Winter - Schweizerische Gesellschaft für Gebirgsmedizin
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FORUM ALPINUM Nr. 1/10 1
Inhaltsverzeichnis / Table des matières<br />
• Anfragen an die SGGM<br />
Veränderte Blutgerinnung beim Bergsteigen 3<br />
Koffeintabletten bei Erschöpfung 5<br />
• Porträt Edith Oechslin 6<br />
Walo Pfeifhofer<br />
• SAC Team Leistungsbergsteigen 7<br />
Bruno Hasler und Jürg Steiner<br />
• Nachfolger in allgemeinärztlicher Doppelpraxis in Kandersteg gesucht 8<br />
• Replik auf den Expeditionsbericht „Sisters‘ Expedition to Putha Hiunchuli 2011“ im letzten FA 9<br />
Heidi Lüdi<br />
• Antwort auf die Replik 9<br />
Monika Brodmann Maeder<br />
• Agenda der SGGM 16<br />
Editorial<br />
Habemus Praesidentem! Auf der Generalversammlung am 12. November 2011<br />
wurde durch die anwesenden Teilnehmer Michèle Mérat als neue Präsidentin <strong>für</strong> die<br />
SGGM gewählt. Gleichzeitig sind die Leistungen von Walo Pfeifhofer gewürdigt<br />
worden, insbesondere seine Neustrukturierung der <strong>Gesellschaft</strong> mit der Einführung<br />
des Sekretariats.<br />
Die vorherige mehrstündige Führung durch die Grotte de Vallorbe im Jura war <strong>für</strong><br />
die Anwesenden eine einzigartige Gelegenheit, ein farbenprächtiges Feenreich unter<br />
der Erde kennen zu lernen. Zugegeben - ohne die Karbid- und Stirnlampen wären uns<br />
die Farben wie dem blinden Grottenolm verborgen geblieben. So aber konnten wir<br />
eine Formen- und Mineralienvielfalt bewundern, wie sie märchenhafter nicht sein<br />
könnte.<br />
Eine Demonstration der Spéléo-Secours Suisse (SSS) im Anschluss an die Führung<br />
zeigte, mit welchen spartanischen Mitteln bei Notfällen in Höhlen die Erstversorgung<br />
und der Transport gewährleistet werden müssen. Dass Mobiltelefone und moderne<br />
Rettungsmittel in dieser Umgebung nutzlos sind, leuchtet ein. Allein die Bergung<br />
nach einem Beinbruch eines Höhlenforschers kann Tage in Anspruch nehmen.<br />
Der Beitrag „Sisters‘ Expedition to Putha Hiunchuli 2011“ hat eine Replik<br />
hervorgerufen (S. 9). Aufgrund dieser Diskussion ist klar, dass reine<br />
Frauenexpeditionen schon früher stattgefunden hatten. Die Intention der „Sisters‘<br />
Expedition“ sollte hingegen auch die wichtige Rolle der Sherpani hervorheben.<br />
Bevor ich mich jetzt wieder über Mailänderli und Zimtsterne hermache, wünsche ich<br />
allen Lesern friedvolle Festtage und unfallfreie Pulverschnee-Schwünge.<br />
Eckehart Schöll<br />
1. Umschlagseite: Walo Pfeifhofer während der Tour durch die Grotte de Vallorbe<br />
4. Umschlagseite: Überquerung eines Wasserlaufes in der Grotte de Vallorbe<br />
FORUM ALPINUM Nr. 4/11 2<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber / Éditeur<br />
<strong>Schweizerische</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Gebirgsmedizin</strong><br />
Société suisse de médecin de montagne<br />
Società Svizzera di Medicina di Montagna<br />
Präsidium / Présidence<br />
Michèle Mérat<br />
Mobile: +41 79 223 80 73<br />
Email: michele.merat@bluewin.ch<br />
Kassierer / Caissier<br />
Naomi Ventura<br />
Beitritts-Anmeldung / Inscription d’entrée<br />
Mobile: +41 79 294 75 06<br />
Email: venturan@gmail.com<br />
Redaktion / Rédaction<br />
Eckehart Schöll<br />
Mobile: +49 151 42 30 15 56<br />
Email: schoell@forum-alpinum.ch<br />
Layout / Mise en page<br />
Eckehart Schöll<br />
Erscheinen / Parution<br />
4 x jährlich / par an<br />
Redaktionsschluss / Clôture rédactionnelle<br />
07.12.2011<br />
Druck / Impression<br />
Copy- und Schnelldruck-Center AG<br />
Untere Bahnhofstr. 30, CH-9500 Wil<br />
Tel.: +41 71 911 47 11<br />
Email: info@copy-center-wil.ch<br />
www.copy-center-wil.ch<br />
Jahrgang / Année<br />
17, Nr. 4, 12/2011
Veränderte Blutgerinnung beim Bergsteigen<br />
Im Artikel "Wenn das Blut stockt, stockt auch der<br />
Atem" im SAC ALPEN 4/2010 auf Seite 48, seht<br />
unter anderem geschrieben, dass ein niedriger<br />
Blutgerinnungsfaktor <strong>für</strong> das Höhenbergsteigen von<br />
entscheidender Bedeutung sei. Leider steht aber<br />
nicht geschrieben, welcher Wert als ein niedriger<br />
Gerinnungsfaktor bezeichnet werden kann und wie<br />
viel so ein Test ungefähr kostet.<br />
Herzlichen Dank <strong>für</strong> zusätzliche Informationen.<br />
(Anm. d. Red.: Der erwähnte Artikel aus den<br />
ALPEN ist auf der nächsten Seite abgebildet.)<br />
Korrespondenz<br />
Harry Buntz<br />
harry66@vtxmail.ch<br />
Antwort der Redaktion<br />
Hallo Herr Buntz<br />
Danke <strong>für</strong> Ihre Anfrage und Ihren Scan. Das ist<br />
natürlich alles sehr allgemein und sowohl <strong>für</strong> Laien<br />
als auch <strong>für</strong> Mediziner missverständlich<br />
geschrieben. Wahrscheinlich werden da mehrere<br />
Fakten in einen Topf geworfen. Also bei den 5-10%<br />
erblicher Gerinnungsstörung kann es sich<br />
eigentlich nur um die Faktor V-Mutation handeln,<br />
die sogenannte APC-Resistenz. Hierzu haben wir<br />
im Forum Alpinum 01/2011, S. 4, recht ausführlich<br />
korrespondiert.<br />
Aber das ist natürlich nicht der einzige Grund <strong>für</strong><br />
ein erhöhtes Risiko thrombembolischer Ereignisse<br />
in der Höhe. Durch das Eindicken des Blutes<br />
kommt es auch zum Anstieg der Thrombozyten<br />
(Blutplättchen), welche ebenfalls zu Blutgerinnseln<br />
