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Diakonie - Diakonisches Werk im Neckar-Odenwald-Kreis

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<strong>Diakonie</strong><br />

<strong>Diakonisches</strong> <strong>Werk</strong> der evangelischen<br />

Kirchenbezirke <strong>im</strong> <strong>Neckar</strong>-<strong>Odenwald</strong>-<strong>Kreis</strong>,<br />

74821 Mosbach, <strong>Neckar</strong>elzer Straße 1<br />

Millionengewinn in Buchen<br />

Besucher des Offenen Treffs<br />

in Buchen knacken gemeinsam<br />

die Millionenfrage.<br />

� Seite 15<br />

Stallpflicht für junge<br />

Menschen<br />

Nach einer Gesetzesänderung<br />

dürfen Arbeitslosengeld II-<br />

Bezieher zukünftig bis zum<br />

25. Lebensjahr nicht aus dem<br />

Elternhaus ausziehen.<br />

� Seite 12<br />

Berlin war eine Reise wert<br />

Der Sozialpsychiatrische<br />

Dienst erkundet Berlin. Ein<br />

Reisebericht von Herrn<br />

Stock.<br />

� Seite 15<br />

<strong>Diakonie</strong> vor Ort<br />

Die Sprechstunde der psychologischen<br />

Beratung in der<br />

Hauptschule Dallau wird gerne<br />

von den Schülerinnen und<br />

Schülern in Anspruch genommen.<br />

� Seite 20<br />

Kirchenbezirk fördert die<br />

Schuldnerberatung<br />

Eine Kollekte <strong>im</strong> Kirchenbezirk<br />

Mosbach in Jahr 2006<br />

kam dem Gruppenprojekt<br />

„Gemeinsam aus der Schuldenfalle“<br />

zu Gute.<br />

� Seite 11<br />

„Starke Kids“<br />

Positive Bilanz für die Premiere<br />

des teilnehmerorientierten<br />

Gruppenangebote für<br />

11 - 13 jährige Kids.<br />

� Seite 20<br />

Jahresbericht 2005/2006<br />

Unsere Außenstellen finden Sie in:<br />

74722 Buchen, Eisenbahnstraße 7<br />

74740 Adelshe<strong>im</strong>, Marktstraße 13<br />

STARK FÜR ANDERE<br />

Der Soziale Dienst der evang. Kirchenbezirke <strong>im</strong> NOK. www.dwnok.de<br />

Spendenkonto: Spk. <strong>Neckar</strong>tal-<strong>Odenwald</strong>, Kto. 3032000, BLZ: 674 500 48<br />

Auch Menschen, die wenig Geld haben, dürfen nicht vom Leben in unserer<br />

Gesellschaft ausgeschlossen werden. Die <strong>Diakonie</strong> hilft soziale und<br />

emotionale Mauern zu überwinden. Mit über 6.000 Einrichtungen, wie<br />

Beratungsstellen für Sozialhilfeempfänger, allein Erziehende und<br />

Schwangere, mit der Schuldnerberatung oder der Wohnungslosenhilfe.<br />

Aus dem Glauben heraus setzen wir uns für Not leidende Mitmenschen<br />

ein. Der soziale Dienst der evangelischen Kirche: www.diakonie.de<br />

<strong>Diakonie</strong> Buchen öffnet ihre Türen<br />

Festliche Einweihung der Außenstelle des Diakonischen <strong>Werk</strong>s<br />

Buchen. Schon Anfang Dezember<br />

2005 war die Außenstelle<br />

Buchen in die neuen Räume in<br />

der Eisenbahnstr. 7 eingezogen<br />

und am Donnerstag, den 5. Oktober<br />

2006 konnte die neue Dienststelle<br />

mit einem kleinen Festakt<br />

und einem anschließenden Empfang<br />

zu einem „Nachmittag der<br />

offenen Tür“ gebührend eröffnet<br />

werden. Der Geschäftsführer des<br />

Diakonischen <strong>Werk</strong>es <strong>im</strong> <strong>Neckar</strong>-<br />

<strong>Odenwald</strong>-<strong>Kreis</strong>, Reinhardt Löhlein,<br />

erinnerte an die Anfänge der<br />

Bezirksstelle in Buchen durch die<br />

Innere Mission vor einigen Jahr-<br />

zehnten.<br />

Im Anschluss an die Grußworte<br />

von Dekan Rüdiger Krauth und<br />

Bürgermeister Roland Burger<br />

luden die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter der Dienststelle zu<br />

einer Besichtigung der Räume<br />

ein. Dabei konnten sich die Besucher<br />

über das vielfältige Angebot<br />

der Beratungsstelle informieren.<br />

Viele Gäste nutzten die Gelegenheit,<br />

mit den Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern der Außenstelle<br />

sowie den Verantwortlichen des<br />

<strong>Diakonie</strong>verbandes ins Gespräch<br />

zu kommen.


Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

<strong>im</strong> Diakonischen <strong>Werk</strong> <strong>im</strong> <strong>Neckar</strong>-<strong>Odenwald</strong>-<strong>Kreis</strong><br />

Ganz herzlich möchte ich mich an dieser Stelle bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Diakonischen<br />

<strong>Werk</strong>es <strong>im</strong> <strong>Neckar</strong>-<strong>Odenwald</strong>-<strong>Kreis</strong> für ihr großes Engagement in ihrer Arbeit, vor allem aber<br />

auch für ihr Verständnis und ihre konstruktive Mitwirkung bei schwierigen Entscheidungen bedanken.<br />

In den Dank beziehe ich ausdrücklich alle ehrenamtlichen, nebenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter in unserer <strong>Diakonie</strong>, in den Kirchengemeinden, dem Verwaltungs- und<br />

Serviceamt und in den Dekanaten Mosbach und Adelshe<strong>im</strong>-Boxberg mit ein. Ein besonderer Dank gilt<br />

den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die an der Erstellung dieses Jahresberichts mitgewirkt haben.<br />

Reinhardt Löhlein<br />

- Geschäftsführer -<br />

Impressum: <strong>Diakonisches</strong> <strong>Werk</strong> der evangelischen Kirchenbezirke <strong>im</strong> <strong>Neckar</strong>-<strong>Odenwald</strong>-<strong>Kreis</strong>,<br />

<strong>Neckar</strong>elzer Straße 1, 74821 Mosbach, Telefon: 0 62 61/ 92 99-0; Fax: 92 99-33;<br />

Internetauftritt: www.dwnok.de, E-Mail: diakonie@dwnok.de


Inhaltsverzeichnis<br />

Seite<br />

Grußwort ......................................................................................................................... 5<br />

1 Rückblick ......................................................................................................................... 7<br />

2 Die Arbeit des Diakonischen <strong>Werk</strong>es <strong>im</strong> NOK ............................................................. 8<br />

2.1 Überblick 2005 .................................................................................................................. 8<br />

2.2 Überblick 2006 .................................................................................................................. 9<br />

3 Kirchliche Allgemeine Sozialarbeit (KASA) ................................................................. 10<br />

3.1 Bericht und Statistik 2005/2006 ........................................................................................ 10<br />

3.2 Zeitungsartikel .................................................................................................................. 12<br />

4 Sozialpsychiatrische Dienste ........................................................................................ 14<br />

4.1 Bericht und Statistik 2005/2006 ........................................................................................ 14<br />

4.2 Zeitungsartikel .................................................................................................................. 16<br />

5 Psychologische Beratung ............................................................................................. 18<br />

5.1 Bericht und Statistik 2005/2006 ........................................................................................ 18<br />

5.2 Zeitungsartikel .................................................................................................................. 20<br />

6 Kuren und Erholung ....................................................................................................... 22<br />

7 Essen auf Rädern ........................................................................................................... 23<br />

8 Anhang ............................................................................................................................ 24<br />

8.1 Die Mitglieder des Vorstandes und der Verbandsversammlung ...................................... 24<br />

8.2 Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter <strong>im</strong> <strong>Diakonie</strong>verband ............................................... 25<br />

8.3 Pressespiegel 2005/2006 ................................................................................................. 26


Grußwort 5<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

liebe Freundinnen und Freunde,<br />

liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der <strong>Diakonie</strong> <strong>im</strong> <strong>Neckar</strong>-<strong>Odenwald</strong>-<strong>Kreis</strong> (NOK),<br />

ganz herzlich grüße ich Sie <strong>im</strong> Namen des Vorstandes des <strong>Diakonie</strong>verbandes <strong>im</strong> NOK. Von vielen<br />

nur am Rande bemerkt, wurde der Verband <strong>im</strong> letzten Jahr neu strukturiert. Leitendes Gremium für<br />

die <strong>Diakonie</strong> in den Kirchenbezirken ist der Bezirkskirchenrat. Die politische Sozialarbeit ist auf Landkreisebene<br />

verortet. Um die diakonische Arbeit und somit die Interessen hilfebedürftiger Menschen <strong>im</strong><br />

politischen Rahmen vertreten zu können, arbeiten die Kirchenbezirke <strong>im</strong> NOK seit vielen Jahren <strong>im</strong><br />

<strong>Diakonie</strong>verband NOK eng zusammen. Allerdings mussten alle über die laufende Geschäftsführung<br />

hinausgehenden Entscheidungen strategischer, finanzieller oder personeller Art von den betreffenden<br />

Bezirkskirchenräten Adelshe<strong>im</strong>-Boxberg, Mosbach und <strong>Neckar</strong>gemünd beschlossen werden. Diese<br />

Regelung hatte den großen Vorteil, dass die Bezirke unmittelbar eingebunden waren, die Entscheidungsfindung<br />

war jedoch bei so vielen Gremien langwierig und bürokratisch.<br />

In Zeiten schneller politischer, wirtschaftlicher, demographischer und gesellschaftlicher Veränderungen<br />

musste jedoch eine Struktur gefunden werden, die die Nähe der institutionalisierten <strong>Diakonie</strong> zu<br />

den Bezirken erhält, aber gleichzeitig kurzfristige und schnelle Entscheidungen ermöglicht, um den<br />

Menschen rasch Hilfe bringen zu können. Deshalb wurde eine neue kirchenrechtliche Vereinbarung<br />

getroffen und der <strong>Diakonie</strong>verband durch eine Rechtsverordnung als selbständige Körperschaft des<br />

öffentlichen Rechts neu gegründet mit einer Verbandsversammlung, die ähnliche Rechte hat wie die<br />

Bezirkssynode und einem Vorstand, analog des Bezirkskirchenrats, als leitendem Gremium. Der Vorstand<br />

setzt sich aus Mitgliedern der Bezirkskirchenräte sowie einem <strong>Diakonie</strong>pfarrer zusammen, um<br />

die enge Verbindung zu den Bezirken zu gewährleisten.<br />

Wunsch und Ziel des Vorstandes ist es, die institutionalisierte <strong>Diakonie</strong>, die ja Dienstleister der Kirchengemeinden<br />

und vor allem der hilfsbedürftigen Menschen <strong>im</strong> NOK ist, noch näher als bisher mit<br />

der ehrenamtlichen <strong>Diakonie</strong> vor Ort zu vernetzen. Dieser Geschäftsbericht ist ein Mittel dazu. Ebenfalls<br />

sind die Mitarbeiter in den Dienststellen Mosbach, Adelshe<strong>im</strong> und Buchen für Sie da und bieten<br />

Ihnen professionelle Hilfe an, die Sie als Pfarrerin oder Pfarrer, als ehrenamtlich Mitarbeitende in der<br />

<strong>Diakonie</strong> vor Ort, als Gemeindeglieder, den Hilfe suchenden Menschen vermitteln können. Um noch<br />

mehr in der Fläche präsent zu sein, wäre es wünschenswert, wenn vor Ort in den Kirchengemeinderäten<br />

Beauftragte für die <strong>Diakonie</strong> gefunden werden könnten, die sowohl Ansprechpartner der <strong>Diakonie</strong>


Grußwort 6<br />

wie auch der Menschen in der Gemeinde, die Hilfe suchen, sind. Dort sehe ich gemeinsame Aufgaben,<br />

die mit den Bezirkssynoden und den Kirchengemeinderäten vor Ort angegangen und entwickelt<br />

werden sollten.<br />

Der Vorstand hat, um die Arbeit der <strong>Diakonie</strong> kennen zu lernen, <strong>im</strong> Laufe dieses Jahres die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der Fachgebiete Kirchliche Allgemeine Sozialarbeit, Psychologische Beratung<br />

und Sozialpsychiatrische Dienste besucht. Ein Besuch bei der Verwaltung wird noch folgen. Dabei<br />

durfte der Vorstand erfahren, mit welch hoher Motivation und professionellem Sachverstand die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter ihren Dienst an den Schwachen der Gesellschaft ausüben und welche<br />

Vielfalt an Aufgaben und Problemstellungen zu lösen sind. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sei<br />

auf diesem Wege für ihren Einsatz gedankt.<br />

Dankbar sind wir für die gute Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Mosbach, dankbar sind wir auch<br />

all denjenigen gegenüber, die den Verband finanziell unterstützen. Die Haushaltslage wird sich in den<br />

nächsten Jahren sicher nicht verbessern, so dass wir auch in diesem Bereich auf Freunde und Sponsoren<br />

angewiesen sein werden, um den Menschen Hilfe bringen zu können. Die finanzielle Sicherstellung<br />

der diakonischen Arbeit <strong>im</strong> NOK wird in den nächsten Jahren eine gemeinsame Aufgabe des<br />

Vorstands und der Geschäftsführung des <strong>Diakonie</strong>verbands sowie der Kirchenbezirke sein, die eine<br />

enge Zusammenarbeit erfordert und bei der Sachverstand gefragt ist. Ich freue mich auf diese Arbeit,<br />

denn sie bietet ungeahnte Gestaltungsmöglichkeiten. Und was gibt es Schöneres, als mitzuhelfen,<br />

Menschen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen und ein klein wenig daran mitzuarbeiten,<br />

dass der Friede Gottes, der in Jesus Christus allen Menschen gilt, dass dieser Friede Gottes auch zu<br />

Konsequenzen <strong>im</strong> Umgang miteinander führt.<br />

<strong>Diakonie</strong> ist dem Menschen in der Liebe Jesu Christi zugewandtes Handeln und Dienen und in diesem<br />

Sinne tätige Verkündigung des Evangeliums. Gottesdienst und Mitverantwortung für den Mitmenschen<br />

sind in der Bibel unlösbar verbunden. Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten<br />

Brüdern, das habt ihr mir getan (Mt 25,40). Ich kann nicht Frieden mit Gott haben, ohne meiner Verantwortung<br />

gegenüber dem Bruder gleichzeitig nachzukommen. In der Verantwortung des Christen<br />

liegt es, für das Leben des Mitmenschen Sorge zu tragen 1 .<br />

Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu<br />

und hat unter uns aufgerichtet das Wort der Versöhnung (2.Kor 5,19). Dieses Wort allen Menschen in<br />

Wort und Tat zu verkündigen, ist Aufgabe der Kirche in all ihren Ämtern und Diensten. <strong>Diakonie</strong> ist<br />

einer von diesen Diensten, oft sogar der, der den Menschen am unmittelbarsten betrifft. Lasst uns<br />

deshalb gemeinsam, Kirchengemeinden, Bezirke und <strong>Diakonie</strong>verband in Vernetzung mit den Wohlfahrtsverbänden<br />

<strong>im</strong> NOK und dem Landkreis diesen Dienst mit Freude tun.<br />

Es grüßt sie herzlich<br />

Ihr<br />

Karl Kreß<br />

Stv. Vorstandsvorsitzender des <strong>Diakonie</strong>verbandes <strong>im</strong> NOK<br />

1 Vgl. Strohm, Theodor: <strong>Diakonie</strong> als Versöhnung – Kirche und <strong>Diakonie</strong> in Theologie und <strong>Diakonie</strong>,<br />

Hgg. Schibilsky, Michael und Zitt, Renate, Gütersloh 2004, S. 154 f.


