30.01.2013 Aufrufe

PDF 9.434kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

PDF 9.434kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

PDF 9.434kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

lassen und an der unzulänglichen und teils willkürlichen Aufteilung der Berichterstattungsgebiete,<br />

etwa der Regionalstudios des SWR in Baden-<br />

Württemberg wie wir später sehen werden. Im Wissen um die unzureichende<br />

Regionalstruktur des damaligen SDR, die sich auch beim fusionierten<br />

SWR nicht wesentlich geändert hat, kommt auch Bausinger ausgehend von<br />

Papsts These, dass gesetzte Sendebezirke eine Identifikation der Rezipienten<br />

mit diesen zur Folge haben, zu einer differenzierteren Einschätzung:<br />

"Aber es gibt sicher gute Chancen, dass sich die Hörer und Zuschauer mit<br />

ihrer Rundfunkregion bis zu einem gewissen Grad identifizieren ... Dies gilt<br />

insbesondere dort, wo Rundfunkregionen sich anlehnen an schon bestehende<br />

regionale Zusammenhänge." 20<br />

1.2. Die Wiederentdeckung der Nahwelt in den Sender-<br />

Strategien<br />

Das Hauptaugenmerk der ARD (Arbeitsgemeinschaft der Rundfunkanstalten<br />

Deutschlands) lag seit ihrer Gründung im Jahr 1950 auf dem Zustandebringen<br />

eines anspruchsvollen nationalen Programms mit Bildungsauftrag.<br />

Die regionalen Elemente beschränkten sich auf die Zulieferung der verschiedenen<br />

Landessenderanstalten, die zu Teilen sich mit ihren Berichterstattungsgebieten<br />

auch noch über mehrere Bundesländer ausdehnten und<br />

es auch heute noch tun. Das Regionale tauchte in den ersten Nachkriegsjahrzehnten<br />

eher folkloristisch im Unterhaltungsbereich auf durch Sendungen<br />

wie „Ohnsorg-Theater“ aus Hamburg oder Volksstücken aus Bayern.<br />

Aber auch in den Nachrichtensendungen des Fernsehens waren in den ersten<br />

Jahrzehnten regionale Inhalte eher die Ausnahme. 21<br />

20 Bausinger März 1987, S. 51<br />

21 Den Widerspruch zwischen föderaler Struktur der ARD und dem Mangel<br />

an regionalen Programminhalten beschreibt Konrad Dussel: „Das Deutsche<br />

Fernsehen der ARD war zwar wie der Hörfunk strikt föderal organisiert,<br />

musste aber in ein Einheitsprogramm für die gesamte Republik münden.<br />

Seit dem Abschluss des grundlegenden Fernsehvertrags am 27. März<br />

1953 wird das Gesamtprogramm deshalb nach genau festgelegten Schlüsseln<br />

aus Beiträgen von den Landesrundfunkanstalten aufgebaut. SDR und<br />

SWF hatten dazu zunächst je zehn Prozent, dann je neun Prozent und seit<br />

1960 acht Prozent beizutragen. Viel Regionales war da nicht unterzubringen,<br />

erst recht nicht bei der in Hamburg zentral produzierten ‚Tagesschau’.“<br />

Dussel 2001, S. 121<br />

20

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!