führen können. Ausser den Thrombozyten sind<br />
momentan 12 verschiedene Funktionsenzyme<br />
(Eiweisse) bekannt, die in die Gerinnungskaskade<br />
eingreifen. Theoretisch können alle diese Eiweisse<br />
beeinträchtigt sein und entweder in der einen oder<br />
anderen Richtung zu stark oder zu schwach wirken.<br />
Haben Sie eine zu geringe Blutgerinnung, laufen<br />
Sie Gefahr, eine spontane Blutung (z.B. Magen-<br />
Darm, Gehirn) zu bekommen. Ist die Gerinnung zu<br />
stark, können Thrombosen oder Embolien<br />
resultieren - auch nicht angenehm...<br />
Wenn Sie im Hochgebirge sind, laufen in Ihrem<br />
Blut Reaktionen ab, die einer Entzündungsreaktion<br />
sehr ähnlich sind. Dabei kommt es auch ohne<br />
erbliche Belastung zum Anstossen der<br />
Gerinnungskaskade. Unser Blut hat jedoch einen<br />
Gegenmechanismus parat, die Fibrinolyse, welche<br />
bei Beginn der Blutgerinnung auch anläuft. Im<br />
normalen Leben halten sich Gerinnung und<br />
Fibrinolyse die Waage. Bei Entzündungen kann es<br />
jedoch in die eine oder andere Richtung kippen.<br />
Ob Sie jetzt einen kompletten Gerinnungsstatus bei<br />
sich bestimmen lassen, müssen Sie selber<br />
entscheiden. Die Basisdiagnostik umfasst Quick,<br />
PTT, TZ, Fibrinogen und die Thrombozytenzahl.<br />
Diese Laborparameter sind nicht so teuer und sind<br />
ausreichend, wenn Sie selber noch nie Probleme<br />
mit vermehrten Thrombosen oder Blutungen hatten.<br />
Bei anamnestischen oder klinischen Hinweisen auf<br />
eine Blutgerinnungsstörung sind jedoch spezielle<br />
Untersuchungen erforderlich, die dann auch nicht<br />
mehr so preiswert sind.<br />
Ich erlaube mir, diese Mail auch an den<br />
Forschungsleiter der Muztagh Ata-Expedition<br />
weiterzuleiten.<br />
Herzliche Grüsse von Eckehart Schöll<br />
Sehr geehrter Herr Buntz<br />
Kurz: wenn Sie persönlich nicht wissen, dass Sie<br />
eine Gerinnungsstörung haben, lohnt sich eine<br />
Suche nach einer solchen nach unserem<br />
Da<strong>für</strong>halten nicht. Ausser es gibt Hinweise aus dem<br />
Alltag, d.h. Sie hatten schon Thrombosen oder<br />
ähnliches.<br />
Und wir raten generell davon ab, vor Expeditionen<br />
Labortests zu machen. Falls Sie detaillierte Fragen<br />
Fragen zur Gerinnung haben, empfehlen wir Ihnen,<br />
in einer Sprechstunde einen Termin abzumachen.<br />
Experte auf diesem Gebiet ist u.a. Prof. A. Huber<br />
am Kantonsspital Aarau. Er hat auch an der<br />
besagten Expedition mitgewirkt.<br />
Mit freundlichen Grüßen, Urs Hefti<br />
Expeditionsleitung Swiss Exped.ch<br />
FORUM ALPINUM Nr. 4/11 3
FORUM FORUM<br />
ALPINUM Nr. 4/11 4
Koffeintabletten bei Erschöpfung<br />
Guten Tag,<br />
ich habe in SAC Alpen 8/2008 von einem Himalya-<br />
Alpinisten gelesen, der einem extrem erschöpften<br />
Höhenbergsteiger Koffein-Tabletten gegeben hat<br />
(da nichts weiteres darüber geschrieben wurde,<br />
nehme ich mal an, diese Koffein-Tabletten sollten<br />
dazu dienen, die letzten Reserven zu mobilisieren.<br />
Früher hat man in solchen Fällen Ritalin<br />
verabreicht. Wird heute zur Mobilisierung der<br />
letzten Reserven nicht mehr Ritalin verwendet,<br />
sondern Koffeintabletten?<br />
Vielen Dank <strong>für</strong> Ihre Mühe im Voraus!<br />
Korrespondenz<br />
Harry Buntz<br />
harry66@vtxmail.ch<br />
Antwort der Redaktion<br />
Hallo Herr Buntz<br />
Da habe ich ja gerade noch eine Anfrage von Ihnen<br />
zu beantworten... Gut habe ich gerade Urlaub ;-)<br />
Vergessen Sie mal Ritalin im Hochgebirge. Das<br />
Medikament ist ein zentralnervöses Stimulans mit<br />
ausgeprägter Wirkung sowohl auf die mentalen als<br />
auch auf die motorischen Aktivitäten. Es greift in<br />
den Wiederaufnahmemechanismus des Dopamin<br />
ein, seine genaue Wirkung ist beim Menschen<br />
jedoch noch nicht vollständig geklärt. Als<br />
unerwünschte Arzneimittelwirkungen treten häufig<br />
Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Schwindel,<br />
Dyskinesie auf, also Symptome, die auch auf eine<br />
akute Bergkrankheit oder sogar ein HACE<br />
hinweisen könnten.<br />
Koffein ist ebenfalls ein psychoaktives Stimulans.<br />
Es wirkt jedoch anders. Die Substanz blockiert in<br />
höheren Dosen die Phosphodiesterasen, welche in<br />
vielen Geweben unseres Körpers vorkommen.<br />
Dadurch wird der Abbau von cyclischem zu<br />
acyclischem AMP vermindert und es kommt zum<br />
Anstieg von cAMP in den Zellen. Die wesentlichen<br />
Wirkungen des Koffeins sind daher neben den<br />
anregenden zentralen Effekten:<br />
- die Kontaktionskrafterhöhung des Herzens<br />
sowie die Steigerung der Pulsfrequenz<br />
- nur leichte Erhöhung des Blutdruckes<br />
- die Erweiterung der Atemwege in der Lunge<br />
- Gefäße im Gehirn werden durch Coffein<br />
verengt, die in der Peripherie erweitert<br />
- schwach harntreibend<br />
- Anregung der Darmperistaltik<br />
- verminderte Fruchtbarkeit bei Frauen durch<br />
Hemmung der Muskelkontraktionen in den<br />
Eileitern<br />
- Bereitstellung von Substraten durch Förderung<br />
der Glycogenolyse (Zucker) und Lipolyse (Fett)<br />
Wie Sie sehen, ist es durchaus sinnvoll, im<br />
Hochgebirge Koffein zu sich zu nehmen. Ob es<br />
letztendlich mehr bringt als eine gute<br />
Akklimatisation, bedarf aber einer genaueren<br />
Untersuchung.<br />
Herzliche Grüsse von Eckehart Schöll<br />
