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Doping im Radsport - Österreichischer Radsport-Verband

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Der Sportmediziner C.B. Schneider-Grohe stellte in einem Lehrbuch für Sportmedizin<br />

für die Situation des Jahres 1977 fest:<br />

„Das von Sportoffiziellen gezeichnete Bild eines sauberen Sports steht in eklatantem<br />

Widerspruch zu dem tatsächlich bestehenden verheerenden Unwesen der künstlichen<br />

Leistungssteigerung <strong>im</strong> Bereich des Sports“ (Schneider-Grohe, 1979)<br />

Der langjährige Antidopingbeauftragte des DSB, Prof. Dr. Ommo Grupe (Tübingen):<br />

„Die Behauptung, sportliche Spitzenleistungen seien nur mit Hilfe von Medikamenten zu<br />

erzielen, enthält deshalb die unfaire, unzutreffende und unbegründete Unterstellung, alle<br />

Aktiven, die Spitzenleistungen erbringen oder erbracht haben, hätten zu diesem<br />

Zweck Arzne<strong>im</strong>ittel verwendet. Es ist jedoch unfair und unverantwortlich, alle Athleten<br />

und Athletinnen, die gute und herausragende Leistungen erbringen, pauschal in einen<br />

solchen Verdacht zu bringen, wie es mit einer solchen Behauptung geschieht. Pauschale<br />

Anklagen in diesen schwierigen und bis in tiefe Persönlichkeitsbereiche hineinreichende<br />

Fragen sind insbesondere der Lösung des <strong>Doping</strong>problems auch nicht dienlich“<br />

(Gruppe 2000, 252f.).<br />

6. Warum dopen Sportler?<br />

Sportler dopen sich, weil sie ihre natürlichen Grenzen hinausschieben oder schneller zu<br />

Erfolgen kommen wollen. Sie möchten Niederlagen vermeiden. Dabei gehört das Akzeptieren<br />

und Verarbeiten von Niederlagen zu den wichtigen Erfahrungen, die man <strong>im</strong><br />

Sport machen kann. Viele Sportler fühlen sich von den Erfolgserwartungen ihres Umfeldes<br />

(Trainer, Eltern, Funktionäre, Sponsoren, Freunde usw.) überfordert und lassen sich<br />

zum <strong>Doping</strong> überreden. Vor allem sind es Sportler, die den Konflikt zwischen der Forderung<br />

„die eigenen Grenzen auszuloten und Grenzen akzeptieren“, und dem Wunsch,<br />

„besser zu sein als alle anderen“, nicht aushalten. Druck und Versuchung, mehr zu tun<br />

als die Regeln erlauben und auch zu betrügen, wurden durch Professionalisierung,<br />

Kommerzialisierung und das große Medieninteresse so gefördert, dass <strong>im</strong> Lauf der Zeit<br />

die meisten Sportarten vom <strong>Doping</strong> betroffen waren, vor allem die Sportarten, in denen<br />

die konditionellen Fähigkeiten Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer eine große Rolle spielen.<br />

Allerdings setzte diese Entwicklung bereits ein, als es durch den Spitzensport noch<br />

© Re<strong>im</strong>und Ronacher<br />

<strong>im</strong> März 2007<br />

Seite 14 von 27

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