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Baumwollanbau im Tarimbecken (China) - Institut für Botanik und ...

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2. Einführung in die Region des Tar<strong>im</strong>beckens <strong>und</strong> Arbeitsmethoden<br />

2.2.2 Wassernutzung <strong>und</strong> -regulierung<br />

Ab 1949 fand insbesondere am Ober- <strong>und</strong> Unterlauf <strong>und</strong> an den Zuflüssen des Tar<strong>im</strong><br />

eine umfangreiche Neulanderschließung statt (vgl. Kap. 2.3.2 <strong>und</strong> Kap. 5.2.2). Dies<br />

hat zu einer erheblichen Intensivierung der Wassernutzung mit weitreichenden<br />

Auswirkungen auf die Besiedlung, Landwirtschaft <strong>und</strong> Kultur der am Tar<strong>im</strong>fluss<br />

siedelnden Bevölkerung geführt. Im Einzugsgebiet des Tar<strong>im</strong> wurden bis Ende des<br />

vorigen Jahrh<strong>und</strong>erts 76 Staubecken mit einer Gesamtkapazität von 2,55 Mrd. m³<br />

errichtet <strong>und</strong> Kanäle mit einer Gesamtlänge von 48.500 km gebaut. Die seit 1949<br />

geschaffene Bewässerungsfläche umfasst 1,2 Mio. ha (Zhu et al. 2006: 79).<br />

Das Wasser des Yarkant <strong>und</strong> Hotan wird zu einem großen Teil <strong>für</strong> die Oasen<br />

Yecheng, Yarkant (Shache), Maigati <strong>und</strong> Hotan verwendet bzw. <strong>im</strong> Shangyou Reser-<br />

voir (Landkreis Bachu) unterhalb des Zusammenflusses von Kashghar <strong>und</strong> Yarkant<br />

gesammelt. Nur bei außergewöhnlich starkem Hochwasser erreichen Yarkant <strong>und</strong><br />

Hotan den Tar<strong>im</strong>. Mittlerweile wird der Tar<strong>im</strong> zu 75 % aus dem Aksu gespeist. 20 %<br />

der Abflussmenge bei Aral stammen aus dem Hotan <strong>und</strong> weniger als 1 % aus dem<br />

Yarkant (Giese et al. 2005: 5). Dabei ist die Wasserführung des Aksu über die letzten<br />

50 Jahre deutlich angestiegen, was auf ein verstärktes Abschmelzen der Gletscher <strong>im</strong><br />

Tianshan zurückzuführen ist. Aufgr<strong>und</strong> der neu erschlossenen Bewässerungsflächen<br />

entlang des Aksu-Einzugsgebiets ist der Abfluss ab Aral jedoch nicht nur gleichblei-<br />

bend, sondern sogar rückläufig (Tang & Deng 2010 in Thevs, eingereicht: 5).<br />

Über 60 % der Abflussmenge des Aksu werden in den Verwaltungsbezirken <strong>und</strong><br />

Städten oberhalb Arals verbraucht (Speicherung in den Stauseen Duolang, Shangyou<br />

<strong>und</strong> Shengli), so dass noch knapp 2976 Mio. m³ bis zur Mündung in den Tar<strong>im</strong><br />

verbleiben. Der Tar<strong>im</strong> hat an der Messstation Aral, nach dem Rückfluss von in<br />

Landwirtschaft <strong>und</strong> Industrie genutzten Wassers <strong>und</strong> Zufluss von Yarkant <strong>und</strong> Hotan,<br />

eine Abflussmenge von 4600 Mio. m³ (Angaben <strong>im</strong> Durchschnitt der Jahre 1957-<br />

2002, Giese et al. 2005: 12). Von da an fliessen ihm nur noch geringe Mengen<br />

Wasser zu, vornehmlich über den Konche am Beginn des Unterlaufs. In seinem Lauf<br />

gibt der Tar<strong>im</strong> über Kanäle <strong>und</strong> natürliche Nebenarme, durch Infiltration in den<br />

Gr<strong>und</strong>wasserleiter sowie durch Verdunstung Wasser ab. Das meiste Wasser verbleibt<br />

<strong>im</strong> Binnendelta am Mittellauf des Tar<strong>im</strong> (Giese et al. 2005: 16).<br />

16

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