1 Rückblick 7<br />

1. Rückblick<br />

Ein Jahresrückblick bietet <strong>im</strong>mer<br />

die Möglichkeit …<br />

… das Getane zu bewerten, sich und seine<br />

Arbeit einzuschätzen und daraus zu lernen, ob<br />

und was man in den nächsten Jahren besser<br />

machen kann.<br />

Die Arbeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

<strong>im</strong> Diakonischen <strong>Werk</strong> wird in erster<br />

Linie von unseren Kunden beurteilt. Diese<br />

Kunden sind natürlich die Hilfesuchenden, die<br />

Menschen, die bei uns nach Beratung und<br />

Begleitung nachsuchen; es sind aber auch<br />

Vertreterinnen und Vertreter von öffentlichen<br />

Verwaltungen wie des Sozialministeriums Baden-Württemberg,<br />

des Regierungspräsidiums<br />

Karlsruhe, des Landratsamtes NOK, der Stadtverwaltungen<br />

sowie der evangelischen Kirchenbezirke,<br />

der Kirchengemeinden, der Vertreter<br />

von Bezirkskirchenräten, Mitgliedern von<br />

<strong>Diakonie</strong>-Ausschüssen, Vorstand und Mitglieder<br />

der Evangelischen Sozialstation Mosbach<br />

und den Kollegen der anderen Wohlfahrtsverbände<br />

<strong>im</strong> Landkreis.<br />

Alle sind unsere Kunden, alle haben Erwartungen<br />

an uns, die es (nach Möglichkeit) zu erfül-<br />

Besuchen Sie uns unter www.dwnok.de:<br />

len gilt. Die Erwartungen decken sich jedoch<br />

nicht <strong>im</strong>mer mit der Machbarkeit vor Ort !<br />

Die Rahmenbedingungen sind in den letzten<br />

Jahren stetig verändert worden. Die finanziellen<br />

Bedingungen wurden und werden <strong>im</strong>mer<br />

schlechter, die Anforderungen der „Kunden“<br />

<strong>im</strong>mer höher. Um gute Bedingungen für unsere<br />

Beratungen gestalten zu können, ist es notwendig,<br />

alle organisatorischen Ressourcen<br />

auszuloten, um nicht ausschließlich alle Veränderungen<br />

auf dem Rücken der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter austragen zu müssen.<br />

So gilt es, sich den Veränderungen zu stellen,<br />

<strong>im</strong>mer wieder zu prüfen, inwieweit neue Ideen<br />

und Anforderungen in unsere Arbeit aufgenommen<br />

und umgesetzt werden können.<br />

All dem Druck von außen gilt es objektiv zu<br />

begegnen, ggf. Stand zu halten und gleichzeitig<br />

in erster Linie unseren Leitlinien treu zu<br />

bleiben, für die Hilfesuchenden „Gesprächspartner<br />

in allen schwierigen Lebenssituationen“<br />

zu sein.<br />

An all diesem wollen wir, die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter und die Verantwortlichen <strong>im</strong><br />

Diakonischen <strong>Werk</strong> des <strong>Neckar</strong>-<strong>Odenwald</strong>-<br />

<strong>Kreis</strong>es gemessen werden.


2 Die Arbeit des Diakonischen <strong>Werk</strong>es <strong>im</strong> NOK 8<br />

2 Die Arbeit des<br />

Diakonischen <strong>Werk</strong>es <strong>im</strong> NOK<br />

Der vorgelegte Jahresbericht umfasst die Jahre<br />

2005 und 2006 und wird Ihnen, wie in den<br />

vergangenen Jahren, einen Einblick in die<br />

Beratungsarbeit des Diakonischen <strong>Werk</strong>es <strong>im</strong><br />

<strong>Neckar</strong>-<strong>Odenwald</strong>-<strong>Kreis</strong> geben.<br />

Innerhalb unseres Landkreises liegen der Kirchenbezirk<br />

Mosbach, der Kirchenbezirk Adelshe<strong>im</strong>-Boxberg<br />

und einige Gemeinden des<br />

Kirchenbezirks <strong>Neckar</strong>gemünd.<br />

Der Auftrag des Diakonischen <strong>Werk</strong>es <strong>im</strong> <strong>Neckar</strong>-<strong>Odenwald</strong>-<strong>Kreis</strong><br />

ist es, sein Beratungs-<br />

und Hilfsangebot allen Hilfesuchenden des<br />

<strong>Kreis</strong>gebietes zugänglich zu machen.<br />

Mit Zahlen, Tabellen, Grafiken und in diesem<br />

Jahresbericht in Form von Presseartikeln wird<br />

die Arbeit in unseren Beratungsstellen vorgestellt.<br />

Wir danken den Ratsuchenden für das Vertrauen,<br />

das sie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

des Diakonischen <strong>Werk</strong>es auch in<br />

diesem Berichtszeitraum wieder in einem hohen<br />

Maße entgegengebracht haben.<br />

2.1 Überblick 2005<br />

Das Jahr 2005 stand nach dem Umzug in ein<br />

gemeinsames Beratungszentrum zunächst<br />

ganz <strong>im</strong> Zeichen einer Neuorientierung und<br />

-organisation der einzelnen Fachdienste. Die<br />

Chance, durch kurze Wege die Beratungswege<br />

und -inhalte neu zu gestalten galt es zu<br />

organisieren.<br />

Zu Beratungen der Sozialpsychiatrischen<br />

Dienste wurde wenn notwendig, der Kollege<br />

der Schuldnerberatung hinzugezogen; die<br />

Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung<br />

leitete bei Bedarf gleich an die allgemeine<br />

Lebensberatung der KASA weiter; von<br />

der Psychologischen Erziehungs- und Lebensberatung<br />

wurde kurzfristig ein weiterer Gesprächstermin<br />

in die Kurberatung organisiert;<br />

und es entstanden neue Projekte wie das für<br />

„Kinder von psychisch kranken Eltern“. Dies<br />

war und ist eine große Herausforderung, jedoch<br />

auch die Chance eines gemeinsamen<br />

Hauses, das die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

adaptierten und konsequent nutzen.<br />

Weitere Umzüge in Adelshe<strong>im</strong> und Buchen<br />

galt es zu organisieren und umzusetzen. Die<br />

Bezirksstelle für <strong>Diakonie</strong> in Buchen mit den<br />

Fachdiensten der kirchlichen allgemeinen Sozial-<br />

und Lebensberatung, des Sozialpsychiatrischen<br />

Dienstes und der Tagesstätte für psy-<br />

chisch Kranke und die der Außenstelle Adelshe<strong>im</strong>,<br />

mit den Fachdiensten der Psychologischen<br />

Erziehungs- und Lebensberatung, des<br />

Sozialpsychiatrischen Dienstes und der Präventiven<br />

Fachberatung für Kindertagesstätten<br />

fanden neue und bessere Standorte.<br />

Nachdem wir schon seit Jahren gegenüber<br />

dem Familienministerium Baden-Württemberg<br />

<strong>im</strong>mer wieder die Notwendigkeit einer Aufstockung<br />

der Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung<br />

nachgewiesen haben,<br />

wurde endlich in der zweiten Jahreshälfte 2005<br />

unserem Antrag stattgegeben und unsere Beratung<br />

für Schwangere um ein 0,5 Deputat auf<br />

1,5 Stellen erhöht.<br />

Diese Anhebung war nach dem „Teilrückzug“<br />

der Caritas-Beratungsstellen notwendig geworden.<br />

Die qualifizierte und erfolgreiche Beratungsarbeit<br />

in der „Präventiven Fachberatung für Kindertagesstätten“<br />

wurde von der Landkreisverwaltung<br />

honoriert. Die seit September 2001<br />

zunächst auf den nordöstlichen Landkreisteil<br />

begrenzte Beratungsarbeit konnte mit einer<br />

Erhöhung des <strong>Kreis</strong>zuschusses ab Dezember<br />

2005 mit einem 100 % Deputat auf das gesamte<br />

Landkreisgebiet ausgeweitet werden. Die<br />

Kindertagesstätten (kirchliche und kommunale)<br />

<strong>im</strong> <strong>Kreis</strong> nehmen auch diese Beratung des<br />

Diakonischen <strong>Werk</strong>es sehr gut an.<br />

Der Arbeitsbereich „Essen auf Rädern“ wurde<br />

mehrmals in den <strong>Diakonie</strong>gremien diskutiert.<br />

Seit Jahren zeichnete sich ab, dass der mobile<br />

Hilfsdienst der <strong>Diakonie</strong> nicht mehr kostendeckend<br />

arbeiten kann. Nach langer Diskussion<br />

wurde entschieden, in einer ersten Phase das<br />

Versorgungsgebiet auf den südlichen Landkreis<br />

zu reduzieren um dann in einer zweiten<br />

Phase den gesamten Essensservice an die<br />

Evang. Sozialstation Mosbach oder andere<br />

geeignete Träger abzugeben. Die räumliche<br />

Begrenzung auf das Betreuungsgebiet der<br />

Sozialstation und deren Personal- und Fahrzeugressourcen<br />

schienen eine Weiterführung<br />

des mobilen Hilfsdienstes dort möglich zu machen.<br />

Eine ebenso schwierige Entscheidung war es<br />

für die Verantwortlichen des Diakonischen<br />

<strong>Werk</strong>es, die jährlich stattfindende „Stadtranderholung“<br />

in Mosbach-Reichenbuch einzustellen.<br />

Über viele Jahre war das Ferienprogramm<br />

der <strong>Diakonie</strong> für Kinder und Eltern ein fester<br />

Bestandteil in den Sommermonaten; jedoch<br />

hat sich die Organisation der Ferienmaßnahme<br />

zunehmend schwieriger dargestellt. Nahezu<br />

jedes Jahr musste eine neue Leitung aufwändig<br />

gesucht und eingearbeitet werden, jedes


2 Die Arbeit des Diakonischen <strong>Werk</strong>es <strong>im</strong> NOK 9<br />

Jahr wurde es schwieriger, geeignete Betreuer<br />

zu finden. Jedes Jahr war es schwieriger, das<br />

Profil der evang. Kirche und des Diakonischen<br />

<strong>Werk</strong>es in dieser Maßnahme erkennen zu<br />

können. Die Stadtranderholung des Diakonischen<br />

<strong>Werk</strong>es in Mosbach fand letztmals in<br />

der Zeit vom 01.08.2005 bis 19.08.2005 statt.<br />

Die Stadt Mosbach hat zugesagt, eine Stadtranderholung<br />

<strong>im</strong> Jahr 2007 anzubieten.<br />

Die Verantwortlichen für den <strong>Diakonie</strong>verband<br />

der evang. Kirchenbezirke <strong>im</strong> <strong>Neckar</strong>-<br />

<strong>Odenwald</strong>-<strong>Kreis</strong> brachten mit der Geschäftsführung<br />

die neue Satzung des „<strong>Diakonie</strong>verbandes<br />

<strong>im</strong> <strong>Neckar</strong>-<strong>Odenwald</strong>-<strong>Kreis</strong>“ auf den<br />

Weg. In vielen Beratungen wurden die Gremien<br />

des <strong>Diakonie</strong>verbandes, wie der Vorstand<br />

und die Mitgliederversammlung neu<br />

diskutiert und an die neuen Gegebenheiten<br />

angepasst. Durch die Fusion des ehemaligen<br />

Kirchenbezirks Adelshe<strong>im</strong> in den neuen Kirchenbezirk<br />

Adelshe<strong>im</strong>-Boxberg entstanden<br />

neu zu organisierende Verantwortungen. Der<br />

neu zu bildende Vorstand und die Besetzung<br />

der Mitgliederversammlung mussten die neuen<br />

Verantwortungen ebenso wie die Bezirksaufteilungen<br />

berücksichtigen.<br />

Die zum 01.01.2006 in Kraft tretende „Rechtsverordnung<br />

über den <strong>Diakonie</strong>verband <strong>im</strong> <strong>Neckar</strong>-<strong>Odenwald</strong>-<strong>Kreis</strong>“,<br />

vom 06.12.2005“ berücksichtigt<br />

die beschriebenen Veränderungen<br />

und gibt dem <strong>Diakonie</strong>verband die Möglichkeit,<br />

alle bisher bei den Kirchenbezirken angestellten<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Diakonischen<br />

<strong>Werk</strong>es direkt be<strong>im</strong> <strong>Diakonie</strong>verband<br />

NOK anzustellen. Von dieser Möglichkeit<br />

hat der neue Rechtsträger Gebrauch gemacht<br />

und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des<br />

Diakonischen <strong>Werk</strong>es NOK direkt be<strong>im</strong> <strong>Diakonie</strong>verband<br />

NOK zum 01.01.2006 angestellt.<br />

2.2 Überblick 2006<br />

Das Jahr 2006 begann nach dem Umzug der<br />

Bezirksstelle für <strong>Diakonie</strong> in Buchen mit einer<br />

Neuorganisation dieser Dienststelle.<br />

Parallel zu einem Mitarbeiterwechsel wurden<br />

die Öffnungszeiten verändert und denen <strong>im</strong><br />

Beratungszentrum Mosbach angepasst. Die<br />

Außensprechstunde in Hardhe<strong>im</strong> musste eingestellt<br />

werden; die Mitarbeiterin in Buchen<br />

bietet nun kontinuierlich <strong>im</strong> Rahmen der „Kirchlichen<br />

Allgemeinen Sozialarbeit“ allgemeine<br />

Lebensberatung, Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung<br />

sowie Existenzsicherung<br />

<strong>im</strong> Rahmen von Schuldnerberatung<br />

an.<br />

Um die Versorgung von psychisch Kranken zu<br />

opt<strong>im</strong>ieren, wurde mit einer Sozialplanung<br />

gemeinsam mit der <strong>Kreis</strong>verwaltung und allen<br />

„Anbietern“ <strong>im</strong> NOK begonnen. Zunächst wurde<br />

die Zusammenarbeit mit der Psychiatrischen<br />

Institutsambulanz der Johannes-<br />

Anstalten Mosbach vertraglich fixiert, um dann<br />

in der zweiten Jahreshälfte den „Gemeindepsychiatrischen<br />

Verbund NOK“ zu gründen.<br />

Die weitere „Gemeindepsychiatrische Versorgung“<br />

wird derzeit in einem Arbeitskreis kontinuierlich<br />

weiterentwickelt.<br />

Die überarbeitete Satzung des Diakonischen<br />

<strong>Werk</strong>es <strong>im</strong> <strong>Neckar</strong>-<strong>Odenwald</strong>-<strong>Kreis</strong> wurde zu<br />

Jahresbeginn wirksam und somit gingen zunächst<br />

die Anstellungsträgerschaften für die<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der <strong>Diakonie</strong><br />

von den Kirchenbezirken zum Diakonischen<br />

<strong>Werk</strong> NOK, dem <strong>Diakonie</strong>verband der evangelischen<br />

Kirchenbezirke <strong>im</strong> <strong>Neckar</strong>-<strong>Odenwald</strong>-<br />

<strong>Kreis</strong> über.<br />

Gleichwohl begann der neu konstituierte Vorstand<br />

des <strong>Diakonie</strong>verbandes mit seiner Arbeit.<br />

Es galt zunächst Strukturen und Entscheidungswege<br />

aufeinander abzust<strong>im</strong>men.<br />

Im ersten Jahr wurden somit in nahezu monatlich<br />

stattfindenden Sitzungen die Aufgaben des<br />

Vorstandes, der <strong>Diakonie</strong>-Verbandsversammlung,<br />

der Geschäftsführung und die inhaltliche<br />

Arbeit der <strong>Diakonie</strong> reflektiert.<br />

Auch die Aufgaben der Geschäftsführung wurden<br />

neu bedacht und mit der Einführung einer<br />

ständigen Stellvertretung neu verteilt.<br />

Besonders hervorzuheben ist, dass sich die<br />

neue Vorstandschaft in einer allgemeinen<br />

Dienstbesprechung vorgestellt hat, um sich<br />

dann bei Besuchen in allen Fach- und Sachgebieten<br />

nochmals über die konkrete Arbeit zu<br />

informieren.<br />

R. Löhlein<br />

Geschäftsführer<br />

Geschäftsführung<br />

und allgemeine Verwaltung<br />

Telefon 0 62 61/ 92 99-0<br />

eMail diakonie@dwnok.de<br />

Beratungszentrum Mosbach:<br />

- Frau Baschin (Sekretariat)<br />

- Frau Engelhardt (Sekretariat)<br />

- Herr Löhlein (Geschäftsführer)<br />

- Frau Ludwig (Sekretariat)<br />

- Herr Zilling (stellvertretender<br />

Geschäftsführer)


