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Fruchtzubereitungen für Backwaren - Herbstreith & Fox

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<strong>Fruchtzubereitungen</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Backwaren</strong>


I n h a l t<br />

F R U C H T Z U B E R E I T U N G E N F Ü R B A C K W A R E N 4<br />

A N F O R D E R U N G E N A N F R U C H T F Ü L L U N G E N U N D B A C K S TA B I L E<br />

F R U C H T Z U B E R E I T U N G E N 5<br />

Herstellung der Fruchtzubereitung 5<br />

Backprozess 6<br />

Nach dem Backen 7<br />

S TA N D A R D T E S T S Z U R Q U A L I T Ä T S B E S T I M M U N G 8<br />

Backstabilität 8<br />

Synäreseneigung 10<br />

G E L I E R V E R H A LT E N D E R P E K T I N E 11<br />

Struktur von Pektin 11<br />

Geliermechanismen 11<br />

Einflussfaktoren auf die Gelierung von niederveresterten Pektinen 12<br />

G E Z I E LT E B E E I N F L U S S U N G D E R T E X T U R U N D D E R B A C K S TA B I L I T Ä T M I T<br />

N I E D E R V E R E S T E R T E M H & F - C L A S S I C P E K T I N 17<br />

Geliertemperatur, Vorgelierung und Abfülltemperatur 17<br />

Einfluss der Abfülltemperatur auf die Textur 18<br />

Einfluss der Geliertemperatur auf Backstabilität und Oberflächenglanz 19<br />

Einfluss von Calciumsalzen 22<br />

Anwendung verschiedener Früchte 24<br />

H O C H V E R E S T E R T E P E K T I N E F Ü R B A C K S TA B I L E F R U C H T Z U B E R E I T U N G E N 25<br />

F R U C H T Z U B E R E I T U N G E N F Ü R B A C K W A R E N M I T N I E D R I G E M<br />

T R O C K E N S U B S TA N Z G E H A LT 2 6<br />

A U S G E W Ä H LT E R E Z E P T U R E N 27<br />

Traditionelle Backmarmelade 27<br />

<strong>Fruchtzubereitungen</strong> <strong>für</strong> <strong>Backwaren</strong> 28<br />

Fruchtfüllungen 32<br />

S C H E M AT I S C H E R H E R S T E L L U N G S P R O Z E S S 34<br />

B E S O N D E R E V O R T E I L E D E R H & F - C L A S S I C A P F E L P E K T I N E 36<br />

P R O D U K T Ü B E R S I C H T H & F - C L A S S I C P E K T I N E 38<br />

3<br />

PektIne in <strong>Fruchtzubereitungen</strong> <strong>für</strong> <strong>Backwaren</strong>


FruchtzubereItungen<br />

<strong>für</strong> <strong>Backwaren</strong><br />

4<br />

<strong>Backwaren</strong> in Kombination mit einer Fruchtzubereitung<br />

erfreuen sich aufgrund des frischfruchtigen<br />

Geschmacks größter Beliebtheit.<br />

Bei der Herstellung solcher <strong>Backwaren</strong> werden<br />

die verwendeten <strong>Fruchtzubereitungen</strong> entweder<br />

nach dem Backen mit dem Gebäck in Verbindung<br />

gebracht (z. B. Fruchtfüllungen <strong>für</strong><br />

Berliner Pfannkuchen) oder sie durchlaufen<br />

zusammen mit dem Gebäck den Backprozess<br />

(z. B. Linzertorte).<br />

Die als Fruchtfüllungen bezeichneten Frucht -<br />

zubereitungen, die nach dem Backen zum<br />

Gebäck zugefügt werden, sollen neben dem<br />

gewünschten Geschmack und der gewünschten<br />

Textur auch besonders gute Eigenschaften<br />

bei der Verarbeitung (z. B. beim Pumpen,<br />

Dosieren, Injizieren) aufweisen.<br />

Backstabile <strong>Fruchtzubereitungen</strong> werden bei<br />

<strong>Backwaren</strong> verwendet, welche gemeinsam mit<br />

den Teiglingen den Backprozess durchlaufen<br />

und die auftretende Hitzebelastung beim<br />

Abb. 1: <strong>Backwaren</strong>, hergestellt<br />

mit Fruchtfüllungen, die den<br />

Backprozess nicht durchlaufen<br />

haben<br />

Backen ohne Form- und Volumenänderung<br />

überstehen müssen. Zusätzlich zu der erforderlichen<br />

Backstabilität müssen sie ebenfalls hervorragende<br />

Eigenschaften bei der Verarbeitung<br />

besitzen und im Endprodukt die gewünschte<br />

Textur aufweisen.<br />

In einigen <strong>Backwaren</strong> wird manchmal auch<br />

eine begrenzte Backstabilität gesucht, damit<br />

die Fruchtzubereitung leicht aufschmilzt und<br />

nach dem Backprozess eine glänzende Oberfläche<br />

erhält.<br />

Um bei der Herstellung jeder Art von <strong>Fruchtzubereitungen</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Backwaren</strong> die gewünschten<br />

sensorischen und technologischen Eigenschaften<br />

zu erzielen, gewinnt die Verwendung von<br />

Pektinen ständig an Bedeutung. Besonders mit<br />

den H&F-Classic Pektinen, die ganz speziell auf<br />

diesen Verwendungszweck standardisiert werden,<br />

können – in Verbindung mit der geeigneten<br />

Verfahrenstechnik – Fruchtfüllungen und<br />

backstabile <strong>Fruchtzubereitungen</strong> hergestellt<br />

werden, die diesen Anforderungen in hohem<br />

Maße gerecht werden.


anForderungen<br />

an <strong>Fruchtzubereitungen</strong> <strong>für</strong> <strong>Backwaren</strong><br />

<strong>Fruchtzubereitungen</strong> <strong>für</strong> <strong>Backwaren</strong> werden je<br />

nach Bedarf als Eimer-, Fass- oder Container -<br />

ware hergestellt. Bei der Weiterverarbeitung<br />

werden die <strong>Fruchtzubereitungen</strong> aus dem<br />

je weiligen Gebinde entnommen und auf die<br />

Teiglinge oder das fertige Gebäck aufgetragen<br />

oder injiziert.<br />

Die Eigenschaften der <strong>Fruchtzubereitungen</strong><br />

selbst werden entscheidend durch die Verfahrenstechnik,<br />

durch die Rezepturparameter<br />

(Calciumionenkonzentration, Zuckerarten,<br />

löslicher Trockensubstanzgehalt, pH-Wert,<br />

Fruchtart) und die verwendete Pektintype<br />

beziehungsweise durch das Zusammenspiel<br />

dieser Faktoren beeinflusst.<br />

Um von der Produktion der Fruchtzubereitung<br />

über den Herstellungsprozess bis hin zur Lagerung<br />

der fertigen Backware einen optimalen<br />

Produktionsverlauf zu garantieren, ergeben<br />

sich an <strong>Fruchtzubereitungen</strong> <strong>für</strong> <strong>Backwaren</strong><br />

sehr hohe Anforderungen, die mit den geeigneten<br />

H&F-Classic Pektinen erfüllt werden können.<br />

Herstellung der Fruchtzubereitung<br />

Bei der großtechnischen Herstellung von <strong>Fruchtzubereitungen</strong><br />

<strong>für</strong> die <strong>Backwaren</strong>industrie<br />

werden diese während des Abkühlens ständig<br />

geschert und anschließend kalt in größere Gebinde<br />

z. B. Container abgefüllt. Dadurch wird<br />

die Ausbildung eines elastischen Gelnetzwerkes<br />

verhindert, so dass ein nicht geliertes,<br />

cremig-pastöses Produkt mit gewünschter<br />

Festigkeit entsteht.<br />

Die Fruchtzubereitung soll nach dem Abfüllen<br />

und der Lagerung im Großgebinde wieder gut<br />

zu verarbeiten sein und nach mechanischer Belastung<br />

(z. B. durch Pumpen, Rühren, Dosieren)<br />

wieder unverändert vorliegen. Das heißt, es<br />

wird eine strukturviskose und sehr regenerationsfähige<br />

Textur gewünscht.<br />

Zusätzlich dürfen während der Lagerung keine<br />

Nachgelierung und keine Synärese (Wasser -<br />

austritt aus dem Gel) auftreten. Diese Produktstabilität<br />

ist über die gesamte Lagerzeit im<br />

Gebinde sowie während der Haltbarkeitszeit<br />

der fertigen <strong>Backwaren</strong> äußerst wichtig.<br />

H&F-Pektine bieten ganz besondere Vorteile<br />

zur Herstellung von <strong>Fruchtzubereitungen</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Backwaren</strong>.<br />

Durch die schonende Pektinherstellung, den<br />

spezifischen Molekülaufbau und die spezielle<br />

Standardisierung auf diesen Verwendungszweck<br />

können mit H&F-Classic Pektinen <strong>Fruchtzubereitungen</strong><br />

mit optimaler Geschmeidigkeit<br />

bei gleichzeitig hoher Festigkeit hergestellt<br />

werden, die alle Anforderungen der Industrie<br />

erfüllen.<br />

Abb. 2: <strong>Backwaren</strong>,<br />

hergestellt mit back -<br />

stabilen <strong>Fruchtzubereitungen</strong>,<br />

die<br />

den Backprozess<br />

durchlaufen haben.<br />

PektIne in <strong>Fruchtzubereitungen</strong> <strong>für</strong> <strong>Backwaren</strong>


6<br />

<strong>Fruchtzubereitungen</strong> <strong>für</strong> <strong>Backwaren</strong>, die mit H&F-Classic Pektinen<br />

hergestellt werden, zeichnen sich besonders aus durch<br />

hervorragende Pumpfähigkeit<br />

geschmeidige Textur bei gleichzeitig hoher Festigkeit<br />

hohe Widerstandskraft gegenüber mechanischer Belastung<br />

ausgezeichnete Regenerationsfähigkeit auch nach mechanischer Belastung<br />

äußerst geringe Synäreseneigung<br />

große Toleranz gegenüber pH-Wert Schwankungen im Endprodukt<br />

Anpassungsmöglichkeit der Abfülltemperatur an die Gebindegröße<br />

Oberflächenglanz<br />

hervorragende Aroma- und Geschmacksfreisetzung<br />

Fruchtfüllungen, die nach dem Backprozess auf<br />

das fertige Gebäck aufdressiert oder in das<br />

Gebäck eingespritzt werden, weisen eine hochviskose<br />

und sehr feine, cremige Textur auf, die<br />

auch bei Fruchtauflagen den gewünschten<br />

Oberflächenglanz erzeugt.<br />

Diese Fruchtfüllungen werden durch das Pumpen<br />

und Dressieren hohen Scherbelastungen<br />

ausgesetzt. Es ist die Aufgabe des Pektins, eine<br />

synäresefreie und scherstabile Textur mit einer<br />

ausgezeichneten Regenerationsfähigkeit auszubilden,<br />

so dass die Fruchtzubereitung nach<br />

dem Dressieren und auch während längerer<br />

Lagerung ihre Form und Frische beibehält.<br />

Backprozess<br />

Backstabile <strong>Fruchtzubereitungen</strong>, welche vor<br />

dem Backprozess auf die Teiglinge aufgetragen<br />

oder in die Teiglinge eingespritzt werden, müssen<br />

je nach Anforderungen eine begrenzte<br />

Backstabilität oder eine vollständige Backstabilität<br />

aufweisen.<br />

Während des Backens im Ofen wird die Fruchtzubereitung<br />

gemeinsam mit den Teiglingen <strong>für</strong><br />

eine gewisse Zeit einer bestimmten Hitzeeinwirkung<br />

ausgesetzt.<br />

Ist eine Fruchtzubereitung backstabil, behält<br />

sie während dieser Hitzebelastung ihre ursprüngliche<br />

Form. Das heißt, dass sie weder<br />

kocht noch aufschmilzt und auch keine Synärese<br />

zeigt.<br />

Fehlerhafte, d. h. nicht backstabile <strong>Fruchtzubereitungen</strong><br />

schmelzen unter den gegebenen<br />

Bedingungen auf und beginnen zu zerfließen<br />

oder, sie beginnen aufgrund der Temperatur<br />

im Backofen zu kochen und es kommt zunächst<br />

zur Blasenbildung durch entstandenen Wasserdampf.<br />

Diese Blasen entweichen schließlich an<br />

der Oberfläche und es kommt zu einer unerwünschten,<br />

nicht kontrollierbaren Veränderung<br />

der Produktoberfläche. Man spricht auch von<br />

„Kraterbildung“.


