Wien soll Drehkreuz für Warenströme werden - beim Logistik-Kurier
Wien soll Drehkreuz für Warenströme werden - beim Logistik-Kurier
Wien soll Drehkreuz für Warenströme werden - beim Logistik-Kurier
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logistik<br />
I dIenstag, 28. aprIl 2009<br />
MutloS WirD nieManD<br />
das erfolgsverwöhnte Familienunternehmen gebrüder<br />
Weiss erwartet <strong>für</strong> heuer bloß eine schwarze null. aber<br />
auch in einem weniger tollen Jahr wird niemand mutlos.<br />
Seite 4<br />
<strong>Wien</strong> <strong>soll</strong><br />
<strong>Drehkreuz</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Warenströme</strong><br />
<strong>werden</strong><br />
Die Twin City-Region <strong>Wien</strong>-Bratislava<br />
eignet sich laut IV-Präsident Veit Sorger<br />
hervorragend <strong>für</strong> eine mitteleuropäische<br />
<strong>Logistik</strong>-Drehscheibe – mit Schwerpunkt<br />
auf dem vernetzten Schienen-<br />
und Wasserstraßentransport. Da<strong>für</strong><br />
müsse die russische Breitspurbahn<br />
in diesen Raum verlängert <strong>werden</strong>.<br />
Seiten 2, 3<br />
Ein Umdenken in der Infrastrukturpolitik ist <strong>für</strong> IV-Präsident Veit Sorger unumgänglich: Notwendige Projekte zur Verbesserung der<br />
Energieversorgung und des Verkehrs müssten rasch durchgezogen, die Einspruchsmöglichkeit der Länder hintangehalten <strong>werden</strong>.<br />
Keine Wilden<br />
Trotz großer Wut im Bauch - nicht zuletzt über die<br />
völlige ministerielle Mißachtung - haben sich Österreichs<br />
Transporteure zu einer sehr maßvollen<br />
Protestaktion entschlossen: Sie fahren am 20. Mai friedlich<br />
auf dem <strong>Wien</strong>er Ring auf, fast wie um zu bitten, sie<br />
nicht auf dem Markt - nur weil sie Österreicher sind und<br />
hierzulande gegen den Lkw agiert wird, wo es nur geht<br />
- als die Blöden verkommen zu lassen. Die Wirtschaftskrise<br />
hat Spediteure und Frächter als erste getroffen. Ist<br />
das zum Jubeln, weil die Straßen jetzt offenbar leerer<br />
<strong>werden</strong>? Oder <strong>soll</strong>ten nicht alle - Öffentlichkeit und<br />
Politik - darüber nachdenken, welche Konsequenzen<br />
hochschnellende Insolvenzenzahlen in dieser Branche<br />
bedeuten? Zumal ja nicht allein die Wirtschaftskrise die<br />
Transporteure trifft. Da gilt es hausgemachte Erschwernisse,<br />
die wettbewerbsverzerrend wirken, zu entschärfen.<br />
Aber wie das klar machen, wenn nicht einmal die<br />
zuständige Ministerin hinhört? Die Güterbeförderer<br />
versuchen´s wieder einmal im Guten. Sie wollen ja<br />
keine Wilden sein, als die sie auf ihren Riesenbrummern<br />
auf der Straße nicht selten wahrgenommen <strong>werden</strong>. –FG<br />
Win-Win-Situation<br />
post-paketvorstand Carl-gerold Mende und Hermes-<br />
Chef dieter Zillmann erklären ihre Motive zum paketdeal<br />
und geben Zukunftsausblicke.<br />
Seiten 9, 10<br />
Protestfahrt<br />
Güterbeförderer-Obmann<br />
Wolfgang Herzer legt Branchen-Anliegen<br />
vor - und will<br />
diesen mit einer Protestfahrt<br />
Nachdruck verleihen. Seite 6<br />
hafenausbau<br />
Der Ennshafen OÖ investiert<br />
neun Millionen €. Hafenchef<br />
Steindl klagt über geringes<br />
Interesse der Regierung an<br />
der Wasserstraße. Seite 12<br />
heeresstärke<br />
Am 16. April, dem heurigen<br />
Tag der <strong>Logistik</strong>, demonstrierte<br />
das BH im Heereslogistikzentrum<br />
Wels seine<br />
High Tech-Potenz. Seite 16<br />
Ü b e r b l i c k<br />
optimismus<br />
Österreich habe die Lkwfeindlichste<br />
Regierung der<br />
Welt, klagt Petschl-Chef Nikolaus<br />
Glisic. Er ist trotzdem<br />
voller Optimismus. Seite 19<br />
gratisberatung<br />
Der Oberwarter Spediteur<br />
Ludwig Pall bietet Ministerin<br />
Doris Bures eine Gratisberatung<br />
über die Transportbranche<br />
an. Seite 22<br />
erfrischung<br />
Fruchtsaft- und Eistee-Hersteller<br />
Pfanner steckt sechs<br />
Millionen € in die <strong>Logistik</strong>.<br />
Der Betrieb schreibt eine<br />
saftige Erfolgsstory. Seite 30<br />
entgeltlICHe BeIlage der MedIaprInt<br />
Prangl zieht nach <strong>Wien</strong><br />
Kranverleiher prangl spürt zwar die Wirtschaftsdelle,<br />
steuert aber trotzdem einen expansionskurs. das<br />
Headquarter verlagert prangl von nÖ nach <strong>Wien</strong>.<br />
Seite 26<br />
Österreichs <strong>Logistik</strong>-Treffpunkt<br />
am 17. Juni 2009 im Design Center Linz<br />
16. LINZER LOGISTIK-TAG<br />
Generalthema: Turnaround und Erfolg aus eigener Kraft<br />
Weitere Informationen und Anmeldung: www.vnl.at<br />
APA/HANS KLAUS TECHT
2 LOGISTIK KURIER<br />
dIenstag, 28. aprIl 2009<br />
twin city <strong>soll</strong> logistik-<br />
APA/HANS KLAUS TECHT<br />
▸ Vision<br />
Ein infrastrukturpolitisches<br />
Um -<br />
denken fordert<br />
IV-Präsident Veit<br />
Sorger. Projekte<br />
müssten rascher<br />
als bisher umgesetzt<br />
<strong>werden</strong>.<br />
von Franz ganSrigler<br />
<strong>Kurier</strong>: Was erwartet Österreichs<br />
Industrie von der Infrastrukturpolitik?<br />
Veit Sorger: Infrastruktur und<br />
<strong>Logistik</strong> sind <strong>für</strong> den Industriestandort<br />
Österreich von<br />
allerhöchster Bedeutung, weil<br />
sich ohne sie nichts entwickeln<br />
kann.<br />
Im Interesse des Industriestandortes<br />
Österreich ist<br />
es, ganz besonders in der<br />
derzeitigen Krisensituation,<br />
von zentraler Wichtigkeit, die<br />
Infrastruktur auszubauen und<br />
insbesonders eine sichere und<br />
leistbare Energieversorgung<br />
sicherzustellen. Als ersten<br />
Schritt müssen die dringend<br />
erforderlichen Verfahrenserleichterungen<br />
und -Beschleunigungen<br />
im Rahmen<br />
der anstehenden Umweltverträglichkeitsprüfungumgesetzt<br />
<strong>werden</strong>. Es darf nicht<br />
bei leeren Worten der Politik<br />
bleiben. Hier wird sich zeigen,<br />
wie ernst es der Regierung<br />
mit dem Ausbau der Wasserkraft<br />
und der Beschleunigung<br />
von Genehmigungsverfahren<br />
tatsächlich ist. Es gilt dabei<br />
die Kompetenzordnung bei<br />
Verfahren transparenter zu<br />
machen und anstehende Entscheidungen<br />
tatsächlich zu<br />
treffen. Die Energiewirtschaft<br />
ist kein Almosenempfänger,<br />
sie kann Projekte finanzieren.<br />
Man muss sie nur machen<br />
lassen.<br />
In Österreich <strong>werden</strong> aber<br />
notwendige Infrastrukturprojekte<br />
nicht selten behindert.<br />
Warum?<br />
Nachdem wir uns gegen die<br />
Kernkraft entschieden haben,<br />
müssen wir umso mehr Anstrengungen<br />
in anderen Bereichen<br />
unternehmen. Aber<br />
durch Partikularinterssen<br />
<strong>werden</strong> oft überregionale und<br />
<strong>für</strong> den gesamten Standort relevante<br />
Infrastrukturprojekte<br />
be- oder gar verhindert. Seitens<br />
der Industrie haben wir<br />
immer darauf gepocht, dass<br />
der Schließung des 380kV-<br />
Hochspannungsrings höchste<br />
Priorität beigemessen <strong>werden</strong><br />
muss.<br />
Das neue Salzburger Landeselektrizitätsgesetz<br />
sieht<br />
aber nun die zwingende<br />
Teilverkabelung der 380kV-<br />
Salzburgleitung vor. In Folge<br />
drohen ausgerechnet in<br />
krisengeprägten Zeiten höhere<br />
Kosten <strong>für</strong> Haushalte<br />
und Industrie. Gerade angesichts<br />
der jüngsten Erfahrungen<br />
<strong>soll</strong>te aber jedem klar<br />
sein, wie wichtig eine sichere<br />
und möglichst von exter-<br />
nen Faktoren unabhängige<br />
Energieversorgung <strong>für</strong> das<br />
Industrieland Österreich ist.<br />
Österreich braucht dringend<br />
ein Umdenken in der Infrastrukturpolitik<br />
- alles andere<br />
wäre ein standortpolitisches<br />
Eigentor.<br />
Wie <strong>soll</strong> dieses Umdenken<br />
geschehen?<br />
Unsere Forderung heißt:<br />
mehr Bundeskompetenz bei<br />
Großprojekten im Bereich der<br />
Raumordnung. Für große Infrastrukturvorhaben<br />
des Bundes<br />
hatten die Länder bei der<br />
UVP bisher Mitspracherecht,<br />
das ist <strong>für</strong> Bundesstraßen,<br />
Eisenbahn-Hochleistungsstrecken<br />
nicht mehr möglich.<br />
Welche Ziele <strong>soll</strong>ten dabei<br />
verfolgt <strong>werden</strong>?<br />
Wir brauchen einen neuen<br />
Gesamtverkehrsplan nach<br />
betriebs- und volkswirtschaftlichen<br />
und raumordnungspolitischen<br />
Gesichtspunkten.<br />
Die Bewirtschaftung von<br />
Verkehrsinfrastruktur <strong>soll</strong>te<br />
stärker priorisiert <strong>werden</strong>. Wir<br />
brauchen auch eine vorausschauendeRaumordnungspolitik<br />
<strong>für</strong> den forcierten Infrastrukturausbau<br />
als Werkzeug<br />
der Verkehrssteuerung. Wir<br />
setzen uns auch ein <strong>für</strong> die<br />
Einführung von fahrleistungsabhängigen<br />
Mautsystemen<br />
<strong>für</strong> den Individualverkehr bei<br />
gleichzeitiger Absenkung besitzbezogener<br />
Abgaben wie<br />
„Wir sind <strong>für</strong> die einführungfahrleistungsabhängiger<br />
Mautsysteme auch<br />
<strong>für</strong> den individualverkehr“<br />
zum Beispiel der Vignette. Wir<br />
sind durchaus auch <strong>für</strong> die<br />
Forcierung eines Umstiegs<br />
auf die Schiene durch faire<br />
Wettbewerbsbedingungen.<br />
Es <strong>soll</strong>te auch ein Standardmasterplan<br />
Güterverkehr und<br />
<strong>Logistik</strong> erarbeitet <strong>werden</strong>.<br />
Da hat die österreichische<br />
Verkehrspolitik genug zu tun.<br />
Bei vielen Ihrer Forderungen<br />
wird es ein Njet geben oder<br />
hat es schon gegeben, wie etwa<br />
bei der kilometerabhängigen<br />
Pkw-Maut.<br />
Wir haben im Laufe der<br />
Zeit schon viele Absagen bei<br />
Forderungen bekommen, die<br />
dann früher oder später doch<br />
verwirklicht worden sind.<br />
Denken Sie nur an die Arbeitszeitflexibilisierung.<br />
Wenn<br />
die Töpfe leerer <strong>werden</strong>, wird<br />
man sich bei der kilometerabhängigen<br />
Pkw-Maut sicher<br />
was einfallen lassen.<br />
Momentan setzt man <strong>beim</strong><br />
Straßenverkehr auf die Ökologisierung<br />
der Lkw-Maut. Wie<br />
beurteilen Sie die Folgen?<br />
Mit der bestehenden Maut<br />
gibt es ja schon eine bestimmte<br />
Ökologisierung. Es wäre gerecht,<br />
die Beanspruchung der<br />
Umwelt und des Straßennetzes<br />
auch vom Pkw abgelten zu<br />
lassen. Bei der Lkw-Maut besteht<br />
der Wunsch nach zusätzlichen<br />
Pönalisierungen. Die<br />
Politik ist nicht gut beraten,<br />
wenn sie hier wieder versucht,<br />
Österreich als Musterschüler<br />
herauszustreichen. Denn im<br />
Bereich der Umweltpolitik hat<br />
Österreich schon sehr früh<br />
kostenaufwendige Projekte<br />
verfolgt - wodurch wir durch<br />
hohe Tourismusraten belohnt<br />
wurden. Manche Industriebetriebe<br />
mussten dabei fallweise<br />
bis an den Rand ihrer Existenz<br />
gehen.<br />
Was hat der Wirtschaftsstandort<br />
Österreich logistisch<br />
gesehen dringend nötig?<br />
Wir brauchen <strong>Logistik</strong>drehscheiben<br />
und internationale<br />
Verkehrsknotenpunkte. Die<br />
Raumordnungskompetenzen<br />
müssen, wie schon gesagt,<br />
neu geordnet <strong>werden</strong>. Bei der<br />
Vergabe von Staatspreisen in<br />
den Bereichen Verkehr und<br />
<strong>Logistik</strong> <strong>soll</strong>te ein neues Bewußtsein<br />
geschaffen <strong>werden</strong><br />
unter dem Gesichtspunkt intelligenter<br />
Infrastruktur.<br />
Wo könnten oder <strong>soll</strong>ten in<br />
Österreich <strong>Logistik</strong>drehscheiben<br />
beziehungsweise intermodale<br />
Verkehrsknotenpunkte<br />
entstehen?<br />
Das wäre zum Beispiel<br />
der Twin City-Raum <strong>Wien</strong>-<br />
Bratislava als Herzstück der<br />
Europaregion Mitte. Von einer<br />
Randposition ist diese dynamischste<br />
Region Europas mit<br />
sechs Millionen Menschen<br />
durch die EU-Erweiterung<br />
ins Zentrum Europas gerückt.<br />
Die beiden Städte sind durch<br />
den wichtigsten europäischen<br />
Wasserweg, die Donau, miteinander<br />
verbunden, das flache<br />
Land zwischen den Städten<br />
eignet sich hervorragend <strong>für</strong><br />
Wohn- und Betriebsgebiete.<br />
Erst im Vorjahr hat eine<br />
Fessel-Umfrage ergeben, dass<br />
eine große Mehrheit der Menschen<br />
in Ostösterreich und in<br />
der Westslowakei hinter dem<br />
Projekt Twin City steht. Wir<br />
<strong>soll</strong>ten die großen Chancen<br />
im Twin City-Raum nutzen,<br />
indem wir die Infrastruktur in<br />
der Region weiter ausbauen.<br />
Hier gibt es noch beträchtliches<br />
Potenzial.<br />
Meinen Sie damit auch die<br />
Verlängerung der russichen<br />
Breitspureisenbahn in den<br />
Raum <strong>Wien</strong>-Bratislava?<br />
Wir treten <strong>für</strong> diese Verlängerung<br />
ein in Verbindung mit<br />
einem <strong>Logistik</strong>-Hub im Raum<br />
<strong>Wien</strong>-Bratislava. Am schnellsten<br />
umsetzbar wäre aber ein<br />
PPP-Modell zur Verlängerung<br />
der S7, der alten Pressburger<br />
Bahn bis Bratislava. Dieser<br />
Schritt <strong>soll</strong>te als erster gesetzt<br />
<strong>werden</strong>.<br />
Viele halten das Projekt der<br />
Breitspurbahnverlängerung<br />
<strong>für</strong> sinnlos, weil es ohnehin<br />
genug Umladeterminals in Polen,<br />
in der Slowakei, in Ungarn<br />
und in der Ukraine gibt, die<br />
von den Spediteuren genutzt<br />
<strong>werden</strong>.<br />
Ich denke, man <strong>soll</strong>te im<br />
Sinne einer Harmonisierung<br />
der Schiene und <strong>für</strong> das Ziel,<br />
mehr Güter auf die Schiene zu<br />
bringen, diese Verlängerung in<br />
Angriff nehmen. Das würde<br />
auch dem weiteren Zusammenwachsen<br />
Rußlands mit<br />
dem Westen dienen und dem<br />
vermehrten Warenaustausch,<br />
an den wir glauben. Wir <strong>soll</strong>ten<br />
uns von der aktuellen<br />
Finanzierungssituation nicht<br />
von diesem Projekt abhalten<br />
lassen. Außerdem ist die<br />
➙
KURIER<br />
dIenstag, 28. aprIl 2009 LOGISTIK 3<br />
Drehscheibe <strong>werden</strong><br />
wirtschaftliche Entwicklung<br />
in der Slowakei nach wie vor<br />
von einem positiven Wachstum<br />
geprägt. Wir <strong>soll</strong>ten alles<br />
unternehmen, um unsere Industrien<br />
nachhaltiger an den<br />
Osten anzubinden und alle<br />
Hemmnisse beseitigen.<br />
Die Verlängerung der russischen<br />
Breitspureisenbahn in<br />
den <strong>Wien</strong>er Raum <strong>soll</strong>, wie<br />
Sie sagen, in Verbindung mit<br />
einem <strong>Logistik</strong>-Hub geschehen.<br />
Was ist darunter zu verstehen?<br />
<strong>Logistik</strong>-Hubs sind, das möchte<br />
ich angesichts der Konjunkturlage<br />
nachdrücklich betonen,<br />
echte Wachstums- und damit<br />
Jobmotoren. Erfahrungen aus<br />
anderen europäischen Ländern<br />
zeigen die hohe Wertschöpfung<br />
von <strong>Logistik</strong>-Hubs <strong>für</strong> die Gesamtwirtschaft<br />
in der Region.<br />
Der Hafen Duisburg beispielsweise<br />
bringt als <strong>Logistik</strong>-Hub<br />
einen wirtschaftlichen Gesamteffekt<br />
von rund 36.000 hochwertigen<br />
Arbeitsplätzen und<br />
insgesamt etwa 2,2 Milliarden<br />
Euro Wertschöpfung <strong>für</strong> die<br />
Region.<br />
Und das ist auch in der<br />
<strong>Wien</strong>er Region möglich, ja<br />
wünschenswert?<br />
Die Twin City-Region<br />
<strong>Wien</strong>-Bratislava bietet sich<br />
wie keine andere in Zentraleuropa<br />
an, die <strong>Logistik</strong> <strong>für</strong><br />
den zunehmenden und sich<br />
verändernden Warenstrom<br />
aus Südost- und Osteuropa<br />
sowie Asien abzuwickeln.<br />
Hier gibt es die erforderliche<br />
ausgeprägte Struktur <strong>für</strong> eine<br />
grüne <strong>Logistik</strong> wie Schiene<br />
oder schwimmende Landstraße.<br />
Weiters gibt es hier das<br />
notwendige Personal <strong>für</strong> mehr<br />
als das schlichte Umladen.<br />
Der Handel hin zu höherwertigen<br />
Gütern in zunehmender<br />
Intensität erfordert höheres<br />
„Wir be<strong>für</strong>worten die Verlängerung<br />
der russischen<br />
Breitspurbahn in den <strong>Wien</strong>er<br />
raum in Verbindung<br />
mit einem logistik-hub“<br />
Know-how der Mitarbeiter.<br />
Wir haben die Leute, die es<br />
können. Das bringt weitere<br />
hochqualifizierte Arbeitsplätze<br />
mit sich.<br />
Warum ist <strong>Wien</strong> <strong>für</strong> einen<br />
solchen Hub geeignet?<br />
Die Region eignet sich<br />
insofern ideal <strong>für</strong> einen von<br />
mehreren europäischen <strong>Logistik</strong>-Hubs,<br />
weil zwischen<br />
der österreichischen und<br />
der slowakischen Hauptstadt<br />
europäische Verkehrswege<br />
auf Straße und Schiene zusammenlaufen,<br />
die Wasserstraße<br />
Donau sowie Häfen<br />
und Flughäfen einander in<br />
einmaliger Weise ergänzen.<br />
So kann die Region zu einer<br />
<strong>Logistik</strong>-Drehscheibe in Mitteleuropa<br />
<strong>werden</strong>. Der Twin<br />
City-<strong>Logistik</strong>-Hub könnte<br />
seinen Schwerpunkt auf<br />
dem vernetzten Bahn- und<br />
Wassertransport haben. Ein<br />
derartiges Konzept wäre auch<br />
ein wichtiger Schritt in Richtung<br />
einer umwelt- und klimafreundlichen<br />
grünen <strong>Logistik</strong><br />
mit hoher Wertschöpfung.<br />
Ein <strong>Logistik</strong>-Hub hätte hier die<br />
besten Voaussetzungen und<br />
wäre ein starker Impuls <strong>für</strong><br />
▸ Konjunkturbarometer<br />
stabilisierung in sicht<br />
Seit Jahresbeginn hat<br />
sich die konjunkturelle<br />
Lage in der Industrie<br />
weiter verschärft.<br />
Gegenüber dem 4. Quartal<br />
2008 fällt das Konjunkturbarometer<br />
der Industriellenvereinigung<br />
<strong>für</strong> das 1.<br />
Quartal 2009 von minus<br />
22 Punkten auf minus 27<br />
Punkte. Das IV-Konjunkturbarometer<br />
wird als<br />
Mittelwert aus den Beurteilungen<br />
der gegenwärtigen<br />
Geschäftslage und<br />
der Geschäftslage in sechs<br />
Monaten bestimmt. Die<br />
Lagekomponente, die sich<br />
bereits zuvor um 40 Punkte<br />
zurückgebildet hatte, verringerte<br />
sich jetzt abermals<br />
größer denken,<br />
mehr befördern<br />
die Industrie und damit <strong>für</strong><br />
mehr und vor allem neue Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
in<br />
der Region. Die Verlängerung<br />
der Breitspurbahn würde die<br />
Entstehung eines modernen<br />
<strong>Logistik</strong>zentrums im Twin<br />
City-Raum stark begünstigen.<br />
Mit zwei internationalen<br />
Flughäfen, zwei Donau-Häfen<br />
sowie einem gut ausgebauten<br />
Straßen- und Schienennetz<br />
besitzt diese Region ideale<br />
Voraussetzungen.<br />
Mit dem <strong>Wien</strong>er Hafen auf Erfolgskurs,<br />
als Drehscheibe <strong>für</strong> Waren aus aller Welt<br />
12 Millionen Tonnen Güter <strong>werden</strong> jährlich im <strong>Wien</strong>er Hafen umgeschlagen.<br />
Mit Investitionen von rund 150 Millionen Euro wächst der <strong>Wien</strong>er Hafen zu einer<br />
der leistungsstärksten Warendrehscheiben Mittel- und Südosteuropas.<br />
um 30 Punkte. „Mit Blick auf<br />
den Sechs-Monats-Horizont<br />
<strong>werden</strong> die enorm schwierigen<br />
Marktbedingungen des<br />
ersten Halbjahres 2009 fortbestehen“,<br />
sagt IV-Chefökonom<br />
Christian Helmenstein. „Doch<br />
verdichten sich angesichts der<br />
verbesserten Erwartungskomponente<br />
die Chancen <strong>für</strong><br />
einen unteren konjunkturellen<br />
Wendepunkt im Schlussquartal<br />
- allerdings nur unter<br />
der Voraussetzung, dass im<br />
internationalen Kontext keine<br />
weiteren systemischen Risken<br />
schlagend <strong>werden</strong> und sich<br />
die Stimmungsaufhellung<br />
der vergangenen Wochen in<br />
den kommenden Monaten<br />
fortsetzt.“ iV-Präsident veit sorger im gespräch<br />
www.wienerhafen.com<br />
Das Unternehmen der<br />
WH_logistik_266x200abf.indd 1 21.04.09 18:21<br />
MEDIAPROJEKTE
4 LOGISTIK KURIER<br />
dIenstag, 28. aprIl 2009<br />
Erfolgsverwöhnt<br />
Mutlos wird gebrüder Weiss nicht<br />
Mit einer<br />
soliden Basis<br />
geht Gebrüder<br />
Weiss in weniger<br />
tolle Jahre.<br />
2009 ist eine<br />
schwarze Null<br />
geplant.<br />
Jeder hat gewusst, wir können<br />
uns dem Abwärtstrend<br />
nicht entziehen“, sagt<br />
Wolfgang Niessner, Vorstandsvorsitzender<br />
des Vorarlberger<br />
Familienkonzerns Gebrüder<br />
Weiss (GW). „Antizipatorisch<br />
war uns das klar. Aber als wir<br />
es dann wirklich erlebt haben,<br />
hat das eine tiefe Enttäuschung<br />
ausgelöst“, gibt er<br />
unumwunden zu. Von einem<br />
Schock möchte er allerdings<br />
nicht sprechen. „Für uns als<br />
erfolgsverwöhntem Unternehmen<br />
war das aber schon<br />
sehr bitter.“<br />
Niessner spricht vom 4.<br />
Quartal des vergangenen<br />
Jahres - als klar wurde, dass<br />
ein „tadelloses und außergewöhnlich<br />
gutes Jahr nicht so<br />
abgeschlossen <strong>werden</strong> konnte,<br />
wie anfänglich geplant“. Nicht<br />
zuletzt sei die erwartete Umsatzmilliarde<br />
im 4. Quartal<br />
verlorengegangen (siehe Sub-<br />
story). Und der Negativtrend<br />
des letzten Quartals 2008 hat<br />
sich laut Niessner „leider auch<br />
im Jänner und Februar 2009<br />
fortgesetzt“ - mit Sendungsrückgängen<br />
im Europabereich<br />
von 15 Prozent. Gewichtsmäßig<br />
gab es sogar einen Einbruch<br />
um 25 Prozent.<br />
Was tun, war und ist die Frage.<br />
„Die Situation ist so einmalig“,<br />
sagt Niessner, „dass es darauf<br />
keine eindeutige Antwort<br />
geben kann.“ Man greife also<br />
zu normalen Mitteln, die mit<br />
dem Begriff Restrukturierung<br />
umschrieben <strong>werden</strong>. „Kurzfristig<br />
gibt es keine intelligente<br />
Antwort, weil ich in der Offensive<br />
nichts bewegen kann, was<br />
die Rückgänge kompensieren<br />
könnte.“<br />
Mitarbeiterabbau Im Rahmen<br />
des geplanten „Rightsizing“<br />
bleibe Gebrüder Weiss nicht<br />
erspart, sich von Mitarbeitern<br />
(die Zahl ist im Vorjahr<br />
leicht auf 4498 gestiegen)<br />
zu trennen. Das sei schon<br />
im Gange, sagt Niessner. Er<br />
hofft darauf, dass die Folgen<br />
<strong>für</strong> die Betroffenen durch die<br />
<strong>für</strong> Mai geplante Reaktivierung<br />
der Branchenstiftung<br />
Ausped abgefedert <strong>werden</strong>.<br />
Die Ausped, finanziert von<br />
AMS, den Bundesländern und<br />
der Speditionswirtschaft, hat<br />
seinerzeit die Härten <strong>für</strong> Speditionsmitarbeiter<br />
gelindert,<br />
die durch den EU-Beitritt von<br />
zehn Ländern vor fünf Jahren<br />
entstanden waren.<br />
▸ Bilanz<br />
eine delle abbekommen<br />
Der Familienkonzern<br />
Gebrüder Weiss mit<br />
Hauptsitz in Lauterach<br />
beschäftigt 4498 Mitarbeiter<br />
an 137 Standorten<br />
weltweit. Entsprechend den<br />
Einbrüchen des vergangenen<br />
und des heurigen Jahres<br />
<strong>werden</strong> jetzt Mitarbeiter<br />
abgebaut.<br />
Das vergangene Jahr war<br />
trotz des schlechten 4. Quartals<br />
<strong>für</strong> GW ein „außerordentlich<br />
gutes“. Vorstandsvorsitzender<br />
Niessner, der 2008<br />
erstmals die eine Milliarde<br />
€-Umsatzhöhe überspringen<br />
wollte, bekam zu Jahresen-<br />
de die Auswirkungen der<br />
Wirtschaftskrise „voll zu<br />
spüren“. Aber der Umsatz<br />
2008 in Höhe von 990 Millionen<br />
€ stellt immerhin<br />
ein Wachstum von 4,5 Prozent<br />
dar. 40 Prozent davon<br />
wurden durch die Landverkehre<br />
erzielt (davon 28<br />
Prozent die internationalen<br />
Landverkehre), 13 Prozent<br />
durch die Luft- und<br />
Seefracht. Mit 26 Prozent<br />
spielt der Bereich <strong>Logistik</strong><br />
eine tragende Rolle.<br />
Im Paketbereich (via<br />
DPD) konnte sich GW<br />
ebenfalls steigern.<br />
Kurzarbeit hat Gebrüder<br />
Weiss ebenfalls überprüft,<br />
aber eher verworfen. Kategorisch<br />
will Niessner dieses Modell<br />
zwar nicht ausschließen,<br />
es sei aber nur <strong>für</strong> einzene<br />
Standorte geeignet - und bei<br />
Spediteuren nicht so einsetzbar,<br />
wie in der Industrie. Die<br />
üblichen Maßnahmen, um der<br />
Krise etwas Paroli zu bieten,<br />
sind Überstunden- und Resturlaubabbau.<br />
Parallel dazu<br />
stellt GW seine Systeme um,<br />
verlagert Plattformen und<br />
fährt Kapazitäten zurück. „Am<br />
Servicegrad wird jedoch nicht<br />
gerüttelt“, betont der GW-Vorstandsvorsitzende.<br />
Anpassung<br />
an die neuen Gegebenheiten,<br />
an das Sendungsaufkommen<br />
heiße nicht, die Qualität zu<br />
vernachlässigen.<br />
Verrechnet Gebrüder Weiss<br />
habe das Glück einer hohen<br />
Eigenkapitalquote. Das in<br />
vielen Jahren verdiente Geld<br />
sei größtenteils investiert<br />
worden. So habe man eine<br />
„supersolide zeitgemäße Basis“<br />
geschaffen, „um die weniger<br />
tollen Jahre bestehen<br />
zu können“. Niessner rechnet<br />
<strong>für</strong> heuer mit einem schwierigen<br />
Jahr. „Und 2010 wird<br />
auch nicht gut“, meint er, weil<br />
vieles passiert sei, was nicht<br />
kurzfristig repariert <strong>werden</strong><br />
könne. Experten haben sich<br />
gründlich verrechnet, als sie<br />
- wie Niessner sagt - noch<br />
im August des Vorjahres von<br />
Wachstum gesprochen hat-<br />
ten. „Wenn Unternehmen ihre<br />
Planungen auf die Prognosen<br />
sogenannter Experten abgestellt<br />
haben, dann <strong>werden</strong> sie<br />
jetzt ziemliche Schmerzen<br />
erleiden.“<br />
naiver Wunsch Niessner<br />
wünscht sich, dass es nach<br />
dem heurigen Sommer Anzeichen<br />
da<strong>für</strong> gibt, dass es<br />
aufwärt geht. „Ich habe den<br />
naiven Wunsch, dass das<br />
vierte Quartal 2009 besser<br />
als jenes des Jahres 2008<br />
wird“, sagt Niessner, der als<br />
Schwankender die Hoffnung<br />
nicht aufgeben will. „Aber je<br />
näher wir an diesen Zeitpunkt<br />
herankommen, desto skeptischer<br />
werde ich.“ Heuer gelte<br />
es jedenfalls zu retten, was<br />
zu retten ist. Von einem guten<br />
Ergebnis könne sowieso<br />
keine Rede mehr sein. „Aber<br />
jedenfalls erwarten wir eine<br />
schwarze Null“, sagt Niessner.<br />
Auf dem europäischen<br />
Markt fordert Niessner Waffengleichheit<br />
mit Unternehmen<br />
wie Deutsche Bahn oder<br />
Deutsche Post. „Ich erwarte<br />
einen sportlichen Wettbewerb.<br />
Der Bessere möge <strong>beim</strong><br />
Kunden gewinnen und nicht<br />
der, der billiger sein kann,<br />
weil er quersubventioniert<br />
wird.“ „Ich kann leicht um 30<br />
Prozent billiger sein, wenn es<br />
wurscht ist, ob ich 500 oder<br />
700 Millionen Euro Verlust<br />
mache. Da stimmt etwas<br />
nicht. Wo bleibt da die Wettbewerbskommission?“<br />
– Fg<br />
▸ expansion<br />
die euphorie ist gedämpft<br />
Bedarfsgerecht expandieren<br />
wird GW laut<br />
Vorstandsvorsitzendem<br />
Wolfgang Niessner heuer. Am<br />
100 Millionen €-Investitionsprogramm<br />
in Mittel- und<br />
Osteuropa wird grundsätzlich<br />
festgehalten, hatte es jüngst<br />
bei der Bilanzpressekonferenz<br />
geheißen. Jetzt geht Niessner<br />
davon aus, „dass wir unter<br />
Umständen redimensionieren,<br />
uns ein klein wenig zurücknehmen“.<br />
Der Optimismus<br />
sei zwar ungebrochen,<br />
die Euphorie aber gedämpft<br />
und einer nüchterneren Betrachtung<br />
gewichen.<br />
„Reach for the stars but<br />
keep your feet on the ground,<br />
ist mein Motto“, sagt Niessner.<br />
Heuer <strong>werden</strong> in Bukarest<br />
und in Senec neue <strong>Logistik</strong>anlagen<br />
eröffnen. In Sibiu und<br />
in Arad in Rumänien hat GW<br />
Grundstücke gekauft, auf denen<br />
„in absehbarer Zeit“ mit<br />
Bauarbeiten <strong>für</strong> Lager begonnen<br />
<strong>werden</strong> <strong>soll</strong>. Die heurigen<br />
Investitionen <strong>werden</strong> 34 Millionen<br />
€ betragen. In Maria<br />
Saal in Kärnten wird ein neuer<br />
<strong>Logistik</strong>terminal fertiggestellt<br />
und in Vorarlberg wird ein<br />
Teil der Firmenzentrale einen<br />
neuen Standort beziehen.<br />
MEDIAPROJEKTE<br />
Wolfgang niessner hat sich nicht auf experten-prognosen verlassen<br />
▸ zukunft<br />
neue tochter in thailand<br />
Von Zeiten des wirtschaftlichenAbschwungs<br />
und starker<br />
Verunsicherung läßt<br />
sich Gebrüder Weiss nicht<br />
allzu sehr von zukunftsweisenden<br />
Entscheidungen<br />
abschrecken. Nachdem<br />
im November 2008 eine<br />
neue Tochtergesellschaft<br />
in Japan eröffnet wurde,<br />
investiert das Speditionsunternehmen<br />
nun in den<br />
thailändischen Markt. Mit<br />
diesem Schritt <strong>soll</strong>en positive<br />
Akzente gesetzt und<br />
in die Zukunft investiert<br />
<strong>werden</strong>. Durch die Einbeziehung<br />
des langjährigen<br />
Thailand-Partners East-<br />
West Logistics Co. Ltd.,<br />
der laut Angaben von<br />
Gebrüder Weiss zu den<br />
Top 20 Spediteuren des<br />
Landes zählt, greife das<br />
Joint Venture von Anfang<br />
an auf eine sehr gute Infrastruktur<br />
zurück.<br />
„Mit der Gründung<br />
Weiss-Röhlig Thailand Ltd.<br />
haben wir einen weiteren<br />
wichtigen Schritt nach Süd-<br />
ostasien gemacht“, sagt Joe<br />
Lässer, Direktor Air & Sea.<br />
GEBRÜDER WEISS<br />
Das neue Büro in Bangkok<br />
mit 13 Mitarbeitern wird von<br />
Bill Meale, einem Australier,<br />
geleitet. Meale war während<br />
der vergangenen sechs Jahre<br />
als Verkaufsrepräsentant in<br />
Thailand tätig.<br />
2009 ist der Markteintritt in<br />
Indien geplant. Hier hat Partner<br />
Röhlig eine 50-prozentige<br />
Beteiligung an der Tricon<br />
Shipping Pvt. Ltd. in Chennai<br />
erworben. GW übernimmt<br />
die Hälfte der Röhlig Anteile.<br />
Joe lässer: ein wichtiger schritt<br />
GEBRÜDER WEISS
Die Stimme der<br />
<strong>Wien</strong>er Wirtschaft<br />
2009 wird es in einem besonderen Maße wichtig sein, die Wirtschaftstreibenden in <strong>Wien</strong> zu<br />
unterstützen, damit sie die schwierige Wirtschaftslage gut durch tauchen können. Die Wirtschaftskammer<br />
<strong>Wien</strong> ist dabei der starke Partner der <strong>Wien</strong>er Betriebe. Die zehn wichtigsten Punkte auf<br />
der Agenda 2009 im Überblick:<br />
Steuerliche Entlastung<br />
Bleibt den Betrieben mehr Geld, können<br />
sie investieren und neue Arbeitsplätze<br />
schaffen. Trotz der Steuerreform bleibt<br />
noch einiges zu tun, um die Belastungen<br />
<strong>für</strong> die Wirtschaft abzubauen.<br />
Förderungen nutzen<br />
Direktförderungen helfen unmittelbar<br />
und rasch. Sie bringen die Wirtschaft<br />
in Schwung. Durch die Aufstockung der<br />
Internationalisierungs förderung wird z. B.<br />
<strong>Wien</strong>er Betrieben geholfen, ihre Produkte<br />
in andere Länder zu exportieren.<br />
Energie sparen<br />
Die Energieeffizienz der <strong>Wien</strong>er Betriebe<br />
muss weiter ausgebaut <strong>werden</strong>, die Wirtschaftskammer<br />
<strong>Wien</strong> unterstützt hier mit<br />
geförderten Beratungen.<br />
Weniger Bürokratie<br />
Österreichweit gibt es 6000 Informations-<br />
Mit einem Anruf<br />
weiter kommen.<br />
✆ 01/514 50<br />
und Meldepflichten <strong>für</strong> Unternehmen. Sie<br />
verursachen einen jährlichen Aufwand<br />
von über vier Milliarden Euro. Weniger<br />
Bürokratie spart Geld und Zeit.<br />
Produktionsfl ächen sichern<br />
Ein attraktiver Standort benötigt ausreichend<br />
