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II,2_DE_Ansichten des Weimarer Parks und andere Werke

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derjenige Rest <strong>des</strong> Nachlasses, der als Erbteil an Heinrich Mylius, den jüngsten Neffen, gelangte.<br />

Zu bedauern ist <strong>und</strong> bleibt der Verlust <strong>des</strong> Mylius’schen Familienarchivs, welches sicher Briefe von<br />

Kraus enthielt, die es erlauben würden, den für den jungen Heinrich Mylius mutmaßlich formenden<br />

Einfluß <strong>des</strong> Künstler-Onkels bestimmter <strong>und</strong> weniger spekulativ darzustellen, als es hier<br />

unternommnen worden ist. Die Bedeutung der beschriebenen Arbeiten von Georg Melchior Kraus,<br />

insbesondere der <strong>Ansichten</strong> <strong>des</strong> <strong>Weimarer</strong> <strong>Parks</strong> an der Ilm, liegt abgesehen von ihrer<br />

familiengeschichtlichen Zeugniskraft <strong>und</strong> ihrem Erinnerungswert darin, die frühe <strong>und</strong> intensive<br />

Vertrautheit <strong>des</strong> Ehepaars Mylius mit der Kultur <strong>des</strong> sentimentalen, nach malerischen<br />

Gesichtspunkten geschaffenen <strong>Parks</strong> <strong>des</strong> ausgehenden 18. Jahrh<strong>und</strong>erts zu dokumentieren, <strong>und</strong> dies<br />

zu einem Zeitpunkt - bemessen an der Entstehungszeit der Arbeiten von Kraus -, als er in Italien<br />

noch wenig bekannt <strong>und</strong> rezipiert war. Daß auch Mylius <strong>und</strong> seine Frau einen wenn auch<br />

bescheidenen Anteil an diesem kulturellen Transfer hatten, darf vermutet werden, wenngleich es<br />

schwer zu beweisen ist: ihren Garten in Sesto S. Giovanni kennen wir nicht in seiner ursprünglichen<br />

Erscheinung, <strong>und</strong> derjenige ihrer Villa in Loveno stammt in seiner heutigen Form erst aus der Zeit<br />

nach ihrem Tode, Sicher nachweisbar ist nur die durch Mylius geplante Aufstellung der Büste <strong>des</strong><br />

Schwiegervaters in seinem Garten in Sesto S. Giovanni: In diesem einen Fall wird eine konkrete<br />

Verbindung zwischen einer der besprochenen Arbeiten von Kraus <strong>und</strong> einer Mylius’schen<br />

Gartenanlage sichtbar. Die Park- <strong>und</strong> Landschaftsveduten von Kraus sind ein Stück Weimar in der<br />

Lombardei. Sie sind über ihren Erinnerungswert hinaus ein Zeugnis <strong>des</strong>sen, was die Mylius ihrer<br />

Wahlheimat kulturell zu geben in der Lage waren oder gewesen wären.<br />

THOMAS BESING<br />

Gehnemigung <strong>des</strong> Antrages der Erben Kraus, den Nachlass ohne Abzug nech Frankfurt zu bekommen (Briefe an<br />

Goethe, Bd. 5, hg. V. K.H. Halm, Weimar 1992, Nr 586). Das Thüringische Hauptstaatsarchiv ist gegenwärtig<br />

unzugänglich, so daß weitere Recherchen in diese Richtung nicht möglich waren.

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