Bei der Herstellung von bestimmten Produkten<br />

wie z. B. Linzertorte kann ein gewisses gezieltes<br />

Aufschmelzen der Fruchtzubereitung während<br />

des Backens erwünscht sein.<br />

Zerläuft die Fruchtzubereitung unter der gegebenen<br />

Temperatur nur an der Oberfläche, kommt<br />

es bei relativ guter Beibehaltung der Form zu<br />

einem schönen Oberflächenglanz, der dem<br />

Gebäck ein ansprechendes Äußeres verleiht.<br />

In diesem Fall spricht man von begrenzter<br />

Backstabilität.<br />

Abb. 3: Backstabile und nicht backstabile<br />

Fruchtzubereitung<br />

Nach dem Backen<br />

Da backstabile <strong>Fruchtzubereitungen</strong> vor allem<br />

in Dauerbackwaren zum Einsatz kommen, ist<br />

es besonders wichtig, dass das Gebäck über<br />

längere Zeit die optimale Qualität behält.<br />

Die Fruchtzubereitung soll daher auch nach<br />

dem Backen formstabil sein und darf kein<br />

Wasser freigeben, das heißt, sie darf nicht zur<br />

Synärese neigen.<br />

Idealerweise verfügt sie außerdem über einen<br />

aw-Wert, der im Bereich der <strong>Backwaren</strong> liegt.<br />

Mit H&F-Classic Pektinen können vollständig<br />

backstabile <strong>Fruchtzubereitungen</strong> und auch<br />

begrenzt backstabile <strong>Fruchtzubereitungen</strong> mit<br />

kontrolliertem Anschmelzen der Oberfläche<br />

hergestellt werden.<br />

H&F-Classic Pektinen garantieren:<br />

Texturstabilität auch während längerer<br />

Lagerung<br />

gezielte Einstellung der gewünschten<br />

Backstabilität<br />

keine Neigung zur Synärese<br />

höchste Funktionalität auch in Fruchtzubereitung<br />

mit einem aw-Wert im Bereich<br />

der <strong>Backwaren</strong><br />

7<br />

PektIne in <strong>Fruchtzubereitungen</strong> <strong>für</strong> <strong>Backwaren</strong>


StandardteStS<br />

zur Qualitätsbestimmung<br />

8<br />

Bestimmung der Backstabilität<br />

Die Backstabilität einer Fruchtzubereitung<br />

kann mit Hilfe von Standardtests im Labor<br />

bestimmt werden.<br />

Bei diesen Tests wird eine bestimmte Menge<br />

der Fruchtzubereitung mit Hilfe eines Metallrings<br />

mit definierter Geometrie auf eine<br />

Unterlage aufgebracht und unter genau<br />

festgelegten Bedingungen gebacken.<br />

backstabil<br />

begrenzt<br />

backstabil<br />

nicht<br />

backstabil<br />

Abb. 4: Beurteilung der Backstabilität<br />

Während und nach dem Backvorgang werden<br />

die Formveränderung und die Volumenveränderung<br />

beobachtet und beurteilt.<br />

Die Testbedingungen werden so praxisnah wie<br />

möglich gewählt, woraus in Abhängigkeit der<br />

Anforderungen an die Fruchtzubereitung drei<br />

Standardtests entwickelt wurden, die sich in<br />

der Qualitätskontrolle bewährt haben.<br />

formstabil<br />

glänzende<br />

Oberfläche


Backtest 1 (BT1)<br />

BT1 dient zur Beurteilung von <strong>Fruchtzubereitungen</strong>,<br />

welche begrenzt backstabil sind.<br />

Die Fruchtzubereitung wird mit Hilfe eines<br />

standardisierten Metallrings auf einen Mürbeteigtaler<br />

aufgebracht und gebacken.<br />

Metallring: 40 mm, Höhe 5 mm<br />

Mürbeteigtaler: 50 mm, Höhe 4 mm<br />

Backzeit: 15 Minuten<br />

Backofentemperatur: 200 °C<br />

(Vorgeheizt, Ober- und Unterhitze)<br />

Backtest 2 (BT2)<br />

BT2 ist ein strengerer Test, welcher zur Beurteilung<br />

von <strong>Fruchtzubereitungen</strong> mit hoher<br />

Backstabilität dient.<br />

Die Fruchtzubereitung wird ebenfalls mit Hilfe<br />

eines standardisierten Metallrings auf einen<br />

Mürbeteigtaler aufgebracht, im Vergleich zu<br />

BT1 jedoch etwas länger gebacken.<br />

Metallring: 60 mm, Höhe 10 mm<br />

Mürbeteigtaler: 80 mm, Höhe 4 mm<br />

Backzeit: 20 Minuten<br />

Backofentemperatur: 200 °C<br />

(Vorgeheizt, Ober- und Unterhitze)<br />

Abb. 5: Backtest 3 (v.l. begrenzt backstabil, backstabil, nicht backstabil)<br />

Backtest 3 (BT3)<br />

Dieser Backtest ist noch strenger und dient zur<br />

Beurteilung von <strong>Fruchtzubereitungen</strong>, welche<br />

eine sehr hohe Backstabilität haben. Als Unterlage<br />

wird Filterpapier anstelle des Mürbeteigtalers<br />

verwendet. So hat die Fruchtzubereitung<br />

nahezu direkten Kontakt zum Backblech und<br />

wird von unten viel stärker erhitzt als bei BT1<br />

und BT2.<br />

Metallring: 60 mm, Höhe 10 mm<br />

Filterpapier: 90 mm<br />

Backzeit: 20 Minuten<br />

Backofentemperatur: 200 °C<br />

(Vorgeheizt, Ober- und Unterhitze)<br />

Bei allen drei Tests erfolgt die Auswertung entsprechend<br />

dem abgebildeten Schema.<br />

Die untersuchte Fruchtzubereitung wird als<br />

backstabil beurteilt, wenn sie während des<br />

Backens weder aufschmilzt noch auskocht und<br />

wenn keine Blasenbildung sowie kaum Formund<br />

Volumenveränderung auftreten.<br />

Von begrenzter Backstabilität spricht man,<br />

wenn die Fruchtzubereitung unter weitgehender<br />

Beibehaltung der vorgegebenen Form an<br />

der Oberfläche leicht aufschmilzt und nach<br />

dem Backen einen schönen Glanz aufweist.<br />

Ist die Fruchtzubereitung vollständig zerlaufen,<br />

so ist sie nicht backstabil.<br />

9<br />

PektIne in <strong>Fruchtzubereitungen</strong> <strong>für</strong> <strong>Backwaren</strong>


10<br />

Abb. 6: Synäresetest<br />

Beurteilung der Synäreseneigung<br />

Synärese ist das Austreten von Flüssigkeit aus<br />

einem Gel und eine unerwünschte Erscheinung<br />

bei <strong>Fruchtzubereitungen</strong> <strong>für</strong> <strong>Backwaren</strong>.<br />

Synärese tritt vor allem nach mechanischer<br />

Zerstörung des Gelnetzwerkes auf. Je stärker<br />

die Synäreseneigung ausgeprägt ist, desto<br />

mehr Flüssigkeit kann das Gelgerüst verlassen.<br />

<strong>Fruchtzubereitungen</strong> mit Synärese zeigen eine<br />

verminderte Backstabilität und führen aufgrund<br />

des Flüssigkeitsaustritts zu einer Verfärbung<br />

und zu einem Aufweichen des Gebäckes. Zudem<br />

verliert die Fruchtzubereitung aufgrund des<br />

Flüssigkeitsverlustes an Frische und Qualität.<br />

<strong>Fruchtzubereitungen</strong> <strong>für</strong> <strong>Backwaren</strong> werden<br />

vor und nach dem Backen auf ihre Synäreseneigung<br />

geprüft, um die spezifischen Anforderungen<br />

bei der Herstellung, dem Backprozess<br />

und während der Lagerung zu erfüllen.<br />

Die Fruchtzubereitung wird mit Hilfe eines<br />

standardisierten Metallrings auf ein Filterpapier<br />

aufgetragen.<br />

Dieses Filterpapier saugt die nicht gebundene<br />

Flüssigkeit („Synärese“) auf, wodurch ein<br />

„Hof“ um die Fruchtzubereitung herum sichtbar<br />

wird.<br />

Die Bestimmung der Synäreseneigung vor dem<br />

Backen erfolgt nach einer definierten Zeitspanne<br />

nach dem Auftragen, wobei der Durchmesser<br />

dieses „Hofs“ gemessen wird. Je größer der<br />

Durchmesser dieses „Hofs“ ist, desto größer ist<br />

die Synäreseneigung.<br />

Anschließend wird diese Fruchtzubereitung<br />

unter genau definierten Bedingungen gebacken.<br />

Die Bestimmung der Synäreseneigung nach<br />

dem Backen erfolgt unmittelbar nach dem<br />

Abkühlen des Gebäcks. Dazu wird nochmals<br />

der Durchmesser des „Hofs“ gemessen und zusätzlich<br />

die Oberfläche der Fruchtzubereitung<br />

optisch beurteilt, wobei viele kleine „Krater“,<br />

verursacht durch das Entweichen von Wasserdampf,<br />

auf eine ungenügende Wasserbindung<br />

und somit auf eine große Synäreseneigung<br />

hinweisen.


