3x 2005 JB LWS.indd - Engadiner Lehrwerkstatt für Schreiner
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Stiftung<br />
<strong>Engadiner</strong><br />
<strong>Lehrwerkstatt</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Schreiner</strong><br />
Samedan<br />
Jahresbericht <strong>2005</strong><br />
<strong>Engadiner</strong> <strong>Lehrwerkstatt</strong> <strong>für</strong> <strong>Schreiner</strong> ˙ 7503 Samedan ˙ Tel. 081 851 09 90 ˙ Fax 081 851 09 91<br />
schreiner@lehrwerkstatt.ch ˙ www.lehrwerkstatt.ch
Möbel nach Ihren Wünschen<br />
Schränke<br />
Garderoben<br />
Badezimmer<br />
Tische<br />
Bänke<br />
Stühle<br />
Treppen<br />
Decken<br />
Türen<br />
Möbel<br />
Küchen<br />
Betten<br />
Böden<br />
Zertifi kat CH 04/0444<br />
klassisch oder modern aus<br />
Lärche<br />
Ahorn<br />
Arve<br />
Eiche<br />
Kirschbaum<br />
Esche<br />
Buche<br />
Birke<br />
Birnbaum<br />
Fichte<br />
Kastanie<br />
Nussbaum<br />
Ulme<br />
Tanne<br />
Föhre<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Jahresbericht <strong>2005</strong> des Präsidenten des Stiftungsrates Thomas Nievergelt . . . . . . . . . . 3<br />
Jahresbericht <strong>2005</strong> des Präsidenten der Betriebskommission Renato Lanfranchi . . . . . . . . 4<br />
Jahresbericht <strong>2005</strong> des Geschäftsleiters Ernst Huber . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
Jahresberichte Team <strong>2005</strong><br />
Higa oder expo Chur 2006 – Ernst Huber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
1. Out of the Blue‘s Samedan – Ernst Huber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
Betriebsausflüge – Ernst Huber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
Erweiterungs-Bau – Ernst Huber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
Reise eines Konfettis – Anne Gerber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
Sprache (k)eine Barriere – Remo Püntener . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />
Ausbau einer Designerwohnung – Flurin Derungs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
Trinkgeld – Heinz Blatter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
<strong>Schreiner</strong> ist Musik – Niklaus Kern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
Eine nicht alltägliche Wohnung – Bruno Baumann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />
London 1. Tag – Andri Riatsch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
London 2. Tag – Marco Messer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />
London 3. Tag – Angelo Buob . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />
London 4. Tag – Duosch Bezzola . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />
Vorbereitung LAP – Gian Andrea Parpan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />
Die Teilprüfung – Alessio Mazzoni . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />
1 Woche Rimnini – Michele Rogantini . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />
Olympische Winterspiele 2006 – Armando Perri . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />
Die neue Bandschleifmaschine – Remo Fallet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />
Schwertkampf – Manuel Manfredotti . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />
Die Standortbestimmung – Marina Hosang und Maurus Brunner . . . . . . . . . . . . . . 41<br />
Begegnung mit dem Bär – Armon Feuerstein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />
Hallenbad St. Moritz – Riccardo Rogantini . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />
Las Codgias – Gian-Andreia Waldegg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />
Weihnachtsessen <strong>2005</strong> – Noé Andina . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />
Der Mammut – Sebastian Raselli . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />
Die neue Holztrocknungs-Anlage – Jon Flurin Kienz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />
Der Dienstag – Andreia Zimmermann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49<br />
Jahresprogramm 2006 – Ernst Huber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />
Schlusswort und Dank – Ernst Huber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />
2
Auftrag erfüllt:<br />
unsere Lehrlinge haben die<br />
Lehrabschlussprüfung<br />
bestanden, das Jahresergebnis<br />
ist erfreulich, der Auftragsbestand<br />
ist gut.<br />
Jahresbericht <strong>2005</strong><br />
des Präsidenten des<br />
Stiftungsrates der<br />
<strong>Engadiner</strong><br />
<strong>Lehrwerkstatt</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Schreiner</strong><br />
JAHRESBERICHT <strong>2005</strong> DES PRÄSIDENTEN DES STIFTUNGSRATES<br />
DER ENGADINER LEHRWERKSTATT FÜR SCHREINER<br />
Damit ein solches Resultat erreicht<br />
werden kann, braucht es<br />
das erfolgreiche Zusammenwirken<br />
vieler. Vorerst gilt es hier den<br />
Lernenden <strong>für</strong> ihren Einsatz zu<br />
danken und jenen, die die Lehrabschlussprüfung<br />
bestanden<br />
haben, zu gratulieren. Ihr Erfolg<br />
wäre aber ohne die fachkundige<br />
Leitung durch die Instruktoren<br />
nicht denkbar. Auch diesen gilt<br />
es zu danken, und gerne bestärke<br />
ich die Instruktoren an dieser<br />
Stelle im Grundsatz, welcher an<br />
der <strong>Engadiner</strong> <strong>Lehrwerkstatt</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Schreiner</strong> gilt, nämlich<br />
„Fördern durch Fordern“.<br />
Für den Erfolg braucht es auch<br />
eine klare und kompetente operative<br />
Führung. Diese wird von<br />
Geschäftsführer Ernst Huber<br />
wahrgenommen. Dank seinem<br />
grossen Einsatz konnten die Ziele<br />
so gut erreicht werden. Dank<br />
gebührt auch der Betriebskommission.<br />
Unter ihrem neuen Präsidenten<br />
Renato Lanfranchi hat<br />
dieser kompetente Arbeit geleistet.<br />
Nicht zuletzt sind all die Anstrengungen<br />
erfolglos, wenn wir<br />
uns nicht auf zuverlässige Partner<br />
abstützen können. Zu unseren<br />
wichtigsten Partnern gehören<br />
selbstverständlich unsere Kunden.<br />
Diese ermöglichen uns mit<br />
ihrem Vertrauen Lehrlinge auszubilden<br />
und zu zeigen, dass bei uns<br />
Handwerkskunst in höchstem<br />
Masse gelernt wird. Es braucht<br />
aber auch Bund und Kanton,<br />
welche die Lehrinstitution <strong>Engadiner</strong><br />
<strong>Lehrwerkstatt</strong> <strong>für</strong> <strong>Schreiner</strong><br />
alljährlich mit namhaften Subventionsbeiträgen<br />
unterstützen. In<br />
Zeiten der knappen öffentlichen<br />
Finanzen sind diese Unterstützungsbeiträge<br />
keine Selbstver-<br />
ständlichkeit. Andererseits gilt<br />
es an dieser Stelle zu betonen,<br />
dass es zu den vornehmsten<br />
Aufgaben eines Staates gehört,<br />
seine jungen Bürgerinnen und<br />
Bürger die bestmögliche Ausbildung<br />
angedeihen zu lassen. Dies<br />
gilt insbesondere <strong>für</strong> einen Staat<br />
wie die Schweiz, der ausser der<br />
trotz dem Rohstoff der grauen<br />
Hirnmasse, über praktisch keine<br />
Rohstoffe verfügt. Wir alle sind<br />
daher aufgerufen, als Staatsbürger<br />
da<strong>für</strong> zu sorgen, dass<br />
die Bildung an Gewicht gewinnt,<br />
denn gut ausgebildete Fachleute<br />
werden im zunehmend härter<br />
werdenden Konkurrenzkampf<br />
entscheidend sein.<br />
Thomas Nievergelt<br />
Präsident des Stiftungsrates<br />
3
Die Betriebskommission trat im<br />
Jahr <strong>2005</strong> in ihrer neuen Zusammensetzung<br />
acht Mal zusammen.<br />
Die Arbeit innerhalb der Betriebskommission,<br />
aber auch das Zusammenspiel<br />
zwischen der Kommission<br />
und dem Geschäftsführer,<br />
kann als ausgezeichnet taxiert<br />
werden.<br />
Jahresbericht <strong>2005</strong><br />
des Präsidenten der<br />
Betriebskommission<br />
der <strong>Engadiner</strong><br />
<strong>Lehrwerkstatt</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Schreiner</strong><br />
JAHRESBERICHT <strong>2005</strong> DES PRÄSIDENTEN DER BETRIEBSKOMMISSION DER<br />
ENGADINER LEHRWERKSTATT FÜR SCHREINER<br />
Monatlich wurde die Betriebskommission<br />
im Detail über alle<br />
wichtigen Kennzahlen, welche<br />
auch an den Sitzungen durch<br />
den Geschäftsführer ausführlich<br />
erläutert wurden, schriftlich informiert.<br />
Im Sinne der Erkenntnisse aus<br />
der ISO 9001:2000-Zertifizierung<br />
wurden seitens der Betriebskommission<br />
den Personalfragen<br />
und der Personalführung ein besonderes<br />
Augenmerk geschenkt<br />
und diese auch als Jahreszielsetzung<br />
<strong>2005</strong> der Betriebskommission<br />
definiert.<br />
Mit Freude durfte die Betriebskommission<br />
– gestützt auf die guten<br />
Qualifikationen und Leistungen<br />
und weil es dem Betrieb gut<br />
geht – <strong>für</strong> alle Mitarbeiter einen<br />
Stufenanstieg auf die Lohnskala<br />
bewilligen. Ein neuer, zusätzlicher<br />
Instruktor wird ab 2006 angestellt.<br />
Dies nicht nur aufgrund der<br />
guten Arbeitslage und Zukunftsaussichten<br />
auf dem Baumarkt,<br />
sondern vor allem auch, um eine<br />
optimale Ausbildung und Begleitung<br />
unserer Lehrlinge gewährleisten<br />
zu können.<br />
Die zeitliche Vorgabe zur Realisierung<br />
der Aufstockung des<br />
Gebäudes und dem Einbau einer<br />
4½ Zi-Wohnung, eines Studios<br />
und eines Verkaufsraumes<br />
konnte aufgrund der Nicht-Einhaltung<br />
des Kostenvoranschlages<br />
und des Rahmenkredites (Fr.<br />
750’000.00) nicht eingehalten<br />
werden. Nach der Überarbeitung<br />
von Varianten und Kosten wird<br />
nun das Projekt voraussichtlich<br />
im Jahr 2006 realisiert werden.<br />
Mit dem <strong>Schreiner</strong>meisterverband<br />
konnte <strong>für</strong> die nächsten<br />
Jahre in Bezug auf die Durchführung<br />
der Weiterbildungskurse im<br />
Kurslokal der <strong>Lehrwerkstatt</strong> eine<br />
gute Lösung gefunden werden.<br />
Die Ausbildung auf unseren Spezialmaschinen<br />
kann ebenfalls<br />
optimal praktiziert werden.<br />
Wir dürfen auf ein erfolgsreiches<br />
Geschäftsjahr zurückblicken: einmal<br />
mehr haben die Geschäftsleitung<br />
und alle Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter wie auch die<br />
Lehrlinge grossartig zum guten<br />
Ergebnis beigetragen.<br />
Bald können wir „40 Jahre <strong>Engadiner</strong><br />
<strong>Lehrwerkstatt</strong> <strong>für</strong> <strong>Schreiner</strong>,<br />
Samedan“ feiern.<br />
Ein Dank gebührt meinen Kollegen<br />
der Betriebskommission und<br />
den Mitgliedern des Stiftungsrates<br />
<strong>für</strong> ihr Vertrauen.<br />
Renato Lanfranchi<br />
Präsident der<br />
Betriebskommission<br />
4
Das Geschäftsjahr <strong>2005</strong><br />
<strong>2005</strong> war <strong>für</strong> die „Stiftung <strong>Engadiner</strong><br />
<strong>Lehrwerkstatt</strong> <strong>für</strong> <strong>Schreiner</strong>, Samedan“<br />
ein gutes Jahr.<br />
Dank der Umsetzung der vorgegebenen<br />
Richtlinien, welche wir mit dem<br />
Qualitätsmanagement ISO 9001:2000<br />
im Juni 2004 eingeführt haben, konnte<br />
die Betriebs- und Führungsstruktur<br />
weiter verbessert werden.<br />
Ebenfalls die Ausbildung, welche<br />
dieser Strukturverbesserung durch<br />
gezielte Kontrollen unterstellt wurde,<br />
hat sicherlich im letzten Jahr davon<br />
profitiert.<br />
Mit Freude dürfen wir erwähnen, dass<br />
in der <strong>Lehrwerkstatt</strong> im Berichtsjahr<br />
ohne Unfälle gearbeitet werden<br />
konnte. Dies beweist dass auch der<br />
Unfallvorsorge die nötige Beachtung<br />
geschenkt wurde.<br />
Kennzahlen<br />
Der Ertrag von fast 2 Mio. Fr. aus<br />
Ausbildung und Produktion, welcher<br />
im Geschäftsjahr <strong>2005</strong> erwirtschaftet<br />
wurde, deckte in etwa unseren Aufwand,<br />
so dass die Jahresrechnung<br />
ausgeglichen ist.<br />
Ausbildung<br />
Alle vier Lehrlinge des vierten Lehrjahres<br />
haben ihre Abschlussprüfung<br />
bestanden und konnten nach Beendigung<br />
der Lehrzeit die <strong>Lehrwerkstatt</strong><br />
verlassen und in die „Berufswelt“ einsteigen.<br />
Jahresbericht <strong>2005</strong><br />
des Geschäftsleiters<br />
der <strong>Engadiner</strong><br />
<strong>Lehrwerkstatt</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Schreiner</strong><br />
JAHRESBERICHT <strong>2005</strong> DES GESCHÄFTSLEITERS DER<br />
ENGADINER LEHRWERKSTATT FÜR SCHREINER<br />
Im <strong>2005</strong> sind die letzten Prüfungen<br />
nach altem Ausbildungsreglement<br />
durchgeführt worden.<br />
Im neuen Reglement, welches<br />
seit dem 1. Januar 2002 <strong>für</strong> die<br />
<strong>Schreiner</strong>ausbildung angewendet<br />
wird, sind die Abschlussprüfungen<br />
neu Strukturiert.<br />
So sind zum ersten Mal die Lehrlinge<br />
des 3. Lehrjahres zu der<br />
Teilprüfung aufgeboten worden.<br />
Diese Zwischenprüfung ist am<br />
Schluss des 3. Lehrjahres abzulegen.<br />
Hier werden Reissen und<br />
praktische Arbeiten anhand des<br />
„schreinern“ verschiedener Fragmente<br />
geprüft und benotet. Diese<br />
Zwischennoten zählen bereits<br />
zu der Schlussnote der <strong>Schreiner</strong>ausbildung.<br />
Gegen Schluss<br />
des 4. Lehrjahres muss noch<br />
eine Individuelle Produktivarbeit<br />
(IPA) gefertigt werden, welche<br />
ebenfalls benotet wird. Dieser<br />
Teil der Prüfung beinhaltet die<br />
Fertigung eines Kundenauftrags<br />
(Türe, Schrank, Möbel, etc.) welcher<br />
im Ausbildungsbetrieb gebaut<br />
und an die Kundschaft des<br />
Lehrbetriebes geliefert oder gar<br />
eingebaut wird. Diese Aufgaben<br />
sind im Frühjahr 2006 von den<br />
Lehrabsolventen zu fabrizieren.<br />
Ebenfalls am Schluss der Lehrzeit<br />
ist die theoretische Prüfung<br />
abzulegen.<br />
Produktion<br />
In den eher schwächer ausgelasteten<br />
Wintermonaten Januar<br />
bis März konnten wir, wie in<br />
den Vorjahren, uns intensiver der<br />
Ausbildung widmen. Standortbestimmung<br />
bei den ersten drei<br />
Lehrjahren sowie die Projektarbeit<br />
mit dem 4. Lehrjahr durchführen.<br />
Von April bis Weihnachten war<br />
die Auftragslage sehr gut und wir<br />
konnten viele interessante und<br />
anspruchsvolle Arbeiten verrichten<br />
und somit unseren Lehrlingen<br />
viele nützliche praxisbezogene<br />
Erfahrungen vermitteln.<br />
Werkstatt und<br />
Einrichtungen<br />
Nach dem Brandschaden im Maschinenraum<br />
vom August 2004<br />
wurden die letzten Instandstellungsarbeiten<br />
im Berichtsjahr abgeschlossen.<br />
Auch die Abrechnungen<br />
mit den Versicherungen<br />
sind erledigt. Die Schadensumme<br />
beträgt Total Fr. 314‘110.–,<br />
wovon Fr. 27‘190.– als Mehrwert<br />
