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motiviertem Verhütungsverbot<br />
über islamisch motiviertemVerschleierungsgebot<br />
bis hin<br />
zu schlicht juristischer<br />
Rechtlosigkeit<br />
oder umfassender<br />
Chancenungleichheit<br />
sind endlos. Es<br />
gab und gibt in<br />
Deutschland unzählige<br />
Themen, die Anlaß<br />
zu Diskussionen und<br />
Aktionen bieten: In den<br />
Siebzigern waren das Abtreibungsparagraphen,<br />
in den Achtzigern die<br />
Friedensbewegung und<br />
vieles mehr.<br />
Der Tag gibt den Frauen<br />
eine Lobby: „Am 8. März<br />
werden Netzwerke gebündelt,<br />
das erleichtert Austausch,<br />
Kontakte und Information“,<br />
ist die Frauenbeauftragte<br />
der FachhochschuleNordostniedersachsen,<br />
Anne Dudeck, sicher.<br />
Sie ist Mit<strong>org</strong>anistorin<br />
der Minerva-Ausstellung,<br />
die im Rahmen<br />
des Frauentags zur<br />
Auseinandersetzung<br />
mit Frauen in Führungspositioneneinläd<br />
(siehe Seite 24).<br />
In Deutschland gab<br />
Feminine Fakten:<br />
2004 gibt es im Bundestag 32 Prozent<br />
Parlamentarierinnen. Fast alle Parteien<br />
haben Quoten, nur die FDP lehnt dies wegen<br />
liberaler Grundsätze ab / 20<strong>02</strong> sind 47<br />
Prozent aller Studenten weiblich, bei den<br />
Promotionen sinkt der Anteil auf ein Drittel,<br />
bei Habitilationen auf ein Viertel / erst seit<br />
1997 ist Vergewaltigung in der Ehe strafbar<br />
/ 20<strong>02</strong> waren 0,2 Prozent aller deutschen<br />
Inhaftierten weiblich / immer mehr Frauen<br />
arbeiten für Lohn (1970 waren es 46 % aller<br />
Frauen, 1994 55%) / obwohl gesetzlich verboten,<br />
kriegen Frauen netto 25 bis 30<br />
Prozent weniger Gehalt für diesselben Jobs<br />
/ während Schwangerschaft oder Geburt<br />
sterben jährlich nur 40 Frauen in deutschen<br />
Krankenhäusern – weltweit sind es mehr als<br />
eine halbe Million /<br />
Quellen: Fischer Frauen Atlas, Statistisches Bundesamt<br />
es nur zwischen 1933 und 1945 keinen Tag für die<br />
Rechte der Frau – die Nationalsozialisten ersetzten<br />
ihn lieber durch den Muttertag. Doch spätestens<br />
seit dem Internationalen Jahr der Frau 1975,<br />
als die UNO den 8. März international einführte,<br />
ist er eine Institution. „Es gibt heute noch zahllose<br />
aktuelle Themen“, zieht Lüneburgs Frauenbeauftragte<br />
Christa Holste eine Zwischenbilanz<br />
und zählt einige akute Fälle auf: „Die Vereinbarkeit<br />
von Familie und Beruf ohne passende<br />
Kindervers<strong>org</strong>ung ist problematisch. Oder Altersarmut<br />
bei Frauen, weil Rentensysteme deren<br />
erwerbslose Mutter- und Hausfrauenjahre nicht<br />
berücksichtigen.“ Anne Dudeck ergänzt um die<br />
aktuelle Gesundheitsreform, die Frauen benachteiligt,<br />
weil Krankenkassen nun bei Mutterschafts-<br />
oder Krebsvors<strong>org</strong>e sparen.<br />
Und Helmut Schmidt? Der kann seit vier<br />
Jahren den 3. Oktober feiern, wenn er Lust<br />
dazu hat: Das ist nämlich der Internationale<br />
Tag des Mannes.