Struktur von Pektin<br />

Pektin ist ein wichtiges Strukturelement aller<br />

pflanzlichen Lebensmittel. Chemisch betrachtet<br />

ist Pektin eine makromolekulare Verbindung,<br />

die zu den Heteropolysacchariden zählt. Hauptbestandteil<br />

ist die Polygalakturonsäure, die<br />

teilweise mit Methanol verestert ist.<br />

Bei einem Veresterungsgrad von über 50 %<br />

spricht man von hochverestertem Pektin, bei<br />

einem Veresterungsgrad unter 50 % spricht<br />

man von niederverestertem Pektin.<br />

Geliermechanismen<br />

Nach modernen Gelbildungstheorien treten bei<br />

der Gelierung regelmäßige Zonen der Pektinmakromoleküle<br />

zu Haftzonen zusammen. Diese<br />

Haftzonen werden durch die Anwesenheit von<br />

Neutralzuckerseitenketten unterbrochen und<br />

es bilden sich an anderer Stelle neue Haftzonen.<br />

So kann ein dreidimensionales Netzwerk entstehen,<br />

das in der Lage ist, große Mengen<br />

Wasser zu immobilisieren.<br />

Abb. 7: Struktur von Pektin<br />

gelIerverhalten<br />

der Pektine<br />

Gelbildung hochveresterter Pektine<br />

Bei den hochveresterten Pektinen entstehen bei<br />

den <strong>für</strong> die Gelbildung notwendigen Haftzonen<br />

einerseits hydrophobe Wechselwirkungen zwischen<br />

den Methylestergruppen und andererseits<br />

Wasserstoffbrückenbindungen, die sich z. B.<br />

zwischen freien, nicht dissoziierten Carboxylgruppen<br />

der Pektinketten ausbilden können.<br />

Bei diesem so genannten Zucker-Säure-Geliermechanismus<br />

setzt eine hohe Konzentration an<br />

Zucker die Wasseraktivität des Systems herab.<br />

Die Pektinketten werden dehydratisiert und<br />

können so leichter zusammentreten. Die Zugabe<br />

von Säure bewirkt eine Zurückdrängung der<br />

Dissoziation der freien Carboxylgruppen,<br />

wodurch die gegenseitige Abstoßung negativ<br />

geladener Pektinmoleküle verhindert wird.<br />

Hochveresterte Pektine gelieren optimal bei einem<br />

löslichen Trockensubstanzgehalt von über<br />

60 % und in einem pH-Wert von ca. 3,0.<br />

11<br />

PektIne in <strong>Fruchtzubereitungen</strong> <strong>für</strong> <strong>Backwaren</strong>


12<br />

Abb. 8: Ausbildung von Haftzonen bei der Gelierung<br />

O<br />

–<br />

OOC<br />

O<br />

HO<br />

Ca 2+<br />

Ca 2+<br />

OH<br />

O<br />

Ca 2+<br />

O<br />

O<br />

–<br />

O<br />

Ca 2+<br />

OH<br />

Ca 2+<br />

Ca 2+<br />

O<br />

–<br />

OH OOC<br />

Gelbildung niederveresterter Pektine<br />

Niederveresterte Pektine gelieren wie die<br />

hochveresterten Pektine ebenfalls nach dem<br />

„Zucker-Säure-Geliermechanismus“. Zusätzlich<br />

sind niederveresterte Pektine aber auch in der<br />

Lage, mit zweiwertigen Kationen wie zum Beispiel<br />

Calciumionen, Haftzonen auszubilden.<br />

Die Bindung erfolgt durch Komplexierung der<br />

zweiwertigen Ionen („Egg-Box“-Geliermodell).<br />

Die Gelierung mit Calciumionen erfolgt relativ<br />

unabhängig vom löslichen Trockensubstanzgehalt<br />

und dem Produkt-pH-Wert.<br />

HO<br />

HO COO –<br />

O –<br />

HO<br />

O<br />

O<br />

HO O<br />

HO COO<br />

O<br />

O<br />

O<br />

OH<br />

–<br />

O –<br />

O<br />

O<br />

HO O<br />

O<br />

O<br />

OH<br />

Abb. 9: „Egg-Box Geliermodell“<br />

O<br />

Ca 2+<br />

HO<br />

Ca 2+<br />

Ca 2+<br />

OH<br />

O<br />

Ca 2+<br />

O<br />

O<br />

–<br />

O<br />

OH<br />

O<br />

OH


Einflussfaktoren auf die Gelierung von<br />

niederveresterten Pektinen<br />

Einfluss der Calciumionenkonzentration<br />

Die zur optimalen Gelierung notwendige<br />

Calciumionenkonzentration hängt dabei von<br />

verschiedenen Produktparametern wie z. B.<br />

dem Trockensubstanzgehalt, der Zuckerart<br />

(Mono- oder Disaccharide, Zuckeralkohole,<br />

Glycerin etc.), dem pH-Wert und dem Puffersystem<br />

ab.<br />

Bei geringer Calciumzugabe zu einem Pektinsystem<br />

beginnen sich die Pektinketten über<br />

Calciumbrücken zusammenzulagern wodurch<br />

zunächst die Viskosität ansteigt (siehe Abb. 10).<br />

Bei Erhöhung der Calciumdosierung bildet sich<br />

ein Gel aus, welches mit steigender Calciumdosierung<br />

immer fester und elastischer wird.<br />

Ca 2+<br />

Ca 2+<br />

Ca 2+<br />

Abb. 10: Einfluss der Calciumionenkonzentration auf die Ausbildung von Haftzonen<br />

Wird die Calciumdosierung über ein bestimmtes<br />

Maximum noch weiter erhöht, kommt es<br />

unter den gegebenen Bedingungen zur so<br />

genannten Vorgelierung.<br />

Bei einer noch weiteren Erhöhung der Calciumkonzentration<br />

fällt unter den gegebenen Herstellungsbedingungen<br />

schließlich das wasserunlösliche<br />

Calcium-Pektinat aus.<br />

Um synäresefreie und backstabile <strong>Fruchtzubereitungen</strong><br />

zu erhalten, wird die Calciumionenkonzentration<br />

so gewählt, dass beim Abkühlen<br />

auf die Abfülltemperatur eine kontrollierte<br />

Vorgelierung eingeleitet wird. Dabei bilden<br />

sich feine Gelpartikel und die Fruchtzube -<br />

reitung bekommt den gewünschten struktur -<br />

viskosen Charakter.<br />

Ketten-<br />

Assoziation<br />

13<br />

PektIne in <strong>Fruchtzubereitungen</strong> <strong>für</strong> <strong>Backwaren</strong><br />

Gel<br />

gewünschte<br />

Vorgelierung


14<br />

Einfluss des Produkt-pH-Wertes<br />

Bei den niederveresterten Pektinen nehmen die<br />

Bruchfestigkeit und die maximal erreichbare Gelstärke<br />

ab, wenn der pH-Wert im Endprodukt<br />

erhöht wird. Dadurch werden die Gele weicher<br />

und die Textur viskoser.<br />

Mit einer Erhöhung des pH-Wertes steigt auch<br />

der Calciumbedarf, der notwendig ist, um eine<br />

bestimmte Gelstärke zu erreichen. Außerdem<br />

wird der Arbeitsbereich breiter. Dies bedeutet,<br />

dass im Vergleich zu tieferen pH-Werten (z. B.<br />

pH 3,0) die Gele bei höheren pH-Werten (z. B.<br />

pH 4,0) toleranter gegenüber Schwankungen<br />

im Calciumgehalt sind. Bei der Herstellung von<br />

<strong>Fruchtzubereitungen</strong> <strong>für</strong> <strong>Backwaren</strong> vergrößert<br />

sich somit der Toleranzbereich und die Produktionssicherheit<br />

nimmt entsprechend zu.<br />

Die Erhöhung des pH-Wertes führt zu einer<br />

Zunahme an geladenen Teilchen im Gel. Die<br />

Calciumionen reagieren nun auch verstärkt mit<br />

anderen negativ geladenen Puffersubstanzen,<br />

wodurch der Anteil der Calciumionen, der mit<br />

dem Pektin reagiert, abnimmt.<br />

Infolge der durch den pH-Wert bedingte, stärkere<br />

Dissoziation der freien Carboxylgruppen,<br />

stoßen sich die Pektinketten stärker gegenseitig<br />

ab, wodurch ebenfalls die Gelfestigkeit sinkt.<br />

Eine Erhöhung der Calciumionenkonzentration<br />

schafft jedoch wieder mehr Verknüpfungspunkte<br />

zwischen den Pektinmolekülen und die<br />

Gelfestigkeit steigt somit an.


Bruchfestigkeit [HPE]<br />

Parameter:<br />

• niederverestertes Pektin, VE 40 %<br />

• Sacharosegel mit steigendem Trockensubstanzgehalt<br />

• 0.1 m Citronensäure/Kaliumcitrat Pufferlösung<br />

2400<br />

2200<br />

2000<br />

1800<br />

1600<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

60 % TS<br />

40 % TS<br />

20 % TS<br />

pH 3,0<br />

pH 3,5<br />

pH 4,0<br />

10 30 50 70 90 110 130 150 170<br />

Calcium-Konzentration [mg Ca 2+ /g Pektin]<br />

Abb. 11: Bruchfestigkeit (<strong>Herbstreith</strong>-Pektinometer) von NV-Pektingelen in Abhängigkeit des Calciumgehaltes unter<br />

dem Einfluss von löslichem Trockensubstanzgehalt und Produkt-pH-Wert<br />

Einfluss des löslichen<br />

Trockensubstanzgehaltes<br />

Ein wichtiger Parameter bei der Auswahl geeigneter<br />

Pektine <strong>für</strong> die Anwendung in <strong>Fruchtzubereitungen</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Backwaren</strong> ist der lösliche<br />

Trockensubstanzgehalt in der Rezeptur, welcher<br />

die Geliereigenschaften der niederveresterten<br />

Pektine stark beeinflusst.<br />

Bei Gelen, die mit niederveresterten Pektinen<br />

hergestellt werden, ist die maximal erreichbare<br />

Bruchfestigkeit am höchsten, wenn der lösliche<br />

Trockensubstanzgehalt am höchsten ist. Zur<br />

Erzielung dieser maximalen Bruchfestigkeit<br />

bzw. zur Ausbildung eines vergleichbar festen<br />

Gels wird bei hohem Trockensubstanzgehalt<br />

(z. B. bei 60 % TS) eine geringere Calciumionendosierung<br />

benötigt als bei einem weniger<br />

hohen Trockensubstanzgehalt (z. B. 20 % TS).<br />

Gleichzeitig wird der „Arbeitsbereich“, bei dem<br />

die Gele fest, aber nicht vorgeliert sind, mit<br />

abnehmendem Trockensubstanzgehalt breiter.<br />

15<br />

PektIne in <strong>Fruchtzubereitungen</strong> <strong>für</strong> <strong>Backwaren</strong>


16<br />

Saccharose 100<br />

Glucose 50<br />

Fructose 110<br />

Sorbit 70<br />

Abb. 12: Einfluss der Zuckerart<br />

Süßkraft Viskosität der Calciumbedarf<br />

<strong>Fruchtzubereitungen</strong> zur optimalen<br />

(konst. Ca 2+ -Dosierung) Gelierung<br />

Einfluss der Zuckerart<br />

Neben der Konzentration an Zucker übt auch<br />

die Zuckerart einen wichtigen Einfluss auf die<br />

Geliereigenschaften und die Backstabilität aus.<br />

So ist der Calciumbedarf zur optimalen Gelierung<br />

bei Gelen mit Sorbit weitaus höher als<br />

bei Saccharose. Fructose und Glucose liegen im<br />

Calciumbedarf dazwischen. Weitere Ein flüsse<br />

der verwendeten Zuckerarten auf die Gelier -<br />

eigenschaften und somit auf die Backsta bilität<br />

können ebenfalls beobachtet werden.<br />

Die verwendete Zuckerart beeinflusst zusätzlich<br />

auch die Viskosität, den Süßeeindruck und das<br />

Geschmacksprofil der backstabilen <strong>Fruchtzubereitungen</strong>.<br />

Einfluss der Puffersubstanzen<br />

Puffersubstanzen und Puffersysteme wie<br />

Natriumcitrat oder Kaliumcitrat in Verbindung<br />

mit Citronensäure werden bei der Herstellung<br />

von Gelen eingesetzt, um Schwankungen im<br />

pH-Wert des Endproduktes zu minimieren<br />

und um ein bestimmtes Geschmacksprofil zu<br />

erzeugen.<br />

hoch<br />

niedrig<br />

niedrig<br />

hoch<br />

Fruchteigene Pufferionen gelangen natürlicherweise<br />

auch immer bei Verwendung von Früchten<br />

oder Fruchtpulpen in die Fruchtzubereitung.<br />

Die Art und die Konzentration der vorhandenen<br />

Pufferionen hat erheblichen Einfluss auf<br />

den Calciumionenbedarf zur Erzielung bestimmter<br />

Gel- und Backfestigkeiten.<br />

Wird die Konzentration an Puffersubstanzen<br />

bei konstantem pH-Wert in einer Rezeptur<br />

erhöht, so muss auch die Calciumdosierung<br />

angehoben werden, um eine vergleichbare<br />

Gel- und Backfestigkeit zu erhalten.<br />

Das liegt einerseits daran, dass manche Puffersubstanzen<br />

mit Calcium stabile Komplexe<br />

bilden können und somit das Calcium dem<br />

Pektin entziehen.<br />

Zum anderen stören negativ geladene Pufferionen<br />

die geordnete Ausbildung des Gelgerüstes.<br />

Eine Höherdosierung an Calciumionen<br />

schafft mehr Verknüpfungspunkte zwischen<br />

den Pektinketten und unterstützt somit die<br />

Gelbildung.