in Lüftungs-, Filter- und Funkenlöschanlage<br />
zu Lasten der <strong>Lehrwerkstatt</strong><br />
geblieben ist.<br />
Der Umbau der Holzlagerhalle,<br />
welche wir im Jahre 2003 begonnen<br />
haben und durch den Brand<br />
um ein Jahr verzögert wurde,<br />
konnte Fertig gestellt werden.<br />
Hier haben wir zusätzlich <strong>für</strong> die<br />
bessere Bewirtschaftung der<br />
Massivholzbretter Regale eingebaut.<br />
Neu- und Ersatzanschaffungen<br />
von Maschinen und Einrichtungen<br />
konnten in der Höhe von ca.<br />
Fr. 247‘000.– getätigt werden.<br />
Ebenfalls haben wir einen Vakuum-Holztrocknungsofen<br />
und<br />
ein Laser-Positioniersystem <strong>für</strong><br />
das Bearbeitungscenter erworben.<br />
Ersetzt wurden im <strong>2005</strong><br />
der Druckluft-Schraubenkompressor,<br />
die Tischkreissäge im<br />
Bankraum, der bereits 18 Jahre<br />
alte Lieferwagen, verschiedene<br />
Kleinmaschinen und Handwerkzeuge.<br />
Diese Neuanschaffungen tragen<br />
dazu bei unsere Einrichtung auf<br />
dem neuesten Stand zu halten.<br />
Sie gewähren uns eine Termin-<br />
und Qualitätsgerechte Ausführung<br />
unserer Aufträge sowie eine<br />
zeitgemässe Lehrlingsausbildung<br />
mit modernsten produktionstechniken<br />
aufrecht zu erhalten.<br />
Ernst Huber<br />
Geschäftsleiter<br />
5
Personelles<br />
Stiftungsrat<br />
Zusammensetzung anfangs <strong>2005</strong>:<br />
Ehrenmitglied<br />
Herr Christian Badraun<br />
(Vertreter Stifterfirma)<br />
Präsident<br />
Herr Thomas Nievergelt<br />
(Vertreter der Gemeinde Samedan)<br />
Frau Rita Wiesendanger<br />
(Vertreterin Kanton Graubünden)<br />
Herr Arnold Holzer<br />
(Vertreter VSSM Sektion Quattervals)<br />
Herr Daniel Badraun<br />
(Vertreter Stifterfirma)<br />
Herr Jakob Battaglia<br />
(Vertreter Gewerkschaft Bau und<br />
Industrie)<br />
Herr Marco Caviezel<br />
(Vertreter Kant. <strong>Schreiner</strong>meisterverband)<br />
Der Stiftungsrat trat am 24. März<br />
<strong>2005</strong> zu seiner ordentlichen Jahresversammlung<br />
zusammen.<br />
Die üblichen Traktanden konnte der<br />
Stiftungsrat an dieser Versammlung<br />
sehr speditiv erledigen.<br />
Betriebskommission<br />
Sie setzte sich Anfang <strong>2005</strong> wie<br />
folgt zusammen:<br />
Renato Lanfranchi, Präsident<br />
Felix Karrer<br />
Ambrosi Dazzi<br />
Thomas Nievergelt<br />
Die Betriebskommission bearbeitete<br />
in 8 Sitzungen ihre<br />
anfallenden Aufgaben.<br />
Mitarbeiter<br />
Der Personalbestand in der<br />
<strong>Lehrwerkstatt</strong> anfangs <strong>2005</strong><br />
setzte sich wie folgt zusammen:<br />
Geschäftsleiter:<br />
Ernst Huber<br />
Produktionsleiter:<br />
Remo Püntener<br />
Buchhaltung/Büro:<br />
Anne Gerber<br />
Instruktoren:<br />
Heinz Blatter<br />
Bruno Baumann<br />
Stefan Trutmann<br />
Flurin Derungs<br />
Am 1. August konnten wir<br />
Niklaus Kern anstellen.<br />
Er ist in der Ostschweiz aufgewachsen,<br />
wo er auch seine<br />
Lehre als <strong>Schreiner</strong> absolvierte.<br />
Ende August hat uns Stefan<br />
Trutmann verlassen. Wir danken<br />
ihm <strong>für</strong> seinen Einsatz während<br />
der letzten 3 Jahre als <strong>Schreiner</strong>/Instruktor.<br />
Marco Laurent wurde auf den<br />
1. Januar 2006 verpflichtet.<br />
Er ist als 5. Instruktor tätig.<br />
Mit dieser Anstellung wird die<br />
Lehrlingsausbildung verbessert<br />
und verfeinert werden.<br />
Lehrlinge<br />
4. Lehrjahr:<br />
Hanspeter Margreth<br />
Gian Andrea Parpan<br />
Andreja Peer<br />
Luca Pozzy<br />
3. Lehrjahr:<br />
Angelo Buob<br />
Alessio Mazzoni<br />
Sebastian Raselli<br />
Michele Rogantini<br />
Andreia Zimmermann<br />
2. Lehrjahr<br />
Noé Andina<br />
Duosch Bezzola<br />
Jon Flurin Kienz<br />
Armando Perri<br />
Andri Riatsch<br />
1. Lehrjahr<br />
Jean-Marie Delnon<br />
Remo Fallet<br />
Manuel Manfredotti<br />
Marco Messer<br />
Riccardo Weingart<br />
Abgänge<br />
Ende Juni hat Riccardo Weingart<br />
und Mitte Oktober Jean-<br />
Marie Delnon die <strong>Lehrwerkstatt</strong><br />
verlassen.<br />
6
Schnupperlehren<br />
<strong>2005</strong> konnten wir 15 Schnupperlehrtöchtern<br />
und Schnupperlehrlingen in<br />
unserer Werkstatt das schöne Handwerk<br />
des <strong>Schreiner</strong>s vorstellen.<br />
Aufnahme von Lehrlingen<br />
Wie in den vorherigen Jahren erfolgte<br />
die Rekrutierung der neuen<br />
Lehrlinge <strong>für</strong> <strong>2005</strong> mit einer<br />
Aufnahmeprüfung. Die Auswahl<br />
resultierte auf Grund der Leistungen<br />
während der Aufnahmeprüfung,<br />
den Schulleistungen und<br />
der absolvierten Schnupperlehre.<br />
Am 11. Juli <strong>2005</strong> haben folgende 5 Schulabgänger die Lehre als<br />
<strong>Schreiner</strong> (Möbel-Innenausbau) in der <strong>Lehrwerkstatt</strong> begonnen:<br />
Maurus Brunner, Cazis<br />
Armon Feuerstein, Fuldera<br />
Marina Hosang, Zuoz<br />
Riccardo Rogantini, St. Moritz<br />
Gian-Andreia Waldegg, Savognin<br />
7
Projektarbeit von Andreja Peer<br />
Lehrabschlussprüfung<br />
Die Lehrabschlussprüfungen fanden<br />
im Juni <strong>2005</strong> in den Kursräumen<br />
des VSSM und in der<br />
Gewerbeschule Samedan statt.<br />
Hanspeter Margreth<br />
Gian Andrea Parpan<br />
Andreja Peer<br />
Luca Pozzi<br />
konnten nach vier Ausbildungsjahren<br />
den <strong>Schreiner</strong>-Fähigkeitsausweis<br />
entgegennehmen.<br />
Hanspeter Margreth hat seine<br />
guten Leistungen, die er während<br />
der ganzen Lehrzeit bewiesen<br />
hat, mit der Schlussnote<br />
von 5.5 abgeschlossen. Herzliche<br />
Gratulation.<br />
8
Das Team <strong>2005</strong>/2006<br />
Ernst Huber, Samedan<br />
Remo Püntener, Samedan<br />
Anne Gerber, Celerina<br />
Bruno Baumann, Samedan<br />
Heinz Blatter, Samedan<br />
Flurin Derungs, Zuoz<br />
Niklaus Kern, Samedan<br />
1. Lehrjahr<br />
Maurus Brunner, Cazis<br />
Armon Feuerstein, Fuldera<br />
Marina Hosang, Zuoz<br />
Riccardo Rogantini, St. Moritz<br />
Gian-Andreia Waldegg, Savognin<br />
2. Lehrjahr<br />
Jean-Marie Delnon, St. Moritz<br />
Remo Fallet, Müstair<br />
Manuel Manfredotti, Zuoz<br />
Marco Messer, La Punt<br />
3. Lehrjahr<br />
Noé Andina, Tschlin<br />
Duosch Bezzola, Zernez<br />
Jon Flurin Kienz, Ramosch<br />
Armando Perri, St. Moritz<br />
Andri Riatsch, Ardez<br />
4. Lehrjahr<br />
Angelo Buob, La Punt<br />
Alessio Mazzoni, Soazza<br />
Sebastian Raselli, Poschiavo<br />
Michele Rogantini, St. Moritz<br />
Andreia Zimmermann, Landquart<br />
Jahresberichte Team <strong>2005</strong><br />
9
Unter diesen Namen ist die schon<br />
seit 48 Jahren durchgeführte Frühjahresausstellung<br />
in der Kantonshauptstadt<br />
bekannt.<br />
Nach 1990 und 2000 ist die <strong>Lehrwerkstatt</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Schreiner</strong> <strong>2005</strong> das<br />
dritte Mal mit einem eigenen Stand<br />
dabei.<br />
Verfasst von<br />
Ernst Huber<br />
Geschäftsleiter<br />
Mit dem Ziel, den Bekanntheitsgrad<br />
unserer Ausbildungswerkstatt<br />
zu verbessern, sind wir ca.<br />
60‘000 Ausstellungsbesuchern<br />
gegenübergestanden.<br />
Da wir aber in Chur einen Ausstellungsplatz<br />
von 4 x 5 Metern<br />
und nicht das San Siro Stadion in<br />
Mailand gemietet haben und die<br />
Besucher auf 10 Tage verteilt in<br />
die Ausstellung kamen, konnten<br />
wir mit der Besetzung von jeweils<br />
2 Lehrlingen und einem <strong>Schreiner</strong><br />
unser Informationskonzept<br />
gut umsetzen.<br />
Somit wurden alle Lehrlinge<br />
und Mitarbeiter, das heisst unsere<br />
ganze Belegschaft von 26<br />
„Standbetreuern“ im Turnus eingesetzt<br />
und konnten ebenfalls<br />
ihre persönlichen Erfahrungen<br />
im Umgang mit Menschen sammeln.<br />
Hände, das war unser Thema.<br />
Was würde der <strong>Schreiner</strong> ohne<br />
seine Hände machen? Das Werbeschlagwort<br />
des <strong>Schreiner</strong>meisterverbands<br />
nennt sich ja<br />
„Der <strong>Schreiner</strong> ihr Macher“. Mit<br />
einer Fotogalerie von „<strong>Schreiner</strong>händen“<br />
bei der Arbeit, zu welchen<br />
auch die auf dem jeweiligen<br />
Bild eingesetzten Werkzeuge<br />
und Kleinmaschinen ausgestellt<br />
wurden, konnte der Besucher<br />
ein Teil der Vielfältigkeit unserer<br />
Tätigkeit sehen. Selber Hand anlegen<br />
konnten Klein und Gross<br />
an der Werkbank, einer überdimensionierten<br />
Hand von ca. 2<br />
Higa oder expoChur<br />
Meter Länge, und sich unter Instruktion<br />
der <strong>Lehrwerkstatt</strong>lehrlinge<br />
die eigene Hand anfertigen.<br />
Diese Hand ist so konstruiert,<br />
dass Einkaufszettel, Foto oder<br />
sonstige Papiere aufgehängt<br />
werden können. Versehen mit<br />
einem Doppelklebeband soll dieses<br />
kleine Besuchergeschenk an<br />
Kühlschrank, Türe oder wo auch<br />
immer geklebt werden und als<br />
Erinnerung an unseren Standbesuch<br />
dienen. Als Anweisunge an<br />
das Standpersonal galt: es geht<br />
keine Hand ohne www.lehrwerkstatt.ch-Stempel<br />
und <strong>Lehrwerkstatt</strong>-Flyer<br />
aus dem Stand.<br />
10
Täglich konnten wir über 400<br />
Hände mit Stempel und Flyer<br />
verschenken, was bis Ende der<br />
Messe eine Anzahl von ca. 4‘500<br />
ergab.<br />
Schlussendlich urteilten wir, dass<br />
die Ausstellung in Chur <strong>für</strong> unseren<br />
Betrieb gelungen ist. Leider<br />
kann eine genaue Rückmeldung<br />
nach solchen Veranstaltungen<br />
nicht erfasst werden.<br />
Kontinuierliche Werbung hilft<br />
aber. den Bekanntheitsgrad zu<br />
fördern, die Anzahl der Kundenkontakte<br />
zu erhöhen und <strong>für</strong> den<br />
Betrieb ein positives, sympathisches<br />
Image auszubauen.<br />
WIR WIR SIND DEIN PARTNER<br />
<strong>Engadiner</strong> <strong>Lehrwerkstatt</strong> <strong>für</strong> <strong>Schreiner</strong> <strong>für</strong> <strong>Schreiner</strong><br />
7503 7503 Samedan<br />
Tel. Tel. 081 081 852 852 58 59 58 59<br />
schreiner@lehrwerkstatt.ch<br />
www.lehrwerkstatt.ch<br />
11
Der Blues, einst die Musik der Sklavenarbeiter<br />
in den Baumwollplantagen<br />
der Louisiana, hat im Zuge<br />
seiner langen Entwicklung durch<br />
die Kontinente andere Musikstile<br />
wie den Jazz und den Rock’n Roll<br />
hervorgebracht. Noch heute vermag<br />
er in seiner einfachen Urform<br />
oder in Hip-Hop-Version die Herzen<br />
von Jung und Alt zu erreichen.<br />
12. bis 15. Januar 2006<br />
Eine Gruppe „Blues-wütiger“<br />
<strong>Engadiner</strong> unterstützen die Idee<br />
des in Samedan wohnhaften<br />
Romano Romizi, das Out of the<br />
Blue’s ins Leben zu rufen.<br />
Mit dem einzigartigen Konzept<br />
- einen Wettbewerb <strong>für</strong> Nachwuchsmusiker,<br />
den Auftritt von<br />
bekannten Künstlern und die<br />
Konzerträume an den Orten, die<br />
dem Ursprung dieser Musik entsprechen,<br />
also an den Orten, wo<br />
geschuftet wird und wo man sich<br />
die Hände dreckig macht - ist die<br />
Organisation aufgebaut.<br />
So wurde am Donnerstag 12.<br />
Januar 2006 die Maschinen- und<br />
Bankwerkstatt der <strong>Lehrwerkstatt</strong><br />
zu einem Konzertraum mit Bühne,<br />
Beleuchtung, Musikanlage<br />
sowie Ständen <strong>für</strong> Getränke und<br />
Essen umgebaut.<br />
1. Out of the Blue’s Samedan<br />
Das Konzert begann<br />
mit der Begrüssungsband<br />
BluesNETTwork,<br />
den Brüdern Clà und<br />
Jachen Nett aus dem<br />
Unterengadin. Die Musiker<br />
der Gruppen Bonus<br />
Track, Fabio Marza<br />
B. J und Amanda<br />
e la Banda bewiesen<br />
ihre Künste unter dem<br />
Wettbewerbsdruck,<br />
aus welchen durch eine fachkundige<br />
Jury am Schluss der<br />
Konzertreihe ein Siegerteam erkoren<br />
wurde. Als Special Guest<br />
des Abends hat die Fabio Treves<br />
Blues Band, welche zur Zeit die<br />
anerkannteste Bluesband in Italien<br />
ist, auch den allerletzten der<br />
grossen Schar Zuhörer in der<br />
<strong>Lehrwerkstatt</strong> mit dem Blues-<br />
Fieber und den dazugehörenden<br />
Tanzbewegungen inspiriert.<br />
Der 2. Blues-Abend fand in der<br />
Zimmerei A. Freund statt, der 3.<br />
Abend in der Druckerei Engadin<br />
Press und zum Abschluss am<br />
Sonntag wurde ein Blues umrahmter<br />
Gottesdienst in der Dorfkirche<br />
Samedan durchgeführt.<br />
Übrigens, das 2. Out of the<br />
Blue’s Samedan findet voraussichtlich<br />
vom 11. bis 14. Januar<br />
2007 statt.<br />
Weiteres unter:<br />
www.samedanblues.ch<br />
12
In diesem Jahresbericht können Sie<br />
eine Zusammenfassung unserer Reise<br />
nach London, welche wir vom 7.<br />
bis 10. April <strong>2005</strong> mit der ganzen Belegschaft<br />
unternommen haben, entnehmen.<br />
Der Londoner-Betriebsausflug war<br />
sehr speziell und kann auch nicht<br />
so schnell wiederholt werden. Dank<br />
dem vollen, oder anders gesagt, in<br />
den letzten Jahren nicht benutzten<br />
Trinkgeld-Kässeli, welches in diesem<br />
Bericht auch beschrieben ist, konnten<br />
wir mit einem um einiges grösseren<br />
Budget diese Reise Planen, ohne<br />
dass unsere Kontos zu stark belastet<br />
wurden.<br />
Mit spezifisch ausgesuchten Besichtigungen<br />
von verschiedenen Betrieben<br />
kann unseren Lehrlingen und Instruktoren<br />
ein Einblick in andere Arbeitsstätten<br />
ermöglicht werden.<br />
Einerseits sind solche Betriebsausflüge<br />
mit Kosten verbunden – andererseits<br />
kann von den gewonnenen<br />
Einsichten immer wieder viel profitiert<br />
werden. Ein weiterer wichtiger Faktor<br />
ist ebenfalls das Zusammensein ausserhalb<br />
des eigenen Betriebes, welches<br />
wesentlich zur Förderung der<br />
Teambildung beiträgt.<br />
Mit den jährlich durchgeführten Betriebsausflügen<br />
wurden nicht nur die<br />
uns eher vertrauten „hölzigen“ Betriebe<br />
sondern auch andere Berufsgattungen<br />
besichtigt.<br />
An dieser Stelle danken wir den Verantwortlichen<br />
und Mitarbeitern der Unternehmen, welche wir besichtigen<br />
konnten oder irgend einmal besichtigen<br />
können.<br />
Nachfolgend eine Auflistung der Firmen, Orte oder<br />
Tätigkeiten, welche wir seit 1990 sehen oder erleben<br />
durften.<br />
1990<br />
Mondo AG, Schrank- und Küchenfabrik, Kirchberg<br />
Jago-Werke, Span- und Tischlerplattenfabrik, Ermatingen<br />
Insel Mainau, Konstanz<br />
Pfahlbauerdorf, Unteruhldingen<br />
1991<br />
Riwag Türenfabrik, Art-Goldau<br />
<strong>Schreiner</strong>haus, Bürgenstock<br />
Freilichtmuseum Ballenberg, Brienz<br />
Verkehrsmuseum, Luzern<br />
Betriebsausflüge<br />
1992<br />
Lehrwerkstätte, Bern<br />
Schanzenpost, Bern<br />
Bundeshaus, Bern<br />
Schlauchbootfahrt Thun - Bern<br />
