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Die neue Breitbandschleifmaschine - Engadiner Lehrwerkstatt für ...

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Stiftung<br />

<strong>Engadiner</strong><br />

<strong>Lehrwerkstatt</strong><br />

<strong>für</strong> Schreiner<br />

Samedan<br />

Jahresbericht 2002


<strong>Die</strong> <strong>Lehrwerkstatt</strong> 1966<br />

Der Schreiner<br />

Einer der ältesten Berufe überhaupt,<br />

mit Wurzeln bis in die<br />

Antike.<br />

<strong>Engadiner</strong> <strong>Lehrwerkstatt</strong><br />

<strong>für</strong> Schreiner<br />

In Samedan haben die Schreiner<br />

ihr wichtiges Standbein,<br />

die <strong>Lehrwerkstatt</strong> <strong>für</strong> Schreiner.<br />

Der Grundstein wurde im Jahre<br />

1966 gelegt, denn damals<br />

hatten weitsichtige Schreinermeister<br />

die Ausbildungsbedürf-<br />

nisse in diesem kreativen Beruf<br />

erkannt.<br />

Ausbildung in Samedan<br />

In all den Jahren und auch<br />

künftig ist es unser Bestreben,<br />

jungen Leuten die Möglichkeit<br />

zu geben, den interessanten<br />

und abwechslungsreichen Beruf<br />

des Schreiners zu erlernen.<br />

Bis zu 20 Lehrlinge und Lehrtöchter<br />

stellen unter fachkundiger<br />

Leitung von 7 Schreinerinstruktoren<br />

und Schreiner-<br />

<strong>Die</strong> <strong>Lehrwerkstatt</strong> heute<br />

meistern echte <strong>Engadiner</strong><br />

Arvenmöbel, Designer Möbel,<br />

Türen, Küchen, Schränke,<br />

Treppen bis hin zu kompletten<br />

Wohnungsausbauten her.<br />

Wie wichtig die Ausbildungsstätte<br />

<strong>für</strong> das Schreinerhandwerk<br />

ist, zeigen sich daran,<br />

dass viele Schreinermeister<br />

und Schreinerunternehmer des<br />

Engadins und des Kantons<br />

Graubünden ihre Ausbildung in<br />

Samedan gemacht haben.<br />

1


Mit diesen zwei Bildern und<br />

dem nebenstehenden Bericht<br />

macht die <strong>Lehrwerkstatt</strong> in<br />

der Broschüre der Gemeinde<br />

Samedan auf sich aufmerksam.<br />

Es war vor ca. 40 Jahren als<br />

der weitsichtige Schreinermeister,<br />

namentlich Herr Christian<br />

Badraun, den Grundstein<br />

zur <strong>Lehrwerkstatt</strong> <strong>für</strong> Schreiner<br />

legte. Im April 1966 wurde die<br />

Stiftung gegründet und 1967<br />

das Betriebsgebäude in Promulins<br />

erstellt.<br />

Dazumal ein mutiger Schritt,<br />

ein Schritt, von dem bis heute<br />

an die 150 junge Schulabgänger<br />

profitieren konnten und<br />

dies heute noch können. Nicht<br />

vergessen darf man, dass<br />

dazu in all den Jahren eine<br />

grosse Zahl von Schreinerinstruktoren<br />

ihr Einkommen in<br />

der <strong>Lehrwerkstatt</strong> verdienten<br />

und verdienen.<br />

Im September 2002 erhielten<br />

wir von unseren Kollegen der<br />

Lehrwerkstätten in Bern (LWB)<br />

– eine über hundert Jahre alte<br />

Ausbildungsstätte in verschiedensten<br />

Berufszweigen<br />

– den Bericht, dass sie den<br />

Betrieb schliessen müssen!<br />

Der Grund dieses Entscheides<br />

sind die grossen Sparmassnahmen<br />

des Kantons Bern. 76<br />

Schreinerlehrlinge/Lehrtöchter<br />

und ihre Lehrmeister von der<br />

Innenausbauabteilung sind<br />

unter anderen betroffen.<br />

Nach grossem Ringen mit Behörden<br />

und Politikern konnte<br />

im November 2002 eine Studie<br />

in Auftrag gegeben werden,<br />

welche über die Notwendigkeit<br />

der Schreinerausbildung in der<br />

<strong>Lehrwerkstatt</strong> Bern dargelegt<br />

werden muss.<br />

<strong>Die</strong>ser Bericht wird uns sicherlich<br />

interessieren und hoffen,<br />

dass er <strong>für</strong> die LWB und ihre<br />

Lehrlinge positiv ausfällt.<br />

„Sein oder nicht sein“ der<br />

<strong>Engadiner</strong> <strong>Lehrwerkstatt</strong><br />

<strong>für</strong> Schreiner in Samedan.<br />

Nachfolgend eine Auflistung<br />

der „SchreinerInnen“, welche<br />

in der <strong>Lehrwerkstatt</strong> Samedan<br />

die Lehre absolviert haben.<br />

<strong>Die</strong>se Namen beweisen klar,<br />

dass die LWS Ihr „Sein“ hat<br />

und sich in Zukunft vermehrt<br />

stärken muss.<br />

Folgende haben ihre Lehre<br />

beendet:<br />

1967 Solèr Marco<br />

Mark Gion Paul<br />

Stamm Robert<br />

1968 Zisler Bartholomé<br />

Holzer Arnold<br />

1969 Gilly Marco<br />

Cagienard Othmar<br />

Körber Albert<br />

1970 Nogler Padrout<br />

Puorger Edi<br />

Rauch Markus<br />

Pünchera Curdin<br />

1971 Gambon Georg<br />

Buchli Rolf<br />

1972 Zöllig Hans Ruedi<br />

Albin Gian Peider<br />

Pinchera Reto<br />

1973 Parpan Markus<br />

Paravicini David<br />

Lang Ester<br />

à Porta Alfons<br />

1974 Schweizer Martin<br />

Tscharner Erwin<br />

Pinggera Töna<br />

Tuena Bernardo<br />

1975 Riedberger Leonhard<br />

Decarisch Andreas<br />

1976 Salomon Johann<br />

Nauli Claudia<br />

Giovanoli Radolf<br />

Zöllig Rolf<br />

1977 Bezzola Clà<br />

Nett Hans Hch.<br />

Schmidt Eduard<br />

Huber Rudolf<br />

1978 Dorta Otto<br />

Grass Jon<br />

Crameri Vincenzo<br />

1980 Riatsch Clà<br />

Schweizer Erich<br />

Gartmann Jürg<br />

Juon Eduard<br />

1981 Tuena Claudio<br />

Kollegger Beat<br />

Robbi Jürg<br />

Kressig Albert<br />

1982 Hohenegger Severin<br />

Schweizer Erwin<br />

Jörimann Reto<br />

Jenal Hansruedi<br />

Bott Gion Pitschen<br />

1983 Naef Gian-Marco<br />

Fried Beat<br />

Scandella Gian-Reto<br />

Manzoni Guido<br />

Poltera Meinrad<br />

1984 Candrian Ursina<br />

Rozzi Barbara<br />

Schwab Conradin<br />

Roner Duri<br />

Vecellio Giovanni<br />

Joos Markus<br />

1985 Projer Renato<br />

Setz Julius<br />

Conradin Jon-Mathias<br />

Roner Flurina<br />

Zarucchi Marco<br />

2


1994 Uffer Daniel<br />

Barblan Sarah<br />

Neuhäusler Bruno A.<br />

1995 Andersag Richard<br />

Nunzi Marco<br />

Huber Andrea<br />

Pfaffen Marion<br />

1996 Jäger Walter<br />

Jenal Remo<br />

Derungs Flurin<br />

1997 Holzer Peider<br />

Bonifazi Andrea<br />

Danuser Marco<br />

Caviezel Stefan<br />

Malgiaritta Bernhard<br />

1998 Ennemoser Claudia<br />

Bartolomé Olin<br />

1999 Alig Gioni<br />

Trepp Stefan<br />

Netzer Claudio<br />

Schmid Rico<br />

Caspescha Curdin<br />

2000 Berner Thomas<br />

Costa Mauro<br />

Bonifazi Marchet<br />

2001 Arpagaus Gianign<br />

Schmid Daniel<br />

Ciocco Fernando<br />

Spescha Claudio<br />

Giovanoli Elia<br />

Vetsch Andrea<br />

2002 Ramalho Rui<br />

Spescha Roger<br />

Puorger Florian<br />

Josty Niculin<br />

1986 Dedual Eduard<br />

Hüppin Eduard<br />

Grant Patrik<br />

Rezzoli Marcello<br />

Taverna Johann Martin<br />

1987 Fliri Peider<br />

Hohenegger Valentin<br />

Thom Linard<br />

Dräyer Philipp<br />

1988 Trippel Ueli<br />

Heis Gerhard<br />

Malgiaritta Marcus<br />

Rezzoli Damiano<br />

Tosio Fausto<br />

1989 Tönett Jon Fadri<br />

Dosch Robert<br />

Salis Duri<br />

Marugg Marco<br />

Tomaschett Yvonne<br />

1990 Rezzoli Leonardo<br />

Angerer Mario<br />

Berry Romedo<br />

Aebersold Martin<br />

1991 Patt Melanie<br />

Jörimann Renè<br />

Hohenegger Ralf<br />

Heinz Stefan<br />

Giovannini Daniele<br />

1992 Knuchel Urs<br />

Strahm Thomas<br />

Capeder Corina<br />

1993 Grossert Christian<br />

Benz Christoph<br />

Rominger Stephan<br />

Müller Curdin<br />

Ehemalige Lehrwerkstättler anlässlich einer Zusammenkunft 1991<br />

3


Allgemeines<br />

Erneut dürfen wir auf ein erfolgreiches<br />

Jahr zurückblicken. Im Jahre<br />

2002 wurde ein Betriebsertrag von<br />

Fr. 1’325’000.00 erarbeitet. <strong>Die</strong><br />

<strong>Lehrwerkstatt</strong> <strong>für</strong> Schreiner hat<br />

ihren Hauptauftrag der Ausbildung<br />

junger Handwerker und Handwerkerinnen<br />

vollumfänglich erfüllt, alle<br />

4 Lehrlinge, welche zur Abschlussprüfung<br />

angetreten sind, haben<br />

diese erfolgreich bestanden.<br />

Unser Team funktioniert aber nicht<br />

nur in der <strong>Lehrwerkstatt</strong>, sondern<br />

hat auch anlässlich des Swisspower-Gigathlon<br />

gezeigt, dass sowohl<br />

Kader wie auch Lehrlinge zu sportlichen<br />

Leistungen in einer Mannschaft<br />

fähig sind.<br />

<strong>Die</strong> Betriebskommission trat im<br />

Jahr 2002 fünf Mal zusammen. <strong>Die</strong><br />

Arbeit innerhalb der Kommission<br />

aber auch das Zusammenspiel<br />

zwischen der Kommission und dem<br />

Geschäftsführer funktioniert sehr<br />

gut. Der Start ins <strong>neue</strong> Jahr gelang<br />

nicht wie erhofft, mussten doch<br />

im ersten Quartal 2002 erhebliche<br />

Einbussen in Kauf genommen<br />

werden. Der Arbeitsvorrat schmolz<br />

bis auf 11⁄2 Wochen zurück. <strong>Die</strong>s<br />

zeigte der Betriebskommission,<br />

Jahresbericht 2002<br />

des Präsidenten des<br />

Stiftungsrates und<br />

des Präsidenten der<br />

Betriebskommision<br />

dass sie einerseits ein gezieltes<br />

Lobbying zu betreiben hat,<br />

denn unsere Arbeit lässt sich<br />

sehen; oft ist die <strong>Engadiner</strong><br />

<strong>Lehrwerkstatt</strong> <strong>für</strong> Schreiner<br />

einfach zu unbekannt. Insofern<br />

müssen wir alle unsere<br />

Geschäftsbeziehungen spielen<br />

lassen. Anderseits wurde der<br />

Betriebskommission aber auch<br />

aufgezeigt, dass sie sich auf<br />

solche Situationen vorzubereiten<br />

hat und insbesondere<br />

Massnahmen im Hinblick auf<br />

einen erneuten und allenfalls<br />

länger dauernden Auftragsrückgang<br />

zu erarbeiten hat. In<br />

diesem Zusammenhang wird<br />

sich die Betriebskommission<br />

vor allem im laufenden Jahr<br />

eingehend Gedanken machen.<br />

Schliesslich hat sich aber auch<br />

gezeigt, dass keinesfalls Aufträge<br />

zu jedem Preis anzunehmen<br />

sind, sondern vielmehr<br />

ein realer Preis erzielt werden<br />

muss. Würde man nicht an<br />

diesem Grundsatz festhalten,<br />

würde letztlich die Institution<br />

gefährdet; zudem würden wir<br />

unseren Lehrlingen, die lernen<br />

müssen, betriebswirtschaftlich<br />

zu arbeiten, einen Bärendienst<br />

erweisen. Im Verlaufe des Jahres<br />

hat sich dann die Auftrags-<br />

situation verbessert, so dass<br />

das budgetierte Jahresergebnis<br />

erfüllt wurde.<br />

In organisatorischer Hinsicht<br />

hat sich die Eingliederung der<br />

Buchführung bewährt, der<br />

Geschäftsführer hat somit<br />

unmittelbaren Zugang zu den<br />

Zahlen.<br />

Personelles<br />

Erfreulicherweise konnten aus<br />

zwölf Bewerbungen sechs<br />

Lehrlinge <strong>für</strong> die Lehre in der<br />

<strong>Lehrwerkstatt</strong> ausgewählt<br />

werden.<br />

Eine besondere Gratulation<br />

richten wir gerne an Herrn<br />

Bruno Baumann zu seinem<br />

10-jährigen <strong>Die</strong>nstjubiläum.<br />

Dank<br />

Es ist den Unterzeichneten ein<br />

grosses Anliegen, allen, die<br />

zum Gelingen dieses Werkes<br />

beitragen, zu danken. Es<br />

sind dies die Lehrtöchter und<br />

Lehrlinge, die Instruktoren, die<br />

Mitglieder des Stiftungsrates,<br />

welche sich <strong>für</strong> unsere Stiftung<br />

stark machen, was besonders<br />

Jahresrückblick<br />

in der jetzigen Zeit sehr wichtig<br />

ist, die Mitglieder der Betriebskommission,<br />