Geliertemperatur, Vorgelierung und<br />

Abfülltemperatur<br />

Mit der Geliertemperatur, einer kontrollierten<br />

Vorgelierung und der gewählten Abfülltemperatur<br />

können die Textur und die Backstabilität<br />

der Fruchtzubereitung gezielt gesteuert werden.<br />

Bei der Geliertemperatur findet der Sol-Gel-<br />

Übergang, das heißt, der Übergang von einer<br />

flüssigen Phase in eine gelierte Phase statt.<br />

Die Geliertemperatur von einer Pektinlösung<br />

wird maßgeblich von der Calciumionenkonzentration<br />

beeinflusst und erhöht sich progressive<br />

bei zunehmender Calciumdosierung.<br />

gezIelte beeInFluSSung<br />

der Textur und der Backstabilität mit<br />

niederverestertem H&F-Classic Pektin<br />

Geliertemperatur ( °C)<br />

Geliertemperatur<br />

Abb. 13: Geliertemperatur von Gelen, hergestellt<br />

mit niederverestertem H&F-Classic Pektin<br />

mg Ca 2+ /g Pektin<br />

17<br />

PektIne in <strong>Fruchtzubereitungen</strong> <strong>für</strong> <strong>Backwaren</strong>


18<br />

Einfluss der Abfülltemperatur auf die Textur<br />

Die Geliertemperatur gibt vor, wie hoch die<br />

Abfülltemperatur liegen muss, um entweder<br />

eine Vorgelierung zu vermeiden oder aber<br />

gezielt herbeizuführen.<br />

Die <strong>für</strong> die Backstabilität erforderliche Vorgelierung<br />

tritt immer auf, wenn die Abfülltem -<br />

peratur unterhalb der Geliertemperatur liegt.<br />

Dann bildet das Pektin schon während dem<br />

Abkühlen im Herstellungsprozess und somit<br />

vor dem Abfüllen ein Gelnetzwerk aus, welches<br />

Festigkeit [PE]<br />

gleichzeitig beim Kühlen oder anschließend<br />

bei der Abfüllung mechanisch geschert wird.<br />

Daraus resultiert je nach gewählter Abfülltemperatur<br />

eine Reduzierung der Gelstärke. Im<br />

Gegenzug bildet sich die gewünschte strukturviskose,<br />

cremige Textur mit der erforderlichen<br />

Backstabilität aus.<br />

Mit der Auswahl an verschiedenen H&F-Classic<br />

Pektinen kann zudem die gewünschte Textur<br />

zusätzlich beeinflusst und diese gezielt hergestellt<br />

werden.<br />

Einfluss der Abfülltemperatur und Calciumkonzentration auf die Festigkeit von BFZ<br />

Calcium-Citrat [g/kg]<br />

Abfülltemperatur 80 °C Abfülltemperatur 60 °C<br />

Abb. 14: Gelfestigkeit in Abhängigkeit von der Calciumkonzentration der Abfülltemperatur


Einfluss der Geliertemperatur auf<br />

Backstabilität und Oberflächenglanz<br />

Backstabilität<br />

Eine Fruchtzubereitung ist dann backstabil,<br />

wenn sie unter den gegebenen Bedingungen<br />

während des Backprozesses (Temperatureinwirkung,<br />

Verweilzeit) weder kocht noch aufschmilzt<br />

und somit die ursprüngliche Form<br />

und ihr Aussehen beibehält.<br />

Ein Schmelzen der Fruchtzubereitung wird von<br />

der Zeit und der Backofentemperatur beeinflusst,<br />

während das Gel den Backprozess durchläuft.<br />

Ein Gel schmilzt entweder, wenn es über<br />

eine kurze Zeitspanne weit über die Schmelztemperatur<br />

erhitzt wird oder wenn es Temperaturen<br />

im Bereich der Schmelztemperatur über<br />

längere Zeit ausgesetzt ist.<br />

Die Schmelztemperatur von Pektingelen liegt<br />

etwas höher als die Geliertemperatur und steht<br />

mit ihr in engem Zusammenhang. Je höher die<br />

Geliertemperatur ist, desto höher liegt auch die<br />

Schmelztemperatur der Fruchtzubereitung.<br />

Somit kann mit der Calciumdosierung, welche<br />

direkt die Geliertemperatur beeinflusst, ebenfalls<br />

die Schmelztemperatur der Fruchtzubereitung<br />

gesteuert werden.<br />

Für backstabile <strong>Fruchtzubereitungen</strong> – hergestellt<br />

mit niederveresterten H&F-Classic Pektinen<br />

– bedeutet das, dass durch eine Erhöhung<br />

der Calciumkonzentration die Schmelztemperatur<br />

ansteigt. Dies hat eine Verbesserung der<br />

Backstabilität zur Folge.<br />

Bei einer bestimmten Calciumdosierung erreicht<br />

die Backstabilität ein Maximum. Wird die<br />

Cal ciumzugabe über diese Dosierung erhöht,<br />

steigt die Geliertemperatur zwar weiterhin an,<br />

die Backstabilität nimmt jedoch allmählich<br />

wieder ab.<br />

Die Ursache hier<strong>für</strong> ist die Reaktion des<br />

niederveresterten Pektins mit den zugefügten<br />

Calciumionen.<br />

Ab einer bestimmten Calciumdosierung bilden<br />

sich so viele Verknüpfungspunkte zwischen<br />

den Pektinketten aus, dass eine Einlagerung<br />

von Wasser in die Gelstruktur verhindert wird.<br />

Dieses ungebundene Wasser würde während<br />

des Backens dazu führen, dass die Fruchtzu -<br />

bereitung kocht. Es käme zur Blasenbildung<br />

und damit zu einer Veränderung der ursprünglichen<br />

Form.<br />

Wie hoch letztendlich die Schmelztemperatur<br />

der Fruchtzubereitung sein muss, hängt vom<br />

gewünschten Produkt und vom Herstellungsprozess<br />

der Backware ab.<br />

19<br />

PektIne in <strong>Fruchtzubereitungen</strong> <strong>für</strong> <strong>Backwaren</strong>


20<br />

nicht backstabil begrenzt backstabil nicht backstabil<br />

backstabil<br />

Geliertemperatur Gelfestigkeit mg Ca2+ /g Pektin<br />

Synäresevolumen Backstabilität<br />

Abb. 15: Schematische Darstellung von Geliertemperatur, Gelfestigkeit, Backstabilität und Synäresevolumen in<br />

Abhängigkeit von der Calciumionen-Konzentration<br />

Oberflächenglanz<br />

Werden hochbackstabile Produkte mit einem<br />

eher matten Aussehen gewünscht, muss die<br />

Schmelztemperatur der Fruchtzubereitung oberhalb<br />

der Backofentemperatur liegen. Die Fruchtzubereitung<br />

erfährt dann während des Backvorgangs<br />

keinerlei Veränderung bezüglich der Form<br />

und behält ihr ursprüngliches Aussehen bei.<br />

Produkte mit einer brillant glänzenden Oberfläche<br />

können hergestellt werden, wenn <strong>Fruchtzubereitungen</strong><br />

verwendet werden, deren<br />

Schmelztemperatur nur wenig unterhalb der<br />

Backofentemperatur liegt. Die Fruchtzube -<br />

reitung schmilzt dann beim Backen nur an der<br />

Oberfläche auf. Aufgrund der Wärmeübertragung<br />

bleibt die Kerntemperatur unterhalb der<br />

Schmelztemperatur der Fruchtzubereitung, so<br />

dass die vorgegebene Form stabil bleibt.


Fruchtzubereitung<br />

Backofen Vor dem<br />

200 °C Backen<br />

Mürbeteig<br />

matte Oberfläche<br />

Schmelztemperatur<br />

„backstabil“<br />

> 200 °C<br />

200 °C 115 °C<br />

glänzende Oberfläche<br />

Schmelztemperatur<br />

„begrenzt<br />

115-200 °C backstabil“<br />

200 °C 115 °C<br />

Schmelztemperatur<br />

„nicht<br />

< 115 °C backstabil“<br />

Abb. 16: Oberflächeneffekte und Formveränderung<br />

Da die obere Schicht der Fruchtzubereitung<br />

auf eine Temperatur oberhalb der Schmelz -<br />

temperatur erhitzt wird, können sich die<br />

Pektinmoleküle beim anschließenden Ab -<br />

kühlen neu orientieren. Es bildet sich eine<br />

elastische und transparente Gelschicht, die<br />

dem Produkt den gewünschten brillanten<br />

Glanz verleiht.<br />

Das Pektin Classic AB 902 ist <strong>für</strong> diese Anwendung<br />

besonders gut geeignet, da sich aufgrund<br />

des speziellen Herstellungsverfahrens<br />

dieses niederveresterten Pektins die Schmelztempe-ratur<br />

der Fruchtzubereitung besonders<br />

gut einstellen lässt.<br />

21<br />

PektIne in <strong>Fruchtzubereitungen</strong> <strong>für</strong> <strong>Backwaren</strong>


22<br />

tri-Calciumorthophosphat<br />

tri-Calciumdicitrat<br />

Formel Calcium-<br />

Gehalt<br />

Ca3 (PO4)2 38,76 %<br />

C12H10Ca3O14 x<br />

4H2O<br />

Calciumlactat C6H10CaO6 x<br />

5H2O<br />

21,08 %<br />

13,00 %<br />

Calciumchlorid CaCI2 x 2H2O 27,26 %<br />

Abb. 17: Eigenschaften verschiedener Calciumsalze<br />

Einfluss von Calciumsalzen<br />

Bei der Herstellung von backstabilen <strong>Fruchtzubereitungen</strong><br />

mit niederveresterten Pektinen<br />

wird im Gegensatz zu Konfitüren bzw. Marmeladen<br />

eine vorgelierte Textur gewünscht.<br />

Diese erwünschte Vorgelierung wird durch eine<br />

gezielte Dosierung einer Auswahl an Calciumsalzen<br />

unter Berücksichtigung der weiteren<br />

Produktionsparameter erhalten.<br />

Dissoziationsgeschwindigkeit<br />

langsam<br />

schnell<br />

Löslichkeit Struktur der<br />

vorgelierten<br />

<strong>Fruchtzubereitungen</strong><br />

schlecht<br />

gut<br />

fein<br />

grob<br />

Dank dieser kontrollierten Vorgelierung erhält<br />

man backstabile <strong>Fruchtzubereitungen</strong> mit<br />

einer typischen pastösen Textur, einer geringen<br />

Synäreseneigung und sehr guten Verarbeitungseigenschaften.<br />

Das Fließverhalten solcher Produkte ist plastisch<br />

bzw. strukturviskos mit Fließgrenze. Eine Fließgrenze<br />

verursacht eine bestimmte Festigkeit im<br />

Ruhezustand, die bewirkt, dass die Fruchtzubereitung<br />

auf dem Gebäck ihre vorgegebene<br />

Form behält.