Betriebs- und Produktionsfl ächen.<br />
Umwidmun gen, die die Zahl der verfügbaren<br />
Flächen reduzieren, sind daher abzulehnen.<br />
Mehr Platz <strong>für</strong> Wirtschaftsverkehr<br />
Der Wirtschaftsverkehr in <strong>Wien</strong> muss beschleunigt<br />
<strong>werden</strong>, um die Versorgung der<br />
Stadtteile zu erleichtern, etwa über die Öffnung<br />
der Busspuren <strong>für</strong> Kleintransporteure.<br />
Rechtsberatung, die hilft<br />
Recht- und Steuerfragen <strong>werden</strong> immer<br />
komplizierter. Die kostenlose Rechtsberatung<br />
der Wirtschaftskammer <strong>Wien</strong> hilft Unternehmern<br />
durch den Paragrafendschungel.<br />
Von A wie Arbeitsrecht bis Z wie Zollfragen.<br />
<strong>Wien</strong> braucht ein neues <strong>Logistik</strong>konzept<br />
Das letzte Güterterminalkonzept wurde<br />
von der Stadt <strong>Wien</strong> 1993 erstellt. In<br />
diesem immerhin schon 16 Jahre alten<br />
Konzept waren drei große Umschlagplätze<br />
vorgesehen. Brigitte Jank<br />
fordert deshalb die Erstellung eines<br />
neues <strong>Logistik</strong>konzepts. Bisher wurwurde nur nur der der Hafen Hafen Freudenau Freudenau zu zu einem einem<br />
leistungsfähigen Umschlagplatz umgebaut,<br />
der der Terminal Inzersdorf und ein<br />
Standort im Nordosten <strong>Wien</strong>s wurden<br />
nicht realisiert. Gleichzeitig sind mit<br />
Qualifizierte Fachkräfte<br />
Der Wirtschaftsstandort <strong>Wien</strong> kann sich<br />
inter national nicht über den Preis messen,<br />
sondern über Qualität und Innovation.<br />
Dazu braucht es qualifizierte<br />
Fachkräfte und eine wirtschaftsnahe Ausbildung<br />
vom Kindes alter weg.<br />
Finanzierung sichern<br />
<strong>Wien</strong>er Betriebe brauchen in der derzeitigen<br />
Wirt schafts lage einen einfachen<br />
Zugang zu Finan zierungen,<br />
gute Infor mationen über mögliche<br />
För derungen und Haftungen der<br />
öffentlichen Hand <strong>für</strong> Kredite, über die<br />
sich Banken alleine nicht drübertrauen.<br />
Hier ist 2009 noch viel zu tun.<br />
Interessen bestens vertreten<br />
Die Wirtschaftskammer <strong>Wien</strong> spricht mit<br />
einer Stimme <strong>für</strong> 114.000 <strong>Wien</strong>er Unternehmer.<br />
Sie ist damit der starke Partner<br />
<strong>für</strong> die <strong>Wien</strong>er Wirtschaft.<br />
dem Wegfall des Nord und Südbahnhofs<br />
innerstädtische Umschlagplätze<br />
verloren gegangen. Eine Folge war die<br />
Zersiedelung der <strong>Logistik</strong>- und Transportunternehmen<br />
– Güter <strong>werden</strong> somit<br />
oftmals über lange Strecken quer<br />
durch <strong>Wien</strong> transportiert. Jank fordert<br />
nun, dass Verkehrsexperten ein neues<br />
Verkehrsverteilungskonzept erstellen<br />
<strong>soll</strong>en: „Das neue Konzept muss auch<br />
verstärkt den Wasser- und Luftweg berücksichtigen.”<br />
Weiter kommen.<br />
AKTUELLER<br />
FINANZIERUNGSTIPP<br />
ERP – Kredite <strong>für</strong> Kleinst- und Kleinbetriebe!<br />
• Gefördert <strong>werden</strong> Investitionen und<br />
Betriebsmittel von 10.000 bis 30.000 Euro<br />
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ist tilgungsfrei<br />
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6 LOGISTIK KURIER<br />
dIenstag, 28. aprIl 2009<br />
Protestmaßnahme<br />
„Wir lassen uns nicht demoralisieren“<br />
Transporteure<br />
fühlen sich mit<br />
ihren Anliegen<br />
von Infrastrukturministerin<br />
Bures abgeschmettert.<br />
Für die Vertreter des<br />
Fachverbandes Güterbeförderung<br />
in der Wirtschaftskammer<br />
Österreich <strong>soll</strong><br />
es ein demoralisierendes Erlebnis<br />
gewesen sein. Da <strong>soll</strong>ten<br />
sie unlängst endlich von<br />
Infrastrukturministerin Doris<br />
Bures empfangen <strong>werden</strong>, um<br />
sich ihren Kummer von der<br />
Seele zu reden, und wurden<br />
mit zwei Referentinnen des<br />
BMVIT „abgespeist“. Sehr lieb<br />
<strong>soll</strong>en die gewesen sein, sachlich<br />
habe man vieles durchbesprochen<br />
- aber keinerlei<br />
Aussicht auf Erfolg erkennen<br />
können.<br />
Man werde sich alles genau<br />
anschauen. Die Ministerin <strong>soll</strong><br />
derweil gesichtet worden sein,<br />
als sie sich im Aufzug vertschüssen<br />
wollte. Ein Fachgruppenvertreter<br />
sei ihr nachgelaufen,<br />
um sie zu sprechen,<br />
wird erzählt - was genauso<br />
sinnlos gewesen sei, wie die<br />
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der Branche trifft: auf der weltgrößten Messe <strong>für</strong><br />
<strong>Logistik</strong>, Telematik und Verkehr.<br />
FACHVERBAND GÜTERBEFÖRDERUNG<br />
am 20. Mai <strong>werden</strong> die transporteure mit rund 30 Fahrzeugen - dreimal soviel wie im vorjahr - am ring in <strong>Wien</strong> <strong>für</strong> den „österreichischen Unternehmer“ demonstrieren<br />
erfolglose Besprechung mit<br />
den Referentinnen. Dabei sei<br />
man durchaus bereit gewesen,<br />
mit Doris Bures über ihr<br />
Lieblingsthema „Vorrang der<br />
Schiene vor allen anderen<br />
Verkehrsträgern“ zu reden.<br />
Man stehe schließlich zur<br />
Bahn, auch wenn ihr Ausbau<br />
- in der Prioritätenliste des<br />
including<br />
BMVIT an erster Stelle - 20<br />
Jahre, also eine ganze Generation<br />
in Anspruch nehmen und<br />
14 Milliarden € verschlingen<br />
werde. In der Zwischenzeit,<br />
sagen die Transporteure,<br />
werde wohl der Lkw an erster<br />
Stelle stehen, gegen den<br />
ständig mit populistischen<br />
Aussagen gekämpft werde.<br />
TL09-Bes-131x200_2.indd 1 17.04.2009 12:42:00 Uhr<br />
zusage einfordern Für Wolfgang<br />
Herzer, neuer FachverbandsobmannGüterbeförderung<br />
in der WKÖ, geht es<br />
zunächst um die Einlösung<br />
von Zusagen, wie jener von<br />
Ex-Finanzminister Wilhelm<br />
Molterer vom 26. August des<br />
Vorjahres, wonach die Kfz-<br />
Steuer gesenkt werde. „Mit<br />
der neuen Regierung heißt<br />
es <strong>für</strong> uns wieder zurück an<br />
den Start“, sagt Herzer. Derzeit<br />
sind keine Mittel da<strong>für</strong><br />
vorhanden. „Nicht dass die<br />
Kfz-Senkung die Rettung <strong>für</strong><br />
die Branche wäre, aber das<br />
ist eine Uraltforderung, deren<br />
Zusage wir jetzt einfordern.“<br />
Bei der von Ministerin<br />
Bures angekündigten Ökologisierung<br />
der Maut sehen<br />
die Transporteure <strong>für</strong> ihre<br />
Einführung jetzt den schlechtestmöglichen<br />
Zeitpunkt.<br />
„Wir stehen dazu“, sagt Herzer,<br />
„aber wir befinden uns<br />
in einer außergewöhnlichen<br />
Situation. Wir wünschen uns<br />
daher eine Verschiebung auf<br />
den 1.1.2011. Das ginge,<br />
wenn man wollte, aber die<br />
wollen ja nicht.“ Eine Einführung<br />
der Ökologisierung<br />
des Road Pricing bereits am<br />
1.1.2010 nach dem geplanten<br />
Drei-Gruppen-Modell hätte<br />
verheerende Folgen <strong>für</strong> Lkw<br />
€<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
der Klasse Euro 3.<br />
Nach dem Entwurf<br />
des Ministeriums<br />
<strong>soll</strong>en Lkw der<br />
Gruppe 0 bis Euro<br />
3 mit einem Malus<br />
von 15 Prozent belastet<br />
<strong>werden</strong>. Lkw<br />
der Klassen Euro 4<br />
und 5 bekommen<br />
einen Bonus von<br />
sieben und so genannte<br />
EEV einen<br />
Bonus von 15 Prozent.<br />
„In Österreich<br />
gehören mehr als<br />
50 Prozent der Lkw<br />
der Euro 3-Klasse<br />
an“, sagt Herzer.<br />
„Und der Euro 3 ist beileibe<br />
kein Stinker. Wir wollen jetzt<br />
nicht unbedingt eine Ökologisierung<br />
oder Schritte <strong>für</strong> die<br />
Umwelt behindern, aber aus<br />
wirtschaftlichen Gründen ist<br />
diese Regelung derzeit nicht<br />
akzeptabel.“ Denn momentan<br />
gebe es schon mehr als 3000<br />
abgestellte Lkw, die nicht verkaufbar<br />
seien. Eine Ökologisierung<br />
in der geplanten Form<br />
bedeutete eine zusätzliche<br />
Entwertung der Gebrauchtwagen.<br />
„Damit wird Kapital<br />
vernichtet“, sagt Herzer.<br />
Weil sie sich von der Politik<br />
abgeschmettert fühlen, haben<br />
KFz-Steuer<br />
in Der eu<br />
Wolfgang herzer kämpft <strong>für</strong> den „transportÖr“<br />
die Transporteure beschlossen,<br />
sich am Vormittag des 20.<br />
Mai mit einer Ringrundfahrt<br />
in <strong>Wien</strong> mit etwa 30 Fahrzeugen<br />
<strong>für</strong> ihre Anliegen Gehör<br />
zu verschaffen. „Kein Streik,<br />
kein Auf-den-Tisch-Hauen,<br />
wir sind ja keine Wilden“,<br />
sagt Herzer. „Aber ein klarer<br />
Protest <strong>für</strong> den österreichischen<br />
Unternehmer.“ Das <strong>soll</strong><br />
auch augenscheinlich <strong>werden</strong>:<br />
Auf Transparenten wird<br />
das blau eingefärbte EU im<br />
Wort TransportEUr dem rotweiß-rot<br />
eingefärbten Ö in der<br />
Wortschöpfung TransportÖr<br />
gegenübergestellt. – Fg<br />
FI AT SK IE HU SI PT PL DE SE IT NO NL GB CZ LT FR BE LV EE LU DK EL ES MT<br />
HERZER<br />
Kfz-Steuer<br />
THAUT IMAGES/FOTOLIA.COM<br />
EU25-Durchschnitt<br />
QUelle: WKo/transport, verKeHr
KURIER<br />
dIenstag, 28. aprIl 2009 LOGISTIK 7<br />
gleichheit darf kein Fremdwort sein<br />
Forderung – Politik <strong>soll</strong> Wettbewerbsfähigkeit österreichischer Transporteure fördern<br />
Die in Österreich „sehr<br />
stark schienenlastige Infrastrukturpolitik“<br />
fordert Alexander<br />
Klacska, Obmann der<br />
Sparte Transport und Verkehr<br />
in der Wirtschaftskammer<br />
<strong>Wien</strong>, auf, sich mehr um die<br />
Wettbewerbsfähigkeit heimischer<br />
Transportunternehmen<br />
zu kümmern und ein Gleichgewicht<br />
im internationalen<br />
Wettbewerb herzustellen.<br />
ungleichgewicht Ein bei einem<br />
österreichischen Transportunternehmen<br />
zugelassener<br />
gewerblicher Lkw bringt pro<br />
Jahr laut Klacska mindestens<br />
40.000 € Einnahmen <strong>für</strong> die<br />
Republik Österreich aus Mineralölsteuer,lohnbezogenen<br />
Abgaben und Steuern,<br />
Kfz-Steuer und Versicherungssteuer.<br />
Ein derartiger<br />
Lkw bedeutete zudem drei<br />
Arbeitsplätze und biete die<br />
Möglichkeit, bei Fahrzeugtechnik<br />
und Einsatzbedingungen<br />
wie Arbeitszeit und<br />
Lenkzeit die Kontrollaufgabe<br />
gut durchführen zu können.<br />
All das sei bei ausgeflaggten,<br />
das heißt im Ausland von österreichischen<br />
Unternehmen<br />
angemeldeten Lkw nicht der<br />
Fall bzw. nicht möglich. Während<br />
österreichische Fahrzeuge<br />
ständig kontrolliert <strong>werden</strong><br />
und bei Vergehen gleich<br />
gestraft <strong>werden</strong> könnten, sei<br />
dies bei Ausländern nicht so<br />
leicht durchsetzbar.<br />
Klacska macht darauf aufmerksam,<br />
dass mit dem Fall<br />
des Kabotage-Verbots am 1.<br />
Mai 2009 dieses<br />
P r o b l e m n o c h<br />
größer <strong>werden</strong><br />
könnte. Denn ab<br />
diesem Zeitpunkt<br />
dürfen Ausländer<br />
auch innerösterreichischeFahrten<br />
übernehmen.<br />
„Sie genießen die<br />
Vorteile niederer<br />
Steuern im Ausland,<br />
können sich<br />
den Konsequenzen<br />
von Kontrollen<br />
leichter entziehen,<br />
die Österreicher<br />
zahlen die Zeche“,<br />
sagt Klacska. Daher<br />
sei es jetzt notwendig,<br />
dass die<br />
Politik zum Schutz<br />
heimischer Betriebe<br />
vor Pfuschertum<br />
die Exekutive<br />
dahingehend unterstütze,<br />
dass bei Ausländern die Kontrolle<br />
und die Verfolgbarkeit<br />
gewährleistet sein muss.<br />
„Gleiches Recht <strong>für</strong> alle“,<br />
fordert Klacska und verlangt<br />
eine Verbesserung der Wettbewerbsbedingungen<br />
<strong>für</strong> österreichische<br />
Transporteure.<br />
Die Kfz-Steuer müsste auf ein<br />
europäisches Mindestmaß gesenkt<br />
<strong>werden</strong>. Schadstoffarme<br />
Lkw gehörten nach dem<br />
Beispiel Deutschlands gefördert<br />
- in Deutschland gibt<br />
es da<strong>für</strong> eine Förderung von<br />
bis zu 4250 €, in Österreich<br />
gibt´s keinen Cent. Schließlich<br />
müßte auch die Aus- und Weiterbildung<br />
der Lkw-Lenker<br />
KLACSKA<br />
alexander Klacska, <strong>Wien</strong>er obmann der sparte transport, fordert Förderungen<br />
und -Lenkerinnen gefördert<br />
<strong>werden</strong>, meint Klacska.<br />
Eine weitere geplante Erhöhung<br />
des Road Pricing <strong>für</strong> Lkw<br />
ohne gesamteuropäische Abstimmung<br />
werde Österreich<br />
als Innovations-, Kreativitäts-<br />
und Produktionsstandort<br />
massiv in Gefahr bringen,<br />
meint Klacska. Er weist auf<br />
negative Folgen <strong>für</strong> die Exportwirtschaft,<br />
auf mögliche<br />
Verteuerung der Rohstoffe<br />
und Halbfertigteile <strong>für</strong> die<br />
österreichische Produktion<br />
und auf eine Verteuerung der<br />
Importe als Folge hin.<br />
So habe ein Zulieferer aus<br />
der Gegend um Klagenfurt,<br />
der nach Györ in Ungarn<br />
fährt, pro Fahrt Mautkosten<br />
in Höhe von 118 €. Ein Zulieferer<br />
aus Cluj in Rumänien,<br />
der wie der Klagenfurter<br />
auch 500 Kilometer nach<br />
Györ abzuspulen hat, zahle<br />
weniger als zehn €. Bei<br />
zehn Lieferungen pro Woche<br />
bedeutet das laut Klacska<br />
<strong>für</strong> einen österreichischen<br />
Transporteur jährliche<br />
Mehrkosten von 57.280 €.<br />
Die österreichische Politik<br />
müsste endlich ihre Maßnahmen<br />
betreffend Güterverkehr<br />
überprüfen, ob sie<br />
sinnvoll und zeitgemäß sind<br />
und die Wettbewerbsfähigkeit<br />
heimischer Unternehmen<br />
födern, sagt Klacska.<br />
Delivering solutions.<br />
w i r t s c h a f t s s p l i t t e r<br />
Der Modalsplit, also die<br />
Verteilung der Gütertransporte<br />
auf die einzelnen Verkehrsträger,<br />
ist in Österreich<br />
kein schlechter, beteuert die<br />
Wirtschaftskammer <strong>Wien</strong><br />
in Hinblick auf die starke<br />
Bevorzugung der Schiene<br />
durch die Verkehrspolitik.<br />
Der Anteil der Schiene betrage<br />
in Österreich etwa<br />
30 Prozent. Der Anteil der<br />
Straße mache 51 Prozent<br />
aus, über die Donau laufen<br />
nur fünf Prozent der Güterströme.<br />
In Deutschland<br />
hingegen gehen 70 Prozent<br />
über die Straße und nur 15<br />
Prozent sind auf Schiene.<br />
��<br />
Die Aufkommensentwicklung<br />
der Rollenden<br />
Landstraße - das ist die<br />
Beförderung von Lkw auf<br />
Schiene (siehe auch Seite<br />
21) - ist stark rückläufig.<br />
In den Monaten Jänner bis<br />
März 2009 ist die Anzahl der<br />
beförderten Lkw um 7510<br />
auf 69.648 Lkw zurückgegangen.<br />
Das ist ein Minus<br />
von 9,7 Prozent gegenüber<br />
dem Vergleichszeitraum des<br />
Vorjahres. Auf der Brenner-<br />
Achse gab es zwar ein Plus<br />
von 13,5 Prozent (das sind<br />
6118 Lkw mehr), die Achse<br />
Donau-Pyhrn-Tauern gab<br />
jedoch um 42,3 Prozent (das<br />
sind 13.321 Lkw) nach.<br />
��<br />
2008 wurden auf dem österreichischen<br />
Teil der Donau<br />
laut Berechnungen der<br />
Statistik Austria 11,208.711<br />
Tonnen an Gütern befördert.<br />
Das war im Vergleich zum<br />
Vorjahr eine Abnahme des<br />
Transportaufkommens um<br />
7,4 Prozent beziehungsweise<br />
897.829 Tonnen. Die Anzahl<br />
der beladenen Fahrten, die<br />
auf österreichischem Hoheitsgebiet<br />
erfolgten, reduzierte<br />
sich um 4,9 Prozent<br />
auf 11.741. Der gesamte wasserseitige<br />
Umschlag in Häfen<br />
und Anlegestellen auf dem<br />
österreichischen Abschnitt<br />
der Donau verringerte sich<br />
2008 um 6,4 Prozent auf<br />
8,901.432 Tonnen.<br />
��<br />
Ein starkes Signal an den<br />
Güterverkehr, dass er in Österreich<br />
gewollt ist und man<br />
Unternehmen und Arbeitsplätze<br />
erhalten will, ist laut<br />
Harald Bollmann, Obmann<br />
der Bundessparte Transport<br />
und Verkehr der Wirtschaftskammer<br />
Österreich notwendig.<br />
Österreichweit seien<br />
bereits 3000 Fahrzeuge, das<br />
sind gut zehn Prozent des gesamten<br />
Lkw-Bestandes, abgestellt<br />
und eine neue Welle<br />
des Ausflaggens ist im Laufen.<br />
Ein Plus von 20 Prozent bei<br />
Insolvenzen 2008 belege, dass<br />
hier eine Branche existenziell<br />
bedroht sei.<br />
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WKO
8 LOGISTIK KURIER<br />
dIenstag, 28. aprIl 2009<br />
Karl Böntner, seit 2007 geschäftsführender Gesellschafter von<br />
Saexinger, wurde am 6. April 1976 in <strong>Wien</strong> geboren. 1995 schloss<br />
er die HAK ab, von 1997 bis 1998 besuchte er das Management<br />
College Wifi <strong>Wien</strong>. 1999 bis 2003 studierte er an der FH <strong>für</strong> Unternehmensführung/Management,<br />
schloß mit dem Magisterium ab.<br />
„unsere Branche ist populistisch zum Fußabtreter geworden. Sind wir denn<br />
weniger wert als Banken und jeder andere Sektor, der jetzt untertsützt<br />
wird? Ja sieht denn der Staat nicht, was er dieser Branche antut? Damit<br />
wird der Wirtschaftsstandort Österreich vorsätzlich geschädigt. Die Folge<br />
wird sein, dass nur noch die großen überleben.“<br />
Gebundenes<br />
Kapital entlang<br />
der Wertschöpfungskette<br />
zu<br />
reduzieren, verlangt<br />
diffizile<br />
Programme.<br />
von Michael DruMl<br />
„Cash is King“-Aktivitäten sind<br />
heutzutage in aller Munde. Es<br />
gibt kaum ein Unternehmen,<br />
das sich nicht mit dieser The-<br />
zur Person:<br />
Michael druml<br />
Der autor ist director global supply<br />
Chain Management bei Magna steyr.<br />
nach abschluss des studiums der<br />
Wirtschafts- und sozialwissenschaften<br />
an der Karl-Franzens-Universität<br />
graz leiter der abteilungen Inventory<br />
Control, traffic and Customs bei<br />
Chrysler - eurostar. ab 2002 director<br />
supply / logistics bei Magna steyr<br />
und seit april 2006 director supply<br />
Chain mit der gesamtverantwortung<br />
<strong>für</strong> einkauf, logistik und lieferantenmanagement<br />
bei Magna steyr.<br />
Funktionen: vorstandsmitglied der<br />
Bvl (Bundesvereinigung logistik),<br />
gründungsmitglied des aC-styria<br />
g a s t ko m m e n ta r<br />
PRIVAT<br />
▸ Zustand: Transporteure machen sich Gedanken um die Zukunft.<br />
Die Assets sind die Mitarbeiter, Gefahr droht von der Politik<br />
Überleben wäre gut<br />
matik befasst und Aktionspläne<br />
schmiedet oder – hoffentlich<br />
– schon umsetzt. Nach „Zahlungszielen“<br />
taucht das Thema<br />
„Bestandsreduzierung“ immer<br />
wieder in der Prioritätenliste<br />
an vorderster Stelle auf. Und<br />
das ist auch richtig so. Bestände<br />
sind nicht wertschöpfend,<br />
nicht prozessverbessernd,<br />
kosten Geld, brauchen Platz<br />
und <strong>werden</strong> qualitativ nicht<br />
besser - sofern es sich nicht<br />
um Rotwein handelt. Daraus<br />
resultiert <strong>für</strong> alle Firmen die<br />
Devise: „Runter mit den Beständen<br />
auf ein Minimum.“<br />
Soweit so gut !<br />
Aber wer glaubt, die alleinige<br />
Betrachtung der Kennziffer<br />
„Bestände“ genügt, um<br />
Publikationen: „anlaufmanagement<br />
in der automobil-Industrie<br />
erfolgreich umsetzen“, springer<br />
verlag<br />
„Marktorientiertes prozessmanagement“,<br />
vahlen verlag<br />
SAExINGER<br />
regina Mayer wurde am 30. 9. 1959 in <strong>Wien</strong> geboren, maturierte 1980<br />
am französischen Lyceum in <strong>Wien</strong>. Seit 1982 ist sie im mütterlichen<br />
Betrieb tätig, seit 1994 Gesellschafterin, seit 1991 Geschäftsführerin.<br />
Sie ist Funktionärin im sozialdemokratischen Wirtschaftsverband<br />
<strong>Wien</strong>. Regina Mayer ist verheiratet und hat zwei Kinder.<br />
„als Familienunternehmen haben wir ein besonderes naheverhältnis zu<br />
unseren Fahrern, die bei uns keine nummern sind. Dadurch sind sie auch<br />
besonders motiviert. Bei uns hat die vierte generation mitzuarbeiten<br />
begonnen. Wir warten ab, was daraus wird. Für die zukunft wünsche ich<br />
mir das, was <strong>für</strong> die Kinder - sie sind 24 und 27 - das Beste ist. “<br />
Bestände kosten geld - transporte auch<br />
sein EBIT bzw. Cash-Flow zu<br />
verbessern, der irrt.<br />
Eine Prozessbetrachtung<br />
zeigt sehr schnell, dass sämtliche<br />
Aktivitäten entlang der<br />
Wertschöpfungskette kostenmäßig<br />
betrachtet <strong>werden</strong> müssen,<br />
um ein Gesamtoptimum<br />
zu erreichen.<br />
Den reduzierten Bestandskosten<br />
wirken mehrere Opportunitätskosten<br />
entgegen<br />
– einige davon sind – beispielhaft<br />
ausgelöst durch kleinere<br />
Losgrößen:<br />
• Anzahl von Bestellungen und<br />
damit verbundene administrative<br />
Kosten<br />
• Erhöhtes Handling <strong>beim</strong> Lieferanten<br />
• Änderung der Gebinde<br />
• Änderung der Transportart,<br />
Transportfrequenz, Transportstrategie<br />
• Erhöhtes Handling <strong>beim</strong><br />
Kunden<br />
• Verändertes Verfügbarkeitsrisiko<br />
Man sieht hier sofort, dass<br />
nur eine Betrachtung der Gesamtprozesse<br />
zu Kostentransparenz<br />
führen kann.<br />
Ein weiterer Punkt ist die<br />
Durchgängigkeit. Wenn nur<br />
der Endkunde seine Bestände<br />
reduziert, haben wir im Gesamtprozess<br />
nichts gewonnen.<br />
Es kommt lediglich zu einer<br />
Verschiebung bzw. Verlagerung<br />
der Bestände vom Kunden<br />
zum Lieferanten – aber<br />
die Kosten bleiben bestehen.<br />
erfolgsgeheimnis Und hier<br />
kommt wieder das Erfolgsge-<br />
SCHWEITZER-DEGEN/FOTOLIA.COM<br />
heimnis des Toyota Production<br />
Systems ins Spiel. Der Grund,<br />
warum diese Philosophie –<br />
und ich nenne sie bewusst<br />
Philosophie und nicht Produktionssystem<br />
– zum Erfolg führt,<br />
liegt in der Prozessbetrachtung<br />
und nicht in der Kennzahlenbetrachtung.<br />
Viele europäische<br />
Firmen haben versucht, dieses<br />
System zu kopieren, aber leider<br />
JELLINEK<br />
DUVENBECK<br />
norbert Joichl ist Geschäftsführer bei Duvenbeck <strong>Logistik</strong> GmbH in<br />
Graz. Der am 23. Mai 1966 in <strong>Wien</strong> Geborene studierte Betriebswirtschaftslehre,<br />
durchlief mehrere Jobs im Transportbereich, bei<br />
denen er sich - wie er sagt - manchmal Schrammen holte. Er ist<br />
verheiratet mit Ingrid Joichl.<br />
„eine meiner Stärken ist die einschätzung anderer Menschen. So konnte<br />
ich mir bereits am anfang überlegen, welche Mitarbeiter am besten in<br />
unseren Betrieb passen würden. Wir versuchen unseren Mitarbeitern<br />
unternehmerisches Denken zu vermitteln, somit ist jeder mit maximalem<br />
einsatz bei der Sache, was insgesamt den unternehmenserfolg ausmacht.“<br />
Bestände <strong>werden</strong> qualitativ nicht besser - sofern es sich nicht um rotwein handelt<br />
nicht zu kapieren.<br />
Fazit: Der Versuch, gebundenes<br />
Kapital entlang der gesamten<br />
Wertschöpfungskette<br />
zu reduzieren, verlangt diffizile<br />
Planungs-, Steuerungs- und<br />
Kommunikationsprogramme.<br />
Bestände sind „waste“<br />
und „waste“ muss eliminiert<br />
<strong>werden</strong>. Das Resultat müssen<br />
hochflexible, verbrauchsge-<br />
steuerte und losgrößenoptimierte<br />
Fertigungsprozesse,<br />
optimierte Transportstrategien<br />
und begleitende schlanke<br />
Bandversorgungskonzepte<br />
sein. Die singuläre Betrachtung<br />
der Kennziffer „Bestände“<br />
reicht nicht.<br />
Und spätestens hier trennt<br />
sich in der Praxis die Spreu<br />
vom Weizen.<br />
Impressum<br />
Medienhaber, herausgeber & Verleger: Mediaprint Zeitungs- und Zeitschriftenverlag gmbH. & Co Kg, 1190 <strong>Wien</strong>, Muthgasse 2 (verlagsort)<br />
hersteller: Mediaprint Zeitungsdruckerei gmbH & Co Kg, 1230 <strong>Wien</strong> • gesamtanzeigenleitung: prok. richard Kaufmann<br />
Projektleitung: gerhard schlögel, schloegel@mediaprojekte.at • redaktion: dr. Franz gansrigler, gansrigler@mediaprojekte.at<br />
redaktionsanschrift: 1050 <strong>Wien</strong>, gassergasse 19/1-B3 • grafische Produktion: Klepp & partners gmbH., 1190 <strong>Wien</strong>
Report<br />
internationalisierung<br />
Die Post bringt sich auf neue Wege<br />
post-Vorstand<br />
Carl-gerold<br />
mende erzählt,<br />
wie er den<br />
paketbereich<br />
schlagkräftiger<br />
gemacht hat.<br />
er setzt auf<br />
internationalisierung.<br />
von Franz gansrigler<br />
der Hermes-schock<br />
vor etwa zwei jahren<br />
war <strong>für</strong> die Österreichische<br />
post ag sehr<br />
heilsam. ein 30-prozentiger<br />
Volumensverlust im paketmarkt<br />
mußte erst verkraftet<br />
<strong>werden</strong>. Carl-gerold mende,<br />
paketvorstand bei der post,<br />
hat schnell reagiert - mit dem<br />
erfolg, dass heute die Hermespakete<br />
im geschäftskundebereich<br />
zur post zurückwandern.<br />
mende hat organisatorische<br />
schwachstellen <strong>beim</strong> B2Cmonopolisten<br />
ausgemacht,<br />
intensiv an der kostenstruktur<br />
gearbeitet, Zustellbasen im<br />
paketbereich von 21 auf 13<br />
reduziert, ein Verteilzentum<br />
aus dem system herausgenommen,<br />
sodass es nur noch<br />
sieben gibt. Von 2006 bis 2008<br />
wurden fast 500 Vollzeitkräfte<br />
nicht mehr nachbesetzt. parallel<br />
wurde die Flexibilität<br />
erhöht, indem auch subunter-<br />
I dIenstaG, 28. aprIl 2009<br />
nehmer beschäftigt wurden.<br />
mende spricht in diesem Zusammenhang<br />
den 1700 mitarbeitern<br />
im paketereich höchstes<br />
Lob aus, sie hätten sich vor<br />
ort durchgekämpft und die<br />
neuen strukturen mit Leben<br />
erfüllt. die Wirtschaftskrise,<br />
die dann hereingebrochen<br />
sei, habe schließlich zu diskussionen<br />
geführt, die vorher<br />
so nicht möglich waren, sagt<br />
mende.<br />
„es gab ein gespräch mit<br />
Hermes, man redete über den<br />
markt und stellte fest, dass<br />
auf der einen seite ein Unternehmen<br />
mit relativ hohen<br />
Fixkostenanteil unterwegs ist,<br />
wo Wachstum nicht mehr<br />
möglich ist. Und auf der anderen<br />
seite steht auch ein<br />
Unternehmen mit hohem<br />
Fixkostenanteil, das von zusätzlichem<br />
Volumen profitieren<br />
würde, weil es damit<br />
die kosten senken kann. so<br />
ergab sich die Frage, wie man<br />
strukturen verbessern kann,<br />
und daraus ist die jetzige Win-<br />
Win-situation entstanden.“<br />
die post könne die durchschnittskosten<br />
senken, was<br />
passiert sei. dass Hermes am<br />
markt bleibt, sei klar gewesen.<br />
Von anderen marktteilnehmern<br />
wird das allerdings ganz<br />
anderes gesehen (siehe seite<br />
14). Wieviel der etwa 15 millionen<br />
Hermes-pakete bei der<br />
post landen, könne er genauer<br />
erst im 3. Quartal 2009 sagen,<br />
stellt mende fest.<br />
Trends auf dem österreichischen<br />
paketmarkt stellt<br />
mende einen rückgang im<br />
expressbereich fest. mende:<br />
„alles, was teuer ist, bricht<br />
weg, weil Unternehmen nur<br />
noch das, was absolut not-<br />
wendig ist, auf den schnelleren<br />
und teureren Weg schicken.“<br />
ein teil davon fließe<br />
in standardprodukte ein,<br />
ein teil im B2B-segment sei<br />
überhaupt weg, wenn man<br />
etwa den automotive- oder<br />
elektronik-Bereich betrachte.<br />
der sei um 20 bis 30 prozent<br />
zurückgegangen. der B2C-<br />
Bereich der privatzusteller<br />
sei hingegen verhältnismäßig<br />
stabil.<br />
die post profitiere von zwei<br />
gegenläufigen tendenzen,<br />
meint mende. „Wo wir mengenmäßige<br />
einbußen sehen,<br />
gibt es einen starken anstieg<br />
in der internetbestellung, das<br />
gleicht sich saldomäßig aus<br />
und wird <strong>für</strong> den rest des<br />
jahres so bleiben.“ ob die<br />
talsohle, wie die deutsche<br />
post meine, schon erreicht<br />
sei, oder ob vor 2010 überhaupt<br />
nichts besser werde,<br />
wie experten meinten, könne<br />
er nicht sagen. es gebe Chancen<br />
und risiken, gerade im<br />
B2C-Bereich sieht mende<br />
Chancen. jedenfalls ist mende<br />
auf das, was er mit seinen mitarbeitern<br />
in eineinhalb jahren<br />
erreicht hat - kosten- und<br />
Qualitätsoptimierung -, sehr<br />
stolz - und hat das in einem<br />
mitarbeiterbrief auch klar ausgesprochen.<br />
jetzt gelte es, wie<br />
bei einer Fußballmannschaft<br />
sich auf das nächste spiel vorzubereiten,<br />
um den Cup zu<br />
gewinnen.<br />
logistikpartner. insgesamt,<br />
sagt mende, habe sich die<br />
Österreichische post zu einem<br />
ernstzunehmenden <strong>Logistik</strong>partner<br />
entwickelt, der auch<br />
im B2B-Bereich bedeutende<br />
schritte nach vorne mache,<br />
mit einem marktanteil zwi-<br />
<strong>Logistik</strong><br />
schen acht und<br />
zehn prozent.<br />
auch in diesem<br />
B e r e i c h h a b e<br />
man kosten und<br />
Leistung optimiert.<br />
„kunden<br />
prüfen ernsthaft,<br />
ob nicht unsere<br />
kompetenz als<br />
<strong>Logistik</strong>er größer<br />
ist als im mitbewerb<br />
und sie<br />
uns beauftragen<br />
<strong>soll</strong>en“, ist mende<br />
überzeugt. Zu<br />
Beginn seiner<br />
tätigkeit bei der<br />
Österreichischen<br />
post habe es drei<br />
u n a b h ä n g i g e<br />
organisationen<br />
gegeben: transo-flex,<br />
die organisation<br />
in Österreich<br />
und jene in<br />
osteuropa. jetzt<br />
biete sich die post<br />
als gesamtdivision<br />
als mitteleuropäischer<br />
player an, dessen<br />
stärkstes Unterscheidungsmerkmal<br />
die kombifracht sei,<br />
sprich der transport und die<br />
Zustellung von paketen und<br />
paletten. das sei ein trans-oflex-produkt<br />
und habe sich<br />
zum back bone der post<br />
entwickelt. jetzt gelte es, via<br />
eurodis, dem europäischen<br />
distributionsnetzwerk, das<br />
sich auf internationale kombifracht<br />
spezialisiert hat, die<br />
Leistung auf ein gesamteuropäisches<br />
Niveau zu heben.<br />
seit sechs monaten sei man<br />
dabei, das umzusetzen. die<br />
it-schnittstellen seien fertig,<br />
es gebe durchgehendes<br />
track and tracing. der Leistungsblock<br />
umfasse nationale<br />
mediaprojekte<br />
tNt<br />
Post Paket-Vorstand Carl-Gerold Mende<br />
24-stundenverkehr, 48 stunden<br />
im grenzüberschreitenden<br />
Verkehr und 72 stunden<br />
über europa. „Unternehmen<br />
im ausland finden es gut, dass<br />
hier wieder ein kooperatives<br />
system augebaut wird!<br />
dahin gehe die stoßrichtung<br />
der Österreichischen<br />
post. mende glaubt, dass<br />
aus diesem Bereich in den<br />
nächsten zwei bis drei jahren<br />
„ordentliche Umsätze“ zu<br />
erwarten seien. man spreche<br />
von einem gesamtmarkt von<br />
rund 40 milliarden €. „da sind<br />
wir momentan ein No-player,<br />
aber wir finden da viel raum.<br />
und wenn wir nur ein stück<br />
von dieem riesenkuchen abbekommen,<br />
kann das schon<br />
gebremsTe Dynamik<br />
tnt express-Chef Helmut steiner<br />
glaubt einen lichtstreif am<br />
Horizont zu erspähen.<br />
seiTe 11<br />
9<br />
post ag<br />
post ag<br />
ganz ordentlich sein.“ der internationale<br />
auftritt der Österreichischen<br />
post sei eine sehr<br />
vernünftige sache, weil, wie<br />
mende betont, der großteil<br />
des Wachstums in märkten<br />
außerhalb Österreichs liegt.<br />
„in Österreich sind wir in<br />
fast allen marktsegmenten<br />
der größte. mit der internationalisierung<br />
können wir auf<br />
der ergebnisseite eventuelle<br />
Verluste in Österreich durch<br />
die bevorstehende Liberalisierung<br />
des Briefmarktes<br />
kompensieren.“<br />
das auslandswchstum sei<br />
<strong>für</strong> die post eine wichtige geschichte.<br />
aber der effekt auf<br />
der Beschäftigungsseite sei<br />
eher gering.
