Logistikcenter um wien im Aufwind - beim Logistik-Kurier

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24 loGistik die schenker & co aG investiert weiter trotz schwierigstem marktumfelds. 2010 ist noch ein mieses jahr. ei n e n g a n z g roßen sprung nach vorwärts setzt schenker Generaldirektor elmar wieland in ungarn, wo - wie er sagt - der logistiker „etwas unscheinbarer auftritt, als wir tatsächlich sind“. in ungarn operiert schenker mit zwei joint Ventures für die luft- & seefracht und für den Bahnverkehr - das ist die másped schenker und die másped railog. schenker hat jetzt alle anteile an den Beteiligungen gekauft und ist jetzt 100-prozent-eigentümer der beiden Betriebe in ungarn. Nun werden die insgesamt fünf schenker-Betriebe in ungarn integriert, die ab jänner 2011 als schenker ungarn auftreten werden. „wenn man alles addiert, dann sind wir sicherlich in ungarn unter den drei größten anbietern“, sagt wieland. man erhoffe sich einen richtigen schenker-marktauftritt als einheit für alle produktbereiche und auch einige synergieeffekte. die integration verlaufe schon sehr erfreulich und werde bis jahresende abgeschlossen sein. in ungarn hat schenker insgesamt 293 mitarbeiter. in Österreich gibt es bei schenker auch kein ende der investitionen - nach dem ausbau im wiener hafen albern und dem neuen hightech-ter- KURIER MIttWOCh, 6. OKtOber 2010 schenker & co aG investitionen in skurriler Wirtschaftslage am Flughafen Klagenfurt entsteht um zehn Millionen € eine moderne Speditionsanlage: Den Spatenstich setzten Klaus hermetter, Schenker-Geschäftsstellenleiter Klagenfurt, und Johannes S. Gatterer, CeO Kärntner Flughafen betriebs-Gmbh (v. li.) elmar Wieland: Investments in schwieriger Zeit 1700 baa-Kilometer sollen Vorteile für 40 Millionen Menschen bringen mediaprojekte ÖBB minal in Bergheim in salzburg. der schenker-standort im süden klagenfurts ist viel zu klein geworden, deshalb ist es - „nach langen Verhandlungen“ - gelungen, einen neuen standort am Flughafen klagenfurt aufzuschließen. der Bau ist im Gange. investiert werden hier zehn millionen €. auf einem Gesamtareal von 30.500 Quadratmetern entsteht eine moderne speditionsanlage, bestehend aus einer 2500 Quadratmeter großen umschlaghalle, einem logistiklager mit 1800 Quadratmetern Fläche sowie einem 1200 Quadratmeter großen Bürotrakt für 130 mitarbeiter. die anlage, die einen eigenen Gleisanschluss hat, soll im Frühjahr 2011 ihren Betrieb aufnehmen. der alte standort in klagenfurt wird verkauft. tariferhöhung seit 2009 bis ins erste halbjahr 2010 hinein sind bei schenker die Frachtraten massiv gesunken, berichtet wieland. „wir mussten das an die kunden weitergeben, zum teil sogar mehr, als sie tatsächlich gesunken sind.“ speziell bei der luft- und seefracht habe sich aber der markt gedreht. seit jahresan- fang gebe es hier dramatische steigerungen. und auch im lkw-Bereich gab es erhöhungen. „wir sind gewissermaßen in eine sandwichlage geraten, weil wir die steigerungen aufgrund der marktlage nicht so weitergeben konnten - es gibt ja auch längerfristige Vereinbarungen. die margen sind sehr unter druck geraten. wir müssen sogar trachten, die tarife zu erhöhen.“ im Vorjahr ist bei schenker der umsatz deutlich zurückgegangen - und auch das ergebnis. durch rasch eingeführte sparmaßnahmen habe man eigentlich gedacht, dass sich das heuer positiv auswirken werde. „dem ist aber nicht so“, sagt wieland, „weil die anderen effekte, die ich skizziert habe, dagegengearbeitet haben.“ dazu komme noch, dass das Volumen seit Frühjahr leicht steige, „aber nicht in dem ausmaß, das die politiker in ihren ansprachen nennen“. das führe zu einer laderaumverknappung, was wiederum die preisspirale auslöse. „wir sind in einer skurrilen situation, die noch nicht da war: einerseits problematische ergebnisse, andererseits mangelsituation.“ scheNker Staatsbahnen verlieren Ge g e n ü b e r d e r Bahn befindet sich schenker in einer etwas schizophrenen situation. „wir sind einer der größten kunden der ÖBB“, sagt Vorstandsvorsitzender elmar wieland, „gleichzeitig aber ein erbitterter Gegner als mitbewerber.