Holzmesse, Basel<br />
1993<br />
Feyco AG Lackfabrik, St. Margrethen<br />
Furnier- & Sägewerk, Lengwil<br />
Stuhlfabrik Dietiker, Stein am Rhein<br />
Naku Natursteine, Basadingen<br />
Rheinfall, Schaffhausen<br />
1994<br />
Toni Molkerei, Zürich<br />
Hawa Beschläge, Mettmenstetten<br />
<strong>Lehrwerkstatt</strong> <strong>für</strong> Möbelschreiner, Zürich<br />
Flughafen, Kloten<br />
Wilhelm Möbelfabrik, Thusis<br />
Gfeller AG, Landquart<br />
Sunsport Goods AG, Landquart<br />
Leitz GmbH, Landquart<br />
13
1995<br />
Kronospan Spanplattenfabrik, Menznau<br />
Stöckli Skifabrik, Malters<br />
Glasi, Hergiswil<br />
<strong>Schreiner</strong>haus, Bürgenstock<br />
Höllgrotten, Baar<br />
Higa, Chur<br />
Holzmesse, Basel<br />
1996<br />
Pfeiffer Holzleimwerk, Imst<br />
Skisprungschanze, Innsbruck<br />
Hoppe Beschlägefabrik, Laas<br />
Telser Türenfabrik, Burgeis<br />
1997<br />
Oertli Werkzeuge, Höri bei Bülach<br />
Furnierwerke Zürich, Regensdorf<br />
Hess Sperrholzplatten, Döttingen<br />
Schifferle Tisch- und Stuhlfabrik, Döttingen<br />
Canyoning Wolfsschlucht, Wolfenschiessen<br />
1998<br />
Opo Beschläge, Kloten<br />
Out in the Green, The Rolling Stones, Frauenfeld<br />
Sia Schleifmittel, Frauenfeld<br />
Armbrustschiessen, Neuwilen<br />
Pfahlbauerdorf, Unteruhldingen<br />
Holzmesse, Basel<br />
1999<br />
Riwag Türenfabrik, Art-Goldau<br />
Glasi, Hergiswil<br />
Hug Bäckerei, Littau<br />
Ebnöther Klebstoffe, Sempach<br />
Rigi-Kulm, Wanderung<br />
2000<br />
Kronospan MDF-Plattenfabrik, Menznau<br />
Kehrichtverbrennungsanlage, Horgen<br />
Röthlisberger <strong>Schreiner</strong>ei, Gümligen / Schüpbach<br />
<strong>Lehrwerkstatt</strong>, Bern<br />
USB Schärer Stahlmöbelfabrik, Münsingen<br />
Schlauchbootfahrt Thun - Bern<br />
2001<br />
Hilti Befestigungstechnik, Schaan<br />
Alno Küchenfabrik, D-Pfullendorf<br />
Blum Beschläge, Lehrlingsausbildung, Höchst<br />
Blum Beschläge, Beschlägeherstellung, Bregenz<br />
Wanderung, Brambrüesch<br />
Rodelbahn, Churwalden<br />
Holzmesse, Basel<br />
2002<br />
M-real Papierfabrik, Biberist<br />
Fachhochschule <strong>für</strong> die Holzwirtschaft, Biel<br />
Expo 02 Neuenburg<br />
Expo 02 Biel<br />
2003<br />
Kronospan Spanplattenfabrik, Menznau<br />
Stöckli Skifabrik, Malters<br />
Imax-Kino, Luzern<br />
Atomkraftwerk, Gösgen<br />
Zoo, Zürich<br />
2004<br />
Cms Spezialmaschinenfabrik, I-Zogno<br />
Tabu Furnierwerk, I-Cantu<br />
Möbelmesse, I-Mailand<br />
Holzmesse, Basel<br />
<strong>2005</strong><br />
U-Bahn-Kurs, London<br />
Grierson <strong>Schreiner</strong>ei, London<br />
Couls <strong>Schreiner</strong>ei, Cambridge<br />
Museum Mdme. Toussaut, London<br />
Kaufhaus Harrods, London<br />
Stadtbesichtigung, London<br />
14
Wohnung, Studio und Verkaufsraum;<br />
Aufstockung Betriebsgebäude<br />
Die erste Planung zum Erstellen einer<br />
Abwartwohnung erfolgte schon 1992.<br />
In einer Vorprojektvariante des Um-<br />
und Anbaus des Betriebsgebäudes<br />
war damals eine Wohnung geplant,<br />
auf die aber aus Kostengründen verzichtet<br />
werden musste.<br />
Die Investitionen (ca. Fr. 3.7 Mio.) des<br />
Um- und Anbaus, welcher dann 1993<br />
bis 1995 realisiert worden ist, waren<br />
immer noch hoch und Anfangs sehr<br />
belastend <strong>für</strong> die <strong>Lehrwerkstatt</strong>.<br />
Nach dem in den letzten Jahren<br />
Fremdgelder amortisiert werden<br />
konnten, ist man eine neue Projektierung<br />
mit Kostenschätzung<br />
angegangen.<br />
Das Ziel ist es, damit das Betriebsgebäude<br />
auch Nachts und<br />
am Wochenende beaufsichtigt<br />
wird, eine Abwartwohnung zu<br />
erstellen, welche auch mit den<br />
Abwartsleistungen des künftigen<br />
Mieters oder der Mieterfamilie zu<br />
einem angemessenen Zins abgegeben<br />
werden kann.<br />
Da die <strong>Lehrwerkstatt</strong> <strong>für</strong> <strong>Schreiner</strong><br />
individuelle Möbel und Innenausbauarbeiten<br />
fertigt, sind<br />
auch Kunden und Architekten zu<br />
Besprechungen im Hause, was<br />
unsererseits ein Ausstellungs-<br />
und Verkaufsraum erforderlich<br />
macht.<br />
Nach verschiedenen Projektvarianten<br />
ist der Bau einer 4 ½ Zimmer-Wohnung,<br />
ein Wohnstudio<br />
und ein Verkaufsraum als beste<br />
und auch finanzierbare Lösung<br />
hervorgegangen. Der Stiftungsrat<br />
hat an seiner ordentlichen Sitzung<br />
im März <strong>2005</strong> dem Investitionsbetrag<br />
von Fr. 750‘000.– einstimmig<br />
zugesagt. Somit konnte<br />
die genaue Planung und Arbeitsausschreibung<br />
der Aufstockung<br />
des Betriebsgebäudes über dem<br />
Erweiterungs-Bau<br />
Maschinenraum in Auftrag gegeben<br />
werden. Das anfängliche Ziel<br />
war, den Rohbau bis November<br />
zu erstellen. Der Innenausbau<br />
welcher logischerweise durch die<br />
<strong>Lehrwerkstatt</strong> ausgeführt wird,<br />
sollte in den eher mit Aufträgen<br />
schwächer ausgelasteten Wintermonaten<br />
von Januar bis März<br />
erfolgen. Diese Termine mussten<br />
jedoch geschoben werden. Neu<br />
ist der Baubeginn auf den Mai<br />
2006 sowie der Fertigstellungstermin<br />
auf den November 2006<br />
festgelegt worden.<br />
15
Vom Berner Zibelemärit ins<br />
Engadin . . .<br />
Verfasst von<br />
Anne Gerber<br />
Buchhaltung<br />
In einer Plastiktüte eingeschlossen<br />
sitze ich mit Tausenden<br />
anderen runden, aus farbigem<br />
Papier gestanzten Kollegen.<br />
Es ist der 28. November <strong>2005</strong>,<br />
4.00 Uhr in der Früh, Zibelemärit<br />
in Bern. In unserem Gefängnis,<br />
den Plastiktüten, liegen wir<br />
in Kartonschachteln, welche ein<br />
Herr rund um sich aufgestapelt<br />
hat. Er verkauft uns an die Frühaufsteher<br />
des Zibelemärit. Die<br />
Schachtel, in der ich eingepackt<br />
bin, ist noch nicht geöffnet. Ich<br />
spüre jedoch, dass es draussen<br />
kalt ist, vernehme immer mehr<br />
Stimmen. Aha, unsere Schachtel<br />
wird aufgerissen. Meine Plastiktüte<br />
liegt zuoberst und ich erspähe<br />
in der noch dunklen Nacht<br />
Schneeflocken, die um die Wette<br />
tanzen. Zibelemärit im Schneegestöber.<br />
Eine Gruppe junger Mädchen<br />
deckt sich mit Konfetti ein und<br />
schwupps - auch meine Tüte<br />
wird ergriffen und an eines der<br />
Mädchen verkauft. Forsch nimmt<br />
sie die Tüte Konfetti und steckt<br />
sie in ihre Handtasche. Uui,<br />
Mädchen, herrscht da eine Unordnung!<br />
Natel, Lippenstift, Taschentücher,<br />
Kaugummi, Agenda<br />
… alles liegt kreuz und quer.<br />
Fröhlich quasselnd schlendern<br />
die Mädchen durch die vielen<br />
Stände mit Zwiebeln, Knoblauch<br />
und vorweihnachtlicher Dekoration.<br />
Anscheinend haben sie<br />
genug von den Zwiebeln. Die<br />
Plastiktüte, in welcher ich rumliege,<br />
wird aufgerissen. Eine<br />
Handvoll Konfetti wird gepackt.<br />
Glück gehabt, mich hat es noch<br />
nicht erwischt. Die Mädchen tönen<br />
ganz vergnügt. Es scheint<br />
ihnen richtig Spass zu machen,<br />
den ahnungslos vorbeigehenden<br />
Leuten eine Handvoll Konfetti<br />
ins Gesicht zu schmeissen. Die<br />
Hand kommt wieder in die Tüte,<br />
eine nächste Ladung wird präpariert.<br />
Nun erwischt es auch mich.<br />
Meine Kollegen und ich werden<br />
von der Mädchenhand fest umklammert.<br />
Das Mädchen hat ihr<br />
nächstes Opfer ins Auge gefasst<br />
und schwupps werden auch wir<br />
durch die Luft geschleudert. Zum<br />
Glück kann uns niemand hören.<br />
Wir schreien, als es uns durch die<br />
Luft wirbelt und wir rufen einander<br />
„gute Reise“ zu. Ich setze zur<br />
Landung an. Mein Ziel die graue<br />
Haarpracht eines Herrn, welcher<br />
mit zwei Damen unterwegs ist.<br />
Er scheint sich nicht sonderlich<br />
über die Konfetti-Attacke der<br />
Teenies zu freuen. Klebrige Angelegenheit,<br />
mein Landeplatz!<br />
Der Herr hat sich wohl am frühen<br />
Morgen Gel ins Haar geschmiert,<br />
das sich nun mit den vom Himmel<br />
tanzenden Schneeflocken<br />
Reise eines Konfettis<br />
vermischt. Irgendwie ist es unangenehm<br />
und glitschig. Er schüttelt<br />
den Kopf und streift sich mit<br />
der Hand durchs Haar, um uns<br />
bunten Dinger los zu werden.<br />
Wunderbar, die Gel-Schnee-<br />
Kombination hält uns fest und<br />
nur wenige meiner Kollegen fallen<br />
zu Boden. Ich habe es mir<br />
auf dem Kopf des Herrn bequem<br />
gemacht und schaue dem lustigen<br />
Treiben des Zibelemärits zu.<br />
Langsam wird es Tag. Das Trio,<br />
bei welchem ich gelandet bin,<br />
entscheidet sich, einen warmen<br />
Kaffee trinken zu gehen. Schneller<br />
gesagt als getan. Die Beizen<br />
sind überfüllt. Offenbar müssen<br />
sich auch noch viele andere Leute<br />
aufwärmen. Endlich, im Starbuck<br />
finden sie einen Platz. Ich<br />
geniesse es, <strong>für</strong> ein paar Minuten<br />
an der Wärme zu sein. Kaffee wird<br />
geschlürft und Croissants werden<br />
gegessen. Meine Kollegen<br />
und ich müssen lachen auf dem<br />
Kopf des Herrn. Es tönt lustig,<br />
wenn er kaut und schlürft. Nun<br />
gut, schon bald gehts wieder ab<br />
in die Kälte. Wusch, wieder eine<br />
Attacke und weitere bunte Kollegen<br />
landen auf dem Kopf des<br />
Herrn. Wir begrüssen sie freundlich<br />
und wir werden weiter durch<br />
den Zibelemärit spaziert.<br />
16
Langsam wird unser Trio müde<br />
und sie beschliessen, nach Hause<br />
zu gehen. Es ist kurz nach<br />
10 Uhr, als sich ihre Wege am<br />
Bahnhof trennen. Mein Wirt und<br />
seine Begleitung steigen in den<br />
Zug in Richtung Berner Oberland.<br />
Im Zug werden Jacke und Schal<br />
ausgezogen, der Rucksack mit<br />
den Einkäufen geöffnet. Die Zibeletrütschen<br />
werden ausgepackt,<br />
auf dem Sitz ausgebreitet und<br />
ihren Endempfängern zugeteilt.<br />
Die grosse mit den roten Zwiebeln<br />
wollen die beiden behalten,<br />
die kleine ist <strong>für</strong> Niklaus und die<br />
Eschalotten wollen sie seiner<br />
Mutter bringen. Danach wird alles<br />
wieder eingepackt. Es wird warm<br />
im Zug. Der Herr streift sich den<br />
Pulli über den Kopf. Mein Verhängnis!<br />
Ich falle vom Kopf runter.<br />
Auweja, bitte nicht auf den<br />
Boden, denn der ist schmutzig.<br />
Viele meiner Kollegen liegen da<br />
schon halbtot und zertrampelt.<br />
Nein, nein bitte nicht! Huch, bin<br />
ich erleichtert, als ich auf dem<br />
Oberschenkel des Herrn liegen<br />
bleibe. Die Jeans, die er trägt,<br />
bietet jedoch nicht viel Halt und<br />
ich kämpfe damit, nicht runterzurutschen.<br />
Päng, fast werde ich<br />
vom Rucksack, den er sich auf<br />
seinen Schoss stellt, erdrückt.<br />
Ah, er scheint Durst zu haben.<br />
Aus dem Aussenfach ergreift er<br />
sich die Wasserflasche, nimmt<br />
einen Schluck, klemmt die Flasche<br />
dann zwischen die Beine,<br />
damit er den Rucksack wieder<br />
wegstellen kann. Meine Chance!<br />
Denn die Flasche ist ebenfalls<br />
nass vom Schneetreiben<br />
draussen. Ich rutsche langsam<br />
runter und bleibe an der Flasche<br />
kleben. Meine Rettung vor<br />
dem schmutzigen Boden? Bitte,<br />
bitte. Die weibliche Begleitung<br />
des Herrn nimmt ebenfalls einen<br />
Schluck Wasser. Sie scheint sich<br />
an mir zu stören und versucht,<br />
mich von der Flasche wegzubugsieren.<br />
Hartnäckig bleibe ich<br />
kleben, bis sie aufgibt und die<br />
Flasche wieder ins Seitenfach<br />
des Rucksackes drückt. Im Netz<br />
des Seitenfaches bleibe ich hän-<br />
gen, verhadere mich in den Maschen.<br />
Ich erspähe zwei meiner<br />
Konfetti-Kollegen. Sie erzählen<br />
mir, dass sie gleich von Anfang<br />
hier gelandet seien und es hier<br />
äusserst angenehm und lustig<br />
sei, da man vieles beobachten<br />
könne und die Gefahr, auf den<br />
Boden zu fallen, gleich null sei.<br />
Da bin ich aber erleichtert. Ja,<br />
nun sitzen wir drei Konfetti also<br />
noch immer im Aussenfach dieses<br />
Rucksacks. Einen Tag nach<br />
dem Zibelemärit sind die beiden<br />
ins Engadin gefahren, wo sie<br />
wohnen. Kalt ist es hier oben,<br />
aber schön. Wir drei werden oft<br />
spazieren geführt und zum Sport<br />
mitgenommen. Die Langlaufloipen<br />
gefallen uns gut, und wenn<br />
die beiden Schneeschuh laufen<br />
gehen, freuen wir uns immer besonders.<br />
Schon viele Hügel im<br />
Engadin haben wir mit ihnen erklommen<br />
und den Sonnenschein<br />
genossen. Ganz fest hoffen wir<br />
drei bunten Kollegen, dass wir<br />
noch lange, lange im Aussenfachnetz<br />
hängen bleiben.<br />
17
Wir leben hier im Engadin schon in<br />
einer reichen Sprachenwelt, wohl<br />
kaum irgendwo in der Schweiz<br />
werden verschiedene Sprachen<br />
so selbstverständlich nebeneinander<br />
gesprochen wie hier. Der<br />
Ur-<strong>Engadiner</strong> spricht Romanisch<br />
und nebenbei auch noch italienisch<br />
und deutsch. Auf der Baustelle wird<br />
italienisch, portugiesisch, jugoslawisch<br />
oder sonst was gesprochen.<br />
Sprachen haben mich erst nach<br />
Verfasst von<br />
Remo Püntener<br />
Produktionsleiter<br />
der Schule zu interessieren begonnen,<br />
da ich als richtiger Innerschweizer<br />
einsprachig (mit<br />
ürnerdytsch) aufgewachsen bin,<br />
bestand keine Notwendigkeit<br />
sich etwas anderes anzueignen.<br />
Wobei ich zu meiner Schande<br />
auch sagen muss, dass ich <strong>für</strong><br />
Schulfranzösisch und -englisch<br />
nicht zu motivieren war: Lag es<br />
an mir oder an den Lehrern?<br />
Ich weiss es heute nicht mehr,<br />
obwohl ich eher auf das zweite<br />
tippe.<br />
Jedenfalls ist dies nach der<br />
Schule dann irgendwie anders<br />
geworden. Ich ging nach Irland<br />
und einige Jahre später nach<br />
Südamerika und habe dort einige<br />
Brocken der Sprache mitbekommen<br />
und durch diese auch<br />
die Kultur kennengelernt,<br />
Danach hat es mich ins Engadin<br />
verschlagen. Ich erinnere mich<br />
noch sehr gut - es war wohl in<br />
den ersten Monaten in der <strong>Lehrwerkstatt</strong><br />
bei einer Aufrichtfeier<br />
- wie an meinem Tisch ein Gespräch<br />
abwechselnd in romanisch<br />
und deutsch gesprochen<br />
wurde. Ich habe nur die Hälfte<br />
verstanden.<br />
Noch schlimmer erging es mir auf<br />
der Baustelle: einen Maler, Elektriker<br />
oder Maurer etwas zu fragen<br />
oder ihm etwas mitzuteilen,<br />
stellte sich als Herausforderung<br />
heraus, bei der ich nicht immer<br />
wusste in welche Richtung das<br />
Ganze gehen würde. Im Engadin<br />
ist nicht romanisch die Bausprache<br />
sondern italienisch.<br />
Nach einiger Zeit oder besser<br />
gesagt einigen Patzern fing ich<br />
an, italienisch zu lernen. Leider<br />
