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ZEITBANK55+<br />
Hilfe füllt<br />
das Konto auf<br />
Die Mollner/innen rücken enger zusammen.<br />
Mit der zEiTBAnK55+ wird nachhaltig dafür<br />
gesorgt, dass die nachbarschaftshilfe im Ort funktioniert.<br />
Wer hilft, sammelt ein Plus auf seinem<br />
Konto in der sichersten Währung der Welt: zeit.<br />
Maria H. (75) lebt alleine in Molln und<br />
ein wenig abgeschieden vom Ortskern.<br />
Der Weg zum Geschäft fällt ihr schon<br />
recht schwer. Ihre Einkäufe erledigt<br />
jetzt oft Hubert M. (65). Der Mollner<br />
hat gesunde Beine und viel Zeit. Die<br />
schenkt der rüstige Rentner aber nicht<br />
her, wenn er Maria – und auch anderen<br />
im Ort – bei Besorgungen hilft. Jede<br />
Stunde, die Hubert für seine Mitbürger/innen<br />
aufwendet, erhält er auf<br />
seinem Konto gutgeschrieben – als<br />
Zeitguthaben bei der ZEITBANK55+.<br />
Auf dieses Guthaben kann er selbst<br />
und jederzeit zugreifen.<br />
Er muss damit nicht so lange warten,<br />
bis er selbst nicht mehr gut zu Fuß ist.<br />
„Fit bin ich ja hoffentlich noch lange,<br />
aber es gibt genug Dinge, da kann ich<br />
auch Rat und Tat von anderen Leuten<br />
brauchen“, sagt er. „Dann löse ich<br />
mein Guthaben ein.“ So einfach<br />
funktioniert die ZEITBANK55+.<br />
Fast 90 Bürger/innen aus Molln<br />
sind in dem <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Projekt<br />
bereits registriert.<br />
zaHLEn, daTEn, FaKTEn | MOLLn<br />
„Wir lassen damit in organisierter<br />
Form aufleben, was man als Nachbarschaftshilfe<br />
bezeichnet“, sagt<br />
Initiator Mag. Johannes Brandl.<br />
„Und zwar so, dass wirklich jeder<br />
seine Fähigkeiten einbringen kann:<br />
ein kaufen, Rasen mähen, bei Behördengängen<br />
helfen oder einfach bloß<br />
Karten spielen. Wichtig ist nur, dass<br />
jede Leistung gleich viel zählt.“<br />
Geachtet wird lediglich darauf, dass<br />
mit der ZEITBANK55+ keine gewerblichen<br />
oder Pflegedienstleistungen<br />
angeboten werden.<br />
Natürlich wird mit der ZEITBANK55+<br />
vor allem die ältere Generation angesprochen.<br />
Mitglied werden kann man<br />
aber bereits im Alter von 18 Jahren.<br />
UnBÜrOKrATiSCH<br />
& KriSenSiCHer:<br />
Der Beitritt zur ZEITBANK55+ ist ganz einfach<br />
möglich. Jedes neue Mitglied gibt an, welche Art<br />
von Nachbarschaftshilfe angeboten und welche Art von<br />
Hilfe benötigt wird. Das ZEITBANK55+-Büro vermittelt die<br />
Helfer/innen. „Währung“ ist ausschließlich Zeit. Für erhaltene<br />
Hilfe zahlt man vom persönlichen ZEITBANK55+-Konto ein,<br />
für geleistete Hilfe erhält man Zeitguthaben.<br />
nähere infos erteilt Mag. Johannes Brandl<br />
(SPES-akademie, Schlierbach) unter 07582/8<strong>21</strong> 23-42<br />
oder 0664/441 06 07, E-Mail: brandl@spes.co.at.<br />
Politischer Bezirk: Kirchdorf an der Krems | Seehöhe: 442 Meter | Fläche: 191 Quadratkilometer |<br />
Einwohner/innen: 3.705 | Bürgermeisterin: Renate Rettenegger | Kontakt: gemeinde@molln.ooe.gv.at<br />
Brandl: „Wenn die jungen Leute schon<br />
jetzt beginnen, Zeitguthaben anzusparen,<br />
sensibilisiert man sie für die<br />
demografische Entwicklung und die<br />
Konsequenzen daraus. Wir werden<br />
schließlich alle alt.“<br />
Die Gemeinde Molln unterstützt das<br />
Projekt. Bei Jubiläen und runden<br />
Geburtstagen werden anstelle von<br />
Geschenkkörben längst Zeitguthaben<br />
überreicht.<br />
Einundzwanzig 04 | 2008<br />
agenda <strong>21</strong> | lokal/regional<br />
„Wichtig<br />
ist nur, dass<br />
jede Leistung<br />
gleich viel zählt.“<br />
Mag. Johannes Brandl,<br />
Initiator der ZEITBANK55+<br />
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