FORUM ALPINUM Nr. 4/11 5
Porträt Edith Oechslin<br />
Edith, du bist vielen von Dienstarztkursen bekannt und leitest auch zusammen mit Monika Brodmann den deutschen<br />
<strong>Winter</strong>basiskurs der SGGM. Dies alles neben deiner hausärztlichen Praxis in Chur und Betreuung deiner 4-köpfigen Familie.<br />
Wie jung bist du? 41 - jährig<br />
Wie viele Kinder hast du? 2, Flurin 18-jährig und Ladina 14-jährig<br />
Wie viele Lebenspartnerschaften bist du eingegangen? Die eine, richtige<br />
Was hat dich das Altern gelehrt? Dass ab und zu etwas wehtut. Ich habe gelernt, Leistung zu erbringen, die nicht in<br />
Minuten, Sekunden oder Kilometern gemessen wird, sondern ihren Wert im Erbringen selber findet<br />
Was hat dich an deinen Wohnort gebracht? Geboren und aufgewachsen im Vorderrheintal hat mich die Arbeit nach Chur<br />
gebracht<br />
Wo fühlst du dich zu Hause, wo ist <strong>für</strong> dich Heimat? Bauchkribbeln sagt mir in Trun, im Bündner Oberland<br />
Bist du „genetisch“ belastet, waren deine Eltern Ärzte, eventuell Bergärzte? Nein<br />
Werden deine Kinder Ärzte? vielleicht<br />
Wann und wie hast du deine Liebe zu den Bergen entdeckt? Die wurde mir in die Wiege gelegt, als ich in Trun geboren<br />
wurde<br />
Was ausser Berge ist noch dein Hobby? Sport allgemein, Notfallmedizin, Kursleitungen. Immer in Bewegung sein<br />
Wann und wie hast du die Höhenmedizin kennengelernt? Durch meinen Mann Nik kam ich via SAC zur SGGM und habe<br />
1997 den Sommerbasiskurs gemacht<br />
Welches ist dein bergmedizinisch grösster Misserfolg? Mitansehen zu müssen, wie unvernünftige Eltern ihre Kinder auf<br />
dem Rücken in Tragsäcken mitnehmen, wenn sie auf Gletschern Skifahren.<br />
Wie siehst du die Zukunft der Forschung in Berg- und Höhenmedizin? Pathophysiologisch ist noch viel offen. Es werden<br />
sicher in Zukunft noch bessere „Dopingmittel“ oder Therapien entwickelt werden<br />
Was wäre dein Wunsch in Zukunft bezüglich der Forschung in Berg- und Höhenmedizin? Die Sicherheit der Bergretter<br />
muss an erster Stelle sein<br />
Was würdest du aufgrund deiner Erfahrung einem jungen Bergarzt raten? Geduld und immer warme Handschuhe<br />
dabeihaben<br />
Was hältst du von Speedbegehungen und anderen Rekorden an den Bergen? Jedem das Seine, solange er damit andere<br />
nicht gefährdet<br />
Wie hoch ist dein ohne Doping erstiegener höchster Gipfel? Kili im Jahre 2008<br />
Wie gross schätzt du deine Möglichkeit ein, dich <strong>für</strong> ein Ziel zu quälen? Abhängig von der Aussentemperatur, wenn diese<br />
stimmt, gross<br />
Welcher Gipfel reut dich am meisten, den du nicht geschafft hast? Alle Gipfel erreicht, aber noch viele auf der<br />
Wunschliste! Ich gehe jedoch immer nur bei guten Bedingungen, besonders bei warmen Temperaturen an den Start<br />
Welches war deine schönste Bergtour und warum? Die Besteigung des Kilimandscharo mit meinem Mann Nik<br />
Kannst du dir vorstellen mittels Doping schneller in der Höhe zu akklimatisieren? Nein<br />
Wenn du am Berg überholt wirst, hast du das Bedürfnis aufzuschliessen, dich nicht abhängen zu lassen, wenn nein, seit<br />
wann nicht mehr? Seit 2 Jahren kann ich mich überholen lassen, weil ich auf mein Knie achten muss<br />
Gibt es eine Grenzsituation in den Bergen, die dein Leben verändert hat? Ja, meine Tibiaplateaufraktur 1990 beim<br />
Freeriden<br />
Was findest du fehlt noch um dich zu porträtieren? Ich versuche speditiv mein Zeugs zu erledigen und dabei immer gut<br />
gelaunt zu sein. Ich muss jeden Tag daran arbeiten, Nein sagen zu können<br />
Alles Gute <strong>für</strong> dich, deine Familie, deinen Basiskurs der SGGM und dein Knie. Vielen Dank <strong>für</strong> das Interview Edith<br />
Das Interview wurde durch unseren Past-Präsidenten Walo Pfeifhofer geführt.<br />
FORUM ALPINUM Nr. 4/11 6
Neun junge Alpinisten wurden in allen Disziplinen des<br />
Bergsteigens, z.B. dem Clean Climbing, Big Wall<br />
Climbing, Steileisklettern, auf schwierigen<br />
kombinierten Touren, während den letzten zwei<br />
Jahren gefördert. Nun werden diese Jugendlichen ihr<br />
Wissen sozusagen als „Abschlussarbeit“ auf einer<br />
Expedition in der Cordiliera Blanca in Peru testen.<br />
Das Ziel des SAC Leistungsbergsteigens ist,<br />
Jugendlichen auf hohem alpintechnischem Niveau zu<br />
fördern und zu unterstützen. Später sollen diese<br />
Jugendlichen in ihrer Region in der JO tätig sein und<br />
ihr Wissen weiteren jungen Bergsteigern weiter<br />
geben. Damit soll das „klassische Bergsteigen“,<br />
welches bei den Jungen etwas aus der Mode<br />
gekommen ist, wieder fördern.<br />
«Ich bin verzaubert und betört – alles scheint unwirklich<br />
hier oben.» Diesen Satz formulierte Engelberger<br />
Extrembergsteiger Roger Schäli, als er im August 2010<br />
als erster Mensch in der Wildnis von Grönland auf einer<br />
der in den Himmel ragenden Granitnadeln stand und in<br />
die Bodenlosigkeit hinunterschaute. Auf seiner<br />
waghalsigen Expedition, zu der wilde Schlauchboot-<br />
Traversen über das eiskalte Meer gehörten, setzte Schäli<br />
auch medial eine neue Marke. Er bloggte täglich aus der<br />
Monsterwand, in der die Kletterer mehrere Nächte in<br />
Hängezelten verbrachten, die hunderte Meter über dem<br />
Abgrund baumelten.<br />
«Der Berg jagt uns weg»<br />
so konnten die Leserinnen und Leser von<br />