3 Kirchliche Allgemeine Sozialarbeit (KASA) 10<br />

3 Kirchliche Allgemeine Sozialarbeit<br />

(KASA)<br />

3.1 Bericht und Statistik 2005/2006<br />

Im Fachbereich Kirchliche Allgemeine Sozial-<br />

Arbeit (KASA) beraten derzeit insgesamt<br />

5 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die ratsuchenden<br />

Menschen in ihren aktuellen Lebenslagen.<br />

Die Beratungsangebote der KASA werden<br />

an den Dienststellen Mosbach, Buchen<br />

und falls notwendig auch Adelshe<strong>im</strong> vorgehalten.<br />

Die Beratungsschwerpunkte dieses Fachbereiches<br />

liegen in der Schwangeren- und<br />

Schwangerschaftskonfliktberatung gem.<br />

§ 219 StGB, der Schuldnerberatung mit<br />

Schwerpunkt auf die existenzsichernden Beratungsanteile,<br />

sowie der allgemeinen Lebens-<br />

und Sozialberatung. Weiterhin wird die Organisation<br />

verschiedener dauerhafter und einmaliger<br />

Gruppenangebote (u.a. für Senioren,<br />

Frauen nach Krebs, hörgeschädigte Menschen,<br />

überschuldete Menschen) vom Fachbereich<br />

KASA übernommen.<br />

Die Arbeit der KASA war in den Jahren<br />

2005/2006 maßgeblich durch die einschneidenden<br />

Reformen innerhalb der sozialen Sicherungssysteme<br />

unseres Landes geprägt.<br />

Die Einführung des Arbeitslosengeld II führte<br />

dazu, dass uns viele Menschen mit unmittelbaren<br />

Fragestellungen rund um ihren Leistungsbezug<br />

aufsuchten. Mittelbar spielte etwa die<br />

Einführung des Arbeitslosengeld II in der<br />

Schuldner- bzw. Schwangerschaftsberatung<br />

eine Rolle, da die ratsuchenden Menschen oft<br />

mit dem sehr knapp bemessenen monatlichen<br />

Budget auskommen müssen. Ein Spielraum für<br />

notwendige Sonderanschaffungen (z.B. „Kosten<br />

rund ums Kind“) bleibt den Menschen<br />

kaum, so dass bei den leistungsbeziehenden<br />

Personen häufig Verzweiflung über ihre (finanzielle)<br />

Lebenssituation aufkommt. In den Beratungsgesprächen<br />

spielt demnach insbesondere<br />

bei den Personen, die Sozialleistungen beziehen,<br />

die Sicherstellung der finanziellen Lebensgrundlage<br />

in vielen Fällen eine wichtige<br />

Rolle.<br />

In der Schwangerschaftskonfliktberatung und<br />

der Schwangerenberatung wird über soziale<br />

Hilfen, insbesondere Hilfen für Schwangere,<br />

Alleinerziehende und Familien, in allen Beratungen<br />

eingehend informiert. Gegebenenfalls<br />

werden Hilfen, die eine Fortsetzung der<br />

Schwangerschaft erleichtern, vermittelt und<br />

Unterstützung bei der Realisierung gesetzlicher<br />

Leistungen geboten. In den meisten Beratungsfällen<br />

zeigt sich ein Komplex von Problemstellungen.<br />

Frauen, die sich für einen<br />

Schwangerschaftsabbruch entscheiden, erhal-<br />

ten <strong>im</strong> Anschluss an das Beratungsgespräch<br />

den Beratungsnachweis.<br />

Sozialrechtliche Beratung<br />

Schwangerschaftsberatung<br />

Schuldnerberatung<br />

sonstige<br />

Anmeldegrund<br />

43<br />

38<br />

92<br />

102<br />

167<br />

180<br />

280<br />

310<br />

0 50 100 150 200 250 300 350<br />

2005 2006<br />

In den Jahren 2005/2006 wurden die Beratungsangebote<br />

der KASA von 620 bzw. 592<br />

ratsuchenden Menschen beansprucht. Circa<br />

die Hälfte der ratsuchenden Personen wurde<br />

<strong>im</strong> Zusammenhang mit einer Schwangerschaft<br />

beraten. Dieser Zulauf zur Schwangerenberatung<br />

stellt einen Zuwachs von rund 10 Prozent<br />

zum Berichtszeitraum 2003/2004 dar.<br />

Alleinstehend<br />

Alleinerziehend<br />

(Ehe) Paar ohne<br />

Kind<br />

(Ehe) Paar mit<br />

Kindern<br />

sonstige<br />

Lebensform<br />

72<br />

84<br />

93<br />

104<br />

99<br />

101<br />

105<br />

122<br />

213<br />

219<br />

0 50 100 150 200 250<br />

2005 2006<br />

Schaut man sich die Lebensformen der ratsuchenden<br />

Personen an, fällt auf, dass es in<br />

diesem Bereich <strong>im</strong> Vergleich zu den Jahren<br />

2003/2004 nur zu min<strong>im</strong>alen Verschiebungen<br />

gekommen ist. Aus der täglichen Beratungspraxis<br />

wird deutlich, dass unsere Beratungsangebote<br />

sowohl für Paare und Familien wie<br />

auch für Alleinstehende und insbesondere für<br />

Alleinerziehende eine wichtige Stütze darstellt.


3 Kirchliche Allgemeine Sozialarbeit (KASA) 11<br />

Familiengespräch<br />

Paargespräch<br />

Einzelgespräch<br />

Gesprächsformen<br />

101<br />

127<br />

124<br />

145<br />

398<br />

471<br />

0 100 200 300 400 500<br />

2005 2006<br />

Der überwiegende Anteil der KASA-Beratungsgespräche<br />

fand in Form von Einzelgesprächen<br />

statt. In allen Beratungsschwerpunkten der<br />

KASA wird jedoch überprüft, ob eine Einbeziehung<br />

des Partners bzw. der Familie für den<br />

Beratungsprozess förderlich sein könnte. Oftmals<br />

bieten Partner bzw. Angehörige den ratsuchenden<br />

Menschen auch den Rückhalt, den<br />

sie brauchen, um sich mit schwierigen und<br />

schambesetzten Themen an eine Beratungsstelle<br />

zu wenden. Die Beratungsgespräche der<br />

KASA finden meist in den Dienststellen des<br />

Diakonischen <strong>Werk</strong>es statt. Im Bedarfsfall<br />

werden die Menschen auch <strong>im</strong> häuslichen<br />

Umfeld besucht oder zu Behörden begleitet.<br />

Unterhalt Partner<br />

/ Angehöhrige<br />

sonstige<br />

Sozialleistungen<br />

Rente<br />

Arbeitslosengeld<br />

II /<br />

Grundsicherung<br />

Erwerbstätigkeit<br />

sonstiges<br />

Haupteinnahmen durch<br />

3<br />

30<br />

21<br />

20<br />

37<br />

48<br />

50<br />

61<br />

59<br />

56<br />

149<br />

143<br />

0 50 100 150 200<br />

2005 2006<br />

Wenn man sich anschaut, wodurch die ratsuchenden<br />

Menschen hauptsächlich ihren Lebensunterhalt<br />

bestreiten, fällt auf, dass der<br />

überwiegende Anteil der Menschen einer Er-<br />

werbstätigkeit nachgeht. Aus unserer Beratungspraxis<br />

beispielsweise <strong>im</strong> Bereich der<br />

Schuldnerberatung wissen wir, dass Erwerbstätigkeit<br />

alleine nicht vor Überschuldung<br />

schützt beziehungsweise eine ausreichende<br />

finanzielle Lebensgrundlage bietet. Gerade<br />

Menschen mit einem sehr niedrigen Erwerbseinkommen<br />

finden sich öfters in der<br />

Schuldenberatung bzw. Sozialberatung ein,<br />

wobei festgestellt werden kann, dass sie zu<br />

ihrem Erwerbseinkommen zusätzlich Ansprüche<br />

auf ergänzende Sozialleistungen haben.<br />

Naturgemäß taucht in unserer Beratung auch<br />

ein beträchtlicher Anteil von Menschen auf, die<br />

ihren Lebensunterhalt überwiegend mit Sozialleistungen<br />

sicherstellen. Wichtige Beratungsthemen<br />

sind bei diesem Personenkreis häufig<br />

das Auskommen oder Nichtauskommen mit<br />

dem (niedrigen) Einkommen, Umgang mit<br />

Schulden oder spezifische Fragen zum Bezug<br />

bzw. Antragsverfahren für die jeweiligen Leistungen.<br />

Um ein niederschwelliges Angebot in den Bereichen<br />

Sozialberatung und Schuldnerberatung<br />

mit Schwerpunkt Existenzsicherung bereit zu<br />

halten, bietet die KASA seit einigen Jahren an<br />

den Standorten Mosbach und Buchen einmal<br />

wöchentlich eine offene Sprechstunde an. Hier<br />

finden meist Menschen mit finanziellen Problemen<br />

Rat und Unterstützung, um für sich Wege<br />

aus schwierigen finanziellen Notlagen zu<br />

finden. Das Angebot der „Montagsprechstunden“,<br />

die zwischen 10 Uhr und 12 Uhr bzw.<br />

14 Uhr und 16 Uhr angeboten werden, erfreut<br />

sich zunehmender Beliebtheit bei der Bevölkerung.<br />

Im Jahre 2006 wurden v.a. <strong>im</strong> Rahmen<br />

dieser Sprechstunde 134 meist einmalige persönliche<br />

Beratungsgespräche geführt. Darüber<br />

hinaus wurden weitere 84 ausführliche telefonische<br />

Beratungsgespräche geführt.<br />

KASA-Team<br />

Terminvereinbarung unter:<br />

Telefon 0 62 61/ 92 99-100<br />

eMail kasa@dwnok.de<br />

Außenstelle Buchen:<br />

- Frau Heiß (Sekretariat)<br />

- Frau Carey (Beratung)<br />

Beratungszentrum Mosbach:<br />

- Frau Klaus (Sekretariat)<br />

- Frau Schober (Sekretariat)<br />

- Frau Brämer (Beratung)<br />

- Herr Sommer (Beratung)<br />

- Frau Weisbrod-Rehm * (Beratung)<br />

- Herr Zilling (Beratung)<br />

* Teamleitung


3 Kirchliche Allgemeine Sozialarbeit (KASA) 12<br />

Wir werden das Kind schon schaukeln<br />

Schülerin als Mutter - Junge Großmutter trägt die Entscheidung ihrer Tochter für ein Kind voll mit.<br />

„Das darf nicht wahr sein!“, dachte<br />

sich Claudia aus der Nähe von Heidelberg,<br />

als ihre Tochter Alexandra<br />

sie vor fast drei Jahren zur Großmutter<br />

machte. Alexandra war damals 15<br />

Jahre alt, Claudia 43. Aber diese<br />

beiden Frauen scheuten sich nicht,<br />

offen mit ihrer Situation umzugehen:<br />

„Egal was du machst, die Leute reden“,<br />

bedauert Claudia, „so ist das <strong>im</strong><br />

Dorf.“ Einzig bei der Beratung der<br />

<strong>Diakonie</strong> fühlten sich die beiden gut<br />

aufgehoben. Vom Jugendamt hätte<br />

sich Claudia mehr finanzielle Unterstützung<br />

gewünscht. „Hätte ich meine<br />

Tochter ins Mutter-Kind-He<strong>im</strong> abgeschoben,<br />

wäre sie dort voll versorgt<br />

worden. Aber wir standen alle hinter<br />

ihr und mussten so auch die meiste<br />

Last alleine schultern“, erklärt sie.<br />

Die Familie setzte alles daran, dass<br />

Alexandra auch in Zukunft eine<br />

Chance auf dem Arbeitsmarkt hat:<br />

„Wie hätte sie denn nach einer Pause<br />

noch einen Ausbildungsplatz bekommen<br />

sollen?“ Alexandra stand<br />

kurz vor dem Hauptschulabschluss,<br />

als sie das Kind bekam. Doch sie<br />

schaffte die Hauptschule trotzdem<br />

und machte danach sogar noch den<br />

Realschulabschluss. „Mit der besten<br />

Matheprüfung des Jahrgangs!“ Darauf<br />

ist sie stolz: „Es war nicht <strong>im</strong>mer<br />

leicht.“ Mutter Claudia und ihr zweiter<br />

Ehemann Randy halfen trotz<br />

Berufstätigkeit wo sie konnten. Claudia<br />

bereitete in dieser Zeit unzählige<br />

Fläschchen für den Enkel zu. Sie<br />

achtet aber darauf, ihre Tochter nicht<br />

zu sehr zu schonen. Schließlich ist der<br />

Kleine Alexandras Kind, sie die Oma.<br />

Braucht ihre Tochter Rat, gibt sie ihn<br />

gern, versucht allerdings sich nicht zu<br />

sehr in die Erziehung einzumischen.<br />

„Gemeinsam aus der Schuldenfalle“<br />

Ein neues Angebot be<strong>im</strong> Diakonischen <strong>Werk</strong><br />

Mosbach. Die Zahl der überschuldeten<br />

Haushalte hat sich seit Anfang der<br />

90er Jahre verdoppelt. Immer mehr<br />

Menschen wissen nicht mehr, wie sie<br />

Miete und Strom bezahlen oder wovon<br />

sie Kleidung und Schulmaterial<br />

für die Kinder kaufen sollen.<br />

Einkommenseinbußen durch Krankheit,<br />

Arbeitslosigkeit oder die Geburt<br />

eines Kindes sind häufig Ursache<br />

dafür, dass Familien ihren laufenden<br />

Zahlungsverpflichtungen und Kreditraten<br />

nicht mehr nachkommen können<br />

und nicht mehr genügend Geld<br />

zum Leben bleibt.<br />

Mahnungen und Telefonanrufe durch<br />

Gläubiger, die Androhung und<br />

Durchführung von Zwangsvollstreckungsmaßnahmen<br />

und ähnliche<br />

Folgen sind für die Betroffenen nicht<br />

nur materiell sondern auch psychisch<br />

eine große Belastung.<br />

Es ist davon auszugehen, dass <strong>im</strong><br />

<strong>Neckar</strong>-<strong>Odenwald</strong>-<strong>Kreis</strong> 3.500 Haushalte<br />

mit insgesamt 2.100 Kindern<br />

von Überschuldung betroffen sind.<br />

Leider hat der größte Teil dieser<br />

Menschen regelmäßig keinen Zugang<br />

zur dringend benötigten kostenlosen<br />

Schuldnerberatung, weshalb das<br />

Diakonische <strong>Werk</strong> <strong>im</strong> <strong>Neckar</strong>-<br />

<strong>Odenwald</strong>-<strong>Kreis</strong> neue Wege in der<br />

Schuldnerberatung gehen möchte.<br />

Mit dem Projekt „Gemeinsam aus<br />

der Schuldenfalle“ wird ein Hilfsangebot<br />

für überschuldete Menschen<br />

geschaffen, bei dem mit fachlicher<br />

Begleitung aktiv gegen die sehr<br />

belastende Situation angegangen<br />

wird. Betroffene können dabei in der<br />

Gruppe erleben, dass sie nicht allein<br />

sind und ein Ausweg bis hin zur<br />

Restschuldbefreiung möglich ist. Im<br />

Vordergrund stehen die Möglichkeit<br />

zum Austausch, Hilfestellungen um<br />

mit dem Einkommen besser auszukommen<br />

und das gemeinsame Bemühen,<br />

eine Regulierung der Verbindlichkeiten<br />

zu erzielen beziehungsweise<br />

ein Insolvenzverfahren<br />

vorzubereiten.<br />

Dank einer Kollekte in den Gottesdiensten<br />

<strong>im</strong> Evangelischen Kirchenbezirk<br />

Mosbach ist es möglich, dieses<br />

Projekt durchzuführen.<br />

� Info: Betroffene, die an der<br />

Gruppenberatung teilnehmen<br />

möchten, erhalten die Anmeldeunterlagen<br />

be<strong>im</strong> Diakonischen<br />

<strong>Werk</strong> <strong>im</strong> <strong>Neckar</strong>-<strong>Odenwald</strong>-<br />

