Logistikcenter um wien im Aufwind - beim Logistik-Kurier
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32 logistik<br />
KURIER<br />
miTTwoch, 6. oKTober 2010<br />
Duvenbeck<br />
unterwegs in neuen sparten und regionen<br />
duvenbeck in Graz ist heuer „besser als je zuvor“ - ein hartes Sparprogramm und Diversifikation nach Sparten und regionen haben zu dem erfolg geführt<br />
Duvenbeck wird<br />
heuer sein bisher<br />
bestes Jahr 2008<br />
mit 55 millionen €<br />
Um satz weit<br />
übertreffen.<br />
mit einem sehr harten<br />
sparpaket hat Norbert<br />
Joichl, Chef der<br />
Duvenbeck logistik gmbH<br />
in graz, ab oktober 2008 der<br />
Wirtschaftskrise Paroli zu bieten<br />
versucht. Zehn mitarbeiter<br />
DUVeNBeCk<br />
duvenbeck-Chef Norbert Joichl<br />
wurden abgebaut, gleichzeitig<br />
wurde - antizyklisch - in<br />
qualitatives Personal investiert.<br />
Joichl wollte besser <strong>im</strong><br />
Verkauf werden. seit oktober<br />
2009 ist dann die situation<br />
erträglich geworden, seit märz<br />
2010 sei man „besser“ als zuvor.<br />
Die schmerzhaften maßnahmen<br />
haben sich laut Joichl<br />
bezahlt gemacht.<br />
„Wir haben uns gut am<br />
markt präsentiert und neue<br />
geschäfte akquiriert, was uns<br />
gezwungen hat, uns weiterzuentwickeln.“<br />
Das heißt, seit<br />
einem monat hat Joichl den<br />
Duvenbeck-Fuhrpark in graz<br />
<strong>um</strong> 25 Prozent aufgestockt.<br />
Duvenbeck steuert von graz<br />
aus auch südosteuropa, hat<br />
jetzt insgesamt 220 lkw und<br />
beschäftigt 80 subunternehmer<br />
fix. in graz hat Duvenbeck<br />
43 mitarbeiter, mit Ru-<br />
mänien und der slowakei sind<br />
es 600 mitarbeiter. Ungarn<br />
wurde stillgelegt, die Niederlassung<br />
in Veszprém wurde<br />
aufgelassen. Für nächstes Jahr<br />
hofft Joichl auf Aufträge von<br />
mercedes in kecskemét. Der<br />
Da<strong>im</strong>ler-konzern hat hier <strong>um</strong><br />
800 millionen € sein erstes<br />
Werk in osteuropa gebaut<br />
und will ab 2011 pro Jahr<br />
100.000 Autos der neuen A-<br />
und B-klasse montieren.<br />
Um für die Zukunft gewappnet<br />
zu sein, hat Joichl in Qualität<br />
und Umweltzertifizierung<br />
investiert und 40 neue Fahrzeuge<br />
der euroklasse 5 und<br />
abgasarme eeV angeschafft.<br />
Die krise sei ein läuterungs-<br />
<strong>Logistik</strong>er Kühne + Nagel zahlt Buße in amerika<br />
und lernprozess gewesen.<br />
Denn <strong>im</strong>merhin sind von<br />
oktober 2008 bis märz 2009<br />
40 Prozent der Aufträge verloren<br />
gegangen. Aber man habe<br />
nichts unversucht gelassen,<br />
sich raschest anzupassen. Der<br />
Verkauf wurde verstärkt, es<br />
wurde auch in anderen sparten<br />
akquiriert - z<strong>um</strong> Beispiel<br />
in der getränkelogistik. in<br />
Deutschland habe man beispielsweise<br />
einen gerolsteiner-Auftrag<br />
erhalten. man sei<br />
auch in die Hightech-sparte<br />
hineingegangen und habe<br />
Hewlett-Packard als Auftraggeber<br />
gewonnen. <strong>im</strong> Automotive-Bereich<br />
habe man sich zu<br />
behaupten versucht.<br />
Vergleich – Us-Justizministeri<strong>um</strong> schließt Untersuchungen wegen widerrechtlicher Absprachen ab<br />
Die kühne + Nagel international<br />
Ag hat mit dem<br />
amerikanischen Justizministeri<strong>um</strong><br />
(DoJ) einen Vergleich<br />
geschlossen, <strong>um</strong> Vorwürfe<br />
beizulegen, dass kühne +<br />
Nagel - neben anderen Unternehmen<br />
der internationalen<br />
speditionsbranche<br />
- best<strong>im</strong>mte Zuschläge bei<br />
speditionsaktivitäten in den<br />
UsA abgesprochen habe.<br />
Kooperativ gemäß dem Vergleich<br />
rä<strong>um</strong>t kühne + Nagel<br />
eine Verletzung des U.s. sherman<br />
Acts ein, wonach fünf<br />
ihrer tochtergesellschaften<br />
best<strong>im</strong>mte Zuschläge bei internationalenluftfrachtgeschäften<br />
erhoben haben. Das<br />
Unternehmen st<strong>im</strong>mt einer<br />
Buße in Höhe von rund 9,865<br />
millionen Us Dollar zu. mit<br />
dem Vergleich schließt das<br />
amerikanische Justizministeri<strong>um</strong><br />
die Untersuchungen<br />
bei kühne + Nagel und ihren<br />
tochtergesellschaften bezüglich<br />
internationaler luftfrachtaktivitäten<br />
ab. Der Vergleich<br />
bedarf noch der Zust<strong>im</strong>mung<br />
des gerichts.<br />
„kühne und Nagel hat während<br />
der gesamten Untersu-<br />
chung sehr intensiv mit dem<br />
amerikanischen Justizministeri<strong>um</strong><br />
