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Hausarbeit Birgit Stenzel

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Vom Gesamtkunstwerk zum Corporate Design<br />

Vom Jugendstil zum Industriezeitalter<br />

Peter Behrens (Abbildung 1) war ein für seine Zeit geradezu exemplari‐<br />

scher Künstler. Seine Lebensspanne von 1868 bis 1940 waren Jahre großer<br />

Veränderungen: Industrialisierung, Weltwirtschaftskrise, der erste Welt‐<br />

krieg und der Aufstieg des Naziregimes. Dadurch wurde er selbst ein Meis‐<br />

ter des Wandelns und Anpassens. Nach einer klassischen Malerei‐<br />

Ausbildung wechselte er zur Grafik, dann zum Kunsthandwerk und schließ‐<br />

lich zur Architektur. Dabei ging er stets mit der Zeit – oder war ihr gar<br />

voraus – und gestaltete als Impressionist, Jugendstilkünstler, Industriede‐<br />

signer oder Werkbund‐Architekt. Er vereinte viele (angewandte) Künste<br />

und zeitrelevante Kunstrichtungen in einer Person und war damit fast<br />

immer sehr erfolgreich. Das qualifiziert Behrens vor allen anderen Künst‐<br />

lern dieser Epoche als Anschauungsbeispiel für die Belange dieser Zeit, im<br />

speziellen aber für die Phase des Übergangs von Jugendstilkunst zu indust‐<br />

rieller Gestaltung.<br />

Jugend und Jugendstil: Peter Behrens' frühe Jahre<br />

Am 14. April 1868 wurde Peter Behrens in Hamburg als unehelicher Sohn von Louise Margaretha<br />

Burmeister geboren. Dieser Umstand war jedoch zeitlebens kein Hindernis, da sein Vater, der schon<br />

1873 verstarb, ein wohlhabender holsteinischer Grundbesitzer war und seinem Sohn ein beträchtli‐<br />

ches Vermögen hinterließ. Zudem wurde Behrens nach dem frühen Tod seiner Mutter in seinem 14.<br />

Lebensjahr (1882) von dem Hamburger Senator Sieveking aufgenommen und erzogen. Er war also<br />

von Geburt an an Privilegien und Reichtum gewöhnt. Jedoch war er auch früh von seinen Eltern<br />

getrennt worden und musste sich selbstständig mit dem Wechsel seiner Umgebung zurechtfinden. 1<br />

Vermutlich ist bereits hier der Grundstein für seine spätere Flexibilität – sei es räumlich, stilistisch<br />

oder moralisch – gelegt.<br />

Mit seinem finanziellen Hintergrund fiel es Behrens leicht ein Kunststudium zu beginnen. 1885 ging<br />

er zunächst an die Gewerbeschule in Hamburg, 1886 an die Kunstschule in Karlsruhe und anschlie‐<br />

ßend als Privatschüler nach Düsseldorf. 1890 zog er in das damalige Kunst‐ und Jugendstilzentrum<br />

München und studierte weiter. Dort heiratete er im gleichen Jahr 2 die zwanzigjährige Elisabeth (Lilli)<br />

Krämer.<br />

München: Der Weg zum Kunsthandwerk (1890­1898)<br />

Dass es den jungen Peter Behrens Ende des neunzehnten Jahrhunderts nach München zog, war<br />

vermutlich kein Zufall. Die bayrische Landeshauptstadt war als kulturelle Hochburg attraktiv und bot<br />

zu dieser Zeit vielen Künstlern ein Zuhause.<br />

1 Vgl. (Windsor, 1985) S. 10<br />

2 Andere Quellen: 1899<br />

Abbildung 1: Peter Behrens um 1913<br />

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