vor allem aber<br />

auch unser Geschäftsführer,<br />

Ernst Huber. Einen besonderen<br />

Dank richten wir an Herrn<br />

Walter Stricker, der nach<br />

16-jähriger Tätigkeit per Ende<br />

Jahr aus der Betriebskommission<br />

ausgeschieden ist. Herr<br />

Stricker hat ausserordentlich<br />

grosse Verdienste um die<br />

Stiftung <strong>Engadiner</strong> <strong>Lehrwerkstatt</strong>;<br />

sein Ausscheiden ist eine<br />

Folge der Reorganisation der<br />

Buchführung.<br />

Zukunft<br />

Im Jahr 2003 soll das Holzlager<br />

aufgestockt werden, so<br />

dass es rationell bewirtschaftet<br />

werden kann. <strong>Die</strong> Betriebskommission<br />

erachtet es auch<br />

als sinnvoll, dass im laufenden<br />

Jahr die Zertifizierung angegangen<br />

wird, so dass wir ein<br />

taugliches Qualitätskontrollsystem<br />

erhalten. <strong>Die</strong>ses ist<br />

nicht nur mit Bezug auf unsere<br />

Produkte, sondern auch mit<br />

Bezug auf die von uns geleistete<br />

Ausbildungsarbeit dringend<br />

notwendig.<br />

4


Es braucht kein Prophet zu<br />

sein, wer <strong>für</strong> das Jahr 2003<br />

zumindest keine rosigen Aussichten<br />

zeichnet. <strong>Die</strong> bereits<br />

angekündigten Sparbemühungen<br />

des Kantons dürften<br />

wohl nur einer der vielen zu<br />

erwartenden schwierigen<br />

Umstände sein. <strong>Die</strong> Betriebskommission<br />

ist aber gewillt<br />

und in der Lage, zusammen<br />

mit dem Geschäftsführer und<br />

mit Unterstützung des Stiftungsrates<br />

und der Mitarbeiter<br />

diese schwierige Situation<br />

zu meistern. In diesem Sinne<br />

blicken wir zuversichtlich in die<br />

Zukunft.<br />

Samedan, im Februar 2003<br />

Thomas Nievergelt<br />

Präsident des Stiftungsrates<br />

Ambrosi Dazzi<br />

Präsident der Betriebskommission<br />

5


Personelles<br />

Stiftungsrat<br />

Zusammensetzung Anfangs 2002:<br />

Ehrenpräsident<br />

Herr Giuseppe Lazzarini<br />

Präsident<br />

Herr Thomas Nievergelt<br />

(Vertreter der Gemeinde Samedan)<br />

Herr Arnold Holzer<br />

(Vertreter VSSM Sektion Quattervals)<br />

Herr Christian Badraun<br />

(Vertreter Stifterfirma)<br />

Herr Reto Badraun<br />

(Vertreter Stifterfirma)<br />

Herr Jakob Battaglia<br />

(Vertreter Gewerkschaft Bau-u.<br />

Industrie)<br />

Herr Stefan Eisenring<br />

(Vertreter Kanton Graubünden)<br />

Herr Jakob Lötscher<br />

(Vertreter VSSM Kantonalverband)<br />

Der Stiftungsrat trat am 18. April<br />

2002 zu seiner ordentlichen Jahresversammlung<br />

zusammen.<br />

<strong>Die</strong> üblichen Traktanden konnte der<br />

Stiftungsrat an dieser Versammlung<br />

sehr speditiv erledigen.<br />

Betriebskommission<br />

Sie setzte sich Anfang 2002<br />

wie folgt zusammen:<br />

Herr Ambrosi Dazzi, Präsident<br />

Herr Felix Karrer<br />

Herr Renato Lanfranchi<br />

Herr Thomas Nievergelt<br />

<strong>Die</strong> Betriebskommission,<br />

welche im Auftrag des Stiftungsrates<br />

die laufenden<br />

Geschäfte zusammen mit<br />

dem Geschäftsführer besorgt,<br />

bearbeitete in 5 Sitzungen die<br />

anfallenden Aufgaben.<br />

Mitarbeiter<br />

Der Personalbestand in der<br />

<strong>Lehrwerkstatt</strong> anfangs 2002<br />

setzte sich wie folgt zusammen;<br />

Geschäftsführer:<br />

Ernst Huber<br />

Produktionsleiter:<br />

Remo Püntener<br />

Werkstattleiter:<br />

Frank Tonello<br />

Instruktoren:<br />

Heinz Blatter<br />

Bruno Baumann<br />

Lehrlinge 4. Lehrjahr:<br />

Niculin Josty<br />

Roger Spescha<br />

Rui Ramalho<br />

Lehrlinge 3. Lehrjahr:<br />

Luis Bischoff<br />

Duri Camenisch<br />

Andy Schatz<br />

Marianne Willi<br />

Gian Martin Sommerau<br />

Lehrlinge 2. Lehrjahr:<br />

Martino Corfu<br />

Veronica Ganzoni<br />

Florian Puorger<br />

Fernando Waltenspühl<br />

Lehrlinge 1. Lehrjahr:<br />

Mauro Delley<br />

Hanspeter Margreth<br />

Gian Andrea Parpan<br />

Andreja Peer<br />

Luca Pozzy<br />

Abgänge<br />

Im Juni 2002 hat Mauro Delley<br />

seinen Lehrplatz ins Tessin<br />

verlegt.<br />

Jahresbericht<br />

Zugänge<br />

Stefan Trutmann heisst der<br />

<strong>neue</strong> Schreiner-Instruktor. Wir<br />

konnten Ihn von Effretikon ins<br />

Engadin ziehen. Sein Stellenantritt<br />

wurde auf den 8. April<br />

2002 festgelegt.<br />

Am 1. Juli 2002 ist Sergio<br />

Scalabrini von Egg, Kanton<br />

Schwyz in das 4. Lehrjahr eingetreten<br />

und wohnt seither im<br />

Lehrlingshaus.<br />

Seit 1. Januar 2003 wird die<br />

Geschäftsbuchhaltung in der<br />

<strong>Lehrwerkstatt</strong> geführt. Per 1.<br />

September 2002 konnte Anne<br />

Gerber <strong>für</strong> diese 40% Stelle<br />

verpflichtet werden. Zusätzlich<br />

übernimmt sie ebenfalls allgemeine<br />

Büroarbeiten.<br />

Schnupperlehren<br />

2002 durften wir 13 Schnupperlehrtöchtern<br />

und Schnupperlehrlingen<br />

in unserer Werkstatt<br />

das schöne Handwerk<br />

des Schreiners vorstellen.<br />

6


Aufnahme von Lehrlingen<br />

Wie in den vorherigen Jahren<br />

erfolgte die Rekrutierung der<br />

<strong>neue</strong>n Lehrlinge <strong>für</strong> 2002 mit<br />

einer Aufnahmeprüfung. <strong>Die</strong><br />

Auswahl resultierte auf Grund<br />

der Leistungen während der<br />

Aufnahmeprüfung, den Schulleistungen<br />

und der absolvierten<br />

Schnupperlehre.<br />

Am 15. Juli 2002 haben folgende<br />

6 Schulabgänger die<br />

Lehre als Schreiner (Möbel-Innenausbau)<br />

in der <strong>Lehrwerkstatt</strong><br />

begonnen.<br />

Angelo Buob, La Punt<br />

Kay Decasper, Flims<br />

Alessio Mazzoni, Soazza<br />

Sebastian Raselli, Poschiavo<br />

Michele Rogantini, St. Moritz<br />

Andreia Zimmermann, Landquart<br />

Lehrabschlussprüfung<br />

<strong>Die</strong> Lehrabschlussprüfungen<br />

fanden im Juni 2002 in den<br />

Kursräumen des VSSM und in<br />

der Gewerbeschule Samedan<br />

statt.<br />

Niculin Josty, Roger Spescha<br />

und Rui Ramalho konnten<br />

nach vier Ausbildungsjahren<br />

den Schreiner-Fähigkeitsausweis<br />

entgegennehmen.<br />

Florian Puorger konnte nach 2<br />

Lehrjahren den Ausweis Holzbearbeiter<br />

entgegen nehmen.<br />

7


ein Einblick in unser Angebot<br />

8


<strong>Die</strong> <strong>neue</strong> Schleifmaschine<br />

bei der Anlieferung<br />

Im Budget vom Jahr 2002 war<br />

die Neuanschaffung einer stationären<br />

Maschine eingeplant. Der<br />

Entscheid fiel auf eine Zylinderschleifmaschine.<br />

Für den Laien eine<br />

kurze Erklärung, welche Funktion<br />

diese Maschine hat. Sie wird<br />

überwiegend zum kalibrieren von<br />

Plattenmaterialien, zum schleifen<br />

von furnierten Platten und zum<br />

schleifen von Massivholz verwendet.<br />

All diese Arbeitsgänge waren<br />

mit unseren alten Maschine nicht<br />

mehr präzise möglich. Doch bis<br />

zum eigentlichen Kauf waren noch<br />

einige Vorarbeiten nötig.<br />

Zuerst einmal muss gesagt werden,<br />

dass bei einer Stiftung wie der<br />

LWS es nötig ist, bei einer Neuanschaffung<br />

dieser Größenordnung<br />

verschiedene Angebote einzuholen.<br />

Herr Püntener, unser Techniker,<br />

erstellte einen mehrseitigen „Anforderungskatalog“,<br />

in welchem<br />

verschiedene Kriterien, wie z.B.<br />

Verfasst von<br />

Frank Tonello<br />

Werkstattleiter<br />

Unterhaltskosten, Service,<br />

Wartungsintervalle, Stromverbrauch,Bedienerfreundlichkeit<br />

usw. angefragt wurden.<br />

Weiterhin wurde er unterteilt in<br />

„Notwendige Kriterien“, Wünschenswerte<br />

Kriterien“<br />

und „Extra Kriterien“. <strong>Die</strong>ser<br />

Fragenkatalog wurde<br />

zur Angebotsanfrage und<br />

Beantwortung an 4 verschiedeneMaschinenlieferanten<br />

gesandt, sowie<br />

an die 4 Instruktoren und<br />

an den Geschäftsführer<br />

verteilt. <strong>Die</strong>se sollten<br />

unabhängig voneinander<br />

ihr Urteil dazu abgeben.<br />

Sehr schnell fiel der Entscheid<br />

auf eine Kündig<br />

<strong>Breitbandschleifmaschine</strong><br />

DUPLEX-1350-E, welche<br />

den Anschein einer soliden,<br />

relativ einfach zu bedienenden<br />

Maschine abgab. Gut<br />

dabei war, dass Herr Trutmann,<br />

einer der Instruktoren,<br />

schon längere Zeit auf dem<br />

Vorgängermodell gearbeitet<br />

hatte und sie sehr lobte.<br />

Ein „Vorentscheid“ war also<br />

gefallen. Der nächste Schritt<br />

war angesagt. Herr Püntener<br />

vereinbarte einen Termin zur<br />

Besichtigung bei der Firma<br />

<strong>Die</strong> <strong>neue</strong> Zylinderschleifmaschine<br />

Kündig. Dort testete er die gewählte<br />

Maschinen auf „Herz &<br />

Nieren“ wobei er verschieden<br />

komplizierte Materialien schliff<br />

und die Handhabung testete.<br />

Vor dem Unterzeichnen des<br />

<strong>Die</strong> alte Schleifmaschine beim<br />

Abtransport<br />

Vertrages handelte er noch<br />

mehrere <strong>neue</strong> Schleifbänder<br />

sowie einen Rücknahmepreis<br />

unserer alten Maschinen aus.<br />

Anfang Dezember sollte also<br />

das <strong>neue</strong> Stück geliefert und<br />

montiert werden.<br />

Einen Tag vor der Anlieferung<br />

demontierte Herr Tonello<br />

weitgehend die alte Maschine.<br />

Sie musste nochmals komplett<br />

gereinigt und geschmiert<br />

und vom Strom, Druckluft und<br />

Absaugungsnetz genommen<br />

werden. <strong>Die</strong> Installation der<br />

Zylinderschleifmaschine ging<br />

erstaunlich schnell. Binnen<br />

einem Tag wurde die alte abtransportiert,<br />

die <strong>neue</strong> montiert<br />

und in Betrieb genommen.<br />

Einen Tag darauf gab es <strong>für</strong><br />

das Kader einen kurzen Einführungskurs<br />

durch die Firma<br />

Kündig. <strong>Die</strong>ser wurde am Freitag<br />

darauf bei der Gruppeninstruktion<br />

an alle Auszubildende<br />

weiter gegeben.<br />

Inzwischen sind wir schon<br />

ganz gut mit der Maschine<br />

vertraut und haben auch die<br />

ersten Erfahrungen gesammelt.<br />

Hoffen wir, dass sie uns<br />

lange gute <strong>Die</strong>nste leistet.<br />

9


Kündig Duplex 1350<br />

Im letzten Monat des Jahres haben<br />

wir eine <strong>neue</strong> <strong>Breitbandschleifmaschine</strong><br />

bekommen.<br />

<strong>Die</strong>se Maschine ist von Firma Kündig<br />

gebaut und kostet Fr. 72`000.--.<br />

<strong>Die</strong> Genauigkeit und die hohe Technologie<br />

sind zwei wichtige Punkte<br />

dieser Maschine.<br />

<strong>Die</strong> Lieferung ist von den Mechanikern<br />

der Firma gemacht worden.<br />

Sie haben die alte Maschine ausgetragen<br />

und die Neue hinein getragen.<br />

<strong>Die</strong> <strong>neue</strong> Maschine haben sie<br />

eingerichtet. Unsere Instruktoren<br />

haben eine Instruktion von den<br />

Technikern der Firma Kündig gehabt.<br />

Nachher hat uns (in einer halben<br />

Stunde am Freitag) Hr. Tonello<br />

instruiert.<br />

<strong>Die</strong>s ist eine teure Maschine und<br />

nur die Instruktoren und das 4.<br />

Lehrjahr dürfen diese bedienen.<br />

Verfasst von<br />

Alessio Mazzoni<br />

1.Lehrjahr<br />

<strong>Die</strong> <strong>neue</strong> <strong>Breitbandschleifmaschine</strong><br />

