Logistikcenter um wien im Aufwind - beim Logistik-Kurier
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logistik<br />
I mIttwoch, 6. oktober 2010 entgeltlIche beIlage der medIaprInt<br />
Seite 20 unD 21<br />
Der Sonne<br />
entgegen<br />
Aufwertung Der DonAu<br />
die eU fördert mit dem marco polo-programm<br />
Verkehrsverlagerungen auf Schiene und (binnen)Schiff.<br />
das soll jetzt auch der donau zugute kommen.<br />
Seiten 2, 3<br />
wir verbessern ihre logistik.<br />
Mehr MotivAtion, bitte<br />
die post ag ist durch demotivierung ihrer mitarbeiter<br />
bedroht, sagt post-gewerkschafter martin palensky.<br />
das management ist dringlich gefordert.<br />
Seite 8<br />
der Lkw-Güterverkehr hat heuer in Österreich bis dato <strong>um</strong> sechs Prozent zugenommen. die Asfinag freut’s. die speditions-<br />
und <strong>Logistik</strong>branche legt zu, indiz für eine Wirtschaft, die sich erholt und wieder sonnigeren Zeiten entgegenfährt.<br />
Aufbruch allüberall<br />
Ladera<strong>um</strong>verknappung gibt´s schon wieder, klagen<br />
spediteure. Aber in der Wirtschaftskrise wurde viel<br />
Material, auch „Menschenmaterial“ abgebaut, das bei<br />
dem überraschend plötzlichen Aufschwung nicht entsprechend<br />
rasch wieder aufgebaut werden kann. Viele Aufträge<br />
können nicht durchgeführt werden. Mitschuld trägt auch<br />
die Verkehrspolitik, die mittels sogenannter Ökologisierung<br />
der Maut funkelnagelneue Lkw der euroklasse 3 über nacht<br />
sozusagen wertlos gemacht hat. Alles in allem, es wird<br />
wieder gefahren - mult<strong>im</strong>odal, auf den einen Wegen mehr,<br />
auf den anderen noch viel zu wenig. Aber es gibt zukunftsträchtige<br />
Ansätze. die donauhäfen Österreichs entwickeln<br />
sich prächtig und tun alles, damit dem Binnenschiff wieder<br />
jene rolle zukommt, die es zu erfüllen <strong>im</strong>stande ist. – Fg<br />
Asfinag bietet<br />
erholsame<br />
Zukunft<br />
Auf Autobahnrastplätzen soll<br />
es künftig enorm erholsam zugehen.<br />
die Asfinag baut kräftig<br />
aus. Zurückhaltung gibt es<br />
be<strong>im</strong> Autobahnneubau, wenngleich<br />
laut Asfinag-Vorstand<br />
klaus schierhackl die entlastung<br />
der südosttangente unabdingbar<br />
und der Weiterbau der<br />
nordautobahn notwendig ist.<br />
Seite 6<br />
<strong><strong>Logistik</strong>center</strong> <strong>um</strong><br />
<strong>wien</strong> <strong>im</strong> <strong>Aufwind</strong><br />
Wie schwammerln schießen<br />
<strong>Logistik</strong><strong>im</strong>mobilien <strong>im</strong><br />
<strong>um</strong>feld von Wien aus dem<br />
Boden. An vier standorten<br />
ziehen cargo-partner, cargoterminal,<br />
ProLogis und<br />
das tiroler Bauunternehmen<br />
Fröschl gigantische<br />
<strong>Logistik</strong>-hallen hoch. Alle<br />
Flächen liegen in Flughafen<br />
Wien-nähe oder an der<br />
Wien-<strong>um</strong>fahrung s1. in<br />
erster Linie sind es Mietobjekte,<br />
die dem steigenden<br />
trend bei <strong>Logistik</strong>ern<br />
und spediteuren entgegen<br />
kommen, von eigenen Anlagen<br />
Abstand zu nehmen.<br />
das einsparpotenzial sei<br />
sehr hoch, behaupten die<br />
<strong>im</strong>mobilienanbieter.<br />
Seiten 10, 11<br />
Schenker<br />
investiert<br />
antizyklisch<br />
www.dachser.at<br />
2010_09_22_Inserat_<strong>Kurier</strong>_V1.indd 1 22.09.10 11:27<br />
shutterstock/Andrejs PidjAss<br />
einen großen sprung vorwärts<br />
macht schenker-chef elmar<br />
Wieland in ungarn: Alle joint<br />
Ventures werden 100-prozentig<br />
übernommen und treten ab<br />
2011 unter schenker ungarn<br />
auf. Während der Flaute hat<br />
schenker enorm investiert. Am<br />
Flughafen klagenfurt entsteht<br />
ein neues <strong>Logistik</strong>terminal.<br />
Seite 24
2 LoGistik KURIER<br />
mIttwoch, 6. oktober 2010<br />
Marco Polo konferenz in Wien<br />
Die Donau soll für <strong>Logistik</strong>er endlich attraktiv<br />
die eu fördert<br />
Verlagerungen<br />
auf schiene<br />
und schiff. die<br />
donau muss<br />
dafür reif gemacht<br />
werden.<br />
Von frAnZ gAnSrigLer<br />
Marco Polo hat in<br />
Wien angelegt. nein,<br />
nicht der handlungsreisende<br />
des 13./14.<br />
jahrhunderts, sondern die<br />
nach dem Venezianer benannte<br />
konferenz eines von<br />
der eu geförderten Programms<br />
für transport- und<br />
<strong>Logistik</strong>dienstleister, die sich<br />
z<strong>um</strong> Ziel gesetzt haben, neue<br />
und nachhaltige Gütertransportwege<br />
in europa zu erschließen.<br />
die konferenz, die<br />
bisher nur in seehäfen abgehalten<br />
wurde, beschäftigt sich<br />
mit verschiedenen Bereichen<br />
des kombinierten Verkehrs.<br />
und da Wien an der donau<br />
liegt und einen tollen donauhafen<br />
hat, liegt heuer der Fokus<br />
der Marco Polo konferenz<br />
auf der Binnenschifffahrt.<br />
Gestern, 5. oktober, wurden<br />
den 250 experten aus dem<br />
Verkehrs- und <strong>Logistik</strong>bereich<br />
laufende Marco Polo Projekte<br />
präsentiert und neue<br />
vorgestellt. heute nutzt Wien<br />
seine chance, das ambitiöse<br />
internationalisierungsprojekt<br />
des Wiener hafens (siehe<br />
seite 12) den teilnehmern<br />
aus ganz europa vorzustellen.<br />
Veranstaltet wird die Marco<br />
Polo konferenz von der via<br />
donau - Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft<br />
mbh,<br />
dem Verkehrsministeri<strong>um</strong>,<br />
der Wirtschaftskammer Wien<br />
und dem hafen Wien.<br />
eLearning via donau hat selbst<br />
ein neues Marco Polo Projekt<br />
laufen. es handelt sich<br />
<strong>um</strong> ein eLearning-Programm,<br />
das Basis-Wissen zur donauschifffahrt<br />
für Anfänger und<br />
experten vermitteln soll. die<br />
Lernplattform ines (inland<br />
navigation eLearning systems)<br />
soll sowohl Bildungseinrichtungen<br />
als auch Praktikern<br />
das Thema <strong>Logistik</strong> mit<br />
dem Binnenschiff in zeitgemäßer<br />
Form näherbringen.<br />
die Plattform ist seit sommer<br />
2010 unter www.ines-danube.<br />
info kostenlos zugänglich.<br />
hans-Peter hasenbichler,<br />
Geschäftsführer der bundeseigenen<br />
via donau, sieht Anzeichen<br />
dafür, dass ökologischere<br />
Verkehrsträger wie<br />
schiene oder Wasserstraße<br />
wieder mehr genutzt werden.<br />
„Auch die donau beginnt sich<br />
jetzt wieder zu entwickeln.“<br />
Allerdings sei durch den<br />
Balkankrieg für diesen Verkehrsträger<br />
vieles zerstört<br />
worden. „und wenn spediteure<br />
einmal eingeschlagene<br />
Wege auf der straße verfolgen,<br />
dann ist es sehr schwer, sie<br />
da wieder herunterzuholen“,<br />
sagt hasenbichler. es habe<br />
Impress<strong>um</strong><br />
niederÖsterreich-WerBunG/Lois LAMMerhuBer<br />
Die Donau beginnt sich wieder zu entwickeln - Österreich setzt auf das marco polo programm<br />
von 1993 bis 2007 gedauert,<br />
<strong>um</strong> die 1993 auf der donau<br />
bereits erreichten Verkehre<br />
wieder zurückzubekommen.<br />
„Wenn es Bottlenecks gibt,<br />
dann brechen Verkehre sofort<br />
weg.“<br />
die via donau hat sich z<strong>um</strong><br />
Ziel gesetzt, einerseits die<br />
derzeitigen Verkehre auf der<br />
donau nachhaltig zu sichern<br />
und andererseits zusätzliche<br />
Verkehre aus dem südosteuropäischen<br />
und dem<br />
schwarzmeer-ra<strong>um</strong> über die<br />
donau und nicht über die<br />
straße nach Mitteleuropa zu<br />
bringen.<br />
Marco Polo habe sich z<strong>um</strong><br />
Ziel gesetzt, jährlich 20 Milliarden<br />
tonnenkilometer mit<br />
seinem Förderprogramm von<br />
der straße zu verlagern. „das<br />
ist ein ganz klarer, messbarer<br />
Wert“, sagt hasenbichler. <strong>um</strong><br />
eine Vorstellung von der Größenordnung<br />
dieses Verkehrs-<br />
Verlagerungszieles zu bekommen:<br />
es entspricht 700.000<br />
Lkw-Fahrten zwischen Berlin<br />
„wenn Spediteure einmal<br />
eingeschlagene wege<br />
auf der Straße verfolgen,<br />
ist es sehr schwer, sie da<br />
wieder herunterzuholen“<br />
und Paris. Marco Polo hat<br />
dafür auch einen klaren finanziellen<br />
Ansatz. Bis 2013 stehen<br />
jährlich 60 Millionen € für<br />
die Verlagerung des Verkehrs<br />
von der straße auf die schiene<br />
oder das (Binnen)schiff zur<br />
Verfügung.<br />
Bei der donau bestehe<br />
nach wie vor das große Problem,<br />
dass es in einzelnen<br />
MediAProjekte<br />
via donau-geschäftsführer hans-peter hasenbichler<br />
Abschnitten noch Bottlenecks<br />
gebe, die bei niederwasserperioden<br />
der schifffahrt Probleme<br />
bei der wirtschaftlichen<br />
Beladung bereiten. Wenn es<br />
nur Beladungsgrade von 30<br />
oder 40 Prozent gebe, sei in<br />
dieser Zeit die schifffahrt wirtschaftlich<br />
nicht zu betreiben.<br />
Ökologisch/ökonomisch Ziel<br />
sei, eine standardisierung der<br />
Fahrwassertiefen zu erreichen.<br />
„<strong>um</strong> in der <strong>Logistik</strong><br />
verlässlich sein zu können,<br />
brauchen wir übers jahr einfach<br />
diese standards“, sagt hasenbichler.<br />
Man wolle Abladetiefen<br />
von 2,50 Meter über das<br />
ganze jahr haben, vergleichbar<br />
mit einer standardisierten<br />
Beladung eines Lkw, die ja<br />
auch nicht von Bundesland<br />
zu Bundesland verschieden<br />
sein dürfe, weil sonst ständig<br />
<strong>um</strong>geladen werden müsste.<br />
das flussbauliche Gesamtprojekt<br />
östlich von Wien, mit<br />
dessen Verwirklichung der<br />
genannte standard übers jahr<br />
garantiert werden soll, verfol-<br />
ge - „in einem hochsensiblen<br />
ökologischen system“ - einen<br />
integrativen Ansatz: „Wir geben<br />
alle Flächen, die wir nicht<br />
mehr brauchen, der natur<br />
zurück. und in teilbereichen,<br />
wo wir die Fahrverhältnisse<br />
nicht haben, werden diese<br />
für die schifffahrt geschaffen.“<br />
Vier Pilotprojekte wurden in<br />
dem Zusammenhang schon<br />
<strong>um</strong>gesetzt, das fünfte auf einem<br />
drei kilometer langen<br />
Abschnitt wird demnächst<br />
verwirklicht.<br />
die Verhandlungen zur<br />
<strong>um</strong>weltverträglichkeitserklärung<br />
für den gesamten Abschnitt<br />
sind abgeschlossen.<br />
Gutachten der sachverständigen<br />
liegen auf, derzeit werde<br />
an der Bescheiderlassung<br />
seitens der Länder Wien und<br />
niederösterreich gearbeitet.<br />
das Projekt kostet 220 Millionen<br />
€, wovon einiges schon in<br />
den Vorleistungen verbraucht<br />
wurde. der <strong>um</strong>setzungszeitra<strong>um</strong><br />
- mit mindestens vier<br />
Großabschnitten - ist bis 2020<br />
anbera<strong>um</strong>t.<br />
Medienhaber, herausgeber & verleger:mediaprintZeitungs-undZeitschriftenverlaggmbh.&cokg,1190<strong>wien</strong>,muthgasse2(Verlagsort)•hersteller:mediaprintZeitungsdruckereigmbh&cokg,1230<strong>wien</strong>•gesamtanzeigenleitung:prok.richardkaufmann<br />
Projektleitung:gerhardSchlögel,schloegel@mediaprojekte.at•redaktion:dr.Franzgansrigler,gansrigler@mediaprojekte.at•redaktionsanschrift:1050<strong>wien</strong>,gassergasse19/1-b3•grafische Produktion:klepp&partnersgmbh.,1190<strong>wien</strong><br />
APA/koVAcs<br />
▸ Kritik<br />
nichts tun ist ein risiko<br />
Wirtschaftskammer<br />
und industriellenvereinigung,<br />
sagt via donau-chef<br />
hasenbichler, unterstützten<br />
das flussbauliche Gesamtprojekt<br />
enorm. Auch<br />
international habe das<br />
Projekt aus sicht der Wirtschaft<br />
einen sehr hohen<br />
stellenwert. „Wir sehen<br />
auch, dass wir seitens des<br />
nationalparks und der<br />
Ökologiebewegung sehr<br />
starke Befürworter haben.<br />
einer unserer wesentlichen<br />
Befürworter ist auch<br />
die Fischerei in Wien und<br />
niederösterreich“, sagt hasenbichler.<br />
Bei Projekten dieser Größenordnung<br />
gebe es natürlich<br />
verschiedene Zugänge<br />
der nGos und anderer<br />
Betroffener. es gebe einen<br />
Flügel, der einen sehr bewahrenden<br />
Zugang habe. dieser<br />
Flügel will nichts verändern.<br />
denen gehen auch die gesamten<br />
uferrückbauten zu<br />
weit. einem anderen Flügel<br />
gehen diese Maßnahmen viel<br />
zu wenig weit. ein extremflügel<br />
sage, dass der integrative<br />
Ansatz zwischen schifffahrt<br />
und Ökologie inakzeptabel<br />
sei, weil das Ganze in einem<br />
nationalpark spiele, wo nur<br />
nationalparkinteressen eine<br />
rolle spielen dürften.<br />
„nichts zu tun, wäre aber<br />
das größte risiko für die donau“,<br />
ist hasenbichler überzeugt.<br />
denn mit der eintiefung<br />
der donau werden die<br />
Altarme der donau abgeschnitten.<br />
das flusbauliche<br />
Gesamtprojekt hat übrigens<br />
die höchsten Förderzusagen<br />
seitens der eu.<br />
Mit eintiefung der donau werden altarme abgeschnitten
KURIER<br />
mIttwoch, 6. oktober 2010 LoGistik 3<br />
gemacht werden ▸ neues Doppler Labor<br />
wasserstraßen-management<br />
© Stalzer&Partner/Studio B.A.C.K.<br />
heuer wurde an der<br />
Wiener universität<br />
für Bodenkultur ein<br />
neues christian doppler Labor<br />
für „innovative Methoden<br />
in Fließgewässermonitoring,<br />
-modellierung und Flussbau“<br />
gegründet. durch dieses Forschungsprogramm<br />
soll das<br />
Wasserstraßen-Management<br />
an der donau nachhaltig gestärkt<br />
werden. die Finanzierung<br />
ist für die nächsten sieben<br />
jahre durch die via donau,<br />
die christian doppler Forschungsgesellschaft<br />
und das<br />
unternehmen uWitec sampling<br />
equipment gesichert.<br />
das neue christian doppler<br />
Labor wird von helmut habersack<br />
geleitet.<br />
Zu Beginn der Forschungsarbeiten<br />
kommen innovative<br />
Messverfahren zur erhebung<br />
von strömungsverhältnissen<br />
und sed<strong>im</strong>entbewegungen in<br />
der donau selbst, in uferbereichen<br />
und nebengewässern<br />
der donau zur Anwendung.<br />
Auf dieser Grundlage werden<br />
aussagekräftige computermodelle<br />
erstellt. die Modelle<br />
können die hoch dynamischen<br />
Abflussverhältnisse der<br />
donau s<strong>im</strong>ulieren und die Bewegung<br />
der sed<strong>im</strong>ente an der<br />
Umweltfreundlicher Stadthafen<br />
Die Hafen Wien-Gruppe, die z<strong>um</strong> Wien Holding-Konzern gehört, betreibt<br />
drei große Güterhäfen inklusi ve Infrastruktur: den Hafen Freudenau, den Hafen Albern sowie den Ölhafen Lobau. In der Mitte der Wasserwege<br />
zwischen Nordsee und Schwarzem Meer kommt dem Hafen Wien eine bedeutende logistische Rolle zu. Dafür werden laufend Konzepte<br />
entwickelt, <strong>um</strong> Mensch und Umwelt zu schonen. Terminals werden technisch hoch gerüstet, Lagerhallen vergrößert, die Anbindung an den<br />
Schienenverkehr erweitert und der Hochwasserschutz opt<strong>im</strong>iert. Mehr darüber unter www.hafen<strong>wien</strong>.com.<br />
LOGISTIK IM FLUSS<br />
www.hafen<strong>wien</strong>.com Seitenhafenstraße 15, A-1023 Wien<br />
Flusssohle und in den uferbereichen<br />
in verschiedenen<br />
szenarien darstellen. damit<br />
wird die wissenschaftliche<br />
Basis für ein nachhaltiges<br />
Wasserstraßenmanagement<br />
an der donau weiter gestärkt.<br />
dabei sind außerdem<br />
genauere Aussagen über<br />
die Auswirkungen von innovativen<br />
flussbaulichen<br />
Maßnahmen auf Ökologie,<br />
schifffahrt und den hochwasserschutz<br />
möglich.<br />
via donau n<strong>im</strong>mt <strong>im</strong> internationalen<br />
Vergleich bei<br />
der <strong>um</strong>setzung ökologischer<br />
Wasserbauprojekte eine Vorreiterrolle<br />
ein: Ökologische<br />
Wasserbauprojekte wurden<br />
bereits in der Wachau<br />
und flussabwärts von Wien<br />
durchgeführt. Weitere Projekte,<br />
wie die entfernung<br />
bestehender uferbefestigungen<br />
oder die Wiedervernetzung<br />
von abgeschnittenen<br />
nebenarmen mit der donau,<br />
sind geplant.<br />
christian doppler Labors<br />
werden an unis und außeruniversitärenForschungseinrichtungen<br />
in Zusammenarbeit<br />
mit Partnern aus<br />
der Wirtschaft für max<strong>im</strong>al<br />
▸ Donaura<strong>um</strong><br />
engere Vernetzung geplant<br />
<strong>um</strong> die wirtschaftlichen<br />
Beziehungen<br />
i m d o n a u ra u m<br />
weiter zu festigen, haben<br />
sich auf initiative der BudapesterWirtschaftskammer<br />
13 Wirtschaftskammern<br />
aus deutschland, ungarn,<br />
kroa tien, r<strong>um</strong>änien, serbien<br />
und Österreich zur<br />
„danube chamber of commerce<br />
Association“ zusammengeschlossen.<br />
Auf seiten<br />
Österreichs sind die Wirtschaftskammern<br />
Wien, niederösterreich<br />
und oberösterreich<br />
Mitglieder.<br />
Ziel der „donaukammern“<br />
ist es, das wirtschaftliche Potenzial<br />
der region durch<br />
einen verbesserten informations-<br />
und Bildungsaustausch<br />
opt<strong>im</strong>al<br />
a u s z u s c h ö p -<br />
fen. Vor allem<br />
für kMu soll<br />
die kooperation<br />
eine starke<br />
Plattform bilden.<br />
kMu werden<br />
dabei unterstützt,<br />
durch Zusammenarbeit<br />
neue Geschäftsmodelle<br />
und<br />
Management-<br />
techniken zu entwickeln und<br />
<strong>um</strong>zusetzen und durch eine<br />
verbesserte Mitarbeiterqualifikation<br />
ihre Marktchancen<br />
zu erhöhen. „die neue initiative<br />
ist eine Plattform zur wirtschaftlichen<br />
Zusammenarbeit,<br />
die zu opt<strong>im</strong>alen synergieeffekten<br />
für die unternehmen<br />
führt. durch diese zukunftsweisende<br />
koopera tion besteht<br />
die große chance, die kMu<br />
des donaura<strong>um</strong>es <strong>im</strong> internationalen<br />
Wettbewerb konkurrenzfähiger<br />
zu machen“,<br />
sagt WkW-Präsidentin Brigitte<br />
jank, die vor wenigen tagen<br />
als höchste österreichische<br />
Vertreterin zur Vizepräsidentin<br />
der „danube chamber<br />
of commerce Association“<br />
gewählt wurde.<br />
sieben jahre eingerichtet. wKw-Präsidentin brigitte Jank<br />
HW_Ins_UmSta_266x200_D.indd 1 07.05.2010 13:40:27 Uhr<br />
WkW
4 LoGistik KURIER<br />
mIttwoch, 6. oktober 2010<br />
keP-dienste<br />
Packerl liegen schwer <strong>im</strong> trend<br />
trend zu <strong>im</strong>mer kleineren einheiten in <strong>im</strong>mer enger werdenden Zustell-Fenstern<br />
▸ <strong>Kurier</strong>- & expressdienst<br />
güter-taxi und Systemlogistik<br />
der kurierdienst gilt <strong>im</strong><br />
keP-Bereich als das<br />
Leichtgewicht. „<strong>im</strong><br />
kurierdienst holt derselbe<br />
Bote die sendung ab und stellt<br />
sie auch zu. das funktioniert<br />
wie ein Güter-taxi. je nach<br />
Bedarf werden verschiedene<br />
Verkehrsmittel kombiniert“,<br />
erklärt Paul Brandstätter,<br />
geschäftsführender Gesellschafter<br />
von Go! express &<br />
Logistics. dabei gibt es keine<br />
besonderen Gewichtsbeschränkungen.<br />
da keine<br />
netzwerke beziehungsweise<br />
sortieranlagen verwendet<br />
werden, gibt es z<strong>um</strong> Beispiel<br />
auch geringere Anforderungen<br />
an die Verpackung der<br />
sendung. das service ist max<strong>im</strong>al<br />
individuell, auch hin-<br />
sichtlich der termine. die Abholung<br />
und Zustellung erfolgt<br />
in der regel am selben tag.<br />
daher ist der kurierdienst das<br />
schnellste keP-service. <strong>im</strong><br />
kurierdienst kommen neben<br />
kleintransportern und Pkw<br />
auch Fahrrad und Motorrad<br />
z<strong>um</strong> einsatz. internationale<br />
Aufträge werden mit Flugzeugen<br />
erledigt.<br />
der expressdienst unterscheidet<br />
sich <strong>im</strong> Wesentlichen<br />
durch nutzung eines<br />
nationalen beziehungsweise<br />
internationalen netzwerkes<br />
vom kurierdienst, sagt thomas<br />
Bauer, Geschäftsführer<br />
von tnt innight. expressdienste<br />
verwenden systemlogistiknetzwerke<br />
wie Paketdienste,<br />
aber in der regel das<br />
FotoLiA/LeonArdo<br />
schnellstmögliche Verkehrsmittel<br />
(international das Flugzeug).<br />
normalerweise liegt<br />
aber zwischen Abholung und<br />
Zustellung mindestens eine<br />
nacht. national beträgt die<br />
Laufzeit typischerweise weniger<br />
als 24 stunden, international<br />
<strong>im</strong> nahbereich (europa)<br />
24 stunden und darüber hinaus<br />
wenige tage. expressdienste<br />
bieten ein vielfältiges<br />
service-Angebot. die Zustellung<br />
erfolgt in der regel „to<br />
desk“, während be<strong>im</strong> Paketdienst<br />
„to door“ gilt. typische<br />
Produkte für expresssendungen<br />
sind Mustersendungen,<br />
Prototypen, ersatzteile oder<br />
Pharmaprodukte. normalerweise<br />
erfolgt keine einzelhan-<br />
der keP-Markt wächst<br />
heuer <strong>um</strong> sechs<br />
Prozent. ein indikator<br />
für den Wirtschaftsaufschwung.<br />
nicht nur zur Weihnachtszeit<br />
steigt die nachfrage<br />
nach Paketen. heuer ist sie<br />
überhaupt groß. der sogenannte<br />
keP-Markt (kurier-, express- und<br />
Paketdienste) legt 2010 <strong>um</strong> sechs<br />
Prozent zu. sogar <strong>im</strong> Vorjahr,<br />
während viele Branchen unter<br />
der Wirtschaftskrise stöhnten,<br />
mussten die kePler nur einen<br />
rückgang von zwei Prozent<br />
hinnehmen, sagt Alexander<br />
Friesz, Vizepräsident des<br />
Zentralverbandes spedition<br />
& <strong>Logistik</strong>, Lagermax-Vorstand<br />
und Mitgesellschafter<br />
des Paketdienstes<br />
dPd.<br />
„Bis in die 1990erjahre<br />
konnten wir <strong>im</strong><br />
keP-Markt ein zweistelliges<br />
Wachst<strong>um</strong><br />
verzeichnen, danach<br />
ein einstelliges<br />
Wachst<strong>um</strong>.<br />
2009 brachte<br />
uns ein<br />
schwaches<br />
Minus <strong>im</strong><br />
niedrigen<br />
einstelligen<br />
Bereich. 2010<br />
geht es wieder<br />
deutlich aufwärts.“<br />
Grund dafür ist der<br />
- gerade auch für krisenzeiten bezeichnende<br />
- trend zu <strong>im</strong>mer kleineren einheiten<br />
in <strong>im</strong>mer enger werdenden Zustell-<br />
Fenstern. „diese entwicklung erhöht die<br />
angebotene Produkt-Vielfalt und steigert<br />
damit das verfügbare Angebot. es besteht<br />
ein trend zu just-in-t<strong>im</strong>e-Lieferungen“,<br />
erklärt Friesz.<br />
Weitere trends am keP-Markt sieht er<br />
darin, dass insgesamt der e-commercehandel<br />
weiter wachsen wird. „das heißt,<br />
dass auch größere unternehmen mehr<br />
Pakete erhalten beziehungsweise versenden<br />
werden, die Lagerhaltung der Auftraggeber<br />
zurückgehen wird, wodurch<br />
die nachfrage nach Paketen weiter<br />
steigen wird.“<br />
Pro jahr werden in Österreich laut<br />
schätzungen etwa 130 Millionen Pakete<br />
mit einem Gesamtvol<strong>um</strong>en von zirka<br />
700 Millionen € transportiert. Auf die<br />
MediAProjekte<br />
▸ Paketdienst<br />
Überlappung mit Sammelladungsspediteuren<br />
der vol<strong>um</strong>enmäßig<br />
größte teil <strong>im</strong><br />
keP-Bereich ist der<br />
Paketdienst, der eine Überlappung<br />
mit der tätigkeit<br />
von sammelladungsspediteuren<br />
aufweist. das kernprodukt<br />
ist die Verteilung<br />
von Paketen <strong>im</strong> Gewichtsbereich<br />
bis zirka 30 kilogramm<br />
unter nutzung<br />
technischer hilfsmittel.<br />
dPd-chef Georg karoh<br />
erklärt, was das keP-Paket<br />
vom standardisierten universalpaket<br />
unterscheidet:<br />
„der unterschied liegt in<br />
der Abholungskonsolidierung,<br />
das heißt, dass in der<br />
regel eine große Menge<br />
von Paketen täglich von<br />
einem Versender abgeholt<br />
Alexander friesz, Vizepräsident des ZV Spedition & logistik<br />
privaten keP-dienstleister<br />
mit insgesamt etwa 6000 Mitarbeitern<br />
entfallen 90 Millionen<br />
Pakete, der rest auf die<br />
Post, die in diesem Bereich<br />
rund 5500 Mitarbeiter beschäftigt.<br />
die inlandsnachfrage hat<br />
sich 2009 weitgehend stabil<br />
gehalten. eingebrochen<br />
sind laut Friesz vor allem die<br />
Märkte <strong>im</strong> Ausland. Mit der<br />
erholung des Außenhandels<br />
springe auch der keP-Markt<br />
wieder an.<br />
Preisdifferenzierung der hochspezialisierte<br />
keP-Markt ist<br />
nicht nur ein indikator für die<br />
Lage der Gesamtwirtschaft,<br />
sondern auch ein wichtiger<br />
Motor, der mit seinen <strong>im</strong>mer<br />
individuelleren Anforderungen<br />
Auslöser für viele innovationen<br />
in der <strong>Logistik</strong>branche<br />
ist. dazu zählen etwa vollautomatisierte<br />
sortieranlagen,<br />
spezifische edV-systeme und<br />
internet-Plattformen oder<br />
die einführung von Barcode,<br />
rFid und tracking & tracing<br />
via internet, sMs oder edischnittstelle.<br />
der freie Wettbewerb zahlreicher<br />
Anbieter hat zudem<br />
zu einer großen Auswahl an<br />
Produkten und kundenlösungen<br />
geführt. expresspakete<br />
werden beispielsweise national<br />
innerhalb von 24 stunden<br />
und international bis innerhalb<br />
von 48 beziehungsweise<br />
72 stunden ausgeliefert.<br />
Auch eine garantierte Zustellung<br />
am Vormittag des<br />
nächsten Werktags in Österreich<br />
oder in einem europäi-<br />
wird, in der Laufzeit und den<br />
Mehrwertdiensten, die angeboten<br />
werden: Lagerhaltung,<br />
retourwaren-service, inkasso,<br />
Zollservice und branchenspezifische<br />
Lösungen.“ Beispiele<br />
für branchenspezifische Lö-<br />
schen Wirtschaftszentr<strong>um</strong><br />
ist heute kein Problem. hinzu<br />
kommen extras wie der<br />
Wechsel von Zustelladressen<br />
auch während des transportes<br />
oder ein Aviso von Abhol-<br />
und Zustellzeiten via sMs<br />
oder internet.<br />
Wer das alles nicht braucht,<br />
kann bei standardpaketen<br />
kosten sparen. jedenfalls hat<br />
der kunde bei keP-dienstleistungen<br />
stets die Wahl. Friesz:<br />
„Mit einer breiten Palette spezifischer<br />
dienstleistungen ist<br />
auch eine Preisdifferenzierung<br />
der Anbieter gegeben.“<br />
Privatkunden Grundsätzlich<br />
ist der keP-Markt auf den<br />
sogenannten B2B-Bereich<br />
(Business-to-Business) fokussiert.<br />
die einrichtung von<br />
Paket-shops bringt es jedoch<br />
mit sich, dass B2c- (Businessto-cons<strong>um</strong>er)<br />
oder c2c-sendungen(cons<strong>um</strong>er-to-cons<strong>um</strong>er)<br />
überdurchschnittlich<br />
wachsen.<br />
keP-dienstleister ermöglichen<br />
<strong>im</strong> Zusammenhang<br />
mit e-commerce-, aber auch<br />
Versandhandels-Angeboten<br />
das Bestellen von Waren, unabhängig<br />
von Ladenöffnungszeiten.<br />
Zudem übernehmen kePdienstleister<br />
<strong>im</strong>mer öfter<br />
auch Lager- und distributionsfunktionen.<br />
Alexander<br />
Friesz: „dadurch kann eine<br />
stufe in der supply chain<br />
ausgeschaltet werden. die<br />
händler kommen ganz ohne<br />
outlet aus und vertreiben ihr<br />
Angebot nur noch über katalog<br />
oder Website.“<br />
sungen <strong>im</strong> keP-Bereich sind<br />
u.a. Weinlogistik. typische<br />
Produkte für Paketdienste<br />
sind kleinteilige handelswaren<br />
z<strong>um</strong> Geschäftsendverbraucher<br />
oder z<strong>um</strong> einzelhandel.<br />
delsbelieferung. weinlogistik ist eine branchenspezifische lösung <strong>im</strong> kep-bereich<br />
FotoLiA/kLAus ePPeLe
• Unternehmensservice ● Gründerservice ● Steuerservice ● Betriebshilfe ● Exportservice ● Rechtsservice ● Bildungsservice<br />
Leistungssteigerung.<br />
„Profitieren Sie von unserer Erfahrung<br />
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Wirtschaftskammer Niederösterreich<br />
beraten Sie in betriebswirtschaftlichen<br />
Angelegenheiten punktgenau.“<br />
KommR Sonja Zwazl<br />
Präsidentin der WKNÖ<br />
Die Leistung Ihres Unter-<br />
nehmens kann nur dann<br />
nachhaltig gesteigert werden,<br />
wenn betriebswirtschaftliche<br />
Opt<strong>im</strong>ierungen, strategische<br />
Neuausrichtungen und<br />
