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Altersplanung Baselland Von der Prävention bis zur stationären - BAP

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<strong>Altersplanung</strong> <strong>Baselland</strong> – <strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Prävention</strong> <strong>bis</strong> <strong>zur</strong> <strong>stationären</strong> Betreuung 6<br />

planung die direkt Betroffenen (die heutigen und die zukünftigen) direkt zu beteiligen.<br />

• Diese Kundenorientierung bedeutet auch, dass die Angebote <strong>der</strong> Leistungserbringer<br />

in <strong>der</strong> ambulanten und in <strong>der</strong> <strong>stationären</strong> Betreuung und Pflege so gestaltet<br />

werden, dass sie <strong>der</strong> gewünschten Selbstverwirklichung genügend Raum geben (z.<br />

B. Doppelzimmer in einem Pflegeheim für alte und „neue“ Paare) und vermehrt<br />

auch „nach Mass“ bezogen werden können.<br />

1.5. Voraussagbarkeit <strong>der</strong> Zukunft<br />

Dank einer gut ausgebauten Statistik und zahlreichen Untersuchungen, u. a. im Rahmen<br />

des Nationalen Forschungsprogramms Alter, weiss man heute relativ viel über die<br />

Probleme und die Bedürfnisse <strong>der</strong> heutigen älteren Menschen. Versucht man aber,<br />

gestützt darauf eine Projektion in die Zukunft vorzunehmen, stösst man schnell an<br />

Grenzen. Zwar ist es zum Beispiel einfach festzustellen, wie viele Personen über 85<br />

Jahre im Jahre 2010 o<strong>der</strong> 2015 in einer bestimmten Gemeinde wohnen werden – aber<br />

auch das nur bei gleichbleibenden Rahmenbedingungen. Unbekannt ist etwa, in welchem<br />

Ausmass es zu Rückwan<strong>der</strong>ungen älterer Menschen aus dem ländlich geprägten<br />

Umfeld mit eigenem Haus in altersgerechtere Wohnungen im stadtnahen Gebiet<br />

kommen wird. Sollte dies in erheblichem Ausmass eintreten, hätte dies längerfristig für<br />

die Quellgemeinden entlastende, für die Zielgemeinden in <strong>der</strong> Agglomeration belastende<br />

Auswirkungen.<br />

Wesentlich schwieriger wird es, Verän<strong>der</strong>ungen in den medizinischen, gesellschaftlichen<br />

o<strong>der</strong> wirtschaftlichen Rahmenbedingungen vorauszusagen. Gelänge es zum Beispiel,<br />

medizinische Fortschritte bei <strong>der</strong> <strong>Prävention</strong> und Behandlung von Demenzerkrankungen<br />

zu erzielen, könnte das erhebliche Auswirkungen quantitativer Art (z. B.<br />

Anzahl Betroffene o<strong>der</strong> Behandlungsdauer) o<strong>der</strong> qualitativer Art (verän<strong>der</strong>te Krankheitsbil<strong>der</strong>,<br />

resp. neue Anfor<strong>der</strong>ungen an die Pflege) haben. O<strong>der</strong>: Die wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen können sich in verschiedenster Weise auf die Belange von<br />

Betreuung und Pflege im Alter auswirken. Eine wirtschaftliche Krise mit hoher Arbeitslosigkeit<br />

könnte dazu führen, dass vermehrt wie<strong>der</strong> Betreuung im familiären Rahmen<br />

geleistet wird. Gleichzeitig würde aber auch wie<strong>der</strong> mehr Personal <strong>zur</strong> Verfügung stehen.<br />

Im umgekehrten Fall einer ausgeprägten Hochkonjunktur wird das Fachpersonal<br />

noch knapper, da gute Berufsleute von allen Seiten umworben werden. Gleichzeitig<br />

werden die Betreuenden in <strong>der</strong> familiären Umgebung ebenfalls knapp, weil die Beschäftigtenquote<br />

steigt und unter Umständen auch die über 65-Jährigen wie<strong>der</strong> stärker<br />

in den Arbeitsprozess einbezogen werden, weil die Arbeitgeber bei Personalmangel<br />

ihnen interessante Arbeitszeitmodelle anbieten werden (o<strong>der</strong> weil eine allfällige Erhöhung<br />

des Rentenalters die Arbeitnehmer dazu zwingt). Ähnliche Unsicherheiten bestehen<br />

bei Voraussagen über die zukünftige Entwicklung <strong>der</strong> Pflegebedürftigkeit älterer<br />

Menschen (siehe unten). Schon relativ kleine Verän<strong>der</strong>ungen bei den Annahmen in<br />

quantitativer Hinsicht (z. B. durchschnittliche Anzahl <strong>der</strong> Jahre mit Pflegebedürftigkeit,<br />

höhere Lebenserwartung von Menschen mit chronischen Krankheiten o<strong>der</strong> mit Behin<strong>der</strong>ungen)<br />

o<strong>der</strong> in qualitativer Hinsicht (neue Krankheitsbil<strong>der</strong> einerseits o<strong>der</strong> Erfolge<br />

<strong>der</strong> <strong>Prävention</strong> an<strong>der</strong>seits) können die Rahmenbedingungen für die <strong>Altersplanung</strong> erheblich<br />

verän<strong>der</strong>n.<br />

Noch schwieriger dürfte die Voraussage sein, wenn es um die Entwicklung <strong>der</strong> individuellen<br />

Vorstellungen <strong>der</strong> älteren Menschen geht. Wird sich die Individualisierung fortsetzen<br />

(was ziemlich wahrscheinlich erscheint) o<strong>der</strong> werden kollektive Lebensformen,<br />

sei es in <strong>der</strong> traditionellen Form <strong>der</strong> Mehrgenerationen-Familie o<strong>der</strong> in neuen Formen<br />

von Alterswohngemeinschaften, stärkeres Gewicht erhalten?

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