<strong>Die</strong>se Maschine hat zwei Bänder.<br />

Beim zweiten Band (links)<br />

ist elektronische Segmentschleifkissen.<br />

<strong>Die</strong> Schleifbandlänge ist<br />

2000mm. <strong>Die</strong> Firma Kündig<br />

hat uns die Bänder geschenkt.<br />

Man kann eine oder beide<br />

Bänder auswählen.<br />

<strong>Die</strong>se Bedienung ist an der<br />

Front der Maschine.<br />

Bei der Front der Maschine<br />

findet man auch die Geschwindigkeit<br />

der Bänder.<br />

Man kann von 3 bis 15 m/min<br />

auswählen.<br />

weitere Daten:<br />

- Arbeitsbreite:<br />

1350mm<br />

- Arbeitshöhe:<br />

900mm<br />

- Nettogewicht:<br />

2200kg<br />

- Lärmemission im Leerlauf:<br />

78dB<br />

- Lärmemission beim Schleifen:<br />

77dB<br />

- Vacumteppich <strong>für</strong> kleinere<br />

Stücke<br />

Info: www.kundig.com<br />

10


Verfasst von<br />

Bruno Baumann<br />

Instruktor<br />

Herren Weltcup 2002, mein Voluntari Einsatz<br />

Am 2. und 3. Februar 2002<br />

machte der Herren Weltcup<br />

zum Erstenmal bei uns im<br />

Engadin halt. Ich freute mich<br />

auf dieses Wochenende, es<br />

war mein erster Einsatz als<br />

Voluntari.<br />

Mein ständiger Begleiter war<br />

ein Skidoo. Das beherrschen<br />

dieses Fahrzeuges kannte ich<br />

noch von meinem früheren<br />

Einsatz bei der „Nordischen<br />

Junioren Ski Weltmeisterschaft<br />

1998“ in Pontresina. Doch auf<br />

der hart präparierten und steilen<br />

Piste war es eine zusätzliche<br />

Herausforderung.<br />

Meine Aufgaben kurz zusammengefasst:<br />

– diverse Materialtransporte <strong>für</strong><br />

den Renntag<br />

– Personentransporte der TPC<br />

(Technik des SF DRS)<br />

– am Renntag, die Athleten ab<br />

der Bergstation des Sesselliftes<br />

Salastrains zum Ausgangspunkt<br />

der Streckenbesichtigung<br />

ziehen, diese beginnt<br />

unterhalb des steilsten Startes<br />

der Welt.<br />

– während dem Rennen immer<br />

erreichbar sein, <strong>für</strong> allfällige<br />

Einsätze, wie zum Beispiel<br />

wenn ein Athlet auf der Strecke<br />

aufgehalten, muss dieser<br />

so schnell wie möglich zum<br />

Helikopter Landeplatz geführt<br />

werden.<br />

– nach dem Rennen stehen<br />

wieder Materialtransporte an.<br />

Alles Aufräumen, damit die<br />

Piste am nächsten Tag den<br />

vielen Feriengästen wieder zur<br />

Verfügung steht.<br />

Es hatte mir viel Freude gemacht,<br />

aktiv zum Gelingen<br />

dieses Anlasses beigetragen<br />

zu haben.<br />

Nächstes Jahr werde ich dann<br />

auch bei der Ski WM 2003<br />

wieder als Voluntari dabei sein.<br />

11


Vergangenen Herbst hatten wir<br />

einen besonders schönen und interessanten<br />

Auftrag. Es handelte sich<br />

um die Erweiterung der Tschierva-<br />

Hütte am Fusse des Piz Bernina.<br />

Angefangen hat alles mit der<br />

Massaufnahme im September des<br />

vergangenen Jahres. <strong>Die</strong> Innenausbauten<br />

teilten sich mehrere<br />

Schreinereien auf, darunter auch<br />

wir, die <strong>Lehrwerkstatt</strong>. Im Rahmen<br />

der Offerte stellten wir WC-Trennwände<br />

her und verlegten den in der<br />

Werkstatt vorfabrizierten Lärchen-<br />

Riemenboden im Esssaal.<br />

<strong>Die</strong> Zufahrtsstrasse ins Roseg<br />

endet beim Hotel Roseg-Gletscher,<br />

deshalb erfolgte der Personen- und<br />

Verfasst von Andy<br />

Schatz und Gian-<br />

Martin Sommerau<br />

4. Lehrjahr<br />

Materialtransport per Helikopter.<br />

Da man vergessenes<br />

Werkzeug nicht einfach so<br />

mit dem Helikopter anfliegen<br />

konnte, galt es, gut zu bedenken<br />

was an Material nötig ist.<br />

Als erste Montagearbeit haben<br />

wir den Boden verlegt. Nach<br />

erfolgreichem Heli-Transport<br />

trugen wir die langen Riemen<br />

in „eisiger“ Kälte einzeln durch<br />

das Fenster ins innere des<br />

Anbaus. Da der Boden nicht<br />

eben war, entschlossen wir<br />

uns, einen Unterbau anzubringen.<br />

Um die späteren Heizkosten<br />

zu senken, entschloss<br />

unser Chef die Zwischenräume<br />

des Unterbaus zu isolieren.<br />

Nachdem der Unterbau fertig<br />

montiert ist, wird jeder Riemen<br />

einzeln auf die Lattung geschraubt.<br />

Da die Riemen sehr<br />

schmal sind, ist dies mit einem<br />

grossen Aufwand verbunden.<br />

<strong>Die</strong>s schlug sich entsprechend<br />

auf unsere Stundenrapporte<br />

aus.<br />

Montagearbeiten auf der<br />

Tschierva-Hütte SAC<br />

Da wir auf gut 2600 m.ü.M<br />

sowieso keine Ausgangsmöglichkeiten<br />

fanden, entschlossen<br />

Andy und ich uns am Abend<br />

weiter zu arbeiten. Oftmals<br />

wurde es zehn Uhr und später.<br />

Müde und doch befriedigt über<br />

das erreichte Tagesziel, legten<br />

wir uns zusammen mit den anderen<br />

Arbeitern zu Bett. Trotz<br />

vollem Arbeitseinsatz flogen<br />

noch manchmal<br />

Kissen durch unseren<br />

Schlag. Nachdem<br />

die Differenzen<br />

zwischen der<br />

<strong>Lehrwerkstatt</strong> und<br />

der Merz AG beglichen<br />

waren, fanden<br />

alle Beteiligten ihren<br />

wohlverdienten Schlaf.<br />

Zum besseren Oberflächenschutz<br />

behandelten wir am<br />

nächsten Tag den Holzboden<br />

mit einem naturbelassenen Öl.<br />

<strong>Die</strong>s verlieh dem massiven Lärchenboden<br />

einen natürlichen<br />

Glanz.<br />

Während unserem Höhenaufenthalt<br />

war auch <strong>für</strong> unser<br />

leibliches Wohl gut gesorgt.<br />

<strong>Die</strong> aufgestellte Hüttenwartin<br />

bekochte uns mit viel Engagement<br />

und Improvisierungsvermögen.<br />

Es hat allen Arbeitern<br />

immer sehr gut geschmeckt.<br />

Der Wintereinbruch zog den<br />

Baustopp mit sich. <strong>Die</strong> Trennwände<br />

und die geplante Küche<br />

müssen sich deshalb noch bis<br />

im Frühling gedulden.<br />

Rückblickend empfinden wir<br />

den Auftrag in der Tschierva-Hütte<br />

als sehr interessant<br />

und lehrreich. Auf sich selbst<br />

gestellt, mussten wir Probleme<br />

selbstständig lösen und Entscheidungen<br />

ohne Instruktor<br />

oder Lehrmeister treffen.<br />

Auf den kommenden Frühling<br />

freuen sich Gian-Martin und ich<br />

besonders, denn dann können<br />

die noch ausstehenden Arbeiten<br />

vollendet werden.<br />

12


Verfasst von<br />

Luca Pozzy<br />

2. Lehrjahr<br />

Woche und Wochenende in der Natur<br />

Schreinerlehrling während der<br />

Woche. Am Wochenende und<br />

in der freien Zeit: Velo fahren,<br />

Ski Alpinismus, Skifahren und<br />

Ausgang.<br />

Von meinem Grossvater<br />

und Onkel habe ich die Idee<br />

Schreiner zu werden. Meine<br />

Hobbys habe ich von meinem<br />

Vater geerbt; Velo fahren und<br />

Ski Alpinismus und Ski fahren<br />

auf der Piste und in Ausgang<br />

gehen, von meiner Mutter.<br />

Während der Woche muss ich<br />

vier Tage arbeiten und ein Tag<br />

Schule besuchen. Am Abend<br />

mache ich die Hausaufgaben.<br />

In der Freizeit im Winter bei<br />

schönem Wetter gehe ich mit<br />

den Skiern oder Ski Alpinismus.<br />

Im Sommer gehe ich mit<br />

dem Velo. Am Abend gehe ich<br />

im Ausgang mit meinen Kollegen.<br />

Alles was um die Natur geht,<br />

habe ich gerne. Holz ist auch<br />

Natur, deshalb habe ich meine<br />

Arbeit gerne.<br />

Am Anfang meiner Lehre durfte<br />

ich mithelfen eine schöne Decke<br />

bauen. Im ersten Lehrjahr<br />

ging ich auf dem Bau arbeiten,<br />

jetzt im zweiten Lehrjahr darf<br />

ich schon mehr mit den Maschinen<br />

arbeiten. <strong>Die</strong> Heizung<br />

habe ich auch zu überprüfen,<br />

dass alles in Ordnung ist, damit<br />

wir alle Warm haben.<br />

13


Wie jedes Jahr wurde <strong>für</strong> das 3.<br />

Lehrjahr des Kanton Graubündens<br />

ein Wettbewerb ausgeschrieben.<br />

Aufgabe war ein Möbelstück nach<br />

eigenen Plänen zu fertigen. Einzige<br />

Vorschrift war die Grösse und die<br />

Verwendung von einheimischen<br />

Holzarten.<br />

Nach anfänglichem Zögern entschloss<br />

ich mich daran teilzunehmen.<br />

Nach langem Überlegen<br />

wollte ich ein Möbelstück herstellen,<br />

das speziell bei uns in der Wohnung<br />

in eine Ecke passt. So nahm ich<br />

die Masse auf und begann mit dem<br />

Skizzieren meiner Ideen. Als nach<br />

langem Hin und Her mein endgültiger<br />

Entwurf feststand, befasste<br />

ich mich mit der Materialwahl.<br />

Schlussendlich entschied ich mich<br />

<strong>für</strong> Buchen- und Ahornholz. Auch<br />

war <strong>für</strong> mich schon von Anfang klar,<br />

dass ich keine Beschläge verwenden<br />

wollte. Das ganze Möbel sollte<br />

aus Massivholz bestehen.<br />

Nun begann die 2. Phase der<br />

Planung. In der Schule erhielten wir<br />

Zeit, um allfällige Fragen mit dem<br />

Lehrer zu klären. Auch durften wir<br />

die Werkstattpläne und die Holzleiste<br />

anfertigen. Jetzt waren wir<br />

soweit, dass wir mit der Fertigung<br />

beginnen konnten.<br />

Verfasst von<br />

Marianne Willi<br />

4. Lehrjahr<br />

Ich begann in meiner Freizeit,<br />

vorwiegend Samstags, nach<br />

meinen Plänen zu arbeiten. Als<br />

erstes schrieb ich einen Arbeitsablauf.<br />

Darin hielt ich fest,<br />

nach welcher Reihenfolge ich<br />

arbeiten wollte. Danach schnitt<br />

ich das Massivholz grob zu<br />

und liess es in der Werkstatt<br />

noch ganz trocknen. Nach<br />

dem Aushobeln begann ich<br />

mit dem Gestell des Möbels.<br />

Ich schnitt zuerst alles auf die<br />

richtige Grösse. Nun musste<br />

ich bei den Tablaren, die Ecken<br />

<strong>für</strong> die Beine heraussägen. Als<br />

dies alles getan war, begann<br />

ich mit dem Dübeln. Jetzt<br />

konnte ich erstmals alle Teile<br />

zusammenstecken und schauen<br />

ob es passt. Danach machte<br />

ich bei den Querfriesen die<br />

Nut <strong>für</strong> die Laufleiste. Als alles<br />

sauber verputzt war, konnte<br />

ich es verleimen. <strong>Die</strong>se Arbeit<br />

verlief relativ hektisch, da ich<br />

sie alleine machen musste.<br />

Nun begann ich mit den<br />

Schubladen. Hier kehlte ich als<br />

erstens die Nut <strong>für</strong> die Laufleisten.<br />

Danach dübelte ich alle<br />

Schubladen und schnitt die<br />

Griffe aus. Jetzt musste ich nur<br />

noch alles schleifen und dann<br />

konnte ich sie verleimen.<br />

Nun begann ich mit den Auszügen.<br />

Das war jedoch sehr<br />

viel komplizierter als ich mir<br />

gedacht hatte. <strong>Die</strong>ses Problem<br />

bekam ich mit Hilfe jedoch<br />