betriebstechnische Weiter-<br />
entwicklungen permanent<br />
überprüft und laufend neu<br />
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<strong>Kurier</strong>_us_266x413.indd 1 28.09.10 08:48
6 LoGistik KURIER<br />
mIttwoch, 6. oktober 2010<br />
Asfinag<br />
Auf dem weg in eine erholsame Zukunft<br />
Viel komfortabler<br />
soll es<br />
auf Österreichs<br />
Autobahnen<br />
zugehen. das<br />
rasten wird<br />
z<strong>um</strong> Genuss.<br />
Von frAnZ gAnSrigLer<br />
<strong>Kurier</strong>: Können Sie schon sagen,<br />
wie sich die allgemeine<br />
Wirtschaftskrise auf die Asfinag<br />
heuer ausgewirkt hat?<br />
Gibt´s noch eine Krise?<br />
Klaus Schierhackl: Manchmal<br />
habe ich den eindruck, dass<br />
alles, was die Asfinag macht,<br />
unter einem negativen Aspekt<br />
betrachtet wird. Aber lassen<br />
wir das. der Lkw-Verkehr als<br />
indikator hat heuer spürbar<br />
zugenommen - durchschnittlich<br />
<strong>um</strong> etwa sechs Prozent.<br />
<strong>im</strong> jahresschnitt erwarten<br />
wir ein Plus von fünf Prozent.<br />
davon ist etwa ein Prozentpunkt<br />
das neue PPP-stück der<br />
nordautobahn, das wirkt sich<br />
schon aus. der rest ist der<br />
Mehrverkehr <strong>im</strong> bestehenden<br />
netz. das führt bei uns<br />
be<strong>im</strong> Lkw zu Mehrerlösen <strong>um</strong><br />
die 60 Millionen euro, vielleicht<br />
werden es 70 Millionen,<br />
die Vignette hat ein kleines<br />
Wachst<strong>um</strong>, bestehende Mauten<br />
auch.<br />
Mit welchem Ergebnis rechnen<br />
Sie also für heuer? Wie<br />
sehen die Zahlen konkret aus?<br />
Aus der Pkw-Vignette erlösen<br />
wir heuer 350 Millionen<br />
euro. <strong>im</strong> Vorjahr waren es<br />
338 Millionen. sondermauten<br />
plus enforcment machen<br />
150 Millionen aus. <strong>im</strong> Vorjahr<br />
brachte dieser Bereich 122<br />
Millionen euro. die Lkw-Maut<br />
bringt uns eine Milliarde euro<br />
nach 926 Millionen <strong>im</strong> jahr<br />
2009.<br />
Mit weiteren einnahmen<br />
<strong>im</strong> Ausmaß von etwa 100<br />
Millionen euro erwarten wir<br />
für heuer Gesamteinnahmen<br />
in höhe von 1,6 Milliarden<br />
euro. dem gegenüber stehen<br />
1,2 Milliarden euro an Ausgaben<br />
für bauliche erhaltung,<br />
Betrieb, Maut und Zinskosten,<br />
sodass wir mit einem ergebnis<br />
von 300 Millionen euro<br />
Frächter und distributeure<br />
zählen zu jenen Berufsgruppen,<br />
die den wirtschaftlichen<br />
Aufschwung am schnellsten<br />
in ihren Auftragsbüchern spüren.<br />
so hat der auf die Belieferung<br />
von gewerblichen<br />
unternehmen spezialisierte<br />
Paketdienstleister DPD Austria<br />
mit sitz in Leopoldsdorf<br />
bei Wien die erste hälfte des<br />
Geschäftsjahres 2010 mit einem<br />
Plus von fünf Prozent<br />
abgeschlossen. Geschäftsführer<br />
rainer schwarz: „Wenn<br />
die entwicklung anhält, werden<br />
wir heuer einen neuen<br />
Mengenrekord aufstellen.“ <strong>im</strong><br />
Vorjahr hat dPd Austria - ein<br />
joint Venture der speditionsfirmen<br />
Lagermax, schachinger<br />
und Gebrüder Weiss - fast<br />
36 Millionen Pakete zugestellt<br />
dPd<br />
rechnen. ursprünglich haben<br />
wir 203 Millionen erwartet.<br />
Wie hoch ist der Schuldenstand<br />
der Asfinag?<br />
derzeit 11,8 Millionen euro.<br />
die neuverschuldung wird<br />
heuer rund 600 Millionen<br />
euro betragen, was hauptsächlich<br />
aus dem PPP-Projekt<br />
nordautobahn kommt. Aus<br />
der eigenen Bautätigkeit haben<br />
wir fast keine neuverschuldung.<br />
Sie leben von der Zunahme<br />
des Verkehrs. Sie müssen froh<br />
sein, wenn der Verkehr zun<strong>im</strong>mt.<br />
das st<strong>im</strong>mt. Wir leben zu<br />
zwei drittel vom Lkw, zu einem<br />
drittel vom Pkw. deswegen<br />
forcieren wir jetzt, da<br />
der Verkehr wieder stärker<br />
wird, neue rastplätze das<br />
ist für uns ein ganz wichtiges<br />
Thema.<br />
Da hat doch die Asfinag bei<br />
einem internationalen Rastplatztest<br />
nicht gerade positiv<br />
abgeschnitten.<br />
ja, weil man hier Äpfel mit<br />
Birnen verglichen hat. Man<br />
hat unterschiedlichste Länder<br />
mit unterschiedlichsten erfordernissen<br />
über einen kamm<br />
geschoren - daher halten wir<br />
diese untersuchung für eine<br />
Themenverfehlung. Was man<br />
heute für einen Lkw-stellplatz<br />
<strong>im</strong> hafen von dover<br />
braucht, das brauchen wir<br />
weder in Wöllersdorf noch in<br />
kirch stetten und auch nicht<br />
in Göttlesbrunn. da sagt man,<br />
die Asfinag hat keine fünf<br />
Meter hoch eingezäunte Parkplätze<br />
- z<strong>um</strong><br />
Glück brauchen<br />
wir die nicht.<br />
Der Ausbau<br />
von Rastplätzen<br />
ist aber ein großes<br />
Thema der<br />
Asfinag?<br />
Wir forcieren das. und versuchen<br />
vom Parken z<strong>um</strong> rasten<br />
zu kommen, das ist unser<br />
Motto. Bis 2020 wollen wir<br />
bei den raststationen von<br />
derzeit 88 auf 94 kommen,<br />
die rastplätze sollen sich von<br />
heute 23 auf 90 erhöhen und<br />
die alten Parkplätze werden<br />
von derzeit 199 auf 20 <strong>im</strong> jahr<br />
2020 geschr<strong>um</strong>pft sein.<br />
heuer wurden beziehungsweise<br />
werden insgesamt sieben<br />
rastplätze fertig gestellt.<br />
und damit 147,1 Millionen €<br />
<strong>um</strong>gesetzt. nur ein jahr nach<br />
der Wirtschaftskrise 2009 sei<br />
diese positive entwicklung<br />
„eigentlich unglaublich. das<br />
internationale Geschäft, vor<br />
DPD-Chef rainer Schwarz<br />
AsFinAG<br />
„bis 2020 soll es<br />
auf Autobahnen und<br />
Schnellstraßen alle<br />
25 Kilometer einen<br />
rastplatz geben“<br />
Für nächstes jahr ist eine<br />
ebeno große Zahl geplant.<br />
und 2012 wird es weitere<br />
19 rastplätze geben. Ziel ist,<br />
auf Autobahnen und schnellstraßen<br />
etwa alle 25 kilometer,<br />
was eine Fahrzeit von<br />
rund 15 Minuten bedeutet,<br />
die Möglichkeit zu haben, auf<br />
neuen rastplätzen oder den<br />
b estehenden<br />
raststationen<br />
eine Pause einzulegen.<br />
Was bedeutet<br />
dieser Ausbau<br />
für Lkw?<br />
das stellplatzangebot<br />
für Lkw wird<br />
deutlich erhöht. Bis ende<br />
2010 werden wir an raststationen,<br />
rastplätzen und<br />
Parkplätzen 3878 stellplätze<br />
haben. Bis 2016 sollen es 5424<br />
sein. Für sondertransporte<br />
wird es eigene stellplätze geben.<br />
Wie hoch sind dafür die<br />
Kosten?<br />
ein Lkw-stellplatz kostet<br />
zwischen 50.000 und 60.000<br />
w i r t s c h A f t s s P l i t t e r<br />
grAfiK –<br />
frAnZ<br />
310 rastmöglichkeiten gibt es derzeit auf Österreichs autobahnen - die rastplätze mit rastplatzgebäude und erholungsbereich werden stark ausgebaut<br />
Unglaublicher Aufschwung<br />
allem in deutschland, wächst<br />
überdurchschnittlich“, sagt<br />
schwarz. Zwei Warengruppen,<br />
von denen dPd zurzeit<br />
besonders große Mengen<br />
transportiert, sind die unterhaltungselektronik<br />
und sportartikel.<br />
in niederösterreich<br />
ist dPd mit drei depots in<br />
Leopoldsdorf, Leobendorf<br />
und Pöchlarn vertreten. diese<br />
bedienen die Bundesländer<br />
niederösterreich, Burgenland<br />
und Wien. Österreichweit beschäftigt<br />
dPd rund 1500 Mitarbeiter<br />
und hat eine transportflotte<br />
von 900 Fahrzeugen.<br />
die Verteilung an die rund<br />
10.000 kunden in Österreich<br />
euro. Wir werden für die<br />
stellplätze weiterhin keine<br />
Gebühr einheben, weil wir<br />
wissen, dass Lkw-Fahrer dann<br />
eben von der Autobahn abfahren<br />
und anderswo ihre<br />
rastzeiten einhalten würden.<br />
Übrigens: An drei rastplätzen<br />
läuft ein Pilotprojekt Wireless<br />
LAn. in hainbach nord<br />
und süd und in Amstetten-<br />
Viehdorf gibt es kostenfreies<br />
WLAn. Wir testen jetzt, wie<br />
dieser dienst angenommen<br />
wird.<br />
Wie würden Sie die Zukunft<br />
der Asfinag beschreiben? Was<br />
kann und darf noch gebaut<br />
werden?<br />
Wir wollen langfristig ein<br />
wirtschaftlich stabiles unternehmen<br />
sein. Wir haben<br />
2270 kilometer Autobahn, die<br />
wollen wir langfristig in einem<br />
guten Zustand halten. Wir sanieren<br />
und erhalten. Weiters<br />
gibt es Projekte mit zweiten<br />
tunnelröhren, die werden<br />
wir wohl fertig stellen, wenn<br />
es einen gesetzlichen Auftrag<br />
dazu gibt. dann gibt es<br />
den klassischen neubauteil.<br />
erfolgt von 13 depots und<br />
dem haupt<strong>um</strong>schlagplatz in<br />
Linz/hörsching aus.<br />
��<br />
niederösterreich bleibt weiterhin<br />
ein attraktiver standort<br />
für investoren. „Zurzeit bearbeitet<br />
die Wirtschaftsagentur<br />
ecoplus 373 Anfragen von<br />
unternehmen, die sich mit<br />
niederlassungen <strong>im</strong> Land ansiedeln<br />
wollen“, gibt nÖ Wirtschaftslandesrätin<br />
Petra Bohuslav<br />
bekannt. heuer habe<br />
man bereits 67 Projekte verwirklicht,<br />
womit 1800 Arbeitsplätze<br />
neu geschaffen bzw.<br />
abgesichert werden konnten.<br />
MediAProjekte<br />
Asfinag-Chef klaus Schierhackl: Sanieren und erhalten sind vorrangig<br />
da wird es bis ende oktober<br />
eine Pressekonferenz von Verkehrsministerin<br />
doris Bures<br />
geben, wo nach einer Gesamtevaluierung<br />
die sinnvolllen<br />
Bahn- und straßenprojekte,<br />
die ja auch zueinander passen<br />
sollen - und wir wollen ja<br />
künftig eine Vernetzung durch<br />
knotenpunkte gewährleisten -,<br />
präsentiert werden.<br />
Die Verlängerung der S1 <strong>um</strong><br />
Wien mit Donauuntertunnelung<br />
wird es aber wohl geben<br />
müssen?<br />
das ist ein ganz wichtiges<br />
„Wir sind auf einem guten<br />
Weg. unser erwünschtes Ziel<br />
von 90 <strong>um</strong>gesetzten Projekten<br />
scheint in Griffweite.“ Gemeinsam<br />
mit den heuer erwarteten<br />
rund 6000 Firmen-neugründungen<br />
„werden wir 2010 wieder<br />
ähnliche Ansiedlungs- und<br />
Gründerzahlen wie in den rekordjahren<br />
erreichen“. damit<br />
der konjunkturaufschwung<br />
aber nachhaltig bleibt, seien<br />
flankierende Maßnahmen seitens<br />
der Politik vonnöten. Als<br />
ein Beispiel nennt Bohuslav<br />
die bis ende 2010 gelockerten<br />
Vergaberegeln, wonach die<br />
öffentliche hand Aufträge bis<br />
zu einer höhe von 100.000<br />
noeL<br />
Projekt. Wenn ich den täglichen<br />
stau auf der südosttangente<br />
A23 sehe, dann ist diese<br />
Alternativroute eine ganz<br />
wichtige strecke. Auch die<br />
Weiterführung der nordautobahn<br />
A5 sollte vorrangig sein.<br />
nach wie vor muss durch<br />
drasenhofen durchgefahren<br />
werden. Auf den Weiterbau<br />
in tschechien zu warten, ist<br />
müßig. denn die strecke nach<br />
Brünn ist auf tschechischer<br />
seite gar nicht so schlecht.<br />
und auch die s 7 von Fürstenfeld<br />
nach ungarn wird wohl<br />
kommen.<br />
€ ohne Ausschreibung auch<br />
an regionale kMu vergeben<br />
kann. Bohuslav: „Gemeinsam<br />
mit der nÖ Wirtschaftskammer<br />
fordern wir, dass diese regelung<br />
<strong>um</strong> zwei jahre bis ende<br />
2012 verlängert wird.“<br />
wirtschaftslandesrätin petra<br />
bohuslav: „wir bleiben attraktiv“
KURIER<br />
mIttwoch, 6. oktober 2010 LoGistik 7<br />
1980 wurde econsuLt als Betriebsberatungsunternehmen,<br />
das auch die sparte <strong>Logistik</strong> abdeckt, gegründet, und<br />
das erste logistische Großprojekt betraf die Planung und<br />
errichtung des Zentrallagers von kons<strong>um</strong> Österreich in<br />
hirschstetten. die Planungs- und realisierungsphase betrug<br />
fast 3 jahre, und das Zentrallager von kons<strong>um</strong> Österreich<br />
konnte pünktlich in Betrieb genommen werden – der erste<br />
Meilenstein des erfolges der econsuLt am <strong>Logistik</strong>sektor<br />
war gelegt.<br />
Entwicklung<br />
Vor dreißig jahren galt ein unternehmen, das einen <strong>Logistik</strong>consulter<br />
beschäftigte, noch als „krank“. der Bereich <strong>Logistik</strong><br />
<strong>im</strong> unternehmen müsse doch von den eigenen Mitarbeitern<br />
zu schaffen sein. nach schwierigen Anfangsjahren konnte<br />
econsuLt <strong>im</strong> jahre 1988 ein großes und interessantes<br />
Projekt bei den österreichischen Bundesbahnen gewinnen<br />
und dieses erfolgreich <strong>im</strong> Laufe eines jahres abwickeln.<br />
dieses Projekt war der Grundstein einer mittlerweile über<br />
20-jährigen Partnerschaft mit den ÖBB.<br />
neben den ÖBB-Projekten wurde das unternehmen nun<br />
auch mit wichtigen <strong>Logistik</strong>projekten aus der handels-,<br />
industrie und der dienstleisterbranche beauftragt, und<br />
der <strong>Logistik</strong>bereich entwickelte sich <strong>im</strong> unternehmen bis<br />
1995 so gut, dass er die konventionelle Beratung überflügelte.<br />
<strong>im</strong> Blickfeld der Öffentlichkeit stehende Projekte, wie<br />
z<strong>um</strong> Beispiel die <strong>Logistik</strong>planung und -realisierung für die<br />
oesterreichische nationalbank, das <strong>Logistik</strong>-konzept für<br />
die gesamte bauMax-Gruppe und weitere Projekte wurden<br />
erfolgreich durchgeführt. Zu diesem Zeitpunkt wurden<br />
bereits 35 Mitarbeiter beschäftigt.<br />
Internationalisierung<br />
<strong>im</strong> Millenni<strong>um</strong>jahr 2000 erwarb christian skaret 100%<br />
an der econsuLt und ist eine Partnerschaft mit dem<br />
deutschen <strong>Logistik</strong>konzern d.Logistics (dieser erwarb<br />
Zentrallager LIBRO, Müllendorf<br />
ECONSULT<br />
30 Jahre beraten planen realisieren<br />
74% an der econsuLt) eingegangen. diese erfolgreiche<br />
Partnerschaft hat dem unternehmen den internationalen<br />
Markt eröffnet.<br />
d.Logistics, eine am neuen Markt notierte AG, war nach<br />
dem Zusammenbruch des neuen Marktes bemüht, die<br />
erworbenen tochterunternehmen wieder zu veräußern.<br />
skaret hat diese chance wahrgenommen und die Firmen<br />
econsuLt und Quant<strong>um</strong> Logistics & services aus dem<br />
d.Logistics-konzern zu 100% wieder zurückgekauft. Ab<br />
diesem Zeitpunkt war der dienstleistungsfokus von econsuLt<br />
nur mehr auf den <strong>Logistik</strong>bereich ausgerichtet, in<br />
Österreich und den benachbarten Ländern.<br />
2003 hat skaret die Mehrheit an Planlogistik, ein bis zu<br />
diesem Zeitpunkt als konkurrenz auftretendes unternehmen,<br />
erworben und mit econsuLt fusioniert. Mit<br />
der Zusammenlegung der beiden unternehmen trat der<br />
geschäftsführende Gesellschafter der Planlogistik, herr<br />
di Gerald Gregori, als zweiter geschäftsführender Gesellschafter<br />
in das fusionierte unternehmen ein und 2004<br />
konnte mit di dr. Martin schmid ein profunder kenner der<br />
Produktionslogistik-szene gewonnen werden, ebenfalls als<br />
geschäftsführender Gesellschafter.<br />
in dieser Führungskonstellation entwickelte sich econsuLt<br />
zu einem Global Player auf dem österreichischen und vor<br />
allem internationalen Markt. neben deutschland, Österreich<br />
und der schweiz auch in vielen Ländern der cee-region.<br />
Zahlreiche erfolgreiche Projekte <strong>im</strong> Baltik<strong>um</strong>, Albanien,<br />
Bulgarien, r<strong>um</strong>änien weisen econsuLt auch in diesen<br />
regionen als kompetenten Partner aus.<br />
Erfolgsgehe<strong>im</strong>nis<br />
das erste erfolgsgehe<strong>im</strong>nis lautet: <strong>im</strong>mer absolut neutrale<br />
Planungen ohne hintergedanken. oft stehen hinter <strong>Logistik</strong>planungsunternehmen<br />
hersteller oder <strong>Logistik</strong>dienstleister,<br />
die die neutrale Planung als Presales-Abteilung<br />
verwenden. econsuLt war und ist <strong>im</strong>mer absolut neutral<br />
Zentrallager MAXIMA, Litauen – Hochbauplanung by ATP<br />
in die Projekte gegangen und ist zu 100% selbst finanziert.<br />
erst dadurch kann gewährleistet werden, dass die ermittelte<br />
<strong>Logistik</strong>lösung tatsächlich die beste Lösung für den kunden<br />
darstellt und nicht die beste Lösung für einen hersteller.<br />
das zweite erfolgsgehe<strong>im</strong>nis lautet: wenn wir <strong>Logistik</strong>konzepte<br />
für klienten ausarbeiten, verstehen wir uns nicht als<br />
Papier- oder Powerpoint-täter, sondern sind <strong>im</strong>mer bereit,<br />
auch die <strong>um</strong>setzung des konzeptes voll zu verantworten.<br />
so kann econsuLt auf viele Fabriks- und Lagerbauten<br />
in europa verweisen, die auf ihren konzepten beruhen.<br />
so sind mittlerweile für über 700 klienten mehr als 1.200<br />
<strong>Logistik</strong>projekte erfolgreich durchgeführt worden und econsuLt<br />
entwickelte sich <strong>im</strong> Bereich der neutralen Planung<br />
und realisierung von <strong>Logistik</strong>projekten z<strong>um</strong> Marktführer<br />
in Österreich – ein <strong>um</strong>stand, den sich niemand am Beginn<br />
in den 80er-jahren zu trä<strong>um</strong>en gewagt hätte.<br />
das dritte erfolgsgehe<strong>im</strong>nis lautet: der erfolg wäre ohne den<br />
einsatz und die Loyalität der hochqualifizierten Mitarbeiter<br />
(manche sind bereits über 20 jahre <strong>im</strong> unternehmen) und<br />
das Vertrauen der klienten nicht möglich gewesen.<br />
Fertigwarenlager Saline Austria, Ebensee<br />
ECONSULT<br />
Betriebsberatungsges.m.b.H.<br />
A-1230 Wien, Jochen Rindt-Straße 33<br />
Tel.: +43.1.615 70 50.<br />
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8 LoGistik KURIER<br />
mIttwoch, 6. oktober 2010<br />
bahnknoten<br />
in gefahr<br />
Ausdünnung – den geplanten<br />
rückzug der ÖBB aus<br />
der von ihr gemeinsam mit<br />
dem Land niederösterreich<br />
betriebenen niederösterreichischenschneebergbahn<br />
Gmbh n<strong>im</strong>mt die<br />
staatsbahn z<strong>um</strong> Anlass,<br />
auch das Bahnnetz rund<br />
<strong>um</strong> Wiener neustadt auszudünnen.<br />
Geht es nach<br />
den Plänen der ÖBB Personenverkehr<br />
AG soll mit<br />
Fahrplanwechsel Mitte dezember<br />
der letzte Personenzug<br />
zwischen Wiener<br />
neustadt und Puchberg/<br />
schneeberg fahren. „dieses<br />
Vorhaben hätte für das gesamte<br />
einzugsgebiet dieser<br />
nebenbahn negative Auswirkungen,<br />
die noch gar<br />
nicht absehbar sind“, warnt<br />
der obmann der Wk-Bezirksstelle<br />
Wiener neustadt,<br />
erich Panzenböck.<br />
boxenstopp in<br />
Mannswörth<br />
wagonreinigung – An die<br />
2000 eisenbahnwagons<br />
machen in Mannswörth<br />
bei schwechat jahr für jahr<br />
einen Boxenstopp. in nur<br />
24 stunden werden die<br />
Wagons gereinigt, bei Bedarf<br />
überprüft und repariert.<br />
„eine durchlaufzeit<br />
von nur einem tag ist in<br />
unserer Branche schon etwas<br />
Besonderes“, sagt johann<br />
Werfring, chef der<br />
Wagon-Wartungsfirma<br />
<strong>Logistik</strong> Werfring Gmbh.<br />
normalerweise müssten<br />
die eigentümer der kesselwagons<br />
bei derartigen<br />
reinigungs- und reparaturarbeiten<br />
mit Zeitspannen<br />
von tagen, manchmal<br />
auch Wochen, kalkulieren.<br />
vision<br />
Solartankstelle<br />
Strom tanken aus Solaranlage<br />
Zukunftsprojekt – ein ehrgeiziges<br />
Projekt hat das in<br />
horn <strong>im</strong> Waldviertel ansässige<br />
Autohaus Lehr gestartet,<br />
das nach eigener Angabe<br />
schon jetzt das größte<br />
sonnenkraftwerk <strong>im</strong> Waldviertel<br />
betreibt. die investition<br />
in eine 80.000 € teure<br />
Photovoltaik-Anlage ist für<br />
Geschäftsführer Manfred<br />
Lehr der erste schritt, <strong>um</strong><br />
sein unternehmen mittelfristig<br />
nicht nur vollkommen<br />
energieautark zu machen,<br />
sondern <strong>um</strong> künftig<br />
auch elektroautos strom<br />
aus einer solartankstelle<br />
anbieten zu können. „das<br />
Angebot der Pkw-hersteller<br />
wird sich in den kommenden<br />
jahren deutlich<br />
ändern, und da sind wir<br />
mit unserer Photovoltaik-<br />
Anlage bereits heute auf<br />
dem richtigen Weg“, stellt<br />
Manfred Lehr gegenüber<br />
dem nÖ Wirtschaftspressedienst<br />
fest.<br />
FotoLiA/MixAGe<br />
christiAn houdek FÜr Österreichische Post AG<br />
herausforderungen<br />
Motivationslosigkeit bedroht Post<br />
Die neue Post braucht laut gewerkschafter martin palensky manager, die voll hinter ihren mtarbeitern stehen - und nicht bloß personal reduzieren<br />
das Post-<br />
Management<br />
muss seine<br />
Mitarbeiter aus<br />
der negativst<strong>im</strong>mung<br />
herausholen.<br />
rosig ist die st<strong>im</strong>mung<br />
nicht unter den sozialdemokratischenVertretern<br />
<strong>im</strong> Zentralbetriebsrat<br />
der Post AG. das debakel bei<br />
den jüngsten Personalvertretungswahlen,<br />
bei denen die<br />
FsG acht Prozent verloren<br />
hat und auf 51 Prozent abgesunken<br />
ist, was den rücktritt<br />
von Postgewerkschaftschef<br />
Gerhard Fritz zur Folge hatte,<br />
führt Zentralbetriebsratschef<br />
Martin Palensky auf „einen<br />
vierjährigen Wahlkampf mit<br />
streit und diffamierungen seitens<br />
der Fraktion christlicher<br />
Gewerkschafter“ zurück. die<br />
unkultur müsse bald ad acta<br />
gelegt werden, sagt er. denn<br />
MediAProjekte<br />
Freude könne damit nur Postvorstandsvositzender<br />
Georg<br />
Pölzl haben, der in seinem<br />
ersten jahr 259 Postfilialen<br />
geschlossen und dafür 346<br />
Postpartner gewonnen hat.<br />
Aber hat die Postgewerkschaft<br />
nicht in ihrem kampf<br />
<strong>um</strong> jede Filiale und <strong>um</strong> Arbeitsplätze<br />
zuletzt sehr stark<br />
nachgelassen? 2007, als es <strong>um</strong><br />
den Abbau von zehn Prozent<br />
von insgesamt 12.000 Zustellerposten,<br />
die schließung<br />
von 310 Postämtern und den<br />
laut Gewerkschaft „gefährlichen<br />
Börsegang“ ging, gab es<br />
noch einen von Fritz angeführten<br />
trauermarsch unter<br />
dem Motto: „erst stirbt die<br />
Post, dann stirbt das Land“. Palensky<br />
meint, man habe sich<br />
verantwortungsvoll verhalten<br />
müssen, <strong>um</strong> bei forcierten restrukturierungsmaßnahmen<br />
seitens des Managements<br />
nicht noch mehr Ängste unter<br />
den kollegen zu schüren.<br />
Mittlerweile haben laut Palensky<br />
die Postmitarbeiter<br />
verstanden, dass sie in einem<br />
börsenotierten unternemen<br />
„in einer anderen Welt“ leben.<br />
„Wir haben den Menschen<br />
zu helfen, wenn sie in eine<br />
extremsituation kommen,<br />
wenn das Management Maßnahmen<br />
z<strong>um</strong> Personalabbau<br />
setzt“, sagt Palensky. eine stark<br />
negativ aufgeladene st<strong>im</strong>mung<br />
<strong>im</strong> unternehmen, die<br />
doch Platz gegriffen habe und<br />
auch von der breiten Masse<br />
der Postkunden gespürt werde,<br />
sei für die Personalvertreter<br />
nicht sehr hilfreich. „Man<br />
soll bei der Wahrheit bleiben<br />
und sagen, was sich in einem<br />
börsenotierten unternehmen<br />
alles verändert“, sagt Palensky.<br />
„Aber was die kollegen jetzt<br />
nicht brauchen, sind Verunsi-<br />
▸ Liberalisierung<br />
postler sollen nicht nur geknechtet werden<br />
Qualität ist nach den<br />
Worten von Postgewerkschafter<br />
Martin<br />
Palensky jenes kriteri<strong>um</strong>, das<br />
die Post auf einem liberalisierten<br />
Markt überlebensfähig<br />
machen wird. ob man die erforderliche<br />
Qualität mit Postpartnern<br />
erreichen werde, sei<br />
dahingestellt. eine von Beratern<br />
am grünen tisch für eine<br />
Power-Präsentation entworfene<br />
Alternative zu den Postfilialen<br />
müsse noch lange nicht<br />
be<strong>im</strong> kunden ankommen. „jeder<br />
einzelne Postler weiß das<br />
Martin Palensky: Verantwortungs<br />
volles handeln ist gefragt<br />
aus erfahrung“, sagt Palensky.<br />
durch die am 1. jänner 2011<br />
kommende Vollliberalisierung<br />
des Briefmarktes sei das<br />
Post-Management ganz stark<br />
gefordert. das Management<br />
muss, wie Palensky sagt, in<br />
erster Linie auf eine bestens<br />
motivierte Mannschaft Wert<br />
legen. „es muss auch das Bewusstsein<br />
vorherrschen, die<br />
Besten zu sein und sein zu<br />
wollen.“ und schließlich dürfe<br />
man Mitarbeiter „nicht nur<br />
knechten“, sondern ihnen vermitteln,<br />
„dass wir als bestes<br />
<strong>Logistik</strong>unternehmen dieses<br />
Landes in die Liberalisierung<br />
gehen“. das wären nach Palensky<br />
Managementansätze,<br />
bei denen die Belegschaft<br />
sofort mitginge, weil sie dann<br />
spüre, dass das Management<br />
hinter ihr steht. „nur Personal<br />
abbauen und den kollegen<br />
vorgeben, alles noch schneller<br />
zu machen, weil jetzt die Liberalisierung<br />
kommt, oder dem<br />
Briefträger noch drei rucksäcke<br />
<strong>um</strong>hängen, das wird nicht<br />
funktionieren.“ so bringe man<br />
die eigene Mannschaft <strong>um</strong>.<br />
cherungen und ein schw<strong>im</strong>men<br />
auf einer populistischdemagogischen<br />
Welle, wo<br />
ein streik nach dem anderen<br />
ausgerufen wird.“<br />
Postämterschließungen<br />
seien ein massives thema,<br />
gewerkschaftlich habe man<br />
dem nie zugest<strong>im</strong>mt. die<br />
▸ Mitarbeiter<br />
angst <strong>um</strong> arbeitsplatz<br />
das größte Problem,<br />
mit dem sich die<br />
Postgewerkschaft<br />
derzeit auseinanderzusetzen<br />
hat, ist die Angst unter<br />
24.000 Mitarbeitern - so<br />
viele sind derzeit wahlberechtigt<br />
- <strong>um</strong> den Arbeitsplatz.<br />
seit jahren werde<br />
den Postlern ein sehr flexibles<br />
denken abverlangt,<br />
das habe sich seit dem Börsegang<br />
verschärft. „da sind<br />
wir auf einem Level, das<br />
durchaus mit der Privatwirtschaft<br />
zu vergleichen<br />
ist“, meint Gewerkschafter<br />
Palensky. Vom Beamtendenken<br />
sei man weit ent-<br />
fernt. das von ex-Post-chef<br />
Anton Wais eingeführte karriere-<br />
und entwicklungscenter,<br />
in dem 500 nicht mehr<br />
gebrauchte Mitarbeiter „wie<br />
in einem Abschiebebahnhof“<br />
gehalten werden, ohne eine<br />
Aussicht auf karriere zu haben,<br />
werde „Gott sei dank“<br />
von Georg Pölzl jetzt aufgelöst.<br />
denn es dürfe nicht sein,<br />
dass die Post jährlich eine<br />
Fluktuation von mehreren<br />
hundert Leuten habe, es aber<br />
für 500 Mitarbeiter <strong>im</strong> karrierecenter<br />
keine Arbeit gebe.<br />
ein erfolg wäre die Auflösung,<br />
wenn man für diese kollegen<br />
einen Arbeitsplatz fände.<br />
▸ Paketdienst<br />
mendes abgang tut weh<br />
nur weil wir eine AG<br />
und börsenotiert<br />
sind, muss es den<br />
Post-Mitarbeitern nicht<br />
schlecht gehen“, meint<br />
Martin Palensky. in diesem<br />
Zusammenhang verweist<br />
er als Beispiel auf den<br />
Paketvorstand der Post,<br />
carl-Gerold Mende, der<br />
seit seinem ersten tag <strong>im</strong><br />
juni 2008 bei der Post AG<br />
in jour fixe-sitzungen seine<br />
rund 5500 Mitarbeiter<br />
<strong>im</strong>mer ins Geschehen miteinbezogen<br />
habe.<br />
Menschen fühlten sich bei<br />
Postpartnern, vor allem wenn<br />
es <strong>um</strong> Finanzdienstleistungen<br />
gehe, nicht sehr wohl. Bei<br />
gewerkschaftlichen kampfmaßnahmen<br />
müsse man<br />
aber <strong>im</strong>mer bedenken, „was<br />
am ende es tages herauskommt“.<br />
– Fg<br />
die angekündigte trennung<br />
Mendes von der Post<br />
findet Palensky „außerordentlich<br />
schade“. die Marktsituation<br />
<strong>im</strong> Paketbereich werde<br />
nicht einfacher, Mende habe<br />
gute ergebnisse zu stande<br />
gebracht, verlorene Geschäfte<br />
zurückgeholt. „Wir brauchen<br />
dort einen Mann mindestens<br />
gleichen kalibers wie Mende“,<br />
sagt Palensky. er wünscht<br />
sich, dass auch in anderen<br />
Vorstandsbereichen so wie<br />
bis jetzt <strong>im</strong> Paketbereich<br />
agiert wird.
