06.02.2013 Aufrufe

Dienende Leiterschaft

Dienende Leiterschaft

Dienende Leiterschaft

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kapitel 6, Betrieb der Quelle AP601_07_15 / 0<br />

übernehmen, dass andere gehorsam sind. Was wir tun können, ist immer wieder die<br />

Beziehung zwischen Liebe und Gehorsam in der Nachfolge aufzuzeigen und zu akzeptieren,<br />

dass wir andere nicht von den Konsequenzen des Ungehorsams verschonen können<br />

(Johannes 14,15; Galater 6,8).<br />

Unser Blick sollte hier auf den Gehorsam Jesus gegenüber und nicht auf den Gehorsam<br />

gegenüber dem Leiter gerichtet sein. Die Liebe bildet die Grundlage zum gehorsam sein. Wenn<br />

wir Jesus lieben, dann möchten wir ihm gehorchen (Johannes 14,21). Wenn wir versuchen, aus<br />

einer anderen Haltung als Liebe heraus gehorsam zu sein, werden wir gewöhnlich voller Groll<br />

und bitter. Wenn wir jemanden zum Gehorsam Jesus gegenüber ermutigen, ohne dass diese<br />

Person von Jesu Liebe und unserer Liebe überzeugt ist, können wir nichts erreichen.<br />

Wenn dienende Leiter Ungehorsam gegenüber Jesus im Leben ihrer Schützlinge erkennen, tun<br />

sie gut daran, erst einmal ihre Liebe für diese Menschen zu überprüfen, bevor sie etwas über<br />

den Ungehorsam sagen. Korrektur, die von einem liebenden Herzen kommt, ist Korrektur, die<br />

auf Jesus zeigt.<br />

Die Aufgabe des dienenden Leiters zeigt viele Parallelen zur Aufgabe von Eltern. Aber ein<br />

wichtiger Unterschied ist, dass Eltern verantwortlich sind, dass ihnen ihre Kinder gehorchen und<br />

Leiter nur verantwortlich sind, dass sie zum Gehorsam ermutigen. Eltern lehren ihre Kinder, wie<br />

sie Jesus und ihnen gegenüber Gehorsam sein können (und es wäre wünschenswert, wenn<br />

das erstere mit dem letzteren im Einklang stehen würde). Ein dienender Leiter lehrt seine<br />

Nachfolger, wie sie Jesus gehorsam sein können.<br />

6. Autorität<br />

<strong>Leiterschaft</strong> bietet nebst Einblick, Erkennen, Verstehen und Liebe für andere Menschen auch<br />

den Schutz, unter dem sie sich unterordnen und sicher fühlen können.<br />

<strong>Leiterschaft</strong> zwingt andere nicht dazu, sich unter diesen Schutz zu stellen.<br />

Sich unterordnen ist ein freiwilliger Akt und gibt der <strong>Leiterschaft</strong> die Freiheit, in Leben<br />

hineinzureden. Wir dürfen aber als Leiter nie darauf bestehen, dass sich andere unterordnen.<br />

Wenn sich andere nicht unter unsere <strong>Leiterschaft</strong> stellen wollen, dürfen wir das nie als<br />

persönliche Ablehnung interpretieren. Denn dann besteht die Gefahr, dass wir ablehnend<br />

werden (das führt meistens dazu, dass wir verletzend werden). Die Menschen definieren den<br />

Raum, den sie der <strong>Leiterschaft</strong> in ihrem Leben geben. Wenn also Menschen unseren Rat und<br />

Schutz, den wir anbieten, ablehnen, ist das nicht unser Problem. Wir sind nur Instrumente der<br />

Gnade Gottes (Hebräer 13,17; 4. Mose 16,9-10).<br />

Es gibt immer wieder Zeiten, in denen Menschen erkennen, dass ihre Zeit in ihrer Gemeinde<br />

abgelaufen ist, und Gott sie zu einer Veränderung gerufen hat. Das kann in Form eines<br />

Pionierteams sein, das in eine andere Gegend ausgesandt wird. Ein anderes mal können<br />

Menschen einen Ruf für etwas völlig neues bekommen. Manchmal gehen auch Menschen von<br />

der Gemeinde weg, weil sie den Schwerpunkt des Dienstes, der an ihnen und durch sie zu<br />

anderen geschieht, woanders legen als dies die Gemeinde tut. Oder sie merken, dass der<br />

Dienst, den ihre Gemeinde tut, nicht mehr ihre Bedürfnisse deckt.<br />

Gelegentlich liegt einfach eine klare Nichtübereinstimmung mit der Vision der Gemeinde vor. Es<br />

gibt Menschen, welche die Gemeinde verlassen und sich genötigt fühlen, nicht nur diese<br />

Uneinigkeit aufzuzeigen, sondern die Gemeinde auch noch anklagen, dass sie unflexibel sei<br />

oder sogar unbiblisch, weil sie nicht bereit ist ihre Vision zu ändern.<br />

In jedem Falle ist es unser Wunsch, Menschen mit dem Segen ziehen zu lassen. Situationen,<br />

die eine Unstimmigkeit beinhalten, sind natürlich eine einmalige Herausforderung dazu, denn<br />

unsere Natur tendiert dahin, dass wir uns verteidigen. Wenn sich jemand aus der Haltung der<br />

Unzufriedenheit heraus dazu entscheidet, nicht mehr unter unserer Leitung zu sein, müssen wir<br />

uns daran erinnern, dass jeder frei ist, Entscheidungen zu fällen. Unsere Gemeinde hat die<br />

AP601_07_15_0_<strong>Dienende</strong> <strong>Leiterschaft</strong>.DOC Ev. Gemeinde Bern / K. Kammermann / 1996 Seite 5 von 15

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!