />

55411 Bingen am Rhein<br />

Fachliche Hotline Feinback:<br />

0800 418 418-1 (freecall)<br />

hotline.feinback@csmglobal.com<br />

www.<strong>MeisterMarken</strong>-UlmerSpatz.de<br />

14003-3-0812

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