Report<br />
I MIttwoch, 6. oktober 2010<br />
<strong>Logistik</strong><br />
ennshafen<br />
Deutlicher Aufschwung 2010<br />
ennshafen versteht sich als Drehscheibe zu den Nordseehäfen und als Anfangs- und Endpunkt des Wasserweges z<strong>um</strong> Schwarzen Meer<br />
investitionen<br />
in die<br />
infra struktur<br />
machen sich für<br />
den ennshafen<br />
jetzt bezahlt.<br />
die weltweit zweitg<br />
r ö ß t e r e e d e r e i<br />
msC mediterranean<br />
shipping Company hat vor<br />
kurzem ein weiteres Containerdepot<br />
<strong>im</strong> ennshafen eröffnet,<br />
der nun alle namhaften<br />
reedereien zu seinen kunden<br />
zählt. msC betreibt insgesamt<br />
419 Containerschiffe mit einer<br />
Gesamtkapazität von rund<br />
1,734.000 teU und hat direkte<br />
Verbindung zu sechs kontinenten<br />
sowie 335 häfen weltweit.<br />
auf 200 Liniendiensten<br />
werden jährlich etwa zehn<br />
millionen teU tranportiert.<br />
das <strong>im</strong> jahre 1970 gegründete<br />
private Unternehmen konnte<br />
neue kunden gewinnen,<br />
die ihre Geschäfte bereits<br />
über den Containerterminal<br />
ennshafen abwickeln. das<br />
sei ausschlaggebend für die<br />
errichtung des msC-depots<br />
<strong>im</strong> ennshafen gewesen, sagt<br />
hafen-Chef Christian steindl.<br />
für den Containerterminal<br />
bedeute der start des Containerdepots<br />
von msC ein<br />
mediaprojekte<br />
Hafen-Chef Christian Steindl: Bewusstsein für Wasserweg fehlt noch<br />
enormes entwicklungspotenzial<br />
hinsichtlich des weiteren<br />
ausbaus der Ganzzugverbindungen<br />
zu den seehäfen, <strong>um</strong><br />
den service für die verladende<br />
Wirtschaft noch zu verbessern<br />
und opt<strong>im</strong>ale Bedingungen<br />
für eine vernetzte <strong>Logistik</strong><br />
zu schaffen. ständige investitionen<br />
in den ausbau der<br />
infrastruktur <strong>im</strong> ennshafen<br />
- wie zuletzt be<strong>im</strong> Übergabebahnhof,<br />
durch anlegen neuer<br />
Gleise und durch die neue<br />
ka<strong>im</strong>auer, die ende november<br />
fertig wird - machen sich<br />
bereits bezahlt, sagt steindl.<br />
das unterstreichen auch<br />
die aktuellen Umschlagzahlen<br />
2010: mit 145.551 teU<br />
- per august - konnte der Containerterminal<br />
bereits eine<br />
steigerung von 41 prozent<br />
gegenüber dem Vorjahr verbuchen.<br />
insgesamt erwartet<br />
sich steindl für heuer ein er-<br />
gebnis von 215.000 teU. der<br />
bisherige rekord mit 191.000<br />
teU <strong>im</strong> jahr 2008 wird damit<br />
getoppt. <strong>im</strong> vergangenen jahr<br />
ist der Umschlag <strong>im</strong> Containerterminal<br />
<strong>um</strong> 17 prozent<br />
auf 159.000 teU eingebrochen.<br />
auch be<strong>im</strong> Wasser/Land-<br />
Umschlag <strong>im</strong> ennshafen<br />
gab es einen deutlichen aufschwung:<br />
mit 423.788 tonnen<br />
wurde sogar das ergebnis von<br />
2008 (380.368 tonnen) vor<br />
der Wirtschaftskrise übertroffen.<br />
der ausbau der schiene <strong>im</strong><br />
tr<strong>im</strong>odalen ennshafen ist für<br />
steindl vordringlichstes anliegen.<br />
ennshafen sieht sich<br />
als drehscheibe für die nordseehäfen<br />
hamburg, Bremerhaven,<br />
rotterdam mit künftig<br />
starker ostausrichtung und<br />
hat starke Bahnanbindungen<br />
an Wien und Linz. Von<br />
Wien gehen 100 Ganzzüge<br />
pro Woche in beide richtungen,<br />
ennshafen liegt bei 90.<br />
steindl will gemeinsam mit<br />
dem hafen Wien die internationalisierungvorantreiben.<br />
eine Zug-anbindung des<br />
mierka donauhafens krems<br />
über eine antennenverbindung<br />
ist das Ziel, Graz soll<br />
in weiterer folge dazustoßen.<br />
auf der südachse soll<br />
der slowenische hafen koper<br />
bis 2011 mit einer Ganzzugsverbindung<br />
hinzukommen. in<br />
dem Zusammenhang bricht<br />
steindl eine Lanze für den<br />
ausbau der pyhrnbahn, „was<br />
wichtiger wäre als so mancher<br />
tunnelbau“.<br />
der Bahnanteil am Gesamt<strong>um</strong>schlag<br />
beträgt 42 prozent,<br />
der Wasser/Land-Umschlag<br />
macht 18 prozent aus, 40 prozent<br />
entfallen auf die straße.<br />
die von der eU für 2020 angestrebte<br />
Verdoppelung des<br />
Güterverkehrs auf der donau<br />
hält steindl für nicht realistisch.<br />
„man kann froh sein,<br />
wenn man 50 prozent schafft.“<br />
das flussbauliche Gesamtprojekt<br />
östlich von Wien sei<br />
dafür „enorm wichtig, damit<br />
die planbarkeit steigen kann“.<br />
Bei straubing gebe es nach<br />
wie vor ein durchlässigkeitsproblem.<br />
das schifffahrtshindernis<br />
eisenbahnbrücke<br />
deggendorf in deutschland ist<br />
seit ende september 2010 mit<br />
eröffnung einer neuen, 10,18<br />
meter hohen Brücke beseitigt.<br />
mediaprojekte<br />
ennshafen<br />
Vernetzung geplAnt<br />
Monika Unterholzner soll den<br />
Hafen Wien internationalisieren.<br />
Ein Strategieplan wird erstellt.<br />
Seite 12<br />
▸ logistiklösungen<br />
Neue Straße – neuer Auftrag<br />
Bei vielen Verladern<br />
und auch in der industrie<br />
fehle noch<br />
das Bewusstsein für die<br />
Leistungsfähigkeit der Wasserstraße<br />
donau, meint<br />
ennshafen-Chef Christian<br />
steindl. dafür plane<br />
man das Wasserstraßeninformationszentr<strong>um</strong>,<br />
ein<br />
Gemeinschaftsprojekt mit<br />
der via donau, das nächstes<br />
jahr eröffnet werden soll.<br />
„Unsere aufgabe ist, den<br />
von der industrie ausgeschriebenen<br />
<strong>Logistik</strong>bedarf<br />
auch <strong>im</strong> hinblick auf Binnenschifffahrtslösungen<br />
zu analysieren.“ meistens<br />
werde als erstbeste Lösung<br />
der Lkw herangezogen, <strong>im</strong><br />
9<br />
ennshafen<br />
ausnahmefall die schiene.<br />
trotzdem freut sich steindl<br />
auf die neue straßenanbindung<br />
an steyr, die am 23. oktober<br />
eröffnet wird. dann wird<br />
es <strong>im</strong> ennshafen eine dritte<br />
autobahnanbindung geben,<br />
und die B1 mündet direkt in<br />
den standort. steindl wurde<br />
soeben von BmW steyr,<br />
„einem prestigekunden, den<br />
wir uns langfristig erhalten<br />
wollen“, mit der abwicklung<br />
der kompletten seefracht<br />
beauftragt. die neue direktanbindung<br />
an steyr erspare<br />
30 minuten <strong>im</strong> rundlauf.<br />
ennshafen hat 42 mitarbeiter<br />
und setzt sechs millionen €<br />
<strong>um</strong>. 52 Unternehmen haben<br />
sich hier bereits angesiedelt.<br />
Der Container-Bereich läuft <strong>im</strong> Ennshafen heuer besonders gut
10 LoGistik<br />
an vier<br />
standorten<br />
südöstlich von<br />
Wien werden<br />
gigantische<br />
<strong>Logistik</strong>zentren<br />
hochgezogen.<br />
Betrachtet man die pläne<br />
von <strong>Logistik</strong>- und<br />
Lagerflächen-investoren,<br />
bekommt man den<br />
eindruck, der gesamte südosten<br />
<strong>im</strong> Umland von Wien<br />
wird mit derartigen Zentren<br />
zugepflastert. aber die Zeit<br />
scheint reif zu sein für derartige<br />
mietobjekte. andreas<br />
Liebsch, Ceo der Go asset<br />
<strong>im</strong>mobilienentwicklungs- und<br />
Beteiligungs Gmbh in Wien,<br />
der für das tiroler Bauunternehmen<br />
fröschl den sogenannten<br />
airpark Vienna in<br />
fischamend, in unmittelbarer<br />
nähe z<strong>um</strong> airport Vienna,<br />
konzipiert, glaubt, dass flexibilität<br />
für <strong>Logistik</strong>er und<br />
spediteure zunehmend eine<br />
rolle spiele. man gehe weg<br />
von eigenen objekten und<br />
miete sich lieber in <strong><strong>Logistik</strong>center</strong>n<br />
ein, in denen man<br />
sich - je nach Geschäftslage<br />
- auch rasch verändern und<br />
anpassen könne.<br />
den südosten Wiens sieht<br />
Liebsch für derartige projekte<br />
als besonders geeignet<br />
an. in flughafennähe will er<br />
mit dem airpark Vienna drei<br />
mietergruppen ansprechen:<br />
Unternehmen, die von der<br />
nähe Wiens und dem Wiener<br />
Umland profitieren wollen,<br />
aircargo-affine <strong>Logistik</strong>er und<br />
spediteure, die in Österreich<br />
sitzen wollen, ostösterreich<br />
und auch den Cee-ra<strong>um</strong><br />
pixeL art LaB<br />
versorgen wollen. mit seinen<br />
<strong>Logistik</strong>kapazitäten sei der<br />
flughafen Wien am L<strong>im</strong>it,<br />
meint Liebsch. 2010 habe<br />
der Bereich Luftfracht mit<br />
einem 30-prozentigen plus<br />
abgehoben.<br />
das 60 millionen €-projekt<br />
des airparks Vienna entsteht<br />
auf einem mehr als 20 hektar<br />
großen areal. Wann gebaut<br />
wird, steht noch nicht fest.<br />
Wenn die Vorvermietung die<br />
50-prozent-Quote erreicht<br />
hat, dann soll mit dem Bau<br />
gestartet werden. Bis ende<br />
dieses jahres soll der erste<br />
mietvertrag abgeschlossen<br />
sein. es handle sich <strong>um</strong> einen<br />
nutzer, der drei unterschiedliche<br />
Bauteile brauche, „eine<br />
Betriebsanlage für sich selbst“,<br />
wie Liebsch sagt. der gesamte<br />
ausbau des airparks Vienna<br />
soll in drei phasen erfolgen,<br />
die auch parallel ablaufen können.<br />
der erste teil könnte anfang<br />
2012 übergeben werden.<br />
<strong>im</strong> endausbau soll es hier <strong>Logistik</strong>flächen<br />
<strong>im</strong> ausmaß von<br />
70.000 Quadratmetern geben.<br />
die mietkosten sollen rund<br />
sechs € pro Quadratmeter betragen.<br />
die Vermarktung läuft<br />
gemeinsam mit otto <strong>im</strong>mobilien.<br />
errichtet wird der airpark<br />
Vienna vom Bauunternehmen<br />
Goldbeck-phomberg.<br />
KURIER<br />
MittWoCH, 6. oktoBEr 2010<br />
miet-<strong>im</strong>mobilien <strong>im</strong> Vormarsch<br />
logistikcenter schießen wie Schwammerl aus<br />
<strong>im</strong> endausbau soll der Airpark Vienna in Fischamend <strong>Logistik</strong>flächen <strong>im</strong> Ausmaß von 70.000 Quadratmetern bieten<br />
▸ prologis<br />
<strong>Logistik</strong>-Park in H<strong>im</strong>berg n<strong>im</strong>mt endlich Gestalt an<br />
das seit Langem von<br />
proLogis angekündigte<br />
projekt eines<br />
<strong>Logistik</strong>-parks in h<strong>im</strong>berg,<br />
südöstlich von Wien, n<strong>im</strong>mt<br />
Gestalt an. nach nur zwe<strong>im</strong>onatiger<br />
Bauzeit gab´s dieser<br />
tage die Gleichenfeier für<br />
den ersten Bauabschnitt,<br />
eine 10.000 Quadratmeter<br />
große halle, die ende jänner<br />
2011 die LGi Logistics Group<br />
international beziehen wird.<br />
LGi gehört zu europas führenden<br />
Unternehmen <strong>im</strong> Bereich<br />
kontraktlogistik. „der<br />
standort Wien hat für uns als<br />
Brückenkopf in richtung osten<br />
einen hohen strategischen<br />
stellenwert. daher haben wir<br />
unser gesamtes konzept auf<br />
Wachst<strong>um</strong> ausgerichtet. die<br />
neue halle und deren flexible<br />
erweiterungsmöglichkeiten<br />
bieten uns genug ra<strong>um</strong>, <strong>um</strong><br />
die kapazitäten in Zukunft<br />
weiter auszubauen“, sagt Björne<br />
raetzell, managing director<br />
finance bei LGi.<br />
„Wir freuen uns sehr darüber,<br />
dass wir nunmehr seit<br />
drei jahren einen professionellen<br />
<strong>Logistik</strong>dienstleister<br />
wie LGi bei seinen expan-<br />
mediaprojekte<br />
Wien ist für LGi CFo Björne raetzell<br />
Brückenkopf in richtung osten<br />
sionsplänen begleiten und<br />
jetzt auch in Österreich eine<br />
moderne standortlösung anbieten<br />
können“, sagt sascha<br />
petersmann, Vice president<br />
austria, south Germany and<br />
switzerland von proLogis.<br />
mehr als 300 internationale<br />
konzerne haben ihre osteuropazentrale<br />
in Wien und<br />
damit in unmittelbarer nähe<br />
zu h<strong>im</strong>berg. Zudem sei durch<br />
die gute Verkehrsinfrastruktur<br />
eine schnelle erreichbarkeit<br />
bedeutender europäischer<br />
Wirtschaftszentren gewährleistet<br />
„das macht diesen<br />
<strong>Logistik</strong>standort langfristig<br />
interessant“, betont petersmann.<br />
die Wahl des standortes<br />
spiele schließlich mit<br />
Blick auf den Wettbewerb für<br />
den wirtschaftlichen erfolg<br />
eines <strong>Logistik</strong>unternehmens<br />
zunehmend eine wichtige<br />
rolle.<br />
„Wer die strategisch richtige<br />
entscheidung trifft, kann seine<br />
prozesse effizienter gestalten<br />
und substanzielle einsparungen<br />
erzielen“, sagt petersmann.<br />
hinzu komme, dass<br />
<strong>Logistik</strong>unternehmen auch<br />
mehr auf die energieeffizienz<br />
ihrer <strong>im</strong>mobilien achten.<br />
„Grün“ gelte in der supply-<br />
Chain-Branche inzwischen als<br />
„Best practice“, weil sich durch<br />
bessere energiestandards die<br />
Betriebskosten erheblich reduzieren<br />
ließen. so ermittelte<br />
das proLogis-research-team<br />
in einer Untersuchung, dass<br />
sich durch den einsatz nachhaltiger<br />
technologien und einer<br />
entsprechenden Bauweise<br />
der energieverbrauch von<br />
<strong>Logistik</strong><strong>im</strong>mobilien erheblich<br />
verringern lässt. ein Vergleich<br />
von <strong>Logistik</strong>gebäuden unterschiedlicher<br />
Baualtersklassen<br />
mediaprojekte<br />
Von einer Überkapazität<br />
an <strong>Logistik</strong>- und Lagerflächen<br />
<strong>im</strong> Umfeld Wiens kann<br />
laut Liebsch keine rede sein.<br />
„davon sind wir weit entfernt,<br />
weil es einen klaren trend<br />
weg von der eigenen <strong>im</strong>mobilie<br />
hin zur einmietung gibt.“<br />
seinen eigenen standort<br />
in fischamend baut auch<br />
die internationale spedition<br />
cargo-partner aus. die Umschlag-<br />
und regallagerflächen<br />
werden <strong>um</strong> 5500 Quadratmeter<br />
erweitert. als Benutzer<br />
hat cargo-partner jedoch<br />
nicht fremde mieter, sondern<br />
seine eigenen kunden <strong>im</strong> Visier.<br />
diese könnten, wie es bei<br />
cargo-partner heißt, mindestens<br />
zehn prozent einsparen,<br />
wenn sie ihr eigenes Lager<br />
dafür schließen. details z<strong>um</strong><br />
ausbau gibt cargo-partner<br />
noch nicht bekannt, weil das<br />
Unternehmen nichts von ankündigungspolitik<br />
hält.<br />
riesenfläche Ähnlich riesig wie<br />
der airpark Vienna soll auch<br />
der proLogis park in h<strong>im</strong>berg<br />
bei Wien <strong>im</strong> endausbau werden.<br />
mehr als 70.000 Quadratmeter<br />
<strong>Logistik</strong>- oder produktionsfläche<br />
und flexibel<br />
gestaltbare Bürorä<strong>um</strong>e soll es<br />
hier einmal geben. proLogis<br />
wirbt mit einer nachhaltigen,<br />
hochmodernen Bauweise,<br />
wodurch mieter mit einem<br />
enormen einsparungspotenzial<br />
bei den energiekosten<br />
rechnen könnten. proLogis<br />
will die individuellen anforderungen<br />
von mietern in<br />
der frühen Bauphase flexibel<br />
und zügig realisieren, denn<br />
die gewünschte <strong>im</strong>mobilie<br />
könne in etwa fünf bis sechs<br />
monaten bezugsfertig sein.<br />
„mit der nähe z<strong>um</strong> internationalen<br />
flughafen schwechat<br />
und der direkten anbindung<br />
an die anrainerstaaten slowenien,<br />
Ungarn, tschechien<br />
und die slowakei bietet der<br />
proLogis park h<strong>im</strong>berg<br />
Dachgleiche bei prologis in H<strong>im</strong>berg: <strong>im</strong> Jänner 2011 zieht LGi auf 10.000 Quadratmetern Lagerfläche ein<br />
verdeutliche die Brisanz: je<br />
älter das Gebäude, desto höher<br />
der energieverbrauch und<br />
damit die Betriebskosten.<br />
das 1,32 hektar große<br />
areal des proLogis-parks<br />
hat kapazität für weitere<br />
rund 60.000 Quadratmeter<br />
<strong>Logistik</strong>fläche sowie für zirka<br />
2800 Quadratmeter Bürofläche.<br />
„Wir sind damit in der<br />
Lage, sehr schnell und vor allem<br />
flexibel auf anfragen zu<br />
reagieren“, sagt petersmann.<br />
eine anmietung von 5000<br />
Quadratmetern sei ebenso<br />
möglich wie die realisierung<br />
größerer, zusammenhängen-<br />
➙<br />
der einheiten. proLogis ist ein<br />
weltweiter anbieter von <strong>Logistik</strong><strong>im</strong>mobilien<br />
mit mehr als<br />
44 millionen Quadratmeter<br />
Lagerfläche in nordamerika,<br />
europa und asien. das Unternehmen<br />
vermietet seine<br />
<strong>im</strong>mobilien an mehr als 4400<br />
kunden.
KURIER<br />
MittWoCH, 6. oktoBEr 2010 LoGistik 11<br />
dem Boden<br />
ideale Voraussetzungen als<br />
Zukunftsstandort mit entwicklungspotenzial<br />
<strong>im</strong> herzen<br />
europas“, meint sascha<br />
petersmann, Vice president<br />
austria, south Germany &<br />
switzerland bei proLogis.<br />
für den ersten mieter,<br />
die LGi Logistics Group<br />
international (siehe substory<br />
unten), hat proLogis<br />
soeben eine <strong>Logistik</strong>halle<br />
mit einer fläche von 10.000<br />
Quadratmetern fertig gestellt.<br />
die LGi Logistics<br />
Group international ist<br />
ein <strong>Logistik</strong>dienstleister<br />
mit 1800 mitarbeitern an<br />
35 standorten in europa.<br />
1995 entstanden aus hp<br />
deutschland, ist LGi heute<br />
100-prozentige tochter der<br />
Willi Betz Unternehmensgruppe<br />
und zählt zu den<br />
führenden Unternehmen<br />
in der europäischen kontraktlogistik.<br />
LGi konzipiert<br />
und betreibt für Unternehmen<br />
aus den Bereichen<br />
automotive, electronics,<br />
industrial und health Care<br />
die Lagerlogistik, produktionsprozesse<br />
und das<br />
transportmanagement.<br />
in enzersdorf an der<br />
fischa errichtet die firma<br />
Cargoterminal (siehe<br />
rechts) auf dem 34 hektar<br />
großen Gelände einer<br />
ehemaligen japanischen<br />
spinnerei Liegenschaften<br />
für <strong>Logistik</strong>- und industrieunternehmen.<br />
in einem<br />
ersten schritt baut Cargoterminal<br />
<strong>Logistik</strong>hallen<br />
mit einer Gesamtgröße<br />
von 50.000 Quadratmetern.<br />
▸ Cargoterminal<br />
Ambitionierte Ausbaupläne<br />
seine flächen hat LagerlogistikerCargoterminal<br />
mit dem kauf<br />
einer ehemaligen, von japanern<br />
gebauten und zugrunde<br />
gegangenen spinnerei in<br />
enzersdorf an der fischa seit<br />
2008 auf 36.000 Quadratmeter<br />
verdreifacht.<br />
2009 erzielte eigentümer<br />
ernst C. strobl, der vorher<br />
<strong>im</strong> dreieinhalb kilometer<br />
entfernten fischamend auf<br />
13.000 Quadratmetern schon<br />
aus allen nähten platzte, ein<br />
Umsatzplus von 50 prozent.<br />
das jahr 2009 war allerdings<br />
weniger profitabel als das<br />
jahr davor. heuer plant er<br />
eine 25-prozentige Umsatzsteigerung.<br />
exakte Zahlen<br />
nennt strobl nicht. die mitarbeiterzahl<br />
hat er in den vergangenen<br />
zwei jahren auf 20<br />
verdoppelt - mit Leiharbeitern<br />
beschäftigt er jetzt insgesamt<br />
30 Leute.<br />
Cargoterminal gibt es seit<br />
1988 und ist auf reine Lagerhaltung<br />
spezialisiert. „Unsere<br />
Lagermöglichkeiten reichen<br />
vom klassischen Blocklager<br />
bis hin z<strong>um</strong> abgetrennten<br />
aktenlager oder z<strong>um</strong> privaten<br />
Car-storage. Bezahlt wird<br />
lediglich die tatsächlich genutzte<br />
Quadratmeter-fläche,<br />
solange sich die Ware <strong>im</strong><br />
Lager befindet - ohne fristenbindung.“<br />
1992 hat strobl<br />
in Wien auch den privaten<br />
flugdienst City-jet gegründet.<br />
der Unternehmer ist damit<br />
sehr zufrieden. „City-jet läuft<br />
sehr profitabel.“<br />
jetzt will strobl auf dem<br />
Rail Cargo Austria<br />
Gesamtlogistik auf höchstem Niveau<br />
rail Cargo austria (rCa) ist der führende Gesamtlogistikanbieter in mittel-, südost- und<br />
osteuropa. die strategischen Geschäftsfelder und die tochtergesellschaften von dem international<br />
agierenden Unternehmen sorgen dafür, dass rCa den kunden Gesamtlösungen aus<br />
einer hand anbieten kann.<br />
Starkes Netzwerk für opt<strong>im</strong>ale <strong>Logistik</strong>lösungen<br />
rail Cargo austria bietet als Gesamtlogistikdienstleister maßgeschneiderte <strong>Logistik</strong>- und<br />
transportlösungen - für jedes transportgut, alle Branchen und individuelle kundenbedürfnisse.<br />
entlang der gesamten Wertschöpfungskette steht ein hochprofessioneller, flächendeckender<br />
service zur Verfügung. rCa gewährleistet den einsatz und die opt<strong>im</strong>ale kombination aller<br />
Verkehrsträger: schiene, straße, Wasser und Luft. eine wesentliche Grundlage für die hohe<br />
Qualität der transport- und <strong>Logistik</strong>dienstleistungen stellt das dichte internationale netzwerk dar.<br />
Zusammen mit konzerntöchtern und kooperationspartnern bündelt der Gesamtlogistikdienstleister<br />
die transportströme zu direkten Zügen von und in die wichtigsten Wirtschaftszentren<br />
europas. attraktive Güterzugexpressverbindungen sind dabei das rückgrat und sorgen für<br />
raschen, sicheren und qualitativ hochwertigen transport ihrer Güter.<br />
Das Unternehmensprofil<br />
• Cargo & <strong>Logistik</strong> – Gesamtlösungen in der Branchenlogistik<br />
• intermodale <strong>Logistik</strong> – die Verkehrsträger schiene, straße und Wasser in einer transportkette<br />
• kontraktlogistik – haus-haus-Beförderung <strong>im</strong> stückgutbereich in Österreich und europaweit<br />
• Lagerlogistik – opt<strong>im</strong>ale Lösungen für spezielle anforderungen<br />
• speditionslogistik<br />
• anschlussbahnlogistik<br />
Stark in die Zukunft<br />
rail Cargo austria verfolgt eine langfristige internationalisierungsstrategie mit dem Ziel, die<br />
Länder der donauachse auf der <strong>um</strong>weltfreundlichen schiene opt<strong>im</strong>al zu vernetzen.<br />
in den nächsten jahren wird rCa die marktführerschaft in mittel- und südosteuropa weiter<br />
ausbauen. die Basis dafür bildet ein strategisches konzept,<br />
das bereits vor einigen jahren mit gezielten partnerschaften und akquisitionen in<br />
den kernmärkten seinen anfang genommen hat.<br />
324.000 Quadratmeter großen<br />
areal ordentlich ausbauen.<br />
dafür sucht er entsprechende<br />
partner. der Bedarf sei<br />
gegeben, sagt strobl, zudem<br />
liege man verkehrstechnisch<br />
äußerst günstig, 13 kilometer<br />
von der stadtgrenze Wiens<br />
entfernt, <strong>im</strong> Zentr<strong>um</strong> der<br />
twin Citys Wien und Bratislava.<br />
am areal West plant strobl<br />
eine spiegelbildliche Verdoppelung<br />
des bestehenden Gebäudeobjektes.<br />
dieses projekt<br />
sei schon ziemlich konkret<br />
und werde gerade mit einem<br />
internationalen produktionsunternehmen<br />
„diskutiert“. dafür<br />
sollen etwa zwölf bis 15<br />
millionen € investiert werden.<br />
an der Liegenschaft süd,<br />
direkt an der B10, habe man<br />
die möglichkeit, 40.000 Quadratmeter<br />
zu bauen. hier sollen<br />
in etwa 20 bis 25 millionen €<br />
investiert werden. Und auf der<br />
Liegenschaft nord bestehe<br />
auch die möglichkeit, bis zu<br />
50.000 Quadratmeter Lagerflächen<br />
zu errichten. seit zwei<br />
monaten launcht strobl diese<br />
neuen produkte, erstellt mit<br />
kpmG feasibility-studien,<br />
macht finanzierungs- und<br />
mit architekten Baupläne.<br />
die Verwirklichung dieser<br />
ambitionierten pläne soll sich<br />
- wie strobl sagt - zwischen<br />
2012 und 2106 abspielen. Vor<br />
den mitbewerbern airpark<br />
Vienna, proLogis oder cargo-partner<br />
fürchtet sich der<br />
Unternehmer nicht. selbstbewusst<br />
meint er: „Was die<br />
machen, kann ich schon lang.“ ernst C. Strobl hat gewaltige Zukunftspläne<br />
CarGoterminaL<br />
Geprüfte Standards sorgen für Top-Qualität<br />
Um den anforderungen des marktes gerecht zu werden, setzt rCa auf geprüfte standards.<br />
klar definierte prozessabläufe garantieren die höchste sicherheit für die Güter, die prozessüberwachung<br />
sorgt für eine stetige Qualitätsverbesserung der dienstleistungen.<br />
Rail Cargo Austria auf einen Blick<br />
Rail Cargo Austria AG<br />
1030 Wien, Erdberger Lände 40-48<br />
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12 LoGistik<br />
hafen Wien<br />
erarbeitet<br />
strategieplan für<br />
kooperationen<br />
mit anderen<br />
donauhäfen.<br />
möglichst viele mittel<br />
aus der donaustrategie<br />
der eU soll die<br />
Monika unterholzner soll den<br />
Hafen Wien vernetzen<br />
monaten soll gemeinsam<br />
für organisation und inter- mit experten eine strategie<br />
nationalisierung zuständige erarbeitet werden, auf welche<br />
neue Wiener hafen-Chefin drei, vier häfen entlang der<br />
monika Unterholzner, sie donau der hafen Wien aktiv<br />
kommt aus der Wirtschafts- zugehen und mit denen er<br />
agentur Wien, für Wiener kooperieren will. manches<br />
hafenprojekte lukrieren. haben die franzosen schon<br />
„die Warenströme in den erledigt, gibt hinterholzner<br />
vergangenen jahren haben zu. es gebe vom hafen ham-<br />
sich nicht, wie erhofft, auf burg bis hin zu anderen grö-<br />
die donau verlagert, sondern ßeren häfen Bestrebungen,<br />
eher auf den Lkw“, sagt Unter- sich hier best<strong>im</strong>mte Cla<strong>im</strong>s<br />
holzner. der Balkankrieg habe abzustecken. „Und da muss<br />
zudem die donauschifffahrt man eben schauen, wo der<br />
ogistics_DUK 09.10:: 23.09.2010 15:11 Uhr Seite 1<br />
lahmgelegt und Warenströme hafen Wien strategisch noch<br />
von der straße zurückzuho- einen Beitrag leisten kann“,<br />
len. trotzdem soll jetzt die sagt Unterholzner.<br />
donauschifffahrt flussabwärts Zu den von Wien für eine<br />
wieder gestärkt werden. kooperation angepeilten hä-<br />
mit Belgrad gebe es schon fen gehören neben Bratislava<br />
eine Vereinbarung seitens und Györ, wo es schon eine<br />
der stadt Wien, <strong>im</strong> technik- Beteiligung gibt, noch Belgrad<br />
bereich zusammenzuarbeiten und Constanta am schwarzen<br />
und an dem Wiederaufbau meer. der hafen Wien beteiligt<br />
der hafeninfrastruktur mit- sich in diesem Zusammenzuarbeiten.<br />
in den nächsten hang auch am Call der eU-<br />
Still doing it<br />
the old way?<br />
Die ganzheitliche Management-Ausbildung für<br />
Führungskräfte in der <strong>Logistik</strong>.<br />
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hafen Wien<br />
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der Binnenschifffahrt - inwapo<br />
genannt. dabei geht es <strong>um</strong><br />
aufrüstung der eigenen infrastruktur<br />
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KURIER<br />
MittWoCH, 6. oktoBEr 2010<br />
hafen Wien<br />
Auf internationalisierungs-Schienen<br />
größere europäische Häfen stecken ihre Cla<strong>im</strong>s entlang der Donau ab, Wien muss rasch seine eigenen Chancen ergreifen<br />
eU-donaustrategie und <strong>um</strong><br />
eine Vernetzung mit den partnerhäfen<br />
sowie <strong>um</strong> angebote<br />
für eine ganzheitliche Lösungen<br />
entlang einer best<strong>im</strong>mten<br />
<strong>Logistik</strong>kette. die zweite schie-<br />
ne der internationalisierung<br />
ist - wie Unterholzner sagt -<br />
„sehr kundenorientiert“. „Wir<br />
wollen <strong>Logistik</strong>unternehmen<br />
noch stärker ansprechen und<br />
ihnen offensiver die angebote<br />
<strong>im</strong> hafen Wien schmackhaft<br />
machen.“ es sollen nicht nur<br />
inländische, sondern internationale<br />
Unternehmen für<br />
ansiedlungen angesprochen<br />
werden. – FG<br />
Weitere 95 Millionen € für Ausbau<br />
landgewinnung – 25.000 Quadratmeter für ansiedlungen<br />
Wien Hafen-Direktor rudolf Mutz: „Die talsohle dürfte überwunden sein“<br />
das Containergeschäft <strong>im</strong><br />
hafen freudenau in Wien<br />
wächst wieder. in diesem Bereich<br />
agiert der hafen Wien<br />
als zentraler knoten vor allem<br />
<strong>im</strong> Überseecontainerverkehr.<br />
„die rund 145.000 <strong>um</strong>geschlagenen<br />
Containereinheiten <strong>im</strong><br />
ersten halbjahr 2010 bedeuten<br />
ein plus von zehn prozent<br />
gegenüber dem Vergleichszeitra<strong>um</strong><br />
<strong>im</strong> jahr 2009“, sagt<br />
hafen-direktor rudolf mutz.<br />
„der trend geht weiter nach<br />
oben, die talsohle in diesem<br />
Bereich dürfte überwunden<br />
sein.“ insgesamt erzielte der<br />
hafen Wien 2009 einen Umsatz<br />
von 46 millionen € und<br />
ein eGt von 8,5 millionen €.<br />
für Waren verschiedenster<br />
art, von Lebensmitteln über<br />
Unterhaltungselektronik bis<br />
hin zu industriewaren, stehen<br />
<strong>im</strong> freilager des hafens Wien<br />
Lagerhäuser mit einer Ge-<br />
samtfläche von 70.000 Quadratmetern<br />
zur Verfügung.<br />
Weiters verfügt der hafen<br />
Wien über 200.000 Quadratmeter<br />
Lagerflächen <strong>im</strong> freien.<br />
Um das Wachst<strong>um</strong> weiter<br />
zu stärken, investieren die<br />
stadt Wien und der hafen<br />
Wien als Unternehmen der<br />
Wien holding bis 2015 mit<br />
partnern weitere rund 95<br />
millionen € in den ausbau<br />
des hafens. damit wird der<br />
hochwasserschutz weiter<br />
ausgebaut, die Verkehrs- und<br />
hafeninfrastruktur verbessert<br />
und die Lagerkapazitäten<br />
werden nochmals erweitert.<br />
seit dem frühjahr 2010<br />
wird das projekt Landgewinnung<br />
realisiert. in einem<br />
ersten schritt sollen damit<br />
25.000 Quadratmeter nutzfläche<br />
etwa für zusätzliche<br />
Betriebsansiedlungen gewonnen<br />
werden. das Gesamtin-<br />
vestitionsvol<strong>um</strong>en beträgt<br />
zehn millionen €, teilweise<br />
finanziert durch die eU. die<br />
erste ausbaustufe wird mitte<br />
2012 beendet sein. eine<br />
Genehmigung, innerhalb<br />
der kommenden zehn jahre<br />
70.000 Quadratmeter Land,<br />
das ist die fläche von etwa<br />
zehn fußballplätzen, zu gewinnen,<br />
liegt vor.<br />
das areal des hafens Wien<br />
ist rund 3,5 millionen Quadratmeter<br />
groß. die ausbauarbeiten<br />
am Containerterminal<br />
freudenau und <strong>im</strong> hafen albern<br />
haben <strong>im</strong> rahmen des<br />
masterplans für den hafen<br />
Wien auch den Um- und neubau<br />
sowie die Verlegung der<br />
seitenhafenstraße notwendig<br />
gemacht. anfang mai erfolgte<br />
bereits der spatenstich für das<br />
26-millionen-euro-projekt, das<br />
die opt<strong>im</strong>ale erreichbarkeit<br />
des hafens Wien z<strong>um</strong> Ziel hat.