habe ich nicht die Voraussetzung<br />
wie etwa unsere Lehrlinge, dass<br />
ich das so nebenbei einfach mitbekomme.<br />
Wörtchen üben, Italienischstunden<br />
besuchen, nochmals<br />
Wörtchen üben, diese auf<br />
dem Bau dann anwenden und<br />
dabei ins Fettnäpfchen treten,<br />
wieder Wörtchen üben usw......<br />
Jedenfalls geht es in der Zwischenzeit<br />
schon ein bisschen<br />
besser, und es macht sich so<br />
auch auf der Baustelle sprichwörtlich<br />
ein Fenster auf, bei der<br />
man die Möglichkeit hat, sich mit<br />
den andern zu verständigen und<br />
nicht nur Ja oder Nein zu sagen.<br />
Dies ist bei nur italienisch - sprachigen<br />
Kunden von besonderer<br />
Bedeutung, diese haben meist<br />
genaue Vorstellungen, wie ihr<br />
Möbel oder Innenausbau aussehen<br />
soll. Bei einigen tritt dann<br />
auch noch eine Innenarchitektin<br />
auf den Plan, die mit Fachjargon-<br />
Wörtern nur so um sich wirft.<br />
Sprache (k)eine Barriere<br />
Dann ist dann <strong>für</strong> mich Feierabend,<br />
in einem solchen Moment<br />
greife ich auf unsere Lehrlinge<br />
zurück, die aus dem Puschlav,<br />
Bergell oder Engadin stammen<br />
und Italienisch als Muttersprache,<br />
Zweit- oder Drittsprache<br />
besser beherrschen, als ich es<br />
wohl je fertig bringen werde. Am<br />
Ende ist es dann sehr wichtig, ob<br />
der Kunde nun ein Möbel erhält,<br />
das geschliffen, gebürstet und<br />
matt gewachst ist oder nur geschliffen<br />
und gewachst.<br />
Jedenfall ist es immer wieder eine<br />
echte Herausforderung, sich damit<br />
auseinander zu setzen. Wir<br />
haben hier die grosse Möglichkeit,<br />
verschiedene Sprachen zu<br />
lernen, ohne einen Schritt aus<br />
dem Dorf zu machen. Ich finde,<br />
dies ist eine einmalige Gelegenheit,<br />
die man sich nicht entgehen<br />
lassen sollte.<br />
18
Im vergangenen Arbeitsjahr durfte<br />
die <strong>Lehrwerkstatt</strong> unterschiedliche<br />
schöne Wohnungen ausbauen.<br />
Eine davon war der Wohnungsausbau<br />
„Geiger“. Es war eine sehr<br />
schöne und anspruchsvolle Arbeit,<br />
die Zeit drängte jedoch, da bald<br />
Weihnachten vor der Türe stand.<br />
Verfasst von<br />
Flurin Derungs<br />
Instruktor<br />
Anfangs November habe ich mit<br />
der Produktion der Türen begonnen.<br />
Ziemlich schnell wurde mir<br />
klar, dass es nicht nur eine anspruchsvolle,<br />
sondern auch zetiintensive<br />
Arbeit ist.<br />
Die ganze Wohnung war aus<br />
Eiche 2.4 mm furniert und alle<br />
26 cm war ein Chromstahlfilet<br />
quer bündig eingefräst. Das ergab<br />
über die ganze Raumhöhe<br />
9 Filets, und die mussten über<br />
Schränke, Türen, Küche usw.<br />
übereinstimmen, das heisst, auf<br />
der gleichen Höhe sein.<br />
Das Parkett <strong>für</strong> 3 Zimmer (Inkl.<br />
Badzimmer) haben wir selber<br />
hergestellt, damit wir überall das<br />
gleiche Furnier (Farbe Aufbau)<br />
hatten.<br />
Mitte November kamen 3 Lehrlinge<br />
dazu und die Produktion<br />
konnte nun so richtig beginnen.<br />
Jetzt war das Wichtigste<br />
eine gute Arbeitseinteilung, um<br />
so wenig Fehler wie möglich zu<br />
machen, da die Zeit, wie bereits<br />
erwähnt, sehr knapp war!<br />
Montagebeginn war auf den 9.<br />
Dezember angesetzt. Uns blieben<br />
knapp vier Wochen, um es<br />
in der Werkstatt herzustellen und<br />
knapp zwei Wochen, um es zu<br />
montieren.<br />
Hier einige Bilder vom Ausbau:<br />
Ausbau einer Designerwohnung<br />
Zimmer<br />
Kinderzimmerschrank und Elternzimmerschrank mit Wand und<br />
Türe. Schrank innen schwarz. Filet auf CNC Maschine gefräst<br />
und mit Doppelklebeband befestigt.<br />
Hergestellt von Sebastian, 4. Lehrjahr.<br />
Parkettboden MDF furniert.<br />
Hergestellt von Manuel, 2. Lehrjahr.<br />
19
Am 23. Dezember <strong>2005</strong>, nach einer<br />
noch intensiveren letzten Woche mit<br />
noch mehr Leuten (Putzpersonal,<br />
Elektriker, Maler, Sanitär…) konnte<br />
der Wohnungsschlüssel übergeben<br />
werden.<br />
Ich bin überzeugt, jeder von uns, der<br />
an diesem Auftrag mitgearbeitet hat,<br />
hatte Momente mit Gedanken wie:<br />
„Schaffemer das no!“ oder „Scheisse,<br />
das wird knapp!“<br />
Unser Motto: „Schlussendlich schaffen<br />
wir <strong>Schreiner</strong> alles!“<br />
Küche<br />
Küche mit Kochinsel und<br />
Chromstahlabdeckung.<br />
Hergestellt von Andreia,<br />
4. Lehrjahr.<br />
Badzimmer<br />
Badzimmermöbel<br />
und Badewannenverkleidung.<br />
Ausführung auch<br />
Eiche furniert mit<br />
Chromstahlfilet und<br />
Chromstahlgriffen.<br />
Hergestellt von<br />
Alessio, 4. Lehrjahr.<br />
Garderobe<br />
Hergestellt von Andreia,<br />
4. Lehrjahr.<br />
Wohnzimmer<br />
Links Schiebtüre. Hergestellt von Flurin. Rechts Einbauschrank.<br />
Hergestellt von Duosch, 3. Lehrjahr.<br />
20
Ist die Abgabe von Trinkgeldern<br />
an den Handwerker ein Thema?<br />
Darüber wird in der <strong>Lehrwerkstatt</strong><br />
eigentlich nie gesprochen, es sei<br />
denn, ein Kunde spendiert ein Nötli<br />
in die dazu geschreinerte Firmenkasse.<br />
Verfasst von<br />
Heinz Blatter<br />
Instruktor<br />
Um so mehr reizt es mich, über<br />
dieses Thema zu schreiben.<br />
Vielleicht wird nicht darüber gesprochen,<br />
weil es nicht üblich ist,<br />
daß der Kunde dem <strong>Schreiner</strong><br />
nach getaner Arbeit ein Trinkgeld<br />
entrichtet. Vielleicht wird nicht<br />
darüber gesprochen, weil der<br />
eine oder der andere Arbeitskollege<br />
bei diesen Gegebenheiten<br />
auch bereit gewesen wäre, diesen<br />
Auftrag auszuführen.<br />
Wann und von wem werden<br />
Trinkgelder entrichtet?<br />
Das kommt ganz auf die Situation<br />
drauf an. Manchmal ist es so,<br />
daß der <strong>Schreiner</strong> den Kunden<br />
<strong>für</strong> kleine bis mittelgroße Aufträge<br />
überhaupt nicht zu Gesicht<br />
bekommt wenn die Arbeiten zum<br />
Beispiel in einer Zweitwohnung<br />
während der Abwesenheit des<br />
Besitzers stattfinden. Da fließt<br />
natürlich nichts, es wird nicht<br />
bekannt, ob die Arbeiten die<br />
Kundschaft erfreuen. Bei großen<br />
Aufträgen, z.B. bei einem ganzen<br />
Wohnungsausbau, nimmt<br />
sich der Kunde ab und zu Zeit<br />
<strong>für</strong> einen Augenschein. Da kann<br />
es vorkommen, wenn die Kundschaft<br />
von den Arbeiten überzeugt<br />
ist, daß etwas abgegeben<br />
wird.<br />
Finden die Arbeiten in<br />
einer bewohnten Wohnung<br />
statt, so offeriert<br />
die Kundschaft vielleicht<br />
etwas zu trinken<br />
oder die Älteren sogar<br />
einen währschaften<br />
Znüni. „Je wohlhabender<br />
die Bauherrschaft,<br />
um so größer<br />
sind die Aussichten<br />
<strong>für</strong> Trinkgeld.“ Dieser<br />
Satz stimmt überhaupt<br />
nicht. Es sind eher die<br />
einfacheren und vor<br />
allem die freundlichen<br />
und netten Leute, die ein Trinkgeld<br />
ausschütten. Aber natürlich<br />
nicht umsonst, nur wenn der Kunde<br />
fachlich und zuvorkommend<br />
bedient worden ist, manchmal<br />
<strong>für</strong> zusätzliche Leistungen oder<br />
Leistungen, die nicht ohnehin<br />
selbstverständlich sind.<br />
In welcher Höhe und in<br />
welchen Formen werden die<br />
Trinkgelder abgegeben?<br />
Die Höhe geht von gar nichts aus<br />
und ist nach oben offen, wobei<br />
ein Zusammenhang mit der Größe<br />
der Arbeit festzustellen ist. Es<br />
gibt aber verschiedene Formen<br />
von Trinkgeldern, denn Trinkgeld<br />
muß nicht Bargeld sein. So<br />
Trinkgeld<br />
habe ich auch schon einen persönlichen<br />
Gutschein von einem<br />
Sportfachgeschäft erhalten. Einige<br />
Kunden wissen anscheinend,<br />
daß hobeln, fräsen und Werkzeug<br />
schleppen Hunger macht;<br />
so haben uns auf dem Znünitisch<br />
auch schon Birnbrote, Gottlieber-Hüppen,<br />
selbst gebackene<br />
Weihnachtsguetzli oder Nusstorten<br />
erwartet. Auch die Teilnahme<br />
an einer Aufrichtfeier ist ein<br />
Geschenk der Bauherrschaft.<br />
Oder einmal, bei einem grossen<br />
Wohnungsausbau, hat die Kundschaft<br />
die gesamte Belegschaft<br />
(25 Personen) der <strong>Lehrwerkstatt</strong><br />
zu einem gemütlichen Nachtessen<br />
eingeladen. Ab und zu darf<br />
ich auch eine Flasche Wein nach<br />
Hause tragen.<br />
21
Ein ganz besonderes<br />
Geschenk<br />
Ein ganz besonderes Geschenk<br />
durfte ich im vergangenen Sommer<br />
einlösen: Ueli Frey hat mich<br />
mit der ganzen Familie auf die<br />
Alp Munt, welche direkt über<br />
der Waldgrenze oberhalb Samedan<br />
liegt, eingeladen. Ueli ist 80<br />
Jahre alt und verbringt mehrere<br />
Wochen im Sommer an einem<br />
Stück auf der Alp in seiner einfachen<br />
Hütte. Er verwöhnte uns<br />
an diesem Tag mit grilliertem<br />
Fleisch, das er selber auf seinem<br />
einfachen Grill im Freien zubereitete.<br />
Weil sich das Wetter eher<br />
von der garstigen Seite zeigte,<br />
hat Ueli die Temperatur in seiner<br />
Behausung auf eine wohlige<br />
Wärme gebracht. Von der zierlichen<br />
Hütte brauchte ich kein<br />
Foto zu machen. Ueli erzählte<br />
uns von seiner Fähigkeit, wie er<br />
Landschaften mit verschiedenen<br />
Bleistiften darstellen kann<br />
und drückte uns eine Karte in die<br />
Hände, wo nebst seiner Hütte<br />
auch die grandiose Aussicht mit<br />
allen Einzelheiten und Schatten<br />
so dargestellt sind, wie sie in<br />
Wirklichkeit erscheinen.<br />
Dieser Tag bleibt in bester Erinnerung,<br />
ein „Trinkgeld“ also,<br />
das nicht sofort vergessen geht.<br />
Umso mehr, wenn man weiss,<br />
dass vom Verdienen bis zum<br />
Einlösen fast ein ganzes Jahr<br />
verstrichen ist.<br />
Anders sind die Einlagen in die<br />
Firmenkasse - diese sind nach<br />
2 Tagen wieder vergessen. Das<br />
heißt aber nicht, daß diese weniger<br />
wert sind. Schließlich durfte<br />
die ganze <strong>Lehrwerkstatt</strong> im vergangenen<br />
Frühjahr eine 4-tägige<br />
Reise nach London unternehmen.<br />
Dazu wurde die Kasse nach<br />
einigen Jahren geleert. Von welchen<br />
Kunden all diese Einlagen<br />
stammten, mit welchen Arbeiten<br />
diese Reise verdient wurde, das<br />
ist aber längst vergessen. Im<br />
großen und ganzen dürfen wir<br />
von der <strong>Lehrwerkstatt</strong> zufrieden<br />
sein mit den einkassierten Trinkgeldern.<br />
Woran das wohl liegen<br />
mag? Haben wir fast nur nette,<br />
zufriedene Kundschaft? Oder<br />
sind unsere Arbeiten meistens so<br />
perfekt, daß sie auch noch etwas<br />
Zusätzliches Wert sind?<br />
22
Seit ich anfangs August <strong>2005</strong> bei<br />
der <strong>Lehrwerkstatt</strong> im Engadin angefangen<br />
habe, sind bis Jahresende<br />
vier Monate vergangen. Davon<br />
war ich zweieinhalb Monate mit<br />
dem Wohnungsausbau bei Quaini<br />
beschäftigt.<br />
Dabei wurde mir deutlich, wie sich<br />
die Herausforderung auf der Baustelle<br />
mit der in einem Blasmusikverein<br />
mit einem Wettkampfstück<br />
gleicht.<br />
Verfasst von<br />
Niklaus Kern<br />
Instruktor<br />
Am Anfang hat man Pläne, einzelne<br />
fertige Stücke und einen<br />
hohlen Raum. Das Handwerk<br />
<strong>Schreiner</strong> hat man auch gelernt,<br />
aber es wird bald klar, es reicht<br />
nicht nur mit dem Gelernten zu<br />
arbeiten. Die fertige Wohnung<br />
sollte etwas Aussergewöhnliches<br />
werden und die Arbeiten<br />
sind dem entsprechend auch so.<br />
Man hat noch nicht den völligen<br />
Überblick, der Auftrag ist viel zu<br />
gross, komplex und nicht ohne<br />
Überraschungen.<br />
Wir fangen an Wände zu stellen.<br />
Die Arbeit wird unterteilt und es<br />
nimmt Form an. Nach den ersten<br />
Wänden wird das Vorgehen<br />
leichter ersichtlich, jedoch immer<br />
wieder von anderen Faktoren zu-<br />
rückgehalten. Man wird gezwungen,<br />
die Arbeit in einen anderen<br />
Raum zu verlegen, ohne die zurückgelassene<br />
Arbeit aus den<br />
Augen zu verlieren.<br />
Es gibt dabei Tage, da geht<br />
nichts. Es gäbe überall zu tun.<br />
Aber man muss andere Dinge<br />
in der Werkstatt oder in der<br />
Nachbarswohnung erledigen.<br />
Oder überall ist man blockiert,<br />
Material fehlt, Installationen von<br />
anderen Handwerkern sind noch<br />
nicht gemacht, dürfen nicht verbaut<br />
werden oder gewisse Details<br />
sind noch nicht bis ins Detail<br />
abgesprochen worden. Man<br />
lernt jedoch schnell, diese Tage<br />
als Vorbereitungstage zu nutzen,<br />
Übersicht oder Ordnung zu<br />
<strong>Schreiner</strong> ist Musik<br />
schaffen, Details zu klären, Material<br />
zu beschaffen und kleine Vorbereitungsarbeiten<br />
zu erledigen.<br />
Da gibt es nachher auch wieder<br />
Tage, „do riglet’s nur no“.<br />
An einigen Orten zeichnet sich<br />
ein Ende ab. Man versucht dort<br />
abzuschliessen. Das befreit, gibt<br />
Schwung und Sicherheit, das<br />
grosse Ziel zu erreichen.<br />
Die letzten Tage auf der Baustelle<br />
steht man unter Zeitdruck. Die<br />
Tage werden länger. Ein Aussenstehender<br />
denkt, jetzt geben sie<br />
auf der Baustelle mehr als zuvor.<br />
Sie gehen an die Grenzen ihrer<br />
Kräfte und Nerven. Jedoch, wenn<br />
man von Anfang an dabei war,<br />
wird einem klar, dass die letzten<br />
Tage auf der Baustelle die intensivsten,<br />
wichtigsten, erlebnisreichsten,<br />
befriedigendsten oder<br />
überhaupt die schönsten sind.<br />
Man weiss nicht, wie es dem<br />
Kunden wirklich gefällt, aber man<br />
weiss, es ist etwas entstanden,<br />
auf das man stolz sein kann. Es<br />
ist ein Ziel erreicht.<br />
Und wenn der Bauherr zufrieden<br />
ist und Freude zeigt, hat man die<br />
Bestätigung erhalten.<br />
Und deshalb sind die letzten<br />
Tage der Herausforderung die<br />
Wichtigsten, weil sie über das<br />
Verlangen zu einer Nächsten entscheiden.<br />
23
Es werden die Notenblätter verteilt.<br />
Das Instrument in der Hand<br />
hat man zu beherrschen gelernt.<br />
Die Noten sind auch nur Ganze<br />
bis Sechzehntel Notenwerte<br />
und die Pausen sind nicht unbekannt.<br />
Aber man hört dennoch keine<br />
Musik aus dem Notenbild, denn<br />
es ist völlig neu und unübersichtlich.<br />
Es werden am Anfang Noten<br />
aneinandergereiht und dabei die<br />
Pausen am richtigen Ort gehalten.<br />
Man merkt, das Musikstück<br />
ist unterteilt, hat verschiedene<br />
Themen. Es gibt Stellen, da ist<br />
im ersten Moment die Suche<br />
nach Musik erfolglos. Es wird zu<br />
einfach verständlicheren Themen<br />
gewechselt. Es entsteht Musik.<br />
Die schwierigen Stellen müssen<br />
auch eingeübt werden. Da gibt<br />
es Proben, da geht nichts. Ein Teil<br />
der Bläser hat es begriffen, aber<br />
der andere kommt nicht weiter.<br />