Newsnetz/Bernerzeitung.ch in diesen Tagen live am<br />
Nervenkitzel einer Tour teilhaben, die Laien als High-<br />
Risk-Unternehmung vorkommt. Bergsteiger hingegen<br />
sprechen da gerne von kalkuliertem Risiko, obschon man<br />
in die grönländische Abgeschiedenheit kaum hätte<br />
Rettungskräfte rufen können. Als die erfolgreichen<br />
Erstbesteiger sich wieder zum Wandfuss abseilten,<br />
gerieten sie in heftigen Steinschlag. «Der Berg will uns<br />
nicht mehr und jagt uns weg», kommentierte Schäli die<br />
brandgefährliche Situation im Blog cool. Es hätte auch<br />
böse enden können.<br />
Geschäft mit dem Risiko<br />
Roger Schäli gehört wie die Berner Oberländer Ueli<br />
Steck und Stephan Siegrist zur kleinen Creme, die vom<br />
Extremalpinismus lebt. Ihr Geschäftsmodell funktioniert<br />
nur, wenn sie – aus der Sicht 'des Publikums – Risiken<br />
eingehen, die Aufsehen erregen. So könnte man Schäli<br />
als Kleinunternehmer sehen, der auf dem schmalen Grat<br />
zwischen Leben und Tod operiert. Neuerdings ist<br />
Topathlet Schäli aber auch Lehrer, der seine Erfahrungen<br />
in der Risikozone an den Nachwuchs weitergibt. Er<br />
gehört zum kleinen Leitungsteam des Schweizer Alpen-<br />
Clubs (SAC), das ambitionierte Jungalpinisten in einem<br />
neuen, seit 2009 laufenden dreijährigen Programm zu<br />
Leistungsbergsteigern weiterbildet, die dereinst vielleicht<br />
spektakuläre Extremtouren unternehmen.<br />
SAC Team Leistungsbergsteigen<br />
Bruno Hasler und Jürg Steiner<br />
Masterarbeit Expedition<br />
Im Sommer 2010 sind die Kletterer selektiert worden, die<br />
das Förderprojekt fortsetzen. Es besteht aus einigen<br />
mehrtägigen Kursen - am Fels zum Klettern, aber auch in<br />
der Schulstube zu Themen wie Medienarbeit oder<br />
Fundraising. Quasi als Masterarbeit werden die<br />
Jungalpinisten - learning by doing – unter Aufsicht von<br />
Schäli & Co. <strong>für</strong> Ende 2011 oder Anfang 2012 eine<br />
grosse Expedition planen, umsetzen - und da<strong>für</strong> auch<br />
Sponsoren suchen. Marcel Probst (21), Zimmermann aus<br />
Gümligen, war schon <strong>für</strong> einen Morgenschwumm in der<br />
18 Grad frischen Aare, ehe er mit dem Rad nach Bern<br />
fuhr. Jetzt legt er seine eindrücklichen Unterarme - das<br />
Kraftzentrum leistungsfähiger Kletterer – auf den Tisch,<br />
an den sich mit einem breiten Grinsen auch Marco Burn<br />
(22), Geologiestudent aus Münsingen, gesetzt hat. Die<br />
beiden Berner gehören zur zehnköpfigen Elite von<br />
Jungalpinisten, die den Sprung ins SAC-Förderkader<br />
geschafft haben.<br />
Unkletterbar? Unglaublich!<br />
Eben waren sie mit dieser Gruppe in einem<br />
Trainingscamp im wilden Orco-Tal im Piemont. Sie<br />
wurden dort in die Wissenschaft des technischen<br />
Kletterns eingeführt und haben dabei gelernt, wie man<br />
unkletterbare Steilstufen - an die man in Wänden, die<br />
noch niemand bezwungen hat, ohne weiteres gerät - mit<br />
selbst montierten Strickleitern überwindet.<br />
«Unglaublich», sagt Burn begeistert, «was da plötzlich<br />
begehbar wird.» Dass sie schon bald wie Ueli Steck<br />
publikumswirksam solo die Eigernordwand hochsprinten<br />
werden, «können wir uns überhaupt nicht vorstellen»,<br />
sagen Marcel Probst und Marco Burn. Sie liessen sich<br />
nicht zu Leistungsbergsteigern ausbilden, weil sie eine<br />
Karriere als Profialpinisten im Auge hätten, die<br />
gezwungen seien, Öffentlichkeit und Sponsoren mit<br />
immer riskanteren Expeditionen zu befriedigen. Was sie<br />
beide in die Berge und an die Felswände treibe, könnte<br />
man vielleicht eher als inneres Bedürfnis nach<br />
Selbstverantwortung bezeichnen, das man erst im<br />
Ausgesetztsein während einer schwierigen Bergtour so<br />
richtig spüre. Er wünsche sich sehr, die Fähigkeiten zu<br />
erwerben, um Gebiete aufsuchen zu können, wo es<br />
keinen Handyempfang gebe und man nicht innert<br />
Stunden Hilfe anfordern könne, wenn man nicht mehr<br />
weiter wisse, sagt Marcel Probst. Es gehe ihm nicht<br />
darum, mutwillig sein Leben zu riskieren, sondern darum,<br />
nichts delegieren zu können, nur auf sich selber<br />
angewiesen zu sein - und auch, Luxus und Absicherung,<br />
die einen überallhin verfolgen, vorübergehend hinter sich<br />
zu lassen.<br />
Absage an Bergboom<br />
Probst und Burn sind keine Bergler, sondern Agglo-<br />
Twens, die auch gerne im urbanen Drive eines Busker-<br />
FORUM ALPINUM Nr. 4/11 7
Festivals, unterwegs sind. Trotzdem verstehen sie ihr<br />
Engagement im Leistungsbergsteigen auch als eine Art<br />
Kontrapunkt zum konsumorientierten, städtisch<br />
geprägten Bergboom. Immer mehr Leute strömen in die<br />
Alpen, auf planierten Bergwegen, abgesicherten<br />
Klettersteigen, in immer komfortablere SAC-Hütten mit<br />
Dreigangmenüs, Daunenduvets, Sechsbettzimmern.<br />
Probst und Burn, die seit Kindsbeinen klettern,<br />
beobachten diese Entwicklung kritisch und biwakieren<br />
mitunter im Zelt auf dem Gletscher, um sich die aus ihrer<br />
Sicht hohen Preise <strong>für</strong> Übernachtung und<br />
Hüttenverpflegung zu sparen. Ihr Engagement <strong>für</strong> den<br />
klassischen Alpinismus hat aber auch mit persönlicher<br />
Sinnsuche zu tun: «Das Gefühl, das ich suche», sagt<br />
Marco Bum, «ist nicht das, auf dem Gipfel zu stehen und<br />
