(6,54 MB) - .PDF - Hofkirchen bei Hartberg
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in unsere Schulen<br />
Exkursion nach Mauthausen<br />
Zu einem Fixprogramm der ÖKO-<br />
Hauptschule Kaindorf ist die zweitägige<br />
Exkursion der vierten Klassen<br />
nach Mauthausen ins dortige Konzentrationslager<br />
geworden. Mit dem<br />
Kaindorfer Reisebusunternehmen<br />
Schweighofer ging es über die Westautobahn<br />
direkt nach Mauthausen.<br />
Grauer, wolkenverhangener Himmel<br />
und dazu leichter Nieselregen – das<br />
nasskalte Wetter war die „passende“<br />
Umrahmung des KZ-Besuchs. Aufgeteilt<br />
in zwei Gruppen führte je ein<br />
Zivildiener die Schüler durch das<br />
von den Nationalsozialisten errichtete<br />
Vernichtungslager. Unter den<br />
Schülern breitete sich allgemeine<br />
Betroffenheit <strong>bei</strong> den Berichten des<br />
Zivildieners aus, als dieser die Grausamkeiten,<br />
die im Lager passiert waren,<br />
schilderte. Unvorstellbar auch<br />
die Beengtheit der Baracken, in denen<br />
hunderte Häftlinge zusammengepfercht<br />
schlafen mussten. Zum<br />
Abschluss gab es einen teilweise mit<br />
historischen Bildern unterlegten Dokumentarfilm<br />
über die Gräueltaten im<br />
KZ Mauthausen zu sehen.<br />
Nach einem abendlichen Rundgang<br />
durchs Zentrum von Linz sollte spätestens<br />
um 22 Uhr Nachtruhe im<br />
Jugendgästehaus in Linz, wo wir<br />
untergebracht waren, einkehren. So<br />
mancher Schüler hielt sich aber nicht<br />
an die Hausordnung. Obwohl die Begleitlehrer<br />
bis weit nach Mitternacht<br />
die Rolle des Aufpassers ausübten<br />
und im Gang Kontrollgänge machten,<br />
„verwechselten“ einige Schüler anscheinend<br />
spätnachts noch die Zimmer.<br />
Damit verdienten wir uns alles<br />
andere als Sympathien <strong>bei</strong> der Heimleitung.<br />
Am nächsten Tag steuerten wir direkt<br />
Wien an, wo eine Besichtigung<br />
des Parlaments auf dem Programm<br />
stand. Hier zeigten die Schüler, sieht<br />
man von einigen wenigen ab, denen<br />
die Müdigkeit ins Gesicht geschrieben<br />
stand, reges Interesse. Enrico,<br />
der spanischstämmige Führer <strong>bei</strong> der<br />
4a Klasse, verstand es auch sehr geschickt,<br />
den Schülern in der richtigen<br />
Dosierung alles Wissenswerte über<br />
das Hohe Haus zu vermitteln.<br />
Danach spazierten wir zum Heldenplatz,<br />
wo das Militär seine Gerätschaft<br />
für den Nationalfeiertag<br />
aufgestellt hatte. Vor allem <strong>bei</strong> den<br />
Buben weckten die Kampfflieger und<br />
Panzer großes Interesse. Danach hieß<br />
es wieder die Rückfahrt nach Kaindorf<br />
antreten.<br />
KZ Mauthausen-Besuch aus der<br />
Sicht einiger Schüler:<br />
Als wir <strong>bei</strong>m Steinbruch im KZ Mauthausen<br />
ankamen, musste ich unweigerlich<br />
an die vielen Toten an diesem<br />
Ort denken. In den Baracken waren<br />
bis zu 500 Menschen auf engstem<br />
Raum zusammengedrängt. Als ich<br />
mir das bildlich vorgestellt habe, lief<br />
es mir kalt über den Rücken. Das Leid<br />
der Inhaftierten war unvorstellbar. Ich<br />
verstehe nicht, wie das Wachpersonal<br />
so gewissenlos mit den KZ-Häftlingen<br />
umgehen konnte. Der Besuch von<br />
Mauthausen war für mich eine lehrreiche<br />
Erfahrung.<br />
(Philipp Kulmer)<br />
Es war einfach schrecklich und grauenhaft,<br />
was im KZ Mauthausen einst<br />
geschah. Ich verspürte <strong>bei</strong> der Besichtigung<br />
des Straflagers in mir eine<br />
tiefe Trauer, neben<strong>bei</strong> aber auch eine<br />
gewisse Angst. Die vielen Häftlinge,<br />
die im KZ ihr Leben lassen mussten,<br />
erweckten mein Mitleid. Der NS-Terror<br />
war ein einziger Alptraum.<br />
(Nadine Theiler)<br />
Bevor wir ins Lager kamen, dachte<br />
ich mir noch, es wird wohl nicht so<br />
schlimm gewesen sein, was damals<br />
hier passiert ist. Doch spätestens<br />
wenn man auf dem Appellplatz steht,<br />
wo täglich die Gefangenen in Reih<br />
und Glied Aufstellung nehmen mussten,<br />
wurde mir bewusst, was es hieß,<br />
hilflos den Grausamkeiten des Wachpersonals<br />
ausgesetzt zu sein. Es ist<br />
für uns heute kaum vorstellbar, wie<br />
brutal man mit den KZ-Insassen umgegangen<br />
ist.<br />
(Viktoria König)<br />
Das Leid, das einst den Häftlingen im<br />
KZ Mauthausen widerfahren ist, hat<br />
mich schockiert. Ich empfand es als<br />
Glück, dass ich nicht in dieser Zeit<br />
leben musste. Den unzähligen Menschen,<br />
die an diesem Ort des Schreckens<br />
ihr Leben verloren, gehört mein<br />
Mitgefühl. Die vielen Denkmäler von<br />
den verschiedenen Nationen halten<br />
die Erinnerung an die Toten wach.<br />
(Matthias Heiling)<br />
Dezember 009