<strong>Kreis</strong>, <strong>Neckar</strong>elzer Straße 1 in<br />

Mosbach oder unter der Telefonnummer<br />

06261/9299-100.<br />

(Hinweis: Gruppe nicht <strong>im</strong>mer<br />

<strong>im</strong> Angebot)<br />

Zur Zeit absolviert die Tochter ein<br />

Praktikum, <strong>im</strong> Sommer will sie ihre<br />

Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin<br />

beginnen. Vom Vater ihres<br />

Kindes erhält Alexandra keinen regelmäßigen<br />

Unterhalt. Die Schwangerschaft<br />

hat ihr die Augen geöffnet:<br />

„Ich habe begriffen, dass ich die<br />

Verantwortung für mein Leben und<br />

mein Kind übernehmen muss. Das<br />

bin ich ihm schuldig. Auch wenn<br />

David nicht geplant war, liebe ich ihn<br />

doch von ganzem Herzen.“<br />

� Info: Auskunft erhalten sie bei<br />

der Schwangerenberatung des<br />

Diakonischen <strong>Werk</strong>s <strong>im</strong> NOK,<br />

Terminvereinbarung unter<br />

� 06261/9299-219.<br />

Anzeige:<br />

Club Lumpenglöckle<br />

Fällt Ihnen manchmal die Decke auf<br />

den Kopf? Würden Sie sich gerne<br />

mal in angenehmer Atmosphäre mit<br />

Gleichgesinnten austauschen? Möchten<br />

Sie Ihre Freizeit aktiver gestalten?<br />

Wenn Sie eine dieser Fragen mit JA<br />

beantworten können, dann kommen<br />

Sie zu uns!<br />

Immer montags um 14 Uhr treffen<br />

sich aktive Seniorinnen und Senioren<br />

bei der <strong>Diakonie</strong> zum Club-<br />

Nachmittag. Da werden – je nach<br />

Tagesprogramm - Körper und Geist<br />

trainiert, es wird gesungen und gefeiert<br />

oder ein kleiner Ausflug unternommen.<br />

Aufgetankt mit neuer Energie kann<br />

die neue Woche einem dann nichts<br />

mehr anhaben.<br />

Wenn Sie neugierig geworden sind,<br />

erhalten Sie nähere Auskünfte bei<br />

Frau Brämer unter Telefonnummer<br />

06261/9299-100.<br />

Realschüler helfen ...!!!<br />

Durch eine Spende in Höhe von 205 €<br />

einer 10. Realschulklasse anlässlich<br />

ihres Abschlussgottesdienstes konnte<br />

einer alleinerziehenden Mutter die<br />

Anschaffung eines neuen Küchenelektroherdes<br />

ermöglicht werden. Die<br />

Familie sowie das Diakonische <strong>Werk</strong><br />

sagen Danke.


3 Kirchliche Allgemeine Sozialarbeit (KASA) 13<br />

Hartz IV und junge arbeitslose Menschen<br />

In der allgemeinen Sozialberatung, aber auch innerhalb der Schuldenberatung der kirchlichen allgemeinen sozialen Arbeit<br />

kommt es häufiger vor, dass junge Menschen ohne Ausbildung oder Arbeitsstelle mit verschiedenen Beratungsthemen auftauchen.<br />

In diesem Artikel soll die problematische Situation der jungen Arbeitslosen <strong>im</strong> Zuge der „Hartz IV“ Gesetzgebung kurz<br />

dargestellt werden.<br />

Seit 01.01.2005 ist das zweite Sozialgesetzbuch<br />

(SGB II, „Hartz IV“) in<br />

Kraft getreten, das mittlerweile vom<br />

Gesetzgeber zum Oktober 2005 und<br />

zum August 2006 „nachgebessert“<br />

worden ist. Junge Arbeitslose unter<br />

25 Lebensjahren wurden insbesondere<br />

durch die „Nachbesserungen“ des<br />

Gesetzeswerkes be<strong>im</strong> Leistungsbezug<br />

stark eingeschränkt.<br />

Eine der am heißesten diskutierten<br />

Maßnahmen des Gesetzgebers ist die<br />

Einführung der sogenannten „Stallpflicht“<br />

für unter 25 - jährige Hilfebezieher.<br />

Die jungen Arbeitslosen, die<br />

auf die staatliche Unterstützung in<br />

Form von Arbeitslosengeld II (ALG<br />

II) angewiesen sind, können nach<br />

aktueller Gesetzeslage nur noch mit<br />

der ausdrücklichen Erlaubnis der<br />

Behörden aus ihrem Elternhaus ausziehen.<br />

Ziehen die jungen Menschen<br />

ohne die vorherige Zust<strong>im</strong>mung der<br />

Behörden aus, bekommen sie nur<br />

noch in sehr eingeschränktem Maße<br />

finanzielle Unterstützung vom Staat.<br />

Ein Auszug aus dem Elternhaus wird<br />

dem jungen Menschen nur dann<br />

erlaubt, wenn ein sogenannter<br />

„schwerwiegender sozialer Grund“<br />

den Auszug rechtfertigt. Wie diese<br />

schwerwiegenden Gründe aussehen<br />

können, hat der Gesetzgeber zwar<br />

grob umrissen, jedoch müssen die<br />

jungen Menschen <strong>im</strong> Einzelfall die<br />

Behörden von der Notwendigkeit des<br />

Auszuges „überzeugen“. Bei nachweisbaren<br />

Handgreiflichkeiten zwischen<br />

den Familienmitgliedern dürfte<br />

die Behörde eher zu überzeugen sein,<br />

als bei Zerwürfnissen des jungen<br />

Menschen mit seinen Eltern auf<br />

emotionaler Ebene.<br />

In Kombination zum eben geschilderten<br />

„Auszugsverbot“ für die jungen<br />

Menschen wurde die Regelleistung<br />

für die Personengruppe von unter<br />

25 Jahren (bei den Eltern lebend) von<br />

345 € auf 276 € gekürzt.<br />

Der Gesetzgeber hat mit diesen leistungsbeschränkenden<br />

Maßnahmen<br />

gegen die „U 25“ ein Maßnahmenbündel<br />

geschnürt, um dem angeblichen<br />

Leistungsmissbrauch seitens<br />

dieser Personengruppe einen Riegel<br />

vorzuschieben. Junge Menschen<br />

sollen erst gar nicht auf die Idee<br />

kommen, sich in die soziale Hängematte<br />

zu legen. Statt dessen sollen sie<br />

all ihre Bemühungen auf die Aufnahme<br />

einer Ausbildung oder eines<br />

Arbeitsverhältnisses konzentrieren.<br />

<strong>Diakonie</strong>-Aufklärungsquiz<br />

„Was haben Verliebte sprichwörtlich <strong>im</strong> Bauch?“<br />

<strong>Neckar</strong>-<strong>Odenwald</strong>-<strong>Kreis</strong>. Eine CD-<br />

Rom mit einem Aufklärungsquiz<br />

der <strong>Diakonie</strong> Baden mit 64 Fragen<br />

rund um das Thema Aufklärung<br />

und Verhütung ist ab sofort in<br />

allen Dienststellen des Diakonischen<br />

<strong>Werk</strong>es <strong>im</strong> <strong>Neckar</strong>-<br />

<strong>Odenwald</strong> <strong>Kreis</strong> gegen ein Pfand<br />

von 5 Euro zum Ausleihen erhältlich.<br />

Das Quiz ist angelehnt an bekannte<br />

TV-Quizshows und richtet sich in<br />

erster Linie an Jugendliche und<br />

junge Erwachsene. Diese können<br />

spielerisch unter Anleitung ihr<br />

Wissen über Aufklärung, Verhütung<br />

und Sexualität erweitern.<br />

Einsatzmöglichkeiten sind zum<br />

Beispiel der Schulunterricht, der<br />

Konfirmandenunterricht, Arbeit<br />

mit Jugendlichen in Gruppen<br />

oder Freizeiten. Das Quiz beinhaltet<br />

unterhaltsame Fragen rund um Liebe,<br />

Sexualität und Verhütung und<br />

macht gleichzeitig auf die Arbeit der<br />

deutschlandweit 320 evangelischen<br />

Schwangerschaftsberatungsstellen<br />

aufmerksam. Das Beratungsangebot<br />

des Diakonischen <strong>Werk</strong>s steht allen<br />

Menschen offen, unabhängig von<br />

ihrer Konfession oder Weltanschauung,<br />

Nationalität oder Herkunft. Ziel<br />

ist es, Jugendliche in der Entwicklung<br />

ihrer sexuellen Identität zu<br />

unterstützen und in finanziell<br />

schwierigen Lebenssituationen zu<br />

informieren und zu beraten. Die<br />

Schwangerschaftskonfliktberatung<br />

der <strong>Diakonie</strong> ist eine anerkannte<br />

Beratungsstelle und bietet auch die<br />

gesetzlich vorgeschriebene<br />

Ob in diesem Zusammenhang ein<br />

Ausbau der Bemühungen, die jungen<br />

Menschen in Arbeit zu bringen nicht<br />

eine sinnvollere Maßnahme gewesen<br />

wäre, wird derzeit leider kaum diskutiert.<br />

Bei der Lebens- und Sozialberatung<br />

von jungen Arbeitslosen spielen die<br />

Auswirkungen der oben genannten<br />

gesetzlichen Regelungen ein bedeutende<br />

Rolle. Die Jugendlichen und<br />

Heranwachsenden haben zu den<br />

durch die Arbeitslosigkeit oftmals<br />

vorhandenen finanziellen und persönlichen<br />

Problemen ebenfalls mit innerfamiliären<br />

Konflikten zu tun. Für die<br />

Familien und für den jungen arbeitslosen<br />

Menschen bedeutet das verlängerte<br />

Zusammenleben <strong>im</strong> Familienverbund<br />

oftmals eine große Belastung,<br />

die oft in konfliktreiche Situationen<br />

mündet. Eltern von jungen ALG<br />

II – Beziehern können und müssen<br />

sich nun bis zum 25. Lebensjahr ihrer<br />

Kinder für deren finanzielle und<br />

persönliche Entwicklung zuständig<br />

fühlen. Dies birgt <strong>im</strong> Hinblick auf den<br />

natürlichen Wunsch der jungen Menschen<br />

nach Abgrenzung von ihrer<br />

Familie und Eltern großes Konfliktpotential.<br />

Weitere Informationen:<br />

Evangelische Beratung will Frauen<br />

<strong>im</strong> Schwangerschaftskonflikt ein<br />

hilfreiches Gegenüber sein. Sie<br />

unterstützt sie dabei, ihre persönliche<br />

Entscheidung zu finden oder<br />

eine bereits getroffene Entscheidung<br />

nochmals zu überdenken.<br />

Alle Beratungsstellen sind unter<br />

www.diakonie.de/schwangerschaft<br />

zu finden. Auskunft erhalten Sie<br />

auch be<strong>im</strong> Diakonischen <strong>Werk</strong> <strong>im</strong><br />

NOK unter � 06261/9299-219.<br />

Konfliktberatung für ungewollt<br />

schwangere Frauen an.<br />

� Info: Sie erhalten die CD-Rom<br />

in unseren Beratungsstellen in<br />

Buchen, Eisenbahnstraße 7, und<br />

Mosbach, <strong>Neckar</strong>elzer Straße 1<br />

oder unter der Telefonnummer<br />

06261/9299-219.


4 Sozialpsychiatrische Dienste 14<br />

4 Sozialpsychiatrische Dienste<br />

4.1 Bericht und Statistik 2005/2006<br />

Licht- und Schattenseiten eines<br />

tiefgreifenden Wandels<br />

Mit der Reduzierung der Landesfördermittel<br />

und dem Wegfall der Krankenkassenpauschale<br />

vor 3 Jahren wurde eine grundlegende<br />

Strukturveränderung <strong>im</strong> Finanzierungsgefüge<br />

der Sozialpsychiatrischen Dienste eingeleitet.<br />

War es davor möglich, unkompliziert, schnell<br />

und bedarfsangepasst nachgehende Hilfen für<br />

psychisch Kranke bereit zu stellen, gibt es jetzt<br />

neue, hoch differenzierte und verwaltungsaufwändige<br />

Angebote für diesen Personenkreis.<br />

Ausgelöst durch die Einkommens- und Vermögensprüfung<br />

<strong>im</strong> Betreuten Wohnen und die<br />

Kostenbeteiligung der Angehörigen gibt es<br />

auch in diesem Bereich empfindliche Einschränkungen<br />

für Betroffene und den Dienst.<br />

Zum Jahreswechsel 2005/2006 schieden auf<br />

einen Schlag acht Klienten aus dem Betreuten<br />

Wohnen aus.<br />

Eine positive Entwicklung ist die Etablierung<br />

eines Gemeindepsychiatrischen Verbundes <strong>im</strong><br />

Landkreis.<br />

Im Oktober 2006 wurde ein entsprechender<br />

Kooperationsvertrag zwischen dem Landratsamt<br />

als Kostenträger und verschiedenen<br />

Trägern psychiatrischer Leistungsangebote<br />

unterzeichnet, mit dem Ziel, trägerübergreifend<br />

bedarfs- und lebensraumorientierte Angebote<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

Damit ist ein Paradigmenwechsel <strong>im</strong> Versorgungsgefüge<br />

gemeindenaher Sozialpsychiatrie<br />

vollzogen worden. Nicht mehr die Betreuten<br />

müssen sich an den Einzelangeboten der verschiedenen<br />

Träger orientieren, sondern die<br />

Angebote passen sich an die Bedürfnisse der<br />

Hilfesuchenden an. Diese Entwicklung hin zur<br />

Personenzentrierung wird mit Einführung des<br />

persönlichen Budgets zum 1.1.2008 noch weiter<br />

ausgebaut. Im Hinblick darauf haben sich<br />

alle Mitarbeiter/innen des Sozialpsychiatrischen<br />

Dienstes in der Handhabung des Integrierten<br />

Behandlungs- und Rehabilitationsplanes<br />

(IBRP) weitergebildet. Dadurch kann eine<br />

genaue Erfassung des Hilfebedarfes einer<br />

Person unter Berücksichtigung von Fähigkeiten<br />

und Fähigkeitsstörungen erfolgen.<br />

Mit der Eröffnung der beiden psychiatrischen<br />

Institutsambulanzen mit Tageskliniken der<br />

Johannesanstalten 2004/2005 und des Psychiatrischen<br />

Zentrums Nordbaden <strong>im</strong> Juli 2006<br />

in Mosbach stehen weitere wichtige Bausteine<br />

<strong>im</strong> Versorgungsangebot zur Verfügung.<br />

Mit der Institutsambulanz der Johannesanstalten<br />

unterhält der Sozialpsychiatrische Dienst<br />

seit Mai 2005 einen Kooperationsvertrag.<br />

Anzahl der Personen<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Klientenzahlen 2003 & 2004<br />