KURIER<br />
MittWoCH, 6. oktoBEr 2010 LoGistik 13<br />
hafen Linz<br />
Ausbau für neue Ansprüche<br />
für neue Bedürfnisse<br />
bringt<br />
harald kronsteiner<br />
den hafen<br />
Linz <strong>um</strong> 36<br />
millionen € auf<br />
Vordermann.<br />
die donau hat - wie bei<br />
allen anderen häfen<br />
in Österreich - auch<br />
für den hafen Linz eine zu<br />
geringe Bedeutung. „Wir wünschen<br />
uns zwar, dass das besser<br />
wird“, sagt Linz hafen-Chef<br />
harald kronsteiner, „aber das<br />
liegt nicht in unserer hand.“<br />
dass sich hier etwas ändert,<br />
müsste es „viel mehr staus<br />
und abgaben für Umweltverschmutzung<br />
geben“, formuliert<br />
kronsteiner provokant.<br />
das würde zwar der donau<br />
helfen, der Verkehrswirtschaft<br />
insgesamt aber nicht. die politik<br />
sei gefordert.<br />
mit dem flussbaulichen Gesamtprojekt<br />
östlich von Wien<br />
werde in Österreich ohnehin<br />
einiges für den Wasserweg<br />
donau getan. obwohl bei<br />
derzeitiger Budgetknappheit<br />
vieles wieder in frage gestellt<br />
werde. stark sei der Wunsch<br />
an deutschland, dass end-<br />
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Die Zeit, die wir einsparen, bleibt Ihnen.<br />
Mit der Ressource Zeit geht DPD besonders sorgfältig <strong>um</strong> – speziell, wenn es sich <strong>um</strong> Ihre Zeit handelt!<br />
Planbare Laufzeiten und verlässliche Zustellung passen einfach in jeden Tagesplan.<br />
DPD. Das schnelle Paket.<br />
linz Hafen-Chef H. kronsteiner<br />
lich der donauengpass bei<br />
straubing beseitigt werde.<br />
„das wird aber der berühmte<br />
Wunsch ans Christkind bleiben.“<br />
ein großes infrastrukturprojekt<br />
werde möglicherweise<br />
an ein paar kilometern in<br />
deutschland scheitern.<br />
<strong>im</strong> hafen Linz beträgt der<br />
Wasser<strong>um</strong>schlag ein drittel<br />
des Gesamt<strong>um</strong>schlags, zwei<br />
drittel macht der Land<strong>um</strong>schlag<br />
aus. Wasser<strong>um</strong>schlag<br />
betrifft die mineralölwirtschaft<br />
<strong>im</strong> tankhafen. einen großen<br />
Bereich macht der düngemittel<strong>um</strong>schlag<br />
von Borealis aus.<br />
der echte Wasser<strong>um</strong>schlag,<br />
den der hafen Linz selbst betreibt,<br />
ist <strong>im</strong> soeben zu ende<br />
gegangenen Wirtschaftsjahr<br />
(per 30. september) sehr gut<br />
gelaufen. hier wird kaliphosphat,<br />
holz, Ziegel, salz und<br />
z<strong>um</strong> teil auch metall <strong>um</strong>geschlagen.<br />
2008/09 betrug<br />
der Gesamt<strong>um</strong>schlag 2,591<br />
Mehr Informationen erhalten Sie unter 0810/810 373 oder www.dpd.at<br />
LinZ aG<br />
Hafenverlandung ist in linz angesagt: 6,2 Hektar Land werden gewonnen, der Containerterminal wird modulartig ausgebaut<br />
millionen tonnen (<strong>im</strong> jahr<br />
davor waren es 3,2 millionen<br />
tonnen) und heuer werden<br />
es rund 2,9 millionen tonnen<br />
sein. das Containergeschäft<br />
ist heuer seit mitte februar<br />
wieder <strong>im</strong> anlaufen. 2008/09<br />
wurden <strong>im</strong> Containergeschäft<br />
176.000 teU (nach 225.000<br />
<strong>im</strong> jahr 2007/08) erzielt, heuer<br />
werden es 180.000 teU sein.<br />
für die erweiterung des<br />
Containerterminals, der<br />
schon 2007/08 an seine kapazitätsgrenzen<br />
gestoßen<br />
sei, wird kronsteiner die<br />
drei hafenbecken <strong>um</strong> je 200<br />
meter verkürzen und so 6,2<br />
hektar Land dazugewinnen.<br />
<strong>im</strong> endausbau soll der hafen<br />
Linz eine Containerkapazität<br />
für etwa 450.000 teU haben.<br />
die hafenverlandung wird elf<br />
millionen € kosten. der ausbau<br />
des Containerterminals<br />
mit neuem kran und diversen<br />
adaptierungen ist mit<br />
20 millionen € veranschlagt.<br />
die hafenverlandung dauert<br />
zwei jahre, parallel dazu soll<br />
bis 2014 das erste modul des<br />
Containerterminalausbaus<br />
fertig sein. für den tiefkühlbereich<br />
wird soeben eine<br />
neue halle <strong>um</strong> fünf millionen<br />
€ errichtet. – FG<br />
www.dpd.at
14 LoGistik<br />
shUtterstoCk/Viktor1<br />
enorme einsparungen<br />
gäbe<br />
es <strong>im</strong> Werkverkehr,<br />
würden<br />
Unternehmen<br />
alle abläufe<br />
opt<strong>im</strong>ieren.<br />
der Werkverkehr hat<br />
grundsätzlich das problem,<br />
dass er vorrangig<br />
als erfüllungsgehilfe des<br />
Verkaufs gesehen wird und<br />
deshalb oft die kosten zu<br />
wenig beachtet werden“, sagt<br />
Berater und <strong>Logistik</strong>-experte<br />
peter Benyr. er hat für das<br />
„<strong>Logistik</strong> fit“-projekt der Wirtschaftskammerniederösterreich<br />
ausgewählte blau-gelbe<br />
Unternehmen unterschiedlicher<br />
Größe und mit verschiedenen<br />
aufgabenstellungen<br />
unter die Lupe genommen<br />
- vom Lebensmittelhandel<br />
bis z<strong>um</strong> schotterwerk, von<br />
der Glaserei bis z<strong>um</strong> metallhandel.<br />
ergebnis: „die einsparungen<br />
pro firma können<br />
jährlich bis zu sechsstellige<br />
euro-Beträge ausmachen.“<br />
dazu müsse man allerdings<br />
alle abläufe vom Lieferanten<br />
bis z<strong>um</strong> kunden betrachten<br />
und opt<strong>im</strong>ieren, sagt Benyr<br />
(tipps zur opt<strong>im</strong>ierung der<br />
<strong>Logistik</strong>leistung <strong>im</strong> kasten<br />
fünf Gebote).<br />
„Wir wollen als Wirtschaftskammer<br />
unseren mitgliedsbetrieben<br />
helfen, potenziale bei<br />
der effizienz ihrer abläufe zu<br />
heben und sie für <strong>Logistik</strong>themen<br />
und ihre einsparungspotenziale<br />
sensibilisieren“,<br />
erklärt WknÖ-präsidentin<br />
sonja Zwazl die motivation<br />
für das pilotprojekt. denn<br />
der <strong>Logistik</strong>-Bereich werde<br />
oft noch vernachlässigt. „da<br />
liegt noch viel Geld auf der<br />
straße.“<br />
Um dieses Geld zu heben,<br />
hat Benyr eine ganze reihe<br />
guter ratschläge parat:<br />
Vor allem gehe es dar<strong>um</strong>,<br />
firmenspezifische Gegebenheiten<br />
zu berücksichtigen.<br />
ein generelles auslagern des<br />
Werkverkehrs an gewerbliche<br />
Beförderer sei oft nicht die<br />
opt<strong>im</strong>ale Variante. es gebe<br />
sehr gute mix-rezepte. jedenfalls<br />
sollte man Leerfahrten<br />
mediaprojekte<br />
KURIER<br />
MittWoCH, 6. oktoBEr 2010<br />
pilotprojekt<br />
Werkverkehr wird für logistik fit gemacht<br />
nicht nur leerkilometer, auch Stehzeiten be<strong>im</strong> Be- und Entladen sind ein bedeutender kostenfaktor<br />
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vermeiden, <strong>Logistik</strong>wissen <strong>im</strong><br />
Unternehmen aufbauen, das<br />
stichwort heißt hier supply<br />
Chain management und die<br />
Verwendung alternativer<br />
treibstoffe überlegen.<br />
Vor einem outsourcen des<br />
Verkehrs müsse man sich die<br />
frage stellen: erhalte ich die<br />
gleiche oder eine bessere<br />
Leistung zu günstigeren kosten?<br />
„es geht dabei aber nicht<br />
<strong>um</strong> den transport allein, auch<br />
themen wie kundenkontakt<br />
spielen eine wichtige rolle“,<br />
sagt Benyr und kommt z<strong>um</strong><br />
schluss: „eine ausgezeichnete<br />
Lösung ist die kombination<br />
aus eigen- und fremdleistung.<br />
dabei sind die stärken beider<br />
partner sorgfältig aufeinander<br />
abzust<strong>im</strong>men, und man darf<br />
sich nicht scheuen, auch unkonventionelle<br />
Lösungswege<br />
zu gehen.“ ein mix-rezept ist<br />
laut Benyr für 90 prozent aller<br />
problemstellungen anwendbar.<br />
man müsse in Unternehmen<br />
lediglich zwei fragen beantworten:<br />
Was ist besser für<br />
den kundenservice und die<br />
Umsetzung der logistischen<br />
aufgabe? Und: Welche Lösung<br />
kommt kurz- und langfristig<br />
günstiger?<br />
Service entscheidet für Christian<br />
moser, WknÖ-Vizepräsident<br />
und Verkehrs-experte, ist<br />
dabei vor allem die service-<br />
Qualität <strong>im</strong> auge zu behalten,<br />
denn: „produkte werden<br />
einander <strong>im</strong>mer ähnlicher.<br />
das service ist künftig der<br />
entscheidende Wettbewerbsfaktor,<br />
dazu gehört z<strong>um</strong> Beispiel<br />
auch die pünktliche<br />
Lieferung.“<br />
▸ Kostenreduzierung<br />
Die Fantasie spielen lassen<br />
nicht nur leere kilometer,<br />
sondern auch<br />
stehzeiten be<strong>im</strong> Be-<br />
und entladen der fahrzeuge<br />
sind ein bedeutender kostenfaktor,<br />
hält <strong>Logistik</strong>-Berater<br />
peter Benyr fest. mit „fantasie“<br />
könne man dagegen angehen.<br />
Benyr rät zur nutzung von<br />
Wechselaufbauten. „damit<br />
kann ich in der regel Überstunden<br />
bei der Verlademannschaft<br />
einsparen und - wenn<br />
ich den vollen Wechselaufbau<br />
be<strong>im</strong> kunden lasse und den<br />
leeren mitnehme - biete ich<br />
auch meinen kunden noch<br />
einen weiteren Vorteil.“ Unbedingt<br />
erforderlich sei, auf eine<br />
WKnÖ-präsidentin Sonja Zwazl: „Viel Geld liegt auf der Straße“<br />
gute kosten- und Leistungserfassung<br />
zu achten, rät der<br />
<strong>Logistik</strong>-Berater seinen kunden.<br />
„prüfen sie alle Veränderungen<br />
auf effizienz, damit sie<br />
nicht kosten mitschleppen,<br />
die gar nicht notwendig sind.“<br />
so eine Veränderung kann<br />
sich übrigens auch durch<br />
neue, alternative treibstoffe<br />
ergeben. autogas ist eine<br />
dieser alternativen, die in relation<br />
z<strong>um</strong> diesel <strong>um</strong> rund<br />
zehn Cent pro Liter billiger<br />
ist. dieselmotoren seien mit<br />
einem aufwand von rund<br />
6000 € <strong>um</strong>rüstbar, erklärt<br />
der transport-fachmann:<br />
„das rechnet sich bei größe-<br />
priVat<br />
Berater Benyr gibt ratschläge<br />
FünF geBote<br />
Schritte z<strong>um</strong> opt<strong>im</strong>alen<br />
Werkverkehr:<br />
• Man muss auf alle fälle<br />
den Werkverkehr z<strong>um</strong><br />
„profitcenter“ machen.<br />
• Auf keinen Fall darf der<br />
Werkverkehr als nebensache<br />
betrachtet werden.<br />
• Wie <strong>im</strong> gewerblichen<br />
Verkehr ist Werkverkehr<br />
genau zu kalkulieren.<br />
• Mit dem Kunden gemeinsam<br />
müssen die <strong>Logistik</strong>leistungen<br />
geplant und<br />
die kosten dafür transparent<br />
gemacht werden.<br />
• leistung und Kosten gehören<br />
schrittweise verbessert.<br />
kunden muss<br />
die Leistungssteigerung<br />
mitgeteilt und ein teil<br />
der reduzierten kosten<br />
weitergegeben werden.<br />
das hält die konkurrenz<br />
auf distanz.<br />
ren kilometerleistungen sehr<br />
rasch.“ Zusatz-plus: die Gas-<br />
„Bausteine“ können <strong>im</strong> fall<br />
einer neu-anschaffung auch<br />
aus einem fahrzeug aus- und<br />
in ein nächstes eingebaut werden.<br />
als alternative steht aber<br />
beispielsweise auch rapsöl<br />
auf der maßnahmen-Liste des<br />
<strong>Logistik</strong>-Beraters; ein „int eressanter<br />
ansatz“ für Gerhard<br />
Zoubek vom Biohof adamah<br />
in markgrafneusiedl, eine der<br />
in nÖ beratenen firmen. er<br />
will jetzt einmal zwei der 15<br />
klein-kühlfahrzeuge, mit denen<br />
er seine Bioware ausliefert,<br />
probeweise auf rapsöl<br />
<strong>um</strong>stellen.
KURIER<br />
MittWoCH, 6. oktoBEr 2010 LoGistik 15<br />
<strong><strong>Logistik</strong>center</strong> in kärnten<br />
Verkehrsknoten werden ausgebaut<br />
Wirtschaftsstandorte<br />
in<br />
kärnten sollen<br />
durch Güterverkehrszentren<br />
aufgewertet<br />
werden.<br />
aufbau von <strong>Logistik</strong>kompetenz<br />
ist ein<br />
vorrangiges Ziel der<br />
entwicklungsagentur kärnten<br />
(eak). „<strong>Logistik</strong> wird zu einem<br />
wichtigen faktor der regionalen<br />
Wirtschaftsentwicklung“,<br />
sagt eak-Geschäftsführerin<br />
sabrina schütz-oberländer.<br />
„kärnten muss eine Verbesserung<br />
der erreichbarkeit<br />
der regionen durch einbindung<br />
in die transnationalen<br />
Verkehrsnetze erwirken. der<br />
anschluss der regionen an<br />
das großrä<strong>um</strong>ige Verkehrsnetz<br />
muss über gut ausgebaute<br />
Verkehrsknoten erfolgen,<br />
an denen der Wechsel der<br />
transportmittel schnell und<br />
kostengünstig erfolgen kann.“<br />
deswegen ist in kärnten<br />
eine aufwertung der standorte<br />
und der gesamten region<br />
durch errichtung und erweiterung<br />
von Güterverkehrszentren<br />
<strong>im</strong> aufbau begriffen.<br />
entWiCkLUnGsaGentUr<br />
Auf einer Fläche von insgesamt 164 Hektar haben sich <strong>im</strong> <strong>Logistik</strong>zentr<strong>um</strong> Fürnitz bereits 36 Unternehmen angesiedelt<br />
oberste priorität hat dabei<br />
der ausbau des Verschiebebahnhofes<br />
fürnitz zu einem<br />
intermodalen Güterverkehrszentr<strong>um</strong><br />
als internatioale<br />
<strong>Logistik</strong>-drehscheibe für den<br />
gesamten alpe-adria-ra<strong>um</strong>.<br />
Zudem soll es zu einer Vernetzung<br />
der <strong>im</strong> Bereich <strong>Logistik</strong><br />
tätigen kmU, einer art virtuellen<br />
Zusammenschlusses von<br />
Unternehmen, kommen.<br />
die <strong>Logistik</strong>offensive der<br />
eak ruht auf den säulen<br />
Wer wie ich viel mit dem Lastkraft-<br />
wagen unterwegs ist, weiß: rund<strong>um</strong> ab-<br />
gesichert sein beruhigt.<br />
Wenn‘s <strong>um</strong> das Produktbündel<br />
flughafen klagenfurt (wo<br />
sich jetzt schenker ansiedelt,<br />
siehe seite 24), auf privaten<br />
Güterverkehrszentren, auf<br />
dem Güterverkehrszentr<strong>um</strong><br />
fürnitz (projekt alpLog), auf<br />
forschung und entwicklung<br />
in einem <strong>Logistik</strong>kompetenzzentr<strong>um</strong><br />
und auf Qualifizierung<br />
durch aus- und Weiterbildung.<br />
die standortentwickung<br />
alpLog Carinthia in fürnitz<br />
sieht <strong>im</strong> Bereich süd an-<br />
Leasing & Versicherung geht,<br />
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siedlungen von speditionen,<br />
dienstleistern und sonstigen<br />
das <strong>Logistik</strong>gewerbe unterstützenden<br />
Bereichen vor.<br />
<strong>im</strong> südteil stehen 125 hektar<br />
zur Verfügung. neben dem<br />
ÖBB-Containerterminal und<br />
-Verschiebebahnhof sind hier<br />
bereits 36 Unternehmen angesiedelt.<br />
auf alpLog nord<br />
entfallen 38,5 hektar, die für<br />
eine großflächige ansiedlung<br />
sowie für handels- und industrieunternehmen<br />
mit einem<br />
naheverhältnis zur <strong>Logistik</strong><br />
geeignet sind.<br />
am westlichen ortsrand<br />
von kühnsdorf soll der interkommunale<br />
Gewerbepark<br />
jauntal entstehen. Von der<br />
ÖBB wird ein anschluss an<br />
die neue koralmbahn eingefordert.<br />
mit der Umsetzung eines<br />
<strong>Logistik</strong>zentr<strong>um</strong>s am flughafen<br />
klagenfurt wurde vor<br />
kurzem begonnen. seitens<br />
der flughafen Betriebs Gmbh<br />
wurde die eak gebeten, sie<br />
bei der errichtung eines <strong>Logistik</strong>zentr<strong>um</strong>s<br />
zu unterstützen.<br />
stark setzt kärnten auf die<br />
Baltisch-adriatische Bahn-<br />
Verkehrsachse (siehe seite<br />
24 unten). sie gilt als strategischer<br />
korridor für Zentraleuropa<br />
und ist mit der<br />
anbindung an die östlichen<br />
eU-staaten zur stärkung dieses<br />
Zentralra<strong>um</strong>es von großer<br />
Bedeutung.
16 LoGistik<br />
elektromobilität<br />
Bloßes polit-geschwätz?<br />
Bei e-Mobilität liegt der Ball bei der politik, meinten übereinst<strong>im</strong>mend Fraunhofer Austria research-Chef Wilfried Sihn, iFWk-Präsident rudolf J. Melzer,<br />
Motivforscherin Sophie karmasin, Österreich-Geschäftsführer der Cirquent Ntt Data Group klaus Schmid und Automobilexperte Albert Lindauer (v.li.)<br />
Langsamer<br />
als kundgetan<br />
kommt elektromobilität,<br />
konstatierten<br />
jüngst experten.<br />
das thema elektromobilität<br />
wird in europa mittelfristig<br />
nur ein schattendasein fristen,<br />
sofern von seiten der öffentlichen<br />
hand keine ernst zu<br />
nehmenden initiativen ausgehen.<br />
Länder wie China und<br />
indien geben hingegen bei<br />
r<strong>um</strong>änische<br />
fahrer auf<br />
tschechischen<br />
Lkw einer<br />
österreichischen<br />
firma: da<br />
schlugen<br />
Behörden in<br />
italien zu.<br />
VoN CHriStiAn SpenDel*<br />
die jüngste schlagzeile „20<br />
österreichische Lkw in italien<br />
wegen illegaler ausländerbeschäftigung<br />
beschlagnahmt“<br />
bereitet manchen ein déjàvu-erlebnis.<br />
<strong>im</strong> jahr 2001 wurden<br />
zahlreiche ähnliche fälle<br />
von strafrechtlicher relevanz<br />
aufgedeckt und die Verantwortlichen<br />
– sogar mit haftstrafen<br />
– verurteilt. eigentlich<br />
sollte man davon ausgehen<br />
können, dass der starke arm<br />
des Gesetzes die damaligen<br />
protagonisten eindringlich<br />
zur rechenschaft gezogen<br />
und potenzielle nachahmer<br />
ausreichend abgeschreckt hat.<br />
der faire Wettbewerb sollte<br />
eigentlich wieder <strong>im</strong> Lot (gewesen)<br />
sein.<br />
Was nun tatsächlich hinter<br />
dem thema ordentlich Gas.<br />
das internationale for<strong>um</strong> für<br />
Wirtschaftskommunikation<br />
(ifWk) kam unlängst bei<br />
der diskussionsveranstaltung<br />
„elektromobilität - politisches<br />
Geschwätz oder realistischer<br />
Weg in die Zukunft?“ zur erkenntnis,<br />
dass an der elektromobilität<br />
zwar kein Weg vorbei<br />
führe, sie aber langsamer<br />
komme als kundgetan.<br />
ifWk-präsident rudolf j.<br />
melzer verwies darauf, dass<br />
sich politiker gerne mit efahrrädern<br />
oder e-autos fotografieren,<br />
die schließung<br />
elektrischer eisenbahnlinien<br />
wie jener durch das Gesäuse<br />
in der steiermark mehr oder<br />
minder unkommentiert ge-<br />
der aktuellen Beschlagnahmung<br />
der österreichischen<br />
Lkw in italien steckt, bleibt<br />
bis dato verborgen. neben<br />
der Unschuldsvermutung – die<br />
wahrscheinlich z<strong>um</strong> Unwort<br />
des heurigen jahres gekrönt<br />
werden wird – vertrauen wir<br />
natürlich auch auf das rechtsstaatlichkeitsprinzip.<br />
soll heißen,<br />
dass eine Bestrafung nur<br />
dann erfolgen darf, wenn die<br />
schuld des täters eindeutig<br />
nachgewiesen wurde; sogar<br />
in italien.<br />
<strong>im</strong> gegenständlichen fall<br />
hören wir von r<strong>um</strong>änischen<br />
fahrern, die auf tschechischen<br />
Lkw <strong>im</strong> auftrag eines österreichischen<br />
Unternehmens<br />
nach italien fahren. soweit<br />
sehe ich hier noch keinen<br />
rechtsbruch. nachdem diese<br />
Lkw aber in italien beschlagnahmt<br />
wurden, muss man<br />
davon ausgehen, dass die italienischen<br />
Behörden schlagkräftige<br />
arg<strong>um</strong>ente für diese<br />
Zwangsmaßnahme haben. es<br />
ist nämlich ein gravierender<br />
Unterschied zwischen einem<br />
schnellen organmandat und<br />
einer Zwangsmaßnahme, die –<br />
wenn sie zu Unrecht verhängt<br />
wurde – massive schadenersatzforderungen<br />
auch gegen<br />
die exekutive nach sich ziehen<br />
kann.<br />
als Grund für die Beschlagnahmung<br />
der Lkw wurde das<br />
schlagwort „illegale ausländerbeschäftigung“<br />
kolportiert.<br />
hier befinden wir uns nun mit-<br />
schehen ließen. für fotivforscherin<br />
sophie karmasin ist<br />
das thema elektromobilität<br />
eher ein weibliches. es werde<br />
am stärksten mit Werten vernünftig,<br />
verantwortungsvoll,<br />
<strong>um</strong>weltbewusst, sympathisch,<br />
schön und leise verbunden.<br />
Bereits 50 prozent der österreichischen<br />
Bevölkerung<br />
könnten sich laut karmasin<br />
vorstellen, in den kommenden<br />
drei bis fünf jahren ein<br />
elektro-auto zu kaufen, vorausgesetzt,<br />
reichweite und<br />
anschaffungskosten befänden<br />
sich in einem akzeptablen Bereich.<br />
Wilfried sihn, Chef der<br />
fraunhofer austria research<br />
Gmbh, prognostiziert, dass<br />
es in zehn jahren ein neben-<br />
g a s t ko m m e n ta r<br />
ten in der thematik rund <strong>um</strong><br />
die europäische arbeitnehmerfreizügigkeit.<br />
Was in Österreich<br />
nach wie vor nicht erlaubt ist,<br />
stellt sich in unseren nachbarländern<br />
oft vollkommen<br />
anders dar. es gibt eine Grundregel<br />
in der straßengüterbeförderung,<br />
die in jedem fall<br />
vor strafrechtlicher Verfolgung<br />
schützt: nationalität des Lkw<br />
= nationalität des Lenkers. sobald<br />
hier aber verschiedene<br />
nationalitäten zusammenkommen,<br />
wird es kompliziert und<br />
undurchsichtig.<br />
Wir betrachten einen r<strong>um</strong>änischen<br />
fahrer, der seit<br />
1.1.2007 eU-Bürger ist und<br />
in einem anderen eU-Land<br />
erwerbstätig werden will.<br />
15 mitgliedstaaten wenden<br />
Beschränkungen für arbeitnehmer<br />
aus r<strong>um</strong>änien an,<br />
zehn mitgliedstaaten haben<br />
ihre arbeitsmärkte geöffnet.<br />
dazu zählt auch tschechien.<br />
also braucht ein r<strong>um</strong>änischer<br />
Lkw-fahrer keine Beschäftigungsbewilligung,<br />
wenn er<br />
in tschechien erwerbstätig<br />
werden will. also kann illegale<br />
ausländerbeschäftigung nicht<br />
der Grund für die anhaltung<br />
gewesen sein.<br />
der Begriff der erwerbstätigkeit<br />
kann jedoch in den mitgliedstaaten<br />
unterschiedlich<br />
definiert werden. in italien dürfen<br />
r<strong>um</strong>änische staatsbürger<br />
noch nicht ohne Bewilligung<br />
arbeiten. sollte italien hier einen<br />
arbeitsmarktrelevanten<br />
fotoLia/sVen GrUndmann<br />
einander verschiedener antriebe<br />
geben werde. für den<br />
erfolg bei der Vermarktung<br />
von e-fahrzeugen werde ausschlaggebend<br />
sein, ein neues<br />
Lifestyle-system mitzuverkaufen,<br />
meinte automobilexperte<br />
albert Lindauer.<br />
die Cirquent ntt data<br />
Group liefert modelle dafür<br />
und für die komplette<br />
infrastruktur samt energie-<br />
und nutzungsentgelt-abrechnungssystemen.<br />
klaus<br />
schmid, Chef von Cirquent<br />
ntt data Group in Österreich,<br />
ist überzeugt, dass mit<br />
der e-mobilität wesentliche<br />
eingefahrene regeln des Benutzerverhaltens<br />
komplett<br />
reformiert werden.<br />
ifWk<br />
KURIER<br />
MittWoCH, 6. oktoBEr 2010<br />
illegale Ausländerbeschäftigung und Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />
Welcher Fahrer darf in welchen Ländern auf welchem Lkw arbeiten - das ist die Frage<br />
anknüpfungspunkt haben,<br />
wäre das eine mögliche erklärung<br />
für die rechtmäßige<br />
Beschlagnahmung.<br />
auch wenn es nicht zu erwarten<br />
ist, dass nähere informationen<br />
aus diesem laufenden<br />
Verfahren durchdringen,<br />
Salzburger ont<strong>im</strong>e logistics<br />
baut weiter aus<br />
expansion – die 2001 von<br />
den spediteuren kurt<br />
posch und roland schäffner<br />
gegründete ont<strong>im</strong>e Logistics<br />
speditions Gmbh<br />
mit sitz in seekirchen am<br />
Wallersee sucht Verstärkung<br />
für ihr junges team<br />
in Linz. ein mitarbeiter<br />
beziehungsweise eine mitarbeiterin<br />
werden sowohl<br />
für den Bereich express<br />
als auch für den Bereich<br />
Luftfracht gesucht.<br />
erst vor kurzem hat<br />
ont<strong>im</strong>e Logistics eine<br />
neue Betriebsstätte in<br />
innsbruck eröffnet, die<br />
vom 40-jährigen Günter<br />
huber geleitet wird, der<br />
bereits in einigen <strong>Logistik</strong>unternehmen<br />
leitende<br />
funktionen bekleidete. in<br />
seiner neuen funktion in<br />
innsbruck nennt huber<br />
nicht nur das große internationale<br />
netzwerk als<br />
Wettbewerbsvorteil: „die<br />
tiroler niederlassung<br />
von ont<strong>im</strong>e<br />
Logistics versteht<br />
sich als spezialist<br />
für nischenaufträge,<br />
der über<br />
net express europe<br />
in 27 Ländern<br />
vertreten ist.<br />
Unsere aufträge<br />
betreffen hauptsächlich<br />
express-,<br />
kühl- und Gefahrengut.“<br />
die filiale kann<br />
auf einen laufend<br />
wachsenden kundenkreishinweisen.<br />
so managte<br />
ont<strong>im</strong>e Logistics<br />
innsbruck unter<br />
anderem bereits<br />
transporte von<br />
ont<strong>im</strong>e LoGistiCs<br />
bleibt am ende doch ein sehr<br />
schaler Beigeschmack in der<br />
Luft. Wir sprechen hier ja nicht<br />
von einzelfällen, sondern von<br />
einer Lkw-armada, die mit den<br />
zurzeit billigsten eU-arbeitskräften<br />
<strong>im</strong> internationalen<br />
fernverkehr die mitbewerber<br />
medizinischen <strong>im</strong>plantaten,<br />
Biogasanlagen, Glaswaren<br />
und chemischen produkten.<br />
der in Zell am see geborene<br />
huber lebt seit vielen<br />
jahren in tirol. Ursprünglich<br />
brachte ihn das Betriebswirtschaftsstudi<strong>um</strong><br />
nach<br />
innsbruck. seine spätere berufliche<br />
Laufbahn und auch<br />
seine hobbys, zu denen er<br />
Bergsteigen, Wandern und<br />
radfahren zählt, hielten ihn in<br />
Westösterreich. er ist verheiratet<br />
und Vater einer tochter.<br />
Japan-Spezialist ont<strong>im</strong>e Logistics<br />
hat neben der Zentrale in<br />
seekirchen standorte in Linz,<br />
Wien und budapest und beschäftigt<br />
insgesamt 100 mitarbeiter.<br />
als exklusiver partner<br />
von nishi nippon railroad<br />
Co Ltd. gilt ont<strong>im</strong>e als Österreichs<br />
japan-spezialist für<br />
punktgenaue <strong>Logistik</strong> <strong>im</strong> Bereich<br />
<strong>im</strong>port und export bei<br />
Luft- und seefracht.<br />
ont<strong>im</strong>e-Mann in innsbruck: Günter Huber<br />
<strong>im</strong> eigenen Land wirtschaftlich<br />
an die Wand drückt.<br />
*Dr. Christian Spendel ist Prokurist<br />
be<strong>im</strong> oö. transportunternehmen<br />
Petschel und Autor des Buches „Der<br />
europäische Frächterskandal“, NWV<br />
Wien, 2004.
