Logistikcenter um wien im Aufwind - beim Logistik-Kurier
Logistikcenter um wien im Aufwind - beim Logistik-Kurier
Logistikcenter um wien im Aufwind - beim Logistik-Kurier
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Transport & Verkehr<br />
I MIttwoch, 6. oktober 2010<br />
mediaprojekte<br />
LogisTik<br />
mars austria<br />
Green order bei Mars<br />
Michael Kunze, Chef von Mars<br />
Austria, will den CO 2 -Ausstoß bei<br />
der Warenlieferung senken.<br />
seite 19<br />
alternative antriebe<br />
Wirtschaft muss mobil bleiben<br />
Wo geht’s lang bei alternativen Antrieben? Unternehmen, die ihre Fuhrparks <strong>um</strong>stellen wollen, brauchen Planungssicherheit<br />
Ökologische<br />
und ökonomische<br />
mobilität<br />
ist nur <strong>im</strong> technologie-mix<br />
zu<br />
erreichen.<br />
<strong>um</strong>weltminister Niki<br />
B e r l a ko v i c h h a tte<br />
unlängst auf der<br />
wkÖ-Fachtagung „Verkehr<br />
& <strong>um</strong>welt - energiestrategie:<br />
Fuhrpark der Zukunft“<br />
in <strong>wien</strong> leicht reden. es sei<br />
höchste Zeit, sich von fossilen<br />
energieträgern zu verabschieden.<br />
der Verkehr in<br />
Österreich sei zu 95 prozent<br />
von erdöl<strong>im</strong>porten abhängig.<br />
deshalb brauche Österreich<br />
auch <strong>im</strong> Verkehr energieunabhängigkeit.„<strong>um</strong>weltfreundliche<br />
Fuhrparks mit Biokraftstoffen,<br />
elektromobilität und<br />
radverkehr sind die Zukunft<br />
der mobilität“, meinte opt<strong>im</strong>istisch<br />
der minister. <strong>um</strong>weltfreundliche<br />
mobilität wirke<br />
sich in niedrigeren kosten, in<br />
höherer lebensqualität und in<br />
der schaffung von noch mehr<br />
Green jobs aus. „wir haben<br />
allein in diesem sektor durch<br />
die Fördermittel schon rund<br />
2300 Green jobs gesichert<br />
beziehungsweise geschaffen“,<br />
sagte Berlakovich. „das<br />
ist eine win-win-situation:<br />
Für unsere <strong>um</strong>welt und für<br />
die wirtschaft.“<br />
alexander klacska, obmann<br />
der Bundessparte<br />
transport und Verkehr der<br />
wkÖ, betonte, dass mehr<br />
als 8000 pkw, lkw und Busse<br />
in Österreich bereits mit<br />
alternativen antrieben oder<br />
Biotreibstoffen unterwegs seien.<br />
davon fahre jedes vierte<br />
Fahrzeug <strong>im</strong> gewerblichen<br />
sektor. der Bestand an lkw<br />
und omnibussen mit alternativen<br />
antrieben ist von etwa<br />
650 <strong>im</strong> jahr 2007 auf mehr als<br />
1600 <strong>im</strong> Vorjahr gestiegen. Bei<br />
omnibussen mit alternativen<br />
antrieben gab es von jänner<br />
bis juli 2009 eine Zulassungssteigerung<br />
<strong>um</strong> 4,9 prozent auf<br />
rund 40, bei lkw bis 3,5 tonen<br />
<strong>um</strong> 0,8 prozent auf rund 120<br />
„es gibt keinen<br />
alleinigen Königsweg bei<br />
der Wahl der Fahrzeugtechnologie“<br />
spartenobmann Klacska<br />
und bei lkw über 3,5 tonnen<br />
<strong>um</strong> 0,4 pozent auf etwa zehn.<br />
die effizienz von Nutzfahrzeugen,<br />
sagt klacska, sei in<br />
den vergangenen zwei jahrzehnten<br />
beachtlich gestiegen.<br />
Von 1980 bis 2010 habe sich<br />
der treibstoffverbrauch (in<br />
litern) bei Nutzfahrzeugen<br />
<strong>um</strong> 30 propzent reduziert,<br />
die leistung (ps) sei dabei<br />
<strong>um</strong> 20 prozent gestiegen - bei<br />
zunehmenden anforderungen<br />
an die sicherheit und<br />
den komfort des Fernverkehr-<br />
Fahrzeuges.<br />
wichtig sei aber die planungssicherheit<br />
für unternehmen,<br />
die ihre Fahrzeuge<br />
auf alternativ- oder Bioan-<br />
trieb <strong>um</strong>stellen, betont klacska<br />
gegenüber dem logistik.<br />
kurier. „wenn ein unternehmer<br />
investiert, muss er die<br />
sicherheit haben, dass sein<br />
Fahrzeug auch in fünf jahren<br />
noch in Betrieb sein kann.“<br />
Förderungen zur <strong>um</strong>stellung<br />
des Fuhrparks zeitigten<br />
oft nicht die gewünschten effekte,<br />
sagt klacska. <strong>um</strong>weltminister<br />
Berlakovich freute sich<br />
auf der Fuhrpark-tagung über<br />
insgesamt 4400 geförderte alternative<br />
Fahrzeuge und die<br />
auslösung eines regelrechten<br />
elektrofahrradbooms - insgesamt<br />
33,7 millionen € an<br />
kl<strong>im</strong>a:aktiv mobil-Fördermitteln<br />
hätten investitionen in<br />