10 <strong>Logistik</strong><br />
Hermes<br />
die Wirtschaftslage<br />
zwingt<br />
Hermes zu<br />
kooperationen.<br />
kostenstruktur<br />
und Netz <strong>werden</strong><br />
optimiert.<br />
Zuerst, <strong>beim</strong> markteinstieg<br />
in Österreich vor<br />
knapp zwei jahren, hat<br />
der paketdienstleister Hermes<br />
der Österreichischen post den<br />
rest gegeben. jetzt, nachdem<br />
Hermes angekündigt hat, ab<br />
juni 2009 mit der Österreichischen<br />
post und dem paketdienst<br />
dpd zu kooperieren,<br />
schlägt die post Hermes k.o.<br />
Weder das eine, noch das andere<br />
stimmt - auch wenn es<br />
medial so transportiert wurde.<br />
dieter Zillmann, geschäftsführer<br />
von Hermes in Österreich,<br />
begründet die partnerschaft<br />
mit post und dpd auf<br />
dem heißumkämpften paketmarkt<br />
mit der aktuellen<br />
wirtschaftlichen situation, die<br />
<strong>für</strong> alle Branchen eine Herausforderung<br />
sei. „Hermes setzt<br />
wie jedes Unternehmen die<br />
schritte, die <strong>für</strong> das eigene<br />
geschäft am besten sind“, sagt<br />
Zillmann. „Wir bauen unser<br />
Luft- und seefracht<br />
in der krise wachsen<br />
Luft- und seefracht-spezialist<br />
dHL global<br />
Forwarding hat<br />
trotz krise ehrgeizige<br />
Ziele.<br />
Wacker schlägt sich<br />
dHL global Forwarding,<br />
der Luft-<br />
und seefracht-spezialist im<br />
deutsche post World Netkonzern,<br />
in Österreich. geschäftsführer<br />
Hermann Filz,<br />
der neben Österreich <strong>für</strong> 23<br />
weitere Länder in osteuropa<br />
zuständig ist, hat sich zum<br />
Ziel gesetzt, „auch künftig<br />
definitiv schneller als der<br />
markt zu wachsen und auch<br />
in einem sinkenden markt<br />
marktanteile zu verbessern“.<br />
das jahr 2008 sei zufriedenstellend<br />
verlaufen. Für heuer<br />
habe er das ehrgeizige Ziel,<br />
zumindest das Vorjahresergebnis<br />
zu erreichen - „auch<br />
wenn es schwierig wird“.<br />
Während im heurigen jänner<br />
beispielsweise die Luftfracht<br />
im exportbereich um<br />
30 prozent eingebrochen<br />
sei, gab es bei dHL global<br />
Forwarding „nur“ ein minus<br />
von 15 prozent, marktanteile<br />
konnten dazu gewonnen<br />
<strong>werden</strong>. „Wir haben jedenfalls<br />
<strong>für</strong> die Zukunft unsere<br />
Hausaufgaben gemacht“, betont<br />
Filz, der sehr viel vom<br />
kundenbindungsprogramm<br />
„First Choice“ profitiert, das<br />
die deutche post seit anfang<br />
2007 konzernweit umsetzt.<br />
„das führt zu einer nachhaltigen<br />
Qualitätsverbesserung<br />
und wird von den kunden<br />
toll angenommen.“ Zusätzlich<br />
bündelt Filz mit dem schwesterunternehmen<br />
dHL Freight,<br />
spezialist <strong>für</strong> Landfracht, die<br />
kräfte, um noch stärker am<br />
markt auftreten zu können.<br />
das Lager- und Lkw-geschäft<br />
hat er an die schwester übergeben,<br />
um die energie auf das<br />
Luft- und seefracht-geschäft<br />
zu konzentrieren.<br />
Projektgeschäft sein Ziel ist,<br />
sich stärker im projektgeschäft<br />
zu etablieren, wo<strong>für</strong><br />
Österreich, wie er meint,<br />
genügend Wachstum biete<br />
- beispielsweise <strong>beim</strong> transport<br />
von großen generatoren.<br />
er will <strong>für</strong> Fabriken in dubai,<br />
südamerika, in die Ölfelder<br />
am kaspischen meer liefern<br />
- „dort sind wir zu Hause, das<br />
ist eine Nische in Österreich“.<br />
Vorbild ist das projektgeschäft<br />
bei panalpina, wo man in die<br />
entferntesten regionen gehe,<br />
in denen noch mehr expertise<br />
gefragt sei. „Und die haben wir<br />
in Österreich, das wollen wir<br />
stärker nützen und in dem<br />
segment punkten.“<br />
paketshop-Netz aus und setzen<br />
in geschäftsbereichen,<br />
wo es sinnvoll ist, auf den<br />
partner, der das beste angebot<br />
<strong>für</strong> unseren Bedarf hat.<br />
in manchen Bereichen sind<br />
das wir selbst, in manchen ist<br />
dies die Österreichische post,<br />
in manchen dpd.“ mit der<br />
kooperationsankündigung<br />
hatte Hermes verlautbart, in<br />
Österreich die paketstellen<br />
von derzeit 1200 auf bis zu<br />
1600 erhöhen zu wollen.<br />
die kooperation mit den<br />
zwei partnern erlaube es<br />
Hermes, sowohl die kostenstruktur<br />
als auch das Netz zu<br />
optimieren - auch europaweit<br />
gesehen, wie Zillmann konstatiert.<br />
„die neue kooperation<br />
mit der post und dpd<br />
ist eine Win-Win-situation<br />
<strong>für</strong> alle Beteiligten. Hermes<br />
gibt das geschäft nicht ab,<br />
sondern post und dpd sind<br />
dienstleister, die von Hermes<br />
beauftragt <strong>werden</strong>.“<br />
Nach wie vor lohne es sich<br />
<strong>für</strong> Hermes, am österreichischen<br />
markt zu bleiben. „Wir<br />
bleiben ein starker mitbewerber<br />
am markt.“ die partnerschaften<br />
in klar definierten<br />
Bereichen tangiere nicht die<br />
geschäftsphilosophie. 2007<br />
und 2008 habe Hermes im<br />
durchschnitt 50.000 pakete<br />
am tag transportiert. mit dem<br />
service <strong>für</strong> die kunden habe<br />
Hermes in den vergangenen<br />
jahren „maßstäbe gesetzt“.<br />
„Besonders die paketshops<br />
KURIER<br />
dIenstaG, 28. aprIl 2009<br />
optimierung<br />
Hermes putzt die Flügel<br />
d H L g l o b a l<br />
Forwarding nutzt<br />
die Nordhäfen,<br />
aber <strong>für</strong> den asiatischen<br />
raum<br />
auch mehr und<br />
mehr koper. in<br />
der donauverbindung<br />
nach<br />
Constanta am<br />
schwarzen meer<br />
kann Filz keinen<br />
kundennutzen<br />
erkennen. die<br />
transsibirische<br />
eisenbahn ist<br />
derzeit aufgrund<br />
der niedrigenseefrachtraten<br />
„kein thema“. Wie<br />
lange die tiefstpreise<br />
bei der<br />
seefracht anhalten,<br />
die Carrier<br />
veranlassen, schiffe rauszunehmen,<br />
könne niemand sagen.<br />
<strong>soll</strong>ten die preise wieder<br />
anziehen, <strong>für</strong>chtet Filz eine<br />
Laderaumverknappung. „der<br />
<strong>Logistik</strong>er hat´s nicht einfach,<br />
er kann nichts absolut sicher<br />
abschätzen. Wir können zwar<br />
einen Blick in die glaskugel<br />
werfen, bekommen aber keine<br />
antwort.“<br />
dHL<br />
krisenmaßnahmen Um die krise<br />
gut zu durchfliegen hat Filz<br />
verschiedene maßnahmen gesetzt:<br />
Beim personal wurden<br />
abgänge nicht nachbesetzt,<br />
aushilfskräfte, deren anteil<br />
ohnehin sehr niedrig war, gibt<br />
Hermann Filz schlägt sich wacker<br />
es nicht mehr. mitarbeiter<br />
aus den operativen Bereich<br />
wurden in den sales-Bereich<br />
verfrachtet, um näher an den<br />
kunden heranzukommen und<br />
marktanteile zu gewinnen, in<br />
den Verkauf wurde also mehr<br />
investiert. ein striktes kostenmanagement<br />
<strong>soll</strong> ebenfalls<br />
dazu führen, klippen zu<br />
umschiffen. die anzahl der<br />
reisen wurde stark verringert,<br />
telefonkonferenzen an ihre<br />
stelle gesetzt. „aber unser<br />
programm der mitarbeiterentwicklung<br />
läuft weiter“,<br />
betont Filz. „denn alle diese<br />
maßnahmen dürfen nicht auf<br />
kosten der Qualität gehen.“<br />
s i c h e r t e n<br />
selbst in den<br />
entlegensten<br />
gebieten eine<br />
Nahversorgung<br />
m i t p a k e t -<br />
dienstleistungen“,<br />
sagt Zillmann.<br />
„manche<br />
p a k e t s h o p -<br />
partner, wie<br />
zum Beispiel<br />
große tankstellen,<br />
haben<br />
sieben tage die<br />
Woche und das<br />
24 stunden am<br />
tag geöffnet.<br />
d a s k o m m t<br />
bei den kunden<br />
gut an.“ Von<br />
diesem system<br />
profitierten<br />
auch die paketshop-partner,<br />
die zusätzliche<br />
kunden bekämen. Übrigens<br />
seien alle Vertragspartner<br />
gleichzeitig von der neuen<br />
kooperation mit post und<br />
dpd informiert worden, hält<br />
Zillmann gegenüber stimmen<br />
von Hermes-partnern fest, die<br />
von diesem deal zuerst aus<br />
den medien erfahren haben<br />
wollen.<br />
der klassische Versandhandel,<br />
sagt Zillmann, sei in den<br />
vergangenen jahren rückläufig<br />
gewesen. rückgänge <strong>werden</strong><br />
aber durch das e-Commerce-geschäft<br />
kompensiert.<br />
Zillmann verweist auf eine<br />
studie des Fachmagazins „der<br />
Hermes<br />
dHL ▸ Führungswechsel<br />
Dieter zillmann: Win-Win-situation<br />
Versandhausberater“, wonach<br />
im jahr 2009 „der online-Handel<br />
den katalog als primären<br />
Bestellweg definitiv ablösen<br />
wird“. Nach dieser studie machen<br />
in deutschland „eBaypowerseller<br />
und die internetpureplayer<br />
gemeinsam schon<br />
mehr online-Umsätze als die<br />
multichannel-Versender - einschließlich<br />
otto, Quelle und<br />
Co.“ „diesen trend können<br />
wir nur bestätigen“, sagt Zillmann.<br />
„Wir gehen auch <strong>für</strong><br />
Österreich davon aus, dass<br />
gerade das online-geschäft<br />
<strong>für</strong> uns im paket-geschäft<br />
der Wachstumstreiber <strong>für</strong><br />
die nächsten jahre ist.“ –FG<br />
dHl express stellt Weichen<br />
beat müller will internationale express-sendungen weiter ausbauen<br />
Neue g eschäftsführung<br />
bei dHL<br />
express (austria):<br />
seit 1. märz 2009 führt<br />
der 49jährige Beat müller<br />
als Nachfolger von martin<br />
Hermesch die Österreichgechäfte<br />
von dHL express,<br />
dem spezialisten <strong>für</strong> expressdienstleistungen<br />
der<br />
deutschen post. müller leitete<br />
in den vergangenen<br />
sieben jahren bei der dHL<br />
express (schweiz) ag den<br />
Bereich marketing & sales<br />
als mitglied der schweizer<br />
geschäftsleitung.<br />
im geschäft mit internationalenexpress-sendungen<br />
sei dHL express<br />
klarer marktführer in Österreich.<br />
„diese position<br />
auszubauen und insgesamt<br />
die erfolgreiche entwicklung<br />
der letzten jahre<br />
fortzusetzen ist unser Ziel“,<br />
erklärt müller. er verfügt<br />
über eine langjährige und<br />
fundierte erfahrung im Lo-<br />
gistikbereich, unter anderem<br />
in verschiedenen leitenden<br />
Funktionen bei der damaligen<br />
swissair. Bevor er im jahre<br />
2002 zu dHL express wechselte,<br />
war er bei swisscargo<br />
als general manager italien<br />
& malta tätig.<br />
ebenfalls ab 1. märz wurde<br />
aus den bisherigen Ländermanagements<br />
von Österreich<br />
und der schweiz eine<br />
gemeinsame geschäftsleitung<br />
geschaffen. jeweils drei mitglieder<br />
aus jedem Land bilden<br />
unter Leitung von martin<br />
müller-duysing, Ceo dHL<br />
express austria & switzerland,<br />
das neue management<br />
team, in dem auch Beat müller<br />
sitzt. damit will man das<br />
Wissen aus beiden Ländern<br />
zum kundenvorteil nutzen<br />
und „nachhaltig die führende<br />
marktstellung im internationalen<br />
express-geschäft in<br />
Österreich wie auch in der<br />
schweiz stärken und ausbauen“,<br />
sagt Beat müller.
KURIER<br />
dIenstaG, 28. aprIl 2009 <strong>Logistik</strong> 11<br />
tNt richtet sich neu aus<br />
gebremste Dynamik<br />
der expressdienst<br />
tNt erwartet<br />
<strong>für</strong> heuer<br />
einen fünf- bis<br />
zehnprozentigenUmsatzrückgang.<br />
die starken rückgänge<br />
im expressgeschäft<br />
haben tNt dazu bewogen,<br />
die kapazität ihres<br />
Flugnetzes neu aufzustellen,<br />
sagt Helmut steiner, geschäftsführer<br />
von tNt express<br />
Österreich. tNt, die zur<br />
niederländischen post gehört,<br />
betreut großkunden, klein-<br />
und mittelbetriebe und eine<br />
gewisse ad hoc-Laufkundschaft,<br />
wie es steiner nennt.<br />
im industriellen sektor hat<br />
es seit ausbruch der krise den<br />
stärksten rückgang gegeben,<br />
bis zu einem drittel hat tNt<br />
hier verloren. dabei wird die<br />
sendungsanzahl nicht einmal<br />
geringer, bloß das gewicht<br />
geht zurück - um bis zu 20<br />
prozent. „das ist ein megatrend“,<br />
sagt steiner. ein anderer<br />
megatrend hat damit zu<br />
tun, dass kunden überlegen,<br />
ob es wirklich notwendig ist,<br />
die sendung schon am nächs-<br />
ten tag zuzustellen. „Wir stellen<br />
hier eine migration vom<br />
express- zum economy-geschäft<br />
fest“, sagt steiner.<br />
als „Vorläufer der konjunkturellen<br />
entwicklung“, der zuerst<br />
merke, wann es auf- und<br />
wann es abwärts geht, habe<br />
der expressdienst tNt bereits<br />
im 1. Quartal des Vorjahres<br />
bemerkt, dass die orderpipelines<br />
bei kunden leer <strong>werden</strong>.<br />
im sommer habe man zu reagieren<br />
begonnen, nachdem<br />
der trend von anderen auch<br />
bestätigt worden sei.<br />
deswegen habe man einige<br />
der 50 Flughäfen, die<br />
tNt bedient, geschlossen. in<br />
Österreich begann tNt frei<br />
<strong>werden</strong>de stellen nicht mehr<br />
zu besetzen. „aus den sieben<br />
fetten jahren, als wir zwischen<br />
zehn und zwölf prozent wuchsen,<br />
waren wir gewohnt, aufgrund<br />
des Wachstums alle<br />
paar monate einen neuen mitarbeiter<br />
aufzunehmen. Von<br />
dieser philosophie mussten<br />
wir uns verabschieden“, berichtet<br />
steiner. denn derzeit<br />
liegen die Wachstumsaussichten<br />
bei Null.<br />
Vergangenes jahr wurde<br />
die mitarbeiterzahl von 285<br />
Vollzeitbeschäftigten auf 265<br />
verringert. „Wir <strong>werden</strong> heuer<br />
auf unter 260 kommen“, sagt<br />
steiner. „Und damit komme<br />
ich über die runden.“<br />
Vergangenes jahr habe man<br />
zwar noch ein fünfprozenti-<br />
DPD Austria<br />
Mit innovativen Ideen und<br />
Qualität zum Erfolg<br />
DPD startet Katalogversand als Alternative zu herkömmlichen<br />
Anbietern<br />
dpd austria, Österreichs führender privater paketdienst, steht <strong>für</strong> innovation und<br />
Qualität bei den produkten und dienstleistungen. Neu im portfolio ist der dpd<br />
katalogversand. dieser steht nach einer kurzen entwicklungs- und testphase allen<br />
zur Verfügung. das neue service wird schon vielfältig genutzt. Bereits zahlreiche<br />
kunden nutzen den dpd katalogversand. seit start des neuen services wurden<br />
bereits 30.000 kataloge über dpd versandt. Bei der produktinnovation geht es um<br />
den Versand von drucksorten aller arten wie beispielsweise kalender, preislisten,<br />
Werbemittel, etc. über dpd. die Zustellung hierbei erfolgt binnen vier tagen. sämtliche<br />
dpd services wie Nachverfolgbarkeit, retourversand usw. stehen selbstverständlich<br />
zur Verfügung. auch die Umwelt wird geschont, indem die möglichkeit<br />
geboten wird, die drucksorten gleich direkt bei den produktionsstätten abzuholen,<br />
wodurch Wege eingespart <strong>werden</strong>.<br />
Weitere Informationen unter www.dpd.at<br />
ges Umsatzwachstum auf 75<br />
millionen € erreicht, ergebnismäßig<br />
sei man aber deutlich<br />
eingebrochen, bilanziere aber<br />
noch positiv. das eBit lag bei<br />
neun millionen €. Für heuer<br />
erwartet steiner einen Umsatzrückgang<br />
um fünf bis zehn<br />
prozent - und eine ähnliche<br />
entwicklung <strong>beim</strong> ergebnis.<br />
„Wir bewerten das trotzdem<br />
noch als gut. Wir brauchen<br />
jetzt eine anpassungszeit.<br />
es gilt, die Blicke neu auszurichten.“<br />
Wachstumsbranche denn in<br />
den vergangenen jahren war<br />
das expressgeschäft „eine<br />
enorme Wachstumsbranche“.<br />
es gab ein natürliches<br />
Wachstum aus Bereichen, die<br />
den klassischen spediteuren<br />
weggenommen wurden. dazu<br />
kam die globalisierung und<br />
die arbeitsteilung, die eine<br />
zusätzliche dynamik schuf.<br />
„Wir sind dabei deutlich<br />
über dem allgemeinen Wirtschaftswachstum<br />
gewachsen“,<br />
sagt steiner. „alles, was mit<br />
technik, technologie und<br />
elektronik zu tun hatte, war<br />
über den ganzen globus verstreut.<br />
Halbteile wurden über<br />
die ganze Welt geliefert. die<br />
dynamik ist noch immer da,<br />
aber eben gebremst.“ es gebe<br />
anzeichen, dass Unternehmen<br />
die globale arbeitsteiligkeit<br />
wieder zurücknähmen.<br />
„aber ich glaube nicht, dass<br />
tNt<br />
expressleistungen <strong>werden</strong> zugunsten von economy-leistungen weniger nachgefragt<br />
sich hier grundsätzlich etwas<br />
ändern wird. das ist gar nicht<br />
mehr vorstellbar.“<br />
gegenwärtig sieht der tNt<br />
express Österreich-Chef „einen<br />
Lichstreifen am ende des<br />
tunnels“. Nach einem katas–<br />
trophalen jänner, einem ähnlich<br />
schlechten Februar habe<br />
sich der märz besser entwickelt.<br />
„ob das schon ausreicht,<br />
<strong>werden</strong> wir sehen. Vermutlich<br />
wird es im sommer einen weiteren<br />
rückgang geben.“<br />
als expressdienstleister<br />
schaut steiner wenig auf den<br />
mitbewerb - weil paket- und<br />
expressdienst nicht in einen<br />
topf geworfen <strong>werden</strong> dürften.<br />
„mit der expressfähigkeit<br />
haben wir ein segment, das<br />
uns mehr möglichkeiten als<br />
dem mitbewerb<br />
bietet“, ist er überzeugt.<br />
Bezüglich des<br />
geplanten neuen<br />
postgesetzes ist<br />
steiner beunruhigt,<br />
weil die regulierungsbehörde<br />
versuche, alles,<br />
was transportiert,<br />
da einzubinden.<br />
„es geht nicht an,<br />
dass alle <strong>für</strong> den<br />
Universaldienst<br />
zahlen müssen<br />
u n d d i e post<br />
monopolgewinne<br />
verwendet, um in<br />
Bereiche einzusteigen,<br />
die uns<br />
tangieren.“ Helmut steiner kommt über die runden<br />
tNt
12 <strong>Logistik</strong><br />
Vorgezogene investitionen im ennshafen<br />
im ennshafen<br />
<strong>werden</strong> fast<br />
neun millionen<br />
€ in die infrastrukturgesteckt.<br />
die regierung<br />
macht<br />
<strong>für</strong> die Wasserstraße<br />
nicht viel<br />
KURIER<br />
dIenstaG, 28. aprIl 2009<br />
Wasser-land-Umschlag <strong>soll</strong> angekurbel<br />
von Franz gansrigler<br />
keine schweißperlen<br />
auf der stirn sind<br />
bei ennshafen-Chef<br />
Christian steindl zu erkennen,<br />
wenn er über die Wirtschaftsaussichten<br />
des heurigen<br />
jahres spricht. „ich bin<br />
ein optimistischer realist“,<br />
sagt er, der sich weder durch<br />
die Nichterreichung des Umschlagzieles<br />
von 200.000 teU<br />
(Containereinheiten) im jahr<br />
2008 - tatsächlich wurden es<br />
nur 191.000 teU (179.000<br />
waren es 2007) -<br />
noch durch einen<br />
weiteren prognostizierten<br />
leichten<br />
rückgang heuer<br />
von seinen Zielen<br />
abbringen<br />
lässt. sein optimismus<br />
gründet<br />
in den vorgezogenen<br />
zwei großen<br />
investitionsprojekten,<br />
die mitte<br />
dieses jahres<br />
realisiert <strong>werden</strong><br />
<strong>soll</strong>en, und in<br />
der aussicht auf<br />
neue kunden im<br />
ennshafen.<br />
die ennshafen<br />
oberösterreich<br />
gmbH nutzt die<br />
gunst der stunde<br />
mit günstigeren<br />
Baupreisen und<br />
wird im mai mit<br />
der Neuerrichtung<br />
des kai 21<br />
im oberösterreichischenHafenbecken<br />
beginnen. es geht um<br />
eine oberflächenbefestigung<br />
mit zwei mattengleisen mit<br />
je 560 metern Länge (zwei<br />
mattengleise hat der Hafen<br />
schon). ideal wäre laut steindl<br />
eine Länge von 650 bis 700<br />
meter, „aber es gibt auch kürzere<br />
ganzzüge, die wir dann<br />
handeln können“. im oktober<br />
2010 <strong>soll</strong> dieses projekt, das<br />
5,15 millionen € kostet, abgeschlossen<br />
sein.<br />
Während auf der oberösterreichischen<br />
seite des<br />
g renzüberschreitenden<br />
ennshafens der Wasser-Land-<br />
Umschlag der schwerpunkt<br />
ist, liegt auf der niederösterreichischen<br />
seite der Fokus<br />
auf Betriebsansiedelungen.<br />
dort sind 23 Hektar bewußt<br />
noch frei gehalten, um sich<br />
alle möglichkeiten der weiteren<br />
entwicklung noch<br />
offen zu halten - vor allem<br />
<strong>für</strong> schwerguttransporte im<br />
projektgeschäft und <strong>für</strong> Linienverkehre<br />
via donau nach<br />
südosteuropa. Für transporte<br />
nach südosteuropa<br />
eNNsHaFeN<br />
und <strong>für</strong> sattelauflieger ist<br />
eine Wiederinbetriebnahme<br />
der roll-on/roll-off-rampe<br />
geplant, sie könnte auch mit<br />
Container kombiniert <strong>werden</strong>,<br />
meint steindl. Für sattelauflieger<br />
ortet er größtes<br />
potenzial. jedenfalls ist ein<br />
interessent aus dem Bereich<br />
Neuwagengeschäft zwischen<br />
Österreich und rumänien<br />
schon vorhanden.<br />
ein problem seien derzeit<br />
die Bahntarife in rumänien,<br />
die laut steindl ein X-faches<br />
der europäischen tarife ausmachten.<br />
da sei die eU gefordert.<br />
Für osteuropatransporte<br />
brauche man die schiene als<br />
Back up-system. denn der<br />
kunde brauche Zuverlässigkeit.<br />
in diesem Zusammenhang<br />
bewertet steindl die idee<br />
Hubert mierkas, eine Verbindung<br />
zwischen Constanta am<br />
schwarzen meer und dem<br />
mierka donauhafen krems zu<br />
schaffen als „tolle Vision“, die<br />
aber nur funktioniere, wenn<br />
enns dabei ist. „dann wird<br />
der Verkehr paarig.“<br />
großverlader mit der neuen<br />
kai-mauer auf der oberösterreichischen<br />
Hafenseite<br />
habe man die möglichkeit,<br />
Hafenchef Christian steindl kennt keine panik<br />
wasseraffine Verlader hinter<br />
der kai-mauer anzusiedeln.<br />
mit einem großverlader, sagt<br />
steindl, gibt es bereits einen<br />
Vertrag, den Namen darf er<br />
noch nicht nennen. es gehe<br />
dabei jedenfalls um ein großes<br />
Volumen. generell <strong>soll</strong> ja der<br />
Wasser-Land-Umschlag weiter<br />
ausgebaut <strong>werden</strong>, was in<br />
diesen Zeiten mit einbrüchen<br />
von bis zu 50 prozent nicht<br />
leicht sei. der ennshafen hat<br />
bis jetzt <strong>beim</strong> Volumen einen<br />
einbruch von 30 prozent zu<br />
verzeichnen. „es bricht sehr<br />
viel industri- und rohstoffvolumen<br />
weg. die auslastung der<br />
Frächter ist sehr niedrig. die<br />
gehen dann mit dumpingpreisen<br />
rein, weswegen der Lkw<br />
günstiger wird als das schiff“,<br />
sagt steindl, der meint, dass<br />
sich das bald wieder ändern<br />
wird. „aufgrund von marktbereinigungen<br />
<strong>werden</strong> die preise<br />
auf der straße wieder anziehen<br />
müssen.“<br />
Um im Wasser-Land-Umschlag<br />
stärker zu <strong>werden</strong>,<br />
müsse endlich seitens der<br />
Bundesregierung der Nationale<br />
aktionsplan donauschifffahrt<br />
(Nap) umgesetzt<br />
<strong>werden</strong>. „Wir brauchen die<br />
Wasserstraße unbedingt“, erklärt<br />
steindl, „um zu neuen<br />
märkten zu kommen. sie ist<br />
keine alternative zur schiene,<br />
sondern ein leistungsfähiger<br />
partner im trimodalen geflecht<br />
von straße, Binnenschifffahrt<br />
und schiene.<br />
Nur mit ausbau der infrastruktur<br />
seien langfristig<br />
Verlagerungen von der straße<br />
weg zu erreichen, meint<br />
steindl. der ennshafen wird<br />
den Umschlag nicht selber<br />
anbieten, sondern ihn privaten<br />
als pächtern überlassen.<br />
das habe sich bisher schon<br />
als effizient erwiesen. Nur den<br />
Containerterinal betreibt der<br />
ennshafen selbst. „aber wir<br />
brauchen die Hardware, die<br />
muss ausgebaut <strong>werden</strong>“, betont<br />
steindl und streut dem<br />
Land oberösterreich rosen:<br />
„Von Landesseite her gibt es<br />
eine große Unterstützung,<br />
dass wir hier projekte vorziehen<br />
können. es ist sehr<br />
klug, in der jetzigen phase<br />
zu investieren.“<br />
Übergabebahnhof das zweite<br />
große projekt im<br />
ennshafen ist der<br />
ausbau des Überg<br />
a b e b a h n h o f s.<br />
dort kommen im<br />
Norden noch zwei<br />
ganzzugsgleise zu<br />
den bestehenden<br />
vier und im süden<br />
drei stutzgleise<br />
zum abstellen von<br />
Wagons (mit 100,<br />
150 und 200 meter<br />
Länge) dazu.<br />
diese investition,<br />
im ausmaß von<br />