Die Musik erklingt nur, wenn alle<br />
wissen wie sie tönt. Nach dieser<br />
Probe wissen wenigstens wieder<br />
alle: man muss zuhause üben.<br />
Danach folgen meistens wieder<br />
Proben, „do riglet’s nur no“.<br />
Man hat das Stück noch nie ganz<br />
durchgespielt. Aber die einzelnen<br />
Teile des Stücks tönen schon<br />
nach Musik. Es wird versucht,<br />
sie aneinander zu reihen.<br />
Es muss noch stark gefeilt werden<br />
am Stück. Der Musikwettbewerb<br />
ist schon bald in Reichweite.<br />
Es wird intensiv geübt<br />
und Zusatzproben werden eingeschaltet.<br />
Manch einem wird<br />
das Hobby fast zur Belastung.<br />
Es wird kritisiert, verbessert, abgetauscht<br />
und gestrichen. Das<br />
Stück wurde das erste Mal ohne<br />
Unterbruch durchgespielt. Es<br />
wird angefangen zu musizieren.<br />
Die Themen werden ersichtlich,<br />
es harmoniert, tönt gut. Vielleicht<br />
erkennt die Jury nicht die Musik,<br />
welche sie sich vorstellt. Aber die<br />
Freude macht sich breit, das Musikstück<br />
vortragen zu dürfen.<br />
Ist nun der Vortrag gelungen,<br />
freut man sich, das vorher verachtete<br />
Stück bei der nächsten<br />
Gelegenheit wieder aufzuführen.<br />
Die Herausforderung kann stärken.<br />
24
Remo zeigte uns die Zeichnungen<br />
– ich staunte, denn die Räume stehen<br />
alle nicht symetrisch im Raum.<br />
Auch die Ansichten mit den Fenstern<br />
waren sehr speziell; es sah wie<br />
eine Farbmusterkarte aus.<br />
Verfasst von<br />
Bruno Baumann<br />
Instruktor<br />
Der ganze Innenausbau besteht<br />
aus Lärchen- und Fichtenholz.<br />
Die Fensterverkleidungen werden<br />
in verschiedenen Farben gebeizt<br />
sein.<br />
Die ganzen Wände und Möbel<br />
wurden in der Werkstatt hergestellt.<br />
Alle sichtbaren Wände,<br />
Schrank- und Türen mussten mit<br />
horizontal durchlaufendem Täfer<br />
hergestellt werden. Nachdem<br />
das Täfer hergestellt und zusammengeleimt<br />
war, entstanden<br />
die Wandelemente. Das längste<br />
Wandelement war ca. 7 m lang.<br />
In der Höhe mussten zwei Teile<br />
gemacht werden, damit wir mit<br />
den Elementen in die Wohnung<br />
kamen. Im ganzen waren es ca.<br />
40 Elemente.<br />
Auf der Plattenfräse haben<br />
wir jedes einzelne Element auf<br />
die gewünschte Grösse zugeschnitten.<br />
Beim Ausschneiden<br />
der Schrankfronten und Türen<br />
mussten wir auf den Millimeter<br />
genau arbeiten. Die Schränke<br />
(Boden, Deckel, Seitenwände<br />
und Rückwände) wurden bereits<br />
produziert. Damit die Türen und<br />
die Schränke aufeinander passten,<br />
mussten alle Millimeterarbeit<br />
leisten.<br />
Eine nicht alltägliche Wohnung<br />
Der Grundriss der Wohnung ist<br />
rechteckig und hat eine Fläche<br />
von ca. 100 m 2 .<br />
Die Zimmer kamen nicht gerade<br />
sondern schräg in den Raum.<br />
Damit wir Anhaltspunkte <strong>für</strong> die<br />
Wände bekamen, legten wir<br />
Spanplatten auf den Boden die<br />
die Grösse der Zimmer hatten.<br />
Damit die Wände befestigt werden<br />
konnten, stellten wir eine<br />
Lattenkonstruktion auf. Jetzt<br />
konnten wir die Wände und<br />
Schränke montieren. Die Wände<br />
und Schränke sind montiert; so<br />
konnten wir in den Zimmern die<br />
Decken und Böden verlegen. Im<br />
Wohnbereich gab es eine Gipsdecke<br />
und der Boden wurde aus<br />
Lärchenaltholz hergestellt.<br />
25
Das Grobe der Wohnung stand;<br />
so konnten wir uns an die Fensterverkleidungen<br />
wagen. Damit<br />
nicht alles Naturholz war, hatten<br />
wir den Auftrag, die Fensterverkleidung<br />
in verschiedenen Farben<br />
zu beizen.<br />
Da die Wände nicht parallel<br />
zum Fenster verliefen (die Fenster<br />
waren nicht im Zentrum der<br />
Ausschnitte), haben wir jedes<br />
einzelne Fenster ausgemessen,<br />
damit die genauen Masse <strong>für</strong><br />
das Zeichnen der Pläne eruiert<br />
werden konnten.<br />
In der Werkstatt wurden alle Einzelteile<br />
der Fensterverkleidung<br />
angefertigt. Wieder auf der Baustelle,<br />
mussten diese eingepasst<br />
werden. Jedes Einzelteil wurde<br />
gekennzeichnet damit wir nach<br />
der Oberflächenbehandlung<br />
wussten wo es montiert wird.<br />
Zurück in der Werkstatt ging es<br />
um die Oberflächenbehandlung.<br />
Jede Fensterverkleidung bekam<br />
ihre eigene Farbe. Anhand der<br />
Kennzeichnungen war es uns<br />
jetzt möglich, die richtigen Farben<br />
<strong>für</strong> das richtige Fenster zu<br />
benutzen. Die Einzelteile mussten<br />
dreimal behandelt werden.<br />
Wir hatten noch immer Mühe,<br />
uns die Wohnungen in den verschiedenen<br />
Farben vorstellen zu<br />
können.<br />
Die Einzelteile trockneten während<br />
einem Wochenende. so<br />
konnten wir am Anfang der<br />
nächsten Woche wieder auf die<br />
Baustelle zurückkehren und diese<br />
einbauen.<br />
26
Auch die Küche war speziell und<br />
bekam ihren Farbtupfer. Es war<br />
nicht eine Kunstharz- oder Steinabdeckung,<br />
sondern eine farblich<br />
abgestimmte Koreanabdeckung.<br />
Die Küche wurde in den Farben<br />
lila und blau gehalten.<br />
Am Ende waren wir alle sehr<br />
überrascht, wie die vielen Farben<br />
und das Naturholz miteinander<br />
harmonierten. Es war spannend<br />
und sehr speziell, diesen Auftrag<br />
ausführen zu können.<br />
Wir danken der Bauherrschaft<br />
<strong>für</strong> das entgegengebrachte Vertrauen<br />
und wünschen viel Freude<br />
in ihrer Wohnung.<br />
27
Nichts war’s mit Ausschlafen, denn<br />
wir besammelten uns schon um<br />
5.45 h am Bahnhof Samedan. Alle<br />
waren anwesend und somit musste<br />
<strong>für</strong> die nächsten Tage niemand<br />
arbeiten.<br />
Verfasst von<br />
Andri Riatsch<br />
3. Lehrjahr<br />
Donnerstag 7. April <strong>2005</strong><br />
Die Stimmung im Zug war am<br />
Anfang nicht so der Hit, denn alle<br />
waren mit den Gedanken noch<br />
tief im Schlaf. Das änderte sich,<br />
als wir kurz vor 10 Uhr am Flughafen<br />
ankamen. Die vielen Leute,<br />
die vielen Schalter und und und,<br />
brachten alle in Reisestimmung.<br />
Als erstes haben wir alle zusammen<br />
den Check-In passiert und<br />
die Koffer aufgegeben. Danach<br />
hatte jeder noch etwas Zeit <strong>für</strong><br />
sich, bevor es dann ernst wurde.<br />
Die Passkontrolle und die Durchstrahlung<br />
klappte bei fast allen.<br />
Nur Luca hatte mit seinen Ketten<br />
und Gurten etwas Mühe. Nach<br />
einer weiteren Wartezeit war<br />
es dann so weit. Das Flugzeug<br />
kam und wir konnten es besteigen.<br />
Weil in London dichter Regen<br />
herrschte und der Warteraum<br />
zum Landen überfüllt war,<br />
mussten wir bis zum Start noch<br />
eine halbe Stunde ausharren.<br />
Aber die Stimmung war gut und<br />
wir nahmen es mit Humor. Um<br />
13.10 Uhr war es dann so weit,<br />
das Flugzeug nahm den Kurs auf<br />
und hob in Richtung London ab.<br />
Weil das Wetter nicht mitspielte<br />
sahen wir das Festland schon<br />
kurz nach dem Start nicht mehr.<br />
Doch plötzlich war eine riesige<br />
Stadt ersichtlich, wir waren da.<br />
Die Landung am Londoner Heathrow<br />
verlief auch nach Plan.<br />
Als jeder seinen Koffer hatte,<br />
nahmen wir die U-Bahn Richtung<br />
Paddington, wo sich unser<br />
Hotel befand. Die Zimmereinteilung<br />
verlief nicht so super, denn<br />
bei der Buchung entstanden<br />
Missverständnisse, doch am<br />
Schluss bekam jeder ein Bett,<br />
oder fast jeder. Hanspeter und<br />
Gianni mussten sich <strong>für</strong> die erste<br />
Nacht ein Bett teilen. Das Hotel<br />
war nicht auf dem neuesten<br />
Stand, aber <strong>für</strong> drei Nächte sollte<br />
es reichen.<br />
London 1. Tag<br />
Weil alle einen Bärenhunger hatten,<br />
gingen wir gemeinsam essen.<br />
Nicht in einen Burger-King<br />
oder so etwas englisches, nein<br />
wir assen in einer Pizzeria. Es<br />
schmeckte auch nicht typisch<br />
englisch, denn die Pizza war<br />
gut.<br />
Als alle wieder gestärkt waren,<br />
stand ein U-Bahn-Kurs auf dem<br />
Programm. Jeder sollte wissen,<br />
wie man die richtigen U-<br />
Bahnrouten wählt, um immer<br />
zum Hotel zu gelangen. Denn in<br />
dem Menschenrummel, der hier<br />
herrschte, könnte schnell einer<br />
verloren gehen.<br />
Am Abend unternahmen wir einen<br />
Bummel durch die Stadt.<br />
Unser Weg führte am Big Ben<br />
und an der Tower Bridge vorbei,<br />
zwei der Wahrzeichen von London.<br />
Nach so einem Tag legten sich<br />
die meisten gerne ins Bett, aber<br />
in einigen Zimmern gab es noch<br />
kleine Feierlichkeiten, aber jeder<br />
war sich bewusst, am nächsten<br />
Tag stand wieder eine Menge auf<br />
dem Programm. Tagwache war<br />
auch schon vor 7 Uhr, also wieder<br />
nichts mit ausschlafen.<br />
28
Am Freitag sah das Programm folgendermassen<br />
aus:<br />
– Besuch der Firma Grierson<br />
– Besuch Firma Couls in Cambridge<br />
Verfasst von<br />
Marco Messer<br />
2. Lehrjahr<br />
Freitag, 8. April <strong>2005</strong><br />
Wir sind um 6.30 Uhr aufgestanden<br />
und zum Frühstück gegangen.<br />
Um 7.00 Uhr war Abmarsch<br />
zur U-Bahnstation. Dort gab es<br />
ein Problem, unsere Tickets waren<br />
<strong>für</strong> diesen Streckenteil nicht<br />
gültig, und so mussten wir zu<br />
einem anderen Eingang laufen,<br />
wo sie dann gültig waren. Nach<br />
kurzem Suchen und einem kleinen<br />
Spaziergang haben wir es<br />
gefunden, und unsere Reise<br />
konnte fortgesetzt werden. Beim<br />
U-Bahnfahren muss man schnell<br />
und geübt sein. Dort geht alles<br />
sehr schnell, aber mit System.<br />
Als wir in der Firma angekommen<br />
sind, sind alle im Kreis gesessen,<br />
und der Chef hat uns Dias und<br />
Fotos gezeigt und einwenig von<br />
der Geschichte seiner Firma erzählt,<br />
von speziellen Arbeiten,<br />
von Großen und auch von der<br />
Lehre. In England macht man<br />
nicht wie bei uns eine Lehre und<br />
geht einmal oder zweimal pro<br />
Woche zur Schule. Dort macht<br />
man das „College“ und lernt den<br />
Beruf nur theoretisch. Nach der<br />
Schule verbringt man 1 bis 2<br />
Jahre in einem Betrieb mit Arbeiten<br />
und danach hat man die<br />
Lehre gemacht.<br />
Nach dieser Vorführung zeigte<br />
er uns seine Firma, es war eine<br />
kleinere. Holzlager, Bastelecke,<br />
Bankraum waren in einem Raum.<br />
Es war nicht so ordentlich.<br />
London 2. Tag<br />
Eingang<br />
Bastelecke<br />
Bankraum<br />
29
Nach der Besichtigung gingen<br />
wir wieder zurück ins Hotel und<br />
sind ca. um 10.30 Uhr dort angekommen.<br />
Dann gab es eine<br />
kurze Pause, und danach fuhren<br />
wir mit einem Car nach Cambridge<br />
zur anderen Firma.<br />
Die Fahrt zur Firma dauerte ca.<br />
2.5 Stunden. Um 12.00 haben<br />
wir auf einer Raststätte gegessen.<br />
Es gab einen McDonald‘s,<br />
einen Burger King und noch etwas<br />
anderes. Wir 1. Lehrjahrlehrlinge<br />
gingen in den McDonald‘s.<br />
Nach einer kurzen Rast ging es<br />
weiter. Wir waren um 13.00 bei<br />
der Firma Couls. Diese war sehr<br />
gross und über 2 Stockwerke<br />
verteilt: unten Maschinenraum<br />
mit Holzlager und oben Bankraum.<br />
Dort wird nicht so gearbeitet<br />
wie bei uns, wo einer das<br />
Holz richtet, danach reisst und<br />
maschiniert. Dort gibt es Leute,<br />
die dürfen nur zuschneiden,<br />
andere nur reissen, andere nur<br />
maschinieren. Danach gehen die<br />
Teile in den Bankraum und werden<br />
dort verleimt, verputzt und<br />
lackiert. So ist alles ganz genau<br />
aufgeteilt. In dieser <strong>Schreiner</strong>ei<br />
herrschte Sauberkeit und Ordnung.<br />
Es war eine sehr interessante<br />
Führung, bei der ich auch<br />
sehr schöne Arbeiten gesehen<br />
habe.<br />
Nach der Führung gingen wir mit<br />
dem Car noch Cambridge anschauen.<br />
Es war schön und interessant.<br />
Bei der Rückfahrt haben<br />
wir keinen Stopp mehr gemacht.<br />
Wieder zurück im Hotel hatten<br />
wir 1 Stunde Freizeit bis um<br />
19.00 Uhr. Danach gingen alle<br />
zusammen essen. Das Essen<br />
war sehr gut.<br />
Nachher haben wir noch die Towerbridge<br />
und den Big Ben besichtigt<br />
und sind noch etwas in<br />
der Stadt rumgelaufen. Ich muss<br />
sagen, dass die vier Tage in London<br />
lustig und schön waren. Ich<br />
finde, dass wir alle zusammen<br />
etwas Schönes erlebt haben. Mir<br />
hat es gut gefallen, und ich freue<br />
mich schon auf den nächsten<br />
Ausflug.<br />
30
Um 7:30 klingelte das Telefon<br />
zur Tagwache. Immer mehr<br />
müde Gesichter tauchten im<br />
Frühstücksraum auf.<br />
Verfasst von<br />
Angelo Buob<br />
4. Lehrjahr<br />
Samstag, 9. April <strong>2005</strong><br />
Nach einem kräftigen Morgenessen,<br />
das uns typisch Englisch<br />
serviert wurde, d. h. Bohnen,<br />
Schinken, Speck, Würstchen<br />
und ein Spiegelei, versammelten<br />
wir uns vor unserem Hotel,<br />
um unser Tagesprogramm zu<br />
starten. Nach mehrmaliger Anwesenheitskontrolle<br />
mussten wir<br />
feststellen, dass 4 Stück vom 1.<br />
Lehrjahr verschlafen hatten und<br />
noch in ihren Zimmern schlummerten.<br />
Da wir es uns zeitlich<br />
nicht leisten konnten, immer auf<br />
alle zu warten, fuhren wir ohne<br />
sie los. Mit der U-Bahn ging es<br />
Richtung Innenstadt. Gemäss<br />
Programm war unser erstes Ziel<br />
das berühmte Wachsfigurenkabinett<br />
„Madame Tousseau“. Um<br />
08:30 sind wir angekommen,<br />
aber da das Museum erst um<br />
neun öffnete, mussten wir eine<br />
halbe Stunde warten und siehe<br />
da, unsere vier Schlafmützen<br />
hatten den Anschluss wieder<br />
gefunden. Zur Strafe mussten<br />
sie den Eintritt selber bezahlen<br />
und waren deswegen auch den<br />
ganzen Tag über nicht allzu gut<br />
gelaunt.<br />
Der Besuch im Wachsfigurenkabinett<br />
war sehr eindrücklich. Die<br />
Figuren waren sehr Wahrheitsgetreu<br />
gefertigt in allen Details, vom<br />
Fingernagel bis zur Augenbraue.<br />
Das Wetter war perfekt, kein<br />
Wölkchen und angenehme Temperaturen.<br />
Vom Museum weg<br />
spazierten wir zur nächsten U-<br />
Bahn Station, wo wir die Bahn<br />
Richtung Harrods nahmen.<br />
Havart`s ist das grösste Einkaufszentrum<br />
in ganz England.<br />
Vor dem Gebäude teilten wir uns<br />
in kleinere Gruppen auf und vereinbarten<br />
einen Zeitpunkt, wann<br />
wir uns wieder draussen treffen<br />
sollten. Im und vor dem Gebäude<br />
war sehr viel Polizei präsent,<br />
die einen ständig beobachtete.<br />
Zum Beispiel, wenn man seinen<br />
Rucksack auf den Schultern<br />
trug, kamen sie sofort und forderten<br />
einen auf, ihn gefälligst in<br />
den Händen zu tragen, wieso,<br />