auch in den Griff. So hatte ich<br />

echte Auszüge aus Holz. Zum<br />

Schluss wurde das ganze Möbel<br />

noch gewachst.<br />

Jetzt ging es nach Chur, wo es<br />

von Experten genau beurteilt<br />

wurde. Eine Woche später gab<br />

es mit allen Möbeln eine Ausstellung.<br />

Zur Eröffnung erhielt<br />

jeder von uns ein Beurteilungsblatt.<br />

Ich finde diese Arbeit hat mir<br />

sehr viel gebracht. Es war<br />

sehr interessant zu erfahren,<br />

wie viel Arbeit hinter so einem<br />

Möbel steckt. Auch habe ich<br />

gemerkt, dass Planung und<br />

Zeichnung sehr wichtig sind.<br />

Ich möchte allen Lehrlingen<br />

empfehlen, diese Erfahrung zu<br />

sammeln.<br />

Wettbewerbsmöbel<br />

14


Ein Highlights im Jahr 2002 war sicher<br />

die Teilnahme am Swisspower<br />

Gigathlon der vom 8.-14.Juli 2002<br />

stattfand. Dank Sponsoring durfte<br />

die ganze Belegschaft unserer<br />

Lehrwerkschatt daran teilnehmen.<br />

Schon früh begannen die Vorbereitungen,<br />

galt es doch <strong>für</strong> alle<br />

Disziplinen geeignete Sportler zu<br />

stellen. Das grosse Problem waren<br />

die Schwimmer. Biker, Rennvelofahrer,<br />

Inlineskater und Läufer gab<br />

es zur Genüge, doch wer sollte<br />

schwimmen? In so einer Bergregion<br />

gibt es fast alle Sportarten<br />

aber wer schwimmt hier schon?<br />

Also nahmen einige sogar Schwimmunterricht<br />

den Winter hindurch<br />

und bis zum Gigathlon um dann<br />

auch optimal vorbereitet zu sein.<br />

Fieberhaft wurden auch „schwimmende“<br />

Freundinnen gesucht die<br />

diesen Job übernehmen konnten!!<br />

Nun zu guter Letzt waren jedenfalls<br />

alle Etappen mit entsprechenden<br />

Athleten besetzt! Kurz vor dem<br />

Event mussten noch die Firmenautos<br />

mit dem <strong>Lehrwerkstatt</strong>logo<br />

und all den Sponsoren versehen<br />

und Plakatwerbesäulen hergerichtet<br />

werden alles natürlich in Fronarbeit.<br />

Nun war alles bereit zum Start, die<br />

Vorfreude gross, es konnte losgehen.<br />

<strong>Die</strong> ersten Sportler reisten<br />

nach Yverdon um die 1. Etappe bis<br />

Verfasst von<br />

Stefan Trutmann<br />

Instruktor<br />

Lausanne in Angriff zu nehmen.<br />

So verlief jeder folgende<br />

Tag und verlangte den Athleten<br />

einiges ab. Der eine oder<br />

andere hatte sich vielleicht<br />

doch etwas überschätzt wenn<br />

sie oder er sich zur Verfügung<br />

gestellt hatten und dann<br />

merken mussten, dass die<br />

vorhandene Kondition doch<br />

nicht ganz ausreichte, sodass<br />

manch einer nach seiner<br />

Etappe doch ziemlich auf den<br />

Felgen lief. Doch diese Strapazen<br />

waren schnell vergessen,<br />

konnte man sich doch an der<br />

ganzen Mannschaft freuen<br />

die alles gab, schlussendlich<br />

einen erfreulichen Rang herausfuhr.<br />

Ein Punkt war auch<br />

sehr wichtig <strong>für</strong> uns, dass wir<br />

den Gigathlon ohne grössere<br />

Stürze und Verletzungen über<br />

die Ruden brachten. Auch das<br />

schöne gemeinsame Erlebnis<br />

zählte, es war eine sehr schöne<br />

Erfahrung <strong>für</strong> alle.<br />

<strong>Die</strong> perfekte Organisation dieses<br />

gigantischen Grossanlasses<br />

liess einem staunen, einzig<br />

vielleicht das Verkehrsaufkommen,<br />

das zu Staus führte und<br />

da hätte der nachfolgende<br />

Teilnehmer leicht in Stress<br />

geraten können, wenn er nicht<br />

Swisspower Gigathlon Expo 02<br />

zur Zeit der Ablösung am Ort<br />

war, doch da<strong>für</strong> war vorgesorgt<br />

worden, so konnte man<br />

per Telefon die Zeit stoppen<br />

lassen.<br />

Also, alles in Allem war es eine<br />

super Sache gemeinsam so<br />

etwas grossartiges zu machen,<br />

sich gemeinsam <strong>für</strong> eine gute<br />

Sache einzusetzen, das Resultat<br />

konnte sich sehen lassen.<br />

15


<strong>Die</strong> Identitätskarte der Biene<br />

Klasse: Insekten<br />

Ordnung: Imenotteren<br />

Familie: Apiden<br />

Wissenschaftlichername:<br />

Apis Mellifera<br />

Länge Königin, 15 –18 mm,<br />

Arbeiterin, 11-13 mm,<br />

Drohne 13 –16 mm<br />

Verfasst von<br />

Sebastian Raselli<br />

1. Lehrjahr<br />

Geographische Zuteilung:<br />

die Honigbiene ist fast im ganzen<br />

alten Kontinet verbreitet<br />

und ist auch in den anderen<br />

Kontinenten, vom Mensch<br />

verbreitet worden.<br />

<strong>Die</strong> Arbeiterinen haben in ihren<br />

Leben verschiedenen arbeiten:<br />

1 - 3 Tag<br />

Bienenstock<br />

putzen<br />

3 - 6 Tag<br />

Züchtung der<br />

Brut<br />

6 – 13 Tag<br />

Bauen der<br />

Waben<br />

13 – 21 Tag<br />

Schutz des<br />

Bienenstockes<br />

21 – 30 Tag<br />

Honig aufheben<br />

<strong>Die</strong> Biene<br />

Der Honig ist das Produkt von<br />

den Bienen. Es ist sehr gut<br />

zum essen, zum Frühstück mit<br />

Brot.<br />

16


Meine Lehre als Möbelschreiner<br />

begann ich in Einsiedeln, <strong>für</strong> mich<br />

war es sehr praktisch, da es in der<br />

Nähe meines Wohnortes war. Mein<br />

Arbeitsweg wurde täglich mit dem<br />

Velo oder mit dem Motorrad gefahren.<br />

Es ist ein wunderschöner Weg<br />

entlang dem Sihlsee, und eine gute<br />

körperliche Abwechslung an der frischen<br />

Luft. Im Winter wenn der See<br />

gefroren war, genoss ich die Abkürzung<br />

quer über das Eis zu fahren.<br />

Eigentlich wenn ich mich zurückbesinne,<br />

muss ich sagen es war<br />

alles OK gewesen. Doch ich befand<br />

mich in einer Krise. Im 3.Lehrjahr,<br />

stellte ich fest das meine schülerischen<br />

Leistungen eindeutig zu<br />

schwach waren.<br />

Wer kennt das nicht, man sollte<br />

und tut es doch nicht. Genau dann<br />

wenn man die Energie am meisten<br />

braucht, verlässt sie einem.<br />

Es war Zeit meinem Leben eine<br />

Wende zu geben. Ich wusste, dass<br />

ich diese Lehre beenden will. Meine<br />

Chance ergab sich als meine Mutter<br />

Kontakt mit der <strong>Engadiner</strong> <strong>Lehrwerkstatt</strong><br />

aufnahm. Nach einem ernüchterndem<br />

Vorstellungsgespräch<br />

mit Herr Huber und Herr Püntener<br />

wusste ich woran ich war. Es wurde<br />

mir erklärt, dass die Entscheidung<br />

Verfasst von<br />

Sergio Scalabrini<br />

4. Lehrjahr<br />

meiner Aufnahme davon abhänge<br />

ob meine Mitstiften bereit<br />

seien mich schulisch und<br />

praktisch zu unterstützen. Ich<br />

meinerseits wusste, dass dies<br />

meine Chance war und hoffte<br />

auf ein positives Ergebnis.<br />

Eine Woche danach erhielt<br />

ich die Erfreuliche Nachricht.<br />

<strong>Die</strong> Bedingung war das ich<br />

sofort anfange und somit auf<br />

fünf Wochen Sommerferien<br />

verzichten musste. Das war es<br />

mir wert.<br />

Mit gemischten Gefühlen<br />

(Neugier, Angst, Freude, Trennungsschmerz<br />

usw.) zügelte<br />

ich in das Lehrlingshaus<br />

Samedan.<br />

Da ich ein offener Mensch bin,<br />

lebte ich mich rasch ein. Was<br />

mir mehr Mühe bereitete, war<br />

der Riesengrosse Unterschied<br />

der Betriebe. Von einem kleinen<br />

Betrieb mit sechs Mitarbeitern<br />

(3 Arbeiter, 2 Lehrlinge<br />

und ein Chef) in einen Grossbetrieb.<br />

Von einer sehr kleinen<br />

Werkstatt in eine grosse war<br />

<strong>für</strong> mich spannend aber auch<br />

verwirrend.<br />

<strong>Die</strong> Abläufe, die Aufträge, die<br />

Arbeitsweise, die Verantwor-<br />

tung, alles war komplett neu<br />

<strong>für</strong> mich.<br />

Heute bin ich schon seit<br />

sieben Monaten hier und ich<br />

muss sagen, <strong>für</strong> mich war es<br />

bis jetzt mein grösster Schritt<br />

vorwärts. Ich bin sehr dankbar<br />

das ich diese Chance bekommen<br />

habe.<br />

Krise als Chance<br />

17


Juni 2000:<br />

Heute bin ich ein wenig aufgeregt,<br />

weil ich meinen <strong>neue</strong>n Ferienjob<br />

antreten werde. Für die nächsten 3<br />

Wochen werde ich täglich mit dem<br />

Velo nach Sils fahren. Dort, auf dem<br />

Bauernhof meiner Verwandten,<br />

werden sie mich über meine <strong>neue</strong><br />

Aufgabe aufklären. Bis ich die Lehre<br />

anfangen kann, werde ich ins Fextal<br />

mit den Pferdekutschen fahren. Es<br />

ist kein anstrengender Job aber<br />

sehr verantwortungsvoll. Tiere mag<br />

ich sehr, mal sehen ob ich mit den<br />

Kutschen zurecht komme........<br />

Anscheinend waren sie mit meiner<br />

Arbeit zufrieden, da ich 2 1⁄2 Jahre<br />

später immer noch aushelfen<br />

darf. Der Betrieb hat Kühe, Kälber,<br />

Schweine und 22 Pferde, fast alle<br />

Verfasst von<br />

Veronica Ganzoni<br />

3. Lehrjahr<br />

Freiberger, eine Schweizerrasse.<br />

<strong>Die</strong> Pferde arbeiten vom<br />

20. Dezember bis Ostern und<br />

von Mitte Juni bis Mitte Oktober<br />

mit den Kutschen und in<br />

der Zwischensaison sind sie<br />

auf der Weide.<br />

<strong>Die</strong> anstrengendste Zeit <strong>für</strong><br />

Pferde und Kutscher sind die<br />

Festtage über Weihnachten –<br />

Neujahr. In dieser Zeit ( 3 Wochen)<br />

fährt man von ca.10.00<br />

Uhr bis 16.30, dann geht man<br />

nach Hause, füttert die Pferde<br />

und fährt wieder aus um noch<br />

2–3 Fahrten zu machen. Es ist<br />

nicht selten, dass man erst um<br />

Mitternacht Feierabend macht.<br />

Am Tag danach muss man<br />

spätestens um 7.30 wieder<br />

aufstehen. Jeden Tag müssen<br />

zwei andere Kutscher morgens<br />

den Stall machen, das heisst<br />

um 6 Uhr aufstehen.<br />

Der Silser Dorf-Platz ist der<br />

Treff- und Abfahrtspunkt der<br />

Kutschen. Da kommen die<br />

Gäste hin und lassen sich,<br />

im Winter warm eingepackt<br />

in Schafffell und Decken, ins<br />

schöne Fextal fahren. Es hat<br />

drei Haltestellen: Platta, Crasta<br />

und Fex-Curtins mit ca. 50<br />

Ein schönes Tal, ein schönes Hobby<br />

Min. Fahrt. Bei jeder Haltestelle<br />

hat es Verpflegungsmöglichkeiten.<br />

Im Sommer ist das Fextal ein<br />

wunderschönes Wanderziel<br />

auch <strong>für</strong> ältere Leute, die eventuell<br />

eine Fahrt mit der Kutsche<br />

machen können.<br />

Bei besonderen Anlässen<br />

wie z.B. Hochzeiten, Familienfeiern,<br />

usw. werden nach<br />

Wunsch die Kutschen geschmückt.<br />

Man ist dann gespannt<br />

auf das Kleid der Braut.<br />

In solchen Tagen hat es gute<br />

Stimmung unter den Eingeladenen<br />

und das überträgt sich<br />

auf den Kutscher; das schöne<br />

Wetter trägt vieles dazu bei. Es<br />

hat angenehme, freundliche,<br />