zusammengearbeitet“,<br />
sagt karl gernandt, Delegierter<br />
des Verwaltungsrats der<br />
kühne + Nagel international<br />
Ag.<br />
„Das Unternehmen n<strong>im</strong>mt<br />
die Verpflichtung, sich an die<br />
gesetze und die kartellrechtlichen<br />
Best<strong>im</strong>mungen zu halten,<br />
sehr ernst. Außerdem<br />
hat kühne und Nagel sein<br />
Compliance-Programm überprüft<br />
und ausgebaut, <strong>um</strong> die<br />
einhaltung höchstmöglicher<br />
standards sicherzustellen.“<br />
Das DoJ und andere Wettbewerbsbehörden<br />
hatten<br />
mit ihren Untersuchungen<br />
<strong>im</strong> Jahre 2007 begonnen.<br />
kühne + Nagel betont, ihre<br />
kooperation mit den kartellrechtsbehörden<br />
auch künftig<br />
fortsetzen zu wollen.<br />
kühne + Nagel zählt mit<br />
mehr als 55.000 mitarbeitern<br />
an 900 standorten in mehr als<br />
100 ländern zu den weltweit<br />
führenden logistikdienstleistern.<br />
schwerpunkte liegen in<br />
der see- und luftfracht, kontraktlogistik<br />
und den landverkehren<br />
mit klarer Ausrichtung<br />
auf wertschöpfungsintensive<br />
kUeHNe + NAgel<br />
Kühne + Nagel-CeO reinhard Lange<br />
Bereiche wie informatikgestützte<br />
supply Chain management-<br />
und lead logistics<br />
Dienstleistungen.<br />
<strong>im</strong> ersten Halbjahr 2010<br />
stieg der Umsatz bei kühne<br />
+ Nagel, verglichen mit der<br />
Vorjahres periode, <strong>um</strong> 15,9<br />
Prozent auf 9,849 millionen<br />
schweizer Franken. Das ope-<br />
rative ergebnis (eBitDA)<br />
wuchs <strong>um</strong> 1,9 Prozent auf<br />
475 millionen €. Die gesamte<br />
logistikindustrie, sagt kühne<br />
+ Nagel-Ceo Reinhard lange,<br />
habe vom Wirtschaftsaufschwung<br />
profitiert, was sich<br />
in steigenden transportvol<strong>um</strong>ina<br />
und wachsendem<br />
Warehousing niederschlage.<br />
DUVeNBeCk<br />
geografisch hat Joichl auch<br />
neue Regionen in spanien<br />
und Portugal erschlossen, wo<br />
es „sehr gute Aufträge“ gebe.<br />
Und auch marokko und Nordafrika<br />
haben die grazer <strong>im</strong><br />
Visier. „es wäre die falsche<br />
strategie gewesen, den kopf<br />
in den sand zu stecken und<br />
zu warten, bis alles vorbei ist“,<br />
sagt Joichl. Heuer plant er einen<br />
Umsatz von 55 millionen<br />
€. 2008 wurden 47 millionen<br />
€ erzielt. <strong>im</strong> Vorjahr sackte<br />
der Umsatz auf 40 millionen<br />
€ ab. Diversifikation in sparten<br />
und Regionen soll das erfolgsrezept<br />
für die Zukunft<br />
sein, <strong>um</strong> den standort graz<br />
abzusichern. – FG<br />
▸ Kartellverfahren<br />
Angst unter Spediteuren<br />
in Österreich hat das<br />
ka r tellgericht v o r<br />
kurzem das kartellverfahren<br />
gegen Panalpina<br />
eingestellt. Die Bundeswettbewersbehörde<br />
(BWB) habe zuvor bereits<br />
sämtliche Anträge gegen<br />
Panalpina zurückgezogen,<br />
nachdem die Untersuchung<br />
der Behörde <strong>im</strong><br />
spediteursbereich bestätigt<br />
habe, dass die Vorwürfe<br />
gegen das Unternehmen<br />
unbegründet seien, heißt<br />
es in einer Aussendung<br />
von Robert Brugger, Area<br />
Head of marketing & sales<br />
easterm europe.<br />
gewaltige Angst - manche<br />
sprechen despektierlich<br />
von „muffensausen“<br />
- herrscht laut Brancheninsidern<br />
bei jenen etwa<br />
40 spediteuren vor, denen<br />
BWB illegale Preisabsprachen<br />
vorwirft. Der Fall liegt<br />
be<strong>im</strong> kartellgericht. Betroffen<br />
sind unter anderen die<br />
gütertochter der staatlichen<br />
ÖBB Rail Cargo Astria (RCA),<br />
gebrüder Weiss und logwin.<br />
laut BWB gab es <strong>im</strong> Zentralverband<br />
spedition und logistik<br />
ein gremi<strong>um</strong> namens<br />
speditions-sammelladungskonferenz<br />
(ssk), in dem die<br />
Absprachen stattgefunden<br />
haben sollen. kronzeuge der<br />
BWB soll schenker sein.<br />
manche Brancheninsider<br />
meinen, es sei gewagt, aus<br />
allseits bekannten Preistabellen,<br />
wie jener der ssk und<br />
den mauttabellen von WU-<br />
Professor sebastian k<strong>um</strong>mer<br />
ein „unmoralisches kartell“<br />
abzuleiten. Viele sehen die<br />
spediteure „zu Unrecht“ in<br />
eine schiefes licht geraten.<br />
Die Branche war letztlich<br />
doch von der juristischen<br />
Arg<strong>um</strong>entation der BWB<br />
überrascht. Jüngst meinte<br />
der Zentralverbands-Chef<br />
Harald Bollmann, dass man<br />
keine Angst vor den kartelluntersuchungen<br />
habe.