April 2009 - Lebenshilfe Viersen eV

Betreutes Wohnen
Ein Freitag im Januar 2009:
Endlich ist es soweit! Der große
Abend steht nun kurz bevor, wir
werden sie endlich sehen... Vor
Monaten schon wurden die Eintrittskarten
besorgt, eine Ewig-
keit schien es bis heute, aber
jetzt dauert es nur noch 2 Stunden,
dann geht’s los.
„Wir“, das ist eine Gruppe von
sechs Nutzern des ambulant Betreuten
Wohnens mit Frau Sering
als Begleitung. „Sie“, das sind
Olaf, Manfred und Bernd - „Die
Flippers“.
Am frühen Abend sitzen wir im
Lebenshilfe-Haus und warten,
bis alle eintrudeln, um dann gemeinsam
nach Krefeld zu fahren.
Bei einer Tasse Kaffee
werden Erfahrungen ausgetauscht,
wer war schon mal bei
einem Flippers-Konzert, wer
kennt das ein oder andere Lied
(für Frau Sering werden schon
mal zur Einstimmung ein paar
Takte angestimmt, sie soll ja
nicht unvorbereitet mitfahren),
aus dem Internet noch schnell
ein paar Infos über die Musiker
eingeholt. Auf dem Hinweg im
28
Ein Erlebnis!
Auto, das uns die Wohnstätte
Mühlenstraße freundlicherweise
geliehen hat, werden die Stimmbänder
weiter eingesungen und
noch fl ott ein kleiner Zwischenstopp
bei McDonald’s eingelegt.
Schließlich verspricht es, ein langer
Abend zu werden...
Um 19 Uhr treffen wir am Krefelder
KönigPALAST ein. Dank
Dieters Rolli-Ausweis fahren wir
ganz nah ran und parken direkt
nebenan, wo schon viele Kleinbusse
aus nah und fern stehen.
Schnell noch ein bisschen Farbe
auf die Lippen (natürlich nur bei
den Damen), die Eintrittskarten
gezückt, jetzt geht’s los: Mit vielen
anderen Besuchern nehmen
wir unsere Plätze ein. Alle können
gut sehen und schon bald ertönt
die erste Fanfare zum Beginn.
Da es eine Jubiläumstournee ist,
gibt es neben den aktuellen Liedern
vor allem einen Rückblick
auf 40 Jahre „Die Flippers“ mit
viel Musik, aber auch Filmausschnitten
der Musiker aus dieser
Zeit. Bilder und Musik der Gruppe
erinnern so manchen Besucher
an die eigenen Erlebnisse und
man hört ringsum immer wieder
„Weißt du noch...“ Dazu wird im
Publikum fast immer mitgesungen
- auch wenn es nicht alle
von den Sitzen treibt, textsicher
sind doch die meisten. Auch wir,
die Kreis Viersener, halten gut
mit: zu „Aber dich gibt’s nur einmal
für mich“, „Weine nicht, kleine
Eva“, „Liebe ist das schönste
Geschenk“, „Die rote Sonne von
Barbados“, „Ein Herz aus Schokolade“
und vielen, vielen anderen
Stücken wird gesungen und
geschunkelt...
Als wir wieder Richtung Heimat
starten, ist es schon gegen 23
Uhr. Da um diese Zeit mit öffentlichen
Verkehrsmitteln nicht mehr
alle nach Hause kämen, machen
wir noch eine kleine Rundreise
durch den Kreis Viersen. So haben
wir auch noch Zeit, um über
das Erlebte zu plaudern: alle sind
glücklich und zufrieden über den
schönen Abend. Ein bisschen
singen wir auch noch gegen die
Müdigkeit an, bis endlich auch
der letzte nach Mitternacht am
Ziel ist. Einer von uns meinte:
„Wir hatten Tränen in den Augen“
- Warum das denn? „Weil’s
so schön war...“
Was will man mehr?!
Monika Sering
Lebenshilfe Viersen aktuell Nr. 109