lustige Gäste und andere die<br />

glauben sie hätten besondere<br />

Rechte nur weil sie reich sind.<br />

Es ist eine schöne Abwechs-<br />

lung zu meiner täglichen<br />

Arbeitswelt unter den Gästen,<br />

in der Natur und mit Tieren<br />

zusammen zu sein.<br />

18


Als Beitrag zu unserem Jahresbericht<br />

möchte ich von der Er<strong>neue</strong>rung<br />

der Luftseilbahn Piz Nair<br />

schreiben, weil hier ganz besondere<br />

Faktoren mitspielten! Nun kann man<br />

sich fragen, warum diese Baustelle<br />

<strong>für</strong> eine Schreinerei interessant ist,<br />

wo sowieso alles aus Metall und<br />

Beton besteht.<br />

Es war Sommer 2002 als dieser<br />

Auftrag mit der Herstellung von<br />

gegen 20 Stück Brandschutztüren<br />

losging. <strong>Die</strong> Bergstation war<br />

ja vollständig abgerissen worden,<br />

die Talstation bis auf wenige<br />

Mauern, und zu diesem Zeitpunkt<br />

hatten wir die Möglichkeit nicht,<br />

die Masse auf der Baustelle zu<br />

entnehmen. Alles wurde nach den<br />

Architekturplänen angefertigt, was<br />

natürlich immer gewisse Risiken mit<br />

sich bringt.<br />

Anfangs September ist es soweit.<br />

<strong>Die</strong> erste Türe muss montiert werden.<br />

Anschliessend sind die Böden<br />

im Kassa- sowie im Kommandoraum<br />

fällig: Balkenlage, Isolation,<br />

Dampfsperre und die Beplankung<br />

mit „wasserfesten“ Spanplatten. So<br />

ist der Arbeitsablauf. Verschiedene<br />

Elektrokanäle und Revisionsdeckel<br />

in den Böden machen die Arbeit<br />

interessanter. Im Kommandoraum<br />

wird später ein riesiger Schrank mit<br />

unzähligen Kabeln und Sicherungen<br />

Verfasst von<br />

Heinz Blatter<br />

Instruktor<br />

auf unseren Boden gestellt,<br />

worin sich die ganze Steuerung<br />

der Bahnanlage befindet.<br />

Also muss dieser Boden<br />

vorgezogen werden. Nach<br />

den Böden ist die Täferdecke<br />

im Kassaraum an der Reihe.<br />

Unseren Kleinbus beladen<br />

wir mit Schiftlatten, Isolation,<br />

Täfer und Dampfsperrfolie.<br />

Spezialwerkzeuge wie Kompressor<br />

und Nagelpistole<br />

dürfen an diesem Tag auch<br />

nicht fehlen. Auf der Fahrt<br />

nach Corviglia über den steilen<br />

Fahrweg werden wir kräftig<br />

durchgeschüttelt. Hier ist ein<br />

Fahrzeug mit einem leistungsstarken<br />

Motor und 4x4 ein<br />

Muss. Lieber würde ich alles<br />

Material von einem Lastwagen<br />

hinauf transportieren lassen.<br />

Doch von dieser Idee muss ich<br />

wegkommen, weil ich auf der<br />

Baustelle oben keine Lagermöglichkeiten<br />

finde, da überall,<br />

in jeder Ecke, emsig gearbeitet<br />

wird. So bleibt uns nichts<br />

anderes übrig, als jeden Tag<br />

soviel Material mitzuführen, wie<br />

wir bis zum Abend benötigen,<br />

wobei immer an alles gedacht<br />

werden muss. Auf diesen<br />

Zeitpunkt wo wir mit dem<br />

Kassaraum fertig werden, ist<br />

Baustelle auf 3030 Meter über Meer<br />

der Kontrollraum auf der Bergstation<br />

soweit fortgeschritten,<br />

dass wir dort ebenfalls Boden<br />

und Decke anbringen können.<br />

Ein <strong>neue</strong>s Transportproblem<br />

kommt auf uns zu: Schnell<br />

binden wir unser Werkzeug auf<br />

Corviglia zu einer Helikopterlast<br />

zusammen. Am nächsten Tag<br />

bereiten wir das gesamte Material<br />

<strong>für</strong> den Kontrollraum vor,<br />

wobei der Lieferwagen ohne<br />

Verdeck damit beladen<br />

wird, denn<br />

anderntags wollen<br />

wir in die Luft.<br />

Doch leider hängen<br />

die Wolken<br />

bis tief ins Tal, kein<br />

Flugwetter. Erst<br />

am darauffolgenden<br />

Tag klappts.<br />

Noch ist es anfangs<br />

September,<br />

der Helikopter<br />

setzt zuerst die Last in den feinen<br />

Schaum von Neuschnee,<br />

dann geht er ganz nieder und<br />

wir steigen aus. Noch ist unser<br />

Material nicht vor dem Eingang,<br />

diesen Schritt lassen wir<br />

von dem Baukran erledigen.<br />

Nun haben wir hier <strong>für</strong> ca. 2-3<br />

Tage Arbeit, wobei sämtliche<br />

Handwerker, es sind etwa 25<br />

in der Anzahl, morgens von<br />

Corviglia mit dem Helikopter<br />

hinauf transportiert werden. Ein<br />

reichhaltiges Mittagessen wird<br />

jeweils in der bereits fertigstellten<br />

Pistenfahrzeuggarage<br />

serviert und am Abend werden<br />

alle Arbeiter wieder nach<br />

Corviglia geflogen. Schliesslich<br />

sind keine Schlafplätze vorhanden,<br />

und eine Luftseilbahn<br />

gibt es momentan nicht. Am<br />

zweiten Tag machen sich<br />

bereits Probleme mit der Kälte<br />

bemerkbar. <strong>Die</strong> Akkus der<br />

Handbohrmaschine lassen<br />

sich nicht wieder aufladen bei<br />

zu tiefen Temperaturen, und<br />

das Öl im Kompressor ist zu<br />

dickflüssig, er springt nicht<br />

mehr an.<br />

Wochen später ist die Talstation<br />

soweit fortgeschritten, dass<br />

wir weitere Türen montieren<br />

müssen. Anschliessend wird<br />

verputzt und dann ist die LWS<br />

mit den Täferdecken an der<br />

Reihe. Im Betriebsleiterbüro,<br />

in der Personalküche, im<br />

Vorraum, im Eingangsbereich<br />

und im Fahrgäste-WC isolieren<br />

wir die Decken und bringen<br />

das Täfer an. Bald ist auch im<br />

Obergeschoss der Schreiner<br />

gefragt. In 2 Personalzimmern<br />

19


ziehen wir die Balkenlagen ein und<br />

machen die Decke mittels Spanplatten<br />

von oben her begehbar. <strong>Die</strong><br />

Tragseile der <strong>neue</strong>n Bahn sind zu<br />

diesem Zeitpunkt gespannt, unsere<br />

Decken passen wir mittels einer<br />

Abschrägung an diesen Kabeln<br />

an. Natürlich sind wir nie alleine<br />

in diesen Räumen an der Arbeit.<br />

Da ist der Gipser, der bei diesen<br />

schlechten Wetterbedingungen hereinkommt<br />

und in unseren Zimmern<br />

mit dem Anbringen der Innenisolation<br />

beginnt. <strong>Die</strong> Metallkontruktion<br />

dieses Gebäudes muss verstärkt<br />

werden, also hieven die Eisenkonstrukteure<br />

schwere Verstärkungselemente<br />

neben uns in die Höhe. <strong>Die</strong><br />

Seilbahnfirma beansprucht sowieso<br />

überall viel Platz.<br />

Erstmals kommt der Schnee bis<br />

ganz ins Tal. Wie gut, dass<br />

ich mich frühzeitig um das<br />

Mitführen von Schneeketten<br />

gekümmert habe. <strong>Die</strong>se<br />

können wir heute brauchen.<br />

Doch die Fahrt geht leider nur<br />

bis zur steilsten Stelle. Dort<br />

ist ein Jeep hängengeblieben,<br />

er führte keine Schneeketten<br />

mit, ein Rückwärtsfahren wäre<br />

zu gefährlich <strong>für</strong> ihn und so<br />

müssen alle nachkommenden<br />

Arbeiter die letzten 20 Minuten<br />

zu Fuss aufwärts<br />

gehen.<br />

Gegen Ende Oktober<br />

ist die <strong>neue</strong><br />

Luftseilbahn <strong>für</strong><br />

Arbeitstransporte<br />

fahrtüchtig und die<br />

Wartehalle der Talstation<br />

ist weitgehend<br />

fertiggestellt.<br />

Das ist <strong>für</strong> uns eine Lagermöglichkeit.<br />

Deshalb führen<br />

wir jeden Tag so viel Material<br />

wie möglich mit. Das ist noch<br />

eine ganze Menge Türen, eine<br />

Schrankverkleidung, Simsen<br />

und Vorhangbretter, denn alles<br />

was wir jetzt transportieren,<br />

müssen wir später nicht mit<br />

der Standseilbahn hinauf führen,<br />

was viel mehr Materialumschlag<br />

bedeuten würde.<br />

Wochen später anfangs November<br />

hat die künstliche Beschneiung<br />

der Pisten begonnen.<br />

<strong>Die</strong> Fahrt nach Corviglia<br />

ist nur noch mit der Standseilbahn<br />

möglich. Nun kommt das<br />

Aufgebot <strong>für</strong> die Montage der<br />

Türen auf der Bergstation. Am<br />

nächsten Morgen um 7 Uhr<br />

sind wir auf Chantarella, wo wir<br />

den Werkzeugsatz und zusätzlich<br />

noch etwas Baumaterial<br />

in die Standseilbahn verladen.<br />

Auf Corviglia zeigen sich die<br />

Bahnangestellten sehr hilfsbereit,<br />

sie helfen uns die schweren<br />

Werkzeugkisten in die <strong>neue</strong><br />

Gondelbahn umzuladen. Dann<br />

kommt noch vom eingelagerten<br />

Material dazu, bis die Gondel<br />

voll ist. Langsam und sanft<br />

fahren wir auf Piz Nair. Hier<br />

laden wir alles wieder aus. <strong>Die</strong><br />

Wartehalle <strong>für</strong> die Fahrgäste<br />

ist zwar gross hier, doch leider<br />

ist alles verstellt mit Maurerwerkzeug<br />

und es gibt kaum<br />

Platz <strong>für</strong> unser Material. <strong>Die</strong><br />

Türen stehen offen, der Wind<br />

pfeift durch den Raum und in<br />

kurzer Zeit sind unsere farbig<br />

lackierten Türen mit einer feinen<br />

Schneeschicht überzogen.<br />

Anschliessend bringen wir alles<br />

ins Gebäudeinnere, über die<br />

schmale Treppe ein Stockwerk<br />

höher, wo es montiert wird,<br />

und wo es von der Witterung<br />

und von anderen Handwerkern<br />

in Sicherheit ist. Erst gegen<br />

Mittag kommen wir zur Montage<br />

von Türen. Eigentlich<br />

passen sie nicht schlecht in die<br />

Aussparungen des Maurers.<br />

Nur eine ist komplett verkehrt,<br />

dh. es ist nicht die Türe, sondern<br />

die Installationen im Personal-WC<br />

sind seitenverkehrt<br />

montiert. Es bleibt uns nichts<br />

anderes übrig als diese Türe<br />

abzuändern. Weil es einfacher<br />

ist, Spezialfräser und verschiedene<br />

Flickhölzer mit auf Piz<br />

Nair zu nehmen, als die ganze<br />

Türe etliche Male umzuladen,<br />

entscheide ich mich <strong>für</strong> die<br />

erste Variante.<br />

Am Abend um 17.30 Uhr<br />

fahren alle Handwerker wieder<br />

ins Tal. Am nächsten Morgen<br />

transportieren wir das verblie-<br />

20


ene Material von Corviglia auf den<br />

Gipfel, so dass nun ein Arbeitsvorrat<br />

<strong>für</strong> mehrere Tage entsteht.<br />

Unsere Zeit <strong>für</strong> ein Arbeitsweg<br />

beträgt nicht selten 11⁄2 Stunden.<br />

Ich beginne nachzudenken über<br />

diese Zeit. Meistens erhalten wir am<br />

Morgen Verspätung, weil jemand<br />

zu spät kommt, oft gibt es Probleme<br />

mit den automatischen Türen,<br />

wenn alles rund läuft, schaffen<br />

wir den Weg in 1 Std. In 11⁄2 Std.<br />

können wir auch nach Chur fahren<br />

oder ich könnte mit dem Bike auf<br />

Piz Nair fahren. Ein Wochenende<br />

stellt sich ein. Am Montag starte ich<br />

mit einem grossen Rucksack. Wir<br />

arbeiten wieder den ganzen Tag<br />

auf Piz Nair, meistens in beheizten<br />

Räumen. Das Wetter ist stürmisch,<br />

laut Wetterprognosen sollte es am<br />

