Das Zookombinat Frunse (Kirgisische SSR) und die ... - VipersGarden
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334 H.-G. PETZOLD: <strong>Das</strong> <strong>Zookombinat</strong> <strong>Frunse</strong><br />
titativen Angaben überraschten— im Vergleich zu den langjährigen <strong>die</strong>sbezüglichen<br />
Erfahrungswerten aus dem Tierpark Berlin — zunächst durch ihre Größe: Eine Vipera<br />
lebetina turanica von 142 cm Länge lieferte bei einer Giftentnahme 2572 mg (= 374 mg<br />
in Trockensubstanz) Toxin, doch waren das, wie sich herausstellte, nur Spitzenwerte in<br />
Ausnahmefallen. Für Vipera berus werden als Durchschnitt 31 mg (etwa 5 mg in Trokkensubstanz)<br />
angegeben, was auch unseren Ergebnissen entspricht. Eine 140 cm lange<br />
Naja naja oxiana lieferte in <strong>Frunse</strong> 2320 mg (= 724 mg in Trockensubstanz) bei einer<br />
Giftentnahme, aus der Taschkenter Farm sind Chargen bis zu 2800 mg bekannt.<br />
<strong>Das</strong> Gift wird in <strong>Frunse</strong> heute in traditioneller Weise manuell entnommen, über<br />
Kalzium getrocknet <strong>und</strong> dann der pharmazeutischen Weiterverarbeitung zugeführt.<br />
Diese erfolgt nicht in <strong>Frunse</strong> selbst, sondern (für hyperämisierende medizinische Präparate<br />
auf Vipera berus-Toxinbasis wie das sowjetische „Viprosal" <strong>und</strong> „Vipraxin")<br />
in Baku <strong>und</strong> Tallinn oder (für Schlangengiftsera wie das in.der Ud<strong>SSR</strong> handelsübliche<br />
„Anti-Gjursa-Seram" gegen das Toxin von Vipera lebetina) in Taschkent.<br />
Dr. HANS-GÜNTER PETZOLD, DDR-1136 Berlin, Am Tierpark 125, Tierpark Berlin