Doping im Radsport - Österreichischer Radsport-Verband
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Fachverbände an Substanzen/Wirkstoffgruppen und Methoden auf die „Liste“ gesetzt<br />
worden ist. Als gedopt wird ein Sportler erklärt, wenn er selbst das <strong>Doping</strong> zugibt. Zu<br />
klären ist allerdings bisweilen noch, ob tatsächlich ein Selbstverschulden vorliegt. Die<br />
Verbotslisten sind offen, d.h., sie können jederzeit ergänzt werden.<br />
2.3 Substitutionen – legales <strong>Doping</strong>?<br />
Nachgewiesen wird <strong>Doping</strong> dann durch die positive Analyse einer solchen verbotenen<br />
Substanz oder Methode. Nach dem World-Anti-<strong>Doping</strong>-Code kommt ein Wirkstoff auf<br />
die Liste, wenn er gegen zwei der folgenden drei Kriterien verstößt, d.h., wenn er prinzipiell<br />
leistungssteigernd ist, ein Gesundheitsrisiko darstellt und/oder gegen den Geist des<br />
Sports verstößt.<br />
Damit ist das Problem der Nachweisbarkeit von Substanzen noch nicht gelöst. Ein Mittel<br />
das lange vor einer Kontrolle eingenommen wird, lässt sich meist nur schwer nachweisen.<br />
Außerdem sind schädliche Langzeitwirkungen für die <strong>im</strong> Sport verwendeten Überdosierungen<br />
kaum erforscht. Zudem dauert es meist eine gewisse Zeit, bis eine standardisierte<br />
(juristisch akzeptierte) Nachweismethode entwickelt ist. Wegen dieser<br />
Schwierigkeiten ist das in jüngster Zeit hinzugekommene Kriterium des Verstoßes gegen<br />
den Geist des Sports eine Hilfskonstruktion. Seit 2004 gibt es eine neue Antidopingliste<br />
des IOC und der WADA. Die Liste der verbotenen Wirkstoffe und Methoden wird<br />
von der WADA herausgegeben. Nur für Narkotika existiert eine geschlossene Liste. Um<br />
zu vermeiden, dass ständig nach neuen Wirkstoffen gesucht wird, sind bei allen anderen<br />
Substanzen als Narkotika auch andere Wirkstoffe mit ähnlicher chemischer Struktur<br />
und ähnlichen pharmakologischen Wirkungen verboten. Dafür können aber neue Substanzen<br />
und Wirkstoffe innerhalb kürzester Zeit auf die Liste gesetzt werden.<br />
Bei der Substitution handelt es sich um das Ersetzen verbrauchter Substanzen <strong>im</strong> Körper,<br />
z.B. von Salzverlust durch Schwitzen (Folge: Krämpfe). Grundsätzlich ist gegen<br />
Substitution nichts zu sagen. Vitamine, Elektrolyte, Spurenelemente, Kohlenhydrate<br />
oder Eiweiß sind Substanzen, die bei harter körperlichen Belastungen verbraucht werden<br />
und dem Körper gegebenenfalls auch in konzentrierter Form wieder zugeführt werden<br />
können. Hormone wie Testosteron fallen aber nicht unter den Begriff „Substitution“.<br />
© Re<strong>im</strong>und Ronacher<br />
<strong>im</strong> März 2007<br />
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