SPDI<br />

Betreutes<br />

Wohnen<br />

Soziotherapie<br />

Tages-stätte<br />

2005 109 24 28 110<br />

2006 101 13 40 105<br />

Die Entwicklung der einzelnen Bereiche<br />

Grundversorgung<br />

Die Befürchtung, dass mit dem Strukturwandel<br />

ausgerechnet die große Stärke der Sozialpsychiatrischen<br />

Dienste, nämlich die flexiblen,<br />

bedarfsorientierten nachgehenden Hilfen in der<br />

Grundversorgung vernachlässigt werden müssen,<br />

ist leider Wirklichkeit geworden. Die Zahl<br />

der begleiteten psychisch erkrankten Personen<br />

ist seit 2002 um ein Drittel zurückgegangen.<br />

Dass nicht ein weitaus größerer Rückgang zu<br />

verzeichnen ist, lässt sich auf das große Engagement<br />

der Mitarbeiter/innen zurückführen,<br />

die sich sehr darum bemühen, alle Anfragen<br />

zeitnah zu bearbeiten und ein möglichst umfassendes<br />

Unterstützungsangebot für den<br />

Hilfesuchenden zu finden. Verstärkt wurde hier<br />

das Angebot der Tagesstätte herangezogen,<br />

die mit ihren verschiedenen Gruppen den Sozialarbeitern<br />

eine gute Möglichkeit bietet, diese<br />

auch für Beratungen zu nutzen.<br />

Aus der ursprünglichen Grundversorgung wird<br />

sich <strong>im</strong>mer mehr eine Anlauf- und Clearingstelle<br />

entwickeln, die Hilfesuchende berät und an<br />

adäquate Angebote weitervermittelt.<br />

Betreutes Wohnen<br />

Die Prüfung der Einkommens- und Vermögensverhältnisse<br />

der Antragsteller für das Betreute<br />

Wohnen hat dazu geführt, dass die Bearbeitungszeiten<br />

angestiegen sind. Gleichzeitig<br />

waren nur noch Personen mit geringem Einkommen,<br />

bzw. Bezieher von Grundsicherung<br />

oder Sozialgeld bereit, einen Antrag auf Betreutes<br />

Wohnen zu stellen. Aufgrund der Kostenbeteiligung<br />

der Angehörigen wollten auch


4 Sozialpsychiatrische Dienste 15<br />

aus diesem Personenkreis einige keinen Antrag<br />

mehr stellen. Lieber verzichteten sie auf<br />

die für sie nötige Hilfe.<br />

Für die Menschen <strong>im</strong> Betreuten Wohnen ist<br />

diese Form der Begleitung oft über lange Zeiträume<br />

eine Möglichkeit, die notwendige Unterstützung<br />

zu bekommen, um <strong>im</strong> Alltag zurecht<br />

zu kommen und trotz der Erkrankung oder<br />

Behinderung ein selbstbest<strong>im</strong>mtes Leben in<br />

der eigenen Wohnung führen zu können.<br />

Hilfe zum selbständigen Leben<br />

Unter diesem Namen hat das Diakonische<br />

<strong>Werk</strong> ein eigenes Angebot für diejenigen Menschen<br />

geschaffen, denen eine Begleitung <strong>im</strong><br />

Rahmen der Grundversorgung durch den Sozialpsychiatrischen<br />

Dienst nicht ausreicht. Es<br />

besteht hierbei die Möglichkeit, angepasst an<br />

den individuellen Hilfebedarf ein nach Aufwand<br />

gestaffeltes Betreuungsangebot „einzukaufen“.<br />

Die Abrechnung erfolgt nach dem vereinbarten<br />

Leistungsumfang (drei Intensitätsstufen sind<br />

möglich) direkt mit dem Klienten.<br />

Der Hilfebedarf kann individuell mit Hilfe des<br />

IBRP ermittelt werden, woraufhin dann die<br />

konkreten Unterstützungsleistungen erbracht<br />

werden. Diese Leistung wird bisher von 2 Personen<br />

in Anspruch genommen.<br />

Soziotherapie<br />

Die Soziotherapie hat sich in den beiden Berichtsjahren<br />

zahlenmäßig stark entwickelt. Mit<br />

40 Therapien <strong>im</strong> Jahr 2006 hat sich das Klientel<br />

nahezu verdoppelt. Die gute Zusammenarbeit<br />

mit den niedergelassenen Fachärzten<br />

macht sich in dieser Hinsicht bemerkbar. Auch<br />

die mittlerweile eingespielte Verfahrenstechnik<br />

sowie die Bewilligungshaltung der Krankenkassen<br />

haben einen großen Anteil an dieser<br />

Entwicklung. Dennoch erreicht der Finanzierungsanteil<br />

nicht das alte Niveau der Pauschalfinanzierung<br />

durch die Krankenkassen. Ein<br />

großes Manko der Soziotherapie liegt <strong>im</strong>mer<br />

noch darin, dass nur best<strong>im</strong>mte psychiatrische<br />

Diagnosen verordnungsfähig sind.<br />

Tagesstätte<br />

Die kontinuierliche Arbeit an den beiden dezentralen<br />

Standorten der Tagesstätte in Mosbach<br />

und in Buchen ist durch die fast gleich<br />

bleibende Zahl der Besucher bestätigt worden.<br />

Sie sind wichtige Orte der Begegnung für<br />

Menschen, die meist sehr isoliert leben und<br />

wenig Kontakte <strong>im</strong> sozialen Umfeld haben.<br />

Kochgruppen, Freizeitangebote, Arbeitstreffs<br />

und Kontaktforen ermöglichen, dass Kontakte<br />

geknüpft und alltagspraktische Fähigkeiten<br />

trainiert werden können. Die mehrmals <strong>im</strong> Jahr<br />

angebotenen Tagesausflüge erfreuen sich<br />

großer Beliebtheit. Im Jahr 2006 fand außer-<br />

dem eine mehrtägige Freizeitfahrt nach Berlin<br />

statt. Was viele für sich in Eigeninitiative nicht<br />

schaffen, gelingt in der Gruppe mit entsprechender<br />

Vorbereitung und Begleitung durchaus.<br />

Besonders erwähnenswert sind die Angebote<br />

des Selbsthilfevereins „Biotop“, der mehrere,<br />

gut besuchte Gruppen, einmal monatlich auch<br />

am Sonntag, in den Räumen der Tagesstätte<br />

Mosbach vorhält.<br />

Ausblick<br />

Für die Nutzer psychosozialer Dienstleistungen<br />

hat sich das Angebot differenziert und dem<br />

individuellen Hilfebedarf weiter angepasst. Mit<br />

der Einführung des persönlichen Budgets wird<br />

diese Differenzierung konsequent weiter entwickelt.<br />

Das Angebotsspektrum unterschiedlicher<br />

Hilfsdienste wird sich entsprechend vielfältig<br />

gestalten und in einen Kundenwettbewerb<br />

eintreten. Dies erfordert jedoch aktive<br />

Nutzer. Wer aus Krankheitsgründen zu Zurückgezogenheit<br />

und sozialer Isolation neigt<br />

und deshalb der nachgehenden Hilfe bedarf,<br />

ist dabei <strong>im</strong> Nachteil. Das aber ist just jener<br />

Personenkreis, den die Psychiatrieenquete<br />

1975 besonders <strong>im</strong> Auge hatte und mit dem<br />

flächendeckenden Aufbau Sozialpsychiatrischer<br />

Dienste die Möglichkeit einer verbesserten<br />

ambulanten Versorgung eröffnen wollte.<br />

Der Sozialpsychiatrische Dienst in ursprünglichen<br />

Sinn existiert nicht mehr. Entstanden ist<br />

ein modernes Dienstleistungsunternehmen mit<br />

hoch spezialisierten Aufgabenstellungen, aber<br />

<strong>im</strong>mer schwieriger werdenden Finanzierungsmöglichkeiten.<br />

SpDi-Team<br />

Terminvereinbarung unter:<br />

Telefon 0 62 61/ 92 99-200<br />

eMail spdi@dwnok.de<br />

Außenstelle Adelshe<strong>im</strong><br />

- Frau Krüger-Lang (Beratung)<br />

Außenstelle Buchen:<br />

- Frau Heiß (Sekretariat)<br />

- Herr Z<strong>im</strong>mer (Beratung)<br />

Beratungszentrum Mosbach:<br />

- Frau Klaus (Sekretariat)<br />

- Frau Dinkelacker * (Beratung)<br />

- Frau Jung (Beratung)<br />

- Frau Nowatschka-Muhlack (Beratung)<br />

- Herr Z<strong>im</strong>mer (Beratung)<br />

* Teamleitung


4 Sozialpsychiatrische Dienste 16<br />

„Das weiße Rauschen“<br />

Kinofilm über Drogen und Psychose zum Welttag für seelische Gesundheit<br />

<strong>Neckar</strong>-<strong>Odenwald</strong>-<strong>Kreis</strong>. Glaubt man<br />

den Zeitungsmeldungen der letzten<br />

Zeit, dann nehmen Verkehrsunfälle<br />

unter Einfluss von sogenannten leichten<br />

Drogen wie Haschisch und<br />

Ecstasy zu. Besonders junge Menschen<br />

konsumieren aus Neugier, um<br />

„cool“ zu sein oder auch weil sie in<br />

der Clique verführt werden. Das ist<br />

nicht unbedingt neu.<br />

Nur wenige wissen aber, dass neue<br />

Pflanzenzüchtungen hohe Wirkstoffkonzentrationen<br />

ermöglichen. Ein<br />

Mix aus Drogen und Alkohol wirkt<br />

gänzlich unberechenbar. Als Folge<br />

des Konsums kommt es <strong>im</strong>mer öfter<br />

auch zu massiven psychischen Erkrankungen.<br />

Eine solche „drogeninduzierte<br />

Psychose“ erfordert meistens<br />

eine langwierige Behandlung und hat<br />

Konsequenzen für Schule und Beruf.<br />

Der diesjährige Welttag für seelische<br />

Gesundheit am 10. Oktober greift<br />

diese Problematik auf. Er will „Bewusstsein<br />

schaffen und Risiken verringern“<br />

und verweist auf den engen<br />

Zusammenhang zwischen seelischer<br />

Erkrankung, dem Missbrauch legaler<br />

und illegaler Drogen und den daraus<br />

resultierenden hohen Risiken für<br />

Suizid. Nach Schätzungen der WHO<br />

sterben weltweit jährlich eine Million<br />

Menschen durch Selbsttötung. In<br />

90 % der Fälle liegen seelische Störungen<br />

vor. Bei etwa 50 % der Menschen,<br />

die sich das Leben nehmen,<br />

sind akute oder frühere seelische<br />

Erkrankungen <strong>im</strong> Spiel. Leider ver-<br />

______________________________<br />

Ein Mix aus Drogen und Alkohol<br />

wirkt gänzlich unberechenbar.<br />

______________________________<br />

hindert noch <strong>im</strong>mer ein hohes Maß an<br />

Stigmatisierung seelischer Erkrankungen<br />

deren frühzeitige Erkennung<br />

und Behandlung. Um diese Thematik<br />

mehr ins öffentliche Bewusstsein zu<br />

rücken, zeigt der Sozialpsychiatrische<br />

Dienst des Diakonischen <strong>Werk</strong>es <strong>im</strong><br />

<strong>Neckar</strong>-<strong>Odenwald</strong>-<strong>Kreis</strong> den Kinofilm<br />

„Das weiße Rauschen“. Der<br />

bekannte Schauspieler Daniel Brühl<br />

schlüpft in die Rolle eines jungen<br />

Mannes, der vom Land zu seiner<br />

Schwester nach Köln zieht. Abenteuerhungrig<br />

stürzt sich der 21-Jährige in<br />

sein neues Leben und n<strong>im</strong>mt vom<br />

Kiffen mit den WG-Bewohnern bis<br />

hin zu exzessiven Disconächten alles<br />

an Entertainment mit, was die Stadt<br />

zu bieten hat. Bis er eines Tages einen<br />

Trip einwirft, der sein Leben von<br />

Grund auf umkrempelt. Er beginnt,<br />

St<strong>im</strong>men in seinem Kopf zu hören<br />

und leidet unter Verfolgungswahn.<br />

Paranoide Schizophrenie heißt die<br />

Krankheit, deren langwierige Bekämpfung<br />

ihn bis an Spaniens Küsten<br />

führen wird.<br />

Der Film läuft am Mittwoch, den<br />

04. Oktober 2006 um 20 Uhr <strong>im</strong> Kino<br />

„Gloria“ in Buchen, Friedrichsstraße<br />

4. Rund um die Vorführung gibt es<br />

jede Menge Informationen zu<br />

Krankheitsbildern, Behandlung und<br />

Hilfsangeboten in der Region. Empfehlung:<br />

unbedingt sehenswert!<br />

� Info: Weitere Informationen<br />

be<strong>im</strong> Sozialpsychiatrischen<br />

Dienst des Diakonischen <strong>Werk</strong>es<br />

<strong>im</strong> <strong>Neckar</strong>-<strong>Odenwald</strong>-<strong>Kreis</strong> unter<br />

� 06261/9299-200.<br />

„Wer wird Millionär“ – Eine Erfolgsgeschichte.<br />

Im `Offenen Treff´ in Buchen, ist eine<br />

beliebte Beschäftigung am PC „Wer<br />

wird Millionär“<br />

zu spielen. Im<br />

Frühjahr diesen<br />

Jahres ist es in<br />

einer konzertierten<br />

Aktion gelungen,<br />

die<br />

Millionenfrage<br />

zu lösen. Peter<br />

Ehrler, Jürgen<br />

Schindele, Otto<br />

Hahn, Jörg<br />

Z<strong>im</strong>mer und ich,<br />

Hubert Stock,<br />

hatten wenig<br />

Mühe bis 64.000 EUR vorzudringen,<br />

das schafften wir mit links. An die<br />

einzelnen Fragen kann ich mich <strong>im</strong><br />

Detail nicht mehr erinnern, doch jeder<br />

Wer wird<br />

Millionär<br />

???<br />

von uns hatte eben sein Spezialgebiet,<br />

sei es Sport, Politik, Gesellschaft,<br />

Musik und dergleichen.<br />

Erst als es an<br />

die oberen Summen<br />

ging, wurde es kniffliger<br />

und es bedurfte<br />

einiger Beratungszeit<br />

bis wir die vermeintliche<br />

Lösung einloggten.<br />

Wohl hatten wir<br />

mit der einen oder<br />

anderen Lösung<br />

sicher auch etwas<br />

Glück, aber die Millionen-Frage<br />

erschien<br />

uns leicht. Das riesige<br />

Feuerwerk das am Bildschirm, Funkenregen<br />

und Goldsegen, erschien<br />

und der unbeschreibliche Jubel unter<br />

uns, es endlich einmal geschafft zu<br />

haben, die 1 Million EUR erreicht zu<br />

haben, war unfassbar. So sieht man<br />

wieder<br />

Feuerregen und<br />

unfassbarer Jubel<br />

einmal, was man gemeinsam zu<br />

leisten <strong>im</strong> Stande ist. Übrigens bis<br />

heute haben wir diesen Erfolg nicht<br />

wiederholen können. Aber wir lassen<br />

uns nicht entmutigen und probieren es<br />

<strong>im</strong>mer wieder.<br />

� Info: Weitere Informationen zum<br />

‚Offenen Treff’ erhalten Sie bei<br />

Herrn Z<strong>im</strong>mer unter<br />

� 06261/9299-200.


