Veränderung des Zuschnitts der Regionalstellen nach der Kreisgebietsreform <strong>2007</strong> Sitz der Geschäftsstellen <strong>2007</strong> Stendal Magdeburg Aschersleben Dessau Halle Verbandsleben <strong>Blickpunkte</strong> <strong>02</strong>/07 35
Verbandsleben Regionalstelle Altmark Osterburger Straße 4 39576 Stendal fon 03931 / 68 94 21 fax 03931 / 68 47 91 bzuercher @mdlv.paritaet.org Bernd Zürcher Regionalleiter Altmark 36 <strong>Blickpunkte</strong> <strong>02</strong>/07 »Was behindert uns?« Stendaler initiieren landesweiten Kunst- und Kulturwettbewerb Mit „re-Flect“ hat die Regionalstelle Altmark des <strong>PARITÄTISCHE</strong>N <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> einen landesweiten Kunst- und Kulturwettbewerb initiiert. Im Europäischen Jahr der Chancengleichheit stellt er die künstlerische Auseinandersetzung mit der Frage „Was behindert uns?“ in den Mittelpunkt. Das Projekt, das von einer Preisträgerveranstaltung im Theater der Altmark gekrönt wird, ist aber weit mehr als das Wetteifern um Preise. 15 Altmärker, die aufgrund gesundheitlicher Beeinträchtigungen lange ohne Arbeit waren, haben dank „re-Flect“ wieder eine sinnvolle Tätigkeit gefunden. Sie sind in den Mitgliedsorganisationen des Wohlfahrtsverbandes oder bei anderen sozialen Trägern tätig. Vier von ihnen richten seit Anfang April das Koordinationsbüro in der Stadtseeallee 24 in Stendal ein. Angelika Grunow, Sandra Berg, Marion Freystedt und Uwe Brühahn werden von dort aus in den kommenden Monaten den Wettbewerb organisieren. Worum geht es? Um die künstlerische Auseinandersetzung mit den Lebensbedingungen, Bedürfnissen und Hemmnissen von Menschen mit Behinderungen, um Refl ektion (re-fl ect) der eigenen Situation und der persönlichen Einstellung zum Thema. Was behindert Menschen? Was ist Behinderung? Wie nehmen wir Behinderung wahr? Wie gehen wir mit unserer Behinderung um? Werden wir behindert? Was tun wir für Chancengleichheit? Das sind einige Fragen, die als Denkanstöße im Konzept stehen. <strong>Der</strong> künstlerischen Ausdrucksform sind keine Grenzen gesetzt: Ob Filme auf Video oder DVD, Fotos, Bühnenstücke, Malerei, Texte – was für die Jury letztlich zählt, sind die Aussage, das soziale Engagement, der Blickwinkel des Machers und die Idee. Bewerben können sich sowohl Gruppen (Vereine, Institutionen, Einrichtungen) als auch Einzelpersonen aus <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>, Menschen ohne Behinderung und solche, die trotz eines Handicaps künstlerisch kreativ sind. Einsendeschluss ist der 30. September <strong>2007</strong>. Uwe Brühahn (Foto oben rechts) hat im Organisationsbüro den Hut auf. Auch wenn es dem 52-Jährigen nicht anzumerken ist, so kämpft auch er mit starken gesundheitlichen Problemen. „Es gibt mir ein anderes Wertgefühl, trotz dieser Vorbelastung akzeptiert zu werden“, sagt er über seine Mitwirkung am Projekt. Gefördert wird es von der Arbeitsgemeinschaft des Landkreises und der Agentur für Arbeit (Arge) Stendal. „Die Idee des Kunstwettbewerbes um Chancengleichheit fi el zeitlich zusammen mit der Suche der Arge nach einer Maßnahme für Rehabilitanden“, erklärt Regionalstellenleiter Bernd Zürcher zur Entstehungsgeschichte von „re-Flect“. Gemeinsam entwickelt wurde das inhaltliche Konzept von der Regionalstelle Altmark des PARI- TÄTISCHEN <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>, dem Stendaler Fernsehen - Off ener Kanal e.V., dem Verein Kunstplatte und dem Theater der Altmark, die den Wettbewerb gemeinsam ausschreiben. Das Logo – zwei stark gerasterte Gesichter im Profi l, die sich in die Augen schauen – und der Name „re-Flect“ (Abb. oben links) stammen von Michael Krüger vom Offenen Kanal. Auch wenn die Preisverleihung Ende Oktober/ Anfang November im Theater der Altmark einen öff entlichen Schlusspunkt setzt, geht im Koordinationsbüro noch lange nicht das Licht aus. Bis März 2008 werden Erfahrungen dokumentiert und Pläne für die nächste Aktion geschmiedet. Denn Bernd Zürcher hoff t, auch über das zeitlich begrenzte Projekt hinaus in den kommenden Jahren zur künstlerischen Refl ektion aufrufen zu können.