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Logistikcenter um wien im Aufwind - beim Logistik-Kurier

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KURIER<br />

MIttWOCh, 6. OKtOber 2010 loGistik 21<br />

Die Bedeutung der<br />

Transporteure für<br />

Österreichs Wirtschaft<br />

In einem persönlichen Gespräch erläutert KommRat. Wolfgang<br />

Herzer, Fachverbands obmann für das Güterbeförderungsgewerbe<br />

in der Wirtschaftskammer Österreich, die<br />

Bedeutung der Transporteure für den Wirtschaftsstandort<br />

Österreich und fordert vor allem ein Bekenntnis der österreichischen<br />

Politik zu den Leistungen dieses Gewerbes.<br />

Herr Herzer, gleich zu beginn gefragt, wie geht es den österreichischen transporteuren?<br />

Wolfgang Herzer: wir haben <strong>im</strong> sommer eine online-<strong>um</strong>frage unter<br />

unseren mitgliedern gemacht, an der sich knapp 600 Betriebe beteiligt<br />

haben. was die wirtschaftliche situation anbelangt, sind die Betriebe vorsichtig<br />

opt<strong>im</strong>istisch. der große Boom, den sich so manche erhofft haben, ist<br />

noch nicht ausgebrochen. die wichtigsten indikatoren dafür sind die investitionen<br />

und die Beschäftigung. eine große mehrheit der Betriebe wartet mit<br />

investitionen noch zu. mehr personal wird auch nur dann eingestellt, wenn<br />

es konkrete zusätzliche aufträge gibt; ansonsten versucht man mit dem<br />

bestehenden personal auszukommen.<br />

aus zahlreichen Gesprächen bei den unternehmerversammlungen wissen<br />

wir, dass die auftragslage <strong>im</strong> Fernverkehr spürbar besser wird. der außenhandel<br />

scheint anzuspringen; tatsächlich wird in diesem segment der ladera<strong>um</strong><br />

knapp.<br />

<strong>im</strong> Nahverkehr hingegen, speziell <strong>im</strong> Baubereich, wird die auftragslage<br />

dünner. Viele Bauprojekte stehen vor der Fertigstellung; es fehlen die<br />

anschlussaufträge. hier ist vor allem die öffentliche hand gefordert, die einer<br />

der größten auftraggeber ist. das hauptproblem bei vielen Bauvorhaben,<br />

auch <strong>im</strong> öffentlichen Bereich, ist die Finanzierung der projekte.<br />

Kontrollen auf der straße und in den betrieben ist ein thema, das <strong>im</strong>mer wieder<br />

zu diskussionen führt. sie verlangen öffentlich sehr oft strenge Kontrollen,<br />

war<strong>um</strong>?<br />

tatsächlich ist das thema der kontrollen ein <strong>um</strong>strittenes. auch ich habe<br />

nicht <strong>im</strong>mer eine große Freude, wenn meine Fahrzeuge kontrolliert werden.<br />

jede kontrolle hält auf. ich weiß aber auch, dass nur ausreichende kontrollen<br />

den korrekten wettbewerb schützen können. unser Gewerbe wird<br />

seit jahren dereguliert, übrigens auch schon vor dem<br />

eu-Beitritt, das haben leider schon viele vergessen.<br />

Nicht an allem ist die eu schuld.<br />

die regulierungen sind weg, die fixen preise sind<br />

weg, daher muss der staat über verschiedene<br />

kontrollen sicherstellen, dass sich die Firmen<br />

über preis- und soziald<strong>um</strong>ping nicht gegenseitig<br />

kaputtmachen. daran führt kein weg vorbei, auch<br />

wenn es einigen nicht gefällt. ein entscheidender<br />

punkt in dieser Verantwortungskette fehlt noch,<br />

nämlich die mithaftung der auftraggeber. die ist<br />

derzeit in einer eu-Verordnung so schmal geregelt,<br />

dass sie de facto „totes recht“ ist. in diesem<br />

punkt brauchen wir dringend eine Verbesserung,<br />

entweder auf europäischer ebene oder<br />

z<strong>um</strong>indest in Österreich.<br />

sie haben vor einigen Wochen öffentlich<br />

gesagt, dass illegalitäten keine Geschäftsgrundlage<br />

sein können.<br />

selbstverständlich, dem habe ich nichts hinzuzufügen.<br />

jeder unternehmer, der sein Geschäft auf<br />

illegalität aufbaut oder sich in einer rechtlichen<br />

Grauzone betätigt, schädigt diejenigen, die sich<br />

an die Best<strong>im</strong>mungen halten. die transporteure<br />

müssen eine Vielzahl von Gesetzen und Best<strong>im</strong>mungen bei der täglichen<br />

arbeit beachten. das disponieren von personal und Fahrzeugen wird<br />

<strong>im</strong>mer schwieriger.<br />

Können sie das bitte ein wenig konkretisieren? Was macht<br />

diese arbeit so schwierig?<br />

Betriebsintern muss geklärt werden, welches Fahrzeug<br />

mit welchem lenker zur Verfügung steht. dann muss die<br />

Fahrtroute geprüft werden. es gibt in Österreich mehr als<br />

100 lokale lkw-Fahrverbote, die uns sehr oft zwingen, lange<br />

<strong>um</strong>wege zu fahren (anm.: ob das ökologisch sinnvoll ist?).<br />

dann muss die arbeits- und lenkzeit geprüft werden, die<br />

dem lenker an diesem tag oder für diesen transport zur Verfügung<br />

steht. ein lenker kann bis zu 28 tagen (zurück) auf die<br />

korrekte einhaltung der lenk- und ruhezeit kontrolliert werden.<br />

die strafen sind geschmalzen; dazu kommt, dass bei häufung von<br />

strafen die Zuverlässigkeit des unternehmers in Frage gestellt<br />

wird und konzessionsentzug droht. weiters muss<br />

bei der disposition auch auf die Besonderheiten<br />

des ladegutes rücksicht<br />

genommen werden; dazu<br />

kommen Frachtverträge,<br />

wünsche des kunden<br />

und – völlig unvorhersehbar<br />

– die Verkehrssituation.<br />

Was erwarten sie<br />

vom budget<br />

2011?<br />

ich erwarte mir<br />

vom Budget für<br />

2011, dass endlich<br />

die steuersenkung<br />

kommt,<br />

die uns versprochen<br />

wurde,<br />

ich erhoffe mir<br />

einen Bonus<br />

für unsere<br />

Fahrzeuginvesti<br />

tionen,<br />

wie z<strong>um</strong><br />

Beispiel die<br />

Fortführung der<br />

erp-aktion für<br />

<strong>um</strong>welt<br />

freundliche<br />

Fahrzeuge.<br />

ich erwarte<br />

mir, dass an<br />

diversen steuerschrauben<br />

nicht<br />

gedreht wird,<br />

wobei die hoffnung<br />

zuletzt stirbt.<br />

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