Nachmittag aber besser werden,<br />

doch hier dauert es etwas länger.<br />

Am Abend um 17.30 Uhr schicke<br />

ich den Lehrling alleine ins Tal. Ich<br />

packe den Rucksack und stapfe<br />

durch wenig Schnee etwa 30 Meter<br />

höher bis ganz auf den Gipfel. Dort<br />

stelle ich mein Zelt auf, was bei<br />

Sturm, Kälte und Dunkelheit nicht<br />

sehr einfach ist. Viel Zeit benötige<br />

ich dazu, weil fast zu wenig Schnee<br />

da ist, um eine plane Fläche zu<br />

schaufeln und bei diesem Sturm<br />

müssen sämtliche Verankerungen<br />

perfekt sitzen. Schnell krieche<br />

ich durch den Reissverschlusseingang,<br />

ziehe die Schuhe<br />

aus und lege mich auf die<br />

Isolationsmatte, um die Liegequalität<br />

zu prüfen: bequemer<br />

als auf einem Zeltplatz. Anschliessend<br />

steige ich noch<br />

einmal zur Baustelle ab, wo ich<br />

noch etwas Arbeit verrichte.<br />

Auf dem Rückweg nehme ich<br />

Wasser mit, das ich <strong>für</strong> die Zubereitung<br />

von Suppe und Tee<br />

benötige. Wie in alten Zeiten<br />

faucht der Benzinkocher im<br />

kleinen Vorzelt. Ab und zu bläst<br />

der Wind Treibschnee über die<br />

Pfanne. Nachher gibt es nur<br />

noch eines: Reissverschluss<br />

schliessen und ablöschen. Viel<br />

Zeit zum nachdenken bleibt<br />

mir heute nicht, da ich müde<br />

bin. Nur an meine höchste<br />

Nacht auf 7200 Meter erinnere<br />

ich mich.<br />

Irgendwann erwache ich,<br />

noch ist es dunkel, und der<br />

Sturm hat sich ergeben. <strong>Die</strong><br />

Uhr zeigt 6.30 Uhr, anscheinend<br />

hat der Wecker nicht<br />

funktioniert: zu kalt. Sofort<br />

öffne ich den Reissverschluss<br />

und starte den Kocher. Das<br />

Wasser im Rucksack ist noch<br />

nicht gefroren, so dämpft bald<br />

ein heisser Tee. Langsam<br />

wird es hell, ich schlüpfe aus<br />

dem warmen Schlafsack und<br />

wechsle die Kleider. Noch vor<br />

Arbeitsbeginn geht die Sonne<br />

am Horizont auf, während das<br />

Tal noch lange im Schatten<br />

liegt. Etwas später setzt sich<br />

die Luftseilbahn in Bewegung,<br />

die bald gegen 30 Arbeiter<br />

auf den Gipfel bringt, unter<br />

ihnen auch unseren Lehrling.<br />

Den ganzen Tag montieren wir<br />

Simsen und Vorhangbretter.<br />

Nochmals will ich eine Nacht<br />

hier oben bleiben. <strong>Die</strong> Simse<br />

mit dem „Eisenpfeiler“ pas-<br />

se ich erst am Abend in aller<br />

Ruhe ein. Nachher geht es<br />

leider nicht mehr, wir haben<br />

Materialbedarf, also packe ich<br />

am zweiten Morgen alle meine<br />

Sachen wieder in den Rucksack<br />

und fahre am Abend ins<br />

Tal. Es folgt ein Donnerstag,<br />

auf Corviglia muss zuerst eine<br />

1,5 Meter hohe Schneeverwehung<br />

weggeschaufelt werden,<br />

ehe die ganze Arbeitergruppe<br />

die Bergstation der Standseilbahn<br />

verlassen kann.<br />

Den ganzen Tag über<br />

schneit es auf Piz<br />

Nair grosse Flocken.<br />

<strong>Die</strong> Wetterprognosen<br />

versprechen <strong>für</strong> Freitag<br />

nichts besseres. Als<br />

wir abends wieder ins<br />

Tal kommen, regnet<br />

es leider. Am Freitag, es geht<br />

gegen Ende November, fahren<br />

wieder total 32 Arbeiter auf<br />

den Gipfel. Wieder schneit es<br />

den ganzen Tag. So gegen 15<br />

Uhr werden wir mit der ge-<br />

21


samten Arbeit auf der Bergstation<br />

fertig, rasch erkundige ich mich,<br />

wann die nächste Gondel ins Tal<br />

fährt. Es kann in 30 Minuten oder<br />

in 60 Minuten sein. Also haben wir<br />

gerade Zeit, um alles sauber aufzuräumen<br />

und das ganze Werkzeug<br />

auf dem Perron zu deponieren.<br />

Doch bis dahin kommt noch keine<br />

Bahn, wir warten noch eine Stunde.<br />

Alle Arbeiter sind parat. Als die<br />

Dunkelheit eingebrochen ist kommt<br />

die Meldung, dass die Bahn nicht<br />

mehr fahren könne, weil die Seile<br />

sehr stark vereist wären. 32 Arbeiter<br />

samt Ingenieur verbringen diese<br />

Nacht auf 3030 Meter über Meer.<br />

Der „Küchenchef“ ist bald eine gefragte<br />

Person und es kommt keine<br />

schlechte Stimmung auf..Einige<br />

gehen nochmals an die Arbeit, andere<br />

haben genug <strong>für</strong> diese Woche,<br />

uns ist die Arbeit ausgegangen, ich<br />

nehme gratis Italienischlektionen.<br />

<strong>Die</strong> Nacht verbringen alle auf Isolationsplatten,<br />

doch leider gibt es nur<br />

noch die harten, da<strong>für</strong> reichen die<br />

Wolldecken, pro Kopf eine. <strong>Die</strong>se<br />

Nacht schlafe ich nur wenig, wie<br />

schön wäre es doch im Zelt. Am<br />

nächsten Morgen ist vorerst noch<br />

alles ungewiss, wir warten. Unterdessen<br />

steige ich zum Gipfel auf,<br />

teils bis zu den Armen im Schnee.<br />

<strong>Die</strong> Eisenstangen des kleinen Turms<br />

haben sich mit einer 20 cm<br />

dicken Eisschicht ummantelt.<br />

Im laufe des Vormittags kommt<br />

die Erlösung. Unser Werkzeug<br />

nehmen wir bis Corviglia, wo<br />

wir nächste Woche die Arbeit<br />

abschliessen werden.<br />

Auf Chantarella steigen wir ins<br />

Auto und schliesslich kommen<br />

wir müde nach Hause. Zu mei-<br />

ner Enttäuschung regnet es im<br />

Tal wieder.<br />

In der kommenden Woche<br />

montieren wir auf Corviglia<br />

Fensterverkleidungen, Simsen<br />

und Vorhangbretter. Nachher<br />

verlassen wir diese Baustelle<br />

samt Werkzeug. In der nachfolgenden<br />

Zeit verrichten wir<br />

noch kleinere zusätzliche<br />

Arbeiten an beiden Stationen.<br />

Termingerecht auf die Saisoneröffnung<br />

kann die <strong>neue</strong> Luftseilbahn<br />

Piz Nair ihren Betrieb<br />

aufnehmen.<br />

22


Abschalten und den Kopf <strong>für</strong> andere<br />

Dinge frei zu bekommen ist<br />

in der heutigen Arbeitswelt genau<br />

so wichtig wie die Freude an der<br />

Arbeit.<br />

Viele Denken dabei an ein Hobby<br />

oder daran sich einfach zuhause<br />

auf die Couch zu legen und sich zu<br />

entspannen.<br />

Eine Entspannung der anderen Art<br />

hat mich am <strong>Die</strong>nstag Abend gefunden.<br />

Eigentlich kam ich dazu wie<br />

die Jungfrau zum Kinde. Ich wurde<br />

vom Turnverein Samedan angefragt,<br />

ob ich Lust hätte die Knaben<br />

Jugi zu leiten.<br />

Das heisst jeden <strong>Die</strong>nstag Abend<br />

um 17.30 mit ein paar übermütigen<br />

Jungen durch die Halle zu flitzen.<br />

Mancher fragt da was daran entspannend<br />

sein soll??<br />

Entspannung ist nicht das richtige<br />

Wort...... sondern viel mehr Freu-<br />

Verfasst von<br />

Remo Püntener<br />

Produktionsleiter<br />

de mit Kindern zusammen zu<br />

arbeiten, aber auch mal auf<br />

andere Gedanken zu kommen.<br />

<strong>Die</strong> Jungs geben jeden <strong>Die</strong>nstag<br />

ihr bestes damit man<br />

11⁄2 Stunden lang auf andere<br />

Gedanken kommt, denn man<br />

wird unweigerlich auf Trab<br />

gehalten.<br />

Das Leiten kann schon auch<br />

manchmal zur Verspannung<br />

werden, wenn vielleicht wieder<br />

einmal Vollmond ist oder gerade<br />

die Ferien vor der Türe stehen.<br />

Langweilig wird es nie in<br />

der Turnstunde, denn schliesslich<br />

muss jedes Mal wieder<br />

Kleine, die ganz gross aufspielen.........<br />

aufs <strong>neue</strong> ausprobiert werden,<br />

wie weit den beim Jugileiter<br />

gegangen werden kann.<br />

Doch in den meisten Fällen<br />

überwiegen die lustigen Momente,<br />

wenn z.B. der 1. Klässler<br />

zu mir kommt und sagt er<br />

habe sich verliebt. Darauf habe<br />

ich erwiedert, dass das ja ganz<br />

schön sei. Leider habe es aber<br />

einen Hacken setzt er dazu,<br />

denn das Mädchen erwiedere<br />

seine „Liebe“ nicht. Mit einem<br />

Seufzer fügt er dann altklug<br />

dazu, dass er es wohl mit<br />

Blumen versuchen müsse um<br />

erhört zu werden.<br />

In solchen Momenten ist es<br />

dann schwierig das Lachen<br />

unter Kontrolle zu halten.<br />

Und wenn dann nach 11⁄2<br />

Stunden der Turnunterricht<br />

fertig ist, bin ich zwar meist<br />

hundemüde aber trotzdem<br />

zufrieden, weil die Jungs trotz<br />

ihrer gelegentlichen Eskapaden<br />

nicht besser oder schlechter<br />

sind, als wir es einmal waren.<br />

23


Nach dem <strong>neue</strong>n Waldgesetz ist<br />

es unetrsagt, Waldarbeiten ohne<br />

obligatorischen Holzereikurs durchzuführen.<br />

Ein solcher Holzerkurs war vom<br />

29.04 bis 3.05.02 in Langwies ausgeschrieben.<br />

Da wir zu Hause noch<br />

mit Holz heizen und dieses auch<br />

selber aufrüsten, kam mir dieser<br />

Kurs sehr gelegen.<br />

Also stand ich an diesem Montag-<br />

morgen in kompletter Holzerausrüstung<br />

am vereinbarten Treffpunkt.<br />

Das oberste Ziel dieser Woche war<br />

die Sicherheit beim Ausführen von<br />

Holzereiarbeiten. Als Kursteilnehmer<br />

lernten wir in diesen fünf Tagen das<br />

fachgerechte Fällen von Bäumen,<br />

das sichere Aufrüsten der Rundholzstämme,<br />

wie auch der korrekte<br />

Umgang mit der Motorsäge.<br />

Verfasst von<br />

Hanspeter Margreth<br />

2. Lehrjahr<br />

So konnte ich als Schreinerlehrling<br />

eine Lücke im Kreis<br />

vom stehenden Baum bis zum<br />

Fertigprodukt des Schreiners<br />

schliessen. Das hier gelernte<br />

kann ich teilweise nun auch in<br />

meinem Schreineraltag anwenden.<br />

Rückblickend war es eine sehr<br />

lehrreiche Woche, in der ich<br />

viel <strong>neue</strong>s gelernt habe und in<br />

der auch die Kollegialität und<br />

Zusammenarbeit gefördert<br />

wurde.<br />

Allen, die in der Freizeit im<br />

Wald arbeiten, kann ich einen<br />

solchen regionalen Holzereikurs<br />

empfehlen.<br />

Besuch eines Holzereikurs<br />

Sicheres und rationelles Entasten<br />

eines gefällten Baumes.<br />

Fachgerechter Einschnitt der<br />

Fallkerbe beim Fällen<br />

Unsachgemässes und fahrlässiges<br />

Handeln beim Fällen und Aufrüsten<br />

können gravierende Folgen haben!<br />

24


Snowboarden auf<br />

Madrisa<br />

Es war ein schöner Sonntagmorgen,<br />

es hatte die Nacht vorher gerade<br />

schönen pulvrigen Neuschnee<br />

gegeben. Meine Freunde und ich<br />

beschlossen früh auf die Piste zu<br />

gehen und so geschah es dann<br />

auch!<br />

Wir fuhren morgens um Acht bei<br />

uns zuhause los. Zuerst eine halbe<br />

Stunde mit dem Zug und dann<br />

noch ein paar Minuten Laufmarsch<br />

bis zur Talstation der Madrisabahn.<br />

Als wir da ankamen konnten wir<br />

fast nicht glauben, so viele Leute<br />

hatte es. So blieb uns keine andere<br />

