06.02.2013 Aufrufe

Blickpunkte 02-2007 - Der PARITÄTISCHE Sachsen Anhalt

Blickpunkte 02-2007 - Der PARITÄTISCHE Sachsen Anhalt

Blickpunkte 02-2007 - Der PARITÄTISCHE Sachsen Anhalt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2. <strong>PARITÄTISCHE</strong> Fachtagung<br />

»Herausforderung Demenz«<br />

Rund 120 Teilnehmer aus professioneller Pfl ege und Ehrenamt kamen im März <strong>2007</strong> in<br />

Peseckendorf zusammen, um eine im letzten Jahr erfolgreich begonnene <strong>PARITÄTISCHE</strong><br />

Fachtagungsreihe »Herausforderung Demenz« fortzusetzen.<br />

Rund 120 Teilnehmer aus professioneller Pfl ege<br />

und Ehrenamt kam im März 2008 in Peseckendorf<br />

zusammen, um eine im letzten Jahr erfolgreich<br />

begonnene <strong>PARITÄTISCHE</strong> Fachtagungsreihe »Herausforderung<br />

Demenz« fortzusetzen. Im Mittelpunkt<br />

der Fachtagung, die vom <strong>PARITÄTISCHE</strong>N<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> gemeinsam mit Mitgliedsorganisationen<br />

initiiert wurde, stand die Diskussion<br />

um Möglichkeiten und Grenzen der ambulanten<br />

und stationären Versorgungsstrukturen. Individuell<br />

angepasste professionelle Versorgungsangebote<br />

sollen die Lebensqualität der Betroff enen<br />

in jedem Lebensalter sichern und ihnen eine<br />

selbstbestimmte Lebensführung trotz bestehender<br />

kognitiver Einschränkungen ermöglichen,<br />

so das gemeinsame Ziel der Tagungsteilnehmer.<br />

Dr. Eberhard Jüttner verwies daher in seiner Eröff<br />

nung darauf, noch intensiver neue Gestaltungs-<br />

und Betreuungskonzepte zu entwickeln, die auch<br />

für Menschen mit Demenz ein selbstbestimmtes<br />

Leben in Würde garantieren. Das Leben mit Demenz<br />

bzw. mit Menschen mit einer Demenz wird<br />

- gleich wie sich die Bevölkerungsstruktur entwickeln<br />

wird - zu einer Herausforderung in der sozialen<br />

Arbeit werden, deren Tragweite wir vielerorts<br />

noch nicht erfasst haben. Eine erste Herausforderung<br />

ist das frühzeitige Erkennen von dementiellen<br />

Veränderungen und die Enttabuisierung,<br />

wenn eine kognitive Veränderung festgestellt<br />

wird. Noch wird die Demenz in der Familie und<br />

unserer Gesellschaft nicht angenommen, nicht<br />

als mögliche Situation nach einem sinnerfüllten<br />

Leben gesehen. Vor allem die Vernetzung und Kooperation<br />

unterschiedlicher Institutionen ist entscheidend<br />

für die deutliche Verbesserung der Lebensqualität<br />

für Betroff ene und ihre Angehörigen.<br />

Für die Pfl egekräfte und ehrenamtlich Engagierten<br />

stellte Helmut Dorra ein gerontopsychiatrisches<br />

Konzept vor, mit dem es gelingt,<br />

Verhaltensweisen wesenhaft zu erfassen, um therapeutisch-pfl<br />

egerisch angemessen intervenieren<br />

zu können.<br />

Die Individualität des Einzelnen in seiner Einmaligkeit,<br />

mit seinen subjektiven Bedürfnissen und<br />

persönlichen Erfahrungen steht dabei im Mittelpunkt.<br />

Die am Menschen orientierte ganzheitliche<br />

Sicht versucht, Beweggründe für Handlungsweisen<br />

demenziell Erkrankter zu deuten und zu verstehen.<br />

Entsprechend dem integrativen Konzept wird<br />

der Mensch nicht allein als Bedürfniswesen gesehen,<br />

sondern zugleich auch als Beziehungs- und<br />

Verantwortungswesen, dessen Einmaligkeit seine<br />

Sinnorientierung ausmacht. Pfl egekräfte übernehmen<br />

dabei die Verantwortung, den hilfebedürftigen<br />

älteren Menschen Sinnerfahrungen durch<br />

Aufgaben zu ermöglichen.<br />

Mit dieser Hilfe können demenziell erkrankte<br />

Menschen Selbstverantwortung wahrnehmen<br />

und einer möglichen Resignation Betroff ener entgegen<br />

gewirkt werden kann. Voraussetzung für<br />

diesen Zugang ist die gezielte Auseinandersetzung<br />

mit der Lebenswelt und der Biographie des<br />

alten Menschen. »<br />

Verbandsleben<br />

<strong>Blickpunkte</strong> <strong>02</strong>/07 49

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!