3,8 millionen €, ist<br />
laut steindl strategisch<br />
deshalb ganz<br />
wichtig, weil sie<br />
die Leistungsfähigkeit<br />
der schiene<br />
weiter steigert. am<br />
Übergabebahnhof<br />
wird es dann sechs<br />
ganzzugsgleise<br />
geben, am Cont<br />
a i n e r t e r m i n a l<br />
gibt es auch sechs.<br />
Für sattelauflieger,<br />
Wechselaufbauten, nicht stapelbare<br />
Boxen und tankcontainer<br />
<strong>werden</strong> weitere Flächen<br />
im Hafen befestigt.<br />
Tiefpunkt erreicht mitte des jahres<br />
bis spätestens Herbst 2009<br />
will steindl auch das angebot<br />
im Containerterminal erweitern:<br />
„da wird es dann auch<br />
neue kunden geben.“ der Hafenchef<br />
sieht den tiefpunkt<br />
der Wirtschaftskrise „schon<br />
relativ erreicht, möglich, dass<br />
es im juli/august noch ein<br />
bißchen runter geht“. aber:<br />
„Für uns als Hafenstandort<br />
geht es sowieso hinauf durch<br />
zusätzliche Betreiber.“ der<br />
grund sind neue produkte<br />
im Containerbereich.<br />
steindl glaubt, dass 80 bis<br />
90 prozent des Lkw-Verkehrs<br />
noch „containerisierbar“ sind.<br />
„trotz delle steckt im kombinierten<br />
Verkehr weiterhin großes<br />
potenzial, auch wenn der<br />
markt selbst nicht wächst.“ ein<br />
Wachstum von fünf prozent<br />
plus pro jahr seien langfristig<br />
drinnen.<br />
eNNsHaFeN<br />
▸ info-Center<br />
leere räume warten auf Belebung<br />
seit 2007 <strong>soll</strong>te das<br />
europäische Wasserstraßen-informationszentrum<br />
(isZ) im<br />
funkelnagelneuen <strong>Logistik</strong>zentrum<br />
ennshafen in<br />
Betrieb sein. Laut Nap<br />
(Nationaler aktionsplan<br />
<strong>für</strong> die donauschifffahrt)<br />
ist die dringlichkeit <strong>für</strong><br />
dieses Vorhaben hoch.<br />
Finanzierungszusagen<br />
von Christa kranzl, der<br />
früheren staatssekretärin<br />
im infrastrukturministerium,<br />
harren noch immer<br />
der erfüllung. es stehen<br />
insgesamt rund 400 Quadratmeter<br />
zur Verfügung,<br />
davon rund 300 im fünften<br />
und etwa 100 im sechsten<br />
obergeschoß des <strong>Logistik</strong>zentrums.<br />
die Flächen<br />
sind leer. die im Vorjahr<br />
geplante eröffnung dieses<br />
Nautischen Wissenszentrums<br />
im sommer 2009 ist<br />
mehr als fraglich.<br />
„Wir halten diese räume<br />
schon relativ lange frei<br />
und haben bezüglich der<br />
Flächen schon einen argumentationsnotstandgegenüber<br />
dem eigentümer“,<br />
sagt Hafenchef steindl.<br />
aber im infrastrukturministerium<br />
scheint sich<br />
eNNsHaFeN<br />
nichts zu regen. Neben einer<br />
dauerausstellung <strong>soll</strong> das isZ<br />
als informations- und schulungszentrum<br />
<strong>für</strong> eine breite<br />
Öffentlichkeit – von schülern<br />
bis zu mitarbeiterinnen und<br />
mitarbeitern von reedereien,<br />
schifffahrtsunternehmen und<br />
<strong>Logistik</strong>firmen - dienen. der<br />
ennshafen bzw. die Binnenschifffahrt<br />
<strong>soll</strong> als moderner,<br />
verlässlicher und vor allem<br />
umweltschonender Verkehrsträger<br />
ins Bewusstsein gerückt<br />
<strong>werden</strong>. Vermittelt <strong>werden</strong><br />
<strong>soll</strong> Wissen über das system<br />
donauschifffahrt, die wirtschaftspolitische<br />
Bedeutung<br />
der donauschifffahrt <strong>für</strong> Österreich,<br />
die geschichte der<br />
Binnenschifffahrt und die verkehrspolitische<br />
dimension<br />
der Wasserstraße donau <strong>für</strong><br />
europa durch kombination<br />
von multimedialen inhalten<br />
mit praxis-demonstrationen<br />
des Hafenbeckens. „Wir sind<br />
bereit <strong>für</strong> die Umsetzung“, sagt<br />
steindl, „es fehlt nur noch das<br />
go <strong>für</strong> die Finanzierung.“<br />
ministerium scheint sich um Wissenszentrum nicht zu kümmern
KURIER<br />
dIenstaG, 28. aprIl 2009 <strong>Logistik</strong> 13<br />
t <strong>werden</strong><br />
▸ Drehscheibe<br />
Keine angst vor der Krise<br />
die eHg ennshafen<br />
gmbH vereint den<br />
länderübergreifenden<br />
ennshafen an der Landesgrenze<br />
von Nieder- und<br />
oberösterreich.<br />
seit dem Beginn des operativen<br />
Hafengeschäftes im<br />
jahr 1993 konnte der jährliche<br />
Wasserumschlag von 30.000<br />
tonnen auf mehr als eine million<br />
tonnen, der gesamtumschlag<br />
straße, schiene und<br />
Wasserstraße sogar auf mehr<br />
als fünf millionen tonnen gesteigert<br />
<strong>werden</strong>.<br />
das Hafengebiet umfasst<br />
mit den beiden Wirtschaftsparks<br />
ennsdorf (ecoplus) und<br />
enns und den Wasserflächen<br />
von 500.000 Quadratmetern<br />
das größte zusammenhängende<br />
industriebaugebiet an der<br />
oberen donau mit insgesamt<br />
3,500.000 Quadratmetern.<br />
der ennshafen bietet optimale<br />
trimodale Umschlagsmöglichkeiten<br />
<strong>für</strong> die exportwirtschaft<br />
vor allem im<br />
Wirtschaftsraum amstetten-<br />
Linz, wo mehr als ein drittel<br />
der österreichischen industrieproduktion<br />
hergestellt wird<br />
und 40 prozent der gesamten<br />
österreichischen exporte<br />
abstammen. im Hafengebiet<br />
als auch in den beiden Wirt-<br />
schaftsparks stehen noch<br />
über 300.000 Quadratmeter<br />
freie Flächen zur Verfügung.<br />
die direkte anbindung an<br />
die Westbahn, die Westautobahn<br />
a1 und die Wasserstraße<br />
donau garantieren laut<br />
Hafenchef steindl optimale<br />
expansionsmöglichkeiten.<br />
im jahr 2011 wird auch die<br />
in Bau befindliche B 309, die<br />
von steyr kommt, direkt ins<br />
Hafengebiet führen.<br />
arbeitsplätze ennshafen hat<br />
Verbindungen zum adria-<br />
Hafen koper, nach Hamburg,<br />
Bremerhaven, rotterdam.<br />
in richtung Constanta am<br />
schwarzen meer <strong>soll</strong>en<br />
mittelfristig Linienverkehre<br />
installiert <strong>werden</strong>.<br />
„Wir sind eine wirkliche<br />
drehscheibe“, sagt steindl.<br />
„daher macht uns die krise<br />
auch keine angst. im kombinierten<br />
Verkehr gibt es<br />
nicht mehr viel verfügbare<br />
infrastruktur. deswegen<br />
bauen wir sie weiter aus, in<br />
einer Zeit, in der wir es am<br />
besten verkraften können,<br />
antizyklisch, womit man<br />
viel geld spart.“ das schaffe<br />
- im gegensatz zu megatunnelprojekten<br />
- wirklich<br />
arbeitsplätze.<br />
WieN HoLdiNg<br />
WieN HoLdiNg<br />
Freudenau<br />
aufwertung des Hafens<br />
Hafentor und Hochwasserschutzdamm schützen den Hafen Freudenau auf einer Fläche von mehr als einer Million Quadratmeter<br />
20 millionen<br />
€ <strong>werden</strong> investiert,<br />
um<br />
den Hafen<br />
Freudenau vor<br />
Hochwasser<br />
zu schützen.<br />
de r Hochwa sserschutz<br />
<strong>für</strong> den Hafen<br />
Freudenau besteht<br />
aus zwei großen projekten.<br />
in der einfahrt zum Hafenbecken<br />
wird ein riesiges<br />
Hafentor eingebaut, das<br />
bei Hochwasser geschlossen<br />
<strong>werden</strong> kann. Zusätzlich<br />
wird der Hochwasserschutzdamm,<br />
der den donaukanal<br />
vom Hafenbecken trennt,<br />
abgedichtet und verstärkt.<br />
die arbeiten laufen auf<br />
Hochtouren. die dammabschnitte<br />
<strong>werden</strong> ertüchtigt,<br />
spundwände geschlagen<br />
und die Fundamente <strong>für</strong><br />
ein riesiges Hafentor gesetzt.<br />
„mit dem Hochwasserschutz-projekt<br />
werten wir<br />
den <strong>Wien</strong>er Hafen als europäischen<br />
<strong>Logistik</strong>- und<br />
Umschlagknoten weiter<br />
auf. Nach dem abschluss<br />
der arbeiten mitte 2010<br />
wird sichergestellt, dass<br />
der Warenumschlag sogar<br />
bei Hochwasser ungestört<br />
weiterlaufen kann. davon<br />
profitieren nicht nur der<br />
<strong>Wien</strong>er Hafen selbst, sondern<br />
auch die rund 50 Unternehmen<br />
mit ihren rund<br />
200 Tonnen wiegt das „schiebetor“ im Hafen<br />
1000 Beschäftigten, die sich<br />
im Hafen Freudenau angesiedelt<br />
haben“, sagt Finanz- und<br />
Wirtschaftsstadträtin Vizebürgermeisterin<br />
renate Brauner.<br />
der Hochwasserschutz im<br />
Hafen Freudenau ist teil des<br />
Hafenausbau-programms, das<br />
seit 2006 läuft. stadt <strong>Wien</strong>,<br />
<strong>Wien</strong> Holding, <strong>Wien</strong>er Hafen<br />
und partner wie die ÖBB<br />
investieren gemeinsam bis<br />
2010 rund 150 millionen € in<br />
den Hafenausbau. „Wir haben<br />
die Umschlageinrichtungen<br />
modernisiert, neue Lagerhallen<br />
und krananlagen gebaut<br />
sowie den neuen Containerterminal<br />
eröffnet, der unsere<br />
gesamtkapazität auf bis zu<br />
500.000 Containereinheiten<br />
verdoppelt. der Hochwasserschutz<br />
ist der nächste schritt<br />
zur konsequenten stärkung<br />
des <strong>Wien</strong>er Hafens, den wir in<br />
den letzten jahren zum größten<br />
trimodalen <strong>Logistik</strong>zentrum<br />
in Österreich gemacht<br />
haben. diese trimodalität -<br />
die gleichzeitige anbindung<br />
an das schiff, die eisenbahn<br />
und den Lkw - ist unser<br />
standortvorteil, der uns von<br />
den anderen <strong>Logistik</strong>zentren<br />
unterscheidet“, betont <strong>Wien</strong><br />
Holding geschäftsführer peter<br />
Hanke.<br />
Hafentor und Hochwasserschutzdamm<br />
schützen den<br />
Hafen Freudenau auf einer<br />
Fläche von insgesamt mehr<br />
als einer million Quadratmeter.<br />
das entspricht der größe<br />
von 150 Fußballfeldern.<br />
sogar <strong>für</strong> ein sogenanntes<br />
jahrhundert-Hochwasser<br />
mit einer durchflussmenge<br />
von 14.000 kubikmeter<br />
Wasser pro sekunde ist der<br />
Hochwasserschutz ausgelegt.<br />
ohne Hafentor und ohne<br />
abdichtung des Hafendammes<br />
würde bei einer solchen<br />
Naturkatastrophe der Hafen<br />
Freudenau bis zu drei meter<br />
unter Wasser stehen. damit<br />
verbunden wären schäden<br />
von bis zu 240 millionen €.<br />
das Hochwasser im august<br />
2002 hatte den Hafen Freudenau<br />
bis zu eineinhalb meter<br />
unter Wasser gesetzt und<br />
einen schaden in der Höhe<br />
von zirka drei millionen €<br />
verursacht.<br />
das Hafentor hat enorme<br />
dimensionen. es ist 26,5 meter<br />
lang und 13,5 meter hoch.<br />
komplett aus stahl gefertigt,<br />
wiegt es 200 tonnen, das ist<br />
schwerer als zwei taurus-<br />
Loks. Um dem riesigen druck<br />
stand zu halten, der mit einem<br />
Hochwasser verbunden ist,<br />
hat der stahlkörper eine stärke<br />
von knapp zwei metern. im<br />
prinzip funktioniert das neue<br />
Hafentor wie ein schiebetor.<br />
Noch bevor das Hochwasser<br />
<strong>Wien</strong> erreicht hat, wird das<br />
Hafentor geschlossen. den<br />
Wasserstand innerhalb des<br />
▸ Umschlag<br />
Zwölf Millionen tonnen Güter<br />
im <strong>Logistik</strong>zentrum<br />
<strong>Wien</strong>er Hafen <strong>werden</strong><br />
bereits zwölf millionen<br />
tonnen güter pro<br />
jahr umgeschlagen. das<br />
<strong>Logistik</strong>zentrum <strong>Wien</strong> Hafen<br />
umfasst das gesamte<br />
Hafenareal mit der <strong>Wien</strong>er<br />
Hafen-gruppe und<br />
alle weiteren dort ansässigen<br />
120 privaten Unternehmen.<br />
etwa 45 prozent<br />
des gesamtumschlages<br />
entfallen auf den Bereich<br />
der in der <strong>Wien</strong> Holding<br />
angesiedelten <strong>Wien</strong>er<br />
Hafen-gruppe, in der die<br />
<strong>Wien</strong>er Hafen gmbH & Co<br />
kg sowie ihre tochterunternehmen<br />
gebündelt sind.<br />
Von den zwölf millionen<br />
tonnen gütern <strong>werden</strong><br />
etwa die Hälfte per Lkw,<br />
35 prozent per Bahn und<br />
15 prozent per schiff transportiert.<br />
in allen drei güter-Häfen<br />
(Hafen albern,<br />
Hafen Freudenau und Ölhafen<br />
Lobau) <strong>werden</strong> pro<br />
jahr rund 1700 Frachtschif-<br />
mediaprojekte<br />
<strong>Wien</strong> Holding-Chef peter Hanke<br />
geschützten Hafenbeckens<br />
regelt ein eigenes pumpwerk.<br />
es ist mit drei großen<br />
tauchpumpen ausgestattet,<br />
die mehr als drei kubikmeter<br />
Wasser pro sekunde abpumpen<br />
können. das ist vor<br />
allem dann notwendig, wenn<br />
mit dem Hochwasser starke<br />
regenfälle einhergehen. die<br />
kosten <strong>für</strong> das neue Hafentor<br />
und das pumpwerk betragen<br />
15 millionen €. in die dammbauarbeiten<br />
wurden rund fünf<br />
millionen € investiert.<br />
fe abgefertigt. Über den Wasserweg<br />
kommen vor allem<br />
mineralölprodukte (mehr als<br />
60 prozent) sowie streusalz,<br />
Baustoffe wie Zement, sand<br />
oder stahlprodukte bzw. landwirtschaftliche<br />
produkte wie<br />
getreide und kunstdünger.<br />
Besonders stark gewachsen<br />
ist in den vergangenen jahren<br />
das Containergeschäft. rund<br />
330.000 Containereinheiten<br />
wurden 2008 umgeschlagen.<br />
rund 100 Containerzüge pro<br />
Woche bringen die Container<br />
von hier zu den großen europäischen<br />
seehäfen in rotterdam,<br />
Hamburg, Bremerhaven<br />
und duisburg oder zu den<br />
knotenpunkten im zentral-<br />
und osteuropäischen raum<br />
wie Budapest und Bratislava.<br />
mit der vor kurzem erfolgten<br />
eröffnung des neuen Containerterminals<br />
ist die Basis<br />
gelegt, um die jährliche<br />
Umschlagkapazität auf rund<br />
500.000 Containereinheiten<br />
zu steigern.
14 <strong>Logistik</strong><br />
dpd legt zu<br />
Umweltfreundlich unterwegs<br />
mit dem markt<br />
ist dpd im Vorjahrgewachsen.<br />
der paketdienst<br />
bringt<br />
neue produkte<br />
auf den markt.<br />
die konzentration auf<br />
Qualität hat sich <strong>beim</strong><br />
österreichischen paketdienstleister<br />
dpd 2008<br />
- trotz leicht höherer preise<br />
als <strong>beim</strong> mitbewerb - positiv<br />
ausgewirkt. trotz starker konkurrenz<br />
konnte dpd austria<br />
gmbH die anzahl der transportierten<br />
pakete von 35,8<br />
millionen auf 36, 4 millionen<br />
steigern.<br />
Ähnlich entwickelte sich<br />
auch der Umsatz: Betrug<br />
dieser 2007 142,9 millionen<br />
€, stieg er 2008 auf 144,8 millionen.<br />
das Wachstum (1,8<br />
prozent in der menge) liegt<br />
dabei ungefähr auf Höhe des<br />
marktwachstums (zwei prozent).<br />
„das zeigt, dass wir die<br />
angriffe am markt gut abwehren<br />
konnten“, sagt geschäftsführer<br />
rainer schwarz.<br />
im berüchtigten 4. Quartal<br />
des Vorjahres begann dpd<br />
die auswirkungen der Wirtschaftskrise<br />
zu spüren. importe<br />
aus deutschland ließen extrem<br />
nach. anfang des jahres<br />
gab es einen kleinen einbruch<br />
in Höhe von zwei prozent im<br />
Vergleich zum Vorjahreszeitraum.<br />
„Wir rechnen weiter mit<br />
einer angespannten situation“,<br />
sagt schwarz, der hofft, weniger<br />
an den mitbewerb zu<br />
verlieren, weil ja auch Unternehmen<br />
durch insolvenz vom<br />
markt verschwinden. Zudem<br />
darf sich schwarz ja auf das<br />
künftige kooperation mit Hermes<br />
freuen (siehe auch seiten<br />
9 und 10).<br />
dpd ist auf den paketversand<br />
von Business to Business<br />
spezialisiert. die kooperation<br />
mit Hermes bezieht sich auf<br />
den privatkundenbereich. direkter<br />
kooperationspartner<br />
<strong>für</strong> Hermes wird daher primetime.<br />
primetime gehört den<br />
gleichen gesellschaftern wie<br />
dpd (Lagermax, schachinger<br />
und gebrüder Weiss) und<br />
ist auf paketlogistiklösungen<br />
wie etwa expressversand und<br />
Nachnahme spezialisiert. aus<br />
sicht der primetime wird dem<br />
privatkundenbereich eine immer<br />
größer <strong>werden</strong>de Bedeutung<br />
zukommen.<br />
dem abschwung begegnet<br />
dpd mit neuen produktentwicklungen,<br />
wie dem katalogversand.<br />
dabei geht es um<br />
den Versand von drucksorten<br />
aller art wie kalender,<br />
preislisten, Werbemittel und<br />
so weiter. aktuell gibt es bereits<br />
sieben kunden, die in<br />
den nächsten monaten 30.000<br />
kataloge über dpd versenden<br />
<strong>werden</strong>.<br />
im dpd-<strong>Logistik</strong>zentrum<br />
kalsdorf in der steiermark<br />
wurde vor kurzem die praxistauglichkeit<br />
eines erdgasautos<br />
getestet und unter<br />
Beweis gestellt. „das erdgasauto<br />
hat sich während des alltagbetriebs<br />
in keinster Weise<br />
von einem herkömmlichen<br />
dieselbetriebenen Fahrzeug<br />
unterschieden“, sagt schwarz.<br />
„sowohl hinsichtlich sicherheit,<br />
als auch hinsichtlich Belade-<br />
und Fahrbetrieb haben<br />
sich keinerlei Unterschiede<br />
gezeigt. Beim Handling und<br />
bei der Betankung liegt hingegen<br />
das erdgasauto klar voran.<br />
Während der dreimonatigen<br />
testphase wurde rund eine<br />
tonne Co 2 eingespart.“ das<br />
gesamte internationale dpd-<br />
Netzwerk hat sich <strong>für</strong> heuer<br />
zum Ziel gesetzt, Leitlinien<br />
zum thema Umweltschutz<br />
zu definieren und diese auch<br />
im gesamten Netzwerk umzusetzen.<br />
Mehr als 30 Jahre Erfahrung<br />
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Transporte in die GUS und vice<br />
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всеми видами транспорта<br />
из стран Запада на Восток<br />
и в обратном направлении.<br />
liberalisierung eine Herausforderung<br />
<strong>für</strong> die gesamte<br />
Branche werde auch die Liberalisierung<br />
des Briefgeschäftes<br />
sein, erwartetrt schwarz.<br />
„dadurch darf aber nicht die<br />
gesamte kep-Branche in Unordnung<br />
gebracht <strong>werden</strong>“,<br />
gLs will ausbauen<br />
Preiskampf entspannt sich<br />
gLs will seinepaketshops<br />
in<br />
Österreich auf<br />
1000 ausbauen.<br />
die Nachfrage<br />
wird besser.<br />
sinkende paketmengen,<br />
sinkende Umsätze, ersteZahlungsschwierigkeiten<br />
und insolvenzen bei<br />
kunden - so beschreibt gLs<br />
Österreich-Chef klaus schädle<br />
die momentane situation.<br />
er hat soeben - am 31. märz<br />
- das jüngste Wirtschaftsjahr<br />
abgeschlossen, dessen erste<br />
Hälfte sehr gut gewesen sei.<br />
mit einem marktanteil von<br />
etwa 20 prozent im B2B- und<br />
B2C-Bereich habe man sich<br />
hinter der post und dpd ganz<br />
gut geschlagen.<br />
„Was uns 2008/09 gerettet<br />
hat, war der export. da sind<br />
wir um elf prozent gewachsen.<br />
Wir haben ja ein sehr starkes<br />
europäisches Netzwerk.<br />
Und international wachsen<br />
die kunden weiter.“ als Volumenstreiber<br />
gilt nach wie<br />
vor osteuropa. „dort sind wir<br />
um 20 prozent gewachsen“,<br />
erzählt schädle.<br />
gute Laufzeiten, gutes service<br />
haben dabei geholfen.<br />
Und osteuropa sei ja verzögert<br />
vom abschwung getroffen<br />
worden. insgesamt liegt<br />
gLs Österreich „leicht unter<br />
dem Vorjahresniveau“. Zuletzt<br />
gab es immer Wachstumsraten<br />
von mindestens fünf prozent.<br />
„jede andere Firma wäre<br />
froh, wenn sie dies verkünden<br />
könnte.“<br />
Hermes-rückzug die abmachungen<br />
der Österreichischen<br />
post und des paketdienstes<br />
dpd mit Hermes, dessen<br />
markteinstieg vor knapp<br />
zwei jahren laut schädle einen<br />
starken preiskampf in<br />
Österreich ausgelöst habe,<br />
interpretiert der gLs-Chef als<br />
„kurzfristigen rückzug von<br />
Hermes aus dem österreichischen<br />
markt“. „Was <strong>soll</strong> ich<br />
anderes sagen, wenn Hermes<br />
nicht mehr selbst pakete abholt<br />
und zustellt? die haben<br />
offenbar die topografische<br />
Lage Österreichs unterschätzt.<br />
ich denke, dass sich der preiskampf<br />
jetzt entspannen wird.“<br />
ob die post, die 30 prozent<br />
ihres Volumens wieder zurückbekomme,<br />
diese mengen<br />
mit der erforderlichen<br />
Qualität handeln werde, sei<br />
zu hinterfragen.<br />
gLs jedenfalls, die in<br />
Österreich über gut 400<br />
paketshops verfügt, will<br />
diese weiter ausbauen. „in<br />
den nächsten zwei jahren<br />
wollen wir österreichweit<br />
tausend paketshops haben“,<br />
gibt schädle das Ziel<br />
vor. gLs hat 7000 kunden<br />
in Österreich, 410 Zustellfahrzeuge,<br />
48 Fernverkehr-<br />
Lkw, zehn depots und einen<br />
Zentralumschlag (Hub) in<br />
ansfelden.<br />
momentan, sagt schädle,<br />
könne man noch nicht<br />
gLs<br />
gls hat zehn depots in Österreich und einen Hub<br />
von einer erholung sprechen.<br />
„aber nach den drastischen<br />
rückgängen hat sich die<br />
Nachfrage in der vergangenen<br />
Woche stabilisiert.“ der<br />
dpd<br />
KURIER<br />
dIenstaG, 28. aprIl 2009<br />
2008 gut behauptet, kann sich dpd-Chef rainer schwarz heuer auf ein neues Geschäft mit Hermes freuen<br />
sagt schwarz. „ich sehe nicht<br />
ein, warum die kurier-, express-<br />
und paketdienstleister<br />
gewisse kosten <strong>für</strong> den<br />
Universaldienst übernehmen<br />
<strong>soll</strong>en. auch Überlegungen,<br />
bestehende kollektivverträge<br />
durch einen Branchenkollek-<br />
paketdienst profitiere insofern<br />
von der Wirtschaftskrise,<br />
als kleinteiligere sendungen<br />
bestellt <strong>werden</strong>, das treffe die<br />
spediteure. klaus schädle stellt eine stabilisierung fest<br />
tivvertrag zu ersetzen, gehen<br />
am Ziel vorbei.“<br />
Um sich bei der politik gehör<br />
zu verschaffen, will sich<br />
die Branche organisieren und<br />
einen sprecher nominieren.<br />
„Wir wollen mit einer stimme<br />
sprechen.“ –FG<br />
ASOTRA Internationale Speditions- und Transport-Gesellschaft m.b.H. www.asotra.com<br />
gLs
KURIER<br />
dIenstaG, 28. aprIl 2009 <strong>Logistik</strong> 15<br />
<strong>Logistik</strong>tag in Vorarlberg<br />
Tolle aha-erlebnisse in betrieben<br />
Bierbrauen und<br />
automatisierung<br />
lernten<br />
50 schüler der<br />
HtL dornbirn<br />
am tag der<br />
<strong>Logistik</strong> kennen.<br />
Zahlreiche Veranstaltungen<br />
in ganz Österreich<br />
brachten am 16. april,<br />
dem internationalen tag<br />
der <strong>Logistik</strong>, der heuer zum<br />
zweiten mal begangen wurde,<br />
600 teilnehmern unterschiedlichste<br />
Facetten der <strong>Logistik</strong><br />
nahe. spannende Unternehmen<br />
ließen sich in die karten<br />
schauen.<br />
in Vorarlberg haben 50<br />
schülerinnen und schüler der<br />
HtL dornbirn mit den ausbildungsschwerpunktenBetriebsinformatik<br />
und <strong>Logistik</strong><br />
an exkursionen in die mohrenbrauerei<br />
dornbirn und zu<br />
den meusburger Formaufbauten<br />
in Wolfurt teilgenommen.<br />
die traditionsbrauerei mohren<br />
mit einer jährlichen ausbringungsmenge<br />
von 216.000<br />
Hektolitern präsentierte den<br />
interessierten jugendlichen<br />
den hochautomatisierten prozess<br />
der Biererzeugung mit<br />
VNL<br />
Fokus auf den logistischen<br />
aspekt.<br />
„Wie viele arbeitsschritte<br />
<strong>für</strong> die produktion von Bier<br />
notwendig sind, war mir bisher<br />
nicht bewusst“, zeigte sich<br />
schülerin Vera johler von der<br />
komplexität des Brauprozesses<br />
überrascht. „Vom schrotten<br />
über das maischen und<br />
Würzekochen bis hin zum<br />
gären - ein sehr aufwändiger<br />
prozess. gewundert habe ich<br />
mich auch über den immen-<br />
Vera Johler hat sich gewundert<br />
sen Wasserverbrauch von 42<br />
Litern <strong>für</strong> zehn Liter Bier.“ Begeistert<br />
zeigte sich Christoph<br />
matt: „Von der Beschaffung<br />
der verschiedenen malzsorten<br />
und dem Hefeextrakt, über<br />
den eigentlichen Brauprozess<br />
sowie zur schlussendlichen<br />
auslieferung an den Handel<br />
mittels eigenem Fuhrpark<br />
war <strong>für</strong> mich alles interessant.<br />
speziell die automatisierte<br />
Fertigung mit ihren<br />
maschinen, steuerungen und<br />
der it-anbindung hat mich<br />
beeindruckt. die kostprobe<br />
nach der Führung hat mir natürlich<br />
auch sehr gut gefallen.“<br />
Beim Familienunternehmen<br />
meusburger in Wolfurt<br />
wurde gezeigt, wie man den<br />
Waren- und informationsfluss<br />
