Altersplanung Baselland Von der Prävention bis zur stationären - BAP
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<strong>Altersplanung</strong> <strong>Baselland</strong> – <strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Prävention</strong> <strong>bis</strong> <strong>zur</strong> <strong>stationären</strong> Betreuung 9<br />
Wichtig für die Planung ist auch beim Thema Wohnen die Feststellung, dass die Bedürfnisse<br />
schon heute sehr vielfältig sind und dass die Zukunft nicht im Detail vorausgesagt<br />
werden kann. „Die Wohnbedürfnisse und Wohnwünsche von Menschen sind<br />
auch im Alter unterschiedlich. Dies hängt damit zusammen, dass ältere Menschen unterschiedliche<br />
Lebens- und Wohnerfahrungen hinter sich haben und auch Prozesse<br />
des Alterns individuell verlaufen.“ Zu diesen jetzt schon bestehenden Unterschieden<br />
kommen neue Bedürfnisse hinzu: „Bei <strong>der</strong> Wohnplanung für ältere Menschen führt<br />
deshalb eine Fortschreibung <strong>der</strong> aktuellen Lebens- und Wohnsituation heutiger Rentner<br />
und Rentnerinnen in die Irre, da zukünftige Rentnergenerationen an<strong>der</strong>e Lebensund<br />
Wohnvorstellungen aufweisen, als dies gegenwärtig beobachtet werden kann.“<br />
Der Differenzierungsprozess bei Wohnformen ist bereits in vollem Gange, vor allem<br />
dort, wo beson<strong>der</strong>e Pflegebedürfnisse auftreten. „Die Wohnmöglichkeiten selbst für<br />
hilfs- und pflegebedürftige ältere Menschen beschränken sich heute kaum mehr auf die<br />
Alternative „Daheim o<strong>der</strong> Heim“. Sie umfassen immer mehr unterschiedliche Formen<br />
eines betreuten Wohnens. … Die Grenzen betreuten Wohnens zeigen sich vielfach bei<br />
schwerer Pflegebedürftigkeit und speziell bei demenziellen Erkrankungen (sofern nicht<br />
eine intensive Betreuung durch pflegende Angehörige sichergestellt ist).“<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen und Handlungsfel<strong>der</strong>:<br />
• Angesichts <strong>der</strong> Vielfalt an Vorstellungen über das Wohnen im Alter stellt sich die<br />
Frage, ob <strong>der</strong> Angebotsmix den heute schon vorhandenen unterschiedlichen Bedürfnissen<br />
<strong>der</strong> verschiedenen Altersgruppen und <strong>der</strong> unterschiedlichen Pflegebedürftigkeit<br />
entspricht und ob er so flexibel verän<strong>der</strong>t werden kann, dass er auf die<br />
zu erwartenden Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Nachfrage innert nützlicher Zeit reagieren<br />
kann.<br />
• Angesichts <strong>der</strong> Tatsache, dass sehr viele Menschen die Frage einer Anpassung<br />
<strong>der</strong> Wohnsituation an die Bedürfnisse des Alters verdrängen, stellt sich die Frage,<br />
wie diese Menschen dazu motiviert werden können, sich frühzeitiger, d. h. bevor z.<br />
B. ein Unfall die Frage hochakut werden lässt, mit dem Problem zu beschäftigen<br />
und nach geeigneten Lösungen zu suchen.<br />
• In diesen Zusammenhang gehört auch die Frage, ob es allenfalls mit wirtschaftlichen<br />
(z. B. steuerlichen) Anreizen in irgendeiner Form möglich wäre, ältere Menschen<br />
dazu zu motivieren, die zu gross gewordene, in <strong>der</strong> Regel aber kostengünstige<br />
Wohnung, resp. das Haus zu verlassen und diesen Wohnraum jüngeren Familien<br />
<strong>zur</strong> Verfügung zu stellen, was auch aus sozialpolitischen und raumplanerischen<br />
Gründen wünschbar wäre.<br />
• Wenn die Wohnungsgrösse stimmt, stellt sich die Frage, ob die Wohnung mit einfachen<br />
baulichen Än<strong>der</strong>ungen altersgerechter gestaltet werden kann, womit auch<br />
ein Beitrag <strong>zur</strong> Unfallprävention geleistet wäre. Genügt das bestehende Beratungsangebot?<br />
Wissen Handwerker und Architekten, wie eine altersgerechte Wohnung<br />
auszusehen hat?<br />
• Der Kanton <strong>Baselland</strong> dürfte bei <strong>der</strong> Anpassung des Wohnungsbestandes an die<br />
Bedürfnisse älterer Menschen beson<strong>der</strong>s gefor<strong>der</strong>t sein. Denn vor allem im Agglomerationsgürtel<br />
sind in den letzten Jahrzehnten sehr viele Wohnungen und Einfamilienhäuser<br />
entstanden, die beson<strong>der</strong>s auf die Zielgruppe Familie mit Kin<strong>der</strong>n<br />
ausgerichtet und somit in den meisten Fällen nicht altersgerecht konzipiert sind.<br />
• Modelle betreuten Wohnens sind in voller Entwicklung. Sie müssen einerseits ständig<br />
an neue Herausfor<strong>der</strong>ungen angepasst werden, an<strong>der</strong>seits sollte <strong>der</strong> Erfah-