Wahl als anzustehen. Als wir dann<br />

etwa gegen elf Uhr oben ankamen<br />

genossen wir zuerst einmal die<br />

schöne Aussicht. Sie war herrlich!<br />

Wir fuhren ein paar mal von ganz<br />

oben bis ganz unten, denn diese<br />

Strecke war die längste, über 12<br />

km lang. Am späteren Nachmittag<br />

beschlossen wir von der obersten<br />

Station aus noch einen Hang<br />

weiterhoch zu laufen. Von da war<br />

die Aussicht noch dreimal schöner<br />

und das Hochlaufen lohnte sich<br />

nicht nur wegen der Aussicht, das<br />

Pulverschnee fahren über diesen<br />

Hang war traumhaft.<br />

Uns beeindruckte die ganze Landschaft<br />

um uns herum.<br />

Verfasst von<br />

Andreia Zimmermann<br />

1. Lehrjahr<br />

Im Tal hatten wir gerade Anschluss<br />

auf einen Zug nach<br />

Grüsch und waren dann etwa<br />

so um 18.00 Uhr wieder zu<br />

Hause.<br />

Verfasst von<br />

Angelo Buob<br />

1. Lehrjahr<br />

Wochenende<br />

An einem schönen Wochenende<br />

im Winter, tut es gut, sich<br />

draussen auf dem Balkon in<br />

die Hängematte zu legen um<br />

die Wärme der Sonne zu geniessen.<br />

Aber ich habe meist<br />

„Besseres“ zu tun.<br />

Zum Beispiel auf die Piste zu<br />

gehen. Am liebsten gehe ich<br />

alleine und höre ein bisschen<br />

Musik. Aber auf der Piste treffe<br />

ich immer auf Kollegen, die<br />

dann mit mir mitkommen <strong>für</strong><br />

den Rest des Tages.<br />

Abends, wenn ich nach Hause<br />

gehe freue ich mich auf ein<br />

warmes Bad und einem Tee,<br />

den ich vor dem Fernseher<br />

mit ein paar Keksen geniesse.<br />

Nach dem Essen, das<br />

wird wohl 19.30 sein, gehe<br />

ich noch einen Sprung in den<br />

„Jugendturm“, der LPY gehört.<br />

Dort kann es sein, dass ich bis<br />

spät in die Nacht bleibe.<br />

25


Verfasst von<br />

Michele Rogantini<br />

1. Lehrjahr<br />

Ein Tag und eine Nacht auf<br />

dem Piz Nair<br />

Im November musste ich auf<br />

den Bau gehen mit Herrn<br />

Blatter. Wir mussten auf dem<br />

Piz Nair Türen und Simsen<br />

montieren.<br />

Am Freitag morgen fuhren wir<br />

mit der Chantarella-Bahn auf<br />

die Corviglia. Dort hatte es<br />

sehr starken Wind. Von der<br />

Corviglia fuhren wir dann mit<br />

der <strong>neue</strong>n Piz Nair-Bahn hoch<br />

bis zur Bergstation. <strong>Die</strong> Bahn<br />

musste sehr langsam fahren<br />

weil der Wind sehr stark war.<br />

Als wir oben waren arbeiteten<br />

wir bis um 12.00 Uhr dann gingen<br />

wir essen. Um ca. 12.45<br />

gingen wir wieder arbeiten.<br />

Am Abend sollte die Bahn<br />

um 16.30 fahren. Doch sie<br />

kam nicht. Eine Stunde später<br />

erfuhren wir, das wir diese<br />

Nacht auf dem Piz Nair bleiben<br />

müssen, weil sich wegen dem<br />

Wind das Telefonkabel gelöst<br />

hatte.<br />

Am Abend kochte uns der<br />

Koch Teigwaren, sie schmeckten<br />

sehr gut. So gegen 23.00<br />

gingen wir schlafen. Ich baute<br />

mir ein Bett mit zwei Packungen<br />

Isolation. Ich konnte nicht<br />

gerade gut schlafen. Am Morgen<br />

standen wir um 7.00 auf,<br />

ich dachte das die Bahn schon<br />

da ist, aber sie war noch nicht<br />

da.<br />

Wir mussten bis um neun Uhr<br />

warten. Und dann kam sie<br />

endlich.<br />

Danach fuhren wir wiede ins<br />

Tal zurück. Ich war froh endlich<br />

wieder zu Hause zu sein, aber<br />

ich fand es auch ein bisschen<br />

wie eine Abendteuer, so eine<br />

Nacht auf 3000 m.ü.M. Das<br />

werde ich wohl nie vergessen.<br />

26


Der heutige Stand der Technik ist<br />

im Vergleich zum frühen 20. Jahrhundert<br />

auf einen Niveau angelangt<br />

das leicht dem gemeinen Vorstellungsvermögen<br />

entschwindet.<br />

Viele heutige Berufe sind ohne moderne<br />

Technik nicht mehr denkbar.<br />

Nicht zuletzt der des Schreiners, bei<br />

den aber trotz allem viele Arbeiten<br />

erhalten geblieben sind, die noch<br />

„von Hand“ gemacht werden müssen.<br />

Man stellt sich die Frage wohin<br />

diese rasante Entwicklung uns<br />

führen wird. Wäre es möglich das<br />

alle Arbeiten irgendwann Maschinell<br />

gemacht werden können, ausgeführt<br />

durch sogenannte Roboter,<br />

alle ausgerüstet mit extrem schnellen<br />

Rechnern?<br />

Ich würde gerne behaupten dies sei<br />

nicht möglich, da das menschliche<br />

Gehirn nicht vom Computer übertroffen<br />

werden kann...<br />

Oder doch?<br />

Forscher arbeiten schon heute daran,<br />

das Gehirn elektronisch nachzubauen.<br />

Jede Nervenzelle würde so<br />

durch einen Chip ersetzt werden.<br />

Berechnungen ergaben das dieses<br />

Hirn eine million Mal schneller wäre<br />

als der menschliche Denkapparat.<br />

Würde dies gelingen ergäben sich<br />

daraus unglaubliche Perspektiven.<br />

Bei diesem Tempo wäre es dann<br />

Verfasst von<br />

Duri Camenisch<br />

4. Lehrjahr<br />

so, als würden alle einunddreissig<br />

Sekunden ein Jahr<br />

vergehen und in jede Stunde<br />

mehr als ein Jahrhundert. <strong>Die</strong>se<br />

künstliche Intelligenz könnte<br />

an einem Tag Technologien<br />

entwickeln <strong>für</strong> die die Menschheit<br />

2500 Jahre benötigen<br />

würde.<br />

Nicht nur das: Zugleich würde<br />

ihr daraus die Fähigkeit<br />

erwachsen, noch leistungsfähigere<br />

Prozessoren zu entwickeln,<br />

also immer schneller<br />

zu werden. Ein Prozess ohne<br />

Grenzen?<br />

Für uns als natürliche Menschen<br />

könnte er schwerwiegende<br />

Folgen haben: Wenn<br />

die künstliche Intelligenz sich<br />

quasi explosionsartig immer<br />

höher entwickelt, werden wir<br />

an einem Punkt kommen, wo<br />

wir uns die zukunft nicht mehr<br />

vorstellen können; weil diese<br />

Zukunft von Intelligenzen<br />

bestimmt wird, die klüger sind<br />

als wir. Es könnte also sein<br />

das der Mensch seine zentrale<br />

Stellung als intelligentestes<br />

Wesen auf der Erde verliert.<br />

Glücklicherweise liegt das alles<br />

noch fern der Wirklichkeit,<br />

doch die „Gehirnleistung“ von<br />

Rechenmaschinen bzw. Com-<br />

Vom menschlichen Gehirn<br />

zur künstlichen Intelligenz<br />

putern steigt rasant. Schätzungsweise<br />

im Jahr 2019 wird<br />

ein PC mit dem Wert von 1000<br />

Dollar schon so schnell sein<br />

wie ein Menschenhirn. Fünfzig<br />

Jahre später so schnell wie alle<br />

menschlichen Gehirne zusammen.<br />

Dann lässt sich unser<br />

Hirn auch scannen und im PC<br />

duplizieren. Der Beginn ewigen<br />

Lebens?<br />

... ein erschreckender Gedanke...<br />

27


Verfasst von<br />

Kay Decasper<br />

1. Lehrjahr<br />

In meinem zweiten Lebensjahr<br />

bin ich schon das Erstemal<br />

auf den Skiern gestanden. Bis<br />

zur 6. Klasse hielt ich nicht viel<br />

davon. Als ich nach Flims gezogen<br />

bin und <strong>neue</strong> Kollegen<br />

kennen gelernt hatte, habe ich<br />

mit dem Snowboarden angefangen.<br />

Nach einer Saison<br />

konnte ich 360˚ und Frontflips.<br />

Dann bin ich auf das Funcarven<br />

umgestiegen. Als mir das<br />

Carven auch keinen Spass<br />

mehr machte, habe ich mir die<br />

ersten Twin-Tip Skis gekauft,<br />

das heisst die Skis sind hinten<br />

und vorne gebogen. Dann<br />

versuchte ich den 360˚, auf<br />

so kleinen Hügelchen. Es war<br />

nicht so schwer, bis mein Vater<br />

sagte, dass ich den Sprung<br />

auf einem Bugair ausprobieren<br />

sollte. Ich habe ein paar<br />

Sprünge gebraucht, aber jetzt<br />

funktioniert es. Beim Backflip<br />

ist es ähnlich abgelaufen.<br />

Am 11.01.03 hatte ich meinen<br />

ersten Contest (High 5), dort<br />

bin ich auf den 2. Rang gesprungen.<br />

Das war ein tolles<br />

Erlebnis.<br />

Freizeit<br />

28


Am 23. Dezember ist die ganze Belegschaft<br />

der LWS nach St. Moritz,<br />

im Hotel Randolins gefahren. Das<br />

Hotel Randolins befindet sich oberhalb<br />

vom Suvrettahaus. Nachdem<br />

wir herzich empfangen wurden,<br />

nahmen wir im wunderschönen<br />

Speisesaal Platz. Als erstes wurden<br />

wir mit einer Spargelsuppe bedient,<br />

nachdem wir den Salat gegessen<br />

hatten ist die Hauptspeise an die<br />

Reihe gekommen. Es gab Geschnetzeltes<br />

mit Nudeln und zum<br />

Dessert einen Bananensplit, dazu<br />

einen edlen Wein. Nachdem wir<br />

uns satt gegessen hatten, haben<br />

wir ein Gesellschaftspiel gemacht,<br />

das Herr Püntener organisiert hat<br />

und Hampa hat den Hauptpreis<br />

abgeräumt, eine Schachtel mit<br />

Bündnerfleisch. Es ist schon spät<br />

gewesen, dann haben wir uns <strong>für</strong><br />

das sehr gute Weihnachtsessen bedankt<br />

und haben uns auf den Weg<br />

in Richtung Samedan gemacht. Am<br />

Gravatschasee in Samedan haben<br />

wir ein Feuer gemacht und Glühwein<br />

getrunken, der unterdessen<br />

lauwarm geworden ist.<br />

Eine Weile sind wir dort um das<br />

Feuer gestanden, die meisten<br />

sind nach Hause gegangen und<br />

ein Paar haben Herr Tonello und<br />

Truttmann mit ihren Autos nach St.<br />

Moritz gefahren. Wir zwei Unter-<br />

Verfasst von<br />

Andreja Peer und<br />

Luis Bischoff<br />

2. u. 4. Lehrjahr<br />

engadiner waren auch dabei,<br />

wir waren ziemlich entäuscht<br />

vom St. Moritzer Nachtleben.<br />

Gegen 3.00 Uhr Morgens<br />

haben wir uns auf den Weg,<br />

zu Fuss in Richtung Samedan<br />

gemacht. Um schneller<br />

voran zu kommen sind wir<br />

die Skelethonbahn hinunter<br />

gerutscht bis in Celerina. Nach<br />

einem Zweistündigen Marsch<br />

zu siebt sind wir ganz fertig im<br />

Lehrlingshaus angekommen.<br />

Trotz einem Schwips haben wir<br />

keinen Lärm gemacht.<br />

Weihnachtsessen<br />

29


<strong>Die</strong> SCM-Gruppe feierte dieses<br />

Jahr ihr 50jähriges Jubiläum und<br />

hat aus diesem Grunde verschiedene<br />

Firmen zur Besichtigung aller<br />

Produkte und aller Produktionshallen<br />

eingeladen. <strong>Die</strong> Scm-Group ist<br />

eine Gruppe von Firmen die führend<br />

ist im Bereich Holzbearbeitungsmaschinen.<br />

<strong>Die</strong> Geschäftsleitung<br />

der <strong>Lehrwerkstatt</strong> wurde durch die<br />

Scm-Vertretung “Jenny Bever” eingeladen.<br />

Da Herr Huber aus terminlichen<br />

Gründen nicht nach Rimini<br />

fahren konnte, schickte er einige<br />

seiner Stiften nach Italien. Zu ihnen<br />

gehörte Andy, Luis, Gian-Martin,<br />

Fernando und Ich – Gianni.<br />

Treffpunkt war am 13.05. um 12:00<br />

bei der Jenny SA in Bever. Reichlich<br />

eingepackt mit Bier, Chips, Sandwichs<br />

