05.02.2013 Aufrufe

Museumsmagazin 2011 | 2012 - Kunstmuseum Bonn

Museumsmagazin 2011 | 2012 - Kunstmuseum Bonn

Museumsmagazin 2011 | 2012 - Kunstmuseum Bonn

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Editorial<br />

Wenn es eines Beweises bedurft hätte, dass die<br />

Verlässlichkeit wirtschaftspolitischer und finanzpolitischer<br />

Wahrheiten oft auch nicht größer ist,<br />

als die einer langfristigen Wetterprognose, hätte<br />

man im vergangenen Jahr dafür reichlich Belegmaterial<br />

sammeln können. Häme ist dennoch<br />

nicht angebracht, schon deswegen nicht, weil es<br />

für die globale Finanzkrise, die wir erleben, tatsächlich<br />

keine bereits vorhandenen Strategien<br />

gibt, an denen man sich orientieren könnte. Aber<br />

eines lässt sich aus den gewaltigen Verwerfungen,<br />

die wir seit einigen Jahren erleben, zweifellos<br />

lernen, dass wir mehr von Spekulationen, Projektionen,<br />

Sehnsüchten und Ängsten gesteuert sind<br />

als von objektivierbarer Rationalität.<br />

Für Kultur und Kunst ist das eine Chance, ihre<br />

gesamtgesellschaftliche Bedeutung erheblich zu<br />

steigern. Gerade die Künste und deren Denken in<br />

Strukturen permanenter Veränderung und Kontingenz<br />

sind, als spezifische Wissensform, prädestiniert<br />

für die komplexen Systemoperationen, die<br />

den Strukturen einer globalisierten Welt gerecht<br />

werden. Kunst und Museen sind also gerade in<br />

schwierigen Zeiten, in denen die Freiwilligkeit der<br />

Kulturförderung faktisch zu massiven Einschnitten<br />

führt, wichtiger denn je.<br />

Wie viele andere Kultureinrichtungen versucht<br />

auch das <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Bonn</strong> den Spagat zwischen<br />

gestiegener Verantwortung und knapper werdenden<br />

Ressourcen so zu gestalten, dass vor allem der<br />

künstlerische Output nicht leidet. Insofern freuen<br />

wir uns sehr, Ihnen <strong>2012</strong> neun hochkarätige Projekte<br />

zwischen modernen Klassikern und jungem<br />

Experiment anbieten zu können. Nach dem installativen<br />

Auftakt mit dem Belgier Kris Martin widmen<br />

wir dem für unser Haus Identität stiftenden<br />

Feld der Malerei mit den Ausstellungen zu Albert<br />

Oehlen und David Reed zwei große, speziell für unser<br />

Haus erarbeitete Präsentationen. Unsere Schau<br />

zu den leuchtend­frischen Papierarbeiten Ernst<br />

Wilhelm Nays knüpft an die Nay­Retrospektive<br />

an, die das <strong>Kunstmuseum</strong> 2002/03 gezeigt hatte.<br />

Mit Lewis Baltz setzen wir die Reihe zur amerikanischen<br />

Fotografie fort, die wir 2010 erfolgreich<br />

4<br />

mit Mitch Epstein begonnen hatten, und widmen<br />

diesem zentralen Anreger konzeptueller Fotografie<br />

seine erste institutionelle Einzelausstellung in<br />

Deutschland. Die Ausstellung für Kinder und<br />

Jugendliche beschäftigt sich in diesem Jahr mit<br />

dem Klassiker Max Ernst. Mit gleich drei Nachwuchspreisen<br />

entfaltet das <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Bonn</strong><br />

ein breit gefächertes Spektrum zur Förderung<br />

junger Kunst. Neben dem bundesweit ausgeschriebenen,<br />

1984 gegründeten Dorothea von<br />

Stetten-Kunstpreis zeigen wir im Rahmen des<br />

neukonzipierten <strong>Bonn</strong>er Kunstpreises eine innovative<br />

Werkgruppe der in <strong>Bonn</strong> aufgewachsenen<br />

Künst lerin Julia Schmid. Mit dem <strong>2011</strong> erstmals<br />

vergebenen KUNSTPREIS START an Max Frisinger<br />

setzen wir eine erfolgreich begonnene künstlerische<br />

Bespielung unseres zentralen Treppenhauses<br />

fort. Wesentlich gefördert durch die <strong>Bonn</strong>er Helmut<br />

Andreas Hartwig und Arndt Lingohr, erprobt<br />

dieser aus zwei Komponenten bestehende Kunstpreis<br />

mit dem bundesweit einmaligen Wettbewerb<br />

Gestalte deine Stadt eine neuartige Verknüpfung<br />

zwischen dem Museum und der <strong>Bonn</strong>er Bevölkerung<br />

und trägt damit dazu bei, unser Haus noch<br />

stärker im Bewusstsein der Stadt zu verankern.<br />

Das Wichtigste zuletzt: Am Sonntag, den 17.6. <strong>2012</strong><br />

feiern wir das 20jährige Jubiläum unseres 1992 an<br />

der Museumsmeile eröffneten Neubaus von Axel<br />

Schultes mit einer völlig neu gestalteten Sammlungspräsentation.<br />

Natürlich zeigen wir Ihnen auch<br />

Ankäufe und Leihgaben aus den letzten Jahren; im<br />

Mittelpunkt steht aber die Reflexion der Sammlungsgeschichte<br />

unseres Museums, die wir für Sie<br />

u.a. durch die Rekonstruktion von Künstlerräumen<br />

aus dem Eröffnungsjahr wieder sichtbar machen<br />

wollen. Mit anderen Worten: Wir werden tief in<br />

unsere eigene Vergangenheit tauchen, und versprechen<br />

Ihnen schon jetzt eine Fülle spannender<br />

Entdeckungen und Wiederentdeckungen. Lassen<br />

Sie sich überraschen!<br />

Auf Ihren Besuch freut sich<br />

Ihr<br />

Prof. Dr. Stephan Berg<br />

Intendant<br />

4<br />

5<br />

1<br />

7<br />

10<br />

2<br />

8<br />

In Funktion und<br />

zu Gast im KMB: 1 Ingrid<br />

Stoppa-Sehlbach, Land NRW<br />

2 Katharina Grosse und Intendant<br />

Stephan Berg 3 OB Jürgen Nimptsch<br />

4 Cristina Bechtler, zL Collection 5 Stifter<br />

Helmut Andreas Hartwig und Arndt Lingohr<br />

6 Regina Wyrwoll, Kunst stiftung NRW<br />

7 Heinrich Schulze Altcappenberg, Berliner<br />

Kupfer stich kabinett 8 Karl-Heinz van<br />

Kaldenkerken, Stiftung Kunst d. Spk.<br />

in <strong>Bonn</strong> und Olaf Nicolai 9 Kultur -<br />

dezernent Michael Schuma-<br />

cher 10 Team KMB<br />

3<br />

6<br />

9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!