noch einmal davongekommen zu sein. Sondern diese<br />
intensiven Momente, die sich ergeben, wenn man es<br />
schafft, alles um einen herum auszuschalten und sich<br />
ganz auf den Fels und die paar nächsten Bewegungen zu<br />
konzentrieren.» Das seien Augenblicke des Glücks. Der<br />
Umgang mit der Angst sei fundamental. Wer die Angst<br />
ausblende, lebe nicht lange, und es sei bezeichnend, dass<br />
die schweren Bergunfälle meistens im einfachen Gelände<br />
geschähen - wenn man das Gefühl habe, alles locker im<br />
Griff zu haben. Probst und Burn kennen das<br />
unangenehme Gefühl, ausgerutscht, aber gerade nicht<br />
abgestürzt zu sein. Manchmal realisiere man erst im<br />
Nachhinein, wie nahe am Limit man sich befunden habe.<br />
«Eigentlich besteht Bergsteigen aus Risikomanagement»,<br />
sagt Ralf Weber, der als Bergführer in Thun lebt. Weber<br />
gehört mit Roger Schäli und dem Neuenburger Denis<br />
Burdet zu den Ausbildnern der jugendlichen<br />
Leistungsalpinisten. «Wir versuchen, den jungen Cracks<br />
unsere Erfahrung mitzugeben, und wir erzählen natürlich<br />
auch von den Fehlern, die wir gemacht haben », sagt<br />
Weber. Aber einen Versicherungsschutz gegen Abstürze<br />
könne man nicht erwerben. Beim Bergsteigen sei jede<br />
heikle Situation anders, man müsse sie individuell<br />
beurteilen. «Es gibt keine Checklist, die am Berg die<br />
richtige Lösung garantiert. Man kann sich nur auf sich<br />
selber verlassen, daran ändert auch die beste Ausbildung<br />
nichts.»<br />
Alpinistisches Neuland<br />
Letztlich, sagt Bruno Hasler, Fachleiter Ausbildung der<br />
Abteilung Bergsport und Jugend am SAC-Hauptsitz in<br />
Bern, sei genau das der Kern des<br />
Leistungsbergsteigerkurses. Man wolle den klassischen<br />
Alpinismus, der auch Entbehrung, Ausgesetztheit, Gefahr<br />
beinhalte, wieder stärken, weil er gegenüber den<br />
abgesicherteren Formen des Bergsports an Bedeutung<br />
verloren habe. Über die SAC-Jugendorganisationen, hofft<br />
Hasler, werden die Kursabsolventen ihr Know-how den<br />
jüngeren Generationen weitergeben. Dass der SAC mit<br />
seinem Kurs jugendliche Bergsteiger zu<br />
Hochrisikotouren animiere, glaubt Hasler nicht: «Sie sind<br />
hoch motiviert und klettertechnisch top. Jungs wie sie<br />
werden so oder so versuchen, alpinistisches Neuland zu<br />
betreten.» Mit guter Ausbildung und Erfahrung, die ihnen<br />
FORUM ALPINUM Nr. 4/11 8<br />
der Leistungsbergsteigerkurs bringe, könnten sie das<br />
Risiko stark reduzieren. Im Unterschied zu einem Pionier<br />
wie Ueli Steck, der sich in Eigenregie als alpinistischer<br />
Kleinunternehmer erfand und in jungen Jahren auch<br />
Glück hatte, zu überleben, könnten die SAC<br />
Leistungsbergsteiger quasi mit einem Master <strong>für</strong><br />
Extremkletterer in ihre Karriere starten. Als<br />
Profialpinisten und künftige Stecks sehen sich Probst und<br />
Burn nur in kühnen Träumen. Zu viel könne<br />
dazwischenkommen. Dank dem anhaltenden Bergboom<br />
investieren allerdings die Outdoorausrüster immer mehr<br />
Sponsorengelder in Extrembergsteiger. Gut möglich, dass<br />
den beiden ihr Traum näher kommt als sie jetzt denken.<br />
(Anm d. Red.: dieser Artikel wurde am 14.08.2010 in der<br />
Berner Zeitung veröffentlicht.)<br />
Korrespondenz<br />
Bruno Hasler<br />
Fachleiter Ausbildung | Responsable Formation<br />
Schweizer Alpen-Club SAC | Club Alpin Suisse CAS<br />
Monbijoustrasse 61 | Postfach | CH-3000 Bern 23<br />
bruno.hasler@sac-cas.ch<br />
Inserat<br />
Arbeiten und Leben in den richtigen Bergen, wer träumt<br />
davon?<br />
Wir planen, unsere (seit 25 Jahren bestehende)<br />
allgemeinärztliche Doppelpraxis in Kandersteg ca. 2015<br />
an einen oder zwei NachfolgerInnen (Ehepaar?) zu<br />
übergeben.<br />
Unser Bergdorf bietet nebst der vielseitigen Arbeit <strong>für</strong><br />
Einheimische und Touristen eine grossartige Arena <strong>für</strong><br />
die Freizeit.<br />
Die Praxis liegt im Dorfzentrum, im Parterre eines<br />
Mehrfamilienhauses, Parkplätze vorhanden. Der<br />
Notfalldienst wird aktuell von zehn Ärzten geteilt. Es<br />
besteht eine gute Zusammenarbeit unter den Arztkollegen<br />
im Tal sowie mit dem Regionalspital Frutigen. Zur<br />
Übernahme stehen 3 Sprechzimmer, Röntgen, Labor und<br />
ein Büroraum bereit. Unser MPA-Team ist an<br />
selbständige und speditive Arbeit gewöhnt. Die<br />
freundliche, aufgeschlossene Bevölkerung des Dorfes<br />
erleichtert das Einleben und der lebhafte Sommer- und<br />
<strong>Winter</strong>tourismus eröffnet Kontakt zur ganzen Welt. Die<br />
gute Verkehrsanbindung auf Strasse und Schiene ist ein<br />
weiterer Pluspunkt.<br />
Kontakt:<br />
Tel. 033 675 14 24<br />
info@arztpraxis-kandersteg.ch
Replik auf den Expeditionsbericht „Sisters‘ Expedition to Putha Hiunchuli<br />
2011“ im letzten FA<br />
Liebe Monika,<br />
ich freue mich, dass Ihr "sisters" eine gute Expedition<br />
hattet, insbesondere, dass Ihr Nicole mitnehmen konntet.<br />
Schade dass Ihr den Gipfel verpasst habt.<br />
Ich muss allerdings eine Behauptung korrigieren, welche<br />
Du nun weiterberichtest: Ihr wart mit Sicherheit NICHT<br />
die erste reine Frauen-Expedition. Ich hatte das Glück im<br />
Frühjahr 1982 mit "AWED", American Women's<br />
Himalayan Expeditions, die Ama Dablam zu besteigen:<br />