und gutem Sound ging die<br />

Fahrt los Richtung Rimini. Auf der<br />

sieben stündigen Fahrt konnte man<br />

sich mit einigen andern Schreinern<br />

über den Schreineralltag unterhalten<br />

und Erfahrungen austauschen<br />

oder einfach nur die Landschaft<br />

geniessen. Vom Schnee auf dem<br />

Berninapass über die Weinberge im<br />

Veltlin, bis zur künstlerischen Küstenlandschaft<br />

Norditaliens bekamen<br />

wir alles zu Gesicht.<br />

In Rimini angekommen wurden<br />

wir in einem edeln ****Hotel untergebracht.<br />

Nach einem leckeren<br />

italienischen Nachtessen gingen alle<br />

müde von der Fahrt früh zu Bett.<br />

Am nächsten Morgen stand dann<br />

Verfasst von<br />

Gian Andrea Parpan<br />

2. Lehrjahr<br />

der Besuch der Maschinenmesse<br />

auf dem Programm.<br />

Auf dem Messegelände<br />

angekommen, waren wir erst<br />

einmal beeindruckt von den<br />

Dimensionen der Ausstellungshallen.<br />

Auf über 12’000m²<br />

wurden Massivholz- und<br />

Plattenbearbeitungsmaschinen<br />

ausgestellt. In kleinen Gruppen<br />

haben wir dann die Maschinen<br />

auf Vor- und Nachteile, so wie<br />

Sicherheit besprochen und<br />

kritisiert oder gelobt. Und ich<br />

muss sagen, <strong>neue</strong>r heisst nicht<br />

immer besser!<br />

Am Nachmittag besichtigten<br />

wir mit einem Führer das<br />

SCM-Werk Rimini. Auch hier<br />

waren wir beeindruckt von der<br />

Grösse, das Werk beschäftigt<br />

350 Mitarbeiter und hat eine<br />

bebaute Fläche von 50’000m²!<br />

Wir konnten feststellen das<br />

auch in der Werkzeug- und<br />

Maschinenbranche<br />

die Technologie<br />

ihren Fortschritt<br />

gefunden hat, vereinzelt<br />

aber immer<br />

noch von Hand<br />

gearbeitet wird.<br />

Das Werk in Rimini<br />

stellt fünf Produktionsreihen<br />

mit etwa 30 Modellen<br />

her. Es war sehr interessant<br />

zu beobachten wie diese Maschinen<br />

mit denen wir tagtäglich<br />

konfrontiert sind hergestellt<br />

werden.<br />

Der Abend dieses lehrreichen<br />

und interessanten Tages stand<br />

uns zur freien Verfügung.<br />

Wir haben diese Möglichkeit<br />

genutzt um das Nachtleben<br />

von Rimini zu erkunden. Am<br />

nächsten Morgen ging es<br />

schon früh mit der Heimfahrt<br />

los, bei der wohl die meisten<br />

Rimini<br />

den Schlaf der letzten Nacht<br />

nachgeholt haben.<br />

Wir haben hier noch einige<br />

Reisetipps und Erfahrungen<br />

falls ihr oder Sie einmal Rimini<br />

besuchen werdet:<br />

- Raststätten sind zum pinkeln<br />

da, nicht das einer nach 5<br />

Min. Weiterfahrt schon wieder<br />

muss!<br />

- Kein Meerwasser trinken und<br />

schon gar nicht daran riechen!<br />

- Bei Kreuzungen nicht zu<br />

nahe auffahren, sie könnten<br />

sonst übles zu Gesicht bekommen!<br />

- <strong>Die</strong> Minibar ist auch in Italien<br />

verdammt teuer!!!<br />

- In Rimini kannst du von einer<br />

Frau erst sagen das sie eine<br />

Frau ist, wenn du sie nackt<br />

gesehen hast!<br />

- Achtung, im Frühjahr haben<br />

Iltisse Paarungszeit!<br />

- 50Euro ist zu teuer<br />

- PayTv aber auch<br />

Zum Schluss möchte ich im<br />

Namen aller LWS Stiften die in<br />

Rimini waren Herr Huber danken,<br />

dass er uns die Chance<br />

gab etwas über die Maschinen<br />

mit denen wir täglich arbeiten<br />

zu erfahren und zu lernen.<br />

30


WER + WAS<br />

19 Schreiner, Schreinersfrauen und<br />

Freunde, 1477 Kilometer, Schwimmen,<br />

Mountainbike, Rennvelo,<br />

Inlineskaten, Laufen<br />

- 15 Sponsoren-Firmen<br />

- eine geniale Organisation der<br />

Veranstalter<br />

- 73. Schlussrang von 184 gestarteten<br />

Teams in der Kategorie<br />

Powerteam.<br />

Gesetzte Ziele:<br />

Keine Unfälle 100% erfüllt<br />

Plausch, Erlebnis sehr speziell<br />

Ziel in Biel erreichen Zwischen<br />

durch bitter<br />

bis ans Limit<br />

Allen Schreiner-Sportler herzliche<br />

Gratulation<br />

Speziellen Dank an unsere<br />

Sponsoren<br />

<strong>Die</strong> Note „Genial“ an die Gigathlon-Organisatoren<br />

Schon im Winter wurden die ersten<br />

Vorbereitungen getroffen. Ziel<br />

war es im Juli fit zu sein und auch<br />

in den verschiedenen Disziplinen<br />

frühzeitig die Technik und Kondition<br />

zu verbessern oder anzueignen.<br />

So trifft sich das Schwimmer-Team<br />

Verfasst von<br />

Ernst Huber<br />

Geschäftsführer<br />

jeweils Mittwochabend beim<br />

Schwimmkurs im Hallenbad<br />

St. Moritz.<br />

Mit „Bettelbriefen“ werden<br />

Zulieferanten und andere<br />

Geschäftspartner betreffend<br />

Sponsoring des LWS-Team<br />

angefragt.<br />

<strong>Die</strong> Werbung läuft an, so sind<br />

Team-Jacken und T-Shirts<br />

angeschafft , Postkarten<br />

gedruckt, Radio, Zeitung und<br />

Zeitschriften mit Unterlagen<br />

und Berichten beliefert worden.<br />

Der Einsatzplan wird<br />

nochmals überarbeitet und die<br />

Trainingseinheiten verstärkt.<br />

<strong>Die</strong> 2 Begleitfahrzeuge werden<br />

zusätzlich Beschriftet.<br />

<strong>Die</strong> Nervosität wird immer<br />

grösser...Der Count-down<br />

läuft. 2 Begleitfahrzeuge mit 9<br />

Sportlern fahren nach Yverdon.<br />

Eine riesen Menge Material,<br />

von Zelten, Essens-Bon bis hin<br />

zur Badekappe wird von der<br />

Organisation abgegeben. Am<br />

Swisspower Gigathlon (7. – 14. Juli 2002)<br />

Neuenburgersee<br />

stellen wir<br />

das erstemal<br />

unsere<br />

Zelte auf.<br />

Anfangs<br />

waren es<br />

nur ein<br />

paar Einzelne, gegen Abend<br />

unzählige, ja immer mehr und<br />

noch mehr Zelte. Erst jetzt wird<br />

uns Bewusst, auf was wir uns<br />

eingelassen haben... tausende<br />

von Sportlern.<br />

Am Montag 8. Juli 2002, 07.00<br />

Uhr startet unser Schwimmer<br />

Remo Püntener mit der gelben<br />

Badekappe mit der Nummer<br />

5075, welche uns die nächsten<br />

sieben Tage begleitet. Speziell<br />

ist auch der Teamgeist,<br />

ein Sportler oder Sportlerin ist<br />

unterwegs und alle anderen<br />

Team-Kollegen fiebern mit.<br />

An den jeweiligen Tagesetappenorten<br />

reisen Mitglieder<br />

des LWS Schreiner-Teams an,<br />

welche andertags ihren Einsatz<br />

haben und die ausgepumpten<br />

„Athleten“ fahren wieder nach<br />

Samedan, den dort wird ganz<br />

normal in der <strong>Lehrwerkstatt</strong><br />

gearbeitet.<br />

Impressionen/Komentare<br />

Gianni nach seiner<br />

Bike-Etappe in<br />

Bern<br />

„solche Hagel-<br />

Gewitter gibt’s<br />

bei uns in Graubünden<br />

nicht.<br />

Jedenfalls weiss<br />

ich jetzt warum<br />

das Helmtragen<br />

obligatorisch ist.<br />

Luis am Ziel in<br />

St. Prex<br />

„So weit und so<br />

lange bin ich noch<br />

nie in meinem<br />

Leben auf dem<br />

Rennvelo unterwegs<br />

gewesen!“<br />

Veronica in Luzern<br />

nach Ihrer 3.<br />

Schwimmetappe<br />

über 3 Kilometer<br />

„Ich werde immer<br />

schneller und<br />

schneller.“<br />

31


Monika nach<br />

35 km Laufen in<br />

Interlaken<br />

„Ich habe gedacht,<br />

dass<br />

nimmt kein Ende“<br />

Stefan nach der<br />

Rennvelotour<br />

von Davos nach<br />

Amriswil<br />

„Krämpfe in den<br />

Beinen, es geht<br />

2 Stunden nichts<br />

mehr“<br />

Bruno nach dem<br />

Verkehrzusammenbruch<br />

in<br />

Chiavenna.<br />

„Totales Puff,<br />

Chaos“<br />

Heinz über<br />

seine Erfahrungen<br />

am Scalettapass<br />

„Es war<br />

etwas<br />

mühsam,<br />

ich konnte<br />

nur schwer<br />

überholen, da sind doch alle<br />

nur gelaufen und haben das<br />

Bike gestossen.“<br />

Chr...chr...chr, da schnarcht<br />

einer im Zelt!<br />

Sonntag, 14.<br />

Juli 2002 ca.<br />

20.15 Uhr<br />

Marianne hat<br />

die Ziellinie<br />

in Biel „überglücklich“<br />

erreicht.<br />

Totalzeit 80 Stunden 27. Minuten und 49 Sekunden<br />

Gigantisch, das nächstemal sind wir wieder<br />

dabei!<br />

32


Verfasst von<br />

Fernando Waltenspühl<br />

3. Lehrjahr<br />

An diesem Wettbewerb geht<br />

es vor allem darum geistreiche<br />

und witzige Ideen gestalterisch<br />

gut zu verwirklichen.<br />

Der grösste Teil der Arbeit<br />

wird in der Freizeit verrichtet.<br />

Nur <strong>für</strong> die Planung wird von<br />

der Schule 6 Lektionen zur<br />

Verfügung gestellt. Während<br />

dieser Zeit werden wir auch<br />

vom Fachlehrer mit Rat und<br />

Tipps unterstützt. Allerdings<br />

müssen wir auch gewisse<br />

Bedingungen eingehen. Am<br />

Wettbewerb dürfen alle Lehrlinge<br />

im 3. Lehrjahr welche im Kt.<br />

Graubünden die Berufsschule<br />

besuchen teilnehmen. <strong>Die</strong><br />

Summe aus Breite, Tiefe und<br />

Höhe misst max. 2800 mm.<br />

<strong>Die</strong> Sichtbare Aussenoberfläche<br />

muss aus 70% europäischem<br />

Holz sein. <strong>Die</strong>se Arbeiten<br />

müssen wir bis 3. April<br />

2003 mit sämtlichen Plänen<br />

und Werkstofflisten abgeben.<br />

Ich selber lerne daraus sehr<br />

viel über Probleme die entstehen<br />

beim Erstellen der Arbeit<br />

die ich zuerst selber geplant<br />

habe, wie z.B. Verbindungen<br />

die nicht Ideal sind oder Proportionen<br />

die nicht stimmen.<br />

Ein grosser Faktor ist auch die<br />

Zeiteinteilung die später enorm<br />

Lehrlingswettbewerb 2003<br />

wichtig <strong>für</strong> die LAP ist. Eigentlich<br />

bin ich aber nur dabei um<br />

einmal etwas speziellere Möbel<br />

zusammen zuschrauben, ob<br />

es dann altagstauglich ist oder<br />

nicht, das ist ungewiss, jedenfalls<br />

hat es Spass gemacht ein<br />

bisschen zu Experimentieren.<br />

33


Zum Schluss darf ich mit Freude<br />

den verschiedenen Gremien, welche<br />

der <strong>Engadiner</strong> <strong>Lehrwerkstatt</strong> <strong>für</strong><br />

Schreiner im vergangenen Jahr und<br />

sicherlich auch in Zukunft grosse<br />

Unterstützung und Sympathie bieten,<br />

bestens danken.<br />

Besten Dank auch an die Adresse<br />

von Stiftungsrat, Betriebskommission,<br />

Bund und Kanton, Gemeinden,<br />

Schreinermeisterverband und<br />

nicht zuletzt an unsere geschätzte<br />

Kundschaft.<br />

Ebenfalls einen grossen Dank an<br />

Lehrlinge und Mitarbeiter <strong>für</strong> den<br />

Einsatz im vergangenen Geschäftsjahr.<br />

Samedan im März 2003<br />

Ernst Huber, Geschäftsführer<br />

Schlusswort und Dank<br />

Motto <strong>für</strong> das Jahr 2003:<br />

„keine Hürde ist zu hoch!“<br />

34

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