Wirken auf das Produkt jedoch Kräfte ein, die<br />

höher als die Fließgrenze sind, beginnt die<br />

Fruchtzubereitung strukturviskos zu fließen.<br />

Strukturviskosität heißt, dass die Viskosität<br />

mit zunehmender Scherbelastung abnimmt.<br />

Scherbelastungen treten bei der Verarbeitung,<br />

z. B. beim Pumpen und Dosieren, auf. Je ausgeprägter<br />

die Viskositätsabnahme unter Belastung<br />

ist, desto besser wird die Pumpfähigkeit.<br />

Nach Ende der Belastung gewinnt die Fruchtzubereitung<br />

ihre ursprüngliche Viskosität<br />

wieder zurück. Auch die Fließgrenze und damit<br />

die Ausgangsfestigkeit werden nach einer bestimmten<br />

Regenerationszeit nahezu vollständig<br />

zurückgebildet.<br />

Auswahl des Calciumsalzes<br />

Zur Herstellung von backstabilen <strong>Fruchtzubereitungen</strong><br />

stehen in der Praxis unterschiedliche<br />

Calciumsalze zur Verfügung. Jedes dieser Salze<br />

besitzt andere Eigenschaften bezüglich der<br />

Löslichkeit, des Dissoziationsverhaltens und<br />

des Komplexbildungsvermögens.<br />

Diese Eigenschaften sind vor allem von der<br />

Konzentration des Calciumsalzes, vom pH-Wert<br />

im Medium und von der Temperatur abhängig.<br />

Die Auswahl des geeigneten Calciumsalzes zur<br />

Herstellung von backstabilen <strong>Fruchtzubereitungen</strong><br />

sollte unter folgenden Aspekten erfolgen:<br />

Produkt pH-Wert<br />

Üblicherweise wird in der Lebensmittelindustrie<br />

mit Calciumcitrat als Calciumlieferant<br />

gearbeitet. Bei Produkten mit<br />

höheren pH-Werten ist Calciumcitrat<br />

jedoch sehr schwer löslich. Calciumlactat<br />

kann in diesem Fall aufgrund seiner<br />

besseren Löslichkeit das geeignete<br />

Calciumsalz sein.<br />

Textur<br />

Die Textur einer backstabilen Fruchtzubereitung<br />

hängt von der Geschwindigkeit ab,<br />

mit welcher die Vorgelierung eintritt. Diese<br />

Geschwindigkeit kann über das Dissoziationsverhalten<br />

des verwendeten Calciumsalzes<br />

gesteuert werden.<br />

Ein Salz, das aufgrund seines hohen Dissoziationsvermögens<br />

die Calciumionen sofort zur<br />

Verfügung stellt (z.B. Calciumchlorid), führt<br />

zu einer schnellen Vorgelierung und damit zu<br />

einer grobkörnigen Textur. Durch Zugabe von<br />

Calciumsalzen mit geringerer Dissoziationsgeschwindigkeit,<br />

wie z. B. Calciumcitrat, ist die<br />

Vorgelierung eher langsam, wodurch feine<br />

cremige Texturen entstehen (vgl. Abb. 17).<br />

23<br />

PektIne in <strong>Fruchtzubereitungen</strong> <strong>für</strong> <strong>Backwaren</strong>


24<br />

Fruchtart Löslicher<br />

Trockensubstanzgehalt<br />

Gesamtballaststoffe,<br />

löslich / unlöslich<br />

Apfel 15-16 % gesamt: 20,3 g/kg<br />

davon löslich: 4,8 g/kg<br />

davon unlöslich: 15,5 g/kg<br />

Aprikose 13-15 % gesamt: 15,4 g/kg<br />

davon löslich: 7,1 g/kg<br />

davon unlöslich: 8,3 g/kg<br />

Himbeere 14-15 % gesamt: 46,8 g/kg<br />

davon löslich: 9,8 g/kg<br />

davon unlöslich: 37,0 g/kg<br />

Sauerkirsche<br />

15-16 % gesamt: 10,4 g/kg<br />

davon löslich: 5,7 g/kg<br />

davon unlöslich: 4,7 g/kg<br />

Anwendung verschiedener Früchte<br />

Die verschiedenen Früchte bzw. Fruchtpulpen,<br />

welche bei der Herstellung von <strong>Fruchtzubereitungen</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Backwaren</strong> eingesetzt werden,<br />

beeinflussen aufgrund ihrer Inhaltsstoffe die<br />

Textur und die Backstabilität unterschiedlich.<br />

Je nach verwendeter Frucht können besonders<br />

der Gehalt an löslicher Trockensubstanz, der<br />

Gehalt an Fasern bzw. Ballaststoffen, der<br />

Eigen-Pektingehalt, der Gehalt an Gesamtsäure<br />

und somit der pH-Wert und der Calciumgehalt<br />

einen Einfluss auf das Endprodukt haben.<br />

Pektingehalt<br />

Gesamtsäuregehalt<br />

Abb. 18: Häufig genutzte Früchte <strong>für</strong> die Anwendung in backfesten <strong>Fruchtzubereitungen</strong><br />

fruchteigener<br />

Ca 2+ -Gehalt<br />

0,61 % 4,6 g/kg ca. 60 mg/kg<br />

0,99 % 14,0 g/kg ca. 160 mg/kg<br />

0,40 % 21,2 g/kg ca. 400 mg/kg<br />

0,30 % 18,0 g/kg ca. 80 mg/kg<br />

Quelle: Souci-Fachmann-Kraut „Die Zusammensetzung der Lebensmittel, Nährwert-Tabellen“, 2000<br />

*K. Herrmann, „Obst, Obstdauerwaren u. Obsterzeugnisse“, 1996<br />

Um Produkte mit konstanten Eigenschaften<br />

herzustellen, ist es daher unter Umständen<br />

notwendig, diese Unterschiede der verwendeten<br />

Frucht in der Rezeptur zu berücksichtigen.<br />

So haben <strong>Fruchtzubereitungen</strong> mit einem von<br />

Natur aus geringen Calciumgehalt (z. B. Äpfel)<br />

einen höheren Calciumbedarf als calciumreiche<br />

Früchte (z. B. Himbeeren).<br />

Abb. 18 enthält Angaben über die <strong>für</strong> die<br />

Herstellung von <strong>Fruchtzubereitungen</strong> wichtigen<br />

Inhaltsstoffe der vier am häufigsten<br />

verwendeten Fruchtarten.


<strong>Fruchtzubereitungen</strong> <strong>für</strong> die industrielle Herstellung<br />

von <strong>Backwaren</strong> werden fast ausschließlich<br />

mit niederveresterten Pektinen produziert.<br />

Hochveresterte Pektine werden hingegen vielfach<br />

in <strong>Fruchtzubereitungen</strong> <strong>für</strong> die traditionelle<br />

Herstellung von <strong>Backwaren</strong> eingesetzt.<br />

Der Vorteil der hochveresterten Pektine ist ihre<br />

hohe Geliertemperatur und somit auch die hohe<br />

Schmelztemperatur der Gele. Mit hochveresterten<br />

Pektinen hergestellte <strong>Fruchtzubereitungen</strong><br />

weisen deshalb eine sehr gute Backstabilität auf.<br />

Das mit hochveresterten Pektinen ausgebildete<br />

Gelnetzwerk kann jedoch mechanisch leicht<br />

zerstört werden . Bei dieser Zerstörung der<br />

Gelstruktur wird gebundenes Wasser wieder<br />

frei. Es bildet sich Synärese und die Fruchtzubereitung<br />

verliert ihre Backstabilität, weil das<br />

freie Wasser während des Backprozesses zu<br />

kochen beginnt.<br />

hochvereSterte PektIne<br />

<strong>für</strong> backstabile <strong>Fruchtzubereitungen</strong><br />

Somit dürfen mit hochveresterten Pektinen<br />

hergestellte <strong>Fruchtzubereitungen</strong> nur einer<br />

möglichst geringen mechanischen Belastung<br />

während dem Verarbeitungsprozess (pumpen,<br />

dosieren, etc.) ausgesetzt werden, was meist<br />

nur in der traditionellen Herstellung von <strong>Backwaren</strong><br />

möglich ist. In der industriellen Herstellung<br />

wirken hingegen zu hohe Scherkräfte auf<br />

das Gelnetzwerk ein, weshalb <strong>für</strong> diese Anwendung<br />

niederveresterte Pektine eingesetzt<br />

werden.<br />

In der Praxis werden heute vielfach hochveresterte<br />

Apfelpektine eingesetzt. Der Vorteil<br />

der Apfelpektine ist die Ausbildung eines viskosen,<br />

cremigen Gelnetzwerkes bei einer sehr<br />

hohen Wasserbindung. Dies verbessert die<br />

Belastbarkeit des Gels gegenüber der mechanischen<br />

Bearbeitung und reduziert die Synäreseneigung<br />

im Vergleich zu Zitruspektin.<br />

25<br />

PektIne in <strong>Fruchtzubereitungen</strong> <strong>für</strong> <strong>Backwaren</strong>