Transport & Verkehr<br />
I MIttwoch, 6. oktober 2010<br />
mediaprojekte<br />
LogisTik<br />
mars austria<br />
Green order bei Mars<br />
Michael Kunze, Chef von Mars<br />
Austria, will den CO 2 -Ausstoß bei<br />
der Warenlieferung senken.<br />
seite 19<br />
alternative antriebe<br />
Wirtschaft muss mobil bleiben<br />
Wo geht’s lang bei alternativen Antrieben? Unternehmen, die ihre Fuhrparks <strong>um</strong>stellen wollen, brauchen Planungssicherheit<br />
Ökologische<br />
und ökonomische<br />
mobilität<br />
ist nur <strong>im</strong> technologie-mix<br />
zu<br />
erreichen.<br />
<strong>um</strong>weltminister Niki<br />
B e r l a ko v i c h h a tte<br />
unlängst auf der<br />
wkÖ-Fachtagung „Verkehr<br />
& <strong>um</strong>welt - energiestrategie:<br />
Fuhrpark der Zukunft“<br />
in <strong>wien</strong> leicht reden. es sei<br />
höchste Zeit, sich von fossilen<br />
energieträgern zu verabschieden.<br />
der Verkehr in<br />
Österreich sei zu 95 prozent<br />
von erdöl<strong>im</strong>porten abhängig.<br />
deshalb brauche Österreich<br />
auch <strong>im</strong> Verkehr energieunabhängigkeit.„<strong>um</strong>weltfreundliche<br />
Fuhrparks mit Biokraftstoffen,<br />
elektromobilität und<br />
radverkehr sind die Zukunft<br />
der mobilität“, meinte opt<strong>im</strong>istisch<br />
der minister. <strong>um</strong>weltfreundliche<br />
mobilität wirke<br />
sich in niedrigeren kosten, in<br />
höherer lebensqualität und in<br />
der schaffung von noch mehr<br />
Green jobs aus. „wir haben<br />
allein in diesem sektor durch<br />
die Fördermittel schon rund<br />
2300 Green jobs gesichert<br />
beziehungsweise geschaffen“,<br />
sagte Berlakovich. „das<br />
ist eine win-win-situation:<br />
Für unsere <strong>um</strong>welt und für<br />
die wirtschaft.“<br />
alexander klacska, obmann<br />
der Bundessparte<br />
transport und Verkehr der<br />
wkÖ, betonte, dass mehr<br />
als 8000 pkw, lkw und Busse<br />
in Österreich bereits mit<br />
alternativen antrieben oder<br />
Biotreibstoffen unterwegs seien.<br />
davon fahre jedes vierte<br />
Fahrzeug <strong>im</strong> gewerblichen<br />
sektor. der Bestand an lkw<br />
und omnibussen mit alternativen<br />
antrieben ist von etwa<br />
650 <strong>im</strong> jahr 2007 auf mehr als<br />
1600 <strong>im</strong> Vorjahr gestiegen. Bei<br />
omnibussen mit alternativen<br />
antrieben gab es von jänner<br />
bis juli 2009 eine Zulassungssteigerung<br />
<strong>um</strong> 4,9 prozent auf<br />
rund 40, bei lkw bis 3,5 tonen<br />
<strong>um</strong> 0,8 prozent auf rund 120<br />
„es gibt keinen<br />
alleinigen Königsweg bei<br />
der Wahl der Fahrzeugtechnologie“<br />
spartenobmann Klacska<br />
und bei lkw über 3,5 tonnen<br />
<strong>um</strong> 0,4 pozent auf etwa zehn.<br />
die effizienz von Nutzfahrzeugen,<br />
sagt klacska, sei in<br />
den vergangenen zwei jahrzehnten<br />
beachtlich gestiegen.<br />
Von 1980 bis 2010 habe sich<br />
der treibstoffverbrauch (in<br />
litern) bei Nutzfahrzeugen<br />
<strong>um</strong> 30 propzent reduziert,<br />
die leistung (ps) sei dabei<br />
<strong>um</strong> 20 prozent gestiegen - bei<br />
zunehmenden anforderungen<br />
an die sicherheit und<br />
den komfort des Fernverkehr-<br />
Fahrzeuges.<br />
wichtig sei aber die planungssicherheit<br />
für unternehmen,<br />
die ihre Fahrzeuge<br />
auf alternativ- oder Bioan-<br />
trieb <strong>um</strong>stellen, betont klacska<br />
gegenüber dem logistik.<br />
kurier. „wenn ein unternehmer<br />
investiert, muss er die<br />
sicherheit haben, dass sein<br />
Fahrzeug auch in fünf jahren<br />
noch in Betrieb sein kann.“<br />
Förderungen zur <strong>um</strong>stellung<br />
des Fuhrparks zeitigten<br />
oft nicht die gewünschten effekte,<br />
sagt klacska. <strong>um</strong>weltminister<br />
Berlakovich freute sich<br />
auf der Fuhrpark-tagung über<br />
insgesamt 4400 geförderte alternative<br />
Fahrzeuge und die<br />
auslösung eines regelrechten<br />
elektrofahrradbooms - insgesamt<br />
33,7 millionen € an<br />
kl<strong>im</strong>a:aktiv mobil-Fördermitteln<br />
hätten investitionen in<br />
höhe von 207 millionen €<br />
ausgelöst -, aber seinerzeitige<br />
Förderungen von erdgasautos<br />
in <strong>wien</strong> seien etwa von den<br />
taxlern ka<strong>um</strong> angenommen<br />
worden, sagt spartenobmann<br />
klacska.<br />
heute hoffe man mehr auf<br />
den hype elektro-mobilität.<br />
klacska: „e-mobilität hat<br />
vielleicht <strong>im</strong> städtischen Bereich<br />
eine Zukunft, generell<br />
aber ka<strong>um</strong> <strong>im</strong> gewerblichen<br />
Güterverkehr und <strong>im</strong> personenverkehr.<br />
da gibt es noch<br />
zu viele defizite.“ er betont,<br />
dass die Fahrzeuglösungen<br />
den unterschiedlichen transporterfordernissen<br />
angepasst<br />
werden müssen. „die mobilitätsbedürfnisse<br />
der menschen<br />
und der wirtschaft sind derart<br />
komplex, dass es keinen alleinigen<br />
königsweg bei der wahl<br />
der Fahrzeugtechnologie gibt.“<br />
attraktive Fördersysteme<br />
könnten die modernisierung<br />
von Fahrzeugflotten beschleu-<br />
spartenobmann A. Klacska<br />
nigen. unternehmen sollten<br />
sich über die bestehenden<br />
Fördermöglichkeiten informieren<br />
und diese für ihre<br />
investitionen in <strong>um</strong>weltfreundlicheretransportsysteme<br />
und Fuhrparks nutzen.<br />
als Förderinstr<strong>um</strong>ente stehen<br />
u.a. kl<strong>im</strong>a:aktiv mobil, die Betriebliche<br />
<strong>um</strong>weltförderung<br />
(uFi), das erp-kleinkreditprogramm<br />
und landesprogramme<br />
zur Verfügung.<br />
Gegen neue steuern politik<br />
müsse Förderschienen nachhaltig<br />
sichern und anreize für<br />
Fuhrpark<strong>um</strong>stellungen weiter<br />
verbessern. „eine einführung<br />
von steuern für Biotreibstoffe<br />
oder treibstoffspezifische abgaben<br />
sowie steuererhöhungen,<br />
bei denen <strong>um</strong>weltziele<br />
in den hintergrund rücken<br />
und der Zweck der reinen<br />
Geldbeschaffung in den Vordergrund<br />
tritt, lehnen wir hingegen<br />
strikt ab“, sagt klacska<br />
unmissverständlich. – FG<br />
▸ Forderungen<br />
Ökologisierung des Verkehrs<br />
Zu r v i e l f a c h e r -<br />
w ü n s c h t e n u n d<br />
geforderten Ökologisierung<br />
des Verkehrs<br />
hat die Bundessparte<br />
transport und Verkehr der<br />
wkÖ einige Forderungen<br />
an die politik gerichtet. Zunächst<br />
müssten die Förderungsinstr<strong>um</strong>ente<br />
zur<br />
Fuhrparkmodernisierung<br />
nachhaltig ausgestattet<br />
und die kraftfahrzeugsteuer<br />
für alternativ betriebene<br />
lkw, euro 5, eeV und euro<br />
6 auf eu-Niveau gesenkt<br />
werden.<br />
anstelle von steuerbelastung<br />
sollte es mittels<br />
17<br />
shutterstock/scott maxwell/l<strong>um</strong>axart<br />
prämien und steuererleichterungen<br />
(Zuschüsse, beschleunigte<br />
abschreibung,<br />
Freibeträge, Freigrenzen)<br />
anreize z<strong>um</strong> <strong>um</strong>stellen des<br />
Fuhrparks geben.<br />
Für alternativ betriebene<br />
Fahrzeuge müssten steuerbegünstigungen<br />
(Norm -<br />
verbrauchsabgabe, kraftfahrzeugsteuer,Versicherungssteuer)<br />
nachhaltig<br />
beibehalten und ausgebaut<br />
werden. Zur reinen Geldbeschaffung<br />
dürfe es keine<br />
steuererhöhungen <strong>im</strong> Verkehr<br />
geben und auch keine<br />
kraftstoffspezifischen abgaben<br />
auf erdgas.<br />
▸ Frächter<br />
Dienstleister für Industrie<br />
abseits der hohen<br />
politik wünscht<br />
sich spartenobmann<br />
alexander klacska,<br />
dass sich werkverkehrsdienstleister<br />
künftig verstärkt<br />
als anbieter für die<br />
industrie ins spiel bringen.<br />
der anteil des werkverkehrs<br />
macht in Österreich<br />
mehr als 50 prozent am<br />
Güterverkehr aus.<br />
Frächter sollten sich laut<br />
klacska mit ihren eigenen<br />
Flotten industriebetrieben<br />
anbieten. dadurch könn-<br />
ten die österreichischen kl<strong>im</strong>aziele<br />
besser verfolgt werden<br />
und gleichzeitig würde<br />
sich die Flottenauslastung<br />
verbessern.<br />
die industrie würde damit<br />
auch Frächtern helfen,<br />
sich weiterzuentwickeln<br />
und sich zu verbessern in<br />
richtung logistikanbieter.<br />
„dadurch könnte sich eine<br />
win-win-situation sowohl für<br />
die industrie als auch für das<br />
Frächtergewerbe ergeben“, ist<br />
spartenobmann alexander<br />
klacska überzeugt.
18 loGistik<br />
temmel logistik<br />
Wege aus der düsternis<br />
tlc in Graz,<br />
von der krise<br />
sehr hart getroffen,<br />
sucht sich<br />
neben automotive-Bereich<br />
neue sparten.<br />
seit 14 jahren gibt es die<br />
tlc temmel logistik<br />
Gmbh in Graz-messendorf,<br />
die hagen temmel - ausgehend<br />
vom elterlichen speditionsbetrieb<br />
herbert temmel<br />
Gmbh - gegründet hat. in vier<br />
Bauphasen hat er einen logistikkomplex<br />
von 22.000 Quadratmetern<br />
hochgezogen. Für<br />
den seinerzeit boomenden<br />
automotive-Bereich wurden<br />
hochwertige dienstleistungen<br />
wie sequenzierungen,<br />
montage, Qualitätskontrollen,<br />
Nacharbeiten, Verpackungen<br />
etc. angeboten.<br />
den aufwärts strebenden<br />
Betrieb hat die krise voll getroffen,<br />
aber nicht fertig gemacht,<br />
wie hagen temmel<br />
betont, der wieder licht am<br />
tunnelende erblickt. Von 110<br />
mitarbeitern ist er zwar auf 50<br />
geschr<strong>um</strong>pft, der <strong>um</strong>satz ist<br />
von 13 millionen auf sechs<br />
millionen € eingebrochen.<br />
2009 hat es sehr düster ausgesehen,<br />
weil das Geschäft<br />
nicht von dorther gekommen<br />
ist, wo man es erwartet hatte.<br />
Bis vor eineinhalb jahren<br />
bewegte sich temmel<br />
100-prozentig <strong>im</strong> automotive-<br />
Bereich. man wusste, dass es<br />
so steil, wie begonnen, nicht<br />
weitergehen werde. aber<br />
dass sich in der Branche so<br />
viel ändern würde, hatte man<br />
eher nicht erwartet. jetzt will<br />
hagen temmel in anderen<br />
Branchen Fuß fassen. und es<br />
gelingt schon. er will zeigen,<br />
tlc<br />
easy going: Der neue Linde CiTi Truck<br />
Vor Kurzem besuchte Außenminister Michael Spindelegger (Mitte) den betrieb von hagen temmel (re.)<br />
dass tlc „nicht nur wegen<br />
magna besteht“. das größte<br />
Geschäft, das hagen temmel<br />
derzeit <strong>im</strong> laufen hat, ist das<br />
auto-Z-Geschäft. auto-Z ist<br />
eine österreichische porsche-tochter,<br />
die alle Vw-,<br />
audi- und skodahändler mit<br />
Zubehörteilen beliefert. und<br />
deren hauptgeschäft sind<br />
winterkompletträder. deren<br />
rohteile lagert temmel jetzt,<br />
montiert sie zu kompletträdern<br />
und liefert sie innerhalb<br />
von 24 stunden in ganz Österreich<br />
aus. jährlich sind es<br />
150.000 kompletträder.<br />
auf schiene den auftrag hat<br />
temmel wegen seiner erfahrung<br />
mit rädermontagen für<br />
chrysler zu Beginn dieses<br />
jahres gewonnen. in diesem<br />
Bereich arbeitet temmel sehr<br />
erfolgreich, wie er betont, mit<br />
der rail cargo austria zusammen.<br />
„das verwundert jeden<br />
und ich habe mir vor fünf jahren<br />
auch nicht gedacht, dass<br />
ich einmal mit der rail cargo<br />
kooperieren werde. aber rca<br />
hat für unsere Bedürfnisse<br />
ein tra<strong>um</strong>haftes Netzwerk –<br />
Der neue Elektrohubwagen für schmale und unebene Wege in der City, klein wie ein Handgabelhubwagen und mit bis zu 500 kg Hubkraft.<br />
Der CiTi Truck überwindet mühelos Hindernisse, für ein wirtschaftliches, zügiges und sicheres Ausliefern - easy going für Ihre Lieferung!<br />
Mehr Informationen unter www.linde-mh.at<br />
Linde Fördertechnik GmbH, Zentrale Linz, Franzosenhausweg 35, 4030 Linz, Tel. 0732/3895-0<br />
tlc<br />
sowohl auf der schiene als<br />
auch auf der straße.“<br />
jetzt will sich temmel voll<br />
und ganz für auto-Z ins Zeug<br />
legen, <strong>um</strong> auf diesem markt<br />
weitere aufträge zu gewinnen.<br />
<strong>im</strong> automotive-Bereich<br />
ist temmel auch noch <strong>im</strong> Geschäft.<br />
Für den mini r 60, der<br />
in Graz gebaut wird, macht<br />
tlc die komplettmontage<br />
der stoßfänger. das ist eines<br />
der wenigen Geschäfte, das<br />
von magna übrig geblieben<br />
ist. seit vier wochen ist dieser<br />
auftrag voll angelaufen.<br />
reifenlogistik ist ein neues Geschäft für tLC<br />
pro tag werden 300 Fahrzeuge<br />
gebaut, realistisch ist ein<br />
3-schicht-Betrieb mit bis zu<br />
500 Fahrzeugen täglich.<br />
die hälfte seiner hallen<br />
hat temmel vermietet, unter<br />
anderem an kastner & Öhler.<br />
hallenfläche in Graz gibt es<br />
genügend, auch deswegen,<br />
weil die lila logistik, die für<br />
magna gearbeitet hat, soeben<br />
zugesperrt hat. deswegen<br />
wird in unmittelbarer Nähe<br />
temmels eine hallenfläche<br />
von 30.000 Quadratmetern<br />
frei. – FG<br />
heiNrich seitNer<br />
KURIER<br />
MIttWOCh, 6. OKtOber 2010<br />
oÖ: bahn- und straßenausbau<br />
nicht weiter verzögern<br />
s<strong>um</strong>merauerbahn harrt seit einem Jahrzehnt auf Ausbau<br />
entlastung – der dringend<br />
erforderliche ausbau der<br />
s<strong>um</strong>merauerbahn und der<br />
pyhrnbahn könnte längst<br />
<strong>im</strong> Gange sein, sagt rudolf<br />
trauner, präsident<br />
der wirtschaftskammer<br />
oberösterreich.<br />
Vor fast zehn jahren haben<br />
wk und ak, die industriellenvereinigung<br />
und<br />
die Gewerkschaftsbünde<br />
der Bundesländer oberösterreich<br />
und steiermark<br />
eine sozialpartnerinitiative<br />
z<strong>um</strong> ausbau der eisenbahnverbindung<br />
marburg-<br />
Graz-linz-Budweis/prag<br />
gestartet. „wäre der ausbau,<br />
wie <strong>im</strong> august 2002<br />
von der damals auf Bundesebene<br />
eingerichteten<br />
arbeitsgruppe Verkehrsinfrastrukturfinanzierung<br />
empfohlen, als ppp-projekt<br />
realisiert worden, wäre es<br />
wie das ppp-modellprojekt<br />
für autobahnen, die Nord<br />
autobahn a5, wahrscheinlich<br />
längst in Bau“, betont<br />
trauner.<br />
„leider kam danach<br />
die realisierung durch<br />
überzogene ko-Finanzierungsforderungen<br />
des<br />
Bundes an die Bundesländer<br />
oberösterreich und<br />
steiermark ins stocken.<br />
mitausschlaggebend für<br />
die jahrelangen Verzögerungen<br />
war auch, dass die<br />
ÖBB die realisierung des<br />
projektes als public private<br />
partnership-projekt boy-<br />
mediaprojekte<br />
WKoÖ-Präsident rudolf trauner<br />
kottiert hat. ich fordere, dass<br />
die <strong>um</strong>fangreichen bisherigen<br />
Vorarbeiten zur realisierung<br />
als ppp-projekt <strong>im</strong> Zuge der<br />
jetzt laufenden evaluierung<br />
von Verkehrsinfrastrukturprojekten<br />
auf Bundesebene<br />
wieder aufgegriffen werden,<br />
damit nach jahren der Verzögerung<br />
endlich wieder neuer<br />
schwung in den ausbau der<br />
eisenbahnachse s<strong>um</strong>merau -<br />
spielfeld auf der gesamten<br />
strecke kommt“, sagt trauner.<br />
wkoÖ-obleute aus dem<br />
mühlviertel und aus linz fordern,<br />
dass am Grundsatzbeschluss<br />
des linzer westrings<br />
als autobahn nicht gerüttelt<br />
werden dürfe. Bei allen einsparungszwängen<br />
auf Bundesebene<br />
müsse dennoch<br />
versucht werden, wesentliche<br />
Verkehrsentlastungen für<br />
oberösterreich so bald wie<br />
möglich zu erreichen. auch<br />
an der vierten linzer donaubrücke<br />
und dem zweiröhrigen<br />
tunnel Freinberg dürfe nicht<br />
gerüttelt werden.
KURIER<br />
MIttWOCh, 6. OKtOber 2010 loGistik 19<br />
mars austria<br />
schokoriegel auf grünen Wegen<br />
eine „Green<br />
order“ hat<br />
lebensmittelhersteller<br />
mars<br />
ausgegeben.<br />
Ziel ist eine<br />
co 2 -senkung.<br />
den co 2 -ausstoß bei<br />
jeder einzelnen lieferfahrt<br />
will mars austria-Geschäftsführer<br />
michael<br />
kunze messen, darstellen und<br />
durch eine bessere abst<strong>im</strong>mung<br />
der prozesse letztlich<br />
senken. das soll durch eine<br />
bessere Zusammenarbeit aller<br />
partner in der logistikkette<br />
gelingen. laut kunze ist mars<br />
austria der erste österreichische<br />
lebensmittelhersteller,<br />
der die auswirkungen unterschiedlicher<br />
Bestell- und<br />
distributionsprozesse auf<br />
den co 2 -ausstoß misst und<br />
darstellt.<br />
Green order heißt das<br />
konzept, das von mars gemeinsam<br />
mit der logistikunternehmensberatung<br />
capGemini in den Niederlanden<br />
entwickelt wurde, wo<br />
es bereits seit dem Vorjahr<br />
eingesetzt wird. in Österreich<br />
wird Green order von mars<br />
mars<br />
Mars austria-Chef Michael Kunze<br />
gemeinsam mit kühne + Nagel<br />
und der spedition traussnig<br />
<strong>im</strong>plementiert.<br />
michael kunze sieht Green<br />
order als „einen kompass für<br />
nachhaltige lieferlogistik“. ein<br />
breitflächiger einsatz des<br />
konzeptes bringt laut kunze<br />
nicht nur eine deutliche co 2 -<br />
reduktion und eine entlastung<br />
<strong>im</strong> Verkehrsaufkommen,<br />
sondern auch ökonomische<br />
Vorteile. erste erfahrungen<br />
in den Niederlanden zeigten,<br />
dass mit der Verringerung der<br />
co 2 -emissionen kosteneinsparungen<br />
durch effizienzsteigerung<br />
für kunden, hersteller<br />
und transporteure<br />
einhergehen.<br />
ein positives echo findet<br />
die initiative bei den großen<br />
kunden von mars. andreas<br />
mars<br />
Mars austria setzte zuletzt mit 587 Mitarbeitern 391 Millionen € <strong>um</strong>, 55 Prozent davon <strong>im</strong> export<br />
Bayer, Geschäftsführer der<br />
rewe international lager &<br />
transport Gmbh: „rewe hat<br />
eine klare Nachhaltigkeitsstrategie<br />
und unterstützt solche<br />
Bemühungen auch bei seinen<br />
lieferanten. mit Green order<br />
können wir die relevanten<br />
<strong>um</strong>weltkriterien in der supply<br />
chain berücksichtigen.“<br />
martin Gleiss, Bereichsleiter<br />
konzernlogistik und warenfluss<br />
bei spar, sieht das<br />
ebenso: „Green order ist eine<br />
logische und nachhaltige erweiterung<br />
des erfolgreichen<br />
kollaborativen planungs- und<br />
Bestellprozesses zwischen<br />
mars und spar.“<br />
die speditionen kühne +<br />
Nagel und traussnig, langjährige<br />
logistikpartner von<br />
mars, werden künftig bei jeder<br />
für mars getätigten lieferung<br />
den damit verbundenen<br />
co 2 -ausstoß am lieferschein<br />
anführen, wodurch diese<br />
informa tion für alle Beteiligten<br />
entlang der lieferkette<br />
sichtbar wird. die daten<br />
sämtlicher Fahrten werden<br />
gesammelt und pro kunde auf<br />
einer score card festgehalten,<br />
die von mars und dem kunden<br />
gemeinsam ausgewertet<br />
wird und als Grundlage für<br />
vereinbarte künftige reduktionsziele<br />
und damit verbundene<br />
maßnahmen dient.<br />
mars austria ist eine<br />
100-prozentige tochter von<br />
mars, incorporated. das 1966<br />
gegründete unternehmen hat<br />
zwei standorte: eine süßwarenfabrik<br />
in Breitenbrunn und<br />
eine he<strong>im</strong>tiernahrungsfabrik<br />
in Bruck/leitha. 2009 setzten<br />
587 mitarbeiter in den drei<br />
produktsegmenten süßwaren,<br />
lebensmittel und he<strong>im</strong>tiernahrung<br />
391 millionen € <strong>um</strong>,<br />
55 prozent davon <strong>im</strong> export.
20 loGistik<br />
KURIER<br />
MIttWOCh, 6. OKtOber 2010
KURIER<br />
MIttWOCh, 6. OKtOber 2010 loGistik 21<br />
Die Bedeutung der<br />
Transporteure für<br />
Österreichs Wirtschaft<br />
In einem persönlichen Gespräch erläutert KommRat. Wolfgang<br />
Herzer, Fachverbands obmann für das Güterbeförderungsgewerbe<br />
in der Wirtschaftskammer Österreich, die<br />
Bedeutung der Transporteure für den Wirtschaftsstandort<br />
Österreich und fordert vor allem ein Bekenntnis der österreichischen<br />
Politik zu den Leistungen dieses Gewerbes.<br />
Herr Herzer, gleich zu beginn gefragt, wie geht es den österreichischen transporteuren?<br />
Wolfgang Herzer: wir haben <strong>im</strong> sommer eine online-<strong>um</strong>frage unter<br />
unseren mitgliedern gemacht, an der sich knapp 600 Betriebe beteiligt<br />
haben. was die wirtschaftliche situation anbelangt, sind die Betriebe vorsichtig<br />
opt<strong>im</strong>istisch. der große Boom, den sich so manche erhofft haben, ist<br />
noch nicht ausgebrochen. die wichtigsten indikatoren dafür sind die investitionen<br />
und die Beschäftigung. eine große mehrheit der Betriebe wartet mit<br />
investitionen noch zu. mehr personal wird auch nur dann eingestellt, wenn<br />
es konkrete zusätzliche aufträge gibt; ansonsten versucht man mit dem<br />
bestehenden personal auszukommen.<br />
aus zahlreichen Gesprächen bei den unternehmerversammlungen wissen<br />
wir, dass die auftragslage <strong>im</strong> Fernverkehr spürbar besser wird. der außenhandel<br />
scheint anzuspringen; tatsächlich wird in diesem segment der ladera<strong>um</strong><br />
knapp.<br />
<strong>im</strong> Nahverkehr hingegen, speziell <strong>im</strong> Baubereich, wird die auftragslage<br />
dünner. Viele Bauprojekte stehen vor der Fertigstellung; es fehlen die<br />
anschlussaufträge. hier ist vor allem die öffentliche hand gefordert, die einer<br />
der größten auftraggeber ist. das hauptproblem bei vielen Bauvorhaben,<br />
auch <strong>im</strong> öffentlichen Bereich, ist die Finanzierung der projekte.<br />
Kontrollen auf der straße und in den betrieben ist ein thema, das <strong>im</strong>mer wieder<br />
zu diskussionen führt. sie verlangen öffentlich sehr oft strenge Kontrollen,<br />
war<strong>um</strong>?<br />
tatsächlich ist das thema der kontrollen ein <strong>um</strong>strittenes. auch ich habe<br />
nicht <strong>im</strong>mer eine große Freude, wenn meine Fahrzeuge kontrolliert werden.<br />
jede kontrolle hält auf. ich weiß aber auch, dass nur ausreichende kontrollen<br />
den korrekten wettbewerb schützen können. unser Gewerbe wird<br />
seit jahren dereguliert, übrigens auch schon vor dem<br />
eu-Beitritt, das haben leider schon viele vergessen.<br />
Nicht an allem ist die eu schuld.<br />
die regulierungen sind weg, die fixen preise sind<br />
weg, daher muss der staat über verschiedene<br />
kontrollen sicherstellen, dass sich die Firmen<br />
über preis- und soziald<strong>um</strong>ping nicht gegenseitig<br />
kaputtmachen. daran führt kein weg vorbei, auch<br />
wenn es einigen nicht gefällt. ein entscheidender<br />
punkt in dieser Verantwortungskette fehlt noch,<br />
nämlich die mithaftung der auftraggeber. die ist<br />
derzeit in einer eu-Verordnung so schmal geregelt,<br />
dass sie de facto „totes recht“ ist. in diesem<br />
punkt brauchen wir dringend eine Verbesserung,<br />
entweder auf europäischer ebene oder<br />
z<strong>um</strong>indest in Österreich.<br />
sie haben vor einigen Wochen öffentlich<br />
gesagt, dass illegalitäten keine Geschäftsgrundlage<br />
sein können.<br />
selbstverständlich, dem habe ich nichts hinzuzufügen.<br />
jeder unternehmer, der sein Geschäft auf<br />
illegalität aufbaut oder sich in einer rechtlichen<br />
Grauzone betätigt, schädigt diejenigen, die sich<br />
an die Best<strong>im</strong>mungen halten. die transporteure<br />
müssen eine Vielzahl von Gesetzen und Best<strong>im</strong>mungen bei der täglichen<br />
arbeit beachten. das disponieren von personal und Fahrzeugen wird<br />
<strong>im</strong>mer schwieriger.<br />
Können sie das bitte ein wenig konkretisieren? Was macht<br />
diese arbeit so schwierig?<br />
Betriebsintern muss geklärt werden, welches Fahrzeug<br />
mit welchem lenker zur Verfügung steht. dann muss die<br />
Fahrtroute geprüft werden. es gibt in Österreich mehr als<br />
100 lokale lkw-Fahrverbote, die uns sehr oft zwingen, lange<br />
<strong>um</strong>wege zu fahren (anm.: ob das ökologisch sinnvoll ist?).<br />
dann muss die arbeits- und lenkzeit geprüft werden, die<br />
dem lenker an diesem tag oder für diesen transport zur Verfügung<br />
steht. ein lenker kann bis zu 28 tagen (zurück) auf die<br />
korrekte einhaltung der lenk- und ruhezeit kontrolliert werden.<br />
die strafen sind geschmalzen; dazu kommt, dass bei häufung von<br />
strafen die Zuverlässigkeit des unternehmers in Frage gestellt<br />
wird und konzessionsentzug droht. weiters muss<br />
bei der disposition auch auf die Besonderheiten<br />
des ladegutes rücksicht<br />
genommen werden; dazu<br />
kommen Frachtverträge,<br />
wünsche des kunden<br />
und – völlig unvorhersehbar<br />
– die Verkehrssituation.<br />
Was erwarten sie<br />
vom budget<br />
2011?<br />
ich erwarte mir<br />
vom Budget für<br />
2011, dass endlich<br />
die steuersenkung<br />
kommt,<br />
die uns versprochen<br />
wurde,<br />
ich erhoffe mir<br />
einen Bonus<br />
für unsere<br />
Fahrzeuginvesti<br />
tionen,<br />
wie z<strong>um</strong><br />
Beispiel die<br />
Fortführung der<br />
erp-aktion für<br />
<strong>um</strong>welt<br />
freundliche<br />
Fahrzeuge.<br />
ich erwarte<br />
mir, dass an<br />
diversen steuerschrauben<br />
nicht<br />
gedreht wird,<br />
wobei die hoffnung<br />
zuletzt stirbt.<br />
Wir bringen, was Sie täglich brauchen.