4 Sozialpsychiatrische Dienste 17<br />

Von Hubert Stock<br />

Buchen. „Berlin, Berlin – wir fahren<br />

nach Berlin“ unter diesem Motto<br />

fuhren 14 Teilnehmer aus den Gruppen<br />

des Sozialpsychiatrischen Dienstes<br />

<strong>im</strong> <strong>Neckar</strong>-<strong>Odenwald</strong>-<strong>Kreis</strong> Mitte<br />

Oktober für vier Tage <strong>im</strong> Rahmen<br />

einer Reisegruppe von Hettinger-<br />

Reisen, Rosenberg, in die Bundeshauptstadt<br />

Berlin. Berlin mit seinen<br />

ca. 3,4 Mio. Einwohner verzeichnet<br />

jährlich mehr als 8,4 Mio. Touristen,<br />

unter die wir uns mischten. Nachdem<br />

die Zubringerbusse, mit einstündiger<br />

Verspätung, die Mitreisenden am<br />

BAB-Parkplatz Osterburken, zusammengeführt<br />

hatte, konnte die ca. 8stündige<br />

Hinfahrt gestartet werden.<br />

Bereits be<strong>im</strong> ersten Zwischenstopp an<br />

einer Raststätte –Raucher- und Pinkelpause-<br />

kam uns das Gerücht zu<br />

Ohren, ´da sei eine Gruppe „Nervenkranker“<br />

an Bord`! Wer diese Meldung<br />

gestreut hatte, wurde uns nicht<br />

gewahr, aber es ist schon bezeichnend,<br />

dass solche Vorurteile anscheinend<br />

nicht aussterben, leider! Busfahrer<br />

Klaus hatte Schwierigkeiten das<br />

richtige Mercure-Hotel zu finden,<br />

aber in Sichtweite des Flughafens<br />

Tegel in einer Grünzone versteckt,<br />

waren wir richtig. Nach dem Z<strong>im</strong>merbezug<br />

trafen wir uns, um ab<br />

Bushaltestelle „Luftfracht“, nach<br />

Charlottenburg – Schloß bei Night-<br />

etliche Stationen zu fahren, um etwas<br />

zum Abendessen zu finden.<br />

Am Freitag hatten wir unsere eigene<br />

Stadterkundung vorgesehen und<br />

waren nach dem opulenten, vielfältigen<br />

Frühstück, mit dem Bus bis zum<br />

Bahnhof Zoo gefahren, wo wir dankenswerterweise<br />

die Sightseeingtour<br />

und sonstigen Busfahrtkosten von der<br />

<strong>Diakonie</strong> gesponsert bekamen, in<br />

einen unterkühlten Doppeldeckerbus<br />

für <strong>im</strong>merhin 20 Euro pro Tag, 18<br />

detailiert erklärte Sehenswürdigkeiten<br />

über Kopfhörer zu erfahren waren.<br />

Am Brandenburger Tor war der<br />

Treffpunkt vereinbart und schon<br />

schlenderte die ganze Gruppe durch<br />

das berühmte Wahrzeichen, die Kameras<br />

wurden gezückt und Hubert +<br />

Moni am Brandenburger Tor fotografiert.<br />

Am Pariser Platz wurden teure<br />

Ansichtskarten gekauft, dann endlich<br />

ein WC aufgetan und ein heißer<br />

Kaffee getrunken. Schnell hatte sich<br />

die Gesamtgruppe nach Interessenschwerpunkten<br />

aufgeteilt, einige<br />

wollten in den Reichstag, andere<br />

Berlin: Ein Reisebericht.<br />

Fahrt vom 12. bis 15. Oktober 2006<br />

lieber gleich zu Mittag essen. So fuhr<br />

das Gros mit dem Sightseeingbus bis<br />

zum Neuen Hauptbahnhof, um dort in<br />

ein Asiaschnellrestaurant einzukehren,<br />

um den Magen zu besänftigen.<br />

Nach dem Essen gingen Robert und<br />

ich vor die Türe, um Eine zu rauchen,<br />

da fährt eine wuchtige L<strong>im</strong>ousine vor<br />

und neben zwei groß-schlacksigen<br />

Bodygards steigt Altkanzler Schröder<br />

aus, um gemessen-eiligen Schrittes in<br />

den Hauptbahnhof einzutreten. Den<br />

Anderen mussten wir diese Begegnung<br />

schnell erzählen, doch die waren<br />

<strong>im</strong> ganzen mehrstöckigen Bahnhofsareal<br />

unterwegs und es dauerte eine<br />

Weile, bis wir uns wieder zusammenfanden.<br />

Eine Fünfergruppe unter<br />

Begleitung von Frau Krüger-Lang,<br />

bei der auch ich mich einfand, wollte<br />

den Ku´damm (Kurfürstendamm)<br />

unsicher machen. Die weltbekannte<br />

Einkaufstrasse mit ihrem pulsierenden<br />

Leben faszinierte mich schon<br />

<strong>im</strong>mer, nur leben möchte ich in Berlin<br />

nicht, und so schlenderten wir <strong>im</strong><br />

Menschenstrom dahin.<br />

Wir gingen so Richtung Gedächtniskirche,<br />

da sagte ich zu Robert neben<br />

mir: „Schau da vorne kommt Gertrud“,<br />

die zur selben Zeit ihren Bruder<br />

in Berlin besuchte. Ein tolles Hallo<br />

als Gertrud uns erkannte und freudig<br />

begrüßte. Wir gingen gemeinsam in<br />

die Gedächtniskirche, dann merkte<br />

Gertrud noch an, „früher sei mehr los<br />

gewesen auf´m Ku´damm“, sie ging<br />

weiter nach ihrem Wintermantel<br />

schauen und wir unsrer Wege. Noch<br />

ein kurzer Blick ins KaDeWe, voll<br />

Glamour + Luxus, dann noch ein<br />

Milchkaffee, einige Schritte vorbei<br />

am Filmmuseum mit der Statue Heinz<br />

Rühmann davor, zum Sony-Center.<br />

Am Potsdamer Platz versuchten wir<br />

erst vergeblich Herr Z<strong>im</strong>mer mit<br />

seiner Gruppe per Handy zu erreichen,<br />

denn wir wollten noch das<br />

besondere Ambiente des Sony-Center<br />

erkunden und nicht zum Treffpunkt<br />

Brandenburger Tor fahren. Unsere<br />

Gruppe hatte schon ausgiebig den<br />

Innenhof mit dem <strong>im</strong>posanten Zeltdach<br />

bei hereinbrechender Dämmerung<br />

angesehen, ein Zwischenvesper<br />

genossen, die riesige Videoleinwand<br />

betrachtet, die vielen staunenden<br />

Besucher und die zahlreichen Gäste<br />

in den Cafees und Restaurants gesehen,<br />

als Herr Z<strong>im</strong>mer mit seinen<br />

Leuten eintraf, ihr Bus kam nicht und<br />

sie liefen die Strecke. Nach kurzer<br />

Beratung fuhren wir mit U- + S-Bahn<br />

zu den Hackschen Höfen, wo wir uns<br />

etwas zum Abendessen suchten.<br />

Manch Original Berliner Gericht, wie<br />

Currywurst mit Nudelsalat und Berliner<br />

Weise, die bekannten Buletten<br />

mit Kartoffelsalat stand auf dem<br />

Speiseplan. Einige Unermüdliche<br />

zogen noch um die Häuser, sogar ins<br />

„Hard-Rock-Cafe“, wo sie sich sputen<br />

mussten, den letzten Bus `Luftfracht`zu<br />

kriegen.<br />

Be<strong>im</strong> Frühstück erzählte Alex seine<br />

Schuhe seien umgefallen, er habe<br />

aber noch daringestanden – er habe<br />

sich mit Freunden in Berlin getroffen<br />

-. Bei diesigem Wetter ging es per<br />

Bus ca. 80 km in den Spreewald nach<br />

Lübbenau zur Kahnfahrt, die <strong>im</strong><br />

Reisepreis enthalten war. Überall<br />

wurden die original Spreewaldgurken<br />

angeboten, die manche in Tüten<br />

mitnahmen. Bei der Kahnanlegestelle<br />

angekommen wurden je ca. 40 Personen<br />

auf die flachen Kähne verteilt und<br />

auf eine Rundfahrt geschickt. Unser<br />

Kahnkapitän hatte während des Stechens<br />

in die Fliese (Bäche zwischen<br />

den Inseln) allerlei Geschichten und<br />

Anekdoten auf Lager und obwohl es<br />

unangenehm frisch war, ging die<br />

Fahrt wie <strong>im</strong> Fluge vorbei. Ein Zwischenstopp<br />

an den zahlreichen Verkaufständen<br />

mit Schmalzbrot, Glühwein<br />

und den obligatorischen Spreewaldgurken,<br />

oder <strong>im</strong> „Cafe Venedig“<br />

zum Mittagessen in einer halben<br />

Stunde (!) war vorgesehen. Bei der<br />

He<strong>im</strong>fahrt ins Hotel wurden für die<br />

Rückfahrt am Sonntag die Regularien,<br />

wie Kofferverladen udgl. besprochen,<br />

noch mal nach Charlottenburg<br />

zum Abendessen gefahren;<br />

einige genossen noch mal das Nachtleben<br />

von Berlin. Eine Anmerkung<br />

darf nicht fehlen, das Teuerste m.A.n.<br />

war das WC-Gehen auf dieser Fahrt,<br />

überall mindestens 50 Cent, wobei<br />

man in den Raststätten Bons erhielt,<br />

die man be<strong>im</strong> Kaffee oder sonstigen<br />

Kauf erstattet bekam. Die Versorgung<br />

<strong>im</strong> Bus oblag Klaus´s langjähriger<br />

Verlobten Hanni mit Kaffee, Getränken<br />

und Mittagswürstchen. Die Organisation<br />

vor Ort lag in den Händen<br />

von den Sozialarbeitern/In Jörg Z<strong>im</strong>mer<br />

und Conny Krüger-Lang, die<br />

diese Aufgabe mit Bravour bestanden,<br />

wobei Herr Z<strong>im</strong>mer auch als<br />

Samariter tätig war. Es gäbe noch<br />

manches zu erzählen, dann würde<br />

dieser Bericht in einem Buch enden.<br />

Denn wer eine Reise tut, kann viel<br />

erzählen, sagt das Sprichwort !


5 Psychologische Beratung 18<br />

5 Psychologische Beratung<br />

5.1 Bericht und Statistik 2005/2006<br />

Die Mitarbeiter/innen der Psychologischen<br />

Beratungsstelle sind in drei Arbeitsfeldern<br />

tätig:<br />

- Erziehungs- und Jugendberatung auf<br />

der Basis des Sozialgesetzbuchs<br />

SGB VIII<br />

- Lebens-, Familien- und Paarberatung<br />

- Präventive Fachberatung für Kindertagesstätten<br />

Erziehungs- und Jugendberatung<br />

Im Jahr 2005 wurden 395 Kinder, Jugendliche<br />

und junge Erwachsene unter 27 Jahren<br />

und/oder deren Familien beraten, 2006 waren<br />

es insgesamt 388. Die Altersverteilung der<br />

Klienten und Klientinnen ist in der folgenden<br />

Tabelle dargestellt:<br />

Anzahl der Ratsuchenden<br />

über 18<br />

15 - 18<br />

12 - 15<br />

9 - 12<br />

6 - 9<br />

3 - 6<br />

0 - 3<br />

8<br />

9<br />

Altersverteilung<br />

41<br />

43<br />

45<br />

40<br />

60<br />

69<br />

69<br />

69<br />

68<br />

74<br />

96<br />

94<br />

0 20 40 60 80 100 120<br />

Alter<br />

2005 2006<br />

Das Geschlechterverhältnis war in beiden Jahren<br />

insgesamt in etwa ausgewogen.<br />

In der Altersgruppe von 6 - 12 Jahren wurde<br />

mehr Beratung für Jungen als für Mädchen in<br />

Anspruch genommen (2005: 95 Jungen und<br />

45 Mädchen - 2006: 98 Jungen, 67 Mädchen).<br />

Bei den Jugendlichen wurde ein Beratungsangebot<br />

eher für/von Mädchen gewünscht (2005:<br />

45 Jungen und 70 Mädchen - 2006: 43 Jungen<br />

und 58 Mädchen).<br />

Nur knapp die Hälfte der Kinder und Jugendlichen<br />

lebte noch mit ihren beiden Elternteilen<br />

zusammen (2005: 46 %, 2006 48 %). Dies<br />

spiegelt sich auch in den Beratungsanlässen<br />

wider: in 28 % (2005) bzw. 25% (2006) gaben<br />

Themen zu Trennung und Scheidung den Anstoß<br />

zur Beratung.<br />

Zusätzlich zur Beratungsarbeit wurden <strong>im</strong> Berichtszeitraum<br />

Präventionsprojekte <strong>im</strong> Bereich<br />

Erziehungs- und Jugendberatung durchgeführt.<br />

Im Anhang werden folgende Projekte vorgestellt:<br />

- Schulsprechstunde an einer Hauptschule<br />

von Frau Binder-Wais<br />

- „Starke Kids“ - Gruppe von Frau<br />

Baumgärtner und Herrn Dietl (Honorarkraft)<br />

- Gruppe mit türkisch-stämmigen Müttern<br />

/ interkulturelle Abende in einem<br />

Kindergarten von Frau Voget.<br />

Lebens- Familien- und Paarberatung<br />

Diese Tätigkeit beinhaltet die Unterstützung<br />

von erwachsenen Einzelpersonen über 27 Jahren,<br />

Paaren und Familien mit erwachsenen<br />

Kindern.<br />

Die Zahlen der Lebens- und Paarberatung<br />

blieben 2005 und 2006 in etwa gleich. Aus<br />

Gründen der Übersicht werden deshalb <strong>im</strong><br />

Folgenden nur die Zahlen für 2006 wiedergegeben.<br />

Fallbezogene Differenzierung<br />

(n 2006 = 124)<br />

72%<br />

23%<br />

Paare Familien Lebensberatung<br />

Unterstützung bei Paarkonflikten holten sich <strong>im</strong><br />

Jahr 2006 29 Paare.<br />

Mit unterschiedlichen Problemstellungen suchten<br />

89 Einzelpersonen Hilfe in der Lebensberatung.<br />

Das Geschlechterverhältnis <strong>im</strong> Bereich Lebensberatung<br />

blieb 2005 und 2006 (Frauen:<br />

n = 62; Männer: n = 27) mit gut 2/3 zu 1/3 in<br />

etwa gleich.<br />

Bei der Familienberatung handelt es sich in<br />

Unterschied zur Erziehungsberatung um Beratungen<br />

mit Eltern(teilen) und erwachsenen<br />

5%


5 Psychologische Beratung 19<br />

Kindern. Dieses Angebot wurde von 6 Familien<br />

in Anspruch genommen.<br />

Die Altersverteilung der beratenen Personen<br />

war:<br />

Altersverteilung in der Lebensberatung<br />

(n = 124)<br />

22%<br />

17%<br />

20%<br />

41%<br />

Bis 35: 35-45: 46-55: über 55:<br />

(Bei Paaren oder Familien wurde nur das Alter der<br />

anmeldenden Person berücksichtigt)<br />

In der Hälfte der Fälle spielte neben anderen<br />

Themen das Wohlergehen der minderjährigen<br />

Kinder eine Rolle, in knapp einem Viertel der<br />

Beratungen wurde auch eine beabsichtigte<br />

oder vollzogene Trennung bearbeitet.<br />

Zur personellen Situation<br />

Insgesamt umfasst das Fachstellendeputat der<br />

Beratungsstelle (Haupt- und Außenstelle)<br />

3,25 Stellen sowie 1,3 Sekretariatsstellen.<br />

Im Berichtszeitraum kam es in der Hauptstelle<br />

in Mosbach zu einer personellen Veränderung.<br />

Eine langjährige Mitarbeiterin reduzierte ihr<br />

Deputat von 70 % auf 50 %. Für die neu zu<br />

besetzende Stelle konnte ein junger Kollege <strong>im</strong><br />

Hause (bisher Sozialpsychiatrischen Dienst)<br />

gewonnen werden.<br />

N<strong>im</strong>mt man Erziehungsberatung und Lebensberatung<br />

zusammen, werden <strong>im</strong> Durchschnitt<br />

158 Fälle pro 100 %-Stelle bearbeitet. Ein<br />

Vergleich mit früheren Zeiträumen (z.B. 2003:<br />

Erziehungsberatung und Lebensberatung zusammen<br />

451 Fälle, dies entspricht 139 pro 100<br />

%-Stelle) ergibt eine deutliche Zunahme an<br />

Fällen. Diese Zunahme in den letzten Jahren<br />

kann bei gleichbleibender Personalsituation<br />

nur auf Kosten einer längeren Wartezeit gelöst<br />

werden.<br />

Wir sind nach wie vor bemüht, bei Anfragen so<br />

schnell wie möglich einen Beratungstermin zu<br />

vergeben. Zwischenzeitlich war ein Ansteigen<br />

der Wartezeit aber nicht vermeidbar.<br />

2005 betrug die durchschnittliche Wartezeit<br />

28 Tage, in etwa ¼ der Fälle mussten die Familien<br />

länger als einen Monat auf einen Termin<br />

warten. (2006: 37%).<br />

Jugendliche, die sich selbst anmeldeten und<br />

Menschen in akuten Krisensituationen wurden<br />

möglichst umgehend Termine angeboten.<br />

Präventive Fachberatung<br />

Die Präventive Fachberatung für Kindertagesstätten<br />

wird durch einen Heilpädagogen durchgeführt.<br />

Seine Stelle wurde zum 01.12.2005<br />

auf 100 % ausgeweitet. Mit der Deputatserweiterung<br />

wurde des Einzugsgebiet größer; inzwischen<br />

werden die Kindergärten <strong>im</strong> gesamten<br />

<strong>Neckar</strong>-<strong>Odenwald</strong>-<strong>Kreis</strong> beraten. (vgl. den<br />

folgenden Artikel dazu)<br />

Im Jahr 2006 konnten so erheblich mehr Familien<br />

und Kindergärten beraten werden als<br />

2005. (2005: 78 Fälle und 2006: 122 Fälle).<br />

Der Mitarbeiter führte sowohl Beobachtungen<br />

in der Gruppe als auch Einzeldiagnostik durch.<br />

Die Ergebnisse wurden in Kombination mit<br />

fachlichen Empfehlungen mit den Erzieherinnen<br />

und wenn möglich auch mit den Eltern<br />

besprochen.<br />

In der Mehrzahl der Fälle erfolgte die Kontaktaufnahme<br />

durch die Erzieherinnen.<br />

In beiden Jahren wurden deutlich mehr Beratungen<br />

zu Jungen als zu Mädchen durchgeführt<br />

(2005: 56 Jungen - 22 Mädchen, 2006:<br />

86 Jungen - 36 Mädchen).<br />

Häufige Anlässe zur Beratung waren <strong>im</strong> Berichtszeitraum<br />

Auffälligkeiten in der Entwicklung<br />

(2005: 45, 2006: 72), und Unsicherheiten<br />

von Eltern in Fragen der Erziehung (2005: 33,<br />

2006: 50).<br />

Team der Psycholog. Beratung<br />

Terminvereinbarung unter:<br />

Telefon 0 62 61/ 92 99-300<br />

eMail eb.mos@dwnok.de<br />

Außenstelle Adelshe<strong>im</strong><br />

- Frau Kaiser (Sekretariat)<br />

- Herr Diehl * (Beratung)<br />

- Herr Gr<strong>im</strong>m (präv. Fachberatung)<br />

Beratungszentrum Mosbach:<br />

- Frau Wehrfritz (Sekretariat)<br />

- Frau Binder-Wais (Beratung)<br />

- Frau Baumgärtner (Beratung)<br />

- Frau Voget (Beratung)<br />

- Herr Z<strong>im</strong>mer (Beratung)<br />

* Teamleitung


5 Psychologische Beratung 20<br />

Präventive Fachberatung auf den ganzen NOK ausgeweitet<br />

Landkreis und <strong>Diakonisches</strong> <strong>Werk</strong> schließen neuen Kooperationsvertrag<br />