wussten wir auch nicht.<br />
London 3. Tag<br />
31
Das Gebäude verfügte über 8<br />
Stockwerke, die mit allem Möglichen<br />
voll gestopft waren. Um<br />
eine Etage vollständig zu sehen,<br />
brauchte man sicher 20 Minuten,<br />
doch vieles wiederholte sich oft,<br />
wie zum Beispiel Parfüm. Davon<br />
gab es in jedem Stockwerk zu<br />
Genüge. Die Preise waren aber<br />
genau so gross, und niemand<br />
von uns konnte gross was einkaufen.<br />
Um 17:00 trafen wir uns alle wieder<br />
vor dem Gebäude. Geplant<br />
war jetzt eine Rundfahrt in einem<br />
dieser berühmten roten Doppeldecker-Busse<br />
von London. Jedoch,<br />
was ja in London normal<br />
ist, schlug das Wetter plötzlich<br />
um, und es kündete sich Regen<br />
an. Nach einer demokratischen<br />
Abstimmung entschied sich die<br />
Mehrheit aller Lehrlinge, den<br />
Busausflug abzubrechen und<br />
nach eigenen Interessen London<br />
auszukundschaften.<br />
Für den restlichen Tag hatte jeder<br />
seine Freizeit und konnte tun und<br />
lassen, was er wollte. Automatisch<br />
bildeten sich wieder einzelne<br />
Gruppen, die ihren Interessen<br />
folgten. Natürlich waren in London<br />
auch abends die Strassen<br />
voll, aber über den Ausgang<br />
möchte ich nichts weiter erwähnen.<br />
32
Tagwache am Sonntagmorgen, es<br />
heisst ’’Heimreise’’. Nur noch die<br />
Heimfahrt steht uns bevor.<br />
Verfasst von<br />
Duosch Bezzola<br />
4. Lehrjahr<br />
Sonntag, 10. April <strong>2005</strong><br />
Wir versammelten uns um 10.30<br />
Uhr vor dem Hotel. Einige haben<br />
am Morgen noch ein letztes Mal<br />
die Stadt besichtigt und andere<br />
haben einfach ein wenig länger<br />
geschlafen.<br />
Dann haben wir die Untergrundbahn<br />
genommen und sind zum<br />
Flugplatz gefahren. Dort sind<br />
wir ausgestiegen und haben<br />
anschliessend eine nette Frau<br />
gebeten ein Foto von uns zu<br />
schiessen. Nach dem Einchecken<br />
hatten wir bis zum Abflug<br />
noch etwas Zeit. Während dieser<br />
Zeit haben einige noch etwas<br />
gegessen und wer noch Englische<br />
Pfund hatte, hat sie noch<br />
London 4. Tag<br />
33
Verfasst von<br />
Duosch Bezzola<br />
3. Lehrjahr<br />
verbraucht, beim Einkauf oder<br />
einfach bei den Spielkästen.<br />
Dann sind wir von London abgeflogen.<br />
Beim Rückflug ist auch<br />
die Flugangst, die einige hatten,<br />
verschwunden.<br />
Am Zürich-Flughafen angekommen<br />
sind wir noch gemeinsam<br />
mit dem Zug zum Zürich-Hauptbahnhof<br />
gefahren. Von da an<br />
waren wir selber verantwortlich<br />
<strong>für</strong> die Heimfahrt mit dem Zug.<br />
Wir sind mit der SBB von Zürich<br />
nach Chur, dort in die RhB umgestiegen<br />
und bis Samedan weitergefahren.<br />
Einige sind schon<br />
früher ausgestiegen und noch<br />
schnell nach Hause gegangen.<br />
Während der Zugfahrt haben wir<br />
verschiedene Spiele gespielt,<br />
diskutiert, Musik gehört oder gemütlich<br />
geschlafen.<br />
Wir kamen um 20:45 Uhr in<br />
Samedan mit dem Zug an. So<br />
sind auch die Letzten sicher nach<br />
Hause gekommen.<br />
Am nächsten Tag sind, bis auf einen,<br />
alle um 7:25 Uhr oder spätestens<br />
um 7:30 in der Werkstatt<br />
erschienen.<br />
34
Das Ziel einer jeden Berufslehre<br />
ist es, die Lehrabschlussprüfung,<br />
genannt LAP, mit Erfolg zu bestehen.<br />
Wie überall im Leben gibt es<br />
auch hier verschiedene Wege, die<br />
zu diesem Ziel führen. Ich glaube,<br />
jeder unserer Lehrabgänger dieses<br />
Jahr hat einen anderen Weg gewählt,<br />
um dieses Ziel zu erreichen.<br />
Mit diesem Jahresbericht möchte<br />
ich dem Leser einen Einblick in<br />
meine persönlichen Vorbereitungen<br />
gewähren.<br />
Verfasst von<br />
Gian Andrea Parpan<br />
4. Lehrjahr<br />
Als erstes muss man sich im Klaren<br />
sein, wo und wann die Vorbereitungen<br />
beginnen. Im Nachhinein<br />
muss ich sagen, sie beginnen<br />
am ersten Tag der Lehre. Denn<br />
alles, was ich in der <strong>Lehrwerkstatt</strong><br />
sehe, fühle, rieche, höre,<br />
erfahre und mir merke, oder daraus<br />
lernen kann, bietet mir eine<br />
ausgezeichnete Basis <strong>für</strong> das<br />
<strong>Schreiner</strong>handwerk. Dazu gehört<br />
auch das Führen des Arbeitsbuches,<br />
was einen wichtigen Lerneffekt<br />
durch die Repetition der<br />
Arbeitsgänge im Kopf aufweist.<br />
Ein weiterer wichtiger Faktor ist,<br />
am Berufsschulunterricht aufmerksam<br />
teilzunehmen. Wer<br />
sich über 4 Jahre stets bemüht,<br />
sich mit dem Stoff bereits im Unterricht<br />
intensiv auseinanderzusetzen,<br />
muss zu Hause wenig<br />
bis nichts <strong>für</strong> die LAP lernen. Das<br />
kann ich aus eigener Erfahrung<br />
bestätigen.<br />
Als hilfreich und sinnvoll finde<br />
ich auch die <strong>LWS</strong> internen Lernabende,<br />
an denen ein Instruktor<br />
dem 4. Lehrjahr mit Rat, Wissen,<br />
Tipps und Tricks über ein ausgewähltes<br />
Thema zur Verfügung<br />
steht. Ich möchte mich an dieser<br />
Stelle bei den Instruktoren nochmals<br />
herzlich bedanken.<br />
Sehr wichtig war <strong>für</strong> mich auch<br />
die „Lernwoche“ im Münstertal,<br />
die unser Fachlehrer M. Ganzoni<br />
organisiert hat. Herzlichen Dank<br />
auch an ihn. Diese prüfungsnahe<br />
„Lernwoche“ war <strong>für</strong> mich vor<br />
allem eine Standortbestimmung<br />
in meiner Vorbereitung. Sie hat<br />
mir aufgezeigt, welche Themen<br />
ich im Griff habe und wo ich den<br />
Hebel noch ansetzen muss. Als<br />
negativen Punkt in meinen Vorbereitungen<br />
möchte ich die<br />
Schulferien im Mai erwähnen.<br />
Dieser Schulunterbruch unmittelbar<br />
vor den Prüfungen bricht<br />
den Rhythmus, was vor allem im<br />
Fachzeichnen spürbar wurde.<br />
Vorbereitung LAP 05<br />
Verschiedene Wege führen nach<br />
Rom. Ich habe mich mit meinen<br />
Vorbereitungen auf das eben erwähnte<br />
beschränkt und mein<br />
Ziel erreicht. Andere haben mehr<br />
da<strong>für</strong> getan. Doch wer ein guter<br />
<strong>Schreiner</strong> ist und wer nicht, wird<br />
sich erst im Berufsalltag zeigen.<br />
Denn dort zählt, was man leistet,<br />
und nicht, was man auswendig<br />
gelernt hat.<br />
35
Dieses Jahr gibt es ein neues<br />
Reglement <strong>für</strong> die Lehrabschlussprüfung.<br />
Verfasst von<br />
Alessio Mazzoni<br />
4. Lehrjahr<br />
Im dritten Lehrjahr muss man<br />
eine Teilprüfung machen. Die<br />
Prüfung ist unterteilt in Reissen<br />
und Praktische Arbeit.<br />
Bei der praktischen Arbeit bekommen<br />
wir zehn Aufgaben und<br />
haben je eine Stunde, um diese<br />
zu erledigen.<br />
Wir haben vom Schweizerischen<br />
<strong>Schreiner</strong>meisterverband einen<br />
Ordner bekommen mit fünfzig<br />
möglichen Aufgaben. Zehn von<br />
diesen werden ausgewählt und<br />
geprüft.<br />
Für Reissen sind nur zwei Beispiele<br />
enthalten, aber zur Prüfung<br />
kommt eine andere Aufgabe.<br />
In der Schule haben wir zwei halbe<br />
Tage trainiert. Wir haben das<br />
Material in der Werkstatt vorbereitet<br />
und in der Schule mit<br />
Reissswerkzeugen gerissen.<br />
Ebenfalls in der Werkstatt haben<br />
wir ein paar Mal geübt.<br />
Für die Praktische Arbeit habe<br />
ich selber zuhause trainiert.<br />
Etwa zwei Monate vor der Prüfung<br />
haben wir die Holzliste bekommen,<br />
nach dieser haben wir<br />
dann auch fast alle Aufgaben im<br />
Ordner gefunden.<br />
Das Material, sowie das Material<br />
zum Reissen, muss schon nach<br />
Mass vorbereitet werden.<br />
Für die <strong>Lehrwerkstatt</strong> hat nur einer<br />
das Material <strong>für</strong> alle vorbereitet.<br />
Am Tag vor der Prüfung haben<br />
wir das Material sortiert und<br />
<strong>für</strong> jeden auf einen Wagen verteilt.<br />
Dazu haben wir noch Probestücke<br />
sowie kleine Maschinen und<br />
die Werkzeugkiste vorbereitet.<br />
Am ersten Juli haben wir die<br />
Reissen-Prüfung gemacht. Eine<br />
Stunde hatten wir Zeit und dann<br />
mussten wir abgeben.<br />
Am vierten Juli sind wir um sieben<br />
Uhr in den Kursraum gegangen<br />
und haben den Arbeitsplatz<br />
bis um halb Acht gerichtet, dann<br />
haben uns die Experten die Pläne<br />
abgegeben. Wir hatten eine<br />
halbe Stunde Zeit um die Pläne<br />
zu studieren und um die ersten<br />
Aufgaben zu reissen.<br />
Die Teilprüfung<br />
Un acht Uhr startete die Prüfung.<br />
Für jede Aufgabe hatten wir eine<br />
Stunde Zeit.<br />
Von den fünf Experten war jeder<br />
<strong>für</strong> etwas anderes verantwortlich.<br />
Wenn eine Aufgabe fertig war, haben<br />
wir diese an einen Experten<br />
abgegeben. Am Ende der zehnten<br />
Aufgabe konnten wir noch<br />
eine halbe Stunde die Aufgaben<br />
fertig machen und verputzen.<br />
Die Prüfung ist sehr streng, und<br />
mit der Zeit muss man gut umgehen,<br />
sonst wird man nicht fertig.<br />
Nächsten Frühling haben wir den<br />
2. Teil der Lehrabschlussprüfung<br />
abzugeben.<br />
36
Praktisch das ganze Jahr lang geht<br />
man arbeiten, es kommt vieles<br />
zusammen. Stress, viel Arbeit<br />
usw. Man hat nie so richtig Zeit <strong>für</strong><br />
Freunde/innen, ausser am Wochenende.<br />
Doch der Samstag und der<br />
Sonntag vergehen schnell, manchmal<br />
sogar viel zu schnell.<br />
Letzten Frühling kam mir die Idee,<br />
einmal eine Woche so richtig zu<br />
entspannen, das zu machen, was<br />
man gerade will.<br />
Verfasst von<br />
Michele Rogantini<br />
4. Lehrjahr<br />
Ich und zwei Kollegen beschlossen,<br />
eine Woche nach Rimini zu<br />
gehen, also buchten wir ein Hotel.<br />
Am Samstagmorgen war es<br />
dann soweit, wir fuhren mit einem<br />
Car von Tirano direkt nach<br />
Rimini. Als wir dort angekommen<br />
waren, stellten wir sofort ohne<br />
grosse Zweifel fest, dass es nicht<br />
gerade das nobelste Hotel war,<br />
aber es war „fast“ das beste Hotel<br />
in ganz Rimini…..(1-Stern Hotel).<br />
Super Aussicht aufs Meer,<br />
sehr grosses Zimmer und gutes<br />
Essen, was will man mehr. Als<br />
erstes wurde dann auch schnell<br />
eine kleine Minibar erstellt. Die<br />
ganze Woche lang konnten wir<br />
machen und tun was wir wollten,<br />
niemand, der einem Befehle<br />
erteilte, kein Stress, einfach<br />
nur relaxen. Doch mit dem „ so<br />
richtig ausspannen“ hatten wir<br />
uns ein bisschen geirrt. Denn<br />
jeden Abend wurde eine andere<br />
Disco aufgesucht und bis in die<br />
frühen Morgenstunden Party gefeiert.<br />
Anschliessend lief man am<br />
Strand entlang zurück zum Hotel<br />
und konnte gleich noch jeden<br />
Morgen den Sonnenaufgang<br />
mitverfolgen. Im Hotelbett wurde<br />
auch nicht gerade viel geschlafen,<br />
darum musste man es sich<br />
am Strand auf dem Liegestuhl<br />
gemütlich machen. Doch in der<br />
glühend heissen Sonne und we-<br />
gen den, mit der Zeit nervenden<br />
Strandverkäufern, war es nicht<br />
gerade einfach sich ein Nickerchen<br />
zu gönnen. Das Ende der<br />
Woche kam immer näher und<br />
man hatte immer mehr Mühe,<br />
seine Augen offen zu behalten.<br />
Was mich sehr überrascht hat in<br />
Rimini ist vor allem die Gewalt.<br />
Viele sagen, dass man dort unten<br />
sehr aufpassen muss und dass<br />
es sehr gefährlich ist. Doch heute,<br />
nachdem ich dort war, muss<br />
ich wirklich sagen, dass es mich<br />
sehr erstaunt hat, wie es dort<br />
war. Während der ganzen Woche<br />
habe ich selten eine Rempelei<br />
oder Schlägerei im Ausgang<br />
mitbekommen. Gut, die Sicherheit<br />
ist sehr gross, doch wenn<br />
ich das mit dem Ausgang hier<br />
in der Schweiz vergleiche, muss<br />
ich wirklich zugeben, dass es hier<br />
viel schlimmer zu und her geht.<br />
Ich nehme an, dass es in Rimini<br />
einfach deshalb nicht so schlimm<br />
ist weil die meisten Jugendlichen,<br />
die dort sind, dort sind um<br />
sich einmal im Jahr wenigstens<br />
richtig austoben zu können und<br />
nicht mit dem Gedanken „Gewalt“<br />
im Hinterkopf. Man ist dort,<br />
um ganz andere, verschiedene<br />
Sachen zu machen.<br />
„1 Woche in Rimini“<br />
Ja, die Woche ging schnell vorbei;<br />
doch es war ein ganz besonderes<br />
Erlebnis, dort hinzugehen,<br />
und ich werde nochmals gehen,<br />
das ist sicher. Ich glaube, der<br />
Hotelbesitzer hat uns bis heute<br />
nicht vergessen. Zwar haben<br />
wir nichts demoliert, doch bei<br />
unserer Abreise sagte er nur: „<br />
Voi Engadinesi siete matti!“ (auf<br />
Deutsch: Ihr <strong>Engadiner</strong> seid verrückt!)<br />
- wieso, weiss ich auch<br />
nicht. Vielleicht, weil er unser<br />
Zimmer gesehen hat während<br />
der Woche, oder wie wir vom<br />
Balkon runtergeklettert sind……<br />
keine Ahnung? Mal sehen, ob er<br />
uns dieses Jahr nochmals in sein<br />
Hotel lässt.<br />
Als ich zurückgekommen war,<br />
brauchte ich einige Zeit, um mich<br />
wieder an Tag und Nacht zu gewöhnen,<br />
aber es war ein sehr<br />
schönes Erlebnis ohne grössere<br />
Zwischenfälle!<br />
37
Die Olympischen Winterspiele 2006<br />
finden vom 10. bis 26. Februar in<br />
Turin statt.<br />
Verfasst von<br />
Armando Perri<br />
3. Lehrjahr<br />
Turin ist eine Großstadt im Nordwesten<br />
Italiens mit ca. 1,5 Mio.<br />
Einwohnern. Die Stadt liegt am<br />
Ufer des Flusses Po auf einer<br />
Höhe von 240 m mit einer Fläche<br />
von 130 km² . Sie ist die Hauptstadt<br />
der Region Piemont und<br />
der Provinz Turin.<br />
Turin ist ein bedeutendes industrielles<br />
Zentrum. Die Stadt ist insbesondere<br />
bekannt als Sitz des<br />
Autoherstellers Fiat. Ein weiterer<br />
berühmter Fahrzeughersteller ist<br />
Lancia, durch Fiat übernommen<br />
und danach in den Konzern eingegliedert.<br />
Olympische Winterspiele 2006<br />
Turin ist die Heimat der Fussballclubs<br />
Juventus FC und<br />
AC Turin.<br />
Nahe dem Turiner Stadtteil Lingotto<br />
erstrecken sich die Unterkünfte<br />
<strong>für</strong> die 2600 Athleten und<br />
Betreuer. Die Stadt in der Stadt<br />
spiegelt das Bild Turins in einem<br />
System von Blöcken, Straßen<br />
und Plätzen, die sich zwischen<br />
den Wohnhäusern kreuzen. Für<br />
die Farbgebung wurde ein Berliner<br />
Künstler zu Rate gezogen,<br />
der auf diesem Gebiet große Erfahrung<br />
hat.<br />
Wintersportarten<br />
• Ski Nordisch<br />
• Ski alpin<br />
• Biathlon<br />
• Bobsport<br />
• Rodeln<br />
• Shorttrack<br />
• Curling<br />
• Eishockey<br />
• Eiskunstlauf<br />
• Eisschnelllauf<br />
• Skeleton<br />
• Freestyle-Skiing<br />
• Snowboard<br />
38
Mein Vater hat eine Breitbandschleifmaschine<br />
gekauft.<br />
Als er viel zu tun hatte, musste er<br />
immer mit seinen Werkstücken in<br />
