Blickpunkte 02-2007 - Der PARITÄTISCHE Sachsen Anhalt
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Die Kreisgebietsreform und die Konsequenzen<br />
für den <strong>PARITÄTISCHE</strong>N <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
<strong>Der</strong> Landtag von <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> hatte am 11. November 2005 das Gesetz<br />
zur Kreisgebietsneuregelung beschlossen. Dieses sieht eine Reduzierung und<br />
Zusammenlegung der bisherigen 21 eigenständigen Landkreise auf 11 Landkreise vor.<br />
Die kreisfreien Städte Magdeburg und Halle behalten<br />
ihren Status. Die Stadt Dessau fusioniert<br />
mit der derzeitig zum Landkreis <strong>Anhalt</strong> Zerbst<br />
gehörigen Stadt Roßlau zur kreisfreien Stadt<br />
Dessau–Roßlau. Mit der Festlegung der neuen<br />
Landkreise: Altmarkreis Salzwedel, der Landkreise<br />
Stendal, Börde, Jerichower Land, Harz, Salzland,<br />
<strong>Anhalt</strong>- Bitterfeld, Wittenberg, Mansfeld-Südharz,<br />
Saalekreis und Burgenland wurden auch teilweise<br />
neue Kreissitze festgelegt. Zum 1. Juli <strong>2007</strong> gelten<br />
dann die Neuregelungen zur Kreisgebietsreform.<br />
<strong>Der</strong> <strong>PARITÄTISCHE</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> hatte sich bereits<br />
frühzeitig mit der Neustrukturierung der<br />
Landkreise und deren Zuschnitten befasst und<br />
Überlegungen angestellt, wie die bisherigen territorialen<br />
Zuständigkeiten der <strong>PARITÄTISCHE</strong>N Regionalstellen<br />
an die neuen Landkreise angepasst<br />
werden können. Um eine Ausgewogenheit bei der<br />
Betreuung unserer Mitglieder zu erreichen, wurde<br />
der Landkreis Jerichower Land der Regionalstelle<br />
Altmark zugeordnet. Weitere Neuzuordnungen<br />
von Landkreisen zu Regionalstellen sind der beiliegenden<br />
Karte zu entnehmen.<br />
Mit der Neuordnung der Landkreise geht auch<br />
die Neuordnung der verschiedenen Gremien z.B.<br />
Jugendhilfeausschüsse und deren Unterausschüsse,<br />
Sozialausschüsse, Beiräte von ARGEN und<br />
Kreisarbeitsgemeinschaften der LIGA einher. Die<br />
Mitgliedsorganisationen vor Ort wurden unmittelbar<br />
über die Neuzuschnitte der Regionalstellen<br />
informiert und in die Diskussion um Neubesetzung<br />
von Gremienvertretungen einbezogen.<br />
Diese Prozesse wurden durch die Regionalleiter<br />
unter Einbeziehung der Kreisgruppenbeiräte sichergestellt.<br />
Die Übergabeprozesse zwischen den<br />
Regionalleitern, bei denen sich die Zuschnitte der<br />
Regionalstellen verändern, wurden planmäßig abgeschlossen.<br />
Dazu gehörten auch Gespräche mit<br />
Landräten, Jugendamtsleitern und anderen Verwaltungen.<br />
Nach den Kommunalwahlen im April<br />
und Neubesetzung von Ämtern haben die Regionalleiter<br />
begonnen, sich bei den neuen Landräten<br />
und Verwaltungsleitern vorzustellen.<br />
Im Zuge der Kreisgebietsreform war und ist das<br />
Augenmerk der <strong>PARITÄTISCHE</strong>N Vertreter vor Ort<br />
auch darauf gerichtet, dass die laufenden Planungsprozesse<br />
z.B. Sozial- und Jugendhilfepla-<br />
nung beibehalten bzw. angepasst werden. Weitere<br />
Themen sind die Auswirkungen auf Träger der<br />
Grundsicherung nach SGB II (ARGEN und Optionskommunen),<br />
bei denen die Landkreise fusioniert<br />
haben und mögliche Bestrebungen hinsichtlich<br />
der Aufhebung der Zweigliederigkeit von Jugendämtern.<br />
Die neuen Zuschnitte der Landkreise<br />
können u.U. dazu führen, dass sich „Verteilungskämpfe“<br />
bei einer Neuordnung der Trägerlandschaft<br />
ergeben und eine mögliche „Ausdünnung“<br />
seitens der örtlichen Träger angestrebt wird. Hier<br />
werden die Regionalleiter die Entwicklungen<br />
wachsam beobachten und Einfl uss nehmen.<br />
Weiterhin wurden seitens des <strong>PARITÄTISCHE</strong>N Kriterien<br />
und Forderungen erarbeitet, die in die Umsetzungsprozesse<br />
vor Ort eingebracht werden.<br />
Dazu gehören u.a.:<br />
• die Sicherung verlässlicher, intakter, lebensweltorientierter<br />
Versorgungsstrukturen unter<br />
Berücksichtigung demographischer Entwicklungen<br />
• gleichwertige Lebensbedingungen in allen Regionen<br />
• die Sicherung der Chancengleichheit<br />
Wir werden Sie über Umsetzung der Kreisgebietsreform<br />
auf dem Laufenden halten.<br />
»Blitzlichter« - Gedanken von Regionalleitern:<br />
Dr. Helmut Ohme: „Ich erlebe die Gebietsreform<br />
als Generalprobe für bereits überfällige weitere kommunale<br />
und förderative Strukturreformen. Die Gebietsreform<br />
sorgt für frischen Wind“<br />
Dr. Sabine Dutschko ( zum neuen Bördekreis): „Ich<br />
erlebe die Kreisgebietsreform auch als einen Machtkampf<br />
unter den Politkern, im Sinne der Machtausübung-<br />
nicht zum Wohle der Menschen. Die Wohlfahrtsverbände<br />
rüsten sich für den Machtkampf und<br />
schließen sich zusammen.“<br />
Petra Nickel „ Aus meiner Sicht ergeben sich positive<br />
Perspektiven für eine zukünftige Vernetzung von<br />
sozialen Dienstleistern unter dem Dach des PARITÄ-<br />
TISCHEN im neuen Landkreis <strong>Anhalt</strong>-Bitterfeld“<br />
Verbandsleben<br />
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