26<br />

FruchtzubereItungen<br />

<strong>für</strong> <strong>Backwaren</strong> mit niedrigem<br />

Trockensubstanzgehalt<br />

<strong>Fruchtzubereitungen</strong> mit einem niedrigen<br />

Trockensubstanzgehalt von zum Beispiel<br />

30-40 °Brix werden immer häufiger in frischen<br />

<strong>Backwaren</strong> mit kurzer Haltbarkeit eingesetzt.<br />

Durch den geringen Zuckergehalt ist viel mehr<br />

freies Wasser in der Fruchtzubereitung vorhanden,<br />

was die Anforderungen an das niederveresterte<br />

Pektin erhöht.<br />

Dank der hohen Wasserbindekapazität der<br />

Apfelpektine können <strong>Fruchtzubereitungen</strong> mit<br />

niedrigem Trockensubstanzgehalt hergestellt<br />

werden, die eine hervorragende Backstabilität<br />

und eine minimale Synäreseneigung aufweisen.<br />

Zusätzlich kann durch den Einsatz einer Kombination<br />

von niederveresterten Apfelpektinen<br />

und Herbacel AQ Plus Citrusfaser* noch eine<br />

Erhöhung der Backstabilität erreicht werden.<br />

Rezeptur <strong>für</strong> eine traditionelle<br />

backstabile Fruchtzubereitung<br />

mit Pektin Classic AB 401<br />

Zudem erhält die Fruchtzubereitung eine äußerst<br />

cremige Textur und ein angenehmes Mundgefühl<br />

bei minimalster Synäreseneigung.<br />

Mit dem Einsatz von Herbacel AQ Plus kann<br />

das Produkt zusätzlich als „ballaststoffhaltig“<br />

bezeichnet werden, wenn die Dosierung von<br />

Herbacel AQ Plus Citrusfaser eine bestimmte<br />

Größenordnung (ca. 2,5 %) überschreitet.<br />

* Herbacel AQ Plus Citrusfaser ist ein Produkt der<br />

Herbafood Ingredients GmbH,<br />

www.herbafood.de.<br />

<strong>Herbstreith</strong> & <strong>Fox</strong> KG<br />

Backstabile Fruchtzubereitung<br />

Produkt<br />

Pektin Classic AB 401<br />

120 g Pektinlösung 5 %ig (=0,6 %)<br />

350 g Fruchtmark<br />

440 g Saccharose<br />

200 g Glucosesirup<br />

(15 % Dextrose, 15 % Maltose,<br />

13 % Maltotriose)<br />

x ml Citronensäurelösung 50%ig<br />

zur Einstellung des pH-Wertes<br />

Einwaage: ca. 1110 g<br />

Auswaage: ca. 1000 g<br />

TS: ca. 65 %<br />

pH-Wert: 3,1


auSgewählte<br />

Rezepturen<br />

Traditionelle Backmarmelade mit hochveresterten<br />

H&F-Classic Pektinen<br />

Die traditionelle Backmarmelade wird meist in<br />

Kleingebinde abgefüllt und in den handwerklichen<br />

Backbetrieben portionenweise entnommen.<br />

Durch diese schonende Verarbeitung wird<br />

die gelierte Textur kaum beschädigt und es können<br />

hochveresterte Pektine eingesetzt werden.<br />

Dazu eignen sich insbesondere die schnell und<br />

auch die mittelschnell gelierenden Apfelpektine<br />

wie zum Beispiel das H&F-Pektin Classic AB 401.<br />

Bei der Herstellung von backstabilen <strong>Fruchtzubereitungen</strong><br />

mit Pektin Classic AB 401 sind<br />

folgende Prinzipien der Pektinanwendung zu<br />

beachten:<br />

Rezeptur<br />

Herstellung:<br />

A Herstellung der Pektinlösung<br />

(Pektin mit Teil Saccharose trocken<br />

mischen und in Wasser einrühren<br />

und auf ca. 90 °C erhitzen)<br />

B Frucht, Saccharose und Glucosesirup<br />

mischen und auf ca. 90 °C erhitzen.<br />

C Heiße Pektinlösung einrühren und auf<br />

Endtrockensubstanz auskochen.<br />

D Citronensäurelösung zur Einstellung<br />

des pH-Wertes dosieren.<br />

E Unter Rühren auf die erforderliche<br />

Abfülltemperatur von ca. 80 °C kühlen.<br />

Das Pektin wird unter idealen Bedingungen<br />

in Lösung gebracht, d. h. bei einem löslichen<br />

Trockensubstanzgehalt unter 30 °Brix.<br />

Während der Kochung ist der pH-Wert von<br />

4,0-4,5 relativ hoch, so dass sich das Pektin<br />

gut löst und ein hitzebedingter Pektinabbau<br />

möglichst gering bleibt.<br />

Mit der Säurezugabe am Ende der Kochung<br />

wird der pH-Wert gesenkt und somit die<br />

Gelierung eingeleitet.<br />

Zudem intensiviert der tiefere pH-Wert den<br />

fruchtigen Geschmack.<br />

Die Abfülltemperatur liegt oberhalb der<br />

Geliertemperatur, das heißt, die Fruchtzubereitung<br />

wird heiß abgefüllt.<br />

Diese traditionelle backstabile Fruchtzubereitung<br />

hat eine äußerst geringe Synäreseneigung und<br />

zeichnet sich durch eine hervorragende Streichfähigkeit<br />

aus.<br />

27<br />

PektIne in <strong>Fruchtzubereitungen</strong> <strong>für</strong> <strong>Backwaren</strong>


28<br />

<strong>Fruchtzubereitungen</strong> <strong>für</strong> <strong>Backwaren</strong> mit<br />

niederveresterten H&F-Classic Pektinen<br />

Niederveresterte H&F-Classic Pektine werden<br />

vor allem zur großtechnischen Herstellung von<br />

backstabilen <strong>Fruchtzubereitungen</strong> eingesetzt.<br />

Mit ihnen ist es unter Zugabe eines geeigneten<br />

Calciumsalzes möglich, einen kontrollierten<br />

Vorgelierungsprozess einzuleiten und somit ein<br />

backstabiles Produkt mit einer stabilen, leicht<br />

verarbeitbaren Textur zu erhalten.<br />

Das Calciumsalz kann entweder getrennt oder<br />

direkt durch das Pektin, das mit Calciumsalzen<br />

standardisiert ist, zum Produktansatz gegeben<br />

werden.<br />

Bei getrennter Zugabe des Calciumsalzes wird<br />

die notwendige Dosierung bei der Herstellung<br />

der Fruchtzubereitung genau auf die <strong>für</strong> das<br />

Endprodukt gewünschten Eigenschaften<br />

abgestimmt. Das verwendete niederveresterte<br />

H&F-Classic Pektin enthält keine Puffersalze<br />

und wird auf konstante Calciumempfindlichkeit<br />

und Gelstärke standardisiert.<br />

So können <strong>Fruchtzubereitungen</strong> in weiten<br />

Trockensubstanzbereichen von extrem hoher<br />

bis gewünscht begrenzter Backstabilität hergestellt<br />

werden.<br />

Je nach gewünschter Textur der Fruchtzubereitung<br />

kann zum Beispiel das Apfelpektin Classic<br />

AB 901 (cremige, pastöse Textur mit hoher Viskosität)<br />

oder das Apfelpektin Classic AB 908<br />

(feine, cremige, trockene Textur mit normaler<br />

Viskosität) verwendet werden.<br />

Bei der Herstellungstechnologie von backstabilen<br />

<strong>Fruchtzubereitungen</strong> mit niederveresterten<br />

H&F-Classic Pektinen ist folgendes zu beachten:


Das Pektin wird unter idealen Bedingungen<br />

in Lösung gebracht, d. h. bei einem löslichen<br />

Trockensubstanzgehalt unter 30° Brix und<br />

niedrigem Calciumgehalt.<br />

Während der Kochung ist der pH-Wert<br />

von 4,0-4,5 relativ hoch, so dass sich das<br />

Pektin gut löst und ein hitzebedingter<br />

Pektinabbau möglichst gering bleibt.<br />

Die Zugabe des Calciumsalzes erfolgt bevorzugt<br />

bei ca. 80 °C als Suspension in<br />

einer Zuckerlösung (Slurry). Unter diesen<br />

Bedingungen wird bei Verwendung eines<br />

schwerlöslichen Calciumsalzes die homogene<br />

Verteilung der Calciumionen im<br />

Produkt gewährleistet.<br />

Wird das Calciumsalz aus prozesstechnischen<br />

Gründen früher beigegeben, sind<br />

langsam lösliche Salze zu bevorzugen,<br />

um das Auflösen des Pektins nicht zu<br />

beeinträchtigen.<br />

Die Säurezugabe zur Intensivierung des<br />

fruchtigen Geschmackes erfolgt am Ende<br />

der Kochung. Durch diese pH-Wert-Ab -<br />

senkung wird die kontrollierte Vorgelierung<br />

eingeleitet. Während der Abkühlung<br />

steigt die Viskosität der Fruchtzubereitung<br />

ständig an.<br />

Die Abfüllung der Fruchtzubereitung<br />

erfolgt je nach Gebindegröße bei<br />

Temperaturen um ca. 40 °C.<br />

29<br />

PektIne in <strong>Fruchtzubereitungen</strong> <strong>für</strong> <strong>Backwaren</strong>


30<br />

Die Pektine Classic AB 802, Pektin Classic AB<br />

902 und Pektin Classic AB 903 sind bereits mit<br />

Calciumsalzen standardisiert und werden zur<br />

Herstellung von <strong>Fruchtzubereitungen</strong> mit<br />

cremiger Textur verwendet.<br />

Nach dem Backen haben diese Produkte eine<br />

brillant glänzende Oberfläche, die aufgrund<br />

Backstabile Fruchtzubereitung<br />

Pektin Classic AB 902<br />

200 g Pektinlösung 5 %ig (=1,0 %)<br />

250 g Fruchtmark<br />

520 g Saccharose<br />

200 g Glucosesirup<br />

(15 % Dextrose, 15 % Maltose,<br />

13 % Maltotriose)<br />

x ml Citronensäurelösung 50%ig<br />

zur Einstellung des pH-Wertes<br />

Einwaage: ca. 1170 g<br />

Auswaage: ca. 1000 g<br />

TS: ca. 72 %<br />

pH-Wert: ca. 3,5<br />

der gewünschten begrenzten Backstabilität,<br />

das heißt dem gezielten Zerfließen an der Oberfläche<br />

während des Backvorgangs, entsteht.<br />

Die Verwendung von Pektinen, die bereits mit<br />

Calciumsalzen standardisiert sind, vereinfacht<br />

die Herstellung der Fruchtzubereitung und gewährleistet<br />

eine sichere Produktion.<br />

<strong>Herbstreith</strong> & <strong>Fox</strong> KG Rezeptur<br />

Produkt<br />

Rezeptur <strong>für</strong> backstabile <strong>Fruchtzubereitungen</strong> mit Pektin Classic AB 902<br />

Herstellung:<br />

A Herstellung der Pektinlösung<br />

(Pektin mit Teil Saccharose trocken<br />

mischen, in Wasser einführen und auf<br />

ca. 90 °C erhitzen)<br />

B Fruchtmark, Glucosesirup und Saccharose<br />

mischen und auf ca. 90 °C erhitzen.<br />

C Heiße Pektinlösung einrühren und auf<br />

Endtrockensubstanz auskochen.<br />

D Citronensäurelösung zur Einstellung<br />

des pH-Wertes dosieren.<br />

E Unter Rühren auf eine Abfülltemperatur<br />

von 50-60 ° C kühlen


<strong>Herbstreith</strong> & <strong>Fox</strong> KG Rezeptur<br />

Backstabile Fruchtzubereitung<br />

Produkt<br />

Pektin Classic AB 802<br />

12 g Pektin (= 1,2 %)<br />

350 g Fruchtmark<br />

490 g Saccharose<br />

150 g Glucosesirup<br />

(15 % Dextrose, 15 % Maltose,<br />

13 % Maltotriose)<br />

x ml Citronensäurelösung 50%ig<br />

zur Einstellung des pH-Wertes<br />

Einwaage: ca. 1050 g<br />

Auswaage: ca. 1000 g<br />

TS: ca. 65 %<br />

pH-Wert: ca. 3,3-3,5<br />

Rezeptur <strong>für</strong> backstabile <strong>Fruchtzubereitungen</strong> mit Pektin Classic AB 802<br />

