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Doping im Radsport - Österreichischer Radsport-Verband

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den schwersten körperlichen Beanspruchungen machten mit artifiziellen Substitutionen<br />

und fließenden Übergängen zum <strong>Doping</strong>. Parolen wie kürzere Trainingszeit, damit<br />

Schonung des Halte- und Bewegungsapparates, dennoch aber weitere Leistungssteigerung<br />

auf chemischem Wege bei beschleunigter Regeneration machten die Runde. So<br />

verwundert es nicht, dass der sowieso einem wissenschaftlich fundierten Trainingsaufbau<br />

und einer wissenschaftlichen Steuerung unterzogene Athlet schnell bereit war, an<br />

eine artifizielle chemisch und/oder physikalisch begründete Unschlagbarkeit zu glauben.<br />

Der Deutsche Sportärztebund führte schon 1965 ein Anti-<strong>Doping</strong> Symposium durch. Die<br />

organisierte Sportmedizin lehnt jede Form von <strong>Doping</strong> vor allem aus 3 Gründen ab:<br />

• Es ist ein Verstoß gegen die sportlichen Regeln, ohne deren Einhaltung Sport als<br />

solcher gar nicht existieren kann. Gleichzeitig verstößt <strong>Doping</strong> gegen den Geist des<br />

Fair Play; wird aber das Fair Play als ein charakterisierender Bestandteil des Sports<br />

nicht berücksichtigt, handelt es sich nur noch um „muskulär-geistigen Wettkampf“.<br />

Gleichzeitig ist ein solcher Verstoß gegen die sportlichen Regeln gleichbedeutend<br />

mit der Nichtbeachtung der menschlichen Würde des Mitkonkurrenten.<br />

• <strong>Doping</strong>maßnahmen sind mit gesundheitlichen Gefahren oder gar Schädigungen<br />

verbunden. Das aber läuft der ärztlichen Berufsethik als auch der ärztlichen Standesordnung<br />

zuwider.<br />

• Wählen sich Kinder und Jugendliche einen Hochleistungssportler zum Idol und wissen<br />

von ihm, dass er sich artifizieller chemischer oder physikalischer Maßnahmen<br />

bedient, ist die Gefahr der diesbezüglichen Nachahmung auch schon <strong>im</strong> Kindes- und<br />

Jugendalter groß. Der Slogan „Keine Macht den Drogen“ muss hier schon ansetzen.<br />

Eine Ausmerzung des <strong>Doping</strong>s wird genauso wenig möglich sein wie die Beseitigung<br />

von Kr<strong>im</strong>inalität in einer menschlichen Gesellschaft. Sport kann nicht besser sein als die<br />

Gesellschaft, welche ihn hervorbringt. Schadensbegrenzung durch präventive Maßnahmen<br />

muß die Devise sein.<br />

© Re<strong>im</strong>und Ronacher<br />

<strong>im</strong> März 2007<br />

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