eine andere <strong>Schreiner</strong>ei gehen, um<br />
diese schleifen zu können. Das<br />
kostete ihn viel Zeit. Nicht nur das<br />
Schleifen kostete viel Zeit, sondern<br />
auch der Transport. Ein grosses<br />
Problem <strong>für</strong> ihn war auch der Platz,<br />
den die Breitbandschleifmaschine<br />
in der Bude benötigt.<br />
Verfasst von<br />
Remo Fallet<br />
2. Lehrjahr<br />
Mein Vater am montieren<br />
Mein Vater hat ziemlich lange<br />
nach einer Breitbandschleifmaschine<br />
gesucht. Er konnte sich<br />
jedoch keine neue Maschine leisten.<br />
Nach langer Suche erhielt<br />
er einen Tipp von seinem Kollegen,<br />
dass jemand im Unterland<br />
eine alte, aber immer noch gut<br />
funktionierende Breitbandschleifmaschine<br />
<strong>für</strong> einen nicht allzu<br />
hohen Preis verkaufen wolle.<br />
Diese war, wie mein Vater erfreut<br />
feststellte, klein und passte gut<br />
in seine Werkstatt. Er und sein<br />
Bruder, der zusammen mit ihm<br />
in der <strong>Schreiner</strong>ei arbeitet, haben<br />
sich dann kurzerhand da<strong>für</strong><br />
entschieden. Sie sind dann mit<br />
dem Arbeitsbus und dem hinten<br />
angehängten Anhänger ins<br />
Die neue Breitbandschleifmaschine<br />
Unterland gefahren, um die Maschine<br />
zu holen. Es gab dann später<br />
Probleme mit dem Einbauen<br />
der Maschine, da die Hebebühne<br />
zu ungelenkig war. Jedoch,<br />
mit grosser Mühe und Zusammenarbeit,<br />
ist es uns gelungen,<br />
die Breitbandschleifmaschine zu<br />
montieren.<br />
Fertig eingebaute Maschine. Die Schleiffläche<br />
beträgt 90 cm und es gibt nur ein Schleifband.<br />
Seit wir hier in der <strong>Schreiner</strong>ei<br />
„Falegniamaria Frars Fallet“ eine<br />
Breitbandschleifmaschine besitzen,<br />
müssen wir nicht mehr zu<br />
anderen <strong>Schreiner</strong>eien gehen<br />
und sparen somit viel Zeit.<br />
39
In eurer heutigen Welt hat das Führen<br />
von Kriegen nicht mehr das Geringste<br />
mit Ehre oder gar dem fairen<br />
Kampf, Mann gegen Mann, zu<br />
tun! Einstmals war dies anders. Da<br />
stürmten Männer mit Waffen in die<br />
Schlacht. Doch in früheren Zeiten<br />
war es <strong>für</strong> einen Ritter, der bei uns<br />
heute als Berufssoldat bezeichnet<br />
wird, eine der grössten Erfüllungen,<br />
in den Kampf zu ziehen und Ruhm<br />
und Ehre mit seinem Namen zu<br />
verbinden.<br />
Wenn ihr an Schwertkampf denkt,<br />
so kommt euch sicher eine Filmszene,<br />
wo zwei sich mit riesigen<br />
schwerelosen Schwertern, lange<br />
Zweikämpfe vorführend, über Tische<br />
springen und sich an Fahnen<br />
oder Kronleuchtern durch die Luft<br />
schwingen, in den Sinn.<br />
Die Wahrheit jedoch sah ganz<br />
anders aus. Ein Kampf dauerte in<br />
der Regel meist nicht länger als 30<br />
Sekunden bis eine Minute, dann<br />
war einer der beiden Kontrahenten<br />
entweder kampfunfähig oder Tot!<br />
Verfasst von<br />
Manuel Manfredotti<br />
2. Lehrjahr<br />
Kettenhemd:<br />
Ein Kettenhemd schützt vor<br />
Schlägen am Oberkörper, wiegt<br />
allerdings relativ viel.<br />
Das Schwert<br />
Zum Kampf wird ein Schwert verwendet. Zum Üben allerdings ein<br />
Stock, da ein Schwert brechen kann und viel Geld kostet. Auch die<br />
Gefahr einer groberen Verletzung ist mit dem Stock nicht so gross.<br />
Schwertkampf<br />
Es gibt einige Regeln, die man<br />
unbedingt einhalten sollte:<br />
- Das Schwert ist eine Waffe.<br />
Eine Waffe ist tödlich. Also<br />
vorsichtig damit umgehen.<br />
- Schlage immer nur so, dass<br />
du kurz vor deinem Gegner<br />
noch anhalten kannst.<br />
Unsere Schritte:<br />
Auftritte<br />
▲<br />
Verein gründen<br />
▲<br />
Ziele<br />
▲<br />
Schwertkampf<br />
▲<br />
Kampfarten<br />
▲<br />
Schwert aus Holz<br />
▲<br />
üben mit Stock<br />
40
Als wir in der <strong>Lehrwerkstatt</strong> angefangen<br />
haben, hatten wir als erstes<br />
mal 2 Wochen eine Einführung in<br />
die Werkstatt, mit dem Ämtli, mit<br />
dem Werkzeug und mit verschiedenen<br />
kleineren Arbeiten. Das heisst,<br />
Eckverbindungen schleifen und<br />
sägen haben wir trainiert.<br />
Verfasst von<br />
Marina Hosang<br />
und<br />
Maurus Brunner<br />
1. Lehrjahr<br />
Nach den 2 Wochen konnten<br />
wir dann mit 1. Lehrjahr-Arbeit<br />
beginnen. Dazu gehört zum Beispiel:<br />
Möbel schleifen, ausflicken,<br />
wenn etwas nicht gut ist, mit Instruktoren<br />
auf den Bau gehen,<br />
helfen, Sachen rauf und runter zu<br />
tragen, zuschauen und an kleineren<br />
Arbeiten mithelfen. Nach<br />
insgesamt 3 Monaten wird man<br />
zu Herrn Huber ins Büro gerufen<br />
und man bespricht die Probezeit.<br />
Wenn man es geschafft hat und<br />
alle zufrieden, sind ist es gut,<br />
sonst muss man sich eben mehr<br />
anstrengen. Dazwischen waren<br />
natürlich auch schon Einführungskurse,<br />
die auch mit Herrn<br />
Huber besprochen werden. Danach<br />
geht’s wieder an die Arbeit,<br />
vor allem vor Weihnachten, da<br />
gibt’s zum Teil „mords Stress“<br />
und viel Überstunden. Nachdem<br />
man nach den erholenden<br />
2 Wochen Weihnachtsferien zurückkommt,<br />
gibt es die Standortbestimmung.<br />
Das ist eine Zwischenprüfung,<br />
inder man sieht,<br />
ob etwas gelernt wurde oder ob<br />
man sehr „drauf“ gehen muss.<br />
Im ersten Lehrjahr baut man ein<br />
Blumentrögli, das an einen Stollen<br />
geschraubt ist. Dazu hatten<br />
wir 14 Std. Zeit. Uns war ein Instruktor<br />
zugewiesen worden, der<br />
uns erklärte, wie die Sache läuft.<br />
Er verteilte uns ein paar Blätter,<br />
Die Standortbestimmung<br />
auf denen eine Zeichnung im<br />
Massstab 1:1 und eine andere<br />
im Massstab 1:10 war. Hier waren<br />
alle Details drauf, die wir haben<br />
mussten. Wir mussten nur<br />
noch den Plan alleine lesen können,<br />
denn uns durfte nicht gross<br />
geholfen werden. Nun ja, das<br />
schafften wir mehr oder weniger<br />
recht gut. Auf einem der anderen<br />
Blätter war eine Liste drauf, die<br />
wir auszufüllen hatten. Wir sollten<br />
alle Arbeitsschritte nach Reihenfolge<br />
auflisten und die da<strong>für</strong> nötige<br />
Zeit daneben schreiben. Die<br />
Auflistung der Arbeitsschritte war<br />
nicht sooooooo schwierig. Man<br />
musste nur ein wenig nachdenken,<br />
was man bisher alles gesehen<br />
und gelernt hat und schon<br />
sollte es gehen. Jedoch mit der<br />
Zeiteinschätzung war es ein wenig<br />
holpriger. Es ist noch recht<br />
schwierig, sagen zu können, wie<br />
lange man <strong>für</strong> vier Ecken, alle<br />
natürlich mit Zinken, braucht.<br />
Es war auch ein Bewertungsblatt<br />
dabei, auf dem wir schauen<br />
konnten, welche Arbeit mit<br />
welchen Punkten bewertet wird.<br />
Und natürlich war bei einem Plan<br />
auch eine Holzliste dabei. Weil<br />
alles dabei war, hiess es: nicht<br />
von den anderen abschauen,<br />
den Anderen nicht helfen, sonst<br />
nicht schummeln und ganz alleine<br />
Vollgas geben. Wir mussten<br />
alles zusammen zeichnen, damit<br />
wir später wissen, was wohin<br />
und was zusammengehört.<br />
Danach wurde wie wild gesägt<br />
und ausgestemmt. Nach jedem<br />
Arbeitsschritt mussten wir das<br />
Geleistete dem Instruktor zeigen<br />
und er machte sich Notizen und<br />
Bewertungen. Er kam auch regelmässig<br />
mal wieder vorbei und<br />
guckte uns über die Schulter, wie<br />
wir mit dem Werkzeug umgehen<br />
und ob wir’s <strong>für</strong> das Richtige gebrauchen.<br />
Als sich die 14 Std.<br />
zum Ende neigten, waren wir alle<br />
ein bisschen im Stress, weil wir<br />
uns überschätzt und die Arbeit<br />
unterschätzt hatten. Am Ende<br />
sind doch noch alle fertig geworden,<br />
so mehr oder weniger. Es<br />
sind alle 5 ganze Blumentrögli,<br />
aber ob auch wirklich alle 5 so<br />
fertiggestellt wurden wie auf dem<br />
Plan vorgesehen...?<br />
Zwischendurch, im Stress, haben<br />
wir noch einige Fötelis gemacht...<br />
41
Da wir keinen Fernseher zu Hause<br />
haben, bin ich am Abend des<br />
27. Juli zu meinen Grosseltern<br />
gegangen, um mir einen Film anzuschauen.<br />
Verfasst von<br />
Armon Feuerstein<br />
1. Lehrjahr<br />
Ungefähr um halb neun klingelte<br />
das Telefon, es war ein Jagdkollege<br />
meines Grossvaters. Der<br />
sagte, dass der Bär auf dem<br />
Ofenpass gesichtet wurde. Ohne<br />
lange zu zögern fuhren wir los.<br />
Als wir oben ankamen, standen<br />
dort schon ein paar einheimische<br />
Leute, die uns erklärten, wo sich<br />
der Bär im Moment aufhielte. Es<br />
wurde immer dunkler und viele<br />
haben die Hoffnung aufgegeben,<br />
dass der Bär sich noch blicken<br />
liess.<br />
Doch dann plötzlich überquerte<br />
er in ca. 100 Metern Entfernung<br />
eine Lichtung! Da es bereits<br />
ziemlich dunkel war, konnte man<br />
ihn von Auge nur schlecht erken-<br />
Begegnung mit dem Bär<br />
nen und die, die einen Feldstecher<br />
dabei hatten, brauchten ihn<br />
selber. Dann ging der Bär einen<br />
Hang hinauf in Richtung Passstrasse.<br />
Ein paar meiner Kollegen<br />
und ich, die auch dort waren, haben<br />
beschlossen, die Passtrasse<br />
hinaufzulaufen. Doch nur einer<br />
von ihnen und ich trauten uns bis<br />
an die Leitplanke. Als wir nur wenige<br />
Meter hinaufgelaufen sind,<br />
erkannten wir den Bären direkt<br />
unter uns. Zuerst waren wir uns<br />
nicht sicher, doch dann erkann-<br />
ten wir in klar. Nur die Leitplanke<br />
und ein Meterhoher Betonhang<br />
trennten uns vom Bären.<br />
Wir wussten nicht, wie wir reagieren<br />
sollten. Er schien auch ein<br />
bisschen überrascht und blieb<br />
zum Glück ruhig, denn er hätte<br />
uns ohne grosse Mühe fangen<br />
können. Ein paar Sekunden sind<br />
wir nur dort geblieben, aber dann<br />
sind wir in Richtung des Autos<br />
gerannt. Wenig später hat er die<br />
Strasse überquert, so dass ihn<br />
alle, die noch dort waren, mühelos<br />
sehen konnten und ist dann<br />
im Wald verschwunden. Ein paar<br />
hatten versucht, ihn weiter oben<br />
noch einmal zu sehen, doch es<br />
war inzwischen schon zu dunkel<br />
geworden.<br />
Wir gingen dann nach Hause, um<br />
den anderen von der Begegnung<br />
zu erzählen.<br />
42
Schon als ich klein war und noch<br />
nicht schwimmen konnte, ging<br />
ich in das Kinderschwimmbecken<br />
spielen.<br />
Verfasst von<br />
Riccardo Rogantini<br />
1. Lehrjahr<br />
Doch ich wollte auch in das grosse<br />
Becken, und darum lernte ich<br />
in meinem ersten und einzigen<br />
Schwimmkurs schwimmen. Und<br />
schon war es geschafft. In der<br />
Schule gingen wir dreimal pro<br />
Jahr schwimmen und dort lernten<br />
wir tauchen und vom Einmeterbrett<br />
zu springen. Nach<br />
einiger Zeit nahm ich den Dreimeterturm<br />
in Angriff. Es war halb<br />
so schlimm und schon erfolgten<br />
die ersten Sprünge. Ich erinnere<br />
mich noch an die schwierigen<br />
Momente, z.B. an den Kopfsprung<br />
vom Dreimeterturm. Dort<br />
stand ich über eine Stunde auf<br />
dem Turm und schaute auf das<br />
Wasser. Doch plötzlich bekam<br />
ich Mut und riskierte es. Ich<br />
landete auf dem Rücken, was<br />
ziemlich schmerzte. Ich probierte<br />
es noch einige Male, und zum<br />
Schluss klappte es. Oder dort,<br />
wo ich den Auerbach probierte<br />
und flach auf den Bauch landete.<br />
Das Hallenbad St.Moritz hat sich<br />
bis heute fast nicht verändert<br />
(ausser: die Kasse hat ihren Platz<br />
gewechselt und mehrere Umkleidungskabinen<br />
wurden raus<br />
genommen), obwohl schon viele<br />
Umbauten geplant waren. Viele<br />
Bademeister habe ich kennengelernt,<br />
weil jedes Jahr immer<br />
neue kommen. Als das Hallenbad<br />
St. Moritz von der Bäder<br />
AG übernommen wurde, standen<br />
noch viele Pläne offen. Man<br />
wollte einen Kraftraum, ein Freibad,<br />
einen Whirlpool und eine<br />
Wasserrutschbahn bauen und<br />
alles renovieren. Eine Sanierung<br />
wäre auch dringend nötig. Doch<br />
nichts von dem traf ein. Es ist<br />
schon das dritte Jahr, dass das<br />
Hallenbad nur im Winter offen<br />
ist (Dezember – April). Ich finde<br />
es sehr schade, dass es nur im<br />
Winter offen ist, denn im Sommer<br />
ist das Wasser in den Seen<br />
nicht allzu warm und es wäre<br />
schon besser, wenn man in das<br />
Hallenbad gehen könnte. Auch<br />
<strong>für</strong> die Touristen wäre ein attraktives<br />
Hallenbad reizvoll. Im Hallenbad<br />
von Pontresina war ich<br />
auch schon ein paar Mal, doch<br />
es ist ein wenig zu klein, und das<br />
Hallenbad in Scuol ist einfach<br />
zu weit weg. Ich gehe gerne ins<br />
Hallenbad, denn dort trifft man<br />
Freunde, man springt vom Turm<br />
Hallenbad St. Moritz<br />
und hat viel Spass. Auch nach<br />
der Arbeit ist das Hallenbad ein<br />
guter Erholungs- und Entspannungsplatz.<br />
Für dieses Jahr hoffe<br />
ich, dass das Hallenbad mindestens<br />
renoviert, wenn möglich<br />
auch ausgebaut wird und das<br />
ganze Jahr offen bleibt.<br />
43
Las Codgias ist der Snowboard-<br />
Club von Savognin.<br />
Verfasst von<br />
Gian-Andreia<br />
Waldegg<br />
1. Lehrjahr<br />
Er wurde 1993 mit der Absicht<br />
gegründet, junge Boarder zu<br />
fördern und zu organisieren. Es<br />
sollte nicht nur einen Ski-Club,<br />
sondern endlich auch einen<br />
Snowboard-Club geben, da man<br />
als Verein mehr Gewicht und<br />
Einfluss auf die Bergbahnen, die<br />
Gemeinde und andere Institutionen<br />
gewinnt. Um mehr Mitglieder<br />
anzulocken, wurde anfangs ein<br />
Gratis-Snowboardunterricht <strong>für</strong><br />
einheimische Kinder organisiert.<br />
Später kamen dann auch regionale<br />
Jump- und Half-Pipe-Wettkämpfe<br />
hinzu.<br />
1995 kam ich als vollkommener<br />
Neuling dazu. Zuerst wurde<br />
ich der Gruppe der Anfänger<br />
und Pistenfahrer zugeteilt, aber<br />
schon nach 3 Jahren wechselte<br />
ich zu den Freestylern. Während<br />
dieser Jahre hatten wir aber auch<br />
die Möglichkeit, mit dem lokalen<br />
SAC an Lawinen- und Rettungsübungen<br />
sowie an geführten<br />
Snowboard-Touren teilzunehmen.<br />
Durch das häufige Fahren<br />
und Üben erhielt ich so viel Routine,<br />
dass ich nun seit letztem<br />
Winter als bisher jüngster Leiter<br />
bei Las Codgias aufgenommen<br />
worden bin. Erst als ich “Lehrer“<br />
wurde, erfuhr ich, wie viel Geduld<br />
und Engagement man benötigt,<br />
um den Schülern Technik und<br />
flüssiges Fahren beibringen zu<br />
können, aber auch wie viel Spass<br />
es macht, wenn die Gruppe relativ<br />
geschlossen hinter einem her<br />
fährt.<br />
Las Codgias<br />
Nach anfangs 4 Leuten ist der<br />
