14.05.2012 Aufrufe

Die Bergrettung - Bergrettung Vorarlberg. News

Die Bergrettung - Bergrettung Vorarlberg. News

Die Bergrettung - Bergrettung Vorarlberg. News

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Bergrettung</strong><br />

<strong>Die</strong> <strong>Die</strong><br />

„Zwei Seiten einer Medaille”<br />

Landesarzt<br />

VORARLBERG<br />

„2 Seiten einer Medaille”<br />

Laut offizieller Alpinunfallstatistik, die vom Kuratorium für Alpine<br />

Sicherheit und der Alpinpolizei geführt wird, ist die Zahl der Alpinunfälle in der zuletzt ausgewerteten<br />

Saison 2009/2010 um fast 6% gestiegen.<br />

<strong>Die</strong>ser Anstieg beruht vor allem auf einer Zunahme<br />

schwerer Unfälle im organisierten Schiraum<br />

– hier werden von der Polizei Kollisionsunfälle,<br />

Lift- und Lawinenunfälle sowie alle<br />

tödlichen Unfälle erhoben und statistisch erfasst.<br />

Österreichweit waren im genannten Zeitraum<br />

bei 7.221 Alpinunfällen 10.870 Menschen involviert.<br />

6.590 Menschen waren verletzt und 306<br />

wurden getötet. Unter den Todesopfern waren<br />

99 Wanderer/Bergsteiger, 45 Schifahrer, 33 Tourengeher,<br />

18 Variantenfahrer und 11 Kletterer.<br />

Sowohl auf der Piste als auch beim Wandern/<br />

Bergsteigen sind internistische Erkrankungen<br />

bei den Todesursachen führend.<br />

<strong>Die</strong>se Zahlen beschreiben gewissermaßen die<br />

Kehrseite der Medaille. Im Vordergrund stehen<br />

jedoch – medizinisch betrachtet – die positiven<br />

Gesundheitseffekte der sportlichen alpinen Betätigung.<br />

Mehrere Millionen Touristen profitieren<br />

jährlich in den europäischen Alpen von den<br />

sogenannten mittleren Höhenlagen. Wir wissen<br />

seit Jahren, dass ein Aufenthalt zwischen 1500<br />

und 2500 Meter Seehöhe nicht nur das seelische<br />

Wohlbefinden und die geistige Frische<br />

steigert, sondern sich auch auf die körperliche<br />

Gesundheit positiv auswirkt.<br />

Im Rahmen einer großangelegten Studie (Austrian<br />

Moderate Altitude Study) wurden diese<br />

Effekte wissenschaftlich untersucht. Zunächst<br />

wurden in einem Pilotversuch 22 Männer mit<br />

metabolischem Syndrom im Rahmen eines<br />

dreiwöchigen Wanderurlaubs in Oberlech analysiert.<br />

Das metabolische Syndrom ist charak-<br />

terisiert durch Fettleibigkeit, Bluthochdruck,<br />

sowie Störungen im Fett- und Glukosestoffwechsel<br />

und gilt als entscheidender Risikofaktor<br />

für die Verengung der Herzkranzgefäße und<br />

folglich auch den Herzinfarkt. Es konnte gezeigt<br />

werden, dass der Alpinurlaub zu einem Abfall<br />

des erhöhten Blutdrucks und der Herzfrequenz,<br />

zu einer Reduktion des Körpergewichts (ohne<br />

Diät!) und zu Korrekturen im Fett- und Glukosestoffwechsel<br />

führt.<br />

In weiteren Analysen wurden auch diverse psychologische<br />

Verbesserungen, insbesondere der<br />

Befindlichkeit, der Zufriedenheit und der positiven<br />

Lebenseinstellung beobachtet.<br />

Besonderes Augenmerk wurde „gestressten<br />

Kurzurlaubern” geschenkt – also Gästen, die<br />

einen alpinen Kurzurlaub zum Abbau des Alltagsstresses<br />

und zur psychischen Regeneration<br />

nutzen. Bei diesen brachte der einwöchige Aufenthalt<br />

in einem Oberlecher Wellnesshotel mit<br />

Aktivprogramm und regenerativen Maßnahmen<br />

im Wechsel eine nachweisbare Regeneration<br />

auf zellulärer Ebene, eine Stressreduktion im<br />

Bereich des Herzens und Verbesserungen der<br />

Erholungsfähigkeit, der Schlafqualität und des<br />

Wohlbefindens.<br />

Unter Beachtung der alpinen Gefahren und<br />

ihrer persönlichen Belastungsfähigkeit darf ich<br />

Sie in diesem Sinne als Mediziner zu alpiner<br />

Betätigung durchaus ermuntern und ihnen vielleicht<br />

sogar einen erholsamen Urlaub in den<br />

Bergen <strong>Vorarlberg</strong>s wünschen!<br />

Doz. Dr. Matthias Hohlrieder<br />

Landesarzt<br />

9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!