kein Mann (Sherpa) über dem Basecamp, alle 8 Frauen<br />
auf dem Gipfel, ich wahrscheinlich die erste Schweizer<br />
Person auf diesem so wunderschönen Berg. Es ist<br />
möglich dass dies die erste reine Frauen-Expedition im<br />
Himalaya gewesen ist. Ich verweise aber z.B. auf die<br />
dramatische Pik Lenin Expedition der russischen Frauen<br />
von 1974.<br />
Zu AWED kam ich via RHM, Rendez-vous Hautes<br />
Montagnes: diese Frauenbewegung existiert seit 1968<br />
und organisiert jedes Jahr eine Berg- und Kletterwoche<br />
irgendwo, dazu Eisklettern und Skitouren, Informationen<br />
bei www.rhm-climbing.org. Alle bergsteigenden Frauen<br />
sind herzlich eingeladen mitzumachen! Die Schweizer<br />
Landesdelegierte ist Verena Jaeggin,<br />
verena.jaeggin@magnet.ch. Dank Bekanntschaften von<br />
Liebe Heidi<br />
Vielen Dank <strong>für</strong> Deine Mail und Deine Ausführungen.<br />
Tatsächlich dachte ich nicht an die Expeditionen, bei<br />
denen Bergsteigerinnen ohne die Hilfe von einheimischen<br />
Sherpas einen Gipfel bestiegen haben. Was sicher bei<br />
unserer Expedition neu war, ist die Tatsache, dass wir<br />
Sherpani mit uns hatten, die mit uns ein Team bildeten.<br />
Und übrigens erzählten mir die drei Frauen, dass es <strong>für</strong><br />
sie und ihre Kolleginnen fast ein Ding der Unmöglichkeit<br />
sei, offiziell als Climbing Sherpani angestellt zu werden,<br />
geschweige denn den gleichen Lohn zu erhalten wie die<br />
Männer. Und wir erhofften uns vor allem <strong>für</strong> sie eine<br />
Unterstützung durch eine solche Unternehmung wie<br />
unsere Expedition. Ich werde entsprechend auf die<br />
Formulierung der ersten reinen Frauenexpedition<br />
verzichten und soweit präzisieren, dass eine Expedition<br />
mit Frauen als Teilnehmerinnen erstmals nur von<br />
Sherpanis, also einheimischen Frauen, begleitet wurde.<br />
Heidi Lüdi<br />
RHM war ich im Pamir und am Dhaulagiri, dank Ama<br />
Dablam dann auch auf dem Cholatse (Zweitbesteigung).<br />
Ich hänge Dir den Ama Dablam-Bericht der<br />
Expeditionsleiterin, Sue Giller, aus dem American Alpine<br />
Journal 1983 an.<br />
(Anm. d. Red.: der erwähnte Bericht findet sich auf den<br />
nächsten Seiten)<br />
Ich bitte Dich Deine Angaben in Deinen schriftlichen<br />
Texten und Deinen Vorträgen zu korrigieren.<br />
Liebe Grüsse, und viel Glück bei weiteren<br />
Unternehmungen<br />
Heidi Lüdi<br />
hluedi@hin.ch<br />
Antwort auf die Replik<br />
Monika Bodmann Maeder<br />
Ich habe in der Zwischenzeit bei allen weiteren<br />
Informationen dies auch schon so veranlasst.<br />
Vielleicht wäre es sogar eine gute Idee, die Geschichte<br />
der Frauen im Himalaya als Thema in einem nächsten<br />
Forum Alpinum aufzunehmen?<br />
Ich danke Dir <strong>für</strong> die Präzisierungen und Deine Exaktheit<br />
und hoffe, dass wir die entstandenen Misstöne möglichst<br />
rasch ad acta legen können.<br />
Mit freundlichen kollegialen Grüssen<br />
Monika<br />
Korrespondenz<br />
Dr. med. Monika Brodmann Maeder<br />
mobro@bluewin.ch<br />
FORUM ALPINUM Nr. 4/11 9
South Ridge of Ama Dablam<br />
SUE GILLER<br />
HEN WOMEN are on a mountain, it<br />
always snows.” This was not the weather forecast we had hoped to hear. With<br />
Camp III still not reached, and with the afternoon weather becoming worse and<br />
worse with each passing day, we did not want to clear the mountain because<br />
of a storm. Still, perhaps Sherpa wisdom did not apply to foreigners. All we<br />
could do was hope for the best.<br />
A year earlier I had a phone call from Annie Whitehouse. In 1978 Annie<br />
had obtained a permit to climb the south ridge of Ama Dablam in the spring<br />
of 1982, but having just enlisted in the Air Force, she felt she could not<br />
continue working on the expedition. Would I take over the permit and organize<br />
the trip? It took only a brief moment for me to answer “yes.”<br />
Over the ensuing year, events progressed like clockwork. I soon had a<br />
climbing team of eight, all competent mountaineers with experience climbing<br />
all over the world, plus a great Base Camp manager, Tanyalee Erwin, who had<br />
gained experience in the “Nepali way” on a previous expedition to Nepal. Four<br />
members I knew from a trip to Dhaulagiri in 1980. Shari Kearney, Lucy Smith,<br />
Heidi Liidi and Susan Havens had experience in working with the Nepali<br />
government and a knowledge of the thousands of details of puffing together a<br />
Himalayan expedition. Also joining us were Anne Macquarie who had just<br />
returned from Pakistan, Jini Griffith who had climbed in the Pamirs, and Stacy<br />
Allison, the “baby” of the expedition at 24 years, who had just finished an<br />
alpine ascent of the Cassin Ridge. All were competent technical climbers, at<br />
home on ice and rock.<br />
Working hard over the summer and winter of 198 1, we put together the<br />
necessary equipment, obtained sponsorship from several companies and sold<br />
T-shirts to help raise the needed cash. By early March we were packed and<br />
ready. On March 6, we left reality and time-travelled back to the magical<br />
kingdom of Nepal. Our great adventure had begun.<br />
We spent a busy week in Kathmandu meeting our Sherpa staff, purchasing<br />
last-minute food and equipment, and packing for the trek to Base Camp.<br />