Seit September 2001 ist die Präventive<br />

Fachberatung für Kindertagesstätten<br />

Ansprechpartner für Erzieherinnen<br />

und Eltern in den Kindergärten<br />

des <strong>Neckar</strong>-<strong>Odenwald</strong>-<strong>Kreis</strong>es.<br />

Schwerpunktmäßig beschäftigt sie<br />

sich mit der Entwicklung und dem<br />

Verhalten von Kindern. Die Erzieherinnen<br />

und Eltern können sich mit<br />

ihren Fragen und Sorgen zu diesen<br />

Bereichen an die Fachberatung wenden.<br />

Der Berater beobachtet die Kinder<br />

in ihrer gewohnten Umgebung <strong>im</strong><br />

Kindergarten und berät <strong>im</strong> Anschluss<br />

daran die Erzieherinnen und führt<br />

Gespräche mit den betroffenen Eltern.<br />

Zum 1.12.2005 wurde das ursprünglich<br />

nur für den Raum Adelshe<strong>im</strong>/Osterburken<br />

bestehende Angebot<br />

auf den gesamten NOK ausgeweitet.<br />

Die folgende Beratung verdeutlicht<br />

das Vorgehen der Präventiven Fachberatung.<br />

Zum Zeitpunkt des ersten Kontakts<br />

mit der Fachberatung war J. 4;6 Jahre<br />

alt. Die Eltern hatten sich sogleich<br />

einverstanden erklärt, als die Gruppenleitung<br />

aus dem Kindergarten in<br />

H. ihnen die Einschaltung der Fachberatung<br />

vorschlug.<br />

Zunächst wurde J. in der Gruppe<br />

während des Freispiels und während<br />

der Bewegungserziehung in der<br />

Turnhalle beobachtet.<br />

Dabei konnte festgestellt werden,<br />

dass der Junge sich viele Beschäftigungen<br />

aussuchte, aber nichts ausdauernd<br />

durchhielt. Eine erhebliche<br />

motorische Unruhe fiel auf und auch<br />

<strong>im</strong> Sprechen zeigten sich altersuntypische<br />

Besonderheiten: J. beherrschte<br />

verschiedene Laute nicht und hatte<br />

auch Probleme mit Satzbau und<br />

Ausdruck.<br />

Bei der Bewegungserziehung fielen<br />

seine Schwierigkeiten mit dem<br />

Gleichgewicht, der Körperkoordination<br />

und der gesamtkörperlichen Gewandtheit<br />

auf. J. schien rasch erschöpft<br />

und legte oft Pausen ein.<br />

Auf die Verhaltensbeobachtung folgte<br />

ein Beratungsgespräch mit der Erzieherin,<br />

in dem die Möglichkeiten für<br />

die Förderung J.’s <strong>im</strong> Kindergarten<br />

abklärt und das gemeinsame Elterngespräch<br />

vorbereitet wurde. In diesem<br />

Gespräch wurden der Mutter dann<br />

zunächst die Beobachtungen ausführlich<br />

geschildert und ein Zusammenhang<br />

zwischen J.’s motorischen<br />

Schwierigkeiten, seinen Konzentrations-<br />

und Aufmerksamkeitsschwächen<br />

und seinen sprachlichen Auffälligkeiten<br />

hergestellt. Es wurden der Mutter<br />

Hinweise gegeben, wie sie das Kind<br />

zu Haus fördern kann. Auf Grund der<br />

massiven Entwicklungsverzögerung<br />

wurde zusätzlich eine Vorstellung <strong>im</strong><br />

Sozialpädiatrischen Zentrum empfohlen.<br />

Es fand sich die in der Fachberatung<br />

diagnostizierte Entwicklungsverzögerung<br />

bestätigt und J. befindet<br />

sich jetzt in logopädischer und ergotherapeutischer<br />

Behandlung.<br />

� Info: Informationen zu diesem<br />

Angebot erhalten Sie bei Herrn<br />

Gr<strong>im</strong>m unter der Telefonnummer<br />

06261/9299-300.<br />

Die Starke „Kids-Gruppe“: neue Erfahrungen machen<br />

Mehr Sicherheit und Zufriedenheit <strong>im</strong> Umgang mit sich selbst und anderen.<br />

Vor der ersten Gruppensitzung:<br />

acht Mädchen und Jungen zwischen<br />

11 und 13 Jahren sitzen sehr<br />

angespannt und nervös <strong>im</strong> Stuhlkreis.<br />

Die Mutter, der Lehrer,<br />

jemand vom Jugendamt oder sogar<br />

ein Therapeut hatte sie zum Kommen<br />

bewogen, und jetzt sehen sie<br />

alle so aus, als ob sie lieber woanders<br />

wären.<br />

Nach 120 Minuten Kennenlernsitzung<br />

mit vielen Übungen und<br />

Spielen: acht Kinder halten begeistert<br />

Finger in die Höhe, um anzuzeigen,<br />

wie gut sie das erste Gruppentreffen<br />

fanden. Die Entscheidung,<br />

wieder zu kommen fällt<br />

leicht und einst<strong>im</strong>mig.<br />

Während des ersten Gruppentreffs<br />

haben die Acht schon viel erfahren:<br />

auch andere Kids fühlen sich<br />

manchmal unsicher, einsam oder<br />

ausgegrenzt, haben Angst um die<br />

kranke Mama, leben nicht bei<br />

ihren leiblichen Eltern, haben den<br />

Scheidungskrieg ihrer Eltern mitgemacht.<br />

Die Erfahrung, nicht als<br />

Einzige solche Probleme zu haben,<br />

wirkte erleichternd und ermutigend.<br />

Und in den Gruppenübun-<br />

gen, die auf den ersten Blick wie<br />

Spiele wirken und viel Körpereinsatz,<br />

Miteinander Reden und Ausprobieren<br />

beinhalten, haben die Kids<br />

bereits in der ersten Sitzung als<br />

Team Probleme gelöst und neue<br />

Verhaltensweisen ausprobiert.<br />

Aufgelockert von unbeschwerten<br />

Spielen führen die Mädchen und<br />

Jungen in insgesamt 12 Stunden<br />

unter Anleitung von Frau Baumgärtner<br />

und Herrn Dietl Gruppenaufgaben<br />

mit unterschiedlichen inhaltlichen<br />

Schwerpunkten und Zielen<br />

durch. Anschließend werden die<br />

Erfahrungen mit den Kids <strong>im</strong> Hinblick<br />

auf ihre Stärken und Schwächen<br />

und ihre Geschichte nachbesprochen.<br />

Durch die Gruppenerfahrungen<br />

können die Kinder Impulse<br />

bekommen, wie sie sich in schwierigen<br />

Alltagssituationen in Schule und<br />

Familie anders fühlen und verhalten<br />

können. So können sie sich aus alten<br />

Rollen lösen und mehr Sicherheit<br />

und Zufriedenheit <strong>im</strong> Umgang mit<br />

sich selbst und anderen bekommen.<br />

Die Stärke des Konzepts der „Starken<br />

Kids“ beruht darauf, kein starres,<br />

vorher festgelegtes Programm durch<br />

zu führen, sondern die von den Teilnehmer/innen<br />

mitgebrachten Themen auf zu<br />

greifen und zu bearbeiten. Selbstbehauptung<br />

und Selbstvertrauen, Vertrauen in<br />

andere und Kooperationsfähigkeit, Umgang<br />

mit (belastenden) Gefühlen, die<br />

Auseinandersetzung mit der eigenen<br />

Geschichte und Familie sind dabei in den<br />

Gruppen, die die Beratungsstelle seit drei<br />

Jahren anbietet, wiederkehrende Themen.<br />

Im Rahmen der „Starke Kids“-Gruppe<br />

wird auch die Familie mit einbezogen:<br />

vor Beginn der Gruppe findet zunächst<br />

ein Elternabend statt. Hier haben die<br />

Eltern Gelegenheit, ihre Sorgen und<br />

Wünsche in Bezug auf ihre Kinder zu<br />

äußern und ihre Erwartungen an die<br />

Gruppe zu reflektieren. Nach der letzten<br />

Sitzung bekommt die Familie das Angebot<br />

zu einem persönlichen Rückmeldungsgespräch<br />

zusammen mit dem Kind.<br />

Immer wieder werden diese Gespräche<br />

von Familien als „Türöffner“ für längerfristige<br />

Erziehungsberatungen genutzt.<br />

� Info: Informationen zu diesem<br />

Angebot erhalten Sie bei Frau<br />

Baumgärtner unter<br />

� 06261/9299-300.


5 Psychologische Beratung 21<br />

Türkisch-Deutsches Elternseminar <strong>im</strong> Kindergarten<br />

Im Evangelischen Kindergarten<br />

Mosbach-Diedeshe<strong>im</strong> fanden <strong>im</strong><br />

Frühsommer 2005 sechs Elternabende<br />

für türkisch-stämmige Mütter statt.<br />

Die Leitung der Abende hatte Hanna<br />

Voget, Mitarbeiterin der Psychologischen<br />

Beratungsstelle des Diakonischen<br />

<strong>Werk</strong>s.<br />

Die Mütter hatten <strong>im</strong> Rahmen des<br />

Kindergartenprojektes „Eltern stärken“<br />

<strong>im</strong> Kindergarten an einem<br />

Deutschkurs teilgenommen. Sie<br />

wünschten nun Abende zu Erziehungsfragen,<br />

zu denen sie auch ihre<br />

Freundinnen und Bekannte aus der<br />

Nachbarschaft mitbrachten. Es war<br />

eine buntgemischte Gruppe: Frauen,<br />

die in Deutschland aufgewachsen<br />

waren und solche, die erst mit der<br />

Hochzeit nach Deutschland kamen;<br />

Frauen mit Kopftuch und Frauen, die<br />

Hosen trugen. Nach jeweils einem<br />

kurzen einführenden Beitrag Frau<br />

Vogets kam es zu einem regen und<br />

oft auch sehr persönlichen Austausch<br />

über die unterschiedlichsten Themen:<br />

Erziehen <strong>im</strong> Spannungsfeld der Kulturen,<br />

Konsequenz in der Erziehung,<br />

Eifersucht unter Geschwistern,<br />

Schulprobleme, Motivierung der<br />

Kinder zum Lernen und Sexualerziehung.<br />

Am Ende der kleinen Elternseminarreihe<br />

äußerten die Teilnehmerinnen<br />

den Wunsch, die Arbeit fortzusetzen<br />

und dazu auch die deutschen Kindergarteneltern<br />

einzuladen.<br />

So fanden dann von November 2005<br />

bis März 2006 fünf „Interkulturelle<br />

Abende zu Erziehungsfragen“ statt.<br />

Am ersten Abend tauschten die deutschen<br />

und türkischen Mütter sich über<br />

die Ziele ihrer Erziehung aus. Gemeinsam<br />

war allen Müttern der<br />

Wunsch, dass ihre Kinder Selbstbewusstsein,<br />

Respekt vor anderen und<br />

gutes Sozialverhalten zeigten und<br />

auch ein guter Schulabschluss sowie<br />

eine erfolgreiche Berufsausbildung<br />

waren <strong>im</strong> Konsens der etwa 20 Teil-<br />

nehmerinnen. Unterschiede gab es<br />

aber in der Gewichtung dieser Ziele:<br />

für die türkisch-stämmigen Mütter<br />

waren die sozial-kollektivistischen<br />

Ziele am wichtigsten (Respekt, gutes<br />

Sozialverhalten). Bei den deutschen<br />

Müttern dagegen hatten die individualistischen<br />

Ziele Vorrang (Selbstbewusstsein,<br />

Eigenständigkeit).<br />

An den weiteren Abenden wurde über<br />

folgende Themen gesprochen: Rituale,<br />

Rollenteilung in der Erziehung,<br />

Kind und Tod / Beerdigungsrituale,<br />

Konsequenz in der Erziehung und<br />

Sexualerziehung. Der Austausch war<br />

rege und hat das Wissen über die<br />

jeweils andere Kultur vermehrt, das<br />

Verständnis füreinander erhöht.<br />

� Info: Informationen zu diesem<br />

Angebot erhalten Sie bei Frau<br />

Voget unter Telefonnummer<br />

06261/9299-300.<br />

Kleine Sorgen – Große Sorgen<br />

Kinder und Jugendliche nutzen die Schulsprechstunde regelmäßig.<br />

Als Präventionsprojekt <strong>im</strong> Bereich<br />

der Jugendberatung bietet die Psychologische<br />

Beratungsstelle eine<br />

Schulsprechstunde in einer Hauptschule<br />

an. Schülerinnen und Schüler<br />

kommen mit ihren alltäglichen Sorgen<br />

und holen sich Rat.<br />

Eine 12-jährige berichtet von ihrem<br />

kleinen Bruder, der stets bevorzugt<br />

würde. Wenn der Kleine weine,<br />

weise ihre Mutter sie zurecht ohne zu<br />

fragen was passiert ist. Sie ginge<br />

davon aus, dass sie als Ältere vernünftig<br />

zu sein habe und Rücksicht<br />

auf ihren Bruder nehmen müsse. In<br />

der Jugendberatung wird deutlich,<br />

dass sie sich zurück gesetzt fühlt und<br />

auch gerne von der Mutter „gesehen“<br />

werden möchte. Also wird gemeinsam<br />

überlegt wie sie sich ihrer Mutter<br />

gegenüber „zeigen“ kann. Sie beschließt<br />

einen Brief an die Mutter zu<br />

schreiben und auf deren Kopfkissen<br />

zu legen. Sie bittet die Mutter darum,<br />

etwas mit ihr alleine zu unternehmen,<br />

damit sie Zeit für ein gemeinsames<br />

Gespräch haben.<br />

Drei 13-jährige kommen etwas zögerlich,<br />

um von ihren Rivalitäten unter-<br />

einander zu erzählen. Zwei der Mädchen<br />

sind eigentlich gute Freundinnen,<br />

haben sich aber so entzweit, dass<br />

sie nicht mehr miteinander reden<br />

wollen, sich nur noch „hassen“. Die<br />

Dritte machte deshalb den Vorschlag<br />

in die Schulsprechstunde zu gehen.<br />

Hier haben beide die Möglichkeit,<br />

ihre Sicht des Problems zu schildern,<br />

der anderen zuzuhören und gemeinsam<br />

einen Kompromiss zu entwickeln.<br />

__________________________<br />

In der Pause offen über kleine<br />

und große Probleme sprechen<br />

_______________________________<br />

Eine 13-jährige hat ihre beste Freundin<br />

zur Verstärkung mitgebracht. Mit<br />

leiser St<strong>im</strong>me berichtet sie, dass sie<br />

ihren Vater nur selten sehen könne,<br />

weil sich die Eltern getrennt haben.<br />

Mit ihrem Stiefvater komme sie nicht<br />

gut klar, aber darüber könne sie zu<br />

Hause nicht reden. Sie kommt zu<br />

mehreren Gesprächen und findet für<br />

sich einen Weg, mit dem entfernt<br />

wohnenden Vater in einen guten<br />

Kontakt zu kommen, ohne ihre<br />

„neue“ Familie mit dem Stiefvater<br />

und der Stiefschwester ganz aus dem<br />

Auge zu verlieren.<br />

Dies sind einige Themen aus unserer<br />

Sprechstunde in einer Hauptschule,<br />

die wöchentlich in der großen Pause<br />

stattfindet. Bei der Schulsprechstunde<br />

handelt es sich um eine Form von<br />

Jugendberatung, die zu den Jugendlichen<br />

geht. Es müssen keine Termine<br />

vereinbart, keine Wege zurückgelegt<br />

werden, um einen Gesprächspartner<br />

zu haben mit dem man alltägliche<br />

oder auch größere Sorgen besprechen,<br />

mit dem man ganz praktische<br />

Lösungen finden kann. In Gesprächen<br />

mit den Schülerinnen und Schülern<br />

– die Mädchen sind dabei eindeutig<br />

in der Überzahl - stellte sich<br />

heraus, dass sie dieses Angebot sehr<br />

schätzen. Sie sind froh, dass jemand<br />

von außerhalb kommt, weil sie mit<br />

den Lehrkräften nur ungern persönliche<br />

Themen besprechen.<br />

� Info: Informationen zu diesem<br />

Angebot erhalten Sie bei Frau<br />

Binder-Wais unter Telefonnummer<br />

06261/9299-300.