Backfeste <strong>Fruchtzubereitungen</strong>, hergestellt mit<br />

dem Pektin Classic AB 902, besitzen pastöse,<br />

pumpfähige Texturen. Die Texturen der <strong>Fruchtzubereitungen</strong><br />

mit Pektin Classic AB 803 sind<br />

geschmeidig und cremig. Mit beiden Pektinen<br />

können <strong>Fruchtzubereitungen</strong> mit mittlerer<br />

Backstabilität, welche beim Backen leicht aufschmelzen<br />

und dadurch eine glatte, glänzende<br />

Oberfläche erhalten, hergestellt werden. Bei<br />

diesen Pektinen ist kein separater Zusatz von<br />

Calciumsalzen erforderlich. Diese Pektine sind<br />

bei unterschiedlichen Trockensubstanzen flexibel<br />

einsetzbar. Die Produktfestigkeit sowie<br />

die gewünschte Backstabilität wird über die<br />

Pektindosierung eingestellt.<br />

Wird eine backstabile Fruchtzubereitung bei<br />

hohen Temperaturen z. B. bei ca. 80 °C abgefüllt,<br />

Herstellung:<br />

A Pektin mit ca. 100 g Saccharose (aus<br />

der Gesamtzuckermenge) mischen.<br />

B Mischung A in Fruchtmark einrühren<br />

und unter Rühren aufkochen, bis das<br />

Pektin gelöst ist.<br />

C Restmenge Saccharose und Glucosesirup<br />

zugeben und auf Endtrockensubstanz<br />

auskochen.<br />

D Citronensäurelösung zur Einstellung<br />

des pH-Wertes dosieren.<br />

E Unter Rühren auf ca. 50-60 °C Abfülltemperatur<br />

kühlen.<br />

hat das Produkt nach dem Abkühlen eine vorgelierte<br />

Textur mit einer hohen Festigkeit und<br />

Gelcharakter. Dadurch kann die Bearbeitung<br />

des Produktes erschwert werden.<br />

Wird diese Fruchtzubereitung während oder<br />

nach dem Abkühlen nochmals geschert (z. B.<br />

durch Rühren oder Pumpen), geht dieser Gelcharakter<br />

in die gewünschte strukturviskose,<br />

pastöse Textur über.<br />

Werden backstabile <strong>Fruchtzubereitungen</strong> nach<br />

Beendigung des Kochvorgangs unter Scherung<br />

(z.B. durch Rühren) auf niedere Temperaturen<br />

abgekühlt und erst im Anschluss daran abgefüllt,<br />

erhalten die Produkte von vornherein eine nicht<br />

gelierte pastöse Textur, die im Vergleich zu den<br />

heiß abgefüllten Produkten cremiger und leichter<br />

verarbeitbar ist.<br />

31<br />

PektIne in <strong>Fruchtzubereitungen</strong> <strong>für</strong> <strong>Backwaren</strong>


32<br />

<strong>Herbstreith</strong> & <strong>Fox</strong> KG Rezeptur<br />

Backstabile Fruchtzubereitung<br />

Produkt<br />

Pektin Classic AB 901 bzw. Classic AB 908<br />

12 g Pektin (= 1,2 %)<br />

300 g Apfelmark<br />

490 g Saccharose<br />

150 g Glucosesirup<br />

(15 % Dextrose, 15 % Maltose,<br />

13 % Maltotriose)<br />

50 g Wasser<br />

1,5 g tri-Natriumcitrat x 2H2O<br />

1,0 g tri-Calciumdicitrat x 4H2O<br />

x ml Citronensäurelösung 50%ig<br />

zur Einstellung des pH-Wertes<br />

Einwaage: ca. 1000 g<br />

Auswaage: ca. 1000 g<br />

TS: ca. 65 %<br />

pH-Wert: 3,5-3,6<br />

Backfeste <strong>Fruchtzubereitungen</strong>, hergestellt mit<br />

dem Pektin Classic AB 901, besitzen pastöse,<br />

geschmeidige Texturen. Die Texturen der<br />

<strong>Fruchtzubereitungen</strong> mit Pektin Classic AB 908<br />

hingegen sind sehr fein und cremig. Mit beiden<br />

Pektinen können pumpfähige Texturen und<br />

sehr hohe Backstabilitäten erzielt werden. Bei<br />

diesen Pektinen ist die separate Zugabe von<br />

Calcium erforderlich. Die Produktfestigkeit sowie<br />

die gewünschte Backstabilität kann über<br />

die Calciumdosierung gesteuert und eingestellt<br />

werden kann.<br />

Herstellung:<br />

A Pektin mit ca. 100 g Saccharose gut<br />

mischen.<br />

B Mischung A unter Rühren in Fruchtmark<br />

und restliches Wasser einrühren.<br />

C Unter Rühren aufkochen, bis das Pektin<br />

gelöst ist.<br />

D Restmenge Saccharose und Glucosesirup<br />

zugeben und auf Endtrockensubstanz<br />

auskochen.<br />

E Saccharose (ca. 60 g, Calciumcitrat und<br />

Natriumcitrat in ca. 40 g heißes Wasser<br />

(min. 80 °C) einrühren.<br />

F Mischung E einrühren.<br />

G Citronensäurelösung zur Einstellung<br />

des pH-Wertes zusetzen.<br />

H Unter Rühren auf eine Abfülltemperatur<br />

von 40-60 °C kühlen<br />

(je nach Gebindegröße).<br />

Rezeptur <strong>für</strong> backstabile <strong>Fruchtzubereitungen</strong> mit Pektin Classic AB 901 bzw. Pektin Classic AB 908<br />

Fruchtfüllungen mit niederveresterten<br />

H&F-Classic Pektinen<br />

Das Pektin Classic AB 903 kann in Fruchtfüllungen<br />

<strong>für</strong> <strong>Backwaren</strong> bei unterschiedlichen<br />

Trockensubstanzbereichen flexibel eingesetzt<br />

werden. Ein Zusatz von Calciumsalzen ist nicht<br />

erforderlich. Die Fruchtfüllungen, hergestellt<br />

mit dem Pektin Classic AB 903, zeichnen sich<br />

durch ihre pumpfähige, reversible Textur sowie<br />

eine sehr feine, cremige Textur mit hoher Fließgrenze<br />

aus.


<strong>Herbstreith</strong> & <strong>Fox</strong> KG Rezeptur<br />

Fruchtfüllung<br />

Produkt<br />

Pektin Classic AB 903<br />

9 g Pektin (=0,9 %)<br />

400 g Fruchtmark<br />

540 g Saccharose<br />

200 g Glucosesirup<br />

x ml Citronensäurelösung 50 %ig<br />

zur Einstellung des pH-Wertes<br />

Einwaage: ca. 1150 g<br />

Auswaage: ca. 1000 g<br />

TS: ca. 75 %<br />

ph-Wert: 3,4-3,5<br />

Rezeptur <strong>für</strong> backstabile <strong>Fruchtzubereitungen</strong> mit Pektin Classic AB 903<br />

Herstellung:<br />

A Pektin mit ca. 100 g Saccharose aus der<br />

Gesamtmenge mischen.<br />

B Mischung „A“ in Frucht einrühren und<br />

aufkochen bis das Pektin vollständig<br />

gelöst ist.<br />

C Restmenge Saccharose und Glucosesirup<br />

zugeben und auf Endtrockensubstanz<br />

auskochen.<br />

D Citronensäurelösung zur Einstellung<br />

des pH-Wertes zudosieren.<br />

E Abfülltemperatur ca. 50-60 °C.<br />

33<br />

PektIne in <strong>Fruchtzubereitungen</strong> <strong>für</strong> <strong>Backwaren</strong>


34<br />

SchematIScher<br />

Herstellungsprozess<br />

Herstellungstechnologie im Vakuum-Schabewärmetauscher<br />

Die Herstellung von backstabilen <strong>Fruchtzubereitungen</strong><br />

mit niederveresterten Pektinen erfolgt<br />

in zwei Schritten in einem sowohl beheizbaren<br />

als auch kühlfähigen Vakuum-Schabewärmetauscher<br />

mit Doppelmantel.<br />

Hierbei handelt es sich um ein schonendes und<br />

wirtschaftliches Verfahren, bei welchem im<br />

geschlossenen Kochkessel unter vermindertem<br />

Druck gearbeitet wird.<br />

Durch das angelegte Vakuum können die Kochzeit<br />

und die Kochtemperatur während der<br />

Herstellung entscheidend verringert werden.<br />

Dies hat zur Folge, dass die Rohstoffe nur einer<br />

geringen Hitzebelastung ausgesetzt werden und<br />

die Endprodukte bezüglich Aussehen, Farbe<br />

und Aroma optimale Qualität behalten.<br />

Im ersten Schritt werden die Früchte, zugesetzten<br />

Zuckerarten, Calciumsalze oder andere<br />

Pufferstoffe auf ca. 70-80 °C aufgeheizt und<br />

von einem Rührwerk durchmischt.<br />

Diese Frucht-Zuckermischung wird mit Hilfe eines<br />

Vakuums in die Kochapparatur eingezogen.<br />

Anschließend wird die Pektinlösung zudosiert<br />

und im Vakuum unter Rühren mit dem Abstreifer<br />

bis zum Erreichen des endgültigen Trockensubstanzgehaltes<br />

eingedampft. Zuletzt wird<br />

die Säure zudosiert.<br />

Der Einbau von Prozessrefraktometern und<br />

pH-Messketten ermöglicht eine automatische<br />

Kontrolle von Trockensubstanzgehalt und<br />

pH-Wert.<br />

Im zweiten Schritt, der Kühlphase, wird das<br />

Produkt im Kessel unter Scherung mit dem<br />

Abstreifer abgekühlt, bis es die gewünschte<br />

Abfülltemperatur erreicht hat.<br />

Durch diese Scherung wird das sich bildende<br />

Gel ständig zerstört, wodurch es zu einer<br />

feinen Vorgelierung und einer homogenen,<br />

pumpfähigen Textur kommt.<br />

Die Abfüllung erfolgt meist in Container bei niederen<br />

Temperaturen, wobei die Abfülltemperatur<br />

von der jeweiligen Gebindegröße abhängt.