im griff haben kann. daniel<br />
Fuchs, Bereichsleiter der <strong>Logistik</strong>,<br />
erklärte den gesamten<br />
<strong>Logistik</strong>prozess vom auftragseingang<br />
bis zur auslieferung<br />
<strong>beim</strong> kunden. meusburger ist<br />
europäischer marktführer <strong>für</strong><br />
Formnormalien in der kunst-<br />
Dario radikovic war beeindruckt<br />
stoffspritzgussindustrie. dario<br />
radikovic gefiel besonders<br />
der praxisbezogene Vortrag,<br />
<strong>Logistik</strong> ist die Schubkraft <strong>für</strong> Ihr<br />
Unternehmen! Turnaround und<br />
künftige Erfolge aus eigener Kraft<br />
Die <strong>Logistik</strong> bietet Lösungen da<strong>für</strong> und muss pragmatisch zur Schaffung von Marktvorteilen<br />
genutzt <strong>werden</strong>. Zielsetzung des Linzer <strong>Logistik</strong>-Tages 2009 ist es, in allen<br />
Bereichen der Koordinationslogistik (Beschaffung, Planung, Produktion, Distribution)<br />
und im SCM Anregungen <strong>für</strong> mögliche Wege zum Erfolg zu bieten.<br />
Österreichischer <strong>Logistik</strong>-Preis<br />
Verleihung am 16. Juni 2009<br />
Mit dem Österreichischen <strong>Logistik</strong>-Preis <strong>werden</strong> außergewöhnliche Projekte in Unternehmen<br />
prämiert. Die Bewertungen der eingereichten Projekte wurden von einer Jury<br />
mit Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft durchgeführt.<br />
VNL<br />
VereiN NetZWerk <strong>Logistik</strong><br />
nüchtern, aber nicht ernüchtert, sondern beeindruckt waren die schüler nach der Mohrenbrauerei-Besichtigung<br />
in dem auch auf die aktuelle<br />
Wirtschaftslage eingegangen<br />
wurde: „es ist interessant zu<br />
hören, wie Unternehmen in<br />
schwierigen Zeiten den kurs<br />
verändern und sich langfristig<br />
wieder auf einen konjunkturaufschwung<br />
vorbereiten.“<br />
meusburger ist seit seiner<br />
gründung vor mehr als 40<br />
jahren auf kontinuierliches<br />
Wachstum ausgerichtet. trotz<br />
Wirtschaftskrise setzt das Unternehmen<br />
weiterhin auf den<br />
DHL FREIGHT LANDVERKEHRE<br />
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ADR und Sondertransporte,<br />
Zoll und Steuerfragen, Messen.<br />
standort europa und auf das<br />
bestehende team von 300<br />
mitarbeitern. marina Bader<br />
war bereits vor fünf jahren<br />
bei meusburger: „das kann<br />
man gar nicht vergleichen,<br />
die eindrücke heute und vor<br />
fünf jahren. eindrucksvoll,<br />
wie sich das Unternehmen<br />
vergrößert hat. ich finde es<br />
auch toll, dass mit der starken<br />
automatisierung der produktion<br />
bei uns in Vorarlberg so<br />
viele arbeitsplätze gehalten<br />
<strong>werden</strong> können.“<br />
VNL<br />
marina bader war überrascht
16 <strong>Logistik</strong><br />
am tag der<br />
<strong>Logistik</strong> zeigte<br />
das Bundesheer<br />
im Heereslogistikzentrum<br />
Wels seine High<br />
tech-stärke.<br />
das Bundesheer, das<br />
vielfach unbekannte,<br />
oft kritisierte, nicht<br />
selten unbedankte Wesen,<br />
ließ am 16. april, dem tag, der<br />
in Österreich und deutschland<br />
als tag der <strong>Logistik</strong><br />
(heuer zum zweiten mal)<br />
begangen wurde, hinter die<br />
kulissen blicken. als zentraler<br />
<strong>Logistik</strong>dienstleister des<br />
Bundesheeres lud das kommando<br />
einsatzunterstützung<br />
Lehrlinge und mitarbeiter des<br />
ÖBB-partners rail Cargo austria<br />
(rCa) ein, einen genauen<br />
Blick auf die abläufe in einem<br />
Heereslogistikzentrum zu<br />
werfen. im gegenzug erhielten<br />
angehörige und Lehrlinge<br />
des Heereslogistikzentrums<br />
Wels die möglichkeit, das<br />
rCa-<strong>Logistik</strong>-Center Wels<br />
zu besuchen.<br />
das Heereslogistikzentrum<br />
Wels ist vorwiegend<br />
ein technischer Betrieb, in<br />
dem in 20 Werkstätten mehr<br />
als 30 verschiedene Berufe<br />
ausgeübt <strong>werden</strong>. „Wir sind<br />
auch der größte Lehrlingsausbilder<br />
mit der modernsten<br />
Lehrwerkstätte im Österreichischen<br />
Bundesheer“, erklärt<br />
oberstleutnant alfred kaser,<br />
kommandant des Heereslogistikzentrums<br />
Wels. das<br />
Bundesheer bildet seit 1982<br />
Lehrlinge aus. das Heereslogistikzentrum<br />
Wels hat mit<br />
derzeit 34 Lehrlingen - darunter<br />
sechs mädchen - momentan<br />
den historischen Höchst-<br />
KURIER<br />
dIenstaG, 28. aprIl 2009<br />
stärke im Hintergrund<br />
High Tech-Drehscheibe des Heeres<br />
BUNdesHeer<br />
brigadier Harald Göllinger<br />
stand erreicht. die jungen<br />
Leute <strong>werden</strong> in neun Berufen<br />
- darunter mechatronik und<br />
Lagerlogistik - ausgebildet. 75<br />
prozent der gesellen gehen<br />
später in die privatwirtschaft,<br />
was laut oberstleutnant kaser<br />
„eine direktförderung der zivilen<br />
industrie bedeutet“.<br />
Brigadier Harald göllinger,<br />
stabschef im kommando<br />
einsatzunterstützung, informierte<br />
über die kernkompetenzen<br />
des kommandos<br />
im Bereich der <strong>Logistik</strong>, des<br />
sports und der sanität, wobei<br />
er besonders die Leistungen<br />
der Heereslogistikzentren<br />
in graz, salzburg, Wels und<br />
<strong>Wien</strong> sowie der Heeresmunitionsanstalt<br />
in stadl-paura und<br />
des Versorgungsregimentes<br />
1 in graz hervorhob. diese<br />
einrichtungen sichern unter<br />
anderem die Versorgung der<br />
österreichischen soldaten<br />
im kosovo, in Bosnien-Herzegowina,<br />
auf den golanhöhen<br />
und im tschad. „mit<br />
der rCa hat das kommando<br />
einsatzunterstützung einen<br />
kompetenten partner im Bereich<br />
der transportlogistik“,<br />
betonte göllinger. „Wir helfen<br />
auch der politik, im rahmen<br />
der Völkergemeinschaft ihrer<br />
Verantwortung nachkommen<br />
zu können. Zudem ist in den<br />
Heereslogistikzentren ein großes<br />
technisches und logistisches<br />
know-how gebündelt,<br />
BUNdesHeer<br />
BUNdesHeer<br />
Oberstleutnant alfred Kaser<br />
über das man in der Öffentlichkeit<br />
leider zu wenig weiß.“<br />
Was das heißt, davon konnten<br />
sich die jungen Leute samt<br />
einer kleinen journalistenschar<br />
in Wels überzeugen. in<br />
der panzer- und turmwerkstätte<br />
<strong>werden</strong> die kampfpanzer<br />
Leopard 2a4 und<br />
die schweren Bergepanzer<br />
m88a1 grundüberholt, modifiziert,<br />
repariert. „alle zehn<br />
jahre kommt jeder Leopard<br />
hierher“, sagt oberstleutnant<br />
kaser. es gibt ein prüf- und<br />
instandsetzungszentrum <strong>für</strong><br />
schwere getriebe, schwere<br />
motoren, einspritzpumpen,<br />
generatoren- und starter<br />
sowie <strong>für</strong> Laufwerkskomponenten<br />
aller panzer.<br />
Von Wels aus erfolgt der aufbau,<br />
die Wartung und reparatur<br />
aller Fernmelde- und Computernetze<br />
in oberösterreich,<br />
desgleichen die Wartung und<br />
reparatur von schießanlagen<br />
in oberösterreich, Fernmeldegeräte,<br />
gps etc. Wels hat zudem<br />
die aufgabe der zentralen<br />
Lagerung und Versorgung des<br />
Österreichischen Bundesheeres<br />
<strong>beim</strong> tschad-einsatz und<br />
der Versorgung der truppe mit<br />
allen notwendigen gütern, die<br />
selbst angekauft <strong>werden</strong>. Wels<br />
übernimmt und überprüft alle<br />
güter - u.a. Feldzeuggüter, Zelte,<br />
Bekleidung, medikamente<br />
- verpackt sie, veranlasst die<br />
Verzollung und verlädt sie.<br />
einer der Höhepunkte des<br />
tages war die einweisung in<br />
die arbeit am Lufttransportumschlag<br />
beziehungsweise<br />
in das transportflugzeug<br />
C-130 Hercules am Fliegerhorst<br />
Vogler in Hörsching.<br />
der Laderaum der Hercules<br />
fasst bis zu 20 tonnen. ein<br />
unglaublich beeindruckendes<br />
erlebnis war der rücktransport<br />
der journalistengruppe<br />
nach <strong>Wien</strong> mit einem s-70<br />
Black Hawk-Hubschrauber<br />
des Heeres. selbstredend,<br />
dass der pilot sein können<br />
mit Flug einer achterschleife<br />
und sturzflug demonstrierte.<br />
–FG
Fracht & transport<br />
Die Verkehrsexperten kommen<br />
Zum 5. Mal gibt<br />
es in <strong>Wien</strong> den<br />
Weltfachkongress<br />
<strong>für</strong> Öffentlichen<br />
Verkehr.<br />
An einem Tag<br />
darf das Publikumhineinschnuppern.<br />
von Franz gansrigler<br />
<strong>Wien</strong> wird wieder<br />
einmal Welthauptstadt<br />
- diesmal in<br />
zweifacher Bedeutung. Von<br />
7. bis 11. Juni findet in der<br />
Reed Messe <strong>Wien</strong> der 58.<br />
Weltkongress der UITP, des<br />
internationalen Verbandes <strong>für</strong><br />
öffentliches Verkehrswesen<br />
(Sitz in Brüssel), statt. 2000<br />
Kongressteilnehmer <strong>werden</strong><br />
dazu erwartet, wie Manfred<br />
Novy, Projekt Direktor des<br />
<strong>Wien</strong>er UITP-Büros, mit Freude<br />
berichtet. Dazu kommen<br />
noch Begleitpersonen, manche<br />
Kongressteilnehmer nehmen<br />
gleich die ganze Familie<br />
ins offenbar sehr angesagte<br />
<strong>Wien</strong> mit. Und das ist gleich<br />
der zweite Grund, warum<br />
<strong>Wien</strong> der Titel Welthauptstadt<br />
gebührt: Bei Kongressen - speziell<br />
trifft das auf das heurige<br />
Jahr zu - liegt <strong>Wien</strong> seit Jahrzehnten<br />
an der Weltspitze.<br />
Beim UITP-Kongress - es ist<br />
der fünfte schon in <strong>Wien</strong>, der<br />
letzte liegt allerdings mit 1963<br />
schon sehr weit zurück - treffen<br />
sich Verkehrsexperten aus<br />
aller Welt, um bei Vorträgen,<br />
Besichtigungen und Rahmen-<br />
I dIenStAg, 28. AprIl 2009<br />
Welthauptstadt <strong>für</strong> Öffis<br />
Manfred novy: „Wir präsentieren der Welt unser Know-how“<br />
veranstaltungen neueste Entwicklungen<br />
auf dem Gebiet<br />
des Öffentlichen Verkehrs<br />
kennenzulernen, Kontakte<br />
zu pflegen, neue Kontakte<br />
zu knüpfen und Geschäftsbeziehungen<br />
aufzubauen. 300<br />
Aussteller und bis zu 10.000<br />
Fachbesucher <strong>werden</strong> aus<br />
dem In- und Ausland erwartet.<br />
Was die Öffis weltweit zu<br />
bieten haben, davon kann<br />
sich auch die Bevölkerung<br />
<strong>Wien</strong>s und Österreichs ein<br />
Bild machen. Denn es gibt<br />
einen Public Day am 11. Juni,<br />
an dem die Ausstellung in der<br />
Reed Messe <strong>Wien</strong> öffentlich<br />
zugänglich ist.<br />
Konkurrent Dubai <strong>Wien</strong> hat<br />
sich <strong>für</strong> diesen Kongress gegen<br />
viele Bewerber durchgesetzt.<br />
Stärkster Konkurrent<br />
war Dubai, sagt Projekt Direktor<br />
Novy. Aber Dubai hat jetzt<br />
den Zuschlag <strong>für</strong> den nächsten<br />
Kongress in zwei Jahren<br />
erhalten. <strong>Wien</strong> wurde auch<br />
gewählt, weil hier - wie Novy<br />
betont - <strong>für</strong> den öffentlichen<br />
Verkehr sehr viel getan wurde<br />
und wird. Dabei gehe es nicht<br />
nur um Straßenbahn, U-Bahn,<br />
Busverkehre, sondern auch<br />
um den Verkehrsverbund, der<br />
hier in der Ostregion mit der<br />
ÖBB entwickelt wurde.<br />
„Es ist sehr sinnvoll, der<br />
Welt zu zeigen, was wir zu<br />
bieten haben“, sagt Novy und<br />
verweist auf den <strong>für</strong> eine<br />
Millionenstadt einzigartigen<br />
Modalsplit von 35 Prozent<br />
öffentlichem und 32 Prozent<br />
motorisiertem Individualverkehr<br />
(der Rest sind Fußgänger<br />
und Radfahrer).<br />
Die <strong>Wien</strong>er Linien haben<br />
den motorisierten Individualverkehr<br />
also längst überholt.<br />
2008 waren mehr als 803 Mil-<br />
MEDIAPROJEKTE<br />
WIENER LINIEN<br />
<strong>Logistik</strong><br />
lionen Fahrgäste auf den insgesamt<br />
117 Linien (U-Bahn,<br />
Straßenbahn, Bus) unterwegs.<br />
intakte logistik „Die <strong>Wien</strong>er<br />
Linien sichern dadurch die<br />
Funktionstüchtigkeit des Verkehrs<br />
in und rund um <strong>Wien</strong><br />
und ermöglichen erst eine<br />
intakte <strong>Logistik</strong> der Wirtschaft.<br />
Täglich nutzen mehr<br />
als zwei Millionen Menschen<br />
die <strong>Wien</strong>er Linien. Das gesamte<br />
Streckennetz ist derzeit<br />
934 Kilometer lang und<br />
hat 4404 Haltestellen. Ohne<br />
<strong>Wien</strong>er Linien hätte die Stadt<br />
um 1,5 Millionen Autofahrten<br />
mehr pro Tag zu verkraften.<br />
Um das zu bewältigen, wäre<br />
der Bau von zehn Südosttangenten<br />
notwendig. Mit rund<br />
7900 Beschäftigten sind die<br />
<strong>Wien</strong>er Linen einer der größten<br />
Arbeitgeber und einer der<br />
größten Investoren in <strong>Wien</strong>.<br />
MEDIAPROJEKTE<br />
2008 wurden insgesamt 412<br />
Millionen € investiert.<br />
Ein Schwerpunkt <strong>beim</strong> 85.<br />
UITP-Kongress wird natürlich<br />
das Thema Umwelt sein: Wie<br />
können Öffis in Zukunft nachhaltig<br />
arbeiten. Die momentane<br />
wirtschaftliche Situation<br />
ist aber ebenso Thema einer<br />
Podiumsdiskussion, in der<br />
es darum gehen wird, welchen<br />
Beitrag der öffentliche<br />
Verkehr zur ökonomischen<br />
Vitalität der Ballungsräume<br />
leisten kann.<br />
Hilfe <strong>für</strong> entscheider Der <strong>Wien</strong>er<br />
Kongress <strong>soll</strong> auch Entscheidungsträgern<br />
aus vielen<br />
Städten und Vertretern von<br />
Landesverwaltungen die Möglichkeit<br />
geben, Informationen<br />
zu sammeln, ehe sie wichtige<br />
Entscheidungen hinsichtlich<br />
künftiger Mobilitäts- und Investmentprioritäten<br />
treffen.<br />
auFbrucH nacH sotscHi<br />
Schenker-projektmanager Martin<br />
Bratusa sucht die besten Wege in<br />
die olympia-Stadt Sotschi.<br />
seite 20<br />
Politische Entscheidungsträger<br />
stehen heute stärker<br />
denn je an der Spitze der<br />
Veränderungen und des<br />
Fortschritts in Stadtgebieten.<br />
Initiativen und Engagement<br />
in Städten von Barcelona<br />
bis Peking, von London bis<br />
Lagos haben bewiesen, dass<br />
gut recherchierte politische<br />
Entscheidungen und klare<br />
Berücksichtigung des umweltpolitischen,<br />
sozialen und ökonomischen<br />
Wohlbefindens<br />
der Stadtgebiete auch wichtige<br />
Entscheidungen <strong>für</strong> die<br />
Mobilität erfordern, ist Novy<br />
überzeugt. Bei den neuesten<br />
Mobilitäts-Entwicklungen<br />
rechnet er mit vielen Überraschungen.<br />
Außerdem wird der<br />
Welt das Twin City-Projekt<br />
<strong>Wien</strong>-Bratislava vorgestellt -<br />
mit all seinen Konsequenzen<br />
<strong>für</strong> Industrialisierung, <strong>Logistik</strong><br />
und Verkehr.<br />
803 Millionen Menschen waren 2008 auf den 117 U-Bahn-, Straßenbahn- und Autobuslinien unterwegs<br />
17<br />
WIENER LINIEN
18 LOGISTIK<br />
Hart ins Gericht<br />
mit der Politik<br />
geht Gefahrengut-Trans<br />
-<br />
porteur Karl<br />
Böntner, Chef<br />
von Saexinger.<br />
Vor wenigen Tagen hat<br />
Karl Böntner, Chef<br />
des Gefahrengutlogistikers<br />
Saexinger, mit der<br />
Erweiterung seines Lagers um<br />
1000 Quadratmeter mit 1200<br />
Stellplätzen begonnen. Eine<br />
Million € nimmt der mutige<br />
Unternehmer, der den Familienbetrieb<br />
in 3. Generation<br />
leitet, da<strong>für</strong> in die Hand. Das<br />
Problem dabei war nicht – wie<br />
man in Zeiten der Finanzkrise<br />
vermuten könnte – die Investition<br />
beziehungsweise die<br />
Finanzierung selbst, sondern<br />
die Haltung der zuständigen<br />
Behörden.<br />
Saexinger liegt inmitten eines<br />
riesigen Industriegebietes<br />
in <strong>Wien</strong>-Liesing – gegenüber<br />
dem Liesinger Friedhof. Weit<br />
und breit keine Wohnanlage<br />
zu sehen.<br />
Trotzdem wollte ihm der<br />
Magistrat bei den Bauverhandlungen<br />
eine Baumzeile<br />
mit Grünanlage zur Auflage<br />
machen. Zehn Prozent<br />
seiner Fläche <strong>soll</strong>ten da<strong>für</strong><br />
bereitgestellt <strong>werden</strong>. Und<br />
das Dach der neuen Halle<br />
muss auch eine bestimmte<br />
Neigung haben, sonst wird es<br />
als Flachdach gewertet und<br />
muss begrünt <strong>werden</strong>. „Ich<br />
brauche die Fläche <strong>für</strong> die<br />
Be- und Entladung von Lkw,<br />
wir sind ein Transport- und<br />
kein Golfplatzunternehmen.<br />
Und ich habe niemanden<br />
zum Rasenmähen am Dach<br />
frei“, ärgert sich Böntner über<br />
die Behördenkurzsichtigkeit.<br />
„Hinterm Schreibtisch gibt es<br />
offenbar viele Kreative, die<br />
sich verwirklichen wollen,<br />
aber keine Ahnung von der<br />
Transportwirtschaft und ihren<br />
Erfordernissen haben.“<br />
expansion. Die Lagervergrößerung<br />
ist notwendig geworden,<br />
weil Saexinger bereits<br />
aus allen Nähten platzt. Das<br />
Unternehmen ist nach SQAS<br />
und ISO-9001 zertifiziert und<br />
setzte im vergangenen Jahr 1,9<br />
Millionen € um. Böntner hat<br />
13 Mitarbeiter und sechs eigene<br />
Lkw sowie ein Netzwerk<br />
mit Partner-Frächtern. Für die<br />
Expansion sucht er drei neue<br />
Mitarbeiter.<br />
Als ausgewiesener Betreiber<br />
eines Gefahrengutlagers<br />
mit einer derzeitigen Fläche<br />
von 3500 Quadratmetern und<br />
4500 Palettenplätzen und als<br />
nationaler und internationaler<br />
Transporteur <strong>für</strong> thermogeführtes<br />
Gefahrengut sowie<br />
Sammel- und Komplettladungsverkehr<br />
mit diversen<br />
Zusatzleistungen muss sich<br />
Böntner ständigen, unangemeldeten<br />
Besuchen des<br />
Gewerbeinspektorats stellen<br />
– was in Ordnung sei. Was er<br />
in diesem Zusammenhang<br />
aber kritisiert, ist eine „gewis-<br />
se Konkurrenz“ von Transporteuren<br />
und Lagerbetreibern,<br />
die sich nicht als Gefahrengutlogistiker<br />
ausweisen, aber<br />
sehr wohl Gefahrengut lagern.<br />
„Die kommen dann mit dem<br />
Schmäh, dass es sich um<br />
Umschlaggut handelt, das 48<br />
Stunden lang gelagert <strong>werden</strong><br />
darf – manchesmal <strong>werden</strong><br />
halt Wochen daraus“, behauptet<br />
Böntner, der kein Mittel<br />
dagegen weiß, weil es ja auch<br />
keine Kontrollen da<strong>für</strong> gebe.<br />
Missbrauchte Krise. Was die<br />
Wirtschaftskrise betrifft, so<br />
dürfte sie Saexinger größtenteils<br />
verschont haben. Böntner<br />
findet, dass die Krise von<br />
der Politik, den Medien, der<br />
Finanzwirtschaft und Industrie<br />
<strong>für</strong> eigene Zwecke „missbraucht“<br />
werde. „Wenn die<br />
Politik etwas zur Ankurbelung<br />
der Wirtschaft beitragen will,<br />
dann <strong>soll</strong>te sie einen Investitionsfreibetrag<br />
– so wie die<br />
seinerzeitige Investitionszuwachsprämie<br />
– einführen. Nur<br />
so kann man Investitionen<br />
ankurbeln, nicht indem man<br />
Banken etwas hineinschiebt.<br />
Wenn ich vom Staat einen Teil<br />
zurückbekomme, ist das ein<br />
Anreiz <strong>für</strong> mich als Unternehmer,<br />
zu investieren.“<br />
Der größte Teil der Unternehmen<br />
aus dem Fracht-<br />
und Transportbereich, die<br />
jetzt krachen gehen, ist nach<br />
Überzeugung Böntners nicht<br />
auf die aktuelle Wirtschaftskrise<br />
zurückzuführen, sondern<br />
darauf, dass sie schon bisher<br />
insofern schlecht gewirtschaftet<br />
hätten, als sie „Autos auf<br />
Kredit und Leasing auf Teufel<br />
komm raus bestellt haben und<br />
um jeden Preis gefahren sind“.<br />
Wer immer gut gewirtschaftet<br />
habe, vielleicht bei Vergaben<br />
rausgeflogen sei, „weil er angeblich<br />
zu teuer angeboten<br />
hat“, der wird laut Böntner die<br />
Krise überstehen. Er selbst<br />
habe Kunden gewonnen,<br />
KURIER<br />
dIenStAg, 28. AprIl 2009<br />
Saexinger-Chef Karl Böntner:<br />
bin transporteur, kein golfplatzbetreiber<br />
SAExINGER<br />
seit Kurzem baut Saexinger in <strong>Wien</strong>-liesing aus<br />
denen die Billigstbieter weggebrochen<br />
und die jetzt froh<br />
sind, einen verläßlichen und<br />
qualitätsvollen Transporteur<br />
zu haben.<br />
Die Krise der Güterbeförderer<br />
mit vielen Insolvenzen<br />
ist laut Böntner größtenteils<br />
hausgemacht. Es gebe ständig<br />
neue Auflagen im Straßen-<br />
z a h l e n d at e n fa k t e n<br />
Familienbetrieb Karl Böntner<br />
führt den Betrieb, der nach<br />
dem Zweiten Weltkrieg von<br />
seinem Großvater (zuerst<br />
Gasthaus, dann Transportunternehmen)<br />
gegründet<br />
worden war, seit 2006 in 3.<br />
Generation.<br />
1976 wurde Saexinger von<br />
Böntners Vater übernommen.<br />
Standort war der Nordwestbahnhof.<br />
Damals hatte<br />
Saexinger bis zu 50 Mitarbeiter<br />
und 30 Lkw.<br />
1989 wurde der Standort<br />
Siebenhirtenstraße in <strong>Wien</strong>-<br />
Liesing erworben. Spezialisierung<br />
auf Gefahrengut.<br />
Das Gefahrengutlager umfasst<br />
2500 Quadratmeter mit<br />
3500 Palettenstellplätzen.<br />
2008 fällt die Entscheiung<br />
zur Erweiterung um 1000<br />
Quadratmeter mit 1200<br />
Stellplätzen. Eine Million €<br />
wird investiert.<br />
umsatz Mit 13 Mitarbeitern<br />
setzte Saexinger zuletzt 1,9<br />
Millionen € um. Das Unternehmen<br />
hat sechs eigene<br />
Lkw, arbeitet mit Partner<br />
zusammen.<br />
▸ Kritik<br />
„Wir sind populistisch zum Fußabtreter geworden“<br />
Mit der ständigen<br />
Forderung nach<br />
mehr Güterverlagerung<br />
von der Straße<br />
auf die Schiene werde die<br />
Stimmung gegen den Lkw<br />
immer mehr angeheizt.<br />
„Ich bin <strong>für</strong> den multimodalen<br />
Verkehr“, bekennt Saexinger-Chef<br />
Böntner - also<br />
<strong>für</strong> die sinnvolle Verknüpfung<br />
von allen Verkehrsträgern.<br />
„Wer aber behauptet,<br />
dass im kleinen Österreich<br />
im Nah- und Zustellverkehr<br />
eine Rollende Landstraße<br />
möglich sei, der ist nur<br />
blöd.“ Am Lkw komme man<br />
verkehr, Mauterhöhungen<br />
„jenseits der Verträglichkeit“,<br />
bei der Kfz-Steuersenkung sei<br />
nichts passiert. Ausflaggen sei<br />
die Folge. Je teurer hierzulande<br />
alles werde, desto mehr<br />
Unternehmen wanderten ins<br />
Ausland ab und verwendeten<br />
Fahrer aus Ungarn, Tschechien,<br />
Litauen. –Fg<br />
nicht vorbei, auch wenn immer<br />
weniger Möglichkeit geboten<br />
werde, auf Landstraßen<br />
oder in Ortskerne zu fahren,<br />
selbst wenn beispielsweise<br />
auf Autobahnen die Rastplätze<br />
<strong>für</strong> die vorgeschriebenen<br />
Ruhezeiten voll seien.<br />
Hinterfragen Das Polit-Konzept<br />
„Verlagerung von der Straße<br />
auf die Schiene“ gehöre hinterfragt.<br />
„Es kann wirtschaftlich<br />
keinen Erfolg bringen,<br />
wenn ich drei Paletten mit<br />
3000 Kilogramm um 70 Euro<br />
in ganz Österreich transportiere“,<br />
sagt Böntner. „Da<strong>für</strong><br />
SAExINGER<br />
geschäftsführer Karl Böntner klagt über „vorsätzliche Schädigung“<br />
fahre ich nicht einmal vom<br />
23. in den zwölften Bezirk.<br />
Wenn das eine ordentliche<br />
Führung eines Infrastrukturunternehmens<br />
wie der ÖBB<br />
durch die Bundesregierung<br />
ist, dann gute Nacht Österreich,<br />
dann lebt in fünf, sechs<br />
Jahren kein Transportunternehmen<br />
mehr.“<br />
Die Belange der Branche<br />
wolle politisch niemand wahrhaben.<br />
„Wir sind populistisch<br />
zum Fußabtreter geworden“,<br />
sagt Böntner und fragt: „Sind<br />
wir weniger wert als Banken<br />
und jeder andere Sektor, der<br />
jetzt unterstützt wird?“ „Der<br />
Staat bemerkt überhaupt<br />
nicht, was er dieser Branche<br />
antut“, sagt Böntner. Mit dem<br />
Verschließen der Augen vor<br />
den ausufernden Problemen<br />
der Branche wird nach seiner<br />
Überzeugung der Wirtschaftsstandort<br />
Österreich „vorsätzlich<br />
geschädigt“ – mit der Folge,<br />
dass kleine und mittlere<br />
Betriebe verschwinden und<br />
nur noch die Großen überleben<br />
<strong>werden</strong>. Ein Gegensteuern<br />
zu dieser Entwicklung wie<br />
etwa in Deutschland mit Förderungen<br />
<strong>für</strong> schadstoffarme<br />
Lkw der Euroklasse 5 sieht<br />
Böntner hierzulande nicht.