höhe von 207 millionen €<br />
ausgelöst -, aber seinerzeitige<br />
Förderungen von erdgasautos<br />
in <strong>wien</strong> seien etwa von den<br />
taxlern ka<strong>um</strong> angenommen<br />
worden, sagt spartenobmann<br />
klacska.<br />
heute hoffe man mehr auf<br />
den hype elektro-mobilität.<br />
klacska: „e-mobilität hat<br />
vielleicht <strong>im</strong> städtischen Bereich<br />
eine Zukunft, generell<br />
aber ka<strong>um</strong> <strong>im</strong> gewerblichen<br />
Güterverkehr und <strong>im</strong> personenverkehr.<br />
da gibt es noch<br />
zu viele defizite.“ er betont,<br />
dass die Fahrzeuglösungen<br />
den unterschiedlichen transporterfordernissen<br />
angepasst<br />
werden müssen. „die mobilitätsbedürfnisse<br />
der menschen<br />
und der wirtschaft sind derart<br />
komplex, dass es keinen alleinigen<br />
königsweg bei der wahl<br />
der Fahrzeugtechnologie gibt.“<br />
attraktive Fördersysteme<br />
könnten die modernisierung<br />
von Fahrzeugflotten beschleu-<br />
spartenobmann A. Klacska<br />
nigen. unternehmen sollten<br />
sich über die bestehenden<br />
Fördermöglichkeiten informieren<br />
und diese für ihre<br />
investitionen in <strong>um</strong>weltfreundlicheretransportsysteme<br />
und Fuhrparks nutzen.<br />
als Förderinstr<strong>um</strong>ente stehen<br />
u.a. kl<strong>im</strong>a:aktiv mobil, die Betriebliche<br />
<strong>um</strong>weltförderung<br />
(uFi), das erp-kleinkreditprogramm<br />
und landesprogramme<br />
zur Verfügung.<br />
Gegen neue steuern politik<br />
müsse Förderschienen nachhaltig<br />
sichern und anreize für<br />
Fuhrpark<strong>um</strong>stellungen weiter<br />
verbessern. „eine einführung<br />
von steuern für Biotreibstoffe<br />
oder treibstoffspezifische abgaben<br />
sowie steuererhöhungen,<br />
bei denen <strong>um</strong>weltziele<br />
in den hintergrund rücken<br />
und der Zweck der reinen<br />
Geldbeschaffung in den Vordergrund<br />
tritt, lehnen wir hingegen<br />
strikt ab“, sagt klacska<br />
unmissverständlich. – FG<br />
▸ Forderungen<br />
Ökologisierung des Verkehrs<br />
Zu r v i e l f a c h e r -<br />
w ü n s c h t e n u n d<br />
geforderten Ökologisierung<br />
des Verkehrs<br />
hat die Bundessparte<br />
transport und Verkehr der<br />
wkÖ einige Forderungen<br />
an die politik gerichtet. Zunächst<br />
müssten die Förderungsinstr<strong>um</strong>ente<br />
zur<br />
Fuhrparkmodernisierung<br />
nachhaltig ausgestattet<br />
und die kraftfahrzeugsteuer<br />
für alternativ betriebene<br />
lkw, euro 5, eeV und euro<br />
6 auf eu-Niveau gesenkt<br />
werden.<br />
anstelle von steuerbelastung<br />
sollte es mittels<br />
17<br />
shutterstock/scott maxwell/l<strong>um</strong>axart<br />
prämien und steuererleichterungen<br />
(Zuschüsse, beschleunigte<br />
abschreibung,<br />
Freibeträge, Freigrenzen)<br />
anreize z<strong>um</strong> <strong>um</strong>stellen des<br />
Fuhrparks geben.<br />
Für alternativ betriebene<br />
Fahrzeuge müssten steuerbegünstigungen<br />
(Norm -<br />
verbrauchsabgabe, kraftfahrzeugsteuer,Versicherungssteuer)<br />
nachhaltig<br />
beibehalten und ausgebaut<br />
werden. Zur reinen Geldbeschaffung<br />
dürfe es keine<br />
steuererhöhungen <strong>im</strong> Verkehr<br />
geben und auch keine<br />
kraftstoffspezifischen abgaben<br />
auf erdgas.<br />
▸ Frächter<br />
Dienstleister für Industrie<br />
abseits der hohen<br />
politik wünscht<br />
sich spartenobmann<br />
alexander klacska,<br />
dass sich werkverkehrsdienstleister<br />
künftig verstärkt<br />
als anbieter für die<br />
industrie ins spiel bringen.<br />
der anteil des werkverkehrs<br />
macht in Österreich<br />
mehr als 50 prozent am<br />
Güterverkehr aus.<br />
Frächter sollten sich laut<br />
klacska mit ihren eigenen<br />
Flotten industriebetrieben<br />
anbieten. dadurch könn-<br />
ten die österreichischen kl<strong>im</strong>aziele<br />
besser verfolgt werden<br />
und gleichzeitig würde<br />
sich die Flottenauslastung<br />
verbessern.<br />
die industrie würde damit<br />
auch Frächtern helfen,<br />
sich weiterzuentwickeln<br />
und sich zu verbessern in<br />
richtung logistikanbieter.<br />
„dadurch könnte sich eine<br />
win-win-situation sowohl für<br />
die industrie als auch für das<br />
Frächtergewerbe ergeben“, ist<br />
spartenobmann alexander<br />
klacska überzeugt.