Abb. 19: Schematische Darstellung der<br />

Beeinflussung wichtiger Produktparameter<br />

bei der Herstellung backstabiler Fruchtzu -<br />

bereitungen mit H&F-Classic Apfelpektin<br />

Prinzip:<br />

NV-Classic Pektine<br />

mit Ca 2+-Salz standardisiert<br />

„maßgeschneiderte“<br />

Pektine <strong>für</strong> spezielle<br />

Anwendungen<br />

Cremige Textur<br />

backstabile Fruchtzubereitung<br />

mit Oberflächenglanz<br />

mit:<br />

• Pektin Classic AB 802<br />

• Pektin Classic AB 902<br />

• Pektin Classic AB 903<br />

• Strukturviskose<br />

Geltextur<br />

• Pumpfähig<br />

• Gewünschte<br />

Vorgelierung<br />

• Abfüllung bei tiefer<br />

Temperatur<br />

• Containerfüllung<br />

möglich<br />

Industriell hergestellte<br />

moderne backstabile<br />

Fruchtzubereitung<br />

Backstabile <strong>Fruchtzubereitungen</strong><br />

• Texturstabil<br />

• Verhinderung von<br />

Synärese<br />

• Formstabil bei<br />

Hitzeeinwirkung<br />

Prinzip:<br />

NV-Classic Pektine<br />

mit getrennter Ca 2+-<br />

Salz-Zugabe<br />

Grad der Backstabilität<br />

und Textur ist über<br />

Ca 2+-Dosierung regelbar.<br />

Sehr hohe Backstabilität<br />

erreichbar.<br />

Cremige Textur<br />

backstabile Fruchtzubereitung<br />

mit:<br />

• Pektin Classic AB 901<br />

• Pektin Classic AB 908<br />

• Pektin Classic AB 701<br />

• Pektin Classic AB 702<br />

• Stichfeste Geltextur<br />

• Nicht pumpfähig<br />

• Schnelle Gelierung<br />

• Abfüllung bei<br />

hoher Temperatur<br />

erforderlich<br />

Traditionelle<br />

„Backmarmelade“<br />

Prinzip:<br />

Hochveresterte<br />

Classic Pektine<br />

Grad der Backstabilität<br />

ist über Pektindosierung<br />

regelbar<br />

Stichfeste, leicht<br />

streichfähige Textur<br />

mit:<br />

• Pektin Classic AB 401<br />

35<br />

PektIne in <strong>Fruchtzubereitungen</strong> <strong>für</strong> <strong>Backwaren</strong>


36<br />

beSondere vorteIle<br />

der H&F-Classic Apfelpektine<br />

Besondere Vorteile der H&F-Classic Apfelpektine<br />

bei der Herstellung von backstabilen <strong>Fruchtzubereitungen</strong><br />

Pektine werden bei der Herstellung von backstabilen<br />

<strong>Fruchtzubereitungen</strong> als Geliermittel<br />

und insbesondere auch zur Wasserbindung<br />

eingesetzt. Um eine optimale Backstabilität zu<br />

erreichen ist es besonders wichtig, dass ein<br />

möglichst homogenes, viskoelastisches Gelnetzwerk<br />

ausgebildet wird. Wird durch das<br />

Pektin das Gelnetzwerk nicht homogen ausgebildet<br />

und besonders der notwendige Wasserbinde-Effekt<br />

nicht erreicht, ist die Fruchtzubereitung<br />

nicht backstabil und zeigt bei der<br />

Verarbeitung und Lagerung des Gebäckes eine<br />

unerwünschte Synärese auf.<br />

H&F-Classic Apfelpektine haben bereits von<br />

Natur aus eine optimale Verteilung der<br />

freien Carboxylgruppen.<br />

Dank der natürlichen vorhandenen Enzymaktivitäten<br />

im Apfelrohstoff sind die Carboxylgruppen<br />

statistisch gleichmäßig verteilt, weshalb<br />

mit H&F-Classic Apfelpektinen eine hervorragende<br />

Backstabilität erreicht wird.<br />

H&F-Classic Apfelpektine werden schonend<br />

hergestellt.<br />

Das spezielle Herstellungsverfahren der H&F-<br />

Classic Apfelpektine erzielt eine optimale Verteilung<br />

der freien Carboxylgruppen auf dem<br />

Pektinmolekül und eine dadurch gleichmäßige<br />

Veresterung. Dadurch wird das Gelnetzwerk<br />

besonders homogen ausgebildet.<br />

H&F-Classic Apfelpektine zeichnen sich<br />

durch eine hohe Wasserbindefähigkeit aus.<br />

In <strong>Fruchtzubereitungen</strong> <strong>für</strong> <strong>Backwaren</strong> wird<br />

das Gelnetzwerk bereits bei der Herstellung<br />

und dann auch bei der Verarbeitung mechanisch<br />

belastet und teilweise zerstört. Die sehr<br />

hohe Wasserbindefähigkeit der H&F-Classic<br />

Apfelpektine verhindert aktiv das Auftreten<br />

von Synärese, welche die Backstabilität und<br />

auch die Lagerfähigkeit beeinträchtigen würde.<br />

Je höher der viskose Anteil im Gel ist, desto<br />

stabiler wird es gegenüber mechanischer<br />

Belastung und desto geringer ist dann auch<br />

die Neigung zur Synärese.<br />

Wie hoch das Verhältnis von viskosen Anteilen<br />

in einem Gel mit ansonsten gleichen Rezepturparametern<br />

ist, wird weitestgehend durch den<br />

Rohstoff und die Reaktivität des Pektins ge -<br />

gen über mehrwertigen Ionen (hauptsächlich<br />

Calciumionen) bestimmt.


Mit H&F-Classic Apfelpektinen hergestellte<br />

<strong>Fruchtzubereitungen</strong> zeigen deshalb eine sehr<br />

hohe Stabilität gegenüber mechanischer und<br />

thermischer Belastung bei der Verarbeitung,<br />

beim Backprozess und während der Lagerung.<br />

Viskose Gele lassen sich industriell und auch<br />

manuell sehr gut verarbeiten und gefallen<br />

sensorisch vor allem durch ihre äußerst geschmeidige<br />

und pastöse Textur. Citruspektine<br />

bilden im Vergleich zu Apfelpektin sprödere<br />

Gele aus und eignen sich aus diesem Grund nur<br />

bedingt <strong>für</strong> die Herstellung von backstabilen<br />

<strong>Fruchtzubereitungen</strong>.<br />

H&F-Classic Apfelpektine haben eine<br />

standardisierte Ionenempfindlichkeit.<br />

Bei der Herstellung von backstabilen <strong>Fruchtzubereitungen</strong><br />

<strong>für</strong> die Industrie wird mit niederveresterten<br />

Pektinen gezielt eine kontrollierte<br />

Vorgelierung herbeigeführt, um gut verarbeitbare<br />

Produkte mit pastöser und geschmeidiger<br />

Textur zu erhalten. Dank der standardisierten<br />

Ionenempfindlichkeit der H&F-Classic Apfelpektine<br />

kann diese Vorgelierung im Prozess<br />

einfach gesteuert werden.<br />

Daher zeichnen sich backstabile <strong>Fruchtzubereitungen</strong>,<br />

welche mit H&F-Classic Apfelpektinen<br />

hergestellt werden, durch ihre<br />

homogene, geschmeidige Textur und hervorragende<br />

Backeigenschaften aus. Sie überzeugen<br />

auch durch die hohe Stabilität<br />

gegenüber mechanischer Belastung und<br />

ihre äußerst geringe Synäreseneigung.<br />

37<br />

PektIne in <strong>Fruchtzubereitungen</strong> <strong>für</strong> <strong>Backwaren</strong>


38<br />

ProduktüberSIcht – h&F-claSSIc PektIne<br />

<strong>für</strong> backstabile <strong>Fruchtzubereitungen</strong> und Fruchtfüllungen<br />

Backstabile <strong>Fruchtzubereitungen</strong><br />

Pektin VE°<br />

[%]<br />

Fruchtfüllungen<br />

Standardisierung mit<br />

Neutralzuckern +<br />

Zusammensetzung<br />

Classic AB 401 59-64 konstante Bruchfestigkeit<br />

E 440<br />

Classic AB 701 36-44 konstante Calciumempfindlichkeit,<br />

konstante<br />

Bruchfestigkeit E 440<br />

Classic AB 702 33-39 konstante Calciumempfindlichkeit,<br />

konstante<br />

Bruchfestigkeit E 440<br />

Charakteristik + Eigenschaften der<br />

hergestellten<br />

<strong>Fruchtzubereitungen</strong><br />

Apfelpektin, backstabil<br />

gelierte Textur<br />

Haupteinsatzgebiet<br />

Backstabile<br />

<strong>Fruchtzubereitungen</strong><br />

(TS > 60 %, pH 2,9-3,2 )<br />

Apfelpektin, sehr hohe BackstabIlität Backstabile<br />

in Verbindung mit separater Calcium- <strong>Fruchtzubereitungen</strong><br />

zugabe, kurze, trockene Textur (TS 40-72 %, pH 3,2-3,8)<br />

Apfelpektin, hohe Backstabilität in Backstabile<br />

Verbindung mit separater Calciumzu- <strong>Fruchtzubereitungen</strong><br />

gabe, pastöse, glatte Textur (TS 50-72 %, pH 3,2-3,8)<br />

Classic AB 802 38-44 konstante Calciumempfind- Apfelpektin, mittlere Backstabilität,<br />

lichkeit, konstante Bruchfestigkeit<br />

E 440, E 341, E 450<br />

geschmeidig pastöse Textur<br />

Classic AB 901 35-42 konstante Calciumempfindlichkeit,<br />

konstante Bruchfestigkeit<br />

E 440<br />

Classic AB 902 36-44 konstante Calciumempfindlichkeit,<br />

konstantes Gelierverhalten<br />

E 440, E 341<br />

Backstabile<br />

<strong>Fruchtzubereitungen</strong><br />

(TS 40-72 %, pH 3,0-3,8)<br />

Apfelpektin, sehr hohe Backstabilität Backstabile<br />

in Verbindung mit separater Calcium- <strong>Fruchtzubereitungen</strong><br />

zugabe, cremig-pastöse,<br />

(TS 40-72 %, pH 3,0-3,8)<br />

geschmeidige Textur<br />

Apfelpektin, backstabil,<br />

pastöse, pumpfähige Textur<br />

Classic AB 903 37-44 konstante Calciumempfind- Apfelpektin, backstabil, pastöse,<br />

lichkeit, konstante Bruchfestigkeit<br />

E 440, E 331, E 341<br />

sehr feine und pumpfähige Textur<br />

Classic AB 908 32-36 konstante Calciumempfindlichkeit,<br />

konstante Bruchfestigkeit<br />

E 440<br />

Backstabile<br />

<strong>Fruchtzubereitungen</strong><br />

(TS 50-72 %, pH 2,8-3,8)<br />

Backstabile<br />

<strong>Fruchtzubereitungen</strong><br />

(TS 50-72 %, pH 2,8-3,8)<br />

Apfelpektin, sehr hohe Backstabilität Backstabile<br />

in Verbindung mit separater Calcium- <strong>Fruchtzubereitungen</strong><br />

zugabe, pastöse, geschmeidige Textur (TS 40-72 %, pH 3,0-3,8)<br />

Classic AB 803 36-44 konstante Calciumempfind- Apfelpektin, pumpfähig, reversibel Fruchtfüllungen<br />

lichkeit, konstante Bruch-<br />

<strong>für</strong> <strong>Backwaren</strong><br />

festigkeit E 440, E 341, E 450<br />

(TS 40-72 %, pH 3,0-3,8)<br />

Classic AB 903 37-44 konstante Calciumempfind- Apfelpektin, pumpfähig, reversibel<br />

lichkeit, konstante Bruchfestigkeit<br />

E 440, E 331, E 341<br />

sehr feine, cremige Textur<br />

Fruchtfüllungen<br />

<strong>für</strong> <strong>Backwaren</strong><br />

(TS 40-72 %, pH 3,0-3,8)


PektIne in <strong>Fruchtzubereitungen</strong> <strong>für</strong> <strong>Backwaren</strong>


Unternehmensgruppe<br />

<strong>Herbstreith</strong> & <strong>Fox</strong> KG · Turnstraße 37 · 75305 Neuenbürg/Württ. · Germany<br />

Telefon: +49 7082 7913-0 · Fax: +49 7082 202 81<br />

E-Mail: info@herbstreith-fox.de · Internet: www.herbstreith-fox.de<br />

www.directeam.de 2. Auflage

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