KURIER<br />
dIenStAg, 28. AprIl 2009 LOGISTIK 19<br />
Fairness gesucht<br />
optimismus ist ungebrochen<br />
Österreich habe<br />
die Lkw-feindlichsteRegierung<br />
der Welt,<br />
klagt Petschl-<br />
Transporte-<br />
Chef Glisic.<br />
Knapp vor dem 80. BestandsjubiläumdurchläuftPetschl-Transporte<br />
in Perg in Oberösterreich<br />
keine leichte Phase. Die Krise<br />
hat mit voller Wucht zugeschlagen.<br />
Trotzdem ist der<br />
Blick von Eigentümer Nikolaus<br />
Glisic voll Zuversicht. „Ich<br />
hab einen Hang zum Optimismus“,<br />
sagt er, der ab 2005 als<br />
Obmann des österreichischen<br />
Güterbeförderungsgewerbes<br />
viel Kraft gegen eine starre österreichische<br />
Verkehrspolitik<br />
aufwandte - im Interesse der<br />
Die Petschl-spitze (v.li.): nikolaus jun., peter, nikolaus glisic sen. und Christian Spengler<br />
Transporteure. Vergangenes Fuhrpark reduziert Für seinen Einbruch habe er ab Sommer Prozent gab. Der Umsatz 2008<br />
Jahr stand er bei einer ersten eigenen Betrieb, in dem mit 2008 zu spüren begonnen, blieb davon noch verschont -<br />
Protestaktion auf der <strong>Wien</strong>er seinen Söhnen seit Kurzem als die Rohstoffpreise runter- ein Minus von 2,5 Prozent auf<br />
Ringstraße an der Stelle, an die vierte Generation am gingen.<br />
42 Millionen € scheint keine<br />
der heute Wolfgang Herzer Werk ist, hat er vorgesorgt. „Es gab warnende Rufe, Katastrophe zu sein.<br />
(siehe Seite 6) steht. An der Der Fuhrpark wurde von 132 aber niemand hat sich vor- Mit der Anpassung der<br />
Situation der Transporteure Fahrzeugen auf 103 reduziert. stellen können, dass der Ab- Kapazitäten an die Situation<br />
hat sich, was die Rahmen- Mitarbeiter wurden nur durch schwung so stark wird“, sagt scheint Glisic aber das Ausbedingungen<br />
betrifft, nichts natürliche Fluktuation weni- Glisic, bei dem es je nach langen zu finden. Vieles von<br />
geändert. RCA_Weinbau_266x200ssp Der Rücktritt von 07.04.09 ger, 07:57 kündigen Seite will 1 er nieman-<br />
Glisic schien logisch. den. Den wirtschaftlichen<br />
Kunden und Branche Einbrüche<br />
zwischen 20 und 25<br />
der Krise der Branche, sagt<br />
der Petschl-Chef, sei hausge-<br />
PETSCHL<br />
Kostbare Fracht sicher unterwegs – RCA-Weinlogistik<br />
Unsere LKW-Fahrer und Lokführer sind die einzigen Lenker, die mit ein paar Flaschen<br />
Wein fahren dürfen – im übertragenen Sinne wohlgemerkt. Auf der Ladefläche bzw. im<br />
Waggon <strong>werden</strong> in der Regel gleich ein paar hundert Flaschen befördert, im Cockpit<br />
herrscht selbstverständlich striktes Alkoholverbot.<br />
Österreichische Winzer setzen auf einen reibungslosen Ablauf der Weintransporte<br />
sowohl innerhalb als auch außerhalb Österreichs, durchgeführt von einem österreichi -<br />
schen Anbieter – Rail Cargo Austria. Durch die Einbettung von Kontraktlogistik in den<br />
Konzern Rail Cargo Austria wird eine Angebotspalette vom kleinsten Karton bis hin<br />
zum Ganzzug Realität – und die RCA-Kontraktlogistik ist bei Qualität und Quantität<br />
mit seinem Stückgutbereich österreichischer Marktführer in Sachen Wein-<strong>Logistik</strong>. Ein<br />
kostengünstiger und sicherer Transport an B2B- und an B2C-Kunden wird innerhalb<br />
von 24 Stunden durch den Partner Post AG in ganz Österreich garantiert. Die Abrechnung<br />
der Transportkosten erfolgt 14-tägig im Nachhinein. Einmalige Transporte sind<br />
einfach und schnell über die BEX-Hotline +43 (0)5 7750 abzuwickeln. Für größere<br />
Mengen oder spezielle Anforderungen stehen eigens geschulte Transportberater zur<br />
Verfügung, die ein optimales Paket <strong>für</strong> jeden Kunden individuell zusammenstellen. Die<br />
einfache Abwicklung und Administration der Transporte erfolgt optional auch über das<br />
Internet. Auf der Homepage www.railcargo.at lassen sich die Sendungen elektronisch<br />
erfassen, ein Frachtbrief und die Bezettelungen erstellen. Die Sendungsverfolgung, das<br />
tracking & tracing, erfolgt ebenfalls über die Homepage.<br />
Ein best-practice – Beispiel gibt es aus dem Hause Szigeti. Dort wird Sortenvielfalt und<br />
Ideenreichtum, gepaart mit dem know-how der klassischen französischen Champagnermethode<br />
gelebt. Das Ergebnis: Geschmack, der Sektliebhaber im In- und Ausland be -<br />
geistert. Rail Cargo Austria ist <strong>für</strong> den Bereich Stückgut und Palettenversand nationaler<br />
und internationaler <strong>Logistik</strong>partner. Interessant dabei, dass es auch Exporte nach Frankreich<br />
gibt, dem Mutterland des Sektes. RCA organisiert dabei <strong>für</strong> Szigeti sowohl den<br />
Transport von Sektflaschen und Agraphen (Drahtgeflecht zum Sektverschluss) aus<br />
Frankreich als auch die Zulieferung von Zucker als Rohstoff innerhalb Österreichs –<br />
<strong>Logistik</strong> aus einer Hand.<br />
Nach der Produktion der hochwertigen Spezialitäten liegt es ebenfalls an der RCA,<br />
wenn es darum geht die Kunden – von der Privatperson im 3. Stock eines Mietshauses<br />
über die Gastronomie bis zur Hotellerie – schnell, sicher und umweltfreundlich zu<br />
beliefern. Darüber hinaus ist die RCA immer wieder auch <strong>für</strong> den Bereich „Event -<br />
belieferung“ gefragt, wo just-in-time-Zustellung<br />
oberste Priorität hat. Ein Höhepunkt dabei war<br />
die Belieferung einer Seilbahnstation, wo die<br />
österreichische Skiläuferin Alexandra Meissnitzer<br />
ihren Abschied vom Rennsport gefeiert hat – mit<br />
Sekt aus dem Hause Szigeti, geliefert durch die<br />
Kontraktlogistik der Rail Cargo Austria AG.<br />
▸ chronik<br />
Antritt der vierten generation<br />
1930<br />
Gründung eines Lkw-<br />
Transportunternehmens<br />
mit einem Lkw durch<br />
den Tischlermeister Josef<br />
Petschl aus Stadt Haag,<br />
Niederösterreich, in Perg,<br />
Oberösterreich.<br />
1945<br />
Wiederaufbau, nachdem<br />
der gesamte Fuhrpark im<br />
Zweiten Weltkrieg verlorengegangen<br />
war. Vorwiegend<br />
wird Fernverkehr von<br />
Oberösterreich nach <strong>Wien</strong><br />
betrieben.<br />
1948<br />
Eintritt des zukünftigen<br />
Schwiegersohnes Nikolaus<br />
Glisic.<br />
1965<br />
Gründung der Petschl-<br />
Transporte GmbH<br />
1991<br />
Firmenteilung und Übergabe<br />
des Unternehmens<br />
durch den Vater, Nikolaus<br />
Glisic, an seine beiden Söhne<br />
Nikolaus und Harald.<br />
macht. Es gebe keine Wettbewerbsgleichheit.<br />
teuerster standort Österreich<br />
sei der teuerste Standort in<br />
Europa und habe die Lkwfeindlichste<br />
Regierung der<br />
Welt. „Und darauf sind manche<br />
noch stolz. Bin gespannt, wie<br />
sie das den Arbeitslosen erklären.“<br />
Immerhin gehe es bei den<br />
15.2.2005<br />
Firmeninhaber Nikolaus Glisic<br />
wird Obmann des Fachverbandes<br />
des österreichischen<br />
Güterbeförderungsgewerbe in<br />
WKÖ. Am 7.7. 2008 tritt er aus<br />
Protest gegen die österreichische<br />
Verkehrspolitik zurück.<br />
1.4.2008<br />
Nikolaus Glisic jun. wechselte<br />
von der Petschl-Transporte<br />
Österreich GmbH & Co KG<br />
in die Petschl-Werkstätten<br />
Betriebs GmbH und wird in<br />
Zukunft die Geschicke dieses<br />
eigenständigen Unternehmens<br />
zusammen mit dem<br />
ebenfalls an diesem Tage in<br />
das Unternehmen eingetretenen<br />
neuen Betriebsleiter<br />
Christian Schmuck lenken.<br />
1.6.2008<br />
Mit Mag. Peter Glisic tritt der<br />
zweite Sohn in das Unternehmen<br />
Petschl-Transporte<br />
Österreich GmbH & Co KG<br />
ein. Mit den beiden Urenkeln<br />
des Unternehmensgründers<br />
Josef Petschl ist nunmehr die<br />
vierte Generation im Betrieb<br />
in leitender Funktion tätig.<br />
Transporteuren um fast 60.000<br />
Arbeitsplätze, „das ist mehr als<br />
die Bundesbahn hat“, wie Glisic<br />
anmerkt. Leider gebe es in der<br />
Branche wenig Solidarität, die<br />
Transporteure gehorchten nur<br />
dem wirtschaftlichen Druck.<br />
Es komme halt darauf an, „wie<br />
fair unsere Auftraggeber sind“,<br />
da trenne sich die Spreu vom<br />
Weizen.<br />
Besuchen Sie uns von 12.–15. Mai 2009<br />
auf der transport logistic in München;<br />
Halle B6, Stand 217/318.<br />
Ihr Weg zur besseren <strong>Logistik</strong>:<br />
Rail Cargo Austria<br />
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20 LOGISTIK<br />
Mega-Projekt<br />
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DER Ansprech partner<br />
<strong>für</strong> anspruchsvolle<br />
Kunden, wenn es um<br />
die Miete von Lastkraft-<br />
wagen plus Fahrer geht.<br />
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sämtliche Frachtanforder ungen sowie Gefahrgut- und Krantrans porte eine<br />
modernst ausgestattete LKW-Flotte sowie bestens ausgebildetes Fahrpersonal.<br />
STEKO-TRANS stellt die Transportmittel und hält diese in Schuss, die Kunden<br />
planen und organisieren den Einsatz im Rahmen ihrer <strong>Logistik</strong> − je nach Bedarf,<br />
zu kalkulierbaren Kosten und ohne Risiko.<br />
Gemäß der Firmenphilosophie „QUALITÄT vor Quantität“<br />
bietet STEKO-TRANS zum Vorteil der Kunden:<br />
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auf neuestem Stand der Technik und Ladesicherung<br />
■ Bestens ausgebildete Berufskraftfahrer mit Lehrabschlussprüfung und<br />
spezieller Schulung in Gefahrguttransport, Fahr technik und Ladesicherung<br />
■ Firmeneigene Werkstätte <strong>für</strong> professionelles Service und rasche Reparatur<br />
■ Einhaltung höchster Qualitäts- & Sicherheits standards (seit 2003 nach EN ISO 2000:9001 zertifiziert)<br />
■ Persönliche Kundenbetreuung und prompte, effiziente Auftragsabwicklung<br />
■ Ausgezeichnet mit dem „Safety-Driver-Award 2008“ der Wirtschaftskammer<br />
Um die Ansprüche der Kunden optimal erfüllen zu können, setzt STEKO-TRANS bei der Durch führung jedes einzelnen<br />
Auftrags auf aktiv gelebtes Qualitätsbewusstsein. Langjährige ausgezeichnete Beziehungen zu Unternehmen verschiedenster<br />
Branchen bestätigen, dass guter Service, Zuverlässig keit und Qualität <strong>für</strong> viele Kunden mehr zählen<br />
als der günstigere Preis.<br />
STEKO-TRANS trägt Verantwortung,<br />
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■ Aufzüge & Fahrtrep pen<br />
■ Bau<br />
■ Chemie<br />
■ Entsorgung<br />
■ Großhandel<br />
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STEKO_TRANS_Ins_LogiGuide2009.in1 1 23.04.2009 15:06:15<br />
KURIER<br />
dIenStAg, 28. AprIl 2009<br />
schenker geht auf die sotschi-szene<br />
Schenker<br />
nimmt das<br />
Olympia-<br />
Geschäft in<br />
Angriff. Vorbereitungen<br />
<strong>für</strong><br />
Sotschi laufen.<br />
Schenker strebt in olympische<br />
Höhen. Die logistischen<br />
Vorbereitungen<br />
auf das 2014 in Sotschi am<br />
Schwarzen Meer anberaumte<br />
Wintersport-Spektakel kommen<br />
auf Touren. „Wir wollen<br />
uns so positionieren, dass wir<br />
<strong>für</strong> mögliche Kunden aus unserer<br />
Region, die einen Teil<br />
des Kuchens bekommen <strong>werden</strong>,<br />
Unterstützer und Partner<br />
sein können - vornehmlich in<br />
der Baubranche“, sagt Martin<br />
Bratusa, Schenker-Projektmanager.<br />
Er hat vor Kurzem <strong>für</strong> einen<br />
großen österreichischen Baukonzern,<br />
der wie viele dabei<br />
sein möchte, eine Projektmappe<br />
erstellt, in der von den Verkehrsmöglichkeiten<br />
- Straße,<br />
Schiene, Binnenschiff, Luft<br />
- bis zu den Hafenequipments<br />
an Ort und Stelle ein umfassendes<br />
Bild der Transportsituation<br />
als Basis <strong>für</strong> weitere<br />
MEDIAPROJEKTE<br />
Kalkulationen geboten wird.<br />
Für die Infrastruktur, Sportstätten,<br />
Hotels, die in Sotschi<br />
errichtet <strong>werden</strong> müssen,<br />
beginnt jetzt das Ausschreibungsstadium.<br />
Da<strong>für</strong> bewerben<br />
sich viele österreichische<br />
Unternehmen, aber auch Firmen<br />
aus der Region, <strong>für</strong> die<br />
Schenker Österreich zuständig<br />
ist - also von Tschechien<br />
bis zur Türkei. Die österreichische<br />
Außenhandelsstelle<br />
in Moskau ist bei der Projekterfassung<br />
<strong>für</strong> die Unternehmen<br />
und bei den Ausschreibungsmodalitäten<br />
den<br />
österreichischen Betrieben<br />
sehr behilflich, sagt Bratusa.<br />
Martin bratusa sondiert<br />
Gewinner von Ausschreibungen<br />
<strong>werden</strong> bekanntgegeben.<br />
„Wir sind in Kontakt mit den<br />
Firmen und bieten Kalkulationen<br />
über Transportkosten<br />
an, die bei solchen<br />
Vorhaben<br />
auf diese Entfernung<br />
nicht<br />
u n w e s e n t l i c h<br />
sind.“ Nach Sotschi<br />
führe nicht<br />
nur ein Weg,<br />
betont Bratusa.<br />
Er weist daraufhin,<br />
dass <strong>beim</strong><br />
Olympiaprojekt<br />
auch sehr stark<br />
das Binnenschiff<br />
eingesetzt <strong>werden</strong><br />
kann, um<br />
entweder nach<br />
Constanta, dort<br />
ist eine Maut zu<br />
berappen, oder<br />
nach Galati zu<br />
kommen, das<br />
v o n S e e s e i t e<br />
her ebenfalls mit<br />
Hochseeschiffen erreicht <strong>werden</strong><br />
kann. Die Stärke Schenkers<br />
liege darin, dass man <strong>für</strong><br />
alle Varianten offen sei und<br />
<strong>für</strong> Kunden die kostengünstigste<br />
aussuchen könne.<br />
Außerdem kommt uns<br />
in Rumänien der Kauf der<br />
Romtrans mit ihren besten<br />
Verbindungen und Standorten<br />
zugute“, verweist Bratusa<br />
auf die vor Kurzem erfolgte<br />
Schenker-Akquisition. In Sotschi<br />
selbst, wo es nur einen<br />
Yachthafen gibt, <strong>soll</strong> ein Pier<br />
<strong>für</strong> Güterumschlag errichtet<br />
<strong>werden</strong>, um Massenvolumina<br />
bewältigen zu können. Das<br />
PEER GRIMM/DPA<br />
Das geschäft mit den olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi rollt langsam an<br />
sei Teil der Infrastruktur, die<br />
gemacht <strong>werden</strong> müsse. Bratusa<br />
betont, dass Schenker<br />
<strong>beim</strong> Bahntransport mehrere<br />
Umschlagmöglichkeiten<br />
auf die russische Breitspur<br />
habe. Das Zollgeschäft und<br />
die notwenige Dokumentation<br />
wird ebenfalls schon in<br />
Angriff genommen.<br />
erfahrungswerte Schenker<br />
kann <strong>beim</strong> Sotschi-Geschäft<br />
auf Erfahrungen aus einigen<br />
Rußlandprojekten wie Spanplattenwerke<br />
und Sägewerke<br />
mit hunderten Teillieferungen<br />
zurückgreifen. „Es kann sich<br />
rollende landstraße hat zukunft<br />
schiene – Freude über jedes sektorale Lkw-Fahrverbot<br />
Die intermodale Verkehrsentwicklung<br />
läßt sich<br />
nicht einmal durch die Krise<br />
aufhalten, maximal ein bisschen<br />
einbremsen. Einer der<br />
Gründe <strong>für</strong> diese Entwicklung<br />
ist die „grüne <strong>Logistik</strong>“, die<br />
laut Erich Rohrhofer, Leiter<br />
des Geschäftsbereiches Intermodal<br />
<strong>beim</strong> ÖBB-Güterverkehrsunternehmen<br />
Rail<br />
Cargo Austria (RCA), immer<br />
mehr nachgefragt werde. Die<br />
Containerisierung sei ein<br />
Faktum, die Rollende Landstraße<br />
(RoLa) habe zuletzt<br />
einen Aufschwung erfahren.<br />
Die Krise sei zeitverzögert gekommen<br />
und werde sich erst<br />
heuer bemerkbar machen.<br />
Natürlich wollen die wenigsten<br />
da<strong>für</strong> mehr ausgeben - unter<br />
dem Hinweis, was derzeit<br />
die Straße kostet. Denen sagt<br />
Rohrhofer: „Kommt in einem<br />
Jahr wieder.“<br />
neues Produkt Die Rollende<br />
Landstraße wird laut Rohrhofer<br />
angenommen, wenn sie<br />
ins logistische Konzept passe<br />
- und wenn es dementsprechende<br />
Rahmenbedingungen<br />
gebe. „Wir freuen uns daher<br />
über die Kombi-Politik und<br />
sind über jedes sektorale Lkw-<br />
Fahrverbot froh.“ So habe es<br />
2005 nur noch 200.000 Lkw<br />
auf Schiene gegeben, 2008<br />
waren es schon 330.000.<br />
Bewährt habe sich die RoLa<br />
von Triest nach Salzburg <strong>für</strong><br />
den türkischen Markt. Während<br />
heuer im 1. Quartal das<br />
Aufkommen etwas weniger<br />
war, „kommen die Türken jetzt<br />
wieder“, wie Rohrhofer sagt.<br />
RAIL CARGO AUSTRIA<br />
auszahlen, wenn man nicht auf<br />
einen Verkehrsträger fixiert ist.“<br />
Das Projektgeschäft, das<br />
Schenker Österreich schon<br />
mehr als 30 Jahre betreibt,<br />
wird über eine eigene Abteilung<br />
mit zehn Mann geführt.<br />
Der Sitz ist in <strong>Wien</strong>-Albern,<br />
wo Schenker ausbaut. Das<br />
Projektgeschäft sei insofern<br />
weniger krisenanfällig, sagt<br />
Bratusa, als es ganz andere<br />
Vorlaufzeiten habe, manchmal<br />
von bis zu fünf Jahren.<br />
Jetzt komme zum Tragen, was<br />
vor Jahren projektiert wurde.<br />
Und wenn die Wirtschaftskrise<br />
nicht lang dauert, wird es in<br />
2009 will er das Aufkommen<br />
des Jahres 2008 von 13,18<br />
Tonnen (2007: 11,16 Tonnen)<br />
halten. Die RoLa sei ja<br />
ein gemeinwirtschaftliches<br />
Projekt, pro Lkw bekommt<br />
die Bahn Unterstützung vom<br />
Bund. „Ich kann nicht sagen,<br />
dass wir uns damit eine goldene<br />
Nase verdienen, aber<br />
eine schwarze Null muss es<br />
sein“, sagt Rohrhofer.<br />
Er konzentriert sich auch<br />
auf kürzere Strecken wie<br />
Wörgl-Trient, Wörgl-Brenner<br />
und Regensburg-Trient. Man<br />
wollte auch nach Kufstein gehen,<br />
dort warf aber der Bürgermeister<br />
da<strong>für</strong> die Tür zu.<br />
Rohrhofer ist zuversichtlich,<br />
im nahegelegenen Kiefersfelden<br />
in Deutschland einen<br />
Terminalstandort zu finden.<br />
Das Projekt Serbien-Wels, mit<br />
800 Kilometern die längste<br />
RoLa, ruht momentan wegen<br />
der Krise. Das neueste<br />
Produkt wird es ab Frühherst<br />
2009 mit der RoLa Istanbul-<br />
Wels geben.<br />
Im Geschäftsfeld Unbegleiteter<br />
Kombinierter Verkehr<br />
RAIL CARGO AUSTRIA<br />
fünf Jahren wieder gute Projekte<br />
zu verwirklichen geben.<br />
Momentan ist Schenker<br />
in diesem Bereich <strong>für</strong> ein<br />
<strong>Wien</strong>er Unternehmen in<br />
der Türkei tätig, wo in eineinhalb<br />
bis zwei Jahren ein<br />
Gas-Kombi-Kraftwerk errichtet<br />
wird. 30.000 bis 40.000<br />
Frachttonnen seien hier zu<br />
bewältigen, berichtet Bratusa.<br />
Eine Spezialität dabei ist<br />
die Fundamentstellung mit<br />
einem Hubgerät aus Deutschland,<br />
mit dem die 400 Tonnen<br />
schwere Gasturbine auf zwölf<br />
Meter Höhe abgesetzt wird.<br />
– Fg<br />
erich rohrhofer: grüne logistik<br />
(Containergeschäft) gab es im<br />
Vorjahr eine Steigerung der<br />
Tonnage von 15,12 auf 16,03<br />
Tonnen. Das <strong>Logistik</strong>angebot<br />
Mobiler, mit dem rasch von<br />
Straße auf Schiene umgeschlagen<br />
<strong>werden</strong> kann, tranportierte<br />
54 Millionen Tonnen<br />
nach 0,43 im Jahr 2007.<br />
Insgesamt transportierte der<br />
intermodale Bereich der RCA<br />
2008 30 Millionen Tonnen,<br />
eine Steigerung von mehr als<br />
drei Millionen Tonnen gegengegenüber<br />
dem Vorjahr.
KURIER<br />
dIenStAg, 28. AprIl 2009 LOGISTIK 21<br />
Hightech<br />
logistik kann auch sensibel sein<br />
Mit Hightech-<strong>Logistik</strong> ist<br />
Schachinger am Vormarsch. Zuerst<br />
gilt es, sich in Österreich zu<br />
etablieren, dann geht´s ostwärts.<br />
Hightech-<strong>Logistik</strong> ist der letzte Schrei der Schachinger<br />
Holding aus Hörsching bei Linz. Mit der Übernahme<br />
eines Teilbereichs des Transportunternehmens Fida<br />
& Schüch durch Schachinger vor zwei Jahren wurde mit dem<br />
Aufbau der <strong>Logistik</strong> <strong>für</strong> die Hightech-Branche begonnen.<br />
Firmenmitbegründer Andreas Fida ist jetzt Key Account<br />
Manager bei der neuen Schachinger techlog GmbH & Co KG,<br />
die ihre Zentrale in <strong>Wien</strong> und Niederlassungen in Hörsching<br />
(Schachinger-Zentrale), in Graz und Innsbruck hat.<br />
50 Mitarbeiter hat das Unternehmen. Es hat eine Flotte von<br />
mehr als 50 Fahrzeugen in mehreren Fahrzeugkategorien<br />
und -klassen, allesamt mit spezieller technischer Ausstattung<br />
(standardmäßige Luftfederung) <strong>für</strong> Hightech-Transporte und<br />
mit neuestem technischen Equipment (elektronische Stufenraupe,<br />
elektrische Treppenkarre, Druckverteilungsplatten).<br />
Die Fahrzeuge sind alle mit dem<br />
von Andreas Fida entworfenen Logo (siehe<br />
Foto) gebrandet. „Im Hightech-Bereich ist es<br />
erforderlich, die Güter besonders sensibel zu<br />
handeln“, sagt Fida. „Unsere <strong>Logistik</strong>lösungen<br />
umfassen nicht nur die gängigen Bereiche<br />
Transport und Lagerhaltung. Vielmehr können<br />
im Rahmen eines optimierten Supply<br />
Chain Managements zahlreiche Elemente<br />
der <strong>Logistik</strong>kette an Schachinger techlog als<br />
Branchenlogistiker übergeben <strong>werden</strong>. Ziel ist<br />
andreas Fida bringt sechs Millionen € Umsatz ein<br />
es hierbei, die Supply Chain so zu organisieren,<br />
dass sich der Kunde vollständig auf seine<br />
eigenen Kernkompetenzen wie Forschung<br />
und Entwicklung, Produktion und Verkauf der<br />
Waren, konzentrieren kann.“ Die Mitarbeiter<br />
haben zwei Aufgaben: Sie müssen schwere<br />
Güter handeln und über technisches Know<br />
how <strong>für</strong> den Aufbau der elektrotechnischen<br />
Güter verfügen. Schachinger techlog setzt etwa<br />
sechs Millionen € um. Das Unternehmen ist<br />
in <strong>Wien</strong>-Simmering angesiedelt, wo auch die<br />
Pharma-<strong>Logistik</strong> von Schachinger beheimatet<br />
ist. Die Flaute spürt Schachinger techlog auch<br />
- vor allem im Endconsumer-Bereich, wo der<br />
Handel zurückgegangen sei. Bei Banken, in<br />
der Großelektronik und in der Medizintechnik<br />
gebe es keine Delle.<br />
Andreas Fida hat sich zum Ziel gesetzt,<br />
sich in Österreich zu etablieren - und dann<br />
Schritte in den Osten zu setzen. 2010 ist ein<br />
erster derartiger Schritt geplant.<br />
Mitarbeiter müssen technisch versiert sein<br />
MEDIAPROJEKTE<br />
SCHACHINGER TECHLOG<br />
SCHACHINGER TECHLOG
22 LOGISTIK<br />
Viel Widersinn<br />
Wissen, wovon man redet<br />
Der Oberwarter<br />
Spediteur<br />
Ludwig Pall<br />
bietet Ministerin<br />
Bures Gratisberatung<br />
über<br />
die Branche an.<br />
Gegen den so genannten<br />
Nacht-Sechziger,<br />
eine allgemeine Geschwindigkeitsbeschränkung<br />
auf 60 Stundenkilometer <strong>für</strong><br />
Lkw in der Nacht, läuft der<br />
Oberwarter Spediteur und<br />
Transporteur Ludwig Pall<br />
Sturm. Pall, sozialdemokratischer<br />
Spartenobmann Verkehr<br />
im Burgenland, weist<br />
darauf hin, dass es wohl<br />
„einzigartig in Europa“ sei,<br />
dass auf Autobahnen Geschwindigkeitstafeln<br />
mit 80<br />
Stundenkilometern aufgestellt<br />
<strong>werden</strong>, damit nächtens die<br />
Lkw-Fahrer schneller fahren<br />
dürfen. „Ein Widersinn sondergleichen“,<br />
wettert er.<br />
Obwohl Sozialdemokrat<br />
wie die Infrastrukturministerin<br />
Doris Bures kann sich<br />
Pall nicht mit deren Bevorzugungspolitik<br />
<strong>für</strong> die Schiene<br />
anfreunden. „Wir müssen uns<br />
klar sein, jeder Kilometer, der<br />
von der Straße auf die Schiene<br />
geht, kostet uns Millionen. Die<br />
ÖBB verursacht nur Kosten,<br />
wenn ich an deren Schulden<br />
denke, kriege ich eine Gänsehaut.“<br />
Protest Deswegen ist er erfreut<br />
über den Beschluss der Sparte<br />
Transport, am 20. Mai in <strong>Wien</strong><br />
eine Protestfahrt durchzuführen.<br />
Er erinnert sich sehr gerne<br />
an die vorjährige Demonstration<br />
zurück: „Das war eines<br />
der schönsten Erlebnisse in<br />
meinem Leben. Die <strong>Wien</strong>er<br />
hatten vollstes Verständnis<br />
<strong>für</strong> uns und haben uns zugejubelt.<br />
Da hat es nichts Negatives<br />
gegeben. Auch die Polizei<br />
hat uns unterstützt, wir haben<br />
einen großen Zusammenhalt<br />
gespürt.“<br />
Das Infrastrukturministerium<br />
müsse endlich hellhörig<br />
<strong>werden</strong> <strong>für</strong> die Probleme der<br />
Branche, sagt Pall. „Ich stell<br />
mich gerne gratis als Berater<br />
zur Verfügung, damit die<br />
PALL<br />
zehn von 42 lkw stehen derzeit bei pall in oberwart<br />
Ministerin weiß, wovon sie<br />
redet.“<br />
Der Familienbetrieb im<br />
südlichen Burgenland wurde<br />
vor mehr als 50 Jahren von<br />
Alexander Pall gegründet. Das<br />
Unternehmen wurde seither<br />
ständig erweitert, Ludwig Pall<br />
ist schon 35 Jahre mit dabei.<br />
Im Moment bietet Pall knapp<br />
40 Menschen aus der Region<br />
einen Arbeitsplatz. Gemeinsam<br />
mit dem Schwesterunternehmen<br />
LCP-<strong>Logistik</strong> Center<br />
Pall in Großpetersdorf <strong>werden</strong><br />
rund 96 Frauen und Männer<br />
beschäftigt. In den Standort<br />
Großpetersdorf hat Pall seit<br />
2001 6,5 Millionen € investiert.<br />
Um den Kunden eine<br />
möglichst breitgefächerte<br />
Dienstleistungspalette anbieten<br />
zu können, umfassen<br />
die Tätigkeitsbereiche bei Pall<br />
neben <strong>Logistik</strong> und Spedition/<br />
Transport auch noch Entsorgung<br />
und Erdbau.<br />
„Wir haben alles gut aufgebaut“,<br />
sagt er, „aber Spaß<br />
macht´s nicht mehr viel.“ Daran<br />
sei nicht nur die gegenwärtige<br />
Krise schuld, sondern die<br />
vielen Knüppel, die die österreichische<br />
Verkehrspolitik den<br />
Transporteuren vor die Füße<br />
wirft. Von den 42 Lkw musste<br />
Pall bereits zehn stilllegen.<br />
Neben dieser Maßnahme, die<br />
aus der Wirtschaftskrise heraus<br />
notwendig geworden ist,<br />
hat Pall im Großpetersdorfer<br />
PALL<br />
Möchte Klartext reden: transporteur ludwig pall<br />
<strong>Logistik</strong>center, wo er einen<br />
30-prozentigen Einbruch<br />
hinnehmen musste, bereits<br />
sieben Mitarbeiter etappenweise<br />
gekündigt. In Oberwart<br />
ist derzeit kein Mitarbeiterabbau<br />
vorgesehen.<br />
bestrafung Was die geplante<br />
Ökologisierung der Maut betrifft<br />
(siehe Seite 6), brauche<br />
er nicht zu zittern. „80 Prozent<br />
unserer Lkw sind schon<br />
Euroklasse 5. Die Krise <strong>werden</strong><br />
wir überstehen. Aber<br />
Spaß macht´s vor allem deswegen<br />
nicht mehr, weil man<br />
uns nur noch bestraft, mehr<br />
besteuert und kontrolliert.<br />
Ich habe den Eindruck einer<br />
regelrechten Verfolgung der<br />
Straßentransporteure.“<br />
JELLINEK<br />
JELLINEK<br />
KURIER<br />
dIenStAg, 28. AprIl 2009<br />
„am güterverkehr besteht<br />
hierzulande wenig interesse“<br />
regina Mayer: politik hat kein ohr <strong>für</strong> uns<br />
unsicherheit – Nicht schlecht<br />
ist das Geschäft nach der<br />
saisonal bedingten Bauflaute<br />
im Winter <strong>für</strong> das <strong>Wien</strong>er<br />
Transportunternehmen<br />
Jellinek angelaufen. Regina<br />
Mayer, die den Betrieb<br />
mit ihrem Mann Rudolf in<br />
dritter Generation führt,<br />
blickt auf ein erfolgreiches<br />
Wirtschaftsjahr 2007/2008<br />
zurück. Die Geschäfte im<br />
neuen Wirtschaftsjahr<br />
2008/09 (per 31. 5.) laufen<br />
„prinzipiell nicht schlecht“.<br />
Die Wirtschafts krise wirft<br />
aber schon Schatten auf<br />
Jellinek.<br />
„Natürlich schauen wir mit<br />
Wachsamkeit und Sorgsamkeit<br />
auf die Zukunft“, betont<br />
Mayer. „Viele Projekte <strong>werden</strong><br />
hintangestellt oder verschoben.<br />
Es ist nicht mehr so<br />
sicher, dass genügend Aufträge<br />
am Markt sein <strong>werden</strong>.“<br />
Die große Kraft bei Jellinek<br />
liegt laut Mayer darin, dass<br />
der Betrieb als Familienunternehmen<br />
den Fahrer nicht<br />
als Nummer sehe. Mayer hat<br />
zwischen 75 und 85 Mitarbeiter<br />
und betreibt einen<br />
Fuhrpark mit 65 Fahrzeugen.<br />
„Wir haben ein sehr nahes<br />
bis zum 175 Meter tonnenkran wird alles geboten<br />
Verhältnis zu den Fahrern, die<br />
dadurch sehr motiviert sind.“<br />
Vom Lkw bis zum 175 Meter<br />
Tonnen-Kran auf Vierachse<br />
hat Mayer ein komplettes<br />
Angebot. Ihr Ziel ist, auch in<br />
schwieriger Zeit den Beschäftigtenstand<br />
zu erhalten.<br />
Mayer scheut sich nicht,<br />
die großen Probleme der<br />
Branche anzusprechen: dass<br />
Leute ohne Konzession fahren,<br />
dass zu viel ausgeflaggt<br />
wird und aus dem Ausland<br />
den österreichischen Frächtern<br />
Arbeit weggenommen<br />
wird. „Wir müssen aber auch<br />
gegen eigene Leute im Land<br />
kämpfen, die illegal das Gewerbe<br />
ausüben und mit Preisdumping<br />
andere vernichten“,<br />
sagt Mayer, Funktionärin des<br />
sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes.<br />
„Die Politik<br />
hat aber kein Ohr <strong>für</strong> uns“,<br />
sagt sie. Zum Beispiel vertrage<br />
die Branche die geplante<br />
Ökologisierung der Maut zur<br />
Zeit überhaupt nicht. „Für alte<br />
Pkw gibt es eine Verschrottungsprämie.<br />
Wir erhalten <strong>für</strong><br />
die Anschaffung schadstoffarmer<br />
Lkw überhaupt nichts.<br />
Am Güterverkehr ist offenbar<br />
niemand interessiert.“
KURIER<br />
dIenStAg, 28. AprIl 2009 LOGISTIK 23<br />
it-systemhaus auf stürmischer see<br />
unit-it – Software <strong>für</strong> Murauer Bierbrauerei installiert<br />
Murauer Bier <strong>soll</strong> kostengünstig<br />
und rasch fließen.<br />
Ob auch <strong>für</strong> den durstigen<br />
Endkunden, wird sich zeigen.<br />
Jedenfalls hat unit-IT, eine<br />
Tochter der Siemens AG Österreich<br />
und SAP-Systemhaus,<br />
<strong>für</strong> die Traditionsbrauerei<br />
Murau eine Komplettlösung<br />
zur Automatisierung der Zustelllogistik<br />
implementiert,<br />
berichtet Karl-Heinz Täubel,<br />
Geschäftsführer von unit-IT.<br />
Die mobile Lösung (m)BEV<br />
ist eine speziell <strong>für</strong> die Anforderungen<br />
der Zustelllogistik<br />
des Getränkehandels konzipierte<br />
Fahrverkaufslösung<br />
auf Basis Microsoft, die von<br />
unit-IT zur nachhaltigen Automatisierung<br />
der branchenspezifischen<br />
Prozesse enwickelt<br />
und in die bestehende ERP-<br />
Lösung eingebunden wurde.<br />
zwei ziele „Früher mussten wir<br />
Belege manuell erfassen und<br />
