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ginäre Quelle authentischer Detailinformationen nutzen bevor sie Informationen<br />

bei nationalen Programmen suchen. Deutlich zu sehen ist das im<br />

Wegfall des „19-Uhr-Knicks“ in der Minutenverlaufskurve. Aber auch dieses<br />

Phänomen hält nur einige wenige Tage an bis ein gewisser „Ermüdungseffekt“<br />

eintritt. Am 19.3.2008 konnte denn auch die regionale Berichterstattung<br />

der „Landesschau Baden-Württemberg“ dem Konkurrenzdruck durch<br />

die „Fritzl“-Berichterstattung im ZDF nicht stand halten.<br />

Insgesamt gesehen impliziert Regionalität als „unique-selling-point“ eines<br />

Landes- oder Regionalprogramms in einer globalisierten Welt durchaus<br />

auch Bund-/Welt-Themen. Reine Regionalberichterstattung, die sich nur auf<br />

Berichte und Geschichten aus den Regionen beschränken würde, liefe Gefahr,<br />

provinziell zu werden und würde auch die Relevanz für die Zuschauer<br />

im Berichterstattungsgebiet verlieren. Bei der Trauerfeier für den in Afghanistan<br />

bei einem Anschlag getöteten Soldaten aus Oberschwaben brachte<br />

es die Bürgermeisterin von Bad Saulgau in der „Landesschau“ vom<br />

7.5.2009 auf den Punkt: „Hier in Oberschwaben ist ja eigentlich noch heile<br />

Welt und jetzt ist plötzlich Krieg in Bad Saulgau angekommen und die Menschen<br />

müssen sich jetzt damit beschäftigen und tun das auch. Es ist eine<br />

große Betroffenheit.“ Es ist sicherlich ein sehr drastisches Beispiel dafür,<br />

wie ein weit entferntes Ereignis aus dem Bereich der geostrategischen<br />

Weltpolitik eine hohe emotionale Wirkkraft in der Regionalberichterstattung<br />

bekommen kann, aber die zunehmende wirtschaftliche und politische Globalisierung<br />

wird in der Regionalberichterstattung immer mehr zu einem<br />

programmbestimmenden Faktor, globale Zusammenhänge müssen deutlich<br />

gemacht, für die Zuschauer eingeordnet und damit eine Orientierung gegeben<br />

werden.<br />

5. Strategien der Regionalisierung im Vergleich: Regionale<br />

und lokale Inhalte am Beispiel des WDR-Vorabend-<br />

Fernsehens<br />

Alle Programmmacher, ob nun öffentlich-rechtliche oder private, bemühen<br />

sich, mit ihren Rezepturen den Geschmack des geneigten Zuschauers zu<br />

treffen. Gekocht wird aber bei allen nur mit Wasser. Unterschiedlich sind<br />

allerdings die Gefäße, in denen sie das tun. Nicht umsonst werden redaktionsintern<br />

Sendungen gerne „Sendegefäße“ genannt. Während der SWR<br />

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