“ das gelte in zunehmendem maße auch für ungarn, weil die ungarische Güterbahn der rca gehört und jetzt rch heißt. eines der kernprobleme für die Verluste der rca sei der kauf der früheren mÁV cargo. man habe deswegen ein rigoroses sparprogramm angekündigt. wieland bezeichnet es als scheNker ▸ schiene neues Logistikzentrum in Pardubice bei Königgrätz revolution mit sehr ungewissem ausgang. denn die rch wolle die einzelwagenverkehre einstellen. kurzfristig würden zwar kosten und Verluste weggebracht. aber langfristig sei dieses Geschäft ein für allemal weg, meint wieland. im Bahnbereich sei sehr viel in Bewegung, was in vielen staaten mit der krise der staatshaushalte zu tun habe. die staaten seien nicht mehr in der lage, die riesenverluste der staatsbahnen abzudecken. eine Zukunftsvision sind laut wieland private Bahnen, die überall entstünden. es beginne sich ein wettbewerb unter den Bahnen zu entwickeln, wodurch staatsbahnen nur weiter verlieren können. ▸ südosteuropa In Ostböhmen stärker präsent in pardubice in tschechien in der Nähe von hradec kralové (königgrätz) hat schenker dieser tage ein neues logistikzentrum eröffnet. einer der ersten kunden ist esaB, ein weltweiter anbieter von schweißmaterial und -zubehör. die neue schenker-anlage in ostböhmen bietet auf 12.000 Quadratmetern platz für 13.500 paletten. sie hat 15 hydraulische laderampen, eine davon auch für das seitliche Be- und entladen. Bis jahresende sollen 65 mitarbeiter in pardubice beseitigung der bahnengpässe vorrangig mit dem Bau der koralmbahn zwischen Graz und klagenfurt sowie des semmeringbasistunnels soll ein maßgeblicher Beitrag zur Beseitigung der einzigen in frastrukturellen engpässe zwischen danzig und der oberen adria geleistet werden. durch diese Neuausrichtung der raum- und erreichbarkeitsstruktur ergeben sich für die wirtschaft der südlichen Bundesländer zusätzliche potenziale in dreistelliger millionenhöhe. Bei einer dieser tage durchgeführten delegationsreise beschäftigt sein. die schenker & co aG in wien fungiert als regional head office für südosteuropa. dazu gehören Österreich, tschechien, die slowakei, ungarn, slowenien, kroatien, serbien, montenegro, Bosnien-herzegowina,mazedonien, rumänien, molda wien, Bulgarien, Griechenland, Zypern und die türkei. elmar wieland beschreibt die situation in Griechenland als ziemlich verheerend, weil Frächterkonzessionen über Nacht abgeschafft und Verträge mit der Bahn rückwirkend gekündigt wurden. baltisch-adriatische-achse – standortverbesserung für wien, Graz und klagenfurt des Verkehrs-ausschusses des europäischen parlaments zum koralmtunnel sollte Brian simpson, der Vorsitzende des Verkehrsausschusses im europäischen parlament, von der wirtschaftlichen Notwendigkeit der Verlängerung der sogenannten Baltischadriatischen-achse (Baa) von wien nach Norditalien überzeugt werden. Zwischen danzig und wien/Bratislava wurde die Baa bereits 2004 als vorrangige schienenachse (teN-projekt 23) festgelegt. im oktober 2006 unterzeichneten die anrainerstaaten polen, tschechien, slowakei, Österreich und italien einen „letter of intent“ zur Verlängerung dieses projekts über südösterreich nach italien. damit die Verlängerung der schienenachse ebenfalls als prioritäre achse vom europäischen parlament eingestuft und gefördert wird, ist ein diesbezüglicher Beschluss erforderlich. Ziele die Baa ist neben der Brennerachse, der Gotthardachse und der achse parislyon-marseille die vierte große europäische Nord-süd- transversale, in deren unmittelbarem einzugsbereich etwa 40 millionen menschen leben. sie trage dazu bei, hieß es bei der exkursion, dass europa im Gütertransport und im personenverkehr weiter zusammenwachse. davon profitiere vor allem Österreich. der Großraum wien-Niederösterreich werde so zur zentralen drehscheibe. die standortqualität des Großraumes wien-Niederösterreich ebenso wie die der Zentren Graz und klagenfurt werde optimiert und deren möglichkeiten erweitert.
