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Historisches Museum Bern Musée Historique de Berne

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Ausstellungen und Events<br />

Wechselausstellung «James Cook und<br />

die Ent<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>r Südsee»<br />

Zwischen 1768 und 1780 unternahm <strong>de</strong>r britische Seefahrer<br />

James Cook drei Expeditionen in die damals noch in grossen<br />

Teilen unbekannten Weiten <strong>de</strong>s Pazifiks. Seine Reisen verän<strong>de</strong>rten<br />

sowohl das Weltbild <strong>de</strong>r Europäer als auch die Welt <strong>de</strong>r<br />

Menschen im Pazifik grundlegend. Im Unterschied zu <strong>de</strong>n<br />

Ent <strong>de</strong>ckungsreisen <strong>de</strong>r Spanier und Portugiesen im 16. und<br />

17. Jahrhun<strong>de</strong>rt waren die Expeditionen Cooks im Zeitalter <strong>de</strong>r<br />

Aufklärung in erster Linie Forschungsreisen zur Erkundung bisher<br />

unbekannter Meere und Län<strong>de</strong>r. Sie haben das Wissen in<br />

Navigation, Kartographie, Astronomie, Naturkun<strong>de</strong> und Geographie<br />

massgeblich erweitert. Cook war ein hervorragen<strong>de</strong>r<br />

Kartograph, <strong>de</strong>r auf seinen Reisen Tausen<strong>de</strong> von Kilometern<br />

Küstenlinie vermass und kartierte. Auf <strong>de</strong>n Schiffen fuhren,<br />

ganz im Geiste <strong>de</strong>r Aufklärung, auch Naturwissenschaftler mit,<br />

die auf <strong>de</strong>n Reisen eine Vielzahl bisher unbekannter Pflanzen<br />

und Tiere ent<strong>de</strong>ckten, dokumentierten und klassifizierten.<br />

Neben <strong>de</strong>n Wissenschaftlern hatte Cook auf allen drei Reisen<br />

Maler und Zeichner dabei. Sie hielten die unbekannten<br />

Landschaften, Menschen und ihre Lebensformen fest und dokumentierten<br />

die Tier- und Pflanzenwelt. Expeditionsmaler <strong>de</strong>r<br />

dritten Reise (1776–80) war John Webber, ein Maler bernischer<br />

Herkunft. Im Alter von 24 Jahren wur<strong>de</strong> John Webber 1776 als<br />

Maler für Cooks dritte Reise ausgewählt. Als er vier Jahre später<br />

nach London zurückkehrte, hatte Webber nicht nur rund 320<br />

Skizzen und Zeichnungen im Gepäck, die er später in Ölbil<strong>de</strong>r<br />

und Kupferstiche umsetzte, son<strong>de</strong>rn auch eine Sammlung von<br />

rund 120 Objekten aus <strong>de</strong>r Südsee. 1790 vermachte er seiner<br />

Vaterstadt <strong>Bern</strong> diese «Südseesachen» aus Dankbarkeit für die<br />

6 historisches MuseuM berN<br />

gewährte Unterstützung bei seiner Ausbildung. Diese pazifischen<br />

Werke zählen heute zum Grundstock <strong>de</strong>r Ethnographischen<br />

Sammlung <strong>de</strong>s <strong>Bern</strong>ischen Historischen <strong>Museum</strong>s.<br />

Erst durch die Webber-Sammlung wur<strong>de</strong> die Ausstellung<br />

«James Cook und die Ent<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>r Südsee» im <strong>Bern</strong>ischen<br />

Historischen <strong>Museum</strong> möglich. Bereits 2007 begann eine Kooperation<br />

mit <strong>de</strong>r Kunst- und Ausstellungshalle <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik<br />

Deutschland und <strong>de</strong>r Universität Göttingen sowie mit<br />

<strong>de</strong>m Völkerkun<strong>de</strong>museum Wien. Thomas Psota, <strong>de</strong>r Leiter <strong>de</strong>r<br />

Ethnographischen Abteilung am <strong>Bern</strong>ischen Historischen <strong>Museum</strong>,<br />

war von Anfang an Mitglied <strong>de</strong>r wissenschaftlichen Arbeitsgruppe,<br />

welche die Ausstellungsi<strong>de</strong>e entwickelte. Ziel <strong>de</strong>r<br />

Ausstellung war es, erstmals eine repräsentative Auswahl aus<br />

jenen 2000 Objekten aus <strong>de</strong>r Südsee, die von Cook und seinen<br />

Männern vor mehr als 200 Jahren nach Europa gebracht wur<strong>de</strong>n,<br />

zu präsentieren. Heute sind diese Objekte die letzten Zeugnisse<br />

<strong>de</strong>r bis zu <strong>de</strong>n Reisen von Cook vom Westen unberührt<br />

gebliebenen Kulturen <strong>de</strong>s Pazifiks. Nach<strong>de</strong>m die Ausstellung<br />

2009/10 in <strong>de</strong>r Kunst- und Ausstellungshalle <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik<br />

Deutschland in Bonn und 2010 im Völkerkun<strong>de</strong>museum<br />

Wien gezeigt wor<strong>de</strong>n war, konnte sie am 6. Oktober 2010 in<br />

<strong>Bern</strong> eröffnet wer<strong>de</strong>n.<br />

Mit rund 400 Objekten war die Ausstellung in <strong>Bern</strong> reich<br />

dotiert: Zeugnisse alter Kulturen <strong>de</strong>s Pazifiks, Bil<strong>de</strong>r und wissenschaftliche<br />

Zeichnungen sowie Objekte zu Navigation und Seefahrt<br />

zeichneten ein vielfältiges Bild <strong>de</strong>s pazifischen Raums, seiner<br />

Bewohner, <strong>de</strong>r Expeditionsreisen unter James Cook und <strong>de</strong>r<br />

Begegnungen zwischen <strong>de</strong>n zwei Welten. Die Ausstellung war<br />

klar strukturiert und folgte chronologisch <strong>de</strong>n drei Reisen, die<br />

jeweils durch ein Kurzvi<strong>de</strong>o eingeleitet wur<strong>de</strong>n. Beson<strong>de</strong>rs her-

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