6 Kuren und Erholung 22<br />

6 Kuren und Erholung<br />

In Form von Vermittlung in Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen<br />

in Häuser des Müttergenesungswerkes<br />

leisten wir seit vielen<br />

Jahren in unserer Beratungsstelle die sozialdiakonische<br />

Beratung und Begleitung von gesundheitlich<br />

belasteten Müttern.<br />

Durch die Sparpolitik zahlreicher Krankenkassen<br />

und deren restriktiver Bewilligungspraxis<br />

werden zunehmend die Anträge kranker und<br />

erschöpfter Mütter auf eine Kur abgelehnt. Nur<br />

wenige Frauen wollten sich auf einen Widerspruch<br />

einlassen und gaben sich mit dem<br />

Verweis auf Maßnahmen der Rentenversicherungsträger<br />

usw. zufrieden. Auch sind die<br />

Frauen und Mütter durch das Gesundheitsreformgesetz<br />

verunsichert und stellen daher<br />

<strong>im</strong>mer weniger Anträge.<br />

Da unser Klientel weitgehend bei der AOK<br />

versichert ist und diese <strong>im</strong> Jahr 2005 die Einschränkung<br />

machte nur noch Kuren innerhalb<br />

von Baden-Württemberg zu genehmigen und<br />

<strong>im</strong> Jahr 2006 versuchte die Kurvermittlung<br />

selbst zu übernehmen, sind die Zahlen der<br />

Kurvermittlung entsprechend gesunken.<br />

Maßnahme<br />

durch geführte<br />

Müttterkuren<br />

durchgeführte Mutter-<br />

Kind-Kuren<br />

abgelehnt<br />

Antrag gestellt<br />

Anfragen<br />

1<br />

6<br />

Kurvermittlungen<br />

7<br />

12<br />

11<br />

17<br />

Da in den Eckpunkten des neuen Gesundheitsreformgesetzes<br />

die Mütterkuren und die<br />

Mutter-Kind-Kur neu festgeschrieben werden,<br />

sind wir der Hoffnung, dass wir ab dem Jahr<br />

2007 wieder mehr Kuren vermitteln können.<br />

Bei den Ferienfreizeiten konnten wir uns dem<br />

Diakonischen <strong>Werk</strong> Mannhe<strong>im</strong> anschließen,<br />

die in den Sommerferien acht Freizeiten an<br />

Nord- und Ostsee, Bodensee und Chiemsee<br />

durchführten. Auch hier waren verschiedene<br />

Anfragen, die aber durch geringe Bezuschussung<br />

für sozial Schwache <strong>im</strong> Jahr 2005 nicht<br />

belegt und <strong>im</strong> Jahr 2006 nur durch Selbstzahler<br />

belegt wurden.<br />

Terminvereinbarung unter:<br />

Telefon 0 62 61/ 92 99-116<br />

eMail inge.engelhardt@dwnok.de<br />

Ansprechpartnerin:<br />

- Frau Engelhardt<br />

25<br />

29<br />

0 10 20 30 40 50 60<br />

2005 2006<br />

46<br />

55


7 Essen auf Rädern 23<br />

7 Essen auf Rädern<br />

Seit nunmehr über 30 Jahren belieferte das<br />

Diakonische <strong>Werk</strong> NOK Senioren und kranke<br />

Menschen mit „Essen auf Rädern“ (EaR). Nicht<br />

nur die ganz „normale“ Mahlzeit, sondern Menüs<br />

für Dialysepatienten, Allergiker und vieles<br />

mehr gehörte zum Angebot.<br />

Bis Ende 2005 war der gesamte <strong>Neckar</strong>-<br />

<strong>Odenwald</strong>-<strong>Kreis</strong> unser Versorgungsgebiet.<br />

2006 haben wir aus Kostengründen nur noch<br />

den Großraum Mosbach (Umkreis von 25 km)<br />

beliefert.<br />

Nachdem ein privater Pflegedienst die Versorgung<br />

der Kunden <strong>im</strong> Umkreis von Buchen,<br />

Walldürn und Osterburken übernahm, konnte<br />

die Auslieferung der Mahlzeiten <strong>im</strong> Raum<br />

Mosbach nur noch von einem Zivildienstleistenden<br />

übernommen werden.<br />

Da die Kundenzahl und somit auch der Umsatz<br />

trotz aller Bemühungen zurück ging, (wie z.B.<br />

die bekannten Frühjahrs-, Oster-, Sommer-<br />

und Weihnachtsaktionen) beschloss die <strong>Diakonie</strong>verbandsversammlung<br />

auf Vorschlag der<br />

Geschäftsführung den Menüservice „Essen auf<br />

Rädern“ zum Jahresende aufzugeben.<br />

Das Diakonische <strong>Werk</strong> wurde dann von der<br />

<strong>Diakonie</strong>verbandsversammlung beauftragt,<br />

Gespräche mit der Evang. Sozialstation in<br />

16.000,00 €<br />

14.000,00 €<br />

12.000,00 €<br />

10.000,00 €<br />

8.000,00 €<br />

6.000,00 €<br />

4.000,00 €<br />

2.000,00 €<br />

0,00 €<br />

Umsätze 2005 & 2006<br />

Mosbach zu führen, inwieweit diese die Abteilung<br />

„Essen auf Rädern“ übernehmen könnte.<br />

Die Perspektive, Pflege und Essen auf Rädern<br />

„aus einer Hand“ anzubieten, schien sinnvoll.<br />

Zu unserem Bedauern hat die Mitgliederversammlung<br />

der Evang. Sozialstation Mosbach<br />

die Übernahme dieses mobilen Hilfsdienstes<br />

abgelehnt und es musste der gesamte Kundenstamm<br />

an einen anderen Wohlfahrtsverband<br />

abgegeben werden.<br />

Durch die Vermittlung der Firma Apetito wurde<br />

ein Anbieter gefunden, der die Kunden nahtlos<br />

ab dem 1. Januar 2007 wie gewohnt mit Kalt-<br />

und Heißessen beliefert.<br />

Somit gibt es den Service „EaR“ nach über 30<br />

Jahren nicht mehr be<strong>im</strong> Diakonischen <strong>Werk</strong> in<br />

Mosbach.<br />

Ansprechpartner/innen:<br />

- Frau Ludwig (Sachbearbeitung)<br />

- Markus Back (Zivildienstleistender)<br />

- Alexander Gellner (Zivildienstleistender)<br />

- Michael Heck (Zivildienstleistender)<br />

- Jonas Kuhla (Zivildienstleistender)<br />

- Alexander Pistor (Zivildienstleistender)<br />

- Matthias Rau (Zivildienstleistender)<br />

- Florian Weiss (Zivildienstleistender)<br />

Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />

Monat<br />

(Bis Ende 2005 Versorgung des gesamten <strong>Neckar</strong>-<strong>Odenwald</strong>-<strong>Kreis</strong>es;<br />

ab 2006 Essensauslieferungen nur noch <strong>im</strong> Raum Mosbach)<br />

2005<br />

2006


8 Anhang 24<br />

8.1 Die Mitglieder des Vorstandes und der Verbandsversammlung<br />

für den <strong>Diakonie</strong>verband <strong>im</strong> <strong>Neckar</strong>-<strong>Odenwald</strong>-<strong>Kreis</strong><br />

Der Evangelische Kirchenbezirk Adelshe<strong>im</strong>-Boxberg und der Evangelische Kirchenbezirk Mos-<br />

bach sind Träger des Diakonischen <strong>Werk</strong>es <strong>im</strong> <strong>Neckar</strong>-<strong>Odenwald</strong>-<strong>Kreis</strong>. Die Organe des Diako-<br />

nieverbandes sind die Verbandsversammlung und der Verbandsvorstand. Diesen Gremien gehören<br />

folgende Personen an:<br />

Vorstand: Stand: 31.12.2006<br />

Herr Dekan Dirk Keller ............................................... Vorsitzender<br />

Herr Karl Kreß ............................................................ stellvertretender Vorsitzender<br />

Herr Dr. Dieter Dreisbach .......................................... Vorsitzender der Verbandsversammlung<br />

Frau Pfarrerin Renate Seraphin-Hohmann ................ <strong>Diakonie</strong>pfarrerin<br />

Herr Reinhardt Löhlein ............................................... Geschäftsführer<br />

Verbandsversammlung: Stand: 31.12.2006<br />

Frau Gudrun Birkner .................................................. Kirchenbezirk <strong>Neckar</strong>gemünd<br />

Herr Dr. Dieter Dreisbach .......................................... Vorsitzender der Verbandsversammlung<br />

Herr Dekan Dirk Keller ............................................... Vorsitzender des Vorstandes<br />

Herr Karl Kreß ............................................................ stellv. Vorsitzender des Vorstandes<br />

Herr Dekan Rüdiger Krauth ....................................... stellv. Vorsitzender der Verbandsvers.<br />

Herr Pfarrer Richard Lallathin .................................... Johannes-Anstalten Mosbach<br />

Herr Reinhardt Löhlein ............................................... Geschäftsführer<br />

Herr Gerd Otto ........................................................... Kirchenbezirk Mosbach<br />

Herr Klaus Philipp ...................................................... Kirchenbezirk Adelshe<strong>im</strong>-Boxberg<br />

Frau Pfarrerin Ulrike Schümann ................................ <strong>Diakonie</strong>pfarrerin (KBZ 1 Adelshe<strong>im</strong>-Boxb.)<br />

Frau Pfarrerin Renate Seraphin-Hohmann ................ <strong>Diakonie</strong>pfarrerin (KBZ 1 Mosbach)<br />

1 KBZ: Kirchenbezirk


8 Anhang 25<br />

8.2 Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter <strong>im</strong> <strong>Diakonie</strong>verband<br />

Hauptamtliche Mitarbeiter/ innen Stand: 31.12.2006<br />

Frau Baschin, Heidrun ..................... Verwaltungsangestellte .............. Sekretariat Mosbach<br />

Frau Baumgärtner, Ellen ................. Dipl. Psychologin ........................ EB 2 Mosbach<br />

Frau Binder-Wais, Josette ............... MA Erziehungswissenschaft ...... EB 2 Mosbach<br />

Frau Brämer, Sonja ......................... Dipl. Sozialarbeiterin (FH) .......... KASA 1 Mosbach<br />

Frau Correa-Pereira, Silvia .............. Reinigungskraft ........................... Mosbach<br />

Frau Carey, Helga ........................... Dipl. Sozialpädagogin (FH) ........ KASA 1 Buchen<br />

Herr Diehl, Uwe ............................... Dipl. Psychologe ......................... EB 2 Adelshe<strong>im</strong><br />

Frau Dinkelacker, Ulrike .................. Dipl. Pädagogin .......................... SpDi 3 Mosbach<br />

Frau Engelhardt, Inge ...................... Verwaltungsangestellte .............. Buchhaltung/Kur Mosbach<br />

Herr Gr<strong>im</strong>m, Bernd .......................... Heilpädagoge ............................. EB 2 Adelshe<strong>im</strong><br />

Frau Heiß, Hildegard ....................... Verwaltungsangestellte .............. Sekretariat Buchen<br />

Frau Herzog, Jutta ........................... Reinigungskraft ........................... Außenstelle Buchen<br />

Frau Jung, Erika .............................. Dipl. Sozialpädagogin ................. SpDi 3 Mosbach<br />

Frau Klaus, Elke .............................. Verwaltungsangestellte .............. KASA 1 /SpDi 3 Mosbach<br />

Frau Kaiser, Herta ........................... Verwaltungsangestellte .............. EB 2 Adelshe<strong>im</strong><br />

Frau Krüger-Lang, Cornelia ............. Dipl. Sozialpädagogin (FH) ........ SpDi 3 Adelshe<strong>im</strong><br />

Frau Ludwig, Doris .......................... Verwaltungsangestellte .............. Sekretariat Mosbach<br />

Herr Löhlein, Reinhardt ................... Dipl. Sozialpädagoge (FH) ......... Geschäftsführung<br />

Frau Nowatschka-Muhlack, Heike ... Dipl. Pädagogin .......................... SpDi 3 Mosbach<br />

Frau Schober, Cornelia ................... Verwaltungsangestellte .............. KASA 1 Mosbach<br />

Herr Sommer, André ....................... Dipl. Sozialpädagoge (BA) ......... KASA 1 Mosbach<br />

Frau Voget, Hanna .......................... Dipl. Psychologin ........................ EB 2 Mosbach<br />

Frau Vogel, Karin ............................. Reinigungskraft ........................... Außenstelle Adelshe<strong>im</strong><br />

Frau Weisbrod-Rehm, Margot ......... Dipl. Sozialarbeiterin (FH) .......... KASA 1 Mosbach<br />

Frau Wehrfritz, Waltraud ................. Verwaltungsangestellte .............. EB 2 Mosbach<br />

Herr Zilling, Guido ............................ Dipl. Sozialarbeiter (FH) ............. KASA 1 / Stellvertr. GF<br />

Herr Z<strong>im</strong>mer, Jörg ........................... Dipl. Sozialpädagoge (FH) ......... SpDi 3 Buchen / EB 2 Mosbach<br />

Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen<br />

Frau Backfisch, Frau Schumacher-Bader, Frau Schiemer<br />

Zivildienstleistende<br />

Markus Back, Alexander Gellner, Michael Heck, Jonas Kuhla,<br />

Alexander Pistor, Matthias Rau, Florian Weiss<br />

1 KASA: Kirchliche Allgemeine Sozialarbeit<br />

2 EB: Psychologische Erziehungs- und Lebensberatung<br />

3 SpDi: Sozialpsychiatrische Dienste


8 Anhang 26<br />

8.3 Pressespiegel 2005/2006


8 Anhang 27


8 Anhang 28


8 Anhang 29


8 Anhang 30


8 Anhang 31


8 Anhang 32


8 Anhang 33


8 Anhang 34


8 Anhang 35

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