eingeben und unsere Fahrverkäufer<br />
hatten einen hohen<br />
administrativen Aufwand bei<br />
Tour-Ende“, sagt Stefan Auer,<br />
Controlling & Projektleitung<br />
bei Murauer Bier. „Für mich<br />
als Controller war es schwierig,<br />
aussagekräftige Kennzahlen<br />
zu generieren und die Lagerstände<br />
in den Depots zu<br />
überwachen.“ Auch Murauer<br />
Bier müsse dem Kostendruck<br />
widerstehen, daher <strong>werden</strong><br />
ständig Möglichkeiten zur<br />
Rationalisierung gesucht.<br />
Mit (m)BEV habe man ein<br />
mobiles Komplettsystem <strong>für</strong><br />
die Zusteller gefunden, das<br />
aus robusten mobilen Endgeräten<br />
<strong>für</strong> den Einsatz der<br />
Fahrverkäufer an Ort und<br />
Stelle besteht.<br />
Die Murauer Brauerei hat<br />
einen eigenen Fuhrpark mit<br />
einigen Sattelzügen und 40<br />
Lkw. 70 Fahrverkäufer sind<br />
mit 45 mobilen Datenerfassungsgeräten<br />
ausgestattet.<br />
Die von unit-IT entwickelte<br />
Kommunikations-Software<br />
fungiert als Datenempfangssystem<br />
und stellt sicher, dass<br />
auf der mobilen Benutzer-<br />
UNIT-IT<br />
Karl-Heinz täubel stellt sich knallharten Herausforderungen des Marktes<br />
seite unterschiedliche Betriebssysteme<br />
und Hardware<br />
reibungslos mit den zentralen<br />
Servern kommunizieren<br />
können. „Unsere mobile<br />
Software-Applikation, die wir<br />
bei Murauer Bier erfolgreich<br />
eingesetzt haben, ist ein gutes<br />
Beispiel <strong>für</strong> die Eliminierung<br />
von Insel-Lösungen durch die<br />
Schaffung einer automatisierten<br />
Schnittstelle vom Enterprise<br />
Ressource-Planning<br />
zum Fahrverkauf“, sagt unit-<br />
IT-Chef Täubel.<br />
Geschäftlich ist Täubel, wie<br />
er sagt, nicht schlecht unterwegs.<br />
Im Wirtschaftsjahr<br />
2007/08 (per 30.9.2008) hat<br />
ruhiges campen in Millstatt<br />
BARCOTEC<br />
BARCOTEC<br />
er rund 28 Millionen € umgesetzt.<br />
Heuer, das zeigten die<br />
Halbjahreszahlen, könnten<br />
die 30 Millionen € erreicht<br />
<strong>werden</strong>. unit-IT mit Hauptsitz<br />
in Linz hat verteilt auf drei<br />
Produktionsstandorte und<br />
einen Vertriebsstandort 120<br />
Mitarbeiter. Die EBIT-Marge<br />
beträgt fünf Prozent. Täubel<br />
möchte sie auf sieben bis acht<br />
Prozent steigern. „Wir bekommen<br />
zwar auch die Herausforderungen<br />
des Marktes knallhart<br />
zu spüren“, sagt Täubel,<br />
„sind aber guten Mutes, <strong>beim</strong><br />
Überqueren der stürmischen<br />
See möglichst wenig Wasser<br />
schöpfen zu müssen.“<br />
barcotec – Campingplatz hat zuverlässige Zutrittskontrolle<br />
Am jetzt herrlichen Millstätter<br />
See hat die Zukunft<br />
Einzug gehalten. Der Campingplatz<br />
Burgstaller ist mit<br />
Hilfe von Barcotec auf eine<br />
automatische Zutrittskontrolle<br />
mittels RFID-Technologie<br />
umgestiegen. Befugte Campingparkbenützer<br />
erhalten<br />
ein Armband mit integriertem<br />
RFID-Chip, das ihnen<br />
einen ungestörten Zutritt zu<br />
ihrem Campingplatz und dem<br />
dazu gehörenden Strandbad<br />
gewährt. So <strong>soll</strong>en sie ihren<br />
wohlverdienten Urlaub in<br />
Ruhe genießen.<br />
ungestörter zutritt mit rFId-Chip am Arm<br />
„Die Investition<br />
in RFID hat sich<br />
schnell amortisiert“,<br />
sagt Arndt<br />
Burgstaller, Inhaber<br />
des Campingplatzes.Unbefugte<br />
Zutritte von<br />
Schmarotzern bedeuteten<br />
immer<br />
finanzielle Einbußen.<br />
Burgstaller si-<br />
chert mit insgesamt<br />
15.000 Stück<br />
der RFID-Armb<br />
ä n d e r s e i n e n<br />
Campingplatz. Die<br />
Entscheidungsphase<br />
<strong>für</strong> RFID<br />
war sehr kurz. Die<br />
Herausforderung<br />
waren nicht die<br />
Anschaffung beziehungsweise<br />
die<br />
Kosten, sondern<br />
die Integration der<br />
RFID-Technologie<br />
in die bestehende<br />
Branchensoftware<br />
„easyCamp“. Aber<br />
es bestanden keinerlei<br />
Barrieren,<br />
schmarotzer sind nicht willkommen<br />
beide System funktionieren<br />
einwandfrei miteinander.<br />
Barcotec ist Anbieter von<br />
Lösungen zur automatischen<br />
Identifikation sowie Datenerfassungssystemen.<br />
Vor 20<br />
Jahren gegründet hat sich das<br />
Unternehmen nach Eigenangaben<br />
als führender Anbieter<br />
mit Vertretungen <strong>für</strong> Datalogic,<br />
Denso, Dlog, Gotive und<br />
Citizen erfolgreich am Markt<br />
etabliert. In hauseigenen, von<br />
den Herstellern autorisierten<br />
Service-Zentren in <strong>Wien</strong> und<br />
Salzburg <strong>werden</strong> Kunden europaweit<br />
betreut.<br />
<strong>Logistik</strong> mit<br />
Gewinn <br />
garantie<br />
Spezialist in der<br />
Automobilindustrie<br />
Leistungsstarkes<br />
europäisches Netzwerk<br />
(A,CZ,D,E,PL,<br />
H,RO,RUS,SK)<br />
Ganzheitliche<br />
<strong>Logistik</strong>lösungen<br />
Dynamik und<br />
Innovation<br />
Sicherheit<br />
und Stärke<br />
Mittelständisches,<br />
inhabergeführtes<br />
Unternehmen<br />
Duvenbeck <strong>Logistik</strong> GmbH • Styriastrasse 35 • A-8042 Graz<br />
Phone: +43-316-407-566-0 • Fax: +43-316-407-566-22<br />
Mail: graz@duvenbeck.de • Web: www.duvenbeck.de
24 LOGISTIK<br />
Wir nehmen Ihnen Last ab<br />
KURIER<br />
dIenStAg, 28. AprIl 2009<br />
TransOcean Shipping<br />
Wir sind <strong>für</strong> unsere Kunden da. Auch wenn sich<br />
die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen seit<br />
unserem Start im Jahr 2005 dramatisch geändert<br />
haben - und vermutlich noch weiter ändern <strong>werden</strong>. Wir<br />
halten Ihnen die Treue - zuerst in guten Zeiten, von denen<br />
wir alle profitiert haben, jetzt in schlechten. Geteiltes Leid<br />
ist halbes Leid, heißt es. Wir als <strong>Logistik</strong>er können Ihnen<br />
Last abnehmen, damit Sie sich - gerade in dunkleren Zeiten<br />
- besser in Ihrem Kerngeschäft entwickeln können.<br />
Erfolgreicher Aufbau<br />
Unsere Entwicklung mit Ihnen als Kunden war seit 2005<br />
mehr als erfolgreich. Wir konnten neben unserem Hauptsitz<br />
in <strong>Wien</strong> weitere Büros in Prag/Tschechien, Koper/Slowenien,<br />
München/Deutschland, Düsseldorf/Deutschland,<br />
Hamburg/Deutschland und Gdynia/Polen und Antwerpen/<br />
Belgien einrichten. Unser Wachstum ermöglichte es uns,<br />
alle Anforderungen unserer Kunden und Partner in Zentral-<br />
und Osteuropa zu erfüllen.<br />
TransOcean Shipping - oder TOS, wie wir uns kurz nennen<br />
- ist zur Zeit in verschiedenen Gebieten des Transports<br />
aktiv: Reedereiagentur, Charter- und Projektgeschäft, Ro/<br />
Ro Verkehre, Binnenschifftransporte, Innereuropäische<br />
Containerverkehre und Stückgutverkehre. Im Portfolio der<br />
TransOcean Shipping Transportagentur München befindet<br />
sich auch die Luftfracht. Wir arbeiten in Deutschland mit<br />
allen großen Fluglinien zusammen.<br />
Bestens vernetzt<br />
Um die wachsenden technischen Anforderungen zu bewäl-<br />
tigen, haben wir unser eigenes IT-System entwickelt, das<br />
auch mit unseren Kunden <strong>für</strong> bequemen Datenaustausch<br />
vernetzt <strong>werden</strong> kann. Ihre Transporte - das garantieren<br />
wir - <strong>werden</strong> von unserer kompetenten, motivierten und<br />
flexiblen Mannschaft sehr sorgfältig abgewickelt. Unser<br />
Erfolg basiert auf der Erfahrung unseres Mitarbeiterstabes.<br />
Die meisten in unserem Team haben langjährige Erfahrung<br />
in der Schifffahrt. Parallel zu unserem Wachstum - unser<br />
Umsatz ist von 5,5 Millionen € im Jahr 2005 auf zuletzt<br />
knapp 30 Millionen € gestiegen - haben wir ein starkes<br />
weltweites Partner-Netzwerk etabliert, das Ihnen einen<br />
reibungslosen, optimierten und kostengünstigen Transport<br />
Ihrer Güter garantiert.<br />
eBusiness selbstverständlich<br />
TransOcean Shipping Transportagentur stützt sich auf<br />
ein modernes Informationssystem. Wir bieten Ihnen ein<br />
breitgefächertes Angebot an „State-of-the-Art“ eBusiness-<br />
Werkzeugen und Dienstleistungen. Das umfaßt eine webbasierte<br />
Sendungsverfolgung genauso wie ein Status-Update<br />
via eMails.<br />
Blick in die Zukunft<br />
Heuer noch oder Anfang nächsten Jahres <strong>werden</strong> wir in<br />
Rotterdam ein Büro etablieren. Damit können wir alle<br />
wichtigen Nordhäfen abdecken. Wir müssen in die Zukunft<br />
blicken und dürfen uns die Gegenwart nicht schlecht reden<br />
lassen. Angst und Panikmache sind ein schlechter Ratgeber,<br />
wenn es darum geht, auch weiterhin vernünftig mit unseren<br />
wirtschaftlichen Möglichkeiten umzugehen.<br />
Geschäftsführer Peter Czajkowski ist zuversichtlich<br />
Altmannsdorferstraße 91/DG/Top 23b<br />
1120 <strong>Wien</strong><br />
Mobil: +43 664 45 56 669<br />
Tel.: +43 1 235 00 75-10<br />
Fax: +43 1 877 10 95<br />
E-Mail: peter.czajkowski@tos-ship.com<br />
www.tos-ship.com<br />
© SCULPIES - FOTOLIA.COM
Unternehmen & logistik<br />
I dIenstag, 28. aprIl 2009 logistik<br />
Alles kommt Aus dem lkW<br />
der lkw-Verkehr gehört entemotion<br />
alisiert, fordert transporteur<br />
Friedrich Müller.<br />
seite 28<br />
Potenzial Beschaffungslogistik<br />
intelligenz wichtiger als Größe<br />
tecnoplast-Boss Ingo schobel: „Veränderung beginnt im Kopf“ x|vise-Consulter andreas dür: „nahversorgung wird geschätzt“<br />
Über nachhaltige<br />
Kriterien<br />
<strong>beim</strong> Einkauf<br />
ging es bei<br />
einem Best<br />
Practice Forum<br />
in Dornbirn.<br />
Der Einkauf muss in<br />
Zeiten, die von volatilen<br />
Rohstoffpreisen<br />
und unsicherer versorgung<br />
geprägt sind, einen wichtigen<br />
Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit<br />
leisten. Das war einhellige<br />
Meinung bei einem<br />
vom verein netzwerk logistik<br />
dieser Tage in Dornbirn<br />
veranstalteten Best Practice<br />
Forum zum Thema „Beschaffungsnetzwerke<br />
und -strukturen“,<br />
bei dem auch eine neue<br />
Studie über das aktuelle Beschaffungsverhaltenösterreichischer<br />
und deutscher Unternehmen<br />
vorgestellt wurde.<br />
Speziell in Krisenzeiten ist der<br />
Preisdruck enorm. Der Preis<br />
sei zwar wichtig, aber nicht<br />
alles, meinte Ingo Schobel,<br />
Geschäftsführer des Kunststoffhersteller<br />
Tecnoplast aus<br />
Höchst in vorarlberg. Schobel,<br />
vorstandsmitglied der vereinigung<br />
vorarlberger Einkäufer,<br />
stellte in Zusammenhang<br />
mit dem Grundsatz eines low<br />
cost country sourcing die provokante<br />
Frage: „Wieviel Made<br />
in China verträgt überhaupt<br />
ein europäisches Produkt?“<br />
Die Suche nach dem land<br />
mit den niedrigsten Kosten<br />
habe zahlreiche nebenwirkungen.<br />
Es gehe um ethische<br />
Fragen wie Ausbeutung der<br />
menschlichen Arbeitskraft,<br />
Qualitätseinbußen und mangelnde<br />
Umweltstandards.<br />
Schobel hielt dem ersten<br />
Grundsatz eine best cost<br />
country strategy entgegen,<br />
bei der es um Werte wie<br />
nachhaltigkeit, Fairness und<br />
Handschlagqualität gehe. „Es<br />
geht um vertrauen versus verträge,<br />
an denen fünf Anwälte<br />
beteiligt sind“, sagte Schobel.<br />
Die Zuhörer provozierte<br />
er mit Fragen wie: Wissen<br />
Sie eigentlich, was Sie einkaufen?<br />
Wissen Sie, was Sie<br />
„Wieviel made in China<br />
verträgt überhaupt<br />
ein europäisches<br />
Produkt?“<br />
ingo schobel, tecnoplast<br />
heute beziehungsweise in<br />
Zukunft brauchen? Kennen<br />
Sie die Spezifikationen Ihrer<br />
Kunden wie Produktmanager,<br />
Techniker und so weiter? Die<br />
Funktion des Einkäufers dürfe<br />
nicht bloß die eines Befehlsempfängers<br />
sein. Der Einkauf<br />
gehöre auf die strategische<br />
vnl<br />
Ebene. Für Schobel muss der<br />
Einkauf auch verstärkt verantwortung<br />
in Entwicklungs- und<br />
Innovationsprozessen übernehmen.<br />
Die Einbindung aller<br />
Akteure wie lieferanten,<br />
Kunden, Experten neben den<br />
eigenen Mitarbeitern führe zu<br />
wertvollen interdisziplinären<br />
Teams, die maßgeblich zur<br />
verbesserung der Wertschöpfungskette<br />
beitragen.<br />
Bei Tecnoplast - brachte<br />
Schobel als Beispiel - konnte<br />
eine Entwicklungskooperation<br />
mit der swatch AG die<br />
Arbeitsschritte zur Erzeugung<br />
eines Produkts von 42 auf fünf<br />
reduzieren. „veränderung beginnt<br />
im Kopf“, konstatierte<br />
Schobel. nur durch ständiges<br />
Hinterfragen und Reflektieren<br />
könne ein Refreshing der Arbeitsprozesse<br />
herbeigeführt<br />
und dadurch die Wettbewerbsfähigkeit<br />
gesteigert<br />
<strong>werden</strong>. Entscheidend <strong>für</strong><br />
den Tecnoplast-Chef ist auch<br />
die verstärkte Investition von<br />
Unternehmen in die Aus- und<br />
Weiterbildung ihrer Einkäufer.<br />
Für den Einkaufserfolg sei „Intelligenz<br />
wichtiger als Größe“.<br />
Überschaubarkeit Andreas<br />
Dür, Consultant und leiter<br />
der Region Middle East <strong>beim</strong><br />
Beratungsunternehmen x|vise,<br />
präsentierte die Studie über<br />
das Beschaffungsverhalten<br />
„outsourcing hat sich<br />
kaum durchgesetzt, eher<br />
fungiert der lieferant als<br />
logistikdienstleister“<br />
Andreas dür, x|vise<br />
österreichischer und deutscher<br />
Unternehmen. Aus<br />
ihr geht hervor, dass die Unternehmer<br />
- befragt wurden<br />
100 unterschiedlicher Größe<br />
und Branchenzugehörigkeit<br />
- präferieren in der Beschaffung<br />
die nahversorgung. Der<br />
Großteil beschafft entweder<br />
25<br />
im eigenen land oder in unmittelbarer<br />
nachbarschaft.<br />
Bei der Wahl des Einkaufslandes<br />
spielt neben Wirtschaftlichkeit<br />
insbesondere<br />
eine entsprechende logistische<br />
Infrastruktur eine wichtige<br />
Rolle. Weiters zeigt sich,<br />
dass Firmen in der Regel mit<br />
einer überschaubaren Anzahl<br />
von lieferanten in meist längerfristigen<br />
Partnerschaften<br />
kooperieren.<br />
Unternehmen unterscheiden<br />
nicht klar zwischen<br />
Basisdienstleistungen und<br />
Mehrwertdienstleistungen<br />
der Beschaffung. Auch Outsourcing<br />
an logistiker habe<br />
sich noch nicht durchgesetzt.<br />
„Eher kommt der lieferant als<br />
logistikdienstleister zum Einsatz“,<br />
sagte Dür. Der überwiegende<br />
Teil der Unternehmen<br />
führe Beschaffungsleistungen<br />
jedoch im eigenen Hause aus.<br />
In der Beschaffungslogistik<br />
schlummern laut Dür noch<br />
große Potenziale. -Fg<br />
vnl
26 lOGISTIK<br />
Kranverleiher<br />
Prangl spürt<br />
zwar die Wirtschaftsdelle,<br />
fährt aber trotzdem<br />
auf Expansionskurs.<br />
Seit 2001, dem Eintritt<br />
von Christian Prangl in<br />
das Kranverleih- und<br />
Schwertransporte-Unternehmen<br />
seines vaters Josef Prangl<br />
hat der in Brunn am Gebirge<br />
südlich von <strong>Wien</strong> angesiedelte<br />
Familienkonzern seinen Umsatz<br />
auf zuletzt knapp 100<br />
Millionen € verdoppelt. Das<br />
Wirtschaftsjahr 2007/08 (per<br />
31. Juli) war laut Christian<br />
Prangl „das erfolgreichste in<br />
der Firmengeschichte“. Auf<br />
620 Mitarbeiter ist die Prangl<br />
GesmbH bereits gewachsen.<br />
Prangl ist sechsmal in Österreich<br />
und fünfmal in Ungarn<br />
vertreten, hat Töchter in Bratislava<br />
(Slowakei) und Maribor<br />
(Slowenien) sowie eine Firma<br />
in Zagreb (Kroatien). Das Wesentliche<br />
bei der Standortwahl<br />
sei, dass man von ihnen aus<br />
sehr rasch mit allen Geräten<br />
zur entsprechenden Baustelle<br />
gelangen kann.<br />
Die Philosophie des Unternehmens<br />
besteht darin, nachhaltige<br />
vermögenswerte aufzubauen.<br />
„Alle Geräte und alle<br />
unsere Grundstücke befinden<br />
sich in unserem Eigentum“,<br />
sagt Josef Prangl, der die Geschäftsführung<br />
schon an Sohn<br />
Christian übergeben hat. Eine<br />
solide finanzielle Basis und<br />
ein stabiles Anlagevermögen<br />
bieten gerade in Zeiten wie<br />
diesen die Freiheit, eigenständig<br />
zu agieren und kein<br />
Getriebener von leasingraten<br />
oder anderen Fremdeinflüssen<br />
zu sein.<br />
Die Wirtschaftsdelle spürt<br />
Prangl zwar auch - wie alle<br />
anderen. Christian Prangl ist<br />
aber überzeugt, dass es früher<br />
oder später eine Aufwärtsbewegung<br />
geben wird und<br />
dass es jetzt darauf ankommt,<br />
„nicht alles totzujammern“.<br />
Jetzt sei Zeit, in Ruhe nachzudenken<br />
und sich auf das<br />
Geschehen nach der Wirt-<br />
▸ Aufbau<br />
ein lehrer handelt - und hantelt sich hoch<br />
Ein Buch will er schreiben<br />
- und hoffentlich<br />
macht er es. Firmengründer<br />
Josef Prangl kann<br />
spannend über seinen Aufstieg<br />
vom volks- und Hauptschullehrer<br />
in der Steiermark<br />
zum Motorrad- und lastwagenhändler<br />
und schließlich<br />
zum Kranunternehmer erzählen.<br />
Josef Prangls Bruder, der<br />
jetzt in Düsseldorf sitzt und<br />
eine kleine Kranfirma betreibt<br />
aber hauptsächlich im<br />
Immobiliengeschäft tätig ist,<br />
hat Josef Prangl den Handel<br />
schmackhaft gemacht. „Ich<br />
habe festgestellt, dass ich mit<br />
zwei verkauften Motorrädern<br />
mehr verdient habe als in einem<br />
Monat als lehrer.“ Der<br />
Erfolg trieb ihn weg vom lehrberuf.<br />
In den 1960er Jahren<br />
begann er mit dem lastwagenhandel<br />
in <strong>Wien</strong>, auf einer<br />
ausgebombten liegenschaft<br />
in der Beatrixgasse im 3. Bezirk.<br />
Durch Zufall kam er ins<br />
Krangeschäft. 1967, in einer<br />
wirtschaftlich schwierigen<br />
Zeit, konnte er von einer Bank<br />
in Deutschland zwei Kräne<br />
günstig erwerben. „Da habe<br />
ich gelernt, dass eine Krise<br />
eine Chance sein kann“, sagt<br />
Josef Prangl. Seine eigene<br />
PRAnGl<br />
schaftskrise vorzubereiten.<br />
Man ist dabei, viele Prozesse<br />
und Strukturen neu zu überdenken<br />
und zu optimieren.<br />
Klares Ziel ist es, gestärkt und<br />
noch kundenorientierter aus<br />
der Krise hervorzugehen. So<br />
wird beispielsweise gerade<br />
eine komplett neue Konzern-<br />
Software entwickelt, von der<br />
man sich einen sehr großen<br />
Qualitätssprung erwartet.<br />
Neue Zentrale In Brunn am<br />
Gebirge ist Prangl bereits an<br />
seine Kapazitätsgrenzen gestoßen.<br />
Deswegen wurde in<br />
<strong>Wien</strong> an der Schnellstraße S1<br />
ein 50.000 Quadratmeter großes<br />
Grundstück gekauft. Auf<br />
diesem Areal <strong>soll</strong> das neue<br />
Headquarter entstehen. In<br />
der Steiermark steht ebenfalls<br />
eine Umsiedlung bevor.<br />
Prangl hat in Zettling eine<br />
42.000 Quadratmeter große<br />
liegenschaft <strong>für</strong> die Errichtung<br />
eines neuen Standortes<br />
gekauft. von diesem aus <strong>soll</strong>en<br />
Slowenien und Kroatien<br />
und Serbien noch stärker bewirtschaftet<br />
<strong>werden</strong>.<br />
„Wir wollen in Zukunft auch<br />
dort Großgeräte stationieren“,<br />
sagt Christian Prangl.“ Und<br />
in Buch bei Jenbach in Tirol<br />
startet schon dieses Jahr ein<br />
neubau auf einem 12.000<br />
Quadratmeter großen eigenen<br />
Areal. In Ungarnhat man sich<br />
neuerich 35.000 Quadratmeter<br />
gesichert. Und in Senec<br />
in der Slowakei hat Prangl<br />
ebenfalls mit einer 22.000<br />
Quadratmeter großen Fläche<br />
<strong>für</strong> weitere Expansionsschritte<br />
vorgesorgt.<br />
Jährlich investiert das Unternehmen<br />
zwischen 25 und<br />
30 Millionen € in neugeräte.<br />
„Wir stehen momentan wieder<br />
in verhandlungen über<br />
neue Geräte“, sagt Christian<br />
Prangl. Es handelt sich dabei<br />
unter anderem um Großkräne,<br />
die zum Beispiel <strong>beim</strong><br />
Bau von Windkraftanlagen<br />
weltweit eingesetzt <strong>werden</strong><br />
<strong>soll</strong>en. „Wir wollen uns international<br />
im Großkrangeschäft<br />
noch stärker positionieren“,<br />
sagt Christian Prangl. „Da besteht<br />
ein großes Potenzial.“<br />
Zur Erreichung dieses Ziels<br />
hat Prangl eine Abteilung <strong>für</strong><br />
internationale Großprojekte<br />
eingerichtet, weil sichgerade<br />
im CEE-Raum bezüglich<br />
Kraftwerkbau, Infrastruktur,<br />
Industrie etcetera sehr viel<br />
tun wird. Außerdem sondiert<br />
KURIER<br />
dIenstag, 28. aprIl 2009<br />
Standortwechsel<br />
Prangl zieht nach <strong>Wien</strong><br />
Bank konnte Prangl damals<br />
von der Sinnhaftigkeit des<br />
Geschäftes überzeugen, er<br />
bekam Kredit. „Und das hat<br />
sich bis heute so gehalten“,<br />
sagt Josef Prangl.<br />
„Es ist eine Prämisse von<br />
uns, gegenüber Banken eine<br />
sehr offene Informationspolitik<br />
zu betreiben, sie bekommen<br />
vorzeitig die Bilanzen<br />
von uns. Es gab immer gute<br />
Partnerschaften mit den Kreditinstituten,<br />
da hatten wir<br />
nie Probleme. Wenn ich eine<br />
Überziehung von damals einer<br />
Million Schilling brauchte,<br />
habe ich sie bekommen.“<br />
Gerade bei Banken ist man<br />
als verlässlicher Partner eingestuft.<br />
Sämtliche Zukunftsinvestitionen<br />
sind dadurch gesichert,<br />
das sei gerade in Zeiten<br />
wie diesen besonders wichtig.<br />
Man könne frei planen und<br />
sich auf die Zeit des neuerlichen<br />
Aufschwungs vorbereiten.<br />
Es sei noch nie passiert,<br />
dass Prangl eine verpflichtung<br />
nicht eingehalten habe „Das<br />
hängt mit unserem verständnis<br />
von Wirtschaftsethik zusammen:<br />
Wir kaufen Geräte,<br />
um unabhängig zu sein.“ Ganz<br />
generell legt man auf eine faire<br />
Behandlung von lieferanten<br />
und Kunden größten Wert.<br />
MEDIAPROJEKTE<br />
PRAnGl<br />
Vater und sohn: Josef (re.) und Christian prangl gehen in neue Ära<br />
Prangl auch die Möglichkeit<br />
weiterer niederlassungen<br />
„in dem einen oder anderen<br />
(süd)osteuropäischen land“.<br />
Prangl stellt Mobilkräne mit<br />
einer Hubstärke von bis zu<br />
600 Tonnen und einer Hubhöhe<br />
von bis zu 192 Metern<br />
samt Kranfahrern bereit und<br />
führt Schwer-, Sonder- und<br />
Spezialtransporte bis 520 Tonnen<br />
ebenfalls mit eigenem<br />
Fahrpersonal durch. Seit 1993<br />
<strong>werden</strong> auch Arbeitsbühnen<br />
(mit Arbeitshöhen bis 62 Metern)<br />
vermietet - eine Idee<br />
Josef Prangls, mit der man<br />
zunächst einmal eine Durststrecke<br />
bewältigen musste.<br />
Doch dank des vorausblicks<br />
und der Beharrlichkeit des<br />
▸ Nachfolge<br />
Unorthodoxe Vorgangsweise<br />
Bei der Betriebsnachfolge<br />
haben<br />
die Prangls nicht<br />
den von Beratern vorgeschriebenen<br />
Standardweg<br />
der Präsentation des nachfolgers<br />
vor der gesamten<br />
Belegschaft gewählt. „Die<br />
nachfolge war etwas unorthodox“,<br />
schildert Christian<br />
Prangl, der glaubt, dass der<br />
Übergang von der ersten<br />
zur zweiten Generation,<br />
wie in seinem Fall, besonders<br />
kritisch ist, weil der<br />
Firmengründer noch immer<br />
mit seinem Herzblut<br />
bei der Sache sei. „Aber<br />
mein vater hat es wirklich<br />
sehr gut gemacht, indem er<br />
vor den Mitarbeitern immer<br />
betont hat, was der<br />
Sohn sagt, gilt, und mich<br />
Gründers haben sich Arbeitsbühnen<br />
in der Baulogistikkette<br />
bestens etabliert. Komplette<br />
Projekte können so aus einer<br />
Hand angeboten <strong>werden</strong> und<br />
eliminieren damit Schnittstellenprobleme<br />
<strong>für</strong> den Kunden.<br />
Seit zwei Jahren widmet<br />
man sich verstärkt einem<br />
neuen Betätigungsfeld, den<br />
so genannten Schwerlastverbringungen.<br />
Überall dort,<br />
wo herkömmliche last- und<br />
Hebemittel an ihre Grenzen<br />
stoßen, kommt Spezialequipment<br />
zum Bewegen von<br />
lasten von 1000 Tonnen und<br />
mehr zum Einsatz. Alleine in<br />
diesen Bereich wurden im<br />
letzten Jahr zirka zwei Millionen<br />
€ investiert. –Fg<br />
nie vor anderen kritisiert.“<br />
Das habe ihm Respekt eingetragen.<br />
Christian Prangl, der mit Josef<br />
Prangl noch das Büro teilt,<br />
schätzt es, auf die Erfahrung<br />
seines vaters zurückgreifen zu<br />
können. Dadurch, dass es eine<br />
„schleichende“, zeitlich nicht<br />
fixierte Übergabe gegeben<br />
habe, sei Druck <strong>für</strong> beide Seiten<br />
reduziert worden. Prangl<br />
jun. konnte in die einzelnen<br />
Bereiche hineinwachsen.Der<br />
WU-Absolvent mit Amerika–<br />
erfahrung kümmerte sich zuerst<br />
um Werbung & Marketing<br />
(„da kann man nicht allzuviel<br />
anrichten“) und rückte mehr<br />
und mehr ins operative Geschäft,<br />
aus dem sich der vater<br />
mittlerweile vollkommen<br />
raushält.
KURIER<br />
dIenstag, 28. aprIl 2009 lOGISTIK 27<br />
Duvenbeck passt sich an<br />
Gedämpfte Hoffnung<br />
Duvenbeck<br />
leidet als Automobillogistiker<br />
in Graz schon<br />
stark. Die<br />
Hoffnung ruht<br />
auf Magna.<br />
Duvenbeck ist ein 70<br />
Jahre altes deutsches<br />
Unternehmen <strong>für</strong><br />
Automobillogistik mit Sitz in<br />
Bocholt im Ruhrgebiet. Der<br />
logistiker hat 1800 Mitarbeiter,<br />
einen Fuhrpark von<br />
620 ziehenden Einheiten, 750<br />
gezogenen Einheiten (nahezu<br />
alles Megatrailer) und 800<br />
Wechselbrücken. Die Firma<br />
hat 30 Standorte - die meisten<br />
in Deutschland.<br />
In Österreich ist das Unternehmen<br />
1999 in Graz gestartet.<br />
Seit dem Einstieg norbert<br />
Joichls als Geschäftsführer<br />
hat sich der Betrieb stark<br />
vergrößert. Joichl ist auch <strong>für</strong><br />
die Slowakei und Rumänien<br />
verantwortlich mit niederlassungen<br />
in Bratislava, Zilina,<br />
Sahy, Brasov und Ploiesti. 450<br />
Mitarbeiter sind in dieser Re-<br />
gion beschäftigt.<br />
„Wir gehen dorthin, wo unsere<br />
Kunden sitzen, wo Au-<br />
DUvEnBECK<br />
tos produziert <strong>werden</strong>“, sagt<br />
Joichl. Die meisten lkw sind<br />
ausgeflaggt - in der Slowakei<br />
gibt es 96, in Rumänien 64<br />
und in Graz fünf. Als Zusatzleistung<br />
<strong>für</strong> die OEMs (Autohersteller)<br />
bietet Joichl „zum<br />
Selbstkostenpreis“ auch ein<br />
1500 Quadratmeter großes<br />
lager an, „um einen Puffer<br />
zu haben“.<br />
Gut aufgestellt 2008 war <strong>für</strong><br />
Duvenbeck in Graz mit einem<br />
Umsatz von 25 Millionen €<br />
ein gutes Jahr, sagt Joichl. „Es<br />
gab aber die Herbstdelle, als<br />
es bei Magna den Einbruch<br />
gab.“ Das verursachte einen<br />
Einbruch von etwa 25 bis 30<br />
Prozent. Heuer werde die<br />
Bilanz deshalb weniger gut<br />
ausfallen - „obwohl wir uns<br />
gegen die Krise gut aufgestellt<br />
haben“, wie Joichl betont.<br />
In der Kalkulation, sagt der<br />
Duvenbeck-Geschäftsführer,<br />
sei man „sehr gläsern“. Das<br />
heißt, es gibt Dieselpreisgleitklauseln,<br />
die <strong>für</strong> Kunden quartalsweise<br />
angepaßt <strong>werden</strong>. In<br />
der momentanen Situation<br />
seien aber Kalkulationen allgemein<br />
außer Kraft gesetzt. Es<br />
gewinne, wer am schnellsten<br />
zielt. Das habe natürlich einen<br />
Insolvenzboom zur Folge. Da<br />
und dort tauchen in den Insolvenzlisten<br />
schon bekannte<br />
namen auf.<br />
In der Krisensituation sei<br />
es notwendig, die Ressourcen<br />
auf die neue Situation abzustimmen.<br />
Wobei man sich bis<br />
jetzt erfolgreich dagegen wehren<br />
konnte, Mitarbeiter im<br />
großen Stil abzubauen. Drei<br />
leute wurden frei gesetzt. In<br />
mitarbeiter hoffen, dass Magna wieder aufträge an land zieht<br />
www.hochleistungsstapler.at<br />
Rumänien und in der Slowakei<br />
hat man das Fahrerpersonal<br />
reduziert - jetzt gibt<br />
es keine drei bis vier Fahrer<br />
pro Fahrzeug mehr. „Die<br />
Produktivität ist wichtig, wir<br />
müssen kostenoptimal fahren“,<br />
betont Joichl.<br />
Als im September vergangenen<br />
Jahres die ersten<br />
Alarmglocken läuteten, habe<br />
Duvenbeck nicht erst abgewartet,<br />
bis die Situation<br />
schlechter wird sondern<br />
gleich Krisenbudgets erstellt,<br />
an denen Joichl als einer von<br />
sechs Duvenbeck-Geschäftsführern<br />
mitgearbeitet habe.<br />
Es kam auch zu Fahrzeugverschiebungen<br />
und Umroutungen.<br />
Die Zentrale in<br />
Bocholt verteile die Arbeit<br />
auf alle niederlassungen,<br />
um freie Kapazitäten mehr<br />
oder weniger auszulasten.<br />
Wenn die Situation aber so<br />
bleibe, wie jetzt, dann werde<br />
ein Kurzarbeitprogramm<br />
gefahren.<br />
Die Stimmung im Unternehmen<br />
sei momentan<br />
gedämpft bis bedrückt. Man<br />
setze alle Hoffnung auf Magna,<br />
dass wieder Aufträge<br />
an land gezogen <strong>werden</strong>.<br />
„Wir haben jedenfalls das<br />
Ziel, aus der Krise stärker<br />
hervorzugehen“, sagt Joichl.<br />
„Die Bedingungen ändern<br />
sich sowieso ständig, jetzt<br />
sind halt die Anforderungen<br />
extrem hoch.“<br />
Die neuen Elektro-Dreirad-/Vierradstapler. Neue Lösungen <strong>für</strong> Energie und Effizienz.<br />
DUvEnBECK<br />
Norbert Joichl will aus der Krise gestärkt hervorgehen<br />
Zur Person:<br />
norbert Joichl<br />
norbert Joichl wurde am 23. Mai<br />
1966 in <strong>Wien</strong> geboren. nach der<br />
Matura begann er das studium der<br />
Betriebswirtschaftslehre und stieg<br />
nach der sponsion bei der Firma<br />
Castrol im Verkauf ein. aufgrund<br />
eines Inserates bewarb er sich bei<br />
lkw Walter, wo er im Bereich logistik<br />
zu arbeiten begann. nach differenzen<br />
verließ er nach sieben Jahren das<br />
Unternehmen - was <strong>für</strong> ihn eine<br />
persönliche niederlage darstellte.<br />
trafikant als Übergangslösung<br />
arbeitete er als trafikant im<br />
geschäft seiner Mutter. er bewarb<br />
sich allerdings wieder bei einem<br />
transportunternehmen in Krems. Im<br />
Jänner 2003 wechelte er zur Firma<br />
Brantner-duvenbeck, eine damals<br />
sehr kleine niederlassung. In den<br />
darauffolgenden Jahren wurde daraus<br />
die duvenbeck logistik gmbH. Mit<br />
dem aufbau von niederlassungen<br />
in der slowakei, in Ungarn und in<br />
rumänien sei es gelungen, das Unternehmen<br />
zu einem Marktführer in der<br />
automobillogistik zu entwicken. Joichl<br />
ist verheiratet, sein Hobbies sind<br />
Motorsport, skifahren und lesen.
28 lOGISTIK<br />
Müllers Gedanken<br />
Alles kommt aus dem lkw<br />
Für eine Ent-<br />
emotionalisierung<br />
des lkwverkehrs<br />
bricht<br />
Transporteur<br />
Friedrich Müller<br />
eine lanze.<br />
Egal, was ich in der Hand<br />
halte, es war mindestens<br />
einmal schon in einem<br />
lkw. Die Orange kommt<br />
nicht von alleine her. Und was<br />
ich wegschmeiße, landet wieder<br />
im lkw.“ Friedrich Müller,<br />
der gemeinsam mit seinem<br />
Bruder Peter und seiner<br />
Schwägerin Anita die Müller<br />
Transporte GmbH in <strong>Wien</strong>er<br />
neudorf leitet, hätte es schon<br />
gerne, dass sich Menschen gelegentlich<br />
Gedanken über Berufe<br />
und Tätigkeiten anderer<br />
machen. Dann gäbe es nicht<br />
so viele vorurteile - beispielsweise<br />
über den lkw-Transport<br />
- bis hin zur Politik, die auch<br />
aufgeklärt gehörte.<br />
Die vision des Familienunternehmens<br />
ist es, zu einem<br />
verträglichen Miteinander<br />
aller verkehrsträger zu kommen.<br />
„Unsere Aufgabe als logistiker<br />
ist es, <strong>für</strong> den Kunden<br />
den bestmöglichen Weg zu<br />
finden“, sagt Friedrich Müller.<br />
Dabei geht es um die Kostenfrage<br />
und um das Zusammenspiel<br />
aller verkehrsträger.<br />
In der verkehrspolitik dürfe<br />
man keine vorfahrt-Slogans<br />
<strong>für</strong> irgendeinen verkehrsträger<br />
verbreiten. „Der richtige<br />
Einsatz ist wichtig, betont<br />
Müller. „Jeder hat seinen Part<br />
zu spielen. Und Parteipolitik<br />
hat dabei überhaupt nichts<br />
verloren.“<br />
Immer höhere Bemautungen<br />
hätten nur Standortprobleme<br />
zur Folge, weil<br />
Produzenten immer fragten,<br />
wie sie sich Transportkosten<br />
ersparen könnten. Müller<br />
tritt im Gegensatz zu vielen<br />
Kollegen <strong>für</strong> eine Maut-Ökologisierung<br />
schon jetzt ein.<br />
„Wenn ich ökologisieren will,<br />
dann muss ich jetzt anfangen“,<br />
folgert er logisch. Und wer in<br />
neueste lkw investiert, <strong>soll</strong>te<br />
belohnt <strong>werden</strong>. Aber vor<br />
Förderungen müssten ähnliche<br />
Grundvoraussetzungen<br />
Platz greifen - wie etwa eine<br />
Kfz-Steuer im Europaschnitt.<br />
Fahrverbote Der lkw-verkehr<br />
gehörte entempotionalisiert,<br />
fordert Müller. Dann würde<br />
man auch zu vernünftigen<br />
Wochenendfahrverboten<br />
kommen. Jetzt sei es so, dass<br />
in der nacht von Samstag<br />
auf Sonntag, wo es keinen<br />
Urlauberverkehr gibt, nicht<br />
gefahren <strong>werden</strong> dürfe. Und<br />
MEDIAPROJEKTE<br />
Friedrich müller: Jede Orange war schon einmal in einem lkw<br />
am Montag, wo der Privatverkehr<br />
loslegt, dürfen auch die<br />
lkw starten. Ähnlich verhalte<br />
es sich bei nachtfahrverboten<br />
in Tirol: „Die halbe Zeit<br />
liegt die Autobahn brach, und<br />
wenn alle fahren, sind auch die<br />
lkw da.“ In Italien bräuchten<br />
lkw bei nachtfahrten weniger<br />
Maut zu berappen. Er wünscht<br />
sich, dass lkw ein oder zwei<br />
Tage einmal übehaupt nicht<br />
fahren. Das würde zu einem<br />
Aha-Effekt führen, wenn einmal<br />
keine Orange im Supermarkt<br />
zu finden wäre.<br />
Die durch die Asfinag<br />
veröffentlichten Zahlen von<br />
15 Prozent weniger Mauteinnahmen<br />
aufgrund der<br />
sinkenden Wirtschaft, hält<br />
Müller <strong>für</strong> nicht so schlimm.<br />
„Es ist keine Katastrophe,<br />
wenn ich einige lkw weniger<br />
habe. Das kann doch nicht<br />
der Tod sein.“<br />
Für Betriebe<br />
ist es höchst an<br />
der Zeit, ihren<br />
Problemkatalog<br />
anzugehen und<br />
zu lösen.<br />
VOn Helmut ZsiFkoVits<br />
Die logistik ist ein Fühler in<br />
wirtschaftlichen Entwicklungen,<br />
wird als „Frühzykler“ bezeichnet.<br />
Dies trifft es gut, so sperrig<br />
der Term auch klingen mag.<br />
Und so sind wir logistiker angehalten,<br />
beizutragen zur verbesserung<br />
des Klimas, aufmerksam<br />
zu beobachten und vor allem<br />
da zu sein, wenn wir wieder<br />
stärker gebraucht <strong>werden</strong>. So<br />
wie viele Bereiche der Industrie<br />
hat auch die dazugehörige<br />
Industrielogistik starke Einbrüche<br />
zu bewältigen. Dies ist die<br />
Zeit, sich jener Bereiche anzunehmen,<br />
denen in Zeiten guter<br />
Auftragslage wenig Beachtung<br />
geschenkt wird. Mir kommen<br />
Themen in den Sinn, die von<br />
den Betrieben in den vergangenen<br />
Jahren zwar als wichtig<br />
gesehen wurden, aber doch<br />
nicht bearbeitet wurden, weil<br />
andere noch wichtiger waren,<br />
und weil die Aufträge stiegen<br />
und der Kunde auf seine lieferung<br />
wartete und es sowieso gut<br />
lief. Aber jetzt wäre es vielleicht<br />
möglich, den Problemkatalog<br />
anzugehen und den Knoten im<br />
Taschentuch aufzulösen. Sich<br />
mit Symptomen auseinander<br />
SCHIlDECKER<br />
KURIER<br />
dIenstag, 28. aprIl 2009<br />
Glück gehabt –<br />
schildecker atmet etwas auf<br />
idee – Der Aufbau neuer Geschäftszweige<br />
- Tankstelle<br />
und Tankreinigung - läßt<br />
die Schildecker Transport<br />
GmbH, ein in Pischelsdorf<br />
bei Tulln angesiedelter<br />
Transporteur <strong>für</strong> Flüssigkeiten<br />
und Schüttgüter (60<br />
Prozent sind Gefahrengut)<br />
aufatmen. Der Umsatzrückgang<br />
im Transport wird dadurch<br />
kompensiert<br />
2007 wurde der komplette<br />
Betrieb nach Pischelsdorf<br />
übersiedelt und um eine<br />
moderne Tankreinigungsanlage<br />
<strong>für</strong> lkw, Bahnkesselwagen<br />
und Kleingebinde<br />
erweitert.<br />
Das Unternehmen ist<br />
mittlerweile von 30 auf 40<br />
Mitarbeiter gewachsen.<br />
„von Tag zu Tag in der<br />
Wirtschaftskrise sind wir<br />
froher, dass wir dieses Projekt<br />
2007 realisiert haben“,<br />
sagt Karl Schildecker, der<br />
mit seinem Bruder Edwin<br />
das Unternehmen in dritter<br />
Generation leitet. Jetzt zeige<br />
sich, dass das ganze Konzept<br />
essentiell wichtig ist <strong>für</strong> die<br />
kommenden Jahre. Den Gleisanschluss<br />
möchte Schildecker<br />
auch da<strong>für</strong> nützen, etwas<br />
Bahnumschlag auf die Reihe<br />
zu bringen. Aber die Bahn biete<br />
keine konkurrenzfähigen<br />
Alternativen, klagt er. Schildecker<br />
hat 25 Fahrzeuge. Zwei<br />
Sattelzugmaschinen stehen<br />
derzeit.<br />
Die aktuelle Wirtschaftskrise<br />
hat Schildecker erst mit<br />
Jahresbeginn 2009 gespürt.<br />
Das vergangene Jahr sei zwar<br />
schwierig gewesen, aber nicht<br />
auf Arbeitsseite, sondern wegen<br />
der unterschiedlichen<br />
Treibstoffkosten. Im ersten<br />
Halbjahr konnte man der höheren<br />
Treibstoffpreise wegen<br />
nicht kostendeckend fahren.<br />
Als die Preise hinunterrasselten,<br />
habe man das Malus<br />
aufgeholt.<br />
die tankreinigungsanlage ist ein neuer Umsatzbringer<br />
g a s t ko m m e n ta r<br />
der knoten im taschentuch<br />
zu setzen, die schon einmal<br />
besprochen wurden und auf<br />
eine Bearbeitung warten. Der<br />
innerbetriebliche Materialfluss<br />
ist ein solches. Zur Zeit, als die<br />
Fabrik geplant wurde, hat er<br />
gut gepasst, die Zeit hat ihn<br />
altern lassen, so wie manche<br />
der Maschinen und der Bediener.<br />
Wenn immer mehr Stapler<br />
immer mehr Material im Werk<br />
transportieren und sich immer<br />
häufiger in die Quere kommen<br />
und das Teil dann doch nicht<br />
rechtzeitig ist, wo es sein <strong>soll</strong>te,<br />
hat er sich überholt. Es ist nicht<br />
einfach, Systeme anzufassen,<br />
die grundsätzlich funktionieren,<br />
wenn sie unter voller last<br />
stehen. Beobachtung: Auch in<br />
gut organisierten Produktionsbetrieben<br />
ist hier Potenzial. Methoden<br />
wie Materialflussanalyse<br />
oder Wertstromdesign sind hier<br />
gut einsetzbar.<br />
Dann ist da noch das leidige<br />
Thema Behälter. Die 124<br />
lieferanten liefern in 873<br />
Gebindetypen an, davon ein<br />
Drittel Mehrwegbehälter, aber<br />
die lösen das Problem nicht,<br />
es ist kaum möglich, bei der<br />
vielfalt vernünftige Kreisläufe<br />
zu schaffen. Behältermanagement<br />
ist erstmal noch nicht<br />
ein Thema der verwaltung<br />
und Evidenthaltung und verrechnung,<br />
zuvor ist hier eine<br />
Bereinigung des Wildwuchses<br />
angebracht. Den es im Produktspektrum<br />
mindestens<br />
ebenso ausgeprägt gibt.<br />
Der Wunsch jedes Kunden<br />
nach individuellen lösungen<br />
ist zu verstehen, und ein guter<br />
verkäufer sagt ihm diese<br />
selbstverständlich zu. Dass<br />
jede neue Produktvariante<br />
PRIvAT<br />
Helmut Zsifkovits ist leiter des<br />
lehrstuhls Industrielogistik an der<br />
Montanuniversität leoben<br />
auch neue Prozesse erfordert<br />
und zusätzliche Teile zu<br />
verwalten sind und vielleicht<br />
auch ein neuer lieferant zu<br />
finden ist, ist uns bewusst, aber<br />
wieviel dies kostet, ist nur mit<br />
großem Aufwand zu ermitteln.<br />
Eine Faustregel besagt, dass<br />
die Hälfte aller Kosten der<br />
Komplexität zuzurechnen ist.<br />
So unscharf wie jede Faustregel<br />
ist auch diese, aber doch<br />
zum nachdenken anregend.<br />
Produktbereinigung, Modulbildung,<br />
Standardisierung sparen<br />
nicht die Hälfte der Kosten ein,<br />
aber vielleicht doch ein paar<br />
wichtige Prozente. Aus den Augen<br />
verlieren <strong>soll</strong>te man aber<br />
nicht den Unterschied zwischen<br />
jener Individualität, die<br />
uns <strong>für</strong> den Kunden interessant<br />
macht, und der Komplexität,<br />
die einfach gewachsen ist und<br />
nicht von selbst verschwindet.<br />
Ein paar Knoten im Taschentuch<br />
gibt es sicherlich noch.<br />
Wenn alles wieder gut läuft<br />
und wir uns nicht mehr um<br />
den Kleinkram kümmern müssen,<br />
investieren wir in neue<br />
Technologien.
KURIER<br />
dIenstag, 28. aprIl 2009 lOGISTIK 29<br />
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30 lOGISTIK<br />
Investition & Innovation<br />
eine saftige erfolgsstory<br />
Schneller,<br />
besser, umweltfreundlicher:<br />
Das ist Pfanner<br />
immerhin sechs<br />
Millionen €<br />
wert.<br />
Sechs Millionen € hat<br />
Pfanner, einer der<br />
größten Fruchtsaft- und<br />
Eisteeproduzenten Europas,<br />
vergangenes Jahr in seine<br />
österreichischen Produktionsstandorte<br />
lauterach und<br />
Enns investiert. 2,8 Millionen<br />
€ flossen in die Fertigstellung<br />
des neuen Hochregallagers<br />
in Enns. Das hat jetzt mehr<br />
als 20.000 Palettenplätze.<br />
Mit dieser Erweiterung kann<br />
Pfanner nach Angaben des<br />
geschäftsführenden Gesellschafters<br />
Peter Pfanner eine<br />
Auslieferung innerhalb von<br />
48 Stunden ab Bestelleingang<br />
seinen Kunden garantieren.<br />
Mehr als 140.000 Einheiten<br />
Fruchtsaft und Eistee können<br />
stündlich abgefüllt <strong>werden</strong>.<br />
Das sind mehr als 400 Milli-<br />
mehr als 140.000 einheiten Fruchsaft und eistee können stündlich abgefüllt <strong>werden</strong><br />
Für eine lebendige Wasserstraße.<br />
via donau – Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft mbH<br />
www.via-donau.org<br />
onen liter pro Jahr. Weitere<br />
3,9 Millionen € hat Pfanner in<br />
die Modernisierung der Anlagen,<br />
in die kontinuierliche<br />
Qualitätsverbesserung und<br />
in die Steigerung der Effizienz<br />
investiert.<br />
Als Mitglied der WWF<br />
Climate Group verpflichtet<br />
sich das Unternehmen, in den<br />
kommenden drei Jahren unter<br />
anderem 15 Prozent CO 2<br />
einzusparen und den Ausstoß<br />
klimaschädlicher Treibhausgase<br />
zu senken.<br />
vergangenes Jahr hat Pfanner<br />
zahlreiche Produkte neu<br />
auf den Markt gebracht. Das<br />
sei wesentlicher Teil des Erfol-<br />
PFAnnER<br />
ges, sagt Peter Pfanner. Acht<br />
der heute zehn stärksten Pfanner-Produkte<br />
seien Innovationen<br />
der vergangenen fünf Jahre.<br />
Das Familienunternehmen<br />
zähle damit zu den Trendsettern<br />
am europäischen Markt.<br />
Pfanner ist laut Eigenangaben<br />
seit 2001 Marktführer bei<br />
Eistee in Deutschland und<br />
habe im August 2008 einen<br />
Spitzenwert von 19,5 Prozent<br />
erreicht.<br />
Rumänien-tochter Der Umsatz<br />
konnte 2008 von 228 Millionen<br />
auf 235 Millionen € gesteigert<br />
<strong>werden</strong>. 80 Prozent<br />
gehen in den Export - in 70<br />
länder weltweit. „Das Umsatzplus<br />
bestätigt unsere innovative<br />
Produkt- und Marktstrategie“,<br />
sagt Peter Pfanner.<br />
„Ein stabiles Wachstum ist<br />
aber <strong>für</strong> zukünftige Pläne<br />
wichtig. Trotz Wirtschaftskrise<br />
sehe ich mit unserer Produktpalette<br />
und einer aktiven<br />
Marktbearbeitung mit unseren<br />
langjährigen Partnern in<br />
mehr als 70 ländern optimistisch<br />
in die Zukunft. Die<br />
Gründung unseres Tochterunternehmens<br />
in Rumänien<br />
trägt diesem Wachstum und<br />
dieser Erwartung Rechnung<br />
und ist ein weiterer Schritt<br />
zur Stärkung unserer Position<br />
in Osteuropa.“<br />
Zum Erfolg gehören <strong>für</strong><br />
Pfanner neben dem Gespür<br />
<strong>für</strong> Trends natürliche und<br />
KURIER<br />
dIenstag, 28. aprIl 2009<br />
▸ Pfanner-logistik<br />
geschmacksmanagement gehört dazu<br />
Peter Pfanner gibt einblick in logistikprozesse<br />
Im lebensmittelbereich<br />
sind Unternehmen vermehrt<br />
vor die Herausforderung<br />
der Just-in-Time-<br />
Belieferung gestellt, weil der<br />
Handel immer weniger Bereitschaft<br />
zeigt, die lagerführung<br />
zu übernehmen. Mit einem<br />
Sortiment von 800 verschiedenen<br />
Produkten beliefert<br />
Pfanner 70 länder weltweit.<br />
Die Steuerung der insgesamt<br />
vier Produktionsstandorte<br />
lauterach, Enns, Hamburg<br />
und Bar in der Ukraine und<br />
der sieben <strong>für</strong> den vertrieb<br />
zuständigen Auslandstöchter<br />
erfolgt ausschließlich zentral<br />
über das Headquarter in lauterach.<br />
Pfanner beschäftigt in<br />
Österreich 350 Mitarbeiter,<br />
700 sind es in Europa.<br />
qualitativ hochwertige<br />
Zutaten -<br />
wie <strong>beim</strong> Erfolgsprodukt<br />
Eistee.<br />
Der direkt aufgebrühte<br />
Tee wird<br />
aus 100 Prozent<br />
natürlichen Zutaten<br />
hergestellt.<br />
Zudem hat Pfanner<br />
den Zuckerzusatz<br />
zugunsten<br />
von Gesundheit<br />
und Erfrischung<br />
gesenkt.<br />
neu i n d e n<br />
Regalen des heimischen<br />
Handels<br />
ist der erste „klimafreundliche“<br />
100-prozentige<br />
Apfelsaft aus österreichischen<br />
AMA-geprüften<br />
Äpfeln. Pfanner<br />
ist größter österreichischerObstverarbeiter<br />
mit<br />
einer jährlichen<br />
Menge von bis<br />
zu 60.000 Tonnen<br />
Äpfel und Birnen.<br />
Die Partnerschaft<br />
mit österreichischen<br />
landwirten und<br />
die damit verbundene<br />
heimische<br />
Wertschöpfung<br />
sei besonders<br />
wichtig, betont<br />
Peter Pfanner.<br />
PFAnnER<br />
Als Produktionsunternehmen<br />
mit komplexen logistischen<br />
Prozessen in einem<br />
Umfeld, das hohe Flexibilität<br />
verlangt, setzt Pfanner auf entsprechende<br />
IT-Unterstützung.<br />
Speziell bei Planungsaufgaben<br />
sind unterschiedlichste Erntezyklen<br />
und -schwankungen zu<br />
beachten. Hinzu komme, wie<br />
Peter Pfanner bei einer veranstaltung<br />
des vereins netzwerk<br />
logistik im Wifi Dornbirn erzählte,<br />
die Heterogenität der<br />
Märkte beziehungsweise der<br />
Fruchtsaftgeschmäcker.<br />
langer Weg Gekoppelt an die<br />
Produktionsplanung stehe<br />
dadurch der Einkauf immer<br />
wieder vor der Herausforderung,<br />
dass lieferqualität und<br />
PFAnnER<br />
-mengen sowie Preise schwer<br />
vorherzusagen sind. Dennoch<br />
müsse <strong>für</strong> die Kunden gleichbleibender<br />
Geschmack und<br />
stabiler Preis gewährleistet<br />
<strong>werden</strong>. Hier komme die lagerhaltung<br />
ins Spiel: von der<br />
Obstplantage bis zur Auslieferung<br />
des fertigen Produktes<br />
sei es ein langer Weg, den es<br />
logistisch zu optimieren gelte,<br />
um als Just-in-Time-lieferant<br />
langfristig bestehen zu können.<br />
Zukunftsangst hat Peter<br />
Pfanner keine. Durch die<br />
Bearbeitung vieler länder<br />
sei die Abhängigkeit von einem<br />
einzigen, großen Markt<br />
nicht gegeben. Und Pfanner<br />
setzt - trotz Finanzkrise - auf<br />
die Eroberung neuer Märkte.
KURIER<br />
dIenstag, 28. aprIl 2009 lOGISTIK 31<br />
Erfolge aus eigener Kraft<br />
schubkraft <strong>für</strong> unternehmen<br />
Beim 16. linzer<br />
logistiktag am<br />
17. Juni geben<br />
Top-Manager<br />
Ezzes, wie der<br />
Turnaround zu<br />
schaffen ist.<br />
logistik ist die Schubkraft<br />
<strong>für</strong> Ihr Unternehmen!<br />
Das ist das Motto des<br />
vereins netzwerk logistik<br />
(vnl) <strong>für</strong> den 16. linzer<br />
logistiktag am 17. Juni 2009<br />
im linzer Design Center. 560<br />
Teilnehmer <strong>werden</strong> erwartet.<br />
„Wichtig ist die Formulierung<br />
logistiktag in linz zieht 560 teilnehmer an<br />
vorwärtsorientierter Ziele und<br />
auf dieser Basis der konkrete<br />
Umgang mit Änderungen“,<br />
sagt Franz Staberhofer, Obmann<br />
des vnl. „Die logistik<br />
bietet lösungen da<strong>für</strong> und<br />
muss pragmatisch zur Schaffung<br />
von Marktvorteilen genutzt<br />
<strong>werden</strong>. Als Optimierer<br />
zwischen Markt, Bedarf und<br />
Ressourcen bietet sie Prozesse<br />
und Tools <strong>für</strong> die richtigen<br />
Entscheidungen und sichert<br />
damit die richtige Reaktion<br />
auf die mengenmäßigen Entwicklungen.“<br />
Zielsetzung des linzer logistik-Tages<br />
2009 ist es, Unternehmern<br />
und Managern<br />
in allen Bereichen der Koordinationslogistik(Beschaffung,<br />
Planung, Produktion,<br />
Distribution) und im Supply<br />
Chain Management exzellen-<br />
g a s t ko m m e n ta r<br />
te Beispiele und Diskussionen<br />
zum Umgang mit teilweise<br />
stark veränderten Zielen und<br />
Parametern und Anregungen<br />
<strong>für</strong> mögliche Wege zum Erfolg<br />
zu bieten. Staberhofer ist felsenfest<br />
überzeugt, dass gerade<br />
in Zeiten der Krise Planen<br />
unabdingbar ist. „Es ist schon<br />
merkwürdig“, sagt er, „in vielen<br />
Jahren, wo Planen keine Frage<br />
der Intelligenz war, war sie ein<br />
notwendiges Muss. In unsicheren<br />
Zeiten verlässt man<br />
sich aufs Bauchgefühl.“<br />
sicherheit gewinnen Es stimme<br />
einfach nicht, dass man<br />
in Zeiten des Abschwungs gar<br />
nichts sagen und tun kann.<br />
Branchenverhalten seien abschätzbar<br />
und messbar. Es<br />
gelte, branchenkonform das<br />
Richtige zu tun, die ganze<br />
Kette durchzugehen - ob in<br />
der Beschaffung oder Produktion<br />
- und sich aufs Working<br />
Capital zu stützen.<br />
viele Unternehmen denken,<br />
sie müßten bei den Overheads<br />
etwas machen. Dabei habe<br />
man in den vergangenen fünf<br />
bis sechs Jahren viel Geld und<br />
Zeit aufgewendet, um zu guten<br />
leuten zu kommen. Jetzt<br />
heiße das neue Modell kompetenzorientierteRestrukturierung.<br />
Bei manchmal gewaltigen<br />
Umsatzrückgängen müsse<br />
man klar die Frage stellen,<br />
was ist neu <strong>für</strong> die Umsatz-<br />
stimmung: Nach wie vor positiv<br />
Österreichs<br />
tolle Mentalität<br />
hilft in schweren<br />
Zeiten. Jammern<br />
ist nicht<br />
angesagt.<br />
VOn mARtiN Gleiss<br />
Wir leben momentan in einer<br />
sehr eigenwilligen Welt. Geht’s<br />
uns schlecht, sehr schlecht<br />
oder vielleicht doch nicht so<br />
schlecht? Die Schlagzeilen in<br />
den USA wechseln sich ab -<br />
Apple mit Rekordgewinn, GM<br />
oder Ford mit Rekordverlusten;<br />
die lage in Europa ist ähnlich.<br />
Auch hier scheint nicht klar<br />
zu sein, ob wir schon an der<br />
Talsohle sind, oder vielleicht<br />
schon durch.<br />
Ich denke, dass jeder, der<br />
jetzt urteilt, ein wenig im Kaffeesud<br />
lesen können muss.<br />
Was aber ganz sicher ist und<br />
Zur Person:<br />
Ing. Martin gleiss<br />
martin Gleiss ist ein st. pöltener.<br />
dort wurde er am 1. Jänner 1970<br />
geboren. er besuchte die Htl<br />
st. pölten, abteilung Maschinenbau/<br />
Betriebstechnik.<br />
karriere: 1990 stieg er als großhandelstrainee<br />
bei spar ein, wurde lager<br />
und Fuhrparkleiter in der Zweigniederlassung<br />
st. pölten. Von 1996<br />
bis 1998 arbeitete er bei Hödlmayr<br />
was sich sehr deutlich am 25.<br />
Bvl-logistik Dialog gezeigt<br />
hat, ist folgendes:<br />
Insgesamt herrscht nach wie<br />
vor in Österreich eine positive<br />
Stimmung. Auch in Branchen,<br />
in denen die Krise tatsächlich<br />
voll zugeschlagen hat, ist<br />
man optimistisch, dass man<br />
durchtauchen kann. Ja mehr<br />
noch, einige wollen sich jetzt<br />
noch stärker <strong>für</strong> die Zukunft<br />
aufstellen und investieren<br />
kräftig in Infrastruktur oder<br />
Unternehmenszukäufen. Offensichtlich<br />
wurde gut genug<br />
gewirtschaftet in den fetten<br />
Jahren, sodass sich zum Beispiel<br />
Magna zutraut, bei der<br />
deutschen Autolegende Opel<br />
mitzubieten.<br />
Die Branchen, in denen es<br />
definitiv nach wie vor gut läuft,<br />
sind gleichzeitig die Branchen,<br />
die in der Hochkonjunktur von<br />
manchen Industrien ob ihrer<br />
geringen Spannen belächelt<br />
wurden: der lebensmittelhandel,<br />
Sportartikelhandel oder<br />
Baumärkte. Hier ist von Krise<br />
wenig zu spüren. Jene Unternehmen,<br />
die durch Innovatio-<br />
International.<br />
2000 kehrte er<br />
zu spar zurück,<br />
wurde u.a. leiter<br />
der Konzern-transportlogistik. seit<br />
Oktober 2008 ist gleiss leiter logistik<br />
und Warenfluss im spar-Konzern.<br />
PRIvAT<br />
Privates: Martin gleiss ist verheiratete<br />
mit Mag. Irene gleiss. er hat zwei<br />
Kinder: Chistoph und Caroline.<br />
vnl<br />
nen punkten können, spüren<br />
die Krise immer weniger als<br />
andere. In der Solarenergie-<br />
Branche zum Beispiel sind die<br />
Auftragsbücher voll. Aber auch<br />
in traditionelleren Bereichen<br />
punkten unterschiedliche Unternehmen<br />
mit neuen Konzepten<br />
und vielfach erhalten sie<br />
vom Markt die entsprechende<br />
Bestätigung.<br />
Kaum jemand ist derzeit mit<br />
hängendem Kopf unterwegs<br />
und das trotz internationaler<br />
Horrormeldungen und obwohl<br />
auch in Österreich einige Unternehmen<br />
mit Kurzarbeit oder<br />
sogar Kündigungen reagieren<br />
müssen. Für mich zeigt sich<br />
hier wieder klar die tolle österreichische<br />
Mentalität. Wenn<br />
es ernst wird, handeln wir und<br />
jammern nicht. Wenn es eng<br />
wird, helfen wir einander.<br />
Eine Zukunftsprognose<br />
möchte ich nicht abgeben.<br />
Was ich sagen möchte und<br />
das gilt auch <strong>für</strong> das Unternehmen,<br />
in dem ich arbeite<br />
– wir arbeiten hart weiter,<br />
wir investieren weiter. Kein<br />
einziger lkw, den wir kaufen<br />
wollten, wurde nicht gekauft,<br />
kein einziger stillgelegt, kein<br />
Mitarbeiter hat seinen Arbeitsplatz<br />
verloren. Im Gegenteil,<br />
wir können auch heuer wieder<br />
alleine in Österreich rund 800<br />
neue Arbeitsplätze schaffen.<br />
Wir pumpen auch heuer wieder<br />
rund 500 Millionen € in<br />
die europäische Wirtschaft<br />
und überlegen sogar in einigen<br />
Bereichen noch mehr als<br />
normal zu tun. Und wo immer<br />
es geht, tun wir das mit Blick<br />
auf die österreichische oder<br />
europäische Wertschöpfung.<br />
größe, das bringe Sicherheit,<br />
darauf aufbauend könne man<br />
richtige Entscheidungen treffen.<br />
Die veränderungen durch<br />
die Krise müssten zur Frage<br />
führen, wie die neue Firma<br />
ausschaut, welche Kompetenzen<br />
gebraucht <strong>werden</strong> und<br />
mit welchen leuten diese zu<br />
erfüllen seien. „Ein bloßes<br />
Durchtauchen wird in der Krise<br />
mit Sicherheit niemandem<br />
helfen“, sagt Staberhofer.<br />
Hauptthema dabei sei liquidität<br />
und ein positives Ergebnis,<br />
damit das Überleben<br />
gesichert ist. Working Capital<br />
müsse als Chance gesehen<br />
<strong>werden</strong>, um am Ergebnis und<br />
an der liquidität zu arbeiten.<br />
„Das ist der Job der logistiker“,<br />
betont Staberhofer. „Das<br />
sind die Einzigen, die in allen<br />
Branchen stecken.“ Dieses<br />
Potenzial <strong>soll</strong>te gemeinsam<br />
genutzt <strong>werden</strong>, das helfe im<br />
operativen Tun. Franz staberhofer: logistik zur schaffung von Marktvorteilen nutzen<br />
Hauptvorträge – Brigitte Ederer,<br />
Siemens Österreich (9.20<br />
Uhr), Stephan Pierer, KTM<br />
(9.50 Uhr), Werner Wutscher,<br />
Rewe Group, (15.45<br />
Uhr), Jürgen Unser, volkswagen<br />
AG (16.15 Uhr).<br />
Vorträge und diskussionen<br />
Um 11 Uhr: Franz Höller<br />
(Keba), Thomas Petran<br />
vnl<br />
1 6 . L i n z e r L o g i s t i k ta g<br />
(Palfinger), Kurt Hoffmann<br />
(Merck), Klaus venus (Mondi<br />
Group), Sebastian Jürgens<br />
(HHlA-vorstand), Ralph Gallob<br />
(Industrie-logistik linz),<br />
Franz Wolfsgruber (Fachgruppe<br />
OÖ-Transporteure), Manfred<br />
Wiesinger (CMA CMG).<br />
Um 13.45: Franz Brandtner<br />
(Rehau), Alexander Wiegele<br />
(bauMax), Kurt leidinger<br />
(Schenker, Andreas Wendt<br />
(BMW Motoren) Franz-Josef<br />
Tolle (Toyota Industries),<br />
Dieter licht (Metro AG),<br />
Bernhard Ölz (Ölz Meisterbäcker),<br />
Günter Heimbuchner<br />
(S. Spitz AG)<br />
schlußdiskussion<br />
16.45 Uhr: Mit Prof. Heinz-<br />
Jürgen Klepzig.
32 lOGISTIK<br />
KURIER<br />
dIenstag, 28. aprIl 2009<br />
Von der Forschung bis zur Anschaffung<br />
Förderungen des<br />
BMVIT <strong>für</strong> die <strong>Logistik</strong><br />
Der prognostizierte Klimawandel, die dadurch<br />
gefährdete Umwelt, überlastete verkehrswege,<br />
verknappung der Energieressourcen und steigender<br />
Wettbewerbsdruck: Die Gesellschaft steht vor großen<br />
Herausforderungen. Mittendrin – die logistik. Das bmvit<br />
sieht sich in der Bewältigung dieser Fragen als verantwortungsträger<br />
und bietet daher verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten<br />
<strong>für</strong> eine nachhaltige logistik, von der<br />
Forschung bis zur Anschaffung.<br />
Forschungsförderprogramm I2V –<br />
Intermodalität und Interoperabilität<br />
von Verkehrssystemen<br />
Mit diesem Programm verfolgt das bmvit das Ziel, das<br />
Gesamtsystem verkehr durch Forcierung des reibungslosen<br />
Zusammenwirkens verschiedener verkehrsträger, verlagerung<br />
auf umweltverträgliche verkehrsträger und effiziente<br />
Ausnutzung der vorhandenen Infrastruktur durch Entwicklung<br />
und Erprobung neuer Technologien und innovativer<br />
Systemlösungen zu optimieren.<br />
Besonders intermodale/ko-modale logistiklösungen, die<br />
eine verlagerung von Güterverkehrsströmen von der Straße<br />
auf die Schiene beziehungsweise Binnenwasserstraße<br />
ermöglichen, stehen dabei im vordergrund.<br />
Wichtiger Bestandteil der Projekte ist eine Einbeziehung<br />
der späteren Systemnutzer. Dies sind sowohl Transport- und<br />
logistikunternehmen als auch verkehrsdienstleister und<br />
verkehrsinfrastrukturbetreiber. Seit 2007 wurden bereits<br />
zwei Ausschreibungen durchgeführt und auch <strong>für</strong> 2009 ist<br />
wieder eine Ausschreibung geplant. Bisher wurden über 50<br />
Projekte gefördert und da<strong>für</strong> 12 Mio. Euro an Fördermitteln<br />
ausgeschüttet.<br />
Innovationsprogramm<br />
Kombinierter Güterverkehr<br />
Ziel des Programms ist die Ausweitung des kombinierten<br />
verkehrs, um eine verlagerung des Straßengüterverkehrs<br />
auf umweltfreundliche verkehrsträger wie Schiene, Schiff zu<br />
stimulieren und die Zuwächse im Straßenverkehr zu reduzieren.<br />
Das Programm unterstützt die Transportwirtschaft<br />
– vor allem Frächter, Spediteure bei ihren Investitionen in<br />
den kombinierten verkehr. Dadurch <strong>soll</strong> die Kooperation<br />
der verschiedenen verkehrsträger verbessert und die verkehrsabläufe<br />
optimiert <strong>werden</strong>. Förderungen <strong>werden</strong> vor<br />
allem <strong>für</strong> Transportgeräte und den Einsatz innovativer Technologien<br />
und Systeme zur Angebotsverbesserung gewährt.<br />
Mit rund durchschnittlich 20 geförderten Projekten und<br />
einem Fördervolumen von rund 3 Mio € pro Jahr können<br />
insgesamt rund 4 Mrd. tkm pro Jahr von der Straße auf den<br />
Kv verlagert und dadurch rund 300.000 Tonnen pro Jahr<br />
reduziert <strong>werden</strong>.<br />
Die Abwicklung des Programms erfolgt im Rahmen einer<br />
offenen Ausschreibung, bei der die Begutachtung der eingereichten<br />
Projekte 3 mal jährlich stattfindet. Einreichungen<br />
<strong>für</strong> das Innovationsprogramm Kombinierter Güterverkehr<br />
sind ab sofort möglich. Die Einreichfristen <strong>für</strong> 2009 sind<br />
der 30. April, 28. August und der 30. Dezember.<br />
Aus der Förderpraxis –<br />
Staatspreisträger Gebrüder Weiss<br />
Für die multimodale Transportlösung Orange Combi Cargo<br />
(OCC), wurde das Transport- und logistikunternehmen im<br />
letzten Jahr mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Österreichischen<br />
Staatspreis <strong>für</strong> verkehr vom bmvit. Seit dem<br />
Januar 2008 setzt GW den OCC als exklusiven Ganzzug<br />
täglich zwischen <strong>Wien</strong> und Bludenz, mit Zwischenstopp<br />
in Hall in Tirol, ein. Mit der multimodalen lösung <strong>werden</strong><br />
seitdem rund 60 lKW-Fahrten täglich, sowie 9.000 Tonnen<br />
CO 2 jährlich eingespart.<br />
Im engen Dialog haben die REWE GROUP Austria und<br />
Gebrüder Weiss die Idee des OCC entwickelt und im Rahmen<br />
eines bisher einzigartigen Kooperationsmodells am österrei-<br />
chischen Transportmarkt umgesetzt: „Unsere gemeinsame<br />
Initiative passt perfekt zur GW-Unternehmensphilosophie.<br />
Wir streben im sensiblen Bereich Transport und logistik<br />
den vernünftigen Ausgleich von ökologischen und ökonomischen<br />
Interessen an und setzen in vieler Hinsicht auf<br />
nachhaltigkeit“, erläutert der vorstandsvorsitzende.<br />
Mit September 2008 wurde die erfolgreiche Kooperation<br />
ausgeweitet. Auch die Salzburger Filialen der REWE<br />
GROUP Austria <strong>werden</strong> seitdem über Orange Combi Cargo<br />
beliefert. nach der Zertifizierung gemäß ISO 14001 sowie<br />
substanzieller Investitionen in modernste Fahrzeugtechnologie<br />
und energieeffiziente Anlagen, stellt GW mit dem<br />
OCC erneut Umweltbewusstsein unter Beweis. Mit der<br />
Umstellung auf den Schienentransport zwischen Salzburg<br />
und <strong>Wien</strong> <strong>werden</strong> jährlich 5.000 lKW-Fahrten eingespart.<br />
Insgesamt beschäftigt der Gebrüder Weiss Konzern mit<br />
Hauptsitz in lauterach (vorarlberg/Österreich) 4.498 Mitarbeiter<br />
an 137 Standorten weltweit. In Mittel- und Osteuropa<br />
ist GW in Österreich, der Schweiz, Deutschland, Italien,<br />
Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Slowenien, Kroatien,<br />
Serbien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Rumänien und<br />
der Ukraine vertreten. Im Geschäftsjahr 2008 hat das logistikunternehmen<br />
einen Umsatz von rund 990 Mio. Euro<br />
erwirtschaftet.<br />
GEBRÜDER WEISS