Because of problems with Royal Nepal Airlines, we had to trek in for twelve<br />
days from Lamusangu rather than fly to Lukla. From the midlands of Nepal,<br />
we crossed numerous drainages to reach the Dudh Kosi which we then fol-<br />
lowed upstream to Namche Bazar. There was not a flat stretch on the entire<br />
30
”
32 THE AMERICAN ALPINE JOURNAL 1983<br />
trek. We were in shape! Upon reaching Namche Bazar, we had walked 150<br />
miles and gained over 40,000 feet and lost 30,000 feet of elevation.<br />
For the four days from Namche to Base Camp below the south ridge of<br />
Ama Dablam, we exchanged lowland porters for yaks. The sound of yak bells<br />
often helped us to find our way through the afternoon fog to the campsite.<br />
Base Camp at 16,100 feet was reached on April 3. Used by the local<br />
Sherpas as a summer yak-pasturing camp, our next month’s home came com-<br />
plete with several ready-made buildings, requiring only a tarp for the roof, and<br />
a sandy beach beside a small pond for sunbathing. Excited to begin the climb,<br />
we spent hours the first day gazing up at the mountain which towered above<br />
us, begging to be climbed.<br />
We began work immediately. The route to Camp I at 18,700 feet was<br />
marked on April 4 by Lucy and Stacy. Past expeditions had scattered so many<br />
cairns around the boulders that we often got confused as to which way to go.<br />
How strange to need trail signs pointing the proper way on a Himalayan<br />
mountain open to climbing for only three years!<br />
Camp I was in the middle of a steep talus field at the beginning of the<br />
technical climbing. We found already built tent platforms, which made for<br />
level if lumpy sleeping. This camp was protected from most of the winds but<br />
was often in the fog and snow during the afternoon snow showers. The goraks<br />
were in attendance daily and I sometimes felt they were watching over these<br />
strangers who periodically came to feed them exotic tidbits.<br />
We spent several days carrying supplies to stock Camp I before Jini, Lucy<br />
and Anne moved up to occupy the camp and work on the route to Camp II. It<br />
took them three days to fix the ridge, using about 2000 feet of line. Each<br />
evening the progress report via radio brought excited comment on the pleasures<br />
of the climbing. Following a narrow ridge of excellent granite, the route snaked<br />
around the gendarmes, sometimes on the left side of the ridge, sometimes on<br />
the right and occasionally along the top. There was never a dull moment with<br />
tremendous exposure and spectacular views of the mountains around us.<br />
We placed Camp II above the Yellow Tower, a lOO-foot 5.8 vertical<br />
headwall. My favorite camp, this was a split-level series of small ledges with<br />
tent platforms already made, as was a trash heap from previous expeditions.<br />
Set right on the ridge top, this site offered a magnificent panorama, with the<br />
summit temptingly close above us. We found several unopened cans, some<br />
without labels, left by an earlier Spanish expedition. We would often treat<br />
ourselves to a “surprise” with dinner by opening an unknown can. We dined<br />
on Spanish fish, beans, baby eels, and in celebration of the summit, we scored<br />
a can of escargot in tomato sauce. These treats helped a little to alleviate our<br />
disappointment at the quantities of trash around the tent sites.<br />
On April 11, Susan, Shari and Stacy moved up to occupy Camp II. Daily<br />
afternoon snow showers began, causing problems on the rock traverses and<br />
hampering the leading. Although we had planned to spend two or three days<br />
to reach Camp III, the altitude slowed us down. After an initial rock section<br />
of 5.8 difficulty (the First Step), most of the climbing was on ice (40”-70”) or
SOUTH RIDGE OF AMA DABLAM 33<br />
snow. We found water-ice on the slabs above the First Step, along with so<br />
many old fixed lines that they created a hazard, entangling our crampons. We<br />
removed over two packs full of line to clear the way. We then traversed under<br />
the Second Step and gained the Mushroom Ridge which connects the top of the<br />
Second Step with the upper snowfields. A short ice pitch out of a crevasse<br />
gained Camp III at 20,800 feet.<br />
On April 18, Susan, Shari, Lucy and Stacy left Camp II to establish Camp<br />
III. It took them two days to reach the camp as they were fixing most of the<br />
Mushroom Ridge as they went. Camp III was on top of a hanging glacier,<br />
below the summit snowfields. Situated on a large flat shoulder of snow, it was<br />
easily the most comfortable tenting of all the camps, but quite cold and windy.<br />
It was while the team was working its way along the Mushroom Ridge that<br />
I received the Sherpa-style weather forecast. With success so close, I felt<br />
increasingly anxious that the weather would finally turn truly bad and I would<br />
have to call everyone down to sit out a storm, or worse yet, that we would be<br />
pinned down and use up our dwindling supplies. So, praying that the weather<br />
would hold for a few more days, we carried on.<br />
After a rest day at Camp III on the 19th, with more afternoon snow, the<br />
first team left for the summit at six A.M. on the 20th. It was a crystal clear day<br />
