Hautkrebs Krukenberg-Krebszentrum Dem Himmel ein Stück näher
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zin, Schmerztherapie und Sozialdienst<br />
runden diese Gesamtbetreuung ab.<br />
Die Qualitätskontrolle der eigenen Behandlungsergebnisse<br />
ist <strong>ein</strong> nächstes<br />
Merkmal. Dazu existiert in vielen onkologischen<br />
Kliniken <strong>ein</strong> internes Tumorregister<br />
mit Nachbeobachtung der<br />
eigenen Patientinnen und Patienten.<br />
Schon seit Jahren gibt es am Tumorzentrum<br />
Halle e. V. <strong>ein</strong> fachübergreifendes,<br />
regionales Tumorregister. Dieses gilt es,<br />
für das <strong>Krukenberg</strong>-<strong>Krebszentrum</strong> am<br />
Universitätsklinikum Halle (Saale) und<br />
andere Kliniken verpflichtend und professioneller<br />
zu gestalten sowie ausreichend<br />
auszustatten.<br />
Am Beispiel des Brustzentrums lässt<br />
sich zeigen, wie hilfreich Informationen<br />
dieser Register sind. Aus den Daten<br />
der letzten 10 Jahre können wir<br />
zeigen, dass die Prognose bei der Diagnose<br />
Brustkrebs in Über<strong>ein</strong>stimmung<br />
mit den Daten anderer Brustzentren in<br />
Deutschland inzwischen hervorragend<br />
ist: Nur 7% der Patientinnen versterben<br />
innerhalb der ersten 5 Jahre nach Diagnosestellung,<br />
die meisten Patientinnen<br />
(93%) leben. Viele Organkrebszentren<br />
wie die oben genannten Beispiele<br />
„Brustzentrum“ und „Gynäkologisches<br />
<strong>Krebszentrum</strong>“ können zusammen im<br />
Rahmen <strong>ein</strong>es umfassenden und überdisziplinären<br />
<strong>Krebszentrum</strong>s die Versorgung<br />
auch für Tumorpatienten verschiedenster<br />
Organe optimieren.<br />
Das <strong>Krukenberg</strong>-<strong>Krebszentrum</strong> am Universitätsklinikum<br />
Halle (Saale) ist als<br />
sogenanntes umfassendes <strong>Krebszentrum</strong><br />
(CCC) gegründet worden und soll<br />
die Ansprüche der obersten Stufe der<br />
integrativen onkologischen Versorgung<br />
in Deutschland erfüllen (Abb. 2). In ihrer<br />
täglichen Arbeit haben onkologisch<br />
tätige Ärztinnen und Ärzte die Aufgabe,<br />
aus den täglichen Beobachtungen und<br />
Therapieentscheidungen wissenschaftlich<br />
relevante Fragestellungen abzuleiten<br />
und damit zur Weiterentwicklung<br />
von Forschung in Diagnostik, Therapie<br />
und klinischer Versorgung beizutragen.<br />
Patientinnen und Patienten dieser Einrichtungen<br />
können so frühzeitig in den<br />
Bereich modernster Therapien kommen.<br />
Ein Beispiel für diese sogenannte translationale<br />
Forschung (Abb. 3) ergibt sich<br />
aus dem Ziel, die unterstützende medikamentöse<br />
Therapie beim Brustkrebs<br />
leben 02/2012 · Forum Onkologie<br />
noch weiter zu individualisieren. Dafür<br />
wurden die Prognosemarker uPA und<br />
PAI-1 entwickelt und an der Universitätsfrauenklinik<br />
Halle (Saale) zur klinischen<br />
Routine fortentwickelt und inzwischen<br />
vor Ort, aber auch in vielen<br />
anderen Kliniken Deutschlands in die<br />
Routine überführt. So ist es aufgrund<br />
von diesen Forschungsergebnissen<br />
möglich, noch gezielter zu behandeln<br />
und manchen Patientinnen <strong>ein</strong>e Chemotherapie<br />
zu ersparen.<br />
Abb. 2: Dreistufige Gliederung der Krebszentren (BRD)<br />
CCC – ComprehensiveCancerCentre<br />
CC – Onkologische Zentren<br />
C – Einzelne Organkrebszentren<br />
Im nationalen Krebsplan ist <strong>ein</strong>e 3-stufige<br />
Gliederung onkologischer Versorgung<br />
vorgesehen (Abb 2). Die Gründung<br />
des <strong>Krukenberg</strong>-<strong>Krebszentrum</strong>s<br />
am Universitätsklinikum Halle (Saale)<br />
entspricht somit <strong>ein</strong>er zentralen Vorgabe.<br />
Derzeit besteht in Deutschland<br />
für fachübergreifende onkologische<br />
Spitzenzentren (CCC) mit umfassendem<br />
Anspruch onkologischer Spitzenmedizin<br />
und Forschung <strong>ein</strong> Bedarf von ca. 40<br />
Zentren.<br />
Zukünftig können über das <strong>Krukenberg</strong>-<br />
<strong>Krebszentrum</strong> am Universitätsklinikum<br />
Halle (Saale) aktuelle onkologische Fragestellungen<br />
noch besser beantwortet<br />
sowie Prävention, Früherkennung, Diagnosestellung,<br />
Therapie, Nachsorge<br />
und weitere Versorgung stetig verbessert<br />
werden. Dabei sind auf bereits etablierter<br />
interdisziplinäre Konferenzen,<br />
z. B. die Tumor-Konferenz für gynäkologische<br />
Tumore, gastrointestinale Tumore,<br />
Brustkrebs, Knochentumore etc.<br />
sowie das Angebot der Psychoonkologie,<br />
der Maltherapie, der Palliativ- und<br />
Schmerztherapie und tumorgenetische<br />
Beratung zu verweisen. Am Zentrum<br />
beteiligt sind alle Kliniken und Institute,<br />
die sich mit Krebserkrankungen und<br />
onkologischer Therapie beschäftigen.<br />
Die Ansprechpartner für Patientinnen,<br />
Patienten und Angehörige bleiben in<br />
den bekannten Abteilungen. Im Allgem<strong>ein</strong>en<br />
kennt der niedergelassene, betreuende<br />
Arzt diese Wege und kann<br />
s<strong>ein</strong>e Patienten richtig leiten.<br />
/Prof. Dr. med. Christoph Thomssen<br />
Abb 3. Translationale Forschung als integraler Part onkologischer Spitzenmedizin am CCC<br />
Patientenversorgung<br />
Routine<strong>ein</strong>satz<br />
Verbesserung von<br />
Diagniose und<br />
Therapie<br />
Fragestellung<br />
Translationale Forschung<br />
Klinische Studien<br />
Referenz: Beckmann MW, Adler G, Albers P et al. (2007)<br />
Dreistufenmodell optimiert Behandlung unter Kostendeckung.<br />
Deutsches Ärzteblatt 44: A3004-3009<br />
Korrespondenzanschrift:<br />
Prof. Dr. med. Christoph Thomssen, Klinik und Poliklinik für<br />
Gynäkologie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg,<br />
Ernst-Grube-Strasse 40, 06097 Halle (Saale)<br />
/Vorstehender Text wurde redaktionell bearbeitet und<br />
gekürzt.<br />
Grundlagenforschung<br />
Neue Erkenntnisse<br />
Weiterentwicklung<br />
wissenschaftlicher<br />
Erkenntnis<br />
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