Club unterdessen auf 52 Mitglieder<br />
herangewachsen.<br />
Ich hoffe, dass er noch ein paar<br />
Jahre bestehen bleibt.<br />
44
Wie im vergangenen Jahr hatten<br />
wir auch <strong>2005</strong> eine ziemlich lange<br />
und arbeitsreiche Zeit vor Weihnachten.<br />
Nach den vielen schönen<br />
Aufträgen, die von uns vollen<br />
Einsatz verlangten, haben wir uns<br />
am 22. Dezember einen schönen<br />
Abend bei gutem Essen im Rosegtal<br />
gegönnt.<br />
Verfasst von<br />
Noé Andina<br />
3. Lehrjahr<br />
Die Entstehung dieses Abends<br />
war nicht ganz unproblematisch.<br />
Wir wussten kurze Zeit davor<br />
noch nicht, wohin es dieses Jahr<br />
gehen soll. Oft hat uns unser<br />
Chef darauf aufmerksam gemacht,<br />
dass wir langsam auch<br />
mit Vorschlägen kommen sollen.<br />
Doch schlussendlich kam er mit<br />
dieser guten Idee. Donnerstagabend<br />
fuhren wir etwa um 18<br />
Uhr in der Werkstatt ab. Mit drei<br />
Autos sind wir nach Pontresina<br />
gefahrenn und von dort aus liefen<br />
wir ins Rosegtal. Der Mond<br />
war ziemlich hell, und die Temperatur<br />
angenehm zum Laufen.<br />
Als wir etwa die Hälfte der Strecke<br />
erreicht hatten, stand der<br />
Restaurantbesitzer mit dem Auto<br />
am Waldwegrand.<br />
Etwas überraschend kam<br />
eine Neuigkeit:<br />
Da wir seit ca. einem Jahr mit<br />
den Instruktoren per „du“ waren,<br />
konnten wir ab heute auch zum<br />
Ernst und zum Remo DU sagen.<br />
Darauf stiessen wir mit Glühwein<br />
an. Für die älteren von uns war<br />
dies nicht eine einfache Änderung.<br />
Alle hatten Hunger, so dass wir<br />
eine Viertelstunde später wieder<br />
den Weg unter die Füsse nahmen.<br />
Als Empfang gab es einen<br />
Aperitif im Restaurant. Danach<br />
wurde uns (in getrennten Gängen)<br />
ein gemischter Salat, hausgemachte<br />
Capuns, Saltinbocca,<br />
Safranrisotto und Gemüse serviert,<br />
und zu guter Letzt konnten<br />
Weihnachtsessen <strong>2005</strong><br />
wir uns noch am Dessertbuffet<br />
bedienen. Dazu gab es einen guten<br />
Rotwein.<br />
Die Stimmung unter den Mitarbeitern<br />
war im grossen und ganzen<br />
angenehm. Der Abend ist schnell<br />
vergangen, denn wir mussten<br />
beizeiten wieder losmarschieren.<br />
Denn auch der Heimweg dauerte<br />
wieder etwa 1½ Stunden.<br />
Auch dieses Weihnachtsessen<br />
wird in guter Erinnerung bleiben.<br />
45
Jetzt befinde ich mich im vierten<br />
Lehrjahr. In den letzten drei Jahren<br />
habe ich immer einen Bericht<br />
über mein Tal gemacht. Dieses Mal<br />
möchte ich etwas anderes vorstellen,<br />
nämlich ein ausgestorbenes<br />
Tier, das aber weiter lebt in einer<br />
anderen Form, und zwar als Marken-Design<br />
von der Firma MAM-<br />
MUT, Hochleistungsgebirgsausrüstungen.<br />
Verfasst von<br />
Sebastian Raselli<br />
4. Lehrjahr<br />
Zuerst stelle ich euch das ausgestorbene<br />
Tier vor und dann die<br />
Entstehung der Marke Mammut,<br />
die nach meiner Ansicht eine der<br />
besten ist.<br />
Zeitraum:<br />
Pleistozän bis Holozän<br />
1,8 bis 0,08 Mio. Jahre<br />
Fossilfundorte:<br />
Nordamerika, Europa, Asien<br />
und Afrika<br />
Systematik:<br />
Säugetiere (Mammalia)<br />
Höhere Säugetiere (Eutheria)<br />
Afrotheria<br />
Rüsseltiere (Proboscidea)<br />
Elefanten (Elephantidae)<br />
Wissenschaftlicher Name<br />
Mammuthus<br />
Mammut<br />
Bezeichnung einer Gattung von<br />
ausgestorbenen Elefanten, die in<br />
der letzten Eiszeit und kurz davor<br />
in zahlreichen Formen in Nordamerika,<br />
Europa, Asien und Afrika<br />
bis zum 40. Breitengrad vorkamen.<br />
Entwicklung<br />
Die Mammuts haben<br />
sich aus einer tertiärzeitlichenRüsseltiergruppe<br />
über mehrere<br />
Zwischenformen entwickelt.<br />
Dabei spezialisierten<br />
sie sich zunehmend<br />
auf Grasnahrung und entwickelten<br />
Anpassungen an die Kälte.<br />
Im Allgemeinen meint man mit<br />
„Mammut“ das während der letzten<br />
Eiszeit in Europa und Nordasien<br />
verbreitete Wollhaarmammut;<br />
die meisten Mammutarten waren<br />
aber weitgehend unbehaart.<br />
Das Wollhaarmammut war eines<br />
der beliebtesten Jagdtiere der<br />
Menschen im Spätpleistozän.<br />
Dies ist durch zahlreiche Höhlenmalereien<br />
dokumentiert.<br />
Im asiatischen Teil Russlands<br />
werden immer wieder nahezu<br />
vollständig im Eis eingeschlossene<br />
gut erhaltene Mammut-Körper<br />
gefunden. Entdeckt werden<br />
Das Mammut<br />
diese interessanterweise meist<br />
durch den kilometerweit wahrnehmbaren,<br />
beißenden Geruch<br />
des einsetzenden Verwesungsprozesses,<br />
sobald Teile des Tierkörpers<br />
durch den Auftauvorgang<br />
freigelegt wurden. Neben<br />
der raschen Verwesung sorgen<br />
auch Aasfresser da<strong>für</strong>, dass solche<br />
über Jahrtausende gefrorene<br />
Kadaver oft schon binnen<br />
Wochen vollständig zerstört werden.<br />
46
Mammut Firmengeschichte<br />
... oder von der handwerklichen<br />
Seilerei zum modernen, hochentwickelten<br />
Unternehmen <strong>für</strong><br />
Entwicklung, Herstellung und<br />
Verkauf von Seilen, Geflechten,<br />
Gurten und Ausrüstung <strong>für</strong><br />
Bergsport und Outdoor.<br />
Verfasst von<br />
Sebastian Raselli<br />
4. Lehrjahr<br />
1862<br />
Im Jahr 1862 legt Kaspar Tanner<br />
mit der Gründung seiner handwerklichen<br />
Seilerei in Dintikon<br />
bei Lenzburg den Grundstein<br />
des Unternehmens. 16 Jahre<br />
später verlegt er seinen Betrieb<br />
in grössere Räumlichkeiten ins<br />
Städtchen Lenzburg, das während<br />
Jahren Domizil des 1919 in<br />
Seilerwarenfabrik AG Lenzburg,<br />
1968 in Arova Lenzburg AG und<br />
1984 in Arova-Mammut AG umfirmierten<br />
Unternehmens war.<br />
1972<br />
Erwerb eines zweiten Produktionsstandbeines,<br />
die Walter<br />
Schwarzenbach AG in Necker/<br />
SG, die zu einem Zweigbetrieb<br />
mit moderner Zwirnerei und<br />
Gurtweberei ausgebaut wird<br />
1982<br />
Eintritt in die schweizerische Firmengruppe<br />
der Zürcher Ziegeleien<br />
(ZZ) Zürich<br />
1988<br />
In diesem Jahr erfolgt die Gründung<br />
der MAMMUT Sportartikel<br />
GmbH in Kempten/Deutschland<br />
als Vertriebsstandort unserer<br />
Ausrüstung <strong>für</strong> Bergsport und<br />
Outdoor im EG-Raum.<br />
1989<br />
Erwerb der FÜRST AG, Wädenswil,<br />
die 1990 in die AROVA-<br />
MAMMUT integriert wird.<br />
1990<br />
Beginn des Neubaus in Seon<br />
(AG), der auf 1992 als neuer<br />
zentraler Firmensitz und Fabrikationsstandort<br />
bezogen werden<br />
kann.<br />
2000<br />
In diesem Jahr übernimmt die<br />
Mammut AG den norwegischen<br />
Schlafsackspezialisten Ajungilak<br />
Mammut heute<br />
Heute wird 30% des Umsatzes<br />
auf dem Heimmarkt und 70%<br />
auf den Exportmärkten erzielt.<br />
Im Export liegt auch das grösste<br />
Wachstumspotential <strong>für</strong> die Produkte<br />
der Mammut Sports Group<br />
AG: Neben den Alpenländern<br />
zählen heute Nordamerika und<br />
Japan zu den Hauptabnehmern<br />
des Bergsport-Sortiments.<br />
90% Mammut-Ausrüstung sind die Zutaten <strong>für</strong> einen tollen<br />
Klettertag auf die „ Plati da Mürisciola“ Val di Campo GR.<br />
(Seile, Rucksäcke, Klettergurten, Bekleidung......) nicht<br />
Mammut-Ausrüstung: Socken und Unterhosen!!!<br />
47
Neue Technologie in unserer<br />
Werkstatt<br />
Fast die Hälfte des Nadelschnittholzes<br />
in der Schweiz wird in<br />
Trockenkammern getrocknet, wie<br />
es der moderne Holzhausbau und<br />
Innenausbau erfordert. Die meisten<br />
Holzprodukte müssen <strong>für</strong> die<br />
Weiterverarbeitung trocken sein.<br />
Holzfeuchtigkeitswerte von unter<br />
15% sind in unseren Breitengraden<br />
nur mit einer technischen Holztrocknung<br />
möglich. Das bei uns<br />
an Lager liegende Nadelschnittholz<br />
weist eine Feuchtigkeit von<br />
etwa 15 – 20% auf. Um es <strong>für</strong> den<br />
Innenausbau (Möbel, Böden etc.)<br />
weiterverarbeiten zu können, muss<br />
die Holzfeuchte mittels künstlicher<br />
Trocknung auf ca. 8% herabgesetzt<br />
werden.<br />
Verfasst von<br />
Jon Flurin Kienz<br />
3. Lehrjahr<br />
Zur künstlichen Holztrocknung<br />
gibt es verschiedene Verfahren<br />
bzw. Trocknungssysteme. Weit<br />
verbreitet ist die beheizte Zu-/Abluft-Trockenkammer,<br />
bei welcher<br />
die warme Luft, die durch den<br />
Stapel geblasen wird, dem Holz<br />
die Feuchtigkeit entzieht. Eine<br />
solche Anlage steht in unserer<br />
<strong>Lehrwerkstatt</strong> schon seit Jahren<br />
im Einsatz. Zusätzlich zur konventionellenZu-/Abluft-Trockenkammer<br />
besitzt die <strong>Lehrwerkstatt</strong><br />
seit kurzem eine moderne, dem<br />
neuesten Stand der Technik angepassteVakuum-Trocknungsanlage.<br />
Kurze Trocknungszeiten,<br />
gute Holzqualität und hohe Effizienz<br />
zeichnen dieses ausgereifte<br />
Verfahren aus.<br />
Die neue Holztrocknungs-Anlage<br />
Die Zu- und Ablufttrocknung:<br />
Bei diesem am meisten verbreiteten<br />
Trocknungsverfahren wird<br />
die Luft mittels Ventilatoren durch<br />
das zu trocknende Schnittholz<br />
geblasen. Nach dem Verlassen<br />
des Stapels wird ein Teil der dann<br />
feuchten Luft als Abluft aus der<br />
Kammer geleitet. Über Umlenkklappen<br />
wird der Rest zurückgeführt,<br />
mit Frischluft gemischt,<br />
über Heizregister erwärmt und<br />
anschliessend erneut durch das<br />
Holz geführt.<br />
Vakuumtrocknung:<br />
Unsere Vakuumtrocknungsanlage<br />
funktioniert nach dem diskontinuierlichen<br />
Verfahren in zwei<br />
sich wiederholenden Phasen.<br />
In der ersten Phase wird das<br />
Holz unter normalen Druckverhältnissen<br />
durchgewärmt. Beim<br />
nachfolgend erzeugten Vaku-<br />
um setzt eine sprunghafte Verdampfung<br />
der Holzfeuchte ein.<br />
Dabei kühlt sich das Holz ab,<br />
bis die Verdampfung zum Stillstand<br />
kommt. Über Kondensation<br />
wird die Feuchtigkeit entfernt.<br />
Der Prozess beginnt jetzt wieder<br />
von vorne, bis das Holz den gewünschten<br />
Trockengrad erreicht<br />
hat.<br />
48
Nun bin ich im 4. Lehrjahr und habe<br />
deshalb am Dienstag Schule. Das<br />
bedeutet <strong>für</strong> mich, zehn Minuten<br />
früher aufstehen als sonst. So beginnt<br />
<strong>für</strong> mich der Dienstagmorgen.<br />
Danach esse ich etwas Kleines<br />
zum Frühstück und mache mich<br />
dann auf den Weg in die Schule.<br />
Nach einem nicht wirklich weiten<br />
Weg von ca. 3oo m bin ich da.<br />
Verfasst von<br />
Andreia Zimmermann<br />
4. Lehrjahr<br />
Um 7.20 Uhr fängt der Unterricht<br />
an. Die ersten 3 Lektionen haben<br />
wir Allgemeinbildung bei Herrn<br />
Mischol. Da lernen wir verschiedene<br />
Sachen wie: Buchhaltung,<br />
Wirtschaft und nehmen Aktuelle<br />
Sachen durch.<br />
Um 9.40 Uhr beginnt <strong>für</strong> uns die<br />
grosse Pause, kleiner Tipp am<br />
Rande: da gibt‘s in der Mensa<br />
der Gewerbeschule feine Sachen<br />
wie Gipfel, Sandwiches und Kaffee.<br />
Nach der grossen Pause müssen<br />
wir in die Turnhalle nebenan,<br />
denn jetzt ist <strong>für</strong> eine Stunde Turnen<br />
angesagt. Im Turnen spielen<br />
wir immer irgend ein Mannschaftsspiel<br />
wie z.B. Unihock,<br />
Fussball oder auch Basketball.<br />
Danach haben wir noch 2 Lektionen<br />
bis zur Mittagspause. Diese<br />
2 Lektionen sind Berufskunde<br />
bei Herrn Ganzoni, unserem<br />
Fachkundelehrer. Er gestaltet die<br />
Stunden meistens so, dass am<br />
Anfang der Stoff von letzter Woche<br />
im Schnelltempo repetiert<br />
wird und Fragen gestellt werden<br />
können, dann wird der neue<br />
Stoff miteinander angeschaut<br />
und besprochen. Dazu werden<br />
Übungen gemacht oder anderes<br />
getan.<br />
Die Mittagspause<br />
Nach dem Essen im Lehrlingshaus<br />
verbleibt noch etwa eine<br />
halbe Stunde bis die Schule wieder<br />
anfängt. Da höre ich meist<br />
etwas Musik und geniesse meine<br />
Ruhe.<br />
Der Dienstag<br />
Am Nachmittag geht es dann<br />
um13.30 Uhr weiter, ebenfalls bei<br />
Herrn Ganzoni, mit Fachrechnen.<br />
Am Anfang der Stunde werden<br />
bei den gemachten Hausaufgaben<br />
die Resultate verglichen und<br />
falls nötig die eine oder andere<br />
Aufgabe zusammen gelöst. Der<br />
Rest der Lektion steht noch zur<br />
Verfügung, um neue Themen<br />
anzuschauen und Übungsaufgaben<br />
zu lösen. Nun ist auch schon<br />
wieder Pause.<br />
Danach stehen uns noch 2 Lektionen<br />
Fachzeichnen bevor, auch<br />
da wird zuerst der Stoff von letzter<br />
Woche kurz überflogen. Danach<br />
besprechen wir mit der ganzen<br />
Klasse die Konstruktionen von<br />
verschiedensten Möbeltypen. So<br />
verbleiben noch ca. eine halbe<br />
bis eine Stunde, in der wir dann<br />
<strong>für</strong> uns an einer Werkzeichnung,<br />
die später eingesammelt wird,<br />
arbeiten dürfen. Um 16.40 Uhr<br />
ist der Tag auch schon vorbei,<br />
und ich darf nach Hause gehen.<br />
49
12. Januar 1. Out of the Blue’s in der <strong>Lehrwerkstatt</strong><br />
10. Februar Besichtigung Neat-Baustelle Sedrun<br />
13. – 17. Februar CNC-Schulung (Paul Hürlimann)<br />
23. März Stiftungsrat-Sitzung<br />
24. März Eltern-Besuchstag<br />
6. bis 9. April Oberengadiner Messe St. Moritz<br />
10. Juni Tag der offenen Türe<br />
23. bis 25. Juni Betriebsausflug<br />
29. Juni Diplomfeier Berufsschule<br />
30. Juni Betriebsbesichtigung Erfa<br />
10. Juli Lehrbeginn<br />
Juli - August Betriebsbesichtigungen jeweils donnerstags 16.00<br />
24. Juli – 5. August Betriebsferien<br />
17. November Betriebsbesichtigung Mob 321<br />
6. Dezember Nikolaus-Markt<br />
xx. Dezember Kaderessen<br />
21. Dezember Weihnachtsessen<br />
23. bis 31. Dez. Weihnachtsferien<br />
2007<br />
11. Januar 2. Out of the Blue’s in der <strong>Lehrwerkstatt</strong><br />
Jahresprogramm 2006<br />
50
Motto <strong>für</strong> das Jahr 2006:<br />
Zum Schluss darf ich mit Freude den verschiedenen Gremien, welche der <strong>Engadiner</strong> <strong>Lehrwerkstatt</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Schreiner</strong> im vergangenen Jahr und sicherlich auch in Zukunft grosse Unterstützung<br />
und Sympathie entgegen bringen, bestens danken.<br />
Besten Dank auch an die Adresse von Stiftungsrat, Betriebskommis-sion, Bund und Kanton,<br />
Gemeinden, <strong>Schreiner</strong>meisterverband und nicht zuletzt an unsere geschätzte Kundschaft.<br />
Ebenfalls einen grossen Dank an Lehrlinge und Mitarbeiter <strong>für</strong> den Einsatz im vergangenen<br />
Geschäftsjahr.<br />
Samedan im März 2006<br />
Ernst Huber, Geschäftsleiter<br />
Schlusswort und Dank<br />
„Freu(n)de an der Arbeit“<br />
51