with a steady wind from the north. The rest of us in support at Camp II watched<br />
the climbers as they worked their way up the snowfields. Small black ants on<br />
an immense sugar lump, they moved agonizingly slowly. They reached the<br />
summit at 3:30 P.M. and disappeared from our view onto the broad top. At four<br />
o’clock they reappeared and began rappelling the route, soon to disappear again<br />
into an afternoon storm. I retired to my tent, the radio left on for their call when<br />
they reached camp. As the snow pelted the tent, I alternated between elation<br />
at their success and anxiety. Eight P.M.-no call. Nine P.M.-no call. At 9:20<br />
finally, Shari came on: they were safely down! Such a relief! Now, if only the<br />
weather would hold two more days and give the rest of us a chance at the<br />
summit!<br />
The next day Anne, Jini, Heidi and I moved up to Camp III while the others<br />
went down to Camp II for a deserved rest. We had a completely clear day and<br />
our hopes rose. On April 22, we left camp at five A.M. Knowing how long<br />
it had taken the first team, we left as early as possible to use all available light.<br />
We slowly worked our way up the snowfields climbing on good consolidated<br />
snow of moderate steepness, gratefully using any steps left by the first team.<br />
Although we consciously tried to hurry, often climbing simultaneously, time<br />
seemed to ebb away. We were all dismayed to see our clear morning dissolve<br />
into fog at ten o’clock. So much for a view! As we finally reached the summit<br />
at 1:30, it immediately began to snow heavily. But we didn’t care, elated at<br />
our success. After a few minutes on the summit we descended, reaching camp<br />
at seven o’clock.<br />
We spent the next five days clearing the mountain. As though to show us<br />
how benevolent it had been, the weather socked in on the 23rd and 24th,<br />
snowing and blowing heavily. We were happy to have the fixed lines to help
34 THE AMERICAN ALPINE JOURNAL 1983<br />
us down to the lower camps. Because of the snow, we were unable to clear our<br />
lines above the First Step, but below that we removed all our ropes and many<br />
others left by earlier trips. By April 27, everyone and everything was down to<br />
Base Camp.<br />
Ama Dablam has been called “the most beautiful mountain in the world”,<br />
and to the Sherpas, it is itself a god. Viewed from Pangboche, its ridges sweep<br />
gracefully upwards, drawing the eye to its symmetrical pinnacle of a summit.<br />
A mountaineer’s mountain, it inspires a desire to climb it in all who see it. We<br />
were grateful for the opportunity to dance attendance upon its majestic flanks<br />
and briefly to share the view from its summit with the mountain gods. A nearly<br />
perfect climb on the nearly perfect mountain.<br />
Summary of Statistics:<br />
AREA: Khumbu Himal, Nepal.<br />
ASCENT: Ama Dablam, 6856 meters, 22,495 feet, via South Ridge, April 20,<br />
1982 (Havens, Keamey, Smith, Allison); April 22, 1982 (Giller, Mac-<br />
quarie, Griffith, Liidi).<br />
PERSONNEL: Susan Giller, leader, Stacy Allison, Jini Griffith, Susan Havens,<br />
Heidi Liidi, Shari Keamey, Anne Macquarie, Lucy Smith, Tanyalee Erwin,<br />
Base Camp Manager.
Agenda<br />
10.03.12 – 16.03.12<br />
inscription jusqu’au<br />
15.02.12<br />
21.04.12 – 27.04.12<br />
Anmeldung bis<br />
Februar 2012<br />
Juli 2012 (genaues<br />
Datum wird noch<br />
bekannt gegeben)<br />
Anmeldung bis:<br />
Juni 2011<br />
03.09.12 – 08.09.12<br />
Anmeldung bis<br />
15.07.2012<br />
Cours de médecine de montagne<br />
Modules de base: hiver<br />
Pré requis: bonne condition physique, absence de<br />
vertige, ski avec assurance sur piste<br />
<strong>Winter</strong>-Basiskurs<br />
Teilnehmer: Ärzte, cand. med.<br />
Bergerfahrung erwünscht, keine Voraussetzung<br />
Höhenmedizinkurs im Expeditionsstil<br />
Akkreditierter Kurs zur Erlangung des Diploms<br />
„Wilderness and Expedition Medicine“<br />
UIAA-ICAR-ISMM<br />
Teilnehmer: Ärzte, cand. med.<br />
Ziel des Kurses ist es, theoretische und praktische<br />
Kenntnisse im Bereich der Höhen- und<br />
Expeditionsmedizin zu vermitteln.<br />
Hochtourenausrüstung/-Erfahrung erforderlich<br />
Refresher Advanced Kurs<br />
Teilnehmer: aktiv bergsteigende Ärztinnen und<br />
Ärzte. Schwerpunkt Fels und Eis<br />
Hauptthema: Organisierte Rettung<br />
FORUM ALPINUM Nr. 4/11 16<br />
Prix:<br />
SFr. 1700.-<br />
SFr. 1400.- pour les<br />
étudiant(e)s (justificatif à<br />
envoyer au secrétariat lors<br />
de l'inscription)<br />
Kosten inkl. VP<br />
SFr. 1700.-<br />
Studenten SFr. 1400.-<br />
(bitte Studentenausweis<br />
vorlegen)<br />
Kosten inkl. Unterkunft/<br />
Frühstück am<br />
Veranstaltungsort u. HP<br />
am Berg<br />
SFr. 1600.-<br />
Studenten SFr. 1300.-<br />
(bitte Studentenausweis<br />
vorlegen)<br />
Mindestteilnehmerzahl: 12<br />
Kosten inkl. VP<br />
SFr. 1400.-<br />
Localisation: La Fouly, CH<br />
Inscriptions: www.sggm.ch<br />
Ort: Andermatt, CH<br />
Anmeldung: www.sggm.ch<br />
Ort: Ostschweiz (Diavolezza-Hütte)<br />
Credits 2011: SGC/SSC 15, SGAM volle<br />
Fortbildungsdauer anrechenbar, SGIM<br />
13.5, SGSM 12, SGNOR 12<br />
Der Kurs steht unter dem GOTS-Patronat<br />
Anmeldung: www.hoehenmedizin.ch<br />
Ort: Glarnerland, CH<br />
Anmeldung: www.sggm.ch