22 loGistik<br />
4000 aufträge werden <strong>im</strong> tiefkühllager in Wien 22 pro tag bearbeitet<br />
Und wie zufrieden macht<br />
Ihr Stapler-Service?<br />
Das ist Douglas MacLean, 54, Whisky-Brennmeister. Mr. MacLean setzt auf Langfristigkeit und<br />
Investitionssicherheit. Und auf die zuverlässige Versorgung mit Jungheinrich-Originalersatzteilen.<br />
Der Jungheinrich-Service macht zufriedene Kunden. Nicht zuletzt dank der über 3.000 eigenen<br />
Servicetechniker in Europa, die alle eins gemeinsam haben: Die Kompetenz des Herstellers.<br />
tkl<br />
Nach einem<br />
mBo weht ein<br />
frischer wind<br />
bei tkl. chancen<br />
sehen die<br />
neuen eigentümer<br />
<strong>im</strong> osten.<br />
das unternehmen zu<br />
stabilisieren und potenziale<br />
in osteuropa<br />
zu heben, hat sich wilhelm<br />
leithner, geschäftsführender<br />
Gesellschafter der tkl-Firmengruppe<br />
mit Firmensitz<br />
in <strong>wien</strong>, z<strong>um</strong> Ziel gesetzt.<br />
leithner hat am 30. april des<br />
heurigen jahres gemeinsam<br />
mit fünf manager-kollegen<br />
<strong>im</strong> Zuge eines management-<br />
Buy-outs die Geschäftsbereiche<br />
temperaturgeführte<br />
logistik und transporte der<br />
österreichischen tochtergesellschaft<br />
dhl supply chain<br />
vom konzern deutsche post<br />
dhl übernommen.<br />
jetzt blicken die frischgebackenen<br />
tkl-eigentümer, die<br />
420 mitarbeiter an den standorten<br />
<strong>wien</strong> (tiefkühllager),<br />
salzburg (mehrtemperaturlager)<br />
und <strong>wien</strong>er Neudorf<br />
(ultrafrische) beschäftigen,<br />
über die Grenzen nach un-<br />
KURIER<br />
MIttWOCh, 6. OKtOber 2010<br />
tkl<br />
Hier ist alles frisch<br />
garn, tschechien, in die slowakei<br />
und nach slowenien,<br />
wo sie teilweise schon kundenaufträge<br />
ergattert haben.<br />
leithner will auch klassische<br />
outsourcing-projekte ins Boot<br />
holen. Beispielsweise, wenn<br />
produzenten wie Bäcker ihre<br />
transport- oder lagerleistung<br />
nicht selber erbringen wollen.<br />
potenzial habe auch der<br />
ultrafrische-Bereich (null bis<br />
vier Grad), wo sensible lebensmittel<br />
be<strong>im</strong> produzenten<br />
abgeholt, am Nachmittag<br />
filialgerecht kommissioniert<br />
und in der Früh am nächsten<br />
tag österreichweit zugestellt<br />
werden.<br />
tkl setzt rund 82 millionen<br />
€ <strong>um</strong>, besitzt eine Flotte von<br />
100 lkw. darüber hinaus werden<br />
auch Frächter beschäftigt,<br />
die ganzjährig für tkl<br />
unterwegs sind. auf schiene<br />
geht bei tkl „leider nichts“,<br />
sagt leithner, obwohl man<br />
„liebend gerne“ etwas machen<br />
würde. die Bahn hat keine<br />
tiefkühlwagons.<br />
250 mitarbeiter sind für lagerung,<br />
kommissionierung<br />
und auslieferung von 100.000<br />
tonnen tiefkühlprodukten,<br />
speiseeis und Backwaren<br />
über das 13.000 Quadratmeter<br />
große vollautomatische<br />
tiefkühl-Verteilzentr<strong>um</strong> in<br />
<strong>wien</strong> 22 und das konventionelle<br />
Verteilzentr<strong>um</strong> und<br />
mehrtemperatur-lager in<br />
salzburg/Berghe<strong>im</strong> mit 11.000<br />
tkl<br />
tKL-eigentümer Wilhelm Leithner<br />
Quadratmetern verantwortlich.<br />
<strong>im</strong> Frischelager in <strong>wien</strong>er<br />
Neudorf mit 4000 Quadratmeter<br />
lagerfläche werden<br />
waren von rund 50 bis 60 in-<br />
und ausländischen produzenten<br />
österreichweit flächendeckend<br />
abgeholt, gelagert,<br />
kommissioniert und ausgeliefert.<br />
rund 4000 hotel- und<br />
Gastronomie betriebe werden<br />
österreichweit versorgt, aber<br />
auch Bundesheer, pensionistenhe<strong>im</strong>e<br />
und caterer.<br />
die tkl-Firmengruppe<br />
besitzt mit der transcare<br />
transport Gmbh ein unternehmen<br />
für temperaturgeführte<br />
transporte für die<br />
Grob- und Feindistribution.<br />
transcare fungiert als Gastronomie-logistik<br />
plattform für<br />
Burger king in Österreich, der<br />
schweiz, italien, Zypern und<br />
seit kurzem auch in der slowakei.
KURIER<br />
MIttWOCh, 6. OKtOber 2010 loGistik 23<br />
der erfolg kommt über nacht<br />
tnt innight – Nach 15 guten jahren weiter auf wachst<strong>um</strong>skurs<br />
das tnt innight-netzwerk beschäftigt mehr als 1300 Mitarbeiter in acht Ländern<br />
in den vergangenen drei<br />
jahren konnte sich tNt innight<br />
austria-Geschäftsführer<br />
thomas Bauer jeweils über<br />
hohe einstellige bis zweistellige<br />
Zuwachsraten freuen. das<br />
war auch <strong>im</strong> schwierigen jahr<br />
2009 so, sagt er. tNt innight,<br />
spezialist für die Zustellung<br />
zeitsensitiver ersatzteilesendungen<br />
vor 8 uhr morgens,<br />
wird auch heuer wieder<br />
bei einem „gut zweistelligen<br />
wachst<strong>um</strong>“ in der Größenordnung<br />
eines <strong>um</strong>satzes von bis<br />
zu 14,5 millionen € landen.<br />
„Von den wachst<strong>um</strong>sraten<br />
und der profitabilität her<br />
sind wir Vorreiter innerhalb<br />
der tNt innight-Gruppe“,<br />
sagt Bauer. mit diesen Zahlen<br />
kann der chef des logistikdienstleisters<br />
entspannt das<br />
15-jahr-jubilä<strong>um</strong> von tNt<br />
innight austria feiern.<br />
ehrgeiziges Ziel das unternehmen<br />
wurde 1995 als Net<br />
Nachtexpress in Österreich<br />
gegründet und ist ein tochterunternehmen<br />
des niederländischen<br />
tNt konzerns.<br />
es beschäftigt 45 mitarbeiter<br />
an drei standorten (zwei<br />
in <strong>wien</strong> und einer in ried<br />
<strong>im</strong> traunkreis) und wickelt<br />
jährlich mehr als 600.000<br />
sendungen ab. dazu gibt es<br />
sieben lokale auslieferdepots,<br />
die aber nur fallweise besetzt<br />
sind.<br />
auch für das kommende<br />
jahr hat sich Bauer sehr ehrgeizige<br />
Ziele gesetzt. Für 2011<br />
hat sich das unternehmen<br />
ein zehnprozentiges wachs-<br />
t<strong>um</strong> vorgenommen, das zu<br />
schaffen sein wird, „wenn die<br />
kunden uns treu bleiben“.<br />
Kritik an Wien unzufrieden<br />
ist Bauer mit dem standort<br />
<strong>wien</strong> ailecgasse (etwa einen<br />
kilometer von der Zentrale in<br />
der Baudissgasse entfernt),<br />
zwischen Zentralfriedhof und<br />
den Gleisen der Flughafenbahn<br />
beziehungsweise der<br />
Verlängerung des Verschiebebahnhofs<br />
kledering. dieses<br />
industriegebiet, das der<br />
<strong>wien</strong>er wirtschaftsagentur<br />
gehört, sollte schon längst einen<br />
anschluss an die s1 haben.<br />
das wurde dem tNt innight<br />
austria-chef z<strong>um</strong>indest<br />
versprochen. Geplant sei eine<br />
unterführung unter der Bahn<br />
und ein direktanschluss an<br />
die süd<strong>um</strong>fahrung <strong>wien</strong>s, die<br />
s1. aber bisher sei nichts geschehen.<br />
„man hat uns <strong>im</strong>mer<br />
vertröstet. hier verläuft auch<br />
die landesgrenze zwischen<br />
<strong>wien</strong> und Niederösterreich<br />
und die beiden Bundesländer<br />
können sich da offenbar nicht<br />
einigen - obwohl man <strong>im</strong>mer<br />
wieder von einer region <strong>wien</strong><br />
spricht.“<br />
die wirtschaftsagentur<br />
<strong>wien</strong> müsste doch ein interesse<br />
an einer besten anbindung<br />
dieses industrieareals,<br />
auch an den öffentlichen<br />
Verkehr für künftige mitarbeiter,<br />
haben, meint Bauer.<br />
„denn solange es die nicht<br />
gibt, wird sich dort niemand<br />
ansiedeln. und wir selbst sind<br />
mit <strong>wien</strong> auch nicht verheiratet.<br />
wir können genauso gut<br />
ersatzteile unterschiedlicher branchen liefert tNt Innight <strong>im</strong> Nachtsprung<br />
mediaprojekte<br />
thomas bauer: NÖ lockt schon<br />
nach Niederösterreich gehen,<br />
wie das viele schon machen.<br />
ich habe nicht den eindruck,<br />
dass sich <strong>wien</strong> übermäßig bemüht,<br />
die Firmen zu halten.<br />
wir haben momentan kein<br />
alternativszenario. aber für<br />
die nächsten fünf jahre würde<br />
ich jetzt nicht zu 100 prozent<br />
garantieren, dass wir in <strong>wien</strong><br />
bleiben.“ tNt innight werde<br />
sich <strong>um</strong>sehen, was sich <strong>im</strong><br />
<strong>um</strong>land tut. Gerade mit der<br />
s1 gebe es einige Fantasie für<br />
unternehmen, sich in Niederösterreich<br />
anzusiedeln.<br />
Bauer will nächstes jahr<br />
den Zentralhub in ried <strong>im</strong><br />
traunkreis erweitern. Nach<br />
derzeitigen plänen soll das<br />
erweiterte hub mitte 2011<br />
eröffnet werden. dort wird<br />
die Fläche von 900 Quadratmetern<br />
auf 1800 Quadratmeter<br />
verdoppelt, „weil wir dort<br />
schon unter einem großen<br />
platzmangel leiden“. das projekt<br />
kostet 2,5 millionen €, die<br />
der Vermieter des objektes<br />
investiert. – FG<br />
tNt<br />
tNt<br />
<strong>Logistik</strong> mit<br />
Gewinn <br />
garantie<br />
Spezialist in der<br />
Automobilindustrie<br />
Leistungsstarkes<br />
europäisches Netzwerk<br />
(A,CZ,D,E,PL,<br />
H,RO,RUS,SK)<br />
Ganzheitliche<br />
<strong>Logistik</strong>lösungen<br />
Dynamik und<br />
Innovation<br />
Sicherheit<br />
und Stärke<br />
Mittelständisches,<br />
inhabergeführtes<br />
Unternehmen<br />
Duvenbeck <strong>Logistik</strong> GmbH • Styriastrasse 35 • A-8042 Graz<br />
Phone: +43-316-407-566-0 • Fax: +43-316-407-566-22<br />
Mail: graz@duvenbeck.de • Web: www.duvenbeck.de
24 loGistik<br />
die schenker<br />
& co aG investiert<br />
weiter trotz<br />
schwierigstem<br />
markt<strong>um</strong>felds.<br />
2010 ist noch<br />
ein mieses jahr.<br />
ei n e n g a n z g roßen<br />
sprung nach vorwärts<br />
setzt schenker Generaldirektor<br />
elmar wieland<br />
in ungarn, wo - wie er sagt<br />
- der logistiker „etwas unscheinbarer<br />
auftritt, als wir<br />
tatsächlich sind“. in ungarn<br />
operiert schenker mit zwei<br />
joint Ventures für die luft- &<br />
seefracht und für den Bahnverkehr<br />
- das ist die másped<br />
schenker und die másped<br />
railog. schenker hat jetzt<br />
alle anteile an den Beteiligungen<br />
gekauft und ist jetzt<br />
100-prozent-eigentümer der<br />
beiden Betriebe in ungarn.<br />
Nun werden die insgesamt<br />
fünf schenker-Betriebe in ungarn<br />
integriert, die ab jänner<br />
2011 als schenker ungarn<br />
auftreten werden. „wenn man<br />
alles addiert, dann sind wir<br />
sicherlich in ungarn unter<br />
den drei größten anbietern“,<br />
sagt wieland. man erhoffe<br />
sich einen richtigen schenker-marktauftritt<br />
als einheit<br />
für alle produktbereiche und<br />
auch einige synergieeffekte.<br />
die integration verlaufe schon<br />
sehr erfreulich und werde bis<br />
jahresende abgeschlossen<br />
sein. in ungarn hat schenker<br />
insgesamt 293 mitarbeiter.<br />
in Österreich gibt es bei<br />
schenker auch kein ende der<br />
investitionen - nach dem ausbau<br />
<strong>im</strong> <strong>wien</strong>er hafen albern<br />
und dem neuen hightech-ter-<br />
KURIER<br />
MIttWOCh, 6. OKtOber 2010<br />
schenker & co aG<br />
investitionen in skurriler Wirtschaftslage<br />
am Flughafen Klagenfurt entsteht <strong>um</strong> zehn Millionen € eine moderne Speditionsanlage: Den Spatenstich setzten Klaus hermetter, Schenker-Geschäftsstellenleiter<br />
Klagenfurt, und Johannes S. Gatterer, CeO Kärntner Flughafen betriebs-Gmbh (v. li.)<br />
elmar Wieland: Investments in<br />
schwieriger Zeit<br />
1700 baa-Kilometer sollen Vorteile für 40 Millionen Menschen bringen<br />
mediaprojekte<br />
ÖBB<br />
minal in Berghe<strong>im</strong> in salzburg.<br />
der schenker-standort<br />
<strong>im</strong> süden klagenfurts ist viel<br />
zu klein geworden, deshalb ist<br />
es - „nach langen Verhandlungen“<br />
- gelungen, einen neuen<br />
standort am Flughafen klagenfurt<br />
aufzuschließen. der<br />
Bau ist <strong>im</strong> Gange. investiert<br />
werden hier zehn millionen<br />
€. auf einem Gesamtareal<br />
von 30.500 Quadratmetern<br />
entsteht eine moderne speditionsanlage,<br />
bestehend aus<br />
einer 2500 Quadratmeter großen<br />
<strong>um</strong>schlaghalle, einem<br />
logistiklager mit 1800 Quadratmetern<br />
Fläche sowie einem<br />
1200 Quadratmeter großen<br />
Bürotrakt für 130 mitarbeiter.<br />
die anlage, die einen eigenen<br />
Gleisanschluss hat, soll <strong>im</strong><br />
Frühjahr 2011 ihren Betrieb<br />
aufnehmen. der alte standort<br />
in klagenfurt wird verkauft.<br />
tariferhöhung seit 2009 bis<br />
ins erste halbjahr 2010 hinein<br />
sind bei schenker die<br />
Frachtraten massiv gesunken,<br />
berichtet wieland. „wir mussten<br />
das an die kunden weitergeben,<br />
z<strong>um</strong> teil sogar mehr,<br />
als sie tatsächlich gesunken<br />
sind.“ speziell bei der luft- und<br />
seefracht habe sich aber der<br />
markt gedreht. seit jahresan-<br />
fang gebe es hier dramatische<br />
steigerungen. und auch <strong>im</strong><br />
lkw-Bereich gab es erhöhungen.<br />
„wir sind gewissermaßen<br />
in eine sandwichlage geraten,<br />
weil wir die steigerungen aufgrund<br />
der marktlage nicht so<br />
weitergeben konnten - es gibt<br />
ja auch längerfristige Vereinbarungen.<br />
die margen sind<br />
sehr unter druck geraten. wir<br />
müssen sogar trachten, die<br />
tarife zu erhöhen.“<br />
<strong>im</strong> Vorjahr ist bei schenker<br />
der <strong>um</strong>satz deutlich zurückgegangen<br />
- und auch das<br />
ergebnis. durch rasch eingeführte<br />
sparmaßnahmen habe<br />
man eigentlich gedacht, dass<br />
sich das heuer positiv auswirken<br />
werde. „dem ist aber<br />
nicht so“, sagt wieland, „weil<br />
die anderen effekte, die ich<br />
skizziert habe, dagegengearbeitet<br />
haben.“ dazu komme<br />
noch, dass das Vol<strong>um</strong>en seit<br />
Frühjahr leicht steige, „aber<br />
nicht in dem ausmaß, das die<br />
politiker in ihren ansprachen<br />
nennen“. das führe zu einer<br />
ladera<strong>um</strong>verknappung, was<br />
wieder<strong>um</strong> die preisspirale<br />
auslöse. „wir sind in einer<br />
skurrilen situation, die noch<br />
nicht da war: einerseits problematische<br />
ergebnisse, andererseits<br />
mangelsituation.“<br />
scheNker<br />
Staatsbahnen verlieren<br />
Ge g e n ü b e r d e r<br />
Bahn befindet sich<br />
schenker in einer<br />
etwas schizophrenen situation.<br />
„wir sind einer der<br />
größten kunden der ÖBB“,<br />
sagt Vorstandsvorsitzender<br />
elmar wieland, „gleichzeitig<br />
aber ein erbitterter<br />
Gegner als mitbewerber.“<br />
das gelte in zunehmendem<br />
maße auch für ungarn,<br />
weil die ungarische<br />
Güterbahn der rca gehört<br />
und jetzt rch heißt. eines<br />
der kernprobleme für die<br />
Verluste der rca sei der<br />
kauf der früheren mÁV<br />
cargo. man habe deswegen<br />
ein rigoroses sparprogramm<br />
angekündigt.<br />
wieland bezeichnet es als<br />
scheNker ▸ schiene<br />
neues <strong>Logistik</strong>zentr<strong>um</strong> in Pardubice bei Königgrätz<br />
revolution mit sehr ungewissem<br />
ausgang. denn die rch<br />
wolle die einzelwagenverkehre<br />
einstellen. kurzfristig würden<br />
zwar kosten und Verluste<br />
weggebracht. aber langfristig<br />
sei dieses Geschäft ein für allemal<br />
weg, meint wieland. <strong>im</strong><br />
Bahnbereich sei sehr viel in<br />
Bewegung, was in vielen staaten<br />
mit der krise der staatshaushalte<br />
zu tun habe. die<br />
staaten seien nicht mehr in<br />
der lage, die riesenverluste<br />
der staatsbahnen abzudecken.<br />
eine Zukunftsvision sind<br />
laut wieland private Bahnen,<br />
die überall entstünden. es beginne<br />
sich ein wettbewerb<br />
unter den Bahnen zu entwickeln,<br />
wodurch staatsbahnen<br />
nur weiter verlieren können.<br />
▸ südosteuropa<br />
In Ostböhmen stärker präsent<br />
in pardubice in tschechien<br />
in der Nähe von<br />
hradec kralové (königgrätz)<br />
hat schenker dieser<br />
tage ein neues logistikzentr<strong>um</strong><br />
eröffnet. einer der<br />
ersten kunden ist esaB,<br />
ein weltweiter anbieter<br />
von schweißmaterial<br />
und -zubehör. die neue<br />
schenker-anlage in ostböhmen<br />
bietet auf 12.000<br />
Quadratmetern platz für<br />
13.500 paletten. sie hat 15<br />
hydraulische laderampen,<br />
eine davon auch für das<br />
seitliche Be- und entladen.<br />
Bis jahresende sollen 65<br />
mitarbeiter in pardubice<br />
beseitigung der bahnengpässe vorrangig<br />
mit dem Bau der koralmbahn<br />
zwischen Graz und<br />
klagenfurt sowie des semmeringbasistunnels<br />
soll ein<br />
maßgeblicher Beitrag zur<br />
Beseitigung der einzigen<br />
in frastrukturellen engpässe<br />
zwischen danzig und<br />
der oberen adria geleistet<br />
werden. durch diese Neuausrichtung<br />
der ra<strong>um</strong>- und<br />
erreichbarkeitsstruktur ergeben<br />
sich für die wirtschaft<br />
der südlichen Bundesländer<br />
zusätzliche potenziale in<br />
dreistelliger millionenhöhe.<br />
Bei einer dieser tage durchgeführten<br />
delegationsreise<br />
beschäftigt sein. die schenker<br />
& co aG in <strong>wien</strong> fungiert<br />
als regional head office für<br />
südosteuropa.<br />
dazu gehören Österreich,<br />
tschechien, die slowakei,<br />
ungarn, slowenien, kroatien,<br />
serbien, montenegro, Bosnien-herzegowina,mazedonien,<br />
r<strong>um</strong>änien, molda <strong>wien</strong>,<br />
Bulgarien, Griechenland,<br />
Zypern und die türkei.<br />
elmar wieland beschreibt<br />
die situation in Griechenland<br />
als ziemlich verheerend, weil<br />
Frächterkonzessionen über<br />
Nacht abgeschafft und Verträge<br />
mit der Bahn rückwirkend<br />
gekündigt wurden.<br />
baltisch-adriatische-achse – standortverbesserung für <strong>wien</strong>, Graz und klagenfurt<br />
des Verkehrs-ausschusses<br />
des europäischen parlaments<br />
z<strong>um</strong> koralmtunnel sollte Brian<br />
s<strong>im</strong>pson, der Vorsitzende<br />
des Verkehrsausschusses <strong>im</strong><br />
europäischen parlament,<br />
von der wirtschaftlichen Notwendigkeit<br />
der Verlängerung<br />
der sogenannten Baltischadriatischen-achse<br />
(Baa)<br />
von <strong>wien</strong> nach Norditalien<br />
überzeugt werden. Zwischen<br />
danzig und <strong>wien</strong>/Bratislava<br />
wurde die Baa bereits 2004<br />
als vorrangige schienenachse<br />
(teN-projekt 23) festgelegt.<br />
<strong>im</strong> oktober 2006 unterzeichneten<br />
die anrainerstaaten<br />
polen, tschechien, slowakei,<br />
Österreich und italien einen<br />
„letter of intent“ zur Verlängerung<br />
dieses projekts über<br />
südösterreich nach italien.<br />
damit die Verlängerung der<br />
schienenachse ebenfalls als<br />
prioritäre achse vom europäischen<br />
parlament eingestuft<br />
und gefördert wird, ist<br />
ein diesbezüglicher Beschluss<br />
erforderlich.<br />
Ziele die Baa ist neben der<br />
Brennerachse, der Gotthardachse<br />
und der achse parislyon-marseille<br />
die vierte<br />
große europäische Nord-süd-<br />
transversale, in deren unmittelbarem<br />
einzugsbereich etwa<br />
40 millionen menschen leben.<br />
sie trage dazu bei, hieß es bei<br />
der exkursion, dass europa<br />
<strong>im</strong> Gütertransport und <strong>im</strong><br />
personenverkehr weiter zusammenwachse.<br />
davon profitiere<br />
vor allem Österreich.<br />
der Großra<strong>um</strong> <strong>wien</strong>-Niederösterreich<br />
werde so zur<br />
zentralen drehscheibe. die<br />
standortqualität des Großra<strong>um</strong>es<br />
<strong>wien</strong>-Niederösterreich<br />
ebenso wie die der Zentren<br />
Graz und klagenfurt werde<br />
opt<strong>im</strong>iert und deren möglichkeiten<br />
erweitert.