Unternehmen & Logistik I MIttwoch, 6. oktober 2010 Logistik system logistik reisebüro für Güter mit Nespresso outsourcing groß geworden, will system logistik weiter wachsen. mit Nespresso groß geworden ist das 1999 von Roman leydolf gegründete Unternehmen system logistik. Dem seinerzeitigen mäser-Angestellten war seine tätigkeit im großhandel etwas fad geworden, daher wandte er sich als selbstständiger neuen logistischen Aufgaben zu. „es war sehr schwer, sich am markt zu positionieren“, sagt leydolf rückblickend. „Der Unternehmer-Alltag ist anders, als es sich ein junger mensch vorstellt.“ er sei zu Beginn dem irrtum aufgesessen, sich als virtueller logistikplayer, ohne lagerkapazitäten, behaupten zu können. sehr bald, im oktober 2000, hat er am Franz-Josefs-Bahnhof in Wien 6000 Quadratmeter lager angemietet und begann quasi als regionaler Anbieter. „Der traum, ohne lager nur logistikleistungen anzubieten, ist ein traum geblieben.“ Als einen meilenstein bezeichnet leydolf das von Nespresso im Jahr 2001 vorangetriebene logistik-outsourcing. Nespresso habe es zu diesem Zeitpunkt in Österreich sehr schwer gehabt, das neue system der portionierten kaffeeeherstellung auf den markt zu bringen. „mit diesem neuen system haben sich die alle Zähne ausgebissen“, sagt leydolf. Nespresso habe alle speditionen für den outsourcing- Auftrag angeschrieben und system logistik habe ihn ergattert. „ich sehe es heute noch als Wunder an, dass die uns gefunden haben“, sagt leydolf. Damals sei Nespresso ein „Nice-tohave-kunde“ gewesen, heute sei er ein must im Portfolio eines logistikers. „Wenn man als B2C-Anbieter in diesen markt hinein will, braucht man Nespresso.“ Und tatsächlich: „Nespresso hat uns mit Wachstum erdrückt“, scherzt leydolf. Jährlich habe der kaffeeportionierer seine Anteile verdoppelt, für system logistik bedeutete das ein Wachstum zwischen 30 und 50 Prozent pro Jahr. er habe es geschafft, Nespresso einen markt zu verschaffen. Dabei dürfe nichts verbockt werden, weil die unterschiedlichen kaffeekapseln jederzeit zur Verfügung stehen müssten. 2008 war das Areal am Franz-Josefs-Bahnhof zu eng geworden. Deswegen wurden die kapazitäten 2009 um ein logistikcenter in Wien-strebersdorf (samt Übernahme der dort tätigen Firma oemako lagerbetriebs- und transport gmbH) erweitert. strebersdorf ist damit Hauptsitz des Unternehmens. Dort gibt es einen gleisanschluss, was leydolf für sehr wichtig hält. 350 Wagons laufen heuer aus diesem standort. leydolf hat das ehemalige mäser-Haus erworben und ausgebaut. es gab auch Überlegungen, nach Niederösterreich zu gehen, aber leydolf wollte „liebgewonnene mitarbeiter“ nicht verlieren. „ich halte eine Wiener Adresse außerdem für vorteilhaft. Deswegen sind wir trotz höheren Preises am standort Wien geblieben.“ Umsatzmäßig ist system logistik nach dieser Akquisition von 3,4 auf sechs millionen € gewachsen. system logistik wickelt mit ihren kunden jährlich mehr als eine million orders ab, 35.000 Picks pro tag. Die Fehlerquote beträgt laut leydolf 1:10.000, was logistisch kaum verbesserbar sei. Für den systemlogistiker, der maßgeschneiderte, individuelle und unternehmensübergreifende gesamtkonzepte im logistikbereich erstellt und im sinne einer one-stop-shop-lösung umsetzt, ist Ökologie „ein ganz wichtiges thema“. leydolf lässt zurzeit untersuchen, wie weit sich seine Dachflächen für Photovoltaik eignen. im Bereich City-logistik will er, der sieben 3,5 tonnen-lkw im Fuhrpark hat, auf Biogas umstellen. systemlogistik um 10.000 Quadratmeter hat System Logistik 2009 die Kapazitäten erweitert leydolf, der heute 100 mitarbeiter beschäftigt, will weiterhin organisch wachsen. er sieht sich als „Reisebüro für güter“, die aus seinem logistikhotel kommen, „wo es den Waren, wie unsere kunden wissen, gut geht“. sponsor seit der spielsaison 2004/05 ist systemlogistik Distribution gmbH Premiumsponsor des Basketballklubs klosterneuburg. Neben der persönlichen und gelebten Begeisterung Roman leydolfs für den sport ermögliche dieses sponsoring, „die marke auf sympathische und passende Weise zu transportieren“. Der Basketballklub klosterneu- Basketballsports. Als einziger Basketballverein in Österreich betreibt klosterneuburg eine Herren-Bundesliga-mannschaft (die Bk Dukes), eine Damen-Bundesliga-mannschaft (die Bk Duchess) und eine Rollstuhl-Bundesliga-mannschaft (die sitting Bulls). seit dem sommer 2004 ist Roman leydolf auch als Vorstand im klub tätig. Die entscheidung für sportsponsoring ist vor allem in der besonderen gesellschaftlichen stellung des Basketball-sports und dessen positiv besetzten erlebnisfeldern - jung, dynamisch, modern - begründet. „Dabei auch den Jugend- und Breitensport zu fördern, ist ein gern gesehener mehrwert.“ systemlogistik Fahrt aus der Krise Petschl fährt wieder bergauf. Transporteure leiden nach wie vor an falscher Verkehrspolitik. seite 26 burg gilt als Hochburg des österreichischen roman Leydolf setzt auf Ökologie 25
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