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agenda 21 | lokal/regional ! Das Thema Integration wurde beim Fest der Begeg- nung auch kulinarisch umgesetzt. Mit Tanz, Musik und Kulinarischem aus 29 Nationen lernten sich die Besucher/ innen Anfang Oktober auf Schloss Neupernstein kennen und schätzen. Integration und Partizipation stehen ganz klar im Mittelpunkt des Kirchdorfer Agenda 21-Mottos „zaum tuan und viri schaun“. In Kirchdorf leben 4.464 Menschen. 400 von ihnen sind Bürger/innen mit Migrationshintergrund aus rund 40 Ländern. Ist deren Leben weniger wert, als das der in Österreich Geborenen? Die Veranstalter antworten darauf mit einem klaren „Nein“. Das Fest der Begegnung sollte diese Antwort bekräftigen. Integration und Partizipation wurden sowohl kulinarisch als auch optisch umgesetzt: „Probieren Sie einen scharfen Bohneneintopf mit Reis aus Tansania, dazu ein selbstgebackenes Weißbrot aus Bosnien, ein Apfelschlangerl aus Österreich und genießen Sie dazu Tänze aus zaHLEn, daTEn, FaKTEn | KiRCHdORF an dER KREMS 6 Einundzwanzig 04 | 2008 Kirchdorf (er)lebt Integration Mehr als 400 Menschen waren bei der gelebten integration in Kirchdorf mit dabei. „Veseli susret“ oder „Fest der Begegnung“ nannte sich das integrationsfest der Kirchdorfer Agenda 21. Äthiopien!“ So luden die beiden Moderatorinnen Slavka Mandic und Mirjana Gugic in drei Sprachen ein. Das Motto der Kirchdorfer Agenda 21 war auch Motto des Festes. Die künstlerischen Beiträge kamen von kroatischen, serbo-kroatischen, albanischen, äthiopischen, tansanischen und griechischen Mitbürger/innen. Aus Kirchdorf beteiligten sich die Volksschule 1, die Hauptschule 1, die Musikschule, die Berufsbildende Schule sowie die rockmusikalische Integrationsband „blues-minus“. Selbst der Termin des Festes der Begegnung – am Ende des Fastenmonats Ramadan – wurde gezielt gewählt. Die Agenda 21 war und ist für die Kirchdorfer/innen der Impuls dazu, sich intensiv mit der Integration von in ihrer Heimatgemeinde lebenden Migranten/innen zu beschäftigen. Auf dem Weg in Richtung Augenhöhe arbeiten Agenda, Caritas und Stadtgemeinde Kirchdorf zusammen. Letztere wird sogar einen Integrationsbeirat installieren. Schließlich soll Integration – in all ihren Formen – künftig in mehreren Bereichen berücksichtigt werden. Politischer Bezirk: Kirchdorf | Seehöhe: 419 bis 472 Meter | Fläche: 2,8 Quadratkilometer | Einwohner/innen: 4.146 | Bürgermeister: Ferdinand Kaineder | Start agenda 21-Prozess: 2004 | Kontakt gemeindeamt: office@kirchdorf-krems.ooe.gv.at Mehr als 400 Menschen machten beim gemeinsamen Feiern, Lachen und Tanzen mit.
Ebensee ist geprägt durch die Solvay Österreich GmbH. „Handeln statt jammern“ bringt Ebensee Jobs „Handeln statt jammern“, dachten sich die Ebenseer/innen, als die Gemeinde durch die Schließung der Sodaproduktion plötzlich mit dem Abbau von 150 Arbeitsplätzen konfrontiert war. Als Folge entstand der Lokale Aktionsplan für Bildung und Beschäftigung (LABB). Dieser Plan ist ein Paradebeispiel für die nachhaltige und zukunftsfähige Gestaltung eines Lebensraumes und knüpft an den europaweit gültigen Aalborg-Selbstverpflichtungen für zukunftsbeständige Städte und Gemeinden an. „Der Lokale Aktionsplan für Bildung und Beschäftigung ist ein neues Instrument der kommunalen Beschäftigungs- und Wirtschaftspolitik, mit dessen Hilfe die Vernetzung von Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Bildungseinrichtungen und Sozialpartner/innen in der Gemeinde intensiviert werden soll“, erklärt Franz Kornberger, Gemeindevorstand sowie Finanz- und Wirtschaftsreferent. Die am LABB beteiligten Akteure/innen sind Mitglieder von Wirtschaft, Politik, lokalen Bildungseinrichtungen und Nichtregierungseinrichtungen (NGOs). Nachhaltigkeit spielt eine große Rolle. Alle Projekte sind mit der Bevölkerung abgestimmt und werden permanent von den Themenverantwortlichen koordiniert. Ein so genannter LABB- Regelkreis sorgt dafür, dass der gesamte Prozess auf Dauer angelegt ist und eine nachhaltige Dynamik geschaffen wird. Der LABB ist in vier Themenbereiche unterteilt. Im Bereich Gemeinschaftsmarketing wird beispielsweise das winterliche Brauchtum im Salzkammergut mit einem neuen Weihnachtsmarkt belebt. Eine Maßnahme des Bereiches Ausbildung, Weiterbildung und Qualifizierung ist die Ebenseer Lehrlingsoffensive, bei der Schüler/innen Betriebe besuchen. Die Neupositionierung von Ebensee innerhalb der Ferienregion Traunsee mit einem Sportschwerpunkt ist eine Maßnahme des Bereiches Tourismus, Ortsbild und Infrastruktur. Und der vierte Themenbereich – Unternehmensgründung und lokale Unter- zaHLEn, daTEn, FaKTEn | EBEnSEE Politischer Bezirk: Gmunden | Seehöhe: 425 Meter | Fläche: 194,36 Quadratkilometer | Einwohner/innen: 8.451 | Bürgermeister: Herwart Loidl | Start agenda 21-Prozess: 2007 | Kontakt gemeindeamt: gemeinde@ebensee.ooe.gv.at Franz Kornberger ist Gemeindevorstand sowie Finanz- und Wirt schaftsreferent von Ebensee. nehmensnetzwerke – bringt beispielsweise gerade eine Ebenseer Gründer- fibel heraus. Die Wirtschaftsförderung wurde neu gestaltet. „Erste Projekte sind bereits umgesetzt“, sagt Kornberger. Die Ebenseer/innen werden sich dennoch nicht ausruhen. Die Betreuung durch das Institut Retzl läuft noch bis März 2009. „Bis dahin sollen die Projekte so weit auf Schiene sein, dass sie weiterlaufen“, sagt Kornberger. Ziel des LABB ist die Verbesserung der wirtschaftlichen Struktur der Gemeinde – auch durch Qualifizierung. Und erste wichtige Erfolge zeigen sich bereits: 2008 gibt es in Ebensee wieder mehr Arbeitsplätze als vor der Schließung der Sodaproduktion. Mehr Infos zum LABB Ebensee unter www.ebensee.at und zu den Aalborg-Selbstverpflichtungen unter www.aalborgplus10.dk. agenda 21 | lokal/regional Einundzwanzig 04 | 2008 7 !
Seite 1 und 2: 21MAGAZIN EINUNDZWANZIG www.agenda2
Seite 3 und 4: durchschnittlich 88 Jahre (derzeit:
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