Unternehmen & <strong>Logistik</strong><br />
I MIttwoch, 6. oktober 2010 <strong>Logistik</strong><br />
system logistik<br />
reisebüro für Güter<br />
mit Nespresso<br />
outsourcing groß<br />
geworden, will system<br />
logistik weiter wachsen.<br />
mit Nespresso groß geworden ist das<br />
1999 von Roman leydolf gegründete<br />
Unternehmen system logistik. Dem<br />
seinerzeitigen mäser-Angestellten war seine<br />
tätigkeit <strong>im</strong> großhandel etwas fad geworden,<br />
daher wandte er sich als selbstständiger neuen<br />
logistischen Aufgaben zu. „es war sehr schwer,<br />
sich am markt zu positionieren“, sagt leydolf<br />
rückblickend. „Der Unternehmer-Alltag ist<br />
anders, als es sich ein junger mensch vorstellt.“<br />
er sei zu Beginn dem irrt<strong>um</strong> aufgesessen, sich<br />
als virtueller logistikplayer, ohne lagerkapazitäten,<br />
behaupten zu können. sehr bald, <strong>im</strong><br />
oktober 2000, hat er am Franz-Josefs-Bahnhof<br />
in Wien 6000 Quadratmeter lager angemietet<br />
und begann quasi als regionaler Anbieter. „Der<br />
tra<strong>um</strong>, ohne lager nur logistikleistungen<br />
anzubieten, ist ein tra<strong>um</strong> geblieben.“<br />
Als einen meilenstein bezeichnet leydolf<br />
das von Nespresso <strong>im</strong> Jahr 2001 vorangetriebene<br />
logistik-outsourcing. Nespresso habe es<br />
zu diesem Zeitpunkt in Österreich sehr schwer<br />
gehabt, das neue system der portionierten<br />
kaffeeeherstellung auf den markt zu bringen.<br />
„mit diesem neuen system haben sich die alle<br />
Zähne ausgebissen“, sagt leydolf. Nespresso<br />
habe alle speditionen für den outsourcing-<br />
Auftrag angeschrieben und system logistik<br />
habe ihn ergattert. „ich sehe es heute noch als<br />
Wunder an, dass die uns gefunden haben“, sagt<br />
leydolf. Damals sei Nespresso ein „Nice-tohave-kunde“<br />
gewesen, heute sei er ein must<br />
<strong>im</strong> Portfolio eines logistikers. „Wenn man<br />
als B2C-Anbieter in diesen markt hinein will,<br />
braucht man Nespresso.“<br />
Und tatsächlich: „Nespresso hat uns mit<br />
Wachst<strong>um</strong> erdrückt“, scherzt leydolf. Jährlich<br />
habe der kaffeeportionierer seine Anteile<br />
verdoppelt, für system logistik bedeutete das<br />
ein Wachst<strong>um</strong> zwischen 30 und 50 Prozent<br />
pro Jahr. er habe es geschafft, Nespresso einen<br />
markt zu verschaffen. Dabei dürfe nichts<br />
verbockt werden, weil die unterschiedlichen<br />
kaffeekapseln jederzeit zur Verfügung stehen<br />
müssten.<br />
2008 war das Areal am Franz-Josefs-Bahnhof<br />
zu eng geworden. Deswegen wurden die<br />
kapazitäten 2009 <strong>um</strong> ein logistikcenter in<br />
Wien-strebersdorf (samt Übernahme der dort<br />
tätigen Firma oemako lagerbetriebs- und<br />
transport gmbH) erweitert. strebersdorf<br />
ist damit Hauptsitz des Unternehmens. Dort<br />
gibt es einen gleisanschluss, was leydolf für<br />
sehr wichtig hält. 350 Wagons laufen heuer<br />
aus diesem standort.<br />
leydolf hat das ehemalige mäser-Haus erworben<br />
und ausgebaut. es gab auch Überlegungen,<br />
nach Niederösterreich zu gehen, aber<br />
leydolf wollte „liebgewonnene mitarbeiter“<br />
nicht verlieren. „ich halte eine Wiener Adresse<br />
außerdem für vorteilhaft. Deswegen sind<br />
wir trotz höheren Preises am standort Wien<br />
geblieben.“ Umsatzmäßig ist system logistik<br />
nach dieser Akquisition von 3,4 auf sechs<br />
millionen € gewachsen.<br />
system logistik wickelt mit ihren kunden<br />
jährlich mehr als eine million orders<br />
ab, 35.000 Picks pro tag. Die Fehlerquote<br />
beträgt laut leydolf 1:10.000, was logistisch<br />
ka<strong>um</strong> verbesserbar sei.<br />
Für den systemlogistiker, der maßgeschneiderte,<br />
individuelle und unternehmensübergreifende<br />
gesamtkonzepte <strong>im</strong> logistikbereich<br />
erstellt und <strong>im</strong> sinne einer one-stop-shop-lösung<br />
<strong>um</strong>setzt, ist Ökologie „ein ganz wichtiges<br />
thema“. leydolf lässt zurzeit untersuchen, wie<br />
weit sich seine Dachflächen für Photovoltaik<br />
eignen. <strong>im</strong> Bereich City-logistik will er, der<br />
sieben 3,5 tonnen-lkw <strong>im</strong> Fuhrpark hat, auf<br />
Biogas <strong>um</strong>stellen.<br />
systemlogistik<br />
<strong>um</strong> 10.000 Quadratmeter hat System <strong>Logistik</strong> 2009 die Kapazitäten erweitert<br />
leydolf, der heute 100 mitarbeiter beschäftigt,<br />
will weiterhin organisch wachsen. er sieht<br />
sich als „Reisebüro für güter“, die aus seinem<br />
logistikhotel kommen, „wo es den Waren, wie<br />
unsere kunden wissen, gut geht“.<br />
sponsor seit der spielsaison 2004/05 ist systemlogistik<br />
Distribution gmbH Premi<strong>um</strong>sponsor<br />
des Basketballklubs klosterneuburg.<br />
Neben der persönlichen und gelebten Begeisterung<br />
Roman leydolfs für den sport<br />
ermögliche dieses sponsoring, „die marke auf<br />
sympathische und passende Weise zu transportieren“.<br />
Der Basketballklub klosterneu-<br />
Basketballsports. Als einziger Basketballverein<br />
in Österreich betreibt klosterneuburg<br />
eine Herren-Bundesliga-mannschaft (die Bk<br />
Dukes), eine Damen-Bundesliga-mannschaft<br />
(die Bk Duchess) und eine Rollstuhl-Bundesliga-mannschaft<br />
(die sitting Bulls).<br />
seit dem sommer 2004 ist Roman leydolf<br />
auch als Vorstand <strong>im</strong> klub tätig. Die entscheidung<br />
für sportsponsoring ist vor allem in der<br />
besonderen gesellschaftlichen stellung des<br />
Basketball-sports und dessen positiv besetzten<br />
erlebnisfeldern - jung, dynamisch, modern<br />
- begründet. „Dabei auch den Jugend- und<br />
Breitensport zu fördern, ist ein gern gesehener<br />
mehrwert.“<br />
systemlogistik<br />
Fahrt aus der Krise<br />
Petschl fährt wieder bergauf.<br />
Transporteure leiden nach wie vor<br />
an falscher Verkehrspolitik.<br />
seite 26<br />
burg gilt als Hochburg des österreichischen roman Leydolf setzt auf Ökologie<br />
25
26 logistik<br />
KURIER<br />
miTTwoch, 6. oKTober 2010<br />
Petschl transporte<br />
Jetzt wird der Krise davongefahren<br />
durch falsche Verkehrspolitik ist in Österreich viel geeignetes Transport-Personal, das jetzt benötigt wird, unwiederbringlich verloren gegangen, beklagen die Petschl-chefs<br />
Petschl fährt<br />
wieder aufwärts.<br />
transporteure<br />
leiden aber<br />
nach wie vor<br />
an falscher<br />
Verkehrspolitik.<br />
Voll an die allgemeine<br />
wirtschaftliche situation<br />
hat Nikolaus<br />
glisic, Chef des oberösterreichischentransportunternehmens<br />
Petschl, seinen<br />
Betrieb angepasst. Das bedeutete<br />
einen Abbau von Fahrzeugen.<br />
Anfang 2008 waren<br />
es 132, derzeit sind es 98. „Auf<br />
100 wollen wir wieder kommen“,<br />
sagt glisic. „Das ist eine<br />
größe, mit der wir gut leben<br />
können.“ 2009 ist der Umsatz<br />
in der Firmengruppe mit insgesamt<br />
vier Unternehmen -<br />
Petschl transporte Österreich,<br />
<strong>Logistik</strong>diagnose ist bei Fraunhofer Austria möglich<br />
Deutschland und tschechien<br />
und Petschl Werkstätte - <strong>um</strong><br />
28,5 Prozent auf 38 millionen<br />
€ eingebrochen. insgesamt<br />
beschäftigt Petschl 205 mitarbeiter,<br />
davon 107 in Perg. Der<br />
Umsatz in Österreich ist <strong>um</strong><br />
20 Prozent auf 24 millionen<br />
€ zurückgegangen.<br />
Jetzt sei man auf dem besten<br />
Weg, die Dellen wieder<br />
auszugleichen. in einem<br />
Jahr sei das natürlich nicht<br />
zu schaffen. Be<strong>im</strong> Personal<br />
habe man natürliche Abgänge<br />
genutzt, das leasing-Personal<br />
wurde abgebaut. Der Verwaltungsbereich<br />
wurde ebenfalls<br />
angepasst.<br />
„Die Herausforderung lag<br />
in der kurzfristigkeit, mit der<br />
wir anpassen mussten“, sagt<br />
Petschl-Prokurist Christian<br />
spendel. Denn die krise sei<br />
von einem tag auf den anderen<br />
gekommen. Das Positive<br />
an der ganzen situation sei,<br />
dass Petschl mit seinen kunden<br />
mitlebe - „und die hatten<br />
mit denselben Problemen wie<br />
wir zu kämpfen. Wenn die<br />
nichts produzieren, können<br />
FotoliA/Alx<br />
wir nichts transportieren.“<br />
seit märz 2010 geht es bei<br />
Petschl wieder bergauf. Das<br />
ziehe sich über alle Branchen.<br />
Petschl hat eine große<br />
Branchenstreuung und keine<br />
großkunden. Heuer ist glisic<br />
guter Dinge, „dass wir eine<br />
schwarze Null erreichen. Das<br />
heißt, wir sind bisher mit zwei<br />
blauen Augen davongekommen,<br />
heuer wird´s ein halbes<br />
blaues Auge.“<br />
Kritik an Bures Als große keule<br />
für transporteure, sagt glisic,<br />
habe sich zuletzt die sogenannte<br />
Ökologisierung der<br />
maut erwiesen. Das Bonusmalus-system<br />
für lkw der euroklasse<br />
3 bis 6 habe zu einer<br />
entwertung der bestehenden<br />
Fuhrparks geführt. „Wir haben<br />
das der Verkehrsministerin<br />
mitgeteilt, gewusst hat es<br />
jeder, aber es wurde nichts<br />
dagegen unternommen. Ja,<br />
die Frau Bures reibt sich geradezu<br />
die Hände, weil sie<br />
glaubt, dass es der Bahn gut<br />
geht, wenn es uns schlecht<br />
geht.“<br />
Petschl-Chef Nikolaus Glisic<br />
Die exportwirtschaft laufe<br />
jetzt wieder an, sie erhebe<br />
sich wie Phönix aus der<br />
Asche. man merke auch<br />
schon wieder Frachtra<strong>um</strong>verknappung.<br />
sorgen bereitet<br />
glisic die derzeit geringe<br />
Bautätigkeit. Auch eventuell<br />
bevorstehende neue steuern<br />
st<strong>im</strong>men den transportunternehmer<br />
nicht gerade sonnig.<br />
eine große Herausforderung<br />
für die Branche werde künftig<br />
auch das Personalthema sein,<br />
meint Prokurist spendel. man<br />
müsse Qualität bieten und<br />
termintreue - und wenn man<br />
meDiAPRoJekte<br />
Prokurist christian Spendel<br />
heute leute auf dem markt<br />
suche, sei es fast unmöglich,<br />
dafür geeignetes Personal<br />
zu finden - sowohl<br />
bei den Fahrern als auch<br />
in der Disposition.<br />
Durchs Ausflaggen seien<br />
sehr viele Österreicher arbeitslos<br />
geworden - „und<br />
diese menschen gehen<br />
dem Beruf unwiederbringlich<br />
verloren“, betont glisic.<br />
„Und es kommt nicht so<br />
viel nach.“ eine falsche<br />
Politik habe zu hohem<br />
Ausflaggen geführt und die<br />
Unternehmen vertrieben.<br />
Fitness-Check für unternehmens-<strong>Logistik</strong><br />
Fraunhofer austria – schnelltest für klein- und mittelbetriebe<br />
Wo liegen opt<strong>im</strong>ierungspotenziale<br />
in der logistikkette?<br />
Fraunhofer Austria hat für<br />
kleine und mittelständische<br />
Unternehmen einen schnelltest<br />
zur identifizierung von<br />
einsparmöglichkeiten in der<br />
logistik entwickelt. Und das<br />
Beste daran – für viele Unternehmen<br />
sind die Analyse und<br />
erste Umsetzungen kostenlos.<br />
Wertstromanalyse Das heutige<br />
markt<strong>um</strong>feld ist geprägt von<br />
ständigen Veränderungen in<br />
struktur und kundenbedürfnissen.<br />
Unternehmen müssen<br />
sich hierfür rasch auf die neuen<br />
gegebenheiten anpassen.<br />
Wird dies jedoch auch in der<br />
logistik getan? Harmonieren<br />
die aktuellen logistikprozesse<br />
noch mit denen der Produktion?<br />
Wo liegen Verschwen-<br />
dungen? können innovative<br />
Ansätze genutzt werden?<br />
Um diese Fragen zu beantworten<br />
hat der geschäftsbereich<br />
Produktions- und<br />
logistikmanagement der<br />
Fraunhofer Austria Research<br />
gmbH den logistik Quick-<br />
Check erstellt. Dieser stellt<br />
eine kombination aus einer<br />
logistikdiagnose, bei der zielgerichtete<br />
Fragen gestellt und<br />
kennzahlen hinterfragt werden,<br />
und einer Wertstromanalyse<br />
dar.<br />
Diese methodik aus dem<br />
lean management betrachtet<br />
den gesamten Prozess der<br />
leistungserstellung, deckt<br />
überflüssige Bestände, Wartezeiten<br />
und unabgest<strong>im</strong>mte<br />
informations- und materialflüsse<br />
auf. schwerpunkte<br />
liegen auf der Beschaffungs-,<br />
PetsCHl<br />
lager-, Produktions- und<br />
Distributionslogistik. Durch<br />
diese kombination an methoden<br />
können Potenziale und<br />
Handlungsfelder für die Unternehmen<br />
identifiziert und in<br />
maßnahmen zur steigerung<br />
der logistikperformance überführt<br />
werden.<br />
Der Preis für die Fitnesskur<br />
für kleine oder mittelständische<br />
Unternehmen beträgt<br />
3000 €. Hierin sind sämtliche<br />
leistungen inkludiert,<br />
die für die Durchführung<br />
des logistik-Quick-Checks<br />
erforderlich sind. Diese erstrecken<br />
sich von der Zustandsdiagnose<br />
der logistik,<br />
über die Wertstromanalyse<br />
bis hin zur Aufbereitung der<br />
Handlungsfelder. Wenn der<br />
logistik-Quick-Check mit der<br />
Umsetzung einer innovati-<br />
▸ schiene<br />
Gute bahn –<br />
böse Lkw<br />
Alles auf die schiene,<br />
wie von Österreichs<br />
Verkehrspolitik z<strong>um</strong><br />
Credo erhoben, oder mehr<br />
Fracht auf das Binnenschiff,<br />
ist für Petschl-Chef glisic keine<br />
zukunftsträchtige lösung.<br />
Die ÖBB güterverkehrstochter<br />
Rail Cargo Austria habe<br />
voriges Jahr und heuer erneut<br />
die Preise erhöht. Viele<br />
transporteure haben deswegen<br />
mit dem kombi-Verkehr<br />
aufgehört, weil er zu teuer sei.<br />
Zudem sei die Bahn inflexibel<br />
und die eintrittsbarriere zu<br />
hoch.<br />
Dazu komme, dass kombi-<br />
Verkehr mittels steuergeldern<br />
gigantisch gefördert werde,<br />
weil er sonst überhaupt nicht<br />
leistbar wäre. „Die ÖBB vertreiben<br />
nicht nur <strong>im</strong> Frachtbereich<br />
kunden, sondern<br />
auch <strong>im</strong> Personenverkehr<br />
mit gewalt, weil die Zugfrequenz<br />
zu gering ist, die Züge<br />
unpünktlich und oft unsauber<br />
sind“, meint glisic.Und<br />
für transporteure seien starre<br />
Abfahrszeiten mit hohen Preisen<br />
nicht verkraftbar.<br />
„Die Vertriebspolitik der<br />
Bahn ist genau <strong>um</strong>gekehrt wie<br />
bei uns transporteuren“, sagt<br />
Prokurist spendel. „Wenn wir<br />
z<strong>um</strong> kunden gehen, fragen<br />
wir zuerst, was können wir<br />
für dich tun. Der sagt uns,<br />
welches Fahrzeug er zu dem<br />
und dem Zeitpunkt braucht<br />
und wohin es gehen soll. Die<br />
Bahn macht es <strong>um</strong>gekehrt.<br />
sie sagt, da ist ein Zug, der<br />
fährt zu einem fixen Zeitpunkt<br />
mit einem fixen Ziel ab - und<br />
wenn du willst und unsere<br />
Preis bezahlst, darfst du einsteigen.“<br />
Für die straße und den lkw<br />
gebe es seit 40 Jahren nur<br />
Prügel, sagt glisic aus seiner<br />
erfahrung. „Dafür, dass wir<br />
nach dem Fremdenverkehr<br />
und nach der industrie den<br />
größten Beitrag zur Wirtschaftsbilanz<br />
leisten.“<br />
ven opt<strong>im</strong>ierungsmaßnahme<br />
kombiniert wird, besteht die<br />
möglichkeit, das komplette<br />
Vorhaben durch einen innovations-Check<br />
der österreichischenForschungsförderungsgesellschaft<br />
finanziert<br />
zu bekommen.<br />
Der geschäftsbereich<br />
Produktions- und logistikmanagement<br />
der Fraunhofer<br />
Austria Research gmbH bearbeitet<br />
Aufgabenstellungen,<br />
die mit der Planung und opt<strong>im</strong>ierung<br />
der struktur, der<br />
organisation und dem management<br />
von industrie- und<br />
Dienstleistungsunternehmen<br />
oder deren logistiknetzwerk<br />
zusammenhängen. Fraunhofer<br />
Austria hat sich insbesondere<br />
auf lösungen für Österreich<br />
und Central and eastern<br />
europe spezialisiert.
KURIER<br />
miTTwoch, 6. oKTober 2010 logistik 27<br />
schachinger techlog<br />
step-by-step nach Osteuropa<br />
schachinger<br />
techlog visiert<br />
osteuropa<br />
an. Heuer legt<br />
der Hightech-<br />
logistiker wieder<br />
ordentlich zu.<br />
Ungarn und slowenien<br />
n<strong>im</strong>mt der Hightechlogistiker<br />
techlog, ein<br />
Unternehmen der schachinger<br />
gruppe, ins Visier. Das vor<br />
drei Jahren durch die Übernahme<br />
eines teilbereichs des<br />
transportunternehmens Fida<br />
& schüch durch schachinger<br />
entstandene Unternehmen<br />
war bisher auf Österreich<br />
fokussiert. step-by-step, sagt<br />
key Account manager Andreas<br />
Fida, sollen nun die<br />
leistungen <strong>im</strong> Bereich telekommunikation,<br />
Computer &<br />
Peripherie, office equipment<br />
und Bankenelektronik auch<br />
in ost- und südosteuropa<br />
ausgerollt werden. Betreut<br />
soll dieser Ra<strong>um</strong> <strong>im</strong> Rahmen<br />
des schachinger-Netzwerkes<br />
werden beziehungsweise in<br />
kooperation mit zwölf Partnerorganisationen,<br />
die demnächst<br />
einen neuen Verbund<br />
bilden wollen. Damit werden<br />
meDiAPRoJekte<br />
sämtliche länder europas -<br />
„in kürze auch die türkei“ -<br />
abgedeckt. Zu diesem Zweck<br />
gab es vor kurzem ein treffen<br />
der Partner in Wien, das<br />
durch schachinger techlog<br />
und das deutsche HightechlogistikunternemenWincanton<br />
veranstaltet wurde. Die<br />
gemeinsame marktbearbeitung<br />
in europa stand bei dem<br />
meeting <strong>im</strong> mittelpunkt der<br />
gespräche.<br />
in Österreich, sagt Fida,<br />
habe schachinger techlog bisher<br />
seine Aufgaben „sehr gut<br />
erledigt“. <strong>im</strong> krisenjahr 2009<br />
gab es nur ein „ganz geringes<br />
Umsatzminus“ von zwei<br />
Manager Andreas Fida<br />
Prozent. Absolute Zahlen gibt<br />
Fida nicht bekannt. grund für<br />
den leichten Rückgang sei,<br />
dass viele Projektgeschäfte<br />
- wie Übersiedlungen von Rechenzentren<br />
und einrichtung<br />
von neuen geschäftsstellen<br />
Erwartungen, die übertroffen werden. Das ist es, was unsere Kunden<br />
begeistert. Mit einer proaktiven Organisation, nahtlos über Ländergrenzen<br />
hinweg und Mitarbeitern, die durch Kompetenz und Lösungsorientierung<br />
überzeugen, arbeiten wir täglich an unserem Ziel – Kundenbegeisterung.<br />
Erleben Sie selbst: GW bewegt.<br />
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teCHlog<br />
spezialisiert unter anderem auf Übersiedlung von rechenzentren<br />
und Filialen mit neuen PC -<br />
nicht entstanden seien. „Da<br />
wurde vieles hinausgeschoben“,<br />
sagt Fida. „sonst ist alles<br />
weit besser gelaufen als<br />
befürchtet.“ Weswegen man<br />
<strong>im</strong> Unternehmen auch keine<br />
- wie <strong>im</strong>mer geartete - gegenmaßnahmen<br />
ergreifen musste.<br />
schachinger techlog hat<br />
nach wie vor 50 mitarbeiter<br />
an vier standorten - Wien,<br />
linz-Hörsching, kalsdorf und<br />
telfs. kalsdorf und telfs fungieren<br />
als reine Plattformen<br />
ohne Warehouse.<br />
Über Plan Das neue Wirtschaftsjahr<br />
(ab 1. April) hat<br />
sich, wie Fida betont, sehr gut<br />
entwickelt, weil die geschobenen<br />
Projekte sich heuer eingestellt<br />
haben. so hat techlog<br />
etwa das neue Rechenzentr<strong>um</strong><br />
der ÖBB in Nähe des<br />
<strong>im</strong> Bau befindlichen neuen<br />
Wiener Zentralbahnhofes beliefert.<br />
„Wir liegen momentan<br />
bereits über Plan, der ohnehin<br />
schon sehr positiv kalkuliert<br />
war.“ Fida geht davon aus, dass<br />
es heuer ein Wachst<strong>um</strong> von<br />
knapp neun Prozent geben<br />
könnte.<br />
Für schachinger techlog,<br />
die von investitionen von Unternehmen<br />
sehr abhängig sei,<br />
könnten sich künftige belastende<br />
Vorhaben seitens der<br />
the orange way of Service Excellence<br />
Bundesregierung sehr negativ<br />
auswirken. „Für unsere Projektgeschäfte<br />
sind alle maßnahmen,<br />
die investments<br />
belasten, fast ein Worst Caseszenario“,<br />
sagt Fida, der befürchtet,<br />
„dass da noch einiges<br />
auf uns zukommen könnte“.<br />
Die Wirtschaftslage sei allgemein<br />
noch nicht so, dass<br />
man sagen könne, die krise<br />
ist geschichte, man kann sie<br />
abhaken.<br />
ADV 026/2010 AT
28 logistik<br />
Aus vier<br />
mach eins: Die<br />
mtH-gruppe<br />
zentriert ihre<br />
zerstreute<br />
logistik <strong>im</strong><br />
Nord burgenland.<br />
Von einem zentralen<br />
standort aus sollen<br />
künftig<br />
die Handelsunternehmenlibro,<br />
Pagro und<br />
eplus, die zur<br />
mtH-Holding<br />
von Josef taus<br />
gehören, beliefert<br />
werden.<br />
in müllendorf<br />
<strong>im</strong> nördlichen<br />
B u r g e n l a n d<br />
entsteht dafür<br />
auf rund 51.000<br />
Q u a d r a t m e -<br />
tern ein neues<br />
meDiAPRoJekte<br />
hochmodernes<br />
und leistungsfähigesZentrallager<br />
für den österreichischen<br />
markt. Dabei wird das lagerverwaltungssystem<br />
metalag<br />
der Wiener Firma metasyst<br />
z<strong>um</strong> einsatz kommen.<br />
Bisher haben die drei Unternehmen<br />
libro, Pagro und<br />
eplus ihre lager auf vier<br />
verschiedenen standorten<br />
betrieben. Dadurch entstanden<br />
der mtH-gruppe hohe<br />
kosten durch mehrfache Verwaltung,<br />
aufwändige interne<br />
logistikprozesse und durch<br />
den hohen Zwischenlagerverkehr<br />
der lkw. müllendorf<br />
in Nähe von eisenstadt hat<br />
sich bei der standortsuche als<br />
geeignete Wahl erwiesen. ein<br />
entscheidender Faktor war<br />
die verkehrsgünstige lage mit<br />
einem Autobahnanschluss. in<br />
unmittelbarer Nähe befindet<br />
sich ein großlager von lidl<br />
und das logistikcenter von<br />
leuchtenspezialist kolarz, der<br />
auch kunde von metasyst ist.<br />
in den Hauptfunktionen<br />
wird das neue logistikzentr<strong>um</strong><br />
die Warenlagerung und<br />
die filial- und kundengerechte<br />
kommissionierung, den Versand-<br />
sowie die transportabwicklung<br />
für die österreichweite<br />
Versorgung der<br />
Filialbereiche libro und Pagro<br />
sowie für den Versandbereich<br />
eplus übernehmen. Die Firma<br />
metasyst informatik gmbH<br />
aus Wien wird<br />
das metalag<br />
lagerverwaltungssystem<br />
liefern, als generalunternehmer<br />
fungiert<br />
die mlog logistics<br />
aus Neuenstadt.<br />
N a c h Fe rtigstellung<br />
des<br />
neuen logistikzentr<strong>um</strong>s<br />
<strong>im</strong><br />
Herbst 2011 soll<br />
das lager auf einer<br />
Fläche von<br />
rund 23.000<br />
Quadratmetern<br />
Arbeitsplätze für 85 mitarbeiter<br />
bieten. langfristig sollen<br />
dort etwa 125 menschen Arbeit<br />
finden. geplant ist ein<br />
modernes automatisches<br />
Hochregallager für rund<br />
17.000 Palettenstellplätze in<br />
einer Höhe von 26 metern<br />
über dem grund und eine<br />
automatische Hochleistungssortieranlage<br />
für etwa 20.000<br />
stück in der stunde. Der manuelle<br />
lagerbetrieb wird beleglos<br />
über Funkscannerterminals<br />
abgewickelt werden.<br />
liBRo<br />
NUFARm<br />
KURIER<br />
miTTwoch, 6. oKTober 2010<br />
logistikcenter in müllendorf<br />
taus-Gruppe investiert 36 Millionen €<br />
Metasyst-Chef K. Kaufmann<br />
Förderung Die mtH-gruppe<br />
investiert in müllendorf etwa<br />
36 millionen €. Das Projekt<br />
wird von der eU, dem Fonds<br />
für regionale entwicklung<br />
(eFRe), dem Bund und dem<br />
Grundsteinlegung des Zentrallagers für Libro, Pagro und eplus: (v.l.) wibag-Direktor Peter Schmitl, Josef Taus, bürgermeister werner huf, Landeshauptmann<br />
hans Niessl, Ferdinand hager, martin waldhäusl, Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Steindl und Thomas Zechner<br />
land Burgenland gefördert.<br />
Die Förderquote beträgt zirka<br />
zwölf Prozent.<br />
metalag von metasyst bietet<br />
die schnittstellen zu sAP<br />
sowie z<strong>um</strong> Rewe Warenwirtschaftssystem,<br />
die bei diesem<br />
Projekt enorm wichtig sind.<br />
Auch be<strong>im</strong> Unternehmen<br />
Pfennigpfeifer in Dresden, das<br />
ebenfalls zur mtH-gruppe<br />
gehört, ist metalag <strong>im</strong> einsatz.<br />
Durch die Zusammenführung<br />
der bestehenden lagerstandorte<br />
auf ein lager<br />
sollen synergie-effekte bei<br />
lagerhaltung und transport<br />
<strong>im</strong> Ausmaß von rund 20 Prozent<br />
pro Jahr erreicht werden.<br />
Die transportkosten können<br />
wesentlich reduziert werden.<br />
Neue Lagerlogistik für Nufarm in Linz<br />
▸ Metasyst<br />
modernisierung von Lagern <strong>im</strong> Visier<br />
Jetzt <strong>im</strong> oktober feiert<br />
die metasyst informatik<br />
gmbH ihr 20-jähriges<br />
Firmenbestehen. 200<br />
Projekte hat das Wiener<br />
Familienunternehmen, das<br />
von karl kaufmann geleitet<br />
wird, in dieser Zeit <strong>um</strong>gesetzt.<br />
spezialisiert ist metasyst<br />
auf inhouse logistik.<br />
30 mitarbeiter setzen jährlich<br />
zwei millionen € <strong>um</strong>.<br />
Während der große<br />
mitbewerb - Firmen wie<br />
schäfer oder knapp in der<br />
unit-it – sAP Warehouse management-lösung bei Pflanzenschutzmittelhersteller <strong>im</strong>plementiert<br />
Neues hochregallager von Nufarm in Linz<br />
Die siemens Ag Österreichtochter<br />
unit-it <strong>im</strong>plementiert<br />
be<strong>im</strong> Pflanzenschutzmittelhersteller<br />
Nufarm in linz<br />
eine mobile sAP Warehouse<br />
management-lösung. Die<br />
Nufarm gmbH und Co kg<br />
in linz ist eine tochter der<br />
Nufarm gruppe mit sitz in<br />
melbourne in Australien. Nufarm<br />
entwickelt, registriert,<br />
produziert und vermarktet in<br />
linz rund 250 verschiedene<br />
Pflanzenschutzmittel – Herbizide,<br />
Fungizide und insektizide<br />
für den he<strong>im</strong>ischen<br />
markt und für den weltweiten<br />
Vertrieb. Der Absatz der Produkte<br />
an die österreichischen<br />
landwirte erfolgt über den<br />
österreichischen groß- und<br />
einzelhandel.<br />
Das Nufarm-Werk in linz<br />
wurde in den beiden vergangenen<br />
Jahren mit einem<br />
investitionsvol<strong>um</strong>en von rund<br />
zehn millionen € ausgebaut<br />
und zählt zu den modernsten<br />
Produktionsstätten für Pflanzenschutzmittel<br />
in europa.<br />
Wichtigste Zielsetzung ist<br />
es, den Anforderungen einer<br />
steiermark - auf Vollautomatisierung<br />
setzen, legt kaufmann<br />
Wert auf modernisierung von<br />
lagern. „in vielen Betrieben<br />
besteht hier Nachholbedarf“,<br />
sagt kaufmann. Aber in der<br />
Wirtschaftskrise 2009 hatte<br />
man zu kämpfen, weil viele<br />
Unternehmen investitionen<br />
zurückgestellt hatten. „Dabei<br />
hätten Unternehmen gerade<br />
diese Zeit nützen können, <strong>um</strong><br />
ihre Prozesse in ordnung zu<br />
bringen“, betont kaufmann.<br />
metasyst verwirklicht der-<br />
modernen und auf Nachhaltigkeit<br />
und ökologische Verantwortung<br />
ausgerichteten<br />
landwirtschaft mit <strong>im</strong> Handling<br />
einfachen und sicheren<br />
Produkten gerecht zu werden.<br />
Anlass für die einführung<br />
einer neuen lagerlogistik bei<br />
Nufarm war der Bau eines<br />
neuen Hochregallagers. Auf<br />
der suche nach einem kompetenten<br />
Partner für die <strong>im</strong>-<br />
plementierung fiel die Wahl<br />
auf unit-it, die aufgrund vieler<br />
Referenzen punkten konnte.<br />
Nufarm-geschäftsführer<br />
klaus Holzleithner skizziert<br />
die Ausgangslage: „Als weltweit<br />
agierende konzerntochter<br />
in der chemischen<br />
industrie hatten wir besondere<br />
Anforderungen an die<br />
geplante neue logistiklösung.<br />
Natürlich standen bei uns<br />
die opt<strong>im</strong>ierung der logistikprozesse<br />
und die rasche<br />
einbindung des neuen Hochregallagers<br />
<strong>im</strong> Vordergrund.<br />
Auch die Verbesserung des<br />
kundenservice, Beschleunigung<br />
der lieferabwicklung<br />
und kosteneinsparungen<br />
NUFARm<br />
zeit Projekte für den steirischen<br />
Verpacker Wolf Plastics<br />
in Ungarn, R<strong>um</strong>änien und<br />
Österreich. <strong>im</strong> Rinterzelt in<br />
Wien hat kaufmann einen<br />
Auftrag von kärcher <strong>im</strong> Rahmen<br />
von deren internationalisierungsstrategie<br />
ergattert.<br />
Für die Brau Union baut<br />
metasyst in Wieselburg ein<br />
neues staplerleitsystem. Für<br />
den großhändler schuller eh<br />
klar gmbH wird in st. Florian<br />
ein lagerverwaltungssystem<br />
eingerichtet.<br />
unit-it-Chef K.-h. Täubel<br />
waren unser erklärtes Ziel.<br />
Und vor allem schnell sollte<br />
es gehen.“<br />
unit-it-Chef karl-Heinz<br />
täubel: „Durch unsere vielen<br />
Referenzen und unsere große<br />
erfahrung konnten wir bereits<br />
nach kurzer konzeptphase<br />
mit der <strong>im</strong>plementierung<br />
beginnen. Unsere standard-<br />
Basisanwendungen, die rasch<br />
an die spezifischen lagerprozesse<br />
der chemischen industrie<br />
angepasst werden können,<br />
sparen dem kunden viel Zeit<br />
und geld.“
KURIER<br />
miTTwoch, 6. oKTober 2010 logistik 29<br />
VNl Diskussion in Dornbirn<br />
denken in Kreisläufen n<strong>im</strong>mt Gestalt an<br />
kann die logistik von<br />
der Natur, in der es keine<br />
Abfälle gibt, lernen? es<br />
geht <strong>um</strong> Nachhaltigkeit.<br />
Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat dazu<br />
beigetragen, dass vermehrt über die<br />
Neugestaltung und Weiterentwicklung<br />
der logistik nachgedacht wird. Neben kurzfristigen<br />
Notwendigkeiten, wie die opt<strong>im</strong>ierung des<br />
Cash-to-Cash-kreislaufes und die Reduzierung<br />
des Working Capitals, bekommen Überlegungen<br />
zur nachhaltigen entwicklung der supply<br />
Chain einen ganz neuen schwung. Viele Unternehmen<br />
sehen darin nicht mehr nur eine<br />
Nice-to-have-Funktion, sondern eine dringende<br />
Notwendigkeit, <strong>um</strong> sich für die Zukunft zu<br />
rüsten. Be<strong>im</strong> 3. logistik-For<strong>um</strong> Vorarlberg <strong>im</strong><br />
Wifi Campus in Dornbirn, veranstaltet vom<br />
Verein Netzwerk logistik (VNl), wurde der<br />
Frage nachgegangen, wie logistik triebfeder<br />
für nachhaltigen erfolg sein kann.<br />
Kreislaufdenken Albin kälin vom in Hamburg<br />
angesiedelten Umweltforschungsinstitut ePeA<br />
(environmental Protection encouragement<br />
Agency) forderte, die vergangenen 30 Jahre<br />
Umweltdiskussion endlich in eine Qualitätsdiskussion<br />
überzuführen. er stellte das kreislaufprinzip<br />
des Cradle-to-Cradle konzepts vor,<br />
was so viel bedeutet wie „von der Wiege zur<br />
Wiege“. ein Prinzip, das herkömmliche Ansätze,<br />
wie „von der Wiege bis zur Bahre“ ersetzen soll.<br />
Das Prinzip ist von der Natur inspiriert, in der<br />
es keinen Abfall, sondern nur Nahrung gibt. Die<br />
Bestandteile eines Produktes sollen demnach in<br />
biologischen und technischen Nährstoffkreis-<br />
identec solutions stärkt<br />
hafen von algeciras<br />
effizienz – <strong>im</strong> Hafen von Algeciras, an der straße<br />
von gibraltar, hat die koreanische Reederei<br />
Hanjin <strong>im</strong> Juli 2010 eine neue Anlage für die<br />
Be- und entladung von Containerschiffen in<br />
Betrieb genommen. total terminal international<br />
(tti) Algeciras dient als Drehscheibe<br />
für den güterverkehr zwischen Afrika, Nordeuropa,<br />
der Us-ostküste und südamerika<br />
und hat eine Umschlagskapazität von rund<br />
1,6 millionen seefracht-Containern pro Jahr.<br />
Die grundlage für effiziente Verladeprozesse<br />
bildet ein innovatives echtzeit-ortungssystem<br />
des Vorarlberger technologieanbieters identec<br />
solutions. Die lösung ist ein gemeinschaftsprojekt<br />
von identec solutions und<br />
Hi-tech solutions europe, einem Anbieter<br />
von it-systemen <strong>im</strong> Bereich Hafensicherheit<br />
und Container<strong>um</strong>schlag. sie soll die genaue<br />
Nachverfolgbarkeit der transportbehälter auf<br />
dem gesamten gelände gewährleisten und damit<br />
für eine reibungslose Abwicklung sorgen.<br />
Das system erhöht laut gerhard schedler,<br />
Ceo von identec solutions, nicht nur die<br />
sicherheit für die mitarbeiter während der<br />
Verladevorgänge, sondern steigert darüber<br />
hinaus die effizienz der betrieblichen Abläufe.<br />
Vorarlberger sorgen für reibungslose Abwicklungen<br />
iDeNteC solUtioNs<br />
läufen zirkulieren und positive effekte auf Umwelt<br />
und gesundheit ausüben. Neben den positiven<br />
Auswirkungen auf die Umwelt bringe das<br />
Denken in kreisläufen eine hohe Wirtschaftlichkeit<br />
mit sich, da den Unternehmen Rohstoffe<br />
nicht mehr verloren gehen. ebenfalls an das<br />
kreislaufprinzip angelehnt sprach michael<br />
Zangerl von Rhomberg Bau Vorarlberg über das<br />
konzept des lifeCycle tower. Der Bau eines gebäudes<br />
habe langfristige Auswirkungen, da sei<br />
es verheerend, in der Planungsphase kurzfristig<br />
zu denken. mit dem erneuerbaren Rohstoff<br />
Holz sollen künftig auch Hochhäuser bis zu 30<br />
stockwerke <strong>im</strong> Passivhaus- beziehungsweise<br />
Plusenergiehaus-standard möglich sein.<br />
Johann seif vom kons<strong>um</strong>gütererzeuger Henkel<br />
berichtete über die Neuausrichtung der Henkel<br />
supply Chain und das Bilden von kleineren,<br />
wendigeren und dadurch schnelleren einheiten<br />
nahe am markt. Diese strategie führte zu<br />
massiven Veränderungen der Produktions- und<br />
Distributionsstrukturen und unterstützt den<br />
nachhaltigen erfolg des Unternehmens.<br />
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in der Natur gibt es keinen Abfall, nur Nahrung<br />
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30 logistik<br />
DACHseR<br />
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Am 13. und 14. oktober<br />
findet in tirol erstmals die<br />
Jungheinrich gebrauchtstapler<br />
messe in innsbruck statt.<br />
Der erfolg der bisherigen<br />
gebrauchtgeräte-messen bestätige<br />
den Bedarf der kunden<br />
KURIER<br />
miTTwoch, 6. oKTober 2010<br />
Dachser<br />
steigende Nachfrage - verstärkter ausbau<br />
Zwölf länder –<br />
darunter<br />
Österreich – sind<br />
an den neuen<br />
Dachser-Hub in<br />
Bratislava<br />
angebunden.<br />
Vor kurzem hat der<br />
international tätige<br />
logistikdienstleister<br />
Dachser - Hauptsitz in kempten<br />
in Bayern - mit dem Ausbau<br />
seiner Niederlassung und<br />
des europahubs in lozorno,<br />
nördlich von Bratislava, begonnen.<br />
Der logistikdienstleister<br />
wird aufgrund der<br />
steigenden Nachfrage nach<br />
intelligenten logistiklösungen<br />
und der zunehmenden<br />
Bedeutung des europahubs<br />
Bratislava seinen standort in<br />
der slowakei vergrößern. Die<br />
Fertigstellung ist für das erste<br />
Quartal 2011 geplant. Die investitionss<strong>um</strong>me<br />
beträgt rund<br />
elf millionen €.<br />
Die neue logistikanlage<br />
entsteht auf einem 64.000<br />
Quadratmeter großen grundstück.<br />
Hier errichtet Dachser<br />
eine 3400 Quadratmeter<br />
große Umschlaghalle für industriegüter,<br />
die sowohl von<br />
der Niederlassung genutzt<br />
wird, als auch als eurohub<br />
fungiert. Zudem entsteht ein<br />
1800 Quadratmeter großes<br />
Bürogebäude. in einem zweiten<br />
Bauabschnitt kommt ein<br />
Warehouse mit 13.500 Palettenstellplätzen<br />
hinzu.<br />
Bratislava spielt eine herausragende<br />
Rolle <strong>im</strong> Netzwerk<br />
von Dachser. „Als eines<br />
von drei eurohubs kommt<br />
Bratislava eine entscheidende<br />
Bedeutung bei der Verteilung<br />
der Waren innerhalb europas<br />
zu“, sagt michael schilling,<br />
Dachser-geschäftsführer für<br />
european Network management<br />
& logistics systems.<br />
„entsprechend bauen wir<br />
den standort hier zukunftsfähig<br />
aus.“<br />
hub für zwölf Länder seit 2007<br />
verfügt der logistikdienstleister<br />
in der slowakischen<br />
Hauptstadt Bratislava über<br />
eine osteuropäische logistikdrehscheibe,<br />
die zu Beginn<br />
dieses Jahres zu einem Hub<br />
erweitert wurde. seit Anfang<br />
April 2010 verbindet das eurohub<br />
statt bisher fünf nun<br />
insgesamt zwölf länder zwischen<br />
ostsee, Adria und dem<br />
schwarzen meer miteinander.<br />
Bratislava ist knotenpunkt für<br />
sämtliche mittel- und osteuropäischen<br />
Verkehre <strong>im</strong> Dachser-Netzwerk<br />
und ist direkt<br />
an das eurohub Überherrn<br />
und ab 2011 auch an das neue<br />
französische eurohub in Clermont-Ferrand<br />
angebunden.<br />
Derzeit sind mit Österreich,<br />
tschechien, Ungarn, Polen,<br />
slowenien, kroatien, Bosnien-<br />
Herzegowina, serbien, R<strong>um</strong>änien,<br />
Bulgarien, italien und<br />
der slowakei insgesamt zwölf<br />
länder direkt an das eurohub<br />
Bratislava angebunden.<br />
Über das eurohub laufen<br />
täglich getaktete linienverkehre<br />
für <strong>im</strong>porte und exporte<br />
für die genannten länder<br />
sowie von und nach Deutschland.<br />
Den interkontinentalen<br />
Warenfluss gewährleistet ein<br />
team des geschäftsfeldes<br />
Dachser Air & sea logistics<br />
in Bratislava. Dachser ist seit<br />
2004 auf dem slowakischen<br />
markt präsent und beschäftigt<br />
heute rund 110 mitarbeiter<br />
<strong>im</strong> land.<br />
Der logistikdienstleister<br />
erwirtschaftete <strong>im</strong> Jahr 2009<br />
einen gesamt<strong>um</strong>satz von 3,2<br />
milliarden €, 17.500 mitarbeiter<br />
bewegten an weltweit<br />
306 standorten 41,8 millionen<br />
sendungen mit einem<br />
gesamtgewicht von 29,4 millionen<br />
tonnen.<br />
Dachser braucht in den<br />
nächsten fünf Jahren zusätzliche<br />
logistik- und supply<br />
Chain managament-experten.<br />
Bis 2015 sollen europaweit<br />
mehr als 1000 neue Jobs geschaffen<br />
werden.<br />
Be<strong>im</strong> spatenstich in Lozorno (v.li.): Dachser- Geschäftsführer michael Schilling, Dachser Slowakei chef engelbert Liegl, Vizebürgermeister Vlad<strong>im</strong>ir becár<br />
und roman Stolicny von Dachser Slowakei<br />
▸ rotterdam<br />
Neues Seefracht-büro<br />
Dachser wickelt ab<br />
sofort auch weltweite<br />
seefrachten<br />
aus und in die Niederlande<br />
ab. gemeinsam mit dem<br />
Joint Venture-Partner<br />
seacon hat das geschäftsfeld<br />
Dachser Air & sea logistics<br />
ein seefracht-Büro<br />
in Waddinxveen bei Rotterdam<br />
eröffnet.<br />
mit seinem geschäftsfeld<br />
Dachser european<br />
logistics ist der logistikdienstleister<br />
bereits seit<br />
2007 in Waddinxveen<br />
präsent. Von hier aus<br />
wird Dachser ab sofort<br />
auch die interkontinentalen<br />
seefrachtsendungen<br />
seiner kunden abwickeln.<br />
Der standort liegt nur 25<br />
kilometer entfernt von Rotterdam,<br />
einem der größten<br />
seehäfen der Welt, und<br />
bietet ausreichend lagerkapazitäten,<br />
<strong>um</strong> etwa auch<br />
kontraktlogistik-lösungen<br />
anzubieten. „Dachser ver-<br />
fügt in Waddinxveen über<br />
ein mehr als 7000 Quadratmeter<br />
großes Umschlaglager<br />
und 12.000 Quadratmeter<br />
Warehouse-Fläche“, sagt Jan<br />
Willem Das, Niederlassungsleiter<br />
Dachser Air & sea logistics<br />
in Waddinxveen.<br />
Dachser Air & sea logistics<br />
hat 2008 gemeinsam<br />
mit dem niederländischen<br />
logistikdienstleister seacon<br />
das Joint Venture Dachser<br />
Netherlands Air & sea logistics<br />
B.V. gegründet. Beide<br />
Partner sind zu jeweils 50<br />
Prozent beteiligt.<br />
Zunächst konzentrierte<br />
sich das Unternehmen<br />
ausschließlich auf die interkontinentalenluftfrachtverkehre.<br />
„Von nun an auch seefrachtleistungen<br />
anzubieten,<br />
ist ein wichtiger schritt zur<br />
opt<strong>im</strong>ierung unserer globalen<br />
Netzwerkstrukturen“,<br />
sagt thomas Reuter, geschäftsführer<br />
Dachser Air<br />
& sea logistics.<br />
w i r t s c h a f t s s p l i t t e r<br />
Gelebte Nachhaltigkeit<br />
nach qualitativen gebrauchtgeräten<br />
von Jungheinrich, sagt<br />
geschäftsführer Christian erlach.<br />
Die messe findet in der<br />
lagerhalle der Firma Huppenkothen,<br />
grabenweg 67b,<br />
6020 innsbruck, statt: am 13.<br />
oktober von 9 bis 19 Uhr, am<br />
14. oktober von 9 bis 22 Uhr.<br />
Am 14. oktober gibt es in der<br />
Zeit von 20 bis 22 Uhr auf die<br />
gebrauchtgeräte bis zu acht<br />
Prozent Rabatt auf den messepreis.<br />
Jungheinrich hat in<br />
Österreich vier Niederlassungen<br />
- Wien, sattledt, lieboch<br />
und Wolfurt - und beschäftigt<br />
mehr als 200 mitarbeiter. in<br />
Österreich ist Jungheinrich bei<br />
▸ Kopenhage<br />
Neues <strong>Logistik</strong>zentr<strong>um</strong><br />
Auf einem 70.000<br />
Quadratmeter großen<br />
grundstück in<br />
Hvidovre hat Dachser sein<br />
neues logistikzentr<strong>um</strong> kopenhagen<br />
eröffnet. Rund 20<br />
millionen € wurden in das<br />
Head office der Dachser<br />
Nordic A/s investiert.<br />
Das logistikzentr<strong>um</strong> hat<br />
eine 4100 Quadratmeter große<br />
Umschlaghalle für industriegüter<br />
mit 41 ladetoren.<br />
Das Verwaltungs- und technikgebäude<br />
<strong>um</strong>fasst 3000<br />
Quadratmeter. Die Niederlassung<br />
liegt 13 kilometer<br />
vom Zentr<strong>um</strong> kopenhagens<br />
entfernt. „mit der investition<br />
wird unsere Präsenz in Dänemark<br />
und skandinavien<br />
gestärkt. Unsere kunden<br />
schätzen die kombination<br />
aus regionaler kompetenz<br />
und einem europaweit engmaschigen<br />
logistiknetzwerk<br />
mit interkontinentaler Anbindung,“<br />
sagt Dachser-Chef<br />
michael schilling.<br />
7800 kunden mit rund 24.000<br />
Fahrzeugen am markt.<br />
��<br />
Als erstes österreichisches<br />
logistikunternehmen hat Gebrüder<br />
weiss seinen Nachhaltigkeitsbericht<br />
nach international<br />
anerkanntem standard<br />
aufgesetzt und ist mit dem<br />
global Reporting initiative<br />
(gRi)-Qualitätssiegel ausgezeichnet<br />
worden. „Wir haben<br />
uns für den gRi-standard<br />
entschieden, weil wir damit<br />
unsere Vorreiterrolle in sachen<br />
Nachhaltigkeit unterstreichen.<br />
Qualität und transparenz sind<br />
in der Berichterstattung über<br />
DACHseR<br />
geBRÜDeR Weiss<br />
Das Familienunternehmen<br />
Dachser beschäftigt 95 mitarbeiter<br />
am standort Hvidovre<br />
und rund 200 in ganz Dänemark.<br />
Jährlich bildet Dachser<br />
in Dänemark zehn junge<br />
menschen in den Berufen<br />
kauffrau/-mann für spedi tion<br />
und logistikdienstleistung<br />
und Fachkraft für lagerlogistik<br />
aus.<br />
dachser-Chef michael Schilling<br />
unternehmerisch nachhaltiges<br />
Handeln wesentliche Aspekte,<br />
die wir mit dem vorliegenden<br />
Bericht dok<strong>um</strong>entieren“, sagt<br />
Peter Waldenberger, Nachhaltigkeitsbeauftragter<br />
bei gebrüder<br />
Weiss.<br />
Jungheinrich-Chef ch. erlach P. Waldenberger forciert Transparenz
KURIER<br />
miTTwoch, 6. oKTober 2010 logistik 31<br />
Transportlogistik Lagerlogistik Lademittellogistik<br />
Weiss<strong>Logistik</strong>Center<br />
geht mit Palettenmanagement neue Wege<br />
Weiss logistik Center, nicht zu verwechseln mit dem logistikunternehmen gebrüder Weiss,<br />
ist am österreichischen markt seit Jahrzehnten in der lager-, transport- und Palettenlogistik<br />
tätig. Bestens bekannt durch die Bereiche lager- und transportlogistik, gewinnt das<br />
stark wachsende spezialsegment Palettenlogistik <strong>im</strong>mer mehr interesse bei den kunden.<br />
Marktführer<br />
Das Unternehmen ist in der Palettenlogistik einer der marktführer in Österreich und<br />
den <strong>um</strong>liegenden Nachbarländern tschechien, slowakei, Ungarn und mit langfristigen<br />
Partnern in Deutschland und italien. Alleine am österreichischen markt händelt Weiss<br />
logistik Center mehrere mio. euro,- einweg- oder sonderpaletten für kunden pro Jahr.<br />
mit 7 Niederlassungen in Österreich und derzeit 18 Niederlassungen <strong>im</strong> benachbarten<br />
Ausland ist Weiss logistik <strong>im</strong>mer in ihrer Nähe und hat sich zur Aufgabe gemacht, in<br />
diesem Bereich neue logistische Abläufe zu bieten.<br />
Neben dem alltäglichen Handel und der Reparatur von Paletten gewinnt die Palettenlogistik<br />
<strong>im</strong>mer mehr an Bedeutung, weil bei vielen Unternehmen die Qualität und finanzielle situation<br />
des Palettenkreislaufes enorm verbessert werden kann. Wir haben es uns zur Aufgabe<br />
gemacht, das Palettenmanagement unserer kunden zu unterstützen und damit vielen Unternehmen<br />
zu helfen, qualitative und auch finanzielle Verbesserungen <strong>um</strong>setzen zu können.<br />
Palettenmanagement<br />
Viele Unternehmen beschäftigen sich seit Jahren mit der Findung des opt<strong>im</strong>alen Palettensystems<br />
für ihr Unternehmen. Weiss logistik hilft dabei und bietet neben der Beratung<br />
auch lösungen der Qualität und mengenkontrolle der Palettenrückläufe durch langjährig<br />
geschulte mitarbeiter, effiziente flächendeckende Palettenrückführung (auch bei kleineren<br />
mengen), opt<strong>im</strong>ale finanzielle Verwertung der qualitativ nicht entsprechenden Palettenrückläufe,<br />
bis hin z<strong>um</strong> Palettenpooling, Palettenmietservice und kompletten outsourcing<br />
ihres Palettenkreislaufes.<br />
„Wir helfen jeden tag vielen unserer kunden durch spezifische Beratung und dem Aufzeigen<br />
von neuen möglichkeiten, das Palettenbudget <strong>um</strong> oft hunderttausende euro <strong>im</strong><br />
Jahr zu verbessern. Durch neue lösungsansätze gelingt es uns, den budgetbelastenden<br />
Beratung<br />
WlC bietet den kunden bestmöglichen<br />
service durch jahrzehntelange erfahrung in<br />
allen lademittelbereichen sowie Beratung<br />
mit größtmöglicher Flexibilität, und das alles<br />
aus einer Hand.<br />
Paletten Outsourcing<br />
WlC übern<strong>im</strong>mt ihr Palettenmanagement,<br />
Qualitäts- und inventurkontrolle in House<br />
oder an einem der standorte in Österreich<br />
oder Cee. sie bekommen die menge an<br />
Paletten auch Just in t<strong>im</strong>e.<br />
Palettenkreislauf in die gewinnzone zu führen“, so Fritz mottl, key Account Director <strong>im</strong><br />
Bereich Palettenmanagement bei Weiss logistik Center. es gibt viele unterschiedliche<br />
Ansätze wie die Palettenlogistik qualitativ und kostenopt<strong>im</strong>ierter gestaltet werden kann.<br />
Hier haben wir kein starres system, sondern entwickeln gemeinsam mit unserem kunden<br />
aus einer Vielzahl von möglichkeiten das opt<strong>im</strong>ale system, natürlich unter einbeziehung<br />
von vorhandenen oder vom kunden gewünschten Abläufen und Rücksichtnahme auf<br />
logistische Wünsche des kunden.<br />
Problemlösungen<br />
ein großes Problem stellt die Qualität der retourgegebenen Paletten dar, die nicht wieder<br />
in den Produktionskreislauf gebracht werden können, z<strong>um</strong> anderen die Retourführung<br />
von kleineren Palettenmengen (z.B. 60 stück einwegpaletten) vom kunden z<strong>um</strong> lieferanten.<br />
„Die Retourführung von nur 60 Paletten über eine längere Distanz rechnet sich<br />
durch die anfallenden transportkosten oftmals nicht, wie z<strong>um</strong> Beispiel: ein ansässiges<br />
Unternehmen in graz versendet seine Ware auf 60 einwegpaletten, mit einem Neuwert<br />
von € 5,-- pro stück, nach Prag. eine Rückführung der 60 Paletten nach graz würde in<br />
etwa € 300,-- kosten, das entspricht dem Wert einer Anschaffung von neuen Paletten. in<br />
diesen kosten ist noch keine transportorganisation und Administration eingerechnet. in<br />
diesem Fall kostet eine stückgutrückführung € 3,20 und ermöglicht dem Unternehmen<br />
eine ersparnis von 35% an kosten“, so René Weiss, geschäftsführer von Weiss logistik<br />
Center. Diese Prozentersparnis ist durch das flächendeckende Palettenstückgutsystem<br />
und den zentralen Niederlassungen in den Bundesländern auch <strong>im</strong> nationalen transport<br />
in Österreich zu erzielen.<br />
Auch in den angrenzenden Nachbarländern kann oftmals die Retourführung viel kostengünstiger<br />
angeboten und dem kunden so die teure Neuanschaffung von neuen Paletten<br />
erspart werden. Diese qualitativ geprüfte Paletten, gegebenenfalls repariert, werden Just<br />
in t<strong>im</strong>e in die Produktion der kunden geliefert. Zudem erspart sich der kunde einen<br />
lagerplatz für die lagerung. Diese Vorgangsweise bringt auch enorme einsparungen <strong>im</strong><br />
Bereich der „Pfandpaletten“ bei der Rückführung bzw. <strong>im</strong> Palettenpooling. es hilft, die<br />
menge der neu anzuschaffenden Paletten erheblich zu reduzieren.<br />
Paletten Rückführung<br />
eine flächendeckende Palettensammlung<br />
auf stückgutbasis für kleinmengen ab 60<br />
stück gibt es nicht? WlC bietet dieses service<br />
in ganz Österreich, und das für eURo<br />
und einwegpaletten.<br />
Ankauf /Tausch von Paletten<br />
sie haben „gebrauchte“ Paletten, können<br />
aber nur „neuwertige“ verwenden oder<br />
<strong>um</strong>gekehrt! WlC bietet für jeden Fall die<br />
richtige lösung, egal ob Reparatur oder<br />
tausch.<br />
W<br />
Weiss<strong>Logistik</strong>Center<br />
A-2355 Wiener Neudorf<br />
IZ NÖ SÜD, Straße 16, Objekt 61<br />
Telefon: 02236/62 521-0, Fax 02236/62 521-28<br />
Email: f.mottl@wlc.co.at<br />
Ansprechpartner: Fritz Mottl<br />
Internet: www.weiss-logistik-center.at
32 logistik<br />
KURIER<br />
miTTwoch, 6. oKTober 2010<br />
Duvenbeck<br />
unterwegs in neuen sparten und regionen<br />
duvenbeck in Graz ist heuer „besser als je zuvor“ - ein hartes Sparprogramm und Diversifikation nach Sparten und regionen haben zu dem erfolg geführt<br />
Duvenbeck wird<br />
heuer sein bisher<br />
bestes Jahr 2008<br />
mit 55 millionen €<br />
Um satz weit<br />
übertreffen.<br />
mit einem sehr harten<br />
sparpaket hat Norbert<br />
Joichl, Chef der<br />
Duvenbeck logistik gmbH<br />
in graz, ab oktober 2008 der<br />
Wirtschaftskrise Paroli zu bieten<br />
versucht. Zehn mitarbeiter<br />
DUVeNBeCk<br />
duvenbeck-Chef Norbert Joichl<br />
wurden abgebaut, gleichzeitig<br />
wurde - antizyklisch - in<br />
qualitatives Personal investiert.<br />
Joichl wollte besser <strong>im</strong><br />
Verkauf werden. seit oktober<br />
2009 ist dann die situation<br />
erträglich geworden, seit märz<br />
2010 sei man „besser“ als zuvor.<br />
Die schmerzhaften maßnahmen<br />
haben sich laut Joichl<br />
bezahlt gemacht.<br />
„Wir haben uns gut am<br />
markt präsentiert und neue<br />
geschäfte akquiriert, was uns<br />
gezwungen hat, uns weiterzuentwickeln.“<br />
Das heißt, seit<br />
einem monat hat Joichl den<br />
Duvenbeck-Fuhrpark in graz<br />
<strong>um</strong> 25 Prozent aufgestockt.<br />
Duvenbeck steuert von graz<br />
aus auch südosteuropa, hat<br />
jetzt insgesamt 220 lkw und<br />
beschäftigt 80 subunternehmer<br />
fix. in graz hat Duvenbeck<br />
43 mitarbeiter, mit Ru-<br />
mänien und der slowakei sind<br />
es 600 mitarbeiter. Ungarn<br />
wurde stillgelegt, die Niederlassung<br />
in Veszprém wurde<br />
aufgelassen. Für nächstes Jahr<br />
hofft Joichl auf Aufträge von<br />
mercedes in kecskemét. Der<br />
Da<strong>im</strong>ler-konzern hat hier <strong>um</strong><br />
800 millionen € sein erstes<br />
Werk in osteuropa gebaut<br />
und will ab 2011 pro Jahr<br />
100.000 Autos der neuen A-<br />
und B-klasse montieren.<br />
Um für die Zukunft gewappnet<br />
zu sein, hat Joichl in Qualität<br />
und Umweltzertifizierung<br />
investiert und 40 neue Fahrzeuge<br />
der euroklasse 5 und<br />
abgasarme eeV angeschafft.<br />
Die krise sei ein läuterungs-<br />
<strong>Logistik</strong>er Kühne + Nagel zahlt Buße in amerika<br />
und lernprozess gewesen.<br />
Denn <strong>im</strong>merhin sind von<br />
oktober 2008 bis märz 2009<br />
40 Prozent der Aufträge verloren<br />
gegangen. Aber man habe<br />
nichts unversucht gelassen,<br />
sich raschest anzupassen. Der<br />
Verkauf wurde verstärkt, es<br />
wurde auch in anderen sparten<br />
akquiriert - z<strong>um</strong> Beispiel<br />
in der getränkelogistik. in<br />
Deutschland habe man beispielsweise<br />
einen gerolsteiner-Auftrag<br />
erhalten. man sei<br />
auch in die Hightech-sparte<br />
hineingegangen und habe<br />
Hewlett-Packard als Auftraggeber<br />
gewonnen. <strong>im</strong> Automotive-Bereich<br />
habe man sich zu<br />
behaupten versucht.<br />
Vergleich – Us-Justizministeri<strong>um</strong> schließt Untersuchungen wegen widerrechtlicher Absprachen ab<br />
Die kühne + Nagel international<br />
Ag hat mit dem<br />
amerikanischen Justizministeri<strong>um</strong><br />
(DoJ) einen Vergleich<br />
geschlossen, <strong>um</strong> Vorwürfe<br />
beizulegen, dass kühne +<br />
Nagel - neben anderen Unternehmen<br />
der internationalen<br />
speditionsbranche<br />
- best<strong>im</strong>mte Zuschläge bei<br />
speditionsaktivitäten in den<br />
UsA abgesprochen habe.<br />
Kooperativ gemäß dem Vergleich<br />
rä<strong>um</strong>t kühne + Nagel<br />
eine Verletzung des U.s. sherman<br />
Acts ein, wonach fünf<br />
ihrer tochtergesellschaften<br />
best<strong>im</strong>mte Zuschläge bei internationalenluftfrachtgeschäften<br />
erhoben haben. Das<br />
Unternehmen st<strong>im</strong>mt einer<br />
Buße in Höhe von rund 9,865<br />
millionen Us Dollar zu. mit<br />
dem Vergleich schließt das<br />
amerikanische Justizministeri<strong>um</strong><br />
die Untersuchungen<br />
bei kühne + Nagel und ihren<br />
tochtergesellschaften bezüglich<br />
internationaler luftfrachtaktivitäten<br />
ab. Der Vergleich<br />
bedarf noch der Zust<strong>im</strong>mung<br />
des gerichts.<br />
„kühne und Nagel hat während<br />
der gesamten Untersu-<br />
chung sehr intensiv mit dem<br />
amerikanischen Justizministeri<strong>um</strong><br />
zusammengearbeitet“,<br />
sagt karl gernandt, Delegierter<br />
des Verwaltungsrats der<br />
kühne + Nagel international<br />
Ag.<br />
„Das Unternehmen n<strong>im</strong>mt<br />
die Verpflichtung, sich an die<br />
gesetze und die kartellrechtlichen<br />
Best<strong>im</strong>mungen zu halten,<br />
sehr ernst. Außerdem<br />
hat kühne und Nagel sein<br />
Compliance-Programm überprüft<br />
und ausgebaut, <strong>um</strong> die<br />
einhaltung höchstmöglicher<br />
standards sicherzustellen.“<br />
Das DoJ und andere Wettbewerbsbehörden<br />
hatten<br />
mit ihren Untersuchungen<br />
<strong>im</strong> Jahre 2007 begonnen.<br />
kühne + Nagel betont, ihre<br />
kooperation mit den kartellrechtsbehörden<br />
auch künftig<br />
fortsetzen zu wollen.<br />
kühne + Nagel zählt mit<br />
mehr als 55.000 mitarbeitern<br />
an 900 standorten in mehr als<br />
100 ländern zu den weltweit<br />
führenden logistikdienstleistern.<br />
schwerpunkte liegen in<br />
der see- und luftfracht, kontraktlogistik<br />
und den landverkehren<br />
mit klarer Ausrichtung<br />
auf wertschöpfungsintensive<br />
kUeHNe + NAgel<br />
Kühne + Nagel-CeO reinhard Lange<br />
Bereiche wie informatikgestützte<br />
supply Chain management-<br />
und lead logistics<br />
Dienstleistungen.<br />
<strong>im</strong> ersten Halbjahr 2010<br />
stieg der Umsatz bei kühne<br />
+ Nagel, verglichen mit der<br />
Vorjahres periode, <strong>um</strong> 15,9<br />
Prozent auf 9,849 millionen<br />
schweizer Franken. Das ope-<br />
rative ergebnis (eBitDA)<br />
wuchs <strong>um</strong> 1,9 Prozent auf<br />
475 millionen €. Die gesamte<br />
logistikindustrie, sagt kühne<br />
+ Nagel-Ceo Reinhard lange,<br />
habe vom Wirtschaftsaufschwung<br />
profitiert, was sich<br />
in steigenden transportvol<strong>um</strong>ina<br />
und wachsendem<br />
Warehousing niederschlage.<br />
DUVeNBeCk<br />
geografisch hat Joichl auch<br />
neue Regionen in spanien<br />
und Portugal erschlossen, wo<br />
es „sehr gute Aufträge“ gebe.<br />
Und auch marokko und Nordafrika<br />
haben die grazer <strong>im</strong><br />
Visier. „es wäre die falsche<br />
strategie gewesen, den kopf<br />
in den sand zu stecken und<br />
zu warten, bis alles vorbei ist“,<br />
sagt Joichl. Heuer plant er einen<br />
Umsatz von 55 millionen<br />
€. 2008 wurden 47 millionen<br />
€ erzielt. <strong>im</strong> Vorjahr sackte<br />
der Umsatz auf 40 millionen<br />
€ ab. Diversifikation in sparten<br />
und Regionen soll das erfolgsrezept<br />
für die Zukunft<br />
sein, <strong>um</strong> den standort graz<br />
abzusichern. – FG<br />
▸ Kartellverfahren<br />
Angst unter Spediteuren<br />
in Österreich hat das<br />
ka r tellgericht v o r<br />
kurzem das kartellverfahren<br />
gegen Panalpina<br />
eingestellt. Die Bundeswettbewersbehörde<br />
(BWB) habe zuvor bereits<br />
sämtliche Anträge gegen<br />
Panalpina zurückgezogen,<br />
nachdem die Untersuchung<br />
der Behörde <strong>im</strong><br />
spediteursbereich bestätigt<br />
habe, dass die Vorwürfe<br />
gegen das Unternehmen<br />
unbegründet seien, heißt<br />
es in einer Aussendung<br />
von Robert Brugger, Area<br />
Head of marketing & sales<br />
easterm europe.<br />
gewaltige Angst - manche<br />
sprechen despektierlich<br />
von „muffensausen“<br />
- herrscht laut Brancheninsidern<br />
bei jenen etwa<br />
40 spediteuren vor, denen<br />
BWB illegale Preisabsprachen<br />
vorwirft. Der Fall liegt<br />
be<strong>im</strong> kartellgericht. Betroffen<br />
sind unter anderen die<br />
gütertochter der staatlichen<br />
ÖBB Rail Cargo Astria (RCA),<br />
gebrüder Weiss und logwin.<br />
laut BWB gab es <strong>im</strong> Zentralverband<br />
spedition und logistik<br />
ein gremi<strong>um</strong> namens<br />
speditions-sammelladungskonferenz<br />
(ssk), in dem die<br />
Absprachen stattgefunden<br />
haben sollen. kronzeuge der<br />
BWB soll schenker sein.<br />
manche Brancheninsider<br />
meinen, es sei gewagt, aus<br />
allseits bekannten Preistabellen,<br />
wie jener der ssk und<br />
den mauttabellen von WU-<br />
Professor sebastian k<strong>um</strong>mer<br />
ein „unmoralisches kartell“<br />
abzuleiten. Viele sehen die<br />
spediteure „zu Unrecht“ in<br />
eine schiefes licht geraten.<br />
Die Branche war letztlich<br />
doch von der juristischen<br />
Arg<strong>um</strong>entation der BWB<br />
überrascht. Jüngst meinte<br />
der Zentralverbands-Chef<br />
Harald Bollmann, dass